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MartinGS

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Blogbeiträge von MartinGS

  1. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,

    in den letzten drei Monate ist es ein ganzes Stück im Promotionsprogramm vorwärts gegangen.
    Ganz oben auf der Liste stand die Bearbeitung des Moduls MR402, für das das Assignment Ende Oktober einzureichen war (siehe auch meinen letzten Eintrag) und das den Ausgangspunkt für das Methoden-Kapitel der Arbeit bilden soll. Thematisch habe ich mich – weil es am besten zu meinem Vorhaben passt – dafür entschieden, mich unter den drei verfügbaren Aufgaben mit der Identifikation, den Eigenschaften sowie den Vor- und Nachteilen einer geeigneten Forschungsmethode für das weitere Vorgehen auseinanderzusetzen.
    Zuvor war es nötig, die wissenschaftstheoretischen Grundlagen zu erarbeiten, sodass die gewählte Forschungsmethode zum übergreifenden Ansatz und zum Untersuchungsthema der Arbeit passt. Als Systematik habe ich mich an der ‚research onion‘ nach Saunders et al. (2019) entlang gehangelt, die eine durchgängige Herleitung von der erkenntnistheoretischen Grundausrichtung bis zur Auswahl einer konkreten Methode bietet.
    Um die Beschaffenheit der Methode zu begründen, bin ich anschließend auf die Konzepte der Design Science Research (DSR) for Informations Systems Research (ISR) eingegangen, wie sie u.a. bei Hevner et al. (2004) zu finden sind. Als prozedurale Grundlage für die Entwicklung meines Ergebnisartefakts habe ich mich an das Vorgehensmodell nach Johannesson und Perjons (2021) eingegangen, das einen idealtypischen Ablauf eines DSR-Projekt im ISR-Kontext beschreibt.
    Nach dieser Herleitung bin ich dann auf die Eigenschaften von semi-strukturierten Interviews eingegangen, die ich als Erhebungsmethode im Rahmen der Anforderungsanalyse für mein Ergebnisartefakt nutze. Als „goldener Mittelweg“ bietet diese Form von Interviews gegenüber völlig unstrukturierten Formaten einen roten Faden und damit mehr Guidance, andererseits sind sie flexibler als rein quantitative Methoden gehalten. Dadurch ermöglichen sie es, im Verlauf eines Interviews zusätzliche Informationen zu erheben, sobald es die Situation im Laufe einer Befragung zulässt. Zum Glück konnte ich durch mein berufliches Umfeld die dafür nötigen Kommunikations-Skills schon das ein oder andere Mal üben, sodass die Durchführung in Zukunft (hoffentlich) kein Problem darstellt.
    Nachdem ich die Arbeit 'in time' eingereicht hatte, bekam ich zwei Wochen später das Feedback von meinem Supervisor, sodass ich auch an diesen Baustein den berühmten Haken machen konnte. Daneben habe ich die Anteile von MR401 und MR402 dazu nutzen können, um einen Vortrag auf dem diesjährigen Wissenschaftsforum der Wilhelm Büchner Hochschule zu halten. Über dieses und das Research Café der University of Gloucestershire von letztem Freitag werden ich dann im kommenden Eintrag berichten (P.S.: Sorry @Markus Jung, Du musst dich leider noch ein paar Tage gedulden😉). 
    Cheers,
    Martin
     
  2. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    während es in den vergangenen Monaten nur schleppend voranging, wartete der vergangene Juli mit so einigen Fortschritten auf.
    So fand vor zwei Wochen nun endlich das Seminar zum Modul MR402 statt. Unsere Lerngruppe umfasste dieses Mal wieder eine komfortable Größe von zwei Personen, neben mir nahm ein DBA-Student an der Veranstaltung teil. Die Vermischung von DBA- und PhD-Teilnehmenden ist an der Universität nicht unüblich, da das dritte und vierte Modul des DBA (DBA8003 und DBA8004) den beiden PhD-Modulen entspricht.
     
    Nachdem es bei MR401 (vgl. den zugehörigen Eintrag hier) im Schwerpunkt um einen Einstieg in die Philosophie, die Erkenntnistheorie und Grundsätze der Forschungsmethodik ging, knüpft MR402 nahtlos mit Forschungsmethoden und Grundsätzen guter Forschungspraxis an. Diese Themen wurden im ersten Seminar zwar schon angeschnitten, nunmehr aber eingehend vertieft.
    Der bzw. die geneigte Leser*in wird sich an der Stelle schnell die Frage stellen, was denn der Unterschied zwischen Forschungsmethodik (Research methodology) und Forschungsmethoden (Research methods) sind - ein guter und wichtiger Aspekt, der oftmals nicht sauber getrennt wird!
    Reserach methods meint die konkreten Werkzeuge und Verfahren, mit denen Forschungsdaten aus der realen Welt in Hinblick auf Forschungsfragen oder -hypothesen gesammelt, analysiert und ausgewertet werden können.
    Unter Research methodology wird demgegenüber die Ausrichtung der Forschungstätigkeit verstanden, die sich durch eine zugrunde liegende Strategie sowie die Auswahl bzw. das Design von konkreten Methoden auf Basis forschungstheoretischer Ansätze ergibt. Diese Ansätze wiederum basieren auf der epistemiologischen, d.h. der erkenntnistheoretischen Einordnung der jeweiligen Forschungsarbeit.
    Anders ausgedrückt kann man also sagen: Die Erkenntnistheorie stellt das "Warum?", der forschungstheoretische Ansatz das "Was?", die Methodik das "Wie?" und die konkrete Methode (bzw. das Methoden-Set) das "Womit?" einer Forschungstätigkeit dar. Hier gibt es auf medium.com noch einen guten Artikel, der den Unterschied zwischen methodology und methods anschaulich darstellt.
     
    Bei den Grundsätzen guter Forschungspraxis wurden insbesondere ethische Aspekte behandelt. Die University of Gloucestershire stellt hierfür ein umfassendes Handbuch zur Verfügung, in dem alle wichtige Rahmenbedingungen, Vorgaben und Verfahren rund um das Thema Forschungsethik behandelt werden (Fun Fact: Trotz Brexit hält sich die Uni an die zwölf goldenen Regeln für ethisches Forschungsverhalten der Europäischen Kommission, siehe auch hier).
    Ein weiterer Aspekt, der in dem Seminar behandelt wurde, war die Project Approval Form (PAF - siehe auch meinen Eintrag von April). Um uns einen Anhalt für die eigene Arbeit zu geben, wurden nach einer ersten Übersicht zu dem Thema einige Beispiele für akzeptierte PAFs (in anonymisierter Form) gegeben, die wir dann diskutiert haben.
     
    Hiernach wurden die Aufgabenstellungen für das Assigment verteilt. Wie bei MR401 auch, haben wir hier drei Möglichkeiten zur Auswahl erhalten:
     
    die Auswahl, Entwicklung und Ralisierung von einer oder mehr Forschungsmethoden aus MR402 im Kontext des eigenen Forschungsthemas, die kritische Auseinandersetzung mit zwei publizierten Journal-Artikeln zu Forschungsmethoden und Forschungsmethodik im jeweiligen Untersuchungsumfeld (in Abstimmung mit den Betreuenden), und die Identifikation und Auswahl einer Methode speziell für die Entwicklung eines (fiktiven oder real umzusetzenden) Ergebnisartefakts, das in den Kontext des jeweiligen Forschungsprojekts gesetzt wird.  
    Bis zum 25.10.2021 ist eine Ausarbeitung zu einer dieser Aufgaben mit einer Länge von ca. 5000 Wörtern (+/-10%) fällig. Hierzu werde ich mich in der kommenden Zeit mit meinem Supervisor in Verbindung setzen und eine geeignete Auswahl treffen. In dem Zusammenhang einigten wir uns bereits vor dem Seminar darauf, die geplante Publikation erneut nach hinten zu schieben, da die gleichzeitige Abarbeitung von drei Baustellen (Assignment, PAF und Paper) nicht realistisch wäre.
     
    Zu guter Letzt fiel die Erstellung des Annual Progress Reports (APR) in den letzten Monat. Hierbei handelt es sich um einen verpflichtend zu erstellenden Bericht, in dem die Arbeit des vergangenen Jahres reflektiert, die Ziele für die kommenden zwölf Monate abgesteckt und anschließend durch den jeweils zuständigen Supervisor bewertet werden. Mit diesem Berichtsinstrument wird nicht nur eine administratives ActionItem erledigt, ganz im Gegenteil - Die Universität nimmt die APRs sehr ernst. Wer den Report nicht oder nicht zeitgerecht erstellt, darf den research degree nicht weiter verfolgen und läuft Gefahr exmatrikuliert zu werden.
    Aber keine Sorge, hier müssen keine ausschweifenden Berichtsdokumente elaboriert werden. Vielmehr sind auf dem Web-Portal der Hochschule drei Textfelder (progression/ discussion/ summary, Your objectives for the next year, any other commens [optional]) auszufüllen, die dann an den Supervisor gesendet und von diesem mit einem kurzen Feedback versehen werden. Insgesamt also alles keine Rocket Science.
     
    Alles in allem war es ein spannender Monat - auch, wenn ich inhaltlich (gefühlt) immer noch hinten dran hänge. Insbesondere freue ich mich jedoch, dass es endlich mit MR402 geklappt hat und es mit dem Programm auch formell voran geht.
     
    Cheers,
    Martin
  3. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    die letzten Wochen standen ganz im Zeichen der anderen Baustellen, die parallel zum Promotionsvorhaben liefen oder noch immer laufen.
    Mit Blick auf den Kalender steht bei den meisten im Büro der Sommerurlaub vor der Tür, sodass in vielen Projekten Zwischenstände vorzulegen sind, letzte ActionItems abgesprochen oder aber letzte Klärungsbedarfe vor dem nahenden Interbellum erledigt werden. Gerade in den letzten zwei Wochen wurde es im Büro nicht nur einmal später , sodass ich auf die kulinarischen Rafinessen via Lieferdienst zurück greifen "durfte". Wenn das noch länger so weiter geht, dauert es nicht mehr lange, bis ich alle Auswahlmöglichkeiten eines bekannteren Liefer-App Dienstes mit der orangen Gabel vor Ort durch habe.🤓
     
    Daneben hatte bzw. habe ich noch noch zwei Fortbildungen auf der Agenda, von denen ich mit dem Public Health Kurs einen  vor kurzem von der Bucket List streichen konnte (siehe unten - in Zeiten wie diesen muss man auch die kleinen Fortschritte zu würdigen wissen 🥳). Weil die Prüfung bei der zweiten Fortbildung spätestens zum 30.11. abzulegen ist, werde ich diese noch einige Zeit nach hinten schieben.
    In den kommenden Wochen werde ich den Rückstand aus den vergangenen zwei Monaten anfangen aufzuholen. Trotz dem (immer noch) ausstehendem Forschungsmodul habe ich mir relativ straffe Zeitlinien auferlegt: Auch wenn es in der aktuellen Projektphase auf der Arbeit gerade auf einen langen Abend nach dem anderen aussieht, will ich noch in diesem Quartal die erste Publikation auf einer Konferenz einreichen und gleichzeitig meine PAF vorantreiben. Die Voraussetzungen hierfür liegen vor, sie müssen "nur noch" in Form gegossen werden. Wie Wolfgang Petry zu singen pflegt: Augen zu und durch.
     
    In diesem Sinne, cheers!
    Martin
     
     
     

  4. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    dieser Blogeintrag wird etwas kürzer als gewohnt ausfallen.
    Nachdem ich bis Ende April mit der geplanten Publikation auf dem Wissenschaftsforum der WBH sowie mit meiner Project Approval Form (PAF) gut im Zeitplan lag (vgl. letzten Blog-Eintrag), haben mich die letzten fünf Wochen krankheitsbedingt zurück geworfen. Zwar konnte ich bis Anfang Mai noch die Anzahl der (möglicherweise) relevanten Quellen von 2145 auf ca. 95 Publikationen reduzieren (davon werden es nach aktuellem Stand ca. 60-70 in die Review abschließend schaffen), allerdings reicht die Zeit bis zur Deadline in Darmstadt realistisch nicht mehr aus, um ein gutes Stück wissenschaftliche Arbeit zu liefern.
    Davon abgesehen hat der o.g. krankheitsbedingte Ausfall auch die übrige Planung der vergangenen (und kommenden Wochen) ein wenig durcheinander gebracht. Einerseits steht Ende diesen Monats voraussichtlich das Forschungsmodul MR402 mitsamt dem Assignment an (endlich!), andererseits läuft bei mir seit Ende letzten Jahres im Hintergrund noch ein Zertifikatskurs Public Health, für den ich bis zum Beginn von MR402 zwei Einsendeaufgaben zu bearbeiten und einzureichen habe. Man hat ja sonst nichts zu tun 😅
    Vor diesem Hintergrund werde ich die Publikation nach Rücksprache mit meinen Co-Autoren voraussichtlich auf eine Konferenz zum Ende des Jahres hin verschieben, sodass ich bis zur Einreichung genügend Zeit für die inhaltliche Ausarbeitung des Papers habe. Hier habe ich auch schon diversen Input von meinem Supervisor erhalten, welche Möglichkeiten für eine Einreichung geeignet wären.
    Auch wenn der vergangene Monat einen Schritt zurück bedeutet, zeigen mir das Feedback meines Betreuers und aus meinem Umfeld, dass ich die nötige Rückendeckung für mein Vorhaben habe. Insofern kann man hierzu nur eines sagen:
     
    Hinfallen - Aufstehen - Krone richten - Weitermachen.
     
    An der Stelle hinterlasse ich besondere Grüße an @SebastianL, der aktuell in der heißen Abschlussphase seiner Diss steht: Durchbeißen, das Ende ist am Horizont zu sehen! 🤞
     
    In dem Sinne,
     
    Cheers,
    Martin
  5. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    das kommende Forschungsmodul MR402 lässt auch weiter auf sich warten. Wie ich vor kurzem von unserem Course Lead erfahren habe, wird das zugehörige Seminar erst wieder Ende Juni angeboten. Demnach wird sich der Abschluss des Moduls auch auf etwa Ende September/Anfang Oktober hinziehen. Allerdings will ich die Zeit bis dahin nicht vergeuden, sondern sie so gut wie möglich nutzen.
     
    Seit dem letzten Blogeintrag fanden zwei Supervision Meetings mit meinem Erstbetreuer statt. Während der Austausch mit dem Doktorvater/der Doktormutter ind Deutschland erfahrungsgemäß stark von dem bzw. der jeweiligen Betreuer*in abhängt, wird der Punkt an britischen Universitäten deutlich strukturierter durchgeführt. Je nach Bedarf finden die Meetings in einem zwei- bis vierwöchigen Turnus statt, hier bespricht man die aktuellen Arbeitsschritte, holt sich Feedback zum aktuellen Sachstand ein und legt den weiteren Way Ahead fest. Um den Zeitraum bis zum MR402-Seminar zu überbrücken, arbeite ich an zwei Baustellen:
     
    Bis zum Stichtag 31.05.2021 will ich auf Basis der Ergebnisse aus dem Assignment zu MR401 eine erste Publikation einreichen, in der ich auf den aktuellen Stand der Wissenschaft und Praxis in meinem Themenumfeld eingehe. Der/die geneigte Leser*in wird schnell erahnen, dass es sich hier um eine Literature Review handeln wird. Diese werde ich wie folgt durchführen: Rechercheplattformen (in meinem Fall: Google Scholar, ScienceDirect, IEEExplore, AISEL, ProQuest, JSTOR, Springer Link und PubMed) werden mithilfe einer bestimmten Kombination von KeyWords durchsucht. Um die Aktualität der zu untersuchenden Inhalte sicherzustellen, wird die Suche auf Publikationen mit einem Alter <= 10 Jahren eingegrenzt. In einem ersten Schritt werden die Suchergebnisse einer ersten Filterung anhand der Titel und der Key Words unterzogen. Danach folgt ein zweiter Durchgang, in dem die Abstracts gelesen und anhand dessen die Anzahl der relevanten Publikationen weiter eingegrenzt wird. Im dritten Durchgang schließlich werden die übrigen Publikationen jeweils von vorne bis hinten durchgearbeitet (an diesem Punkt hänge ich aktuell 😅). Hieran entscheidet sich dann auch, was es am Ende in die Literature Review schafft und was nicht. Die Ergebnisse, die bei diesem Vorgang am Ende zusammen kommen, werden kritisch gewürdigt und in ein Conceptual Framework gegossen. Das bedeutet, dass die bekannten Inhalte aus der Wissenschaft debattiert und mit Hinblick auf das übergreifende Thema miteinander in Kontext gesetzt wird, sodass die jeweilige Forschungslücke nachvollziehbar wird. Zum Schluss des Conceptual Frameworks steht die Forschungsagenda, in der anhand der gegenüber gestellten, ausgewerteten Literatur Untersuchungslücken für das mögliche weitere Vorgehen aufgezeigt werden. Je nach Autorenschaft und thematischer Ausrichtung des Papers kann diese Agenda unterschiedlich ausfallen. Denkbar ist es beispielsweise, dass 3-5 Themenfelder stichpunktartig dargestellt und mit einem Rational begründet werden. Meine zweite Baustelle ist die Project Approval Form (PAF). Hierbei handelt es sich um eine weiterentwickelte Form des initialen Proposals, in der das Forschungsprojekt in einer stark eingedampften, auf den Punkt gebrachten Fassung beschrieben wird. Hierbei spielen neben einer fokussierten Darstellung des Forschungsdesigns (im Falle von empirischen Erhebungen oder bei allen möglichen Formen von Experimenten, an denen Menschen beteiligt sind) ethische Aspekte im Umgang mit Probanden einen wichtige Rolle: Hier müssen die Guidelines der Hochschule sowie Handlungsleitfäden der jeweiligen Wissenschaftsdisziplinen eingebracht werden.
    Insgesamt wird sich die PAF auf etwa 8-10 Seiten belaufen, wobei ein Großteil durch ein Template der Hochschule vorgegeben ist.  
    Mein Plan ist es, das Template der PAF laufend durch die Erkenntnisse aus der Literature Review anzufetten und damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Von den Zeitlinien her ist es zwar ambitioniert, das Paper bis Ende Mai fertig zu kriegen (aktuell hänge ich wie gesagt noch daran, die vorhandenen Quellen von A bis Zink durchzuarbeiten), aber insgesamt sollte das machbar sein.
     
    In der Zwischenzeit ist das Infektionsgeschehen wieder fast so schlimm wie zu Weihnachten, sodass wir in der Dienststelle auch weiter im Schwerpunkt aus dem Home Office arbeiten sollen. Nach acht Wochen Abwesenheit muss ich aber in der kommenden Woche wegen einen Pflichttermin in Präsenz vor Ort sein. Die Gelegenheit werde ich auch gleich dazu nutzen, (privat und dienstlich) die Post zu leeren und den üblichen OrgBesorg eines Wochenendpendlers zu erledigen. Drei Monate nach Bezug der Wohnung sollte ja irgendwann der berühmte GEZ-Brief kommen 🙃
     
    Bis dahin, bleibt gesund!
    Martin
  6. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    nachdem der letzte Eintrag ein gutes Quartal her ist, wird es wieder einmal Zeit für ein Update.
     
    Bereits Ende Januar erhielt ich den grünen Haken meines ersten Supervisors für das Assignment zum Modul MR401. In den beiden Forschungsmodulen ist es üblich, dass zunächst nur der erste Supervisor die Ausarbeitung bewertet und der Zweite erst bei Bedarf hinzugezogen wird.
    Abgesehen von "Pass"/ "Not Pass" erhält man als Feedback zum Assignment eine Bewertungsmatrix mit mehreren Kriterien, die je nach Qualität mit:
     
    Distinction: Eine weit über das Anforderungskriterium hinaus gehende, herausragende Arbeit, Merit: Eine über das Anforderungskriterium hinausgehende, gute Arbeit, Pass: Eine dem Anforderungskriterium entsprechend befriedigende Arbeit, Refer: Eine dem Kriterium entsprechend ausreichende Arbeit, jedoch mit einigen Mängeln, Fail: Eine dem Anforderungskriterium entsprechend ungenügende Ausarbeitung  
    bewertet werden.
     
    Unterschieden wird in den Modulen nach einem übergreifenden Bewertungskriterium erster und fünf Kriterien zweiter (also nachgeordneter) Ordnung. Diese lauten:
    Argument/ Internal consistency (Dies ist das Bewertungskriterium erster Ordnung: Wie hoch ist insgesamt die Konsistenz des Assignments unter Berücksichtigung aller nachgeordneten Faktoren?), Research problem (Ist das Forschungsproblem adäquat und mitsamt dem zugrunde liegenden Rational umrissen worden? Und ist diese Darstellung auf den Punkt gebracht?), Use of theory (Bis zu welchem Grad erfolgt die zugrunde liegende Einordnung in das Themenumfeld mit Hinblick auf das formulierte Forschungsproblem und inwieweit wurde diese Einordnung kritisch analysiert und ausgewertet?), Literature review (Welcher Literaturumfang wurde in das Assignment eingebracht, wie weit wurde dieser mit Bezug auf das Forschungsproblem ausgewertet und welcher Grad an unabhängiger wissenschaftlicher Arbeit ergibt sich daraus?), Research methodology (Sind die methodischen Grundlagen und deren Einschränkungen deutlich herausgearbeitet worden? Wird die initial ausgewählte Methodik zur [zukünftigen] Sammlung von Forschungsdaten adäquat begründet? Ist sie geeignet, um das aufgezeigte Forschungsproblem zu lösen bzw. zu seiner Lösung beizutragen?), und Presentaton and expression (Wie gestalten sich die Form des Assignments, der gewählte Sprachstil und die Referenzierung der verwendeten Quellen?).  
    Insgesamt kam ich bei "Merit" raus, mein Supervisor war also zufrieden 😉
     
    In der Zwischenzeit gehen die internen Umstellungen an der University of Gloucestershire weiter voran. Im letzten Jahr teilte sich die bisherige School of Business and Technology in eine Business School und eine School of Computing and Engineering auf. Da ich mit der Wirtschaftsinformatik (bzw. Business Informatics/ Business Information Systems) an der Schnittstelle zwischen beiden Schools unterwegs bin, muss ich mich auf der einen Seite mit dem Course Lead der Business School (die Wirtschaftsinformatik wird im angelsächischen Raum traditionell dort aufgehängt) und auf der anderen Seite mit meinen beiden Supervisors (die zur School of Computing and Engineering gehören) laufend abstimmen. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum aktuell noch kein Termin zur Durchführung des nächsten Moduls MR402 steht (Und deswegen kommt der aktuelle Blog-Eintrag erst jetzt 😅). Nicht zuletzt das Ende der Übergangsfrist vom Brexit scheint hier sein Übriges zu tun - jedoch bin ich mehr als zuversichtlich, dass es bald weiter geht!
     
    Da wären wir auch schon bei dem Thema, das ich beim letzten Mal in Aussicht gestellt habe: Der Frage, welche Auswirkungen der Brexit auf mein Promotionsverfahren bzw. generell auf britische Promotionen aus unserer Perspektive heraus hat.
    Auch nach dem Austritt aus der EU ist Großbritannien weiter Mitglied des sogenannten Bologna-Raums, wie er mit der gleichnamigen Bologna-Erklärung definiert ist (der Wikipedia-Artikel liefert dazu weitere Informationen). Insofern sind britische Hochschulabschlüsse in Deutschland auch weiterhin formell anerkannt, sofern sie von einer akkreditierten bzw. staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule des jeweiligen Landes vergeben sind (da gibt es auch genügend schwarze Schafe auf dem Markt, Stichwort Titelmühle). Man kann also weiter mit bspw. einem britischen Bachelor-Abschluss ein deutsches Masterstudium nach Maßgabe der jeweiligen Hochschule anschließen. Inwieweit Arbeitgeber*innen die Abschlüsse anerkennen, hängt (wie es auch zuvor war) vom jeweiligen Unternehmen ab.
     
    Davon abzugrenzen ist die Führung ausländischer Hochschulgrade als Namenszusatz (bspw. in der Email-Korrespondenz oder auf Visitenkarten). Hierzu gibt es einen Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), der übergreifende Vorgaben macht. Demnach dürfen ausländische Hochschulgrade grundsätzlich in der durch die jeweilige Hochschule verliehenen Form oder in der nachweislich gängigen Abkürzung sowie unter Angabe der verleihenden Hochschule getragen werden.
    Als Inhaber bspw. eines norwegischen Bachelor-Abschlusses der Universität Oslo wäre eine zulässige Führung des Hochschulgrades demnach:
     
    Max Mustermann, B.Sc. (Universität Oslo)  
    Zusätzlich dazu gibt es begünstigende Regelungen für die Führung ausländischer Hochschul-, inklusive Doktorgrade. Diese betreffen unter anderem auch die Führung britischer Doktorgrade, wobei der PhD oder der DBA die Bekanntesten sind. Demnach dürfen diese auch weiterhin (ohne fachlichen Zusatz und ohne Herkunftsangabe) als "Dr." vor dem Namen in Deutschland getragen werden. Diese Grundsätze werden jeweils durch Landesregelungen umgesetzt, etwa durch die in Bayern. Hiernach gilt:
     
    Britische Hochschulgrade (exklusive Doktorgrade - also Bachelor- und Masterabschlüsse), die vor dem 31.12.2020 verliehen wurden, dürfen weiterhin ohne Namenszusatz der verleihenden Hochschule getragen werden, Britische Hochschulgrade (exklusive Doktorgrade), die ab dem 01.01.2021 verliehen wurden bzw. werden, müssen mit Namenszusatz getragen werden (bspw. Max Mustermann, BSc. [University of Edignburgh]), Britische Doktorgrade dürfen sowohl in der Originalform mit, ohne Herkunftszusatz oder alternativ als "Dr." ohne Fach- und Herkunftszusatz getragen werden.  
    So! Das war es aus wissenschaftlicher Sicht auch schon wieder. Wie ich beim letzten Eintrag ebenfalls anklingen ließ, stand in diesem Quartal die Versetzung auf den neuen Dienstposten an. Nachdem es in den ersten paar Wochen im Februar anstregend war, jede Woche knappe 1000 km mit dem Auto zu fahren (u.a. um die Pendelwohnung einzurichten und das neue Büro zu beziehen), geht es seit knapp zwei Wochen schwerpunktmäßig wieder ins Home Office. Angesichts der wieder steigenden Fallzahlen sind wir natürlich alle gespannt, wie lange diese Situation noch andauert - diese Frage stellen sich in der Republik aber sicher auch genügend andere Leute 😅
     
    In diesem Sinne:
     
    Cheers!
    Martin
     
  7. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo Community!
     
    Das Jahr neigt sich morgen dem Ende zu - passend dazu setze ich heute zum letzten Update in 2020 an.
     
    Wie bereits im letzten Eintrag angeklungen, war am 21.12. Deadline für das Assignment zum ersten Forschungsmodul MR401 (Klick mich). Dieses habe ich zwar fristgerecht einreichen können, allerdings war es bis dahin ein ziemlich langer und steiniger Weg. Die verfügbare Zeit habe ich bis zum Ende (fast) vollständig ausschöpfen müssen.
     
    Wie bei jedem anderen Projekt zeigte sich hier einmal mehr, dass aller Anfang schwer ist. So musste ich mich zurück auf die altbekannte akademische Fleißarbeit besinnen: Lesen, lesen und (richtig erraten!) nochmal lesen. Obwohl ich bereits eine erste Eingrenzung von relevanter Grundlagenliteratur vornehmen konnte, stellte es sich zwischenzeitlich wie eine unfassbar mühselige Sisyphusarbeit dar, die nötigen Informationen zusammenzutragen - nicht zuletzt auch deswegen, weil sich ständig z.B. durch Querverweise neue, potentiell relevante Quellen ergeben haben.
    Neben der Motivation, das ganze Vorhaben wirklich mit Nachdruck durchzuziehen, wurde hier ein zweite Sache besonders relevant: Eine strukturierte und nachvollziehbare Vorgehensweise, bei der man den Überblick behält und das eigentliche Ziel der Arbeit nicht aus den Augen verliert. Da es sich bei der Aufgabenstellung für das Essay um eine Literature Review handelt, konnte ich hier auf einschlägige Standard-Vorgehensweisen zurück greifen, wie sie für die Wirtschaftsinformatik z.B. bei vom Brocke et al. (2009) zu finden sind (Klick mich). Vereinfacht dargestellt, besteht dieses Framework aus folgenden Schritten:
     
    Scope der Literatur Review definieren, Konzeptualisierung der relevanten Themen, z.B. via Mindmap, Durchführung einer strukturierten Literaturrecherche, z.B. nach Webster& Watson (2002) (vgl. hierzu letzten Eintrag) Analyse und Synthese der Erkenntnisse aus der relevanten Literatur, Entwicklung einer Forschungsagenda zum weiteren Vorgehen.  
    Im Rahmen meines Assignments tat ich mir vor allem mit der Analyse und Synthese der relevanten Informationen schwer. Vielleicht klingt es für den/ die eine(n) oder andere(n) etwas altbacken, allerdings half es mir hier ungemein, parallel zum Entwurf des Essays ein Food-for-Thought Paper zu pflegen, in dem ich zu jeder potentiell nutzbaren Quelle die wichtigsten Bullet Points notiert habe. Mit dieser Gedächtnisstütze fiel es mir deutlich einfacher, eine in sich geschlossene Argumentationskette als roten Faden für die eigene Arbeit zu entwickeln.
    Aufgrund der Größenbeschränkung von 5000 Wörtern konnte ich die volle Breite der (zumindest gefühlt) relevanten Theorie nicht in das Dokument pressen. Damit stellte es eine weitere Herausforderung dar, einen geeigneten Punkt für ein Zwischen-Resumé festzulegen und ausstehende Arbeiten in einem Way Ahead zu skizzieren.
    Am Ende der Bearbeitungszeit konnte ich - auch dank einiger guter Inputs meines Supervisors - einen vorzeigefähigen Stand erreichen, den man als Grundlage für das weitere Vorgehen heranziehen kann. Die Rückmeldung inkl. Mitteilung über das Ergebnis soll Ende Januar kommen - jedoch teilte mir mein Supervisor noch vor Weihnachten mit, dass ich mir hier keine Sorgen machen bräuchte. Insofern konnte ich pünktlich zum Start in die Weihnachtsfeiertage ausspannen 😎
     
    Im nächsten Quartal steht das zweite Forschungsmodul MR402 an, das nach der forschungstheoretischen Ausrichtung des laufenden Moduls vor allem Forschungsmethoden zum Gegenstand hat (für weitere Infos siehe hier). Nachdem eine Bessereung der aktuellen Situation und eine damit einhergehende Lockerung der Pandemie-Maßnahmen auch in der kommenden Zeit nicht absehbar ist, gehe ich davon aus, dass auch das nächste Seminar wieder virtuell stattfinden wird. Parallel dazu geht die Operation "beruflich bedingter Standortwechsel" weiter - aber so, wie es aussieht, könnte ich schon bald eine Zusage zu einer passenden Pendler-Wohnung erhalten.🥳
     
    Einige abschließende Worte noch zum Thema Brexit: Wie die meisten mittlerweile mitbekommen haben sollten, scheint (Stand heute, 30.12.2020, 23:09 Uhr) ein Abkommen zwischen Großbritannien und der EU zu stehen. Leider scheidet GB damit zum einen auch aus dem EWR, zum anderen aus dem Erasmus-Austauschprogramm aus. Es stellt sich die berechtigte Frage, wie anerkannt britische Abschlüsse ab 2021 in Deutschland sind und ob man z.B. diese auch regulär tragen darf. Zu genau dieser Thematik werde ich im nächsten Blogeintrag weitereführende Infos geben. Falls ihr hierzu ganz bestimmte Fragen haben solltet, kann ich diese auch als Alternative in den Kommentaren beantworten.
     
    Damit wären wir auch am Ende angekommen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch in das neue Jahr, viel Erfolg, das nötige Quäntchen Glück und vor allem viel Gesundheit in 2021!
     
    Cheers,
    Martin
     
  8. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo in die Community!
     
    Nachdem schon wieder ein Monat rum ist, möchte ich euch mit folgenden Inhalten ein Update zum Sachstand im November geben.
     
    Um ehrlich zu sein, hat sich inhaltlich noch gar nicht so viel getan. Jeder Fernstudierende kennt es (manche mehr, manche weniger): Das Gefühl, wenn das Berufsleben wie gehabt weiter geht, nach der anfänglichen Euphorie des Studienstarts die Ernüchterung im Alltag einsetzt und dank der zunehmend kurzen Tage jetzt im Herbst die Motivation zum Recherchieren und Analysieren abends nach einem langen Arbeitstag unter die Decke gekrochen ist, um sich zu verstecken. Das angekündigte Induction Event an der Uni (siehe meinen letzten Eintrag: Klick mich) wurde aufgrund der Pandemie leider abgesagt, sodass der Start im Alltag eines Postgraduate Research Students aus akademischer Sicht noch trister ausfiel.
    In einer ähnlichen Situation befand ich mich schon im Herbst 2018, nachdem ich erst kurz zuvor mit dem Fernstudium an der Wilhelm Büchner Hochschule anfing und der Jahresabschluss-Blues vor Weihnachten so langsam einsetzte. Das zeigt mir einmal mehr, wie wichtig es ist, beständig dran zu bleiben und sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, um in der Sache voranzukommen.
     
    Aber nun genug der Jammerei! Zu Beginn des Monats führte ich zwei längere Telefonate bzw. hatte diverse Email-Korrespondenz mit meinem Senior Advisor bzgl. der genaueren Ausrichtung des ersten PhD Essays, das bis Ende Jahres einzureichen ist. Hierbei stehen drei Aufgabentypen zur Auswahl, von der man eine mit einem Zeitansatz von knappen drei Monaten und einem Umfang von 5000 Wörtern netto bearbeitet. Diese lauten (sinngemäß):
     
    Darstellung des Forschungsziels und Kontextualisierung in Hinblick auf die wissenschaftlichen Schlüsselausrichtungen (realistisch, interventionistisch, konstruktivistisch) und der theoretischen Grundlagen zum betrachteten Forschungsgegenstand.
    (Schwerpunkt also: die wissenschaftstheoretische Einordnung des geplanten PhD-Projekts) Darstellung und Aufbereitung des Umfelds, in dem das Forschungsprojekt durchgeführt werden soll, und Darstellung, inwieweit dieser Abriss aus Theorie und Praxis analytisch in das Projekt einbezogen werden soll.
    (Schwerpunkt: Die Darstellung des Forschungsumfelds anhand einer strukturierten Literaturrecherche sowie die Entwicklung einer Argumentationskette mit Hinblick auf die zu identifizierende Forschungslücke) Vergleich bzw. Abgrenzug von zwei unterschiedlichen Forschungsansätzen bzw. forschungstheoretischen Ausrichtungen mit Hinblick auf die Verwendbarkeit für das geplante Forschungsvorhaben.
    (Schwerpunkt: Der forschungstheoretische Vergleich - Welcher Forschungsansatz ist grundsätzlich am besten geeignet, um ein identifiziertes Problem bzw. einen Handlungsbedarf hinreichend zu adressieren?)  
    Entscheidend ist bei der Auswahl, welche grundsätzliche Richtung man mit seinem Projekt einschlagen möchte - und mit dem Essay hinterfragt bzw. reflektiert man diese kritisch. Aufgrund meines (geplant) konstruktivistischen Ansatzes (d.h. ich möchte zu einem bestehenden, in der Forschung und Praxis nicht gelösten Problem ein Referenzmodell anhand von wohldefinierten Anforderungen entwickeln und dieses im Anschluss validieren) habe ich mich für Option 2 entschieden.
    Damit will ich das fachliche Fundament für meine Anwendungsdomäne und somit auch die Ausgangsbasis für eine evidente Anforderungsentwickung schaffen, um mein Forschungsartefakt zu designen.
    Glücklicherweise musste ich hierbei nicht in Gänze bei 0 anfangen. Dadurch, dass ich mich in der Zeit an der WBH mit einem verwandten Thema in der Masterarbeit auseinander gesetzt habe, kann ich den hiervon verhandenen Wissenspool aufgreifen und in meine Literaturanalyse einfließen lassen. Mit einer weiteren, strukturierten Literaturrecherche (hier halte ich mich aktuell an Webster und Watson, 2002) habe ich zusätzliche 49 Quellen identifiziert, die zusätzlich auszuwerten sind.
     
    Als nächstes werde ich mich ranmachen, die Recherche nochmal ausweiten (bisher habe ich nur WebOfScience abgegrast - EBSCOHost, Google Scholar, Microsoft Academic und einige andere Datenbanken stehen noch aus) und die für die weitere Arbeit relevanten Quellen in das Paper einbringen. Hierzu will ich bis Ende des Monats einen ersten Wurf schreiben, den ich im Anschluss meinem Advisor zur weiteren Besprechung schicke - der 21.12. kommt schneller, als man denkt. Der größte Stolperstein wird neben der Masse an vorhandenen Quellen der Umstand sein, dass die Projekte auf der Arbeit zum Jahresende nochmal in die heiße Phase gehen und bis Weihnachten eine ganze Menge offene TBD's zu erledigen waren bzw. noch zu sind: Projektdokumentationen schreiben bzw. qualitätssichern, Modellierungskonventionen (weiter-)entwickeln ( @SebastianL: Darüber können wir gerne mal fachsimpeln - Ob es bspw. sinnvoll ist, UML mit BPMN für ein Projekt unbedarft in einen Topf zu werfen 🤨), Way Aheads und Vorgaben für das kommende Jahr entwickeln, diverse (mehr oder minder zielführende) Arbeitsmeetings abwickeln... und ganz nebenher noch mit der Wohnungssuche zum Start in 2021 zwecks Versetzung im März anzufangen.
    Leider platzt mein Überstunden- und Urlaubskonto aus allen Nähten, sodass ich im Anschluss an die kommenden zwei Wochen bis zum Jahresende für den Abschluss des Essays frei nehmen werde 😇
     
    Ein letztes Stichwort möchte ich an der Stelle aufgreifen, auch wenn es überhaupt nicht mit der Promotion zusammenhängt (sorry @Markus Jung):
     
    Letzten Donnerstag fand die virtuelle Feierstunde für den Absolventenjahrgang 2020 an der WBH statt (erneut schiele ich auf @SebastianL - warum nur?😏). Auch wenn mein Abschluss im März diesen Jahres schon eine Weile her ist, hat die @Wilhelm Büchner Hochschule einen sehr schönen Punkt damit gesetzt - inklusive Abschlusssekt und Signet (siehe unten). Dazu bleibt mir nur noch zu sagen: Danke!
     
    Cheers,
    Martin
     
     

  9. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo Community!
     
    Wie in meinem letzten Blogeintrag angekündigt, werde ich heute über meine Erfahrungen berichten, die ich zum Start in das PhD-Progranm gemacht habe. 
     
    Bevor ich jedoch zum eigentlichen Verlauf komme, möchte ich nochmals auf die Proposal-Erstellung eingehen. Mein Mentor aus dem Erststudium sagte passend dazu immer: "Zeig mir deinen Projektplan und ich sage dir, wie das Projekt endet".
    Eine ähnliche Philosophie verfolgt auch das Team der UniGlos bei der Erstellung des Proposals: Während man für die Zulassung zum DBA-Programm deutlich weniger Aufwand investieren muss, ist für das PhD-Programm eine deutlich elaboriertere Ausarbeitung notwendig gewesen. So wird hier bereits vorausgesetzt, dass man bezüglich forschungstheoretischer Ansätze nicht nur den berühmten Schuss ins Blaue setzt, sondern eine schon relativ deutliche Strategie für das Vorgehen bei dem Projekt darlegt - ganz nach dem obigen Motto.
     
    Glücklicherweise konnte ich hier von den Erfahrungen aus meinem Erststudium profitieren, sodass ich keine großen Probleme hatte (damals setzten wir uns u.a. auch intensiv mit Forschungsmethoden und Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens auseinander). Für den/ die eine*n oder andere*n könnte das abschreckend wirken, insbesondere wenn man ein eher anwendungsorientiertes Studium absolviert hat. Allerdings kann ich auch hier sagen: Nur keine Panik, ein Proposal ist keine Rocket Science! Die Lecturers und Advisors unterstützen einen schon vor der Zulassung mit wertvollen Tipps, worauf man bei der Verfassung zu achten hat. Abgesehen davon werden auch genügend Hinweise auf einschlägige Grundlagenliteratur gegeben, die man zur Rate ziehen kann. Beides natürlich unter der Prämisse, dass man sie anschreibt und um Unterstützung bittet (was meiner Erfahrung nach problemlos klappt).
     
    Die Gliederung einer solchen Themenskizze könnte dann bspw. am Ende so aussehen (natürlich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, dies dient nur als Anhalt):
     
    Einführung/ Problemumfeld: Was ist der thematische Scope bzw. das Forschungsumfeld? Und was in diesem Umfeld stellt eine konkrete Forschungslücke bzw. eine Klasse von noch nicht ausreichend untersuchten Problemen in der Wissenschaft (und Praxis) dar? Gesamtziel: Was ist - in einem oder zwei kurzen Sätzen - die übergreifende Zielsetzung, die man mit dem eigenen Forschungsprojekt avisiert? Teilziele: Welche Zwischenschritte sind geplant, um dieses übergreifend formulierte Ziel zu erreichen? Sachstand aus Forschung und Praxis: Was ist der derzeitige Status Quo in der Literatur in dem Themenumfeld? Welche Erkenntnisse gibt es aus wissenschaftlichen Publikationen und welche Lücken weisen diese möglicherweise auf? Forschungsmethodik: Welche grundsätzliche Philosophie verfolgt das Projekt und welches Forschungsdesign bzw. welche Vorgehensweise soll genutzt werden, um die oben genannten Ziele zu adressieren? Zeitplanung: In welchen Monats- und Jahresscheiben mit welchen Projektphasen ist die Durchführung des Forschungsprojekts geplant (bspw. als Gantt-Chart)?  
    Sobald man einen ersten Draft des Dokuments abgefasst und abgeschickt hat, geht dann das Feedback-Pingpong los: Je nach Qualität und Reife der Inhalte erhält man Rückmeldung von den Supervisorn zur Einarbeitung, anschließend geht das ganze von vorne los. Sobald das Proposal einen ausreichenden Reifegrad erreicht hat, geht es für den PhD an den Course Lead der jeweiligen School, in der man thematisch am nächsten ist - in meinem Fall war das noch die School of Business and Technology (Mittlerweile wurde sie in Business School und School of Computing& Engineering aufgeteilt).
     
    Das "Go" des Course Leads war schließlich der Startschuss zum Einschreiben. Gegenüber Hochschulen in Deutschland lief das erfrischend modern - anstatt überall beglaubigte Kopien in n-facher Ausfertigung hinzuschicken, konnte ich alles auf einem Portal im PDF-Format hochladen. Etwa zwei Wochen später bekam ich dann die Zusage zum Programm via Email. Kurz darauf erhielt ich auch die Zugänge zum Studienportal, Uni-Mail und den anderen IT-Ressourcen. Trotz zwei Masterabschlüssen in der Vergangenheit war es ein echtes Highlight für mich, die neue Mailadresse nutzen zu können 😄
     
    Ende September war es schließlich soweit, das erste Modul stand an. Aufgrund der andauernden COVID-19 Pandemie und der zuletzt wieder steigenden Fallzahlen (die im UK nochmal deutlich schlimmer sind, als bei uns), fand das entsprechende Seminar als Webkonferenz in MS Teams statt. Hierbei hatte ich die komfortable Situation, dass wir gerade mal mit eineinhalb Leuten drin saßen - eineinhalb deswegen, weil der zwei Kommoliton parallel zu dem Modul beruflich gebunden war und deswegen nicht durchgängig in der Konferenz dabei sein konnte. Das stellte jedoch kein Problem für die Lecturer dar, die ihr Thema routiniert und viel Motivation durchgezogen haben und den Kommoliton immer wieder ins Boot geholt haben.
     
    Thema des Moduls waren dabei:
     
    Methodological Fundamentals - An Introduction to Research Philosophy: Hier ging es um forschungstheoretische Grundlagen sowie um Grundsätze von verschiedenen, methodischen Ansätzen (Realist vs. Interventionist vs. Constructivist, Qualitative vs. Quantitative vs. Mixed& Multi Methods, Cross-sectional vs. Longitudinal Research) Research Methods and Analysis: Gegenstand dieses Blocks waren die verschiedenen Forschungs- und Analysemethoden und -instrumente, um primäre Forschungsdaten zu erhalten und auszuwerten (Beispiele: Surveys, Fallstudien, Interviews, Focus Groups, Observations etc.).  
    Aufgrund der sehr kleinen Lerngruppe sind wird deutlich schneller mit den Inhalten des Moduls durchgekommen, sodass wir zwei statt drei Tage (Donnerstag-Samstag war geplant, Freitag waren wir durch) benötigten. Zum Abschluss erhielt ich auch die Deadline für das erste einzureichende Paper, das bis kurz vor Weihnachten vorliegen muss.
     
    Was hat sich in den dreieinhalb Wochen seitdem getan? Leider musste ich die Arbeit an dem Paper bisher zurück stellen, nachdem es aktuell zwei weitere Baustellen gibt. So hat einerseits in diesem Monat eine sechsmonate Weiterbildung begonnen, andererseits fand diese Woche eine zweitägige Schulung statt. Beschweren, dass mir bis zum Jahresende langweilig wird, kann ich mich jedenfalls nicht 😉
     
    Damit ist der Blog auf dem letzten Stand der Dinge (Augenringe! Höhö. Ok, pardon.). In der nächsten Woche steht der Induction Day - also das Einführungsevent - für die Teilnehmer*innen des PhD-Programms an der UniGlos an, der auch wieder virtuell abgehalten wird. Auch wenn es zuletzt nicht mit dem Essay für das Modul vorangegangen ist, freue ich mich auf die Veranstaltung und werde von ihr - und natürlich auch von den neuesten Entwicklungen bei mir - im nächsten Eintrag berichten.
     
    Cheers!
    Martin
  10. MartinGS
    Hallo in die Runde!
     
    Dies ist der erste Eintrag, den ich über mein berufsbegleitendes Promotionsvorhaben an der University of Gloucestershire in England verfasse.
     
    Zunächst ein paar Worte zu meiner Person:
    Ich bin (Stand heute) 30 Jahre alt, verheiratet, wohne in München und bin als IT-Offizier in der Bundeswehr tätig. In meiner aktuellen Verwendung bin ich seit Anfang 2018, in der ich mittlerweile ein Team an der Schnittstelle zwischen fachdienstlichen Vorgaben und der Realisierung von IT-Projekten leite.
     
    Von 2011 bis 2015 habe ich an der Universität der Bundeswehr München Wirtschaftsinformatik (B.Sc.) und Technologiemanagement und Wirtschaftsinformatik (M.Sc.) studiert. Für mich war schon früh klar, dass es damit nicht enden sollte und dass ich gerne noch ein Promotionsvorhaben anstoßen wollte. Daher bin ich auch bis heute eng mit der Professur verbunden, an der ich seinerzeit meine studentischen Arbeiten - quasi vom ersten Studienprojekt bis hin zur Masterarbeit - absolviert habe.
    Mein ursprünglicher Plan war es, nach dem Masterstudium unmittelbar dort anzuknüpfen - doch aus vielerlei Gründen klappte das nicht: Das Forschungsprojekt aus meiner Studienzeit lief aus, es fehlten die organisatorischen Rahmenbedingungen, die passende Stelle an der Professur gab es nicht und daneben verschlug es mich in eine ziemlich arbeits- und reiseintensive Verwendung. So blieb (und bleibt) es bis heute lediglich bei einer Nebentätigkeit, dessen Inhalte jedoch nicht für eine Promotion in Frage kämen.
     
    Vor dem Hintergrund wurde mir Stück für Stück klar, dass mein Plan nicht mehr realistisch war. Jedoch wollte ich die Zeit nicht ungenutzt lassen, bis ich mich inhaltlich neu orientiert und sich neue Rahmenbedingungen ergeben hatten. Nachdem ich mich im Erststudium v.a. auf die Informatik- und Informatik-nahen Inhalte konzentriert hatte, fiel der Entschluss, diese 'Zwischenphase' für eine betriebswirtschaftliche bzw. Management-Weiterbildung zu nutzen. Und so kam ich nach einiger Zeit der Marktsichtung und Abwägung der Alternativen zur WBH, wo ich bis zum März diesen Jahres Engineering Management (MBA) studiert hab (das ist zwar nicht Gegenstand diese Blogs - aber wer Fragen und Anmerkungen zu dem Studium hat, kann mich gerne via PN anschreiben).
     
    Parallel zum Fernstudium an der WBH informierte ich mich dann über berufsbegleitende Promotionsmöglichkeiten in Deutschland. Hierbei bin ich auch auf die Blogs von @SebastianL, @Frantic oder @DerPate gestoßen, die einen individuellen und für sie passenden Weg gefunden hatten. Wie die drei Mit-Blogger auch, habe ich die Landschaft der anbietenden Hochschulen und Bildungsanbieter gesichtet. Welche Überlegungen hatte ich dabei?:
     
    Mit Hinblick auf die hohe Arbeits- und Reisebelastung war es mir wichtig, ein strukturiertes Format mit einer intensiveren Betreuung zu wählen. Leider habe ich in der Vergangenheit immer wieder Fälle erlebt, in denen Leute (sowohl berufsbegleitend, als auch in Vollzeit als WiMi vor Ort) viel zu lange an der jeweiligen Universität gesessen und über viele Jahre hinweg keinen oder nur sehr schwer einen Griff an ihren Promotions-Henkel bekommen haben. Seien es nun Mehrfachbelastungen (Drittmittelprojekt, Lehre, eigene Forschung) oder eine unzureichende Betreuung durch einen Mentor - solch widrigen Umständen wollte ich mich parallel zum Job nicht hingeben. Auf dem Markt gibt es hierzu eine Menge Alternativen, die schon @Frantic in seinem Blog aufgeführt hat. Jedoch konnten mich viele einschlägige Anbieter nicht überzeugen.
    Insbesondere die DBA-Programme kamen aufgrund meiner geplanten thematischen Ausrichtung (--> Wirtschaftsinformatik mit deutlich höherem IT- und Fachanteil) nicht infrage. Auch die stark wirtschaftswissenschaftlich ausgelegten Programme der HFH mit der Universität Kaposvár, die FOM mit der UCAM oder das IFM mit der Mendel-Universität waren damit raus. Am Ende waren im süddeutschen Raum die Hochschule München (Koooperation mit der University of Plymouth) und eben IHP-Online mit der University of Gloucestershire übrig, wobei beide Anbieter mit dem Standort München passten.
    Einerseits ist das Angebot der University of Plymouth gegenüber dem der University of Gloucestershire preislich deutlich attraktiver (mit aktuell 2700 GBP pro Jahr gegenüber 8700 GBP). Andererseits sprachen die konsequente Ausrichtung auf Berufstätige, z.B. mit dem Flying Faculty-Konzept (d.h. die Präsenzseminare werden vor Ort im Münchener Büro durchgeführt - außer im Falle einer Pandemie 😉), sowie einige Erfahrungsberichte aus meinem Bekanntenkreis für IHP-Online.  
    Nach einer Informationsveranstaltung im Februar, der Auswahl eines geeigneten Supervisors, der Ausarbeitung eines zwölfseitigen Proposals bis Ende Juni und den ersten Meetings über Skype und MS Teams dann stand für mich die Entscheidung fest, an die UniGlos zu gehen.
    Natürlich wird der/ die geneigte Leser*in sich jetzt fragen: "Waaaaaaas?! PhD in England?! Und was ist mit dem Brexit??"
    Hierzu habe ich mir zwischenzeitlich von der KMK ein Info geben lassen - nach dem Ende der Übergangsfrist zum 01.01.21 wird es ein Äquivalenzabkommen zwischen Deutschland und dem UK geben, sodass der britische Abschluss auch weiterhin als "Dr." hierzulande getragen werden darf. Abgesehen davon wird das UK weiter im Bologna-Raum bleiben, sodass britische Abschlüsse z.B. an deutschen Hochschulen ebenfalls anerkannt bleiben.
     
    Diese Info ist natürlich nicht rechtsverbindlich und kann sich je nach Stimmung des Premiers auch kurzfristig ändern - allerdings bin ich mir sehr sicher, dass die zahlreichen Absolvent*innen britischer Abschlüsse im deutschsprachigen Raum genügend Lobby für die Angelegenheit haben. Falls ich hierzu eine Neuigkeit haben sollte, werde ich sie natürlich gerne hier teilen!
     
    Wie geht es nun weiter?
    Bereits Ende September fand das Webinar zum ersten PhD Module statt. Dies und die zugehörigen Erfahrungen bis heute werden Gegenstand des nächsten Eintrags werden.
     
    Bis dahin, bleibt gesund!
    MartinGS
     
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