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mir fehlen die "harten Fakten"


Rumpelstilz

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Part 3 meines Moduls heisst: "Research design and data production"

Bis jetzt komme ich gut vorwärts, habe aber das Gefühl, dass ich immer nur an der Oberfläche des Themas bleibe. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich nicht intensiv genug mit den Fragestellungen auseinandersetze oder ob die Fakten tatsächlich (noch) nicht geliefert werden.

So wird z.B. erklärt, dass sich der Forscher entscheiden muss, ab wann eine Abweichung Zufall ist und ab wann ein Muster erkennbar wird. Es werden Schwellenwerte angegeben: p < 0.01 oder p<0.05, also einer von hundert oder 5 von hundert.

Es wird aber nicht erklärt, warum und wann sich der Forscher für welchen Schwellenwert entscheiden soll.

Das Ganze wird nur auf der theoretischen Ebene abgehandelt: Man soll ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Entscheidungen getroffen werden müssen, dass die Forscher, deren Untersuchungen man liest, Entscheidungen treffen mussten. Man soll darauf achten, ob diese transparent dargestellt werden etc.

Mir ist das irgendwie zu wenig. Kommen die Fakten noch oder geht es nur um die Idee? Oder habe ich zu wenig intensiv gelesen?

7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Kann das sein, dass das mit dem Schwellenwert ein bisschen wie mit dem Cholesterinspiegel ist? Ab wann der bedenklich ist, ist ja wohl auch in jedem Land anders definiert und der Grenzwert sei sehr unterschiedlich, wie ich gelesen habe.

Ich glaube, dass die Entscheidung für einen solchen Schwellenwert immer etwas mit Werten zu tun hat. Auf jeden Fall mit einer Festlegung, die irgendwer aus irgendwelchen Motiven trifft.

Aber vielleicht ist hier jemand, der es genauer weiß?

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So wird z.B. erklärt, dass sich der Forscher entscheiden muss, ab wann eine Abweichung Zufall ist und ab wann ein Muster erkennbar wird. Es werden Schwellenwerte angegeben: p < 0.01 oder p<0.05, also einer von hundert oder 5 von hundert.

Es wird aber nicht erklärt, warum und wann sich der Forscher für welchen Schwellenwert entscheiden soll.

Dazu gibt es ein tolles Buch "Der Hund, der Eier legt", seitdem ich das gelesen habe traue ich noch weniger Statistiken, vor allem denen von Medizinern ;)

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p<0.01 ist einfach konservativer und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass deine Hypothese NICHT bestätigt wird, wenn die Ergebnisse Signifikanz auf diesem Niveau erreichen, ist das schon sehr aussagekräftig. Soll heißen, Ergebnissen auf diesem Niveau kann man schon gut trauen.

Bei p<0.05 ist die Wahrscheinlichkeit höher das die Hypothese Bestätigung findet. Bei einem nicht signifikanten Ergebnis kann man aber auch davon auszugehen, dass deine Hypothese dann nicht unbedingt falsch sein muss, sondern das die Untersuchungsmethode ev. nicht passend gewählt war...

Ein signifikantes Ergebnis bedeutet nicht, dass du keinen Grund hast daran zu zweifeln dass die/deine Theorie richtig ist, sondern das du deiner Theorie nach der Untersuchung nun eher trauen kannst als vor der Untersuchung - darum auch häufig Replikationen durch andere Wissenschaftler, die dann deine Ergebnisse entweder bestätigen oder widerlegen (zB.: kulturelle Unterschiede, gematchte Stichprobe, etc, als Kriterien der Widerlegung...je nachdem wie sauber deine Studie geplant war...).

Und .05/.01 sind Konventionen die sich etabliert haben...Standardprozedere/Konvention halt...siehe dazu Cowles, M. und Davis, C. 1982: On the origins of the 0.05 level of significance. American Psychologist 37, 553 - 558 (1982)

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Danke für die genaue Erklärung.

Natürlich ist mir bewusst, dass das Ganze so ähnlich wie beim Cholesterinspiegel ist. Allerdings geht es mir nicht primär darum, dass mir eine genaue Abgrenzung geliefert wird. Aber mich stört, dass unser Study Guide zwar ständig darauf hinweist, dass Entscheidungen getroffen werden müssen, dass diese wichtig sind und transparent gemacht werden müssen, andererseits aber keinerlei Grundlagen liefert, aufgrund derer solche Entscheidungen getroffen werden. Ich kann ja noch verstehen, dass uns keine Patentrezepte geliefert werden. Aber wenn wir schon ganze Artikel als Beispiele lesen müssen, dann könnte doch besprochen werden, warum welcher Schwellenwert gewählt wurde - und nicht nur, dass die Forscher sich entscheiden mussten und ob erwähnt wird, wie hoch der Wert ist.

Das mit dem Schwellenwert ist übrigens nur ein Beispiel. Mich stört generell, dass der Study Guide davor zurückschreckt, konkrete Aussagen zu machen. Es bleibt so generell, dass vieles nicht klar wird.

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Ich weiß ja nicht genau, was in diesem Modul gelernt werden soll. Aber ich denke, die Suche nach konkreten Aussagen, was warum mit welchen Grenzwerten entschieden oder beurteilt wird, bringt sie nicht weiter. Das ist nämlich in solchen Situationen, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen, in der Regel gar nicht übertragbar auf andere Situationen.

Wichtig ist es in Entscheidungssituationen (ob man etwas beurteilen will oder ob man selber Entscheidungen treffen muss), die Parameter dafür sich klar zu machen. Oder sich klar zu machen, welche Parametern jemand herangezogen hat.

Der Rest ist - irgendwie - "Politik". Statistik oder Wahrscheinlichkeitsrechnung. Und, wie chillie anmerkte, ist ja auch Statistik ein unsicherer Boden!

;)

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Vermutlich haben Sie recht. Es geht um grundsätzlich um Forschungsmethoden. Ich komme mir halt etwas dumm vor, wenn ich ganze Artikel lese und mehrere Seiten im Study Guide, um als Fazit festzuhalten: Man muss irgendwelche Entscheidungen treffen und diese transparent machen.

Auf den nächsten 3 Seiten wurde dann dargestellt, dass man falsche Schlüsse ziehen kann, wenn die Anzahl der Probanden zu klein ist (ahja?). Anschliessend wurde die "Normalverteilung" erklärt (das kenne ich aus der 8.Klasse). Ich meine, das ist ein Masterstudiengang. Ich bin mir im Moment wirklich nicht sicher, ob ich die relevanten Dinge nicht mitkriege. Es wurde zwar schon von Tutorenseite gesagt, dass das nächste Kapitel viel einfacher sei als das vorhergehende, aber im Moment habe ich den Eindruck, etwas arg an der Oberfläche zu surfen.

Mir ist klar, dass keine generellen Anleitungen zur Entscheidungsfindung geliefert werden kann. Aber wenigstens die Beispiele anschauen und diskutieren wäre doch sinnvoll?

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