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Herbstkind

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Beiträge von Herbstkind

  1. Gerne möchte ich ergänzend zu dem generellen Anliegen, mit diesem Thema einen fachlichen Live-Austausch von Menschen die hier in der Community aktiv sind zu testen, für mich spannende Betrachtungspunkte für den Abend als Fragestellung hier vorab anbringen:

     

    - Welche Bereiche / Organisationen könnten von dem Konzept selbstführender Teams profitieren, wo wären im Gegenzug die Risikofaktoren des Scheiterns zu hoch?

     

    - Wie groß sollte die maximale größe solcher Teams sein, um arbeitsfähig zu bleiben? Und wie kann hier mit sich ggf. entwickelnden inoffiziellen Führungsstrukturen umgegangen werden? Hier auch mit Blick auf die Teamkomposition.

     

    - Führen von Teams bedeutet aus systemischer Sicht, dass eine unsteuerbare Einheit gesteuert werden soll. Wie kann trotz dieser Gegebenheit, wenn dann auch noch die Selbstführung hinzukommt, eine notwendige Kontrolle  oder ein Rahmen der Organisation mit Blick auf Unternehmensziele erhalten bleiben?

     

    - Welche Rolle spielen die direkten Vorgesetzten eines solchen Teams?

     

    Ein Blick auf Beurteilungen während der Probezeit oder auch generell von den tätigen Fachkräften wäre zudem spannend für mich, wie hier anders gedacht werden müsste bei der Einführung Selbstführender Teams.

     

    Soweit von mir, vielleicht gibt es aber auch Interesse über ganz andere Aspekte des Themas zu sprechen ☺️

  2. vor 7 Minuten hat Markus Jung geschrieben:

    Gerne dann. Allerdings schlage ich vor, dass der Termin nur stattfindet, wenn sich bis einschließlich Dienstag mindestens zwei Diskussionsteilnehmer:innen zusätzlich zu denen (an)melden, die eh schon am Communityabend über das Thema diskutiert haben.

     

    Ja, gehe ich mit mit Deinem Vorschlag, den Termin nur dann stattfinden zu lassen, wenn es mindestens zwei weitere Personen gibt, die Lust haben hier gemeinsam in den Austausch in Echtzeit zu gehen ☺️

  3. vor 57 Minuten hat Markus Jung geschrieben:

    Ich habe mit der Serie "Lost" angefangen. Noch ist es interessant, die Menschen und ihre Geschichten sowie ihre Interaktion kennenzulernen.

     

    "Damals" im Free-TV gesehen und bei der allerletzten Folge war es ein tatsächliches verloren Fühlen,  da nach so langer Zeit die Charaktere emotional ganz nah waren ...

  4. Spannendes Thema 😊

     

    Habe gestern erst gedacht, wie sehr es mir hilft, hier in meinem Blog die noch ausstehenden, gerade in Bearbeitung befindlichen und schließlich fertigen Studienbriefe / Module etc. farblich zu kennzeichnen, um ein Gefühl des Fortschritts zu erhalten 😉

     

    Mein Fernstudium ist nicht ganz so flexibel zu gestalten wie an anderen (Fern-)Hochschulen: Ich könnte zwar das Studium in die Länge ziehen und demnach weniger Module als möglich belegen, jedoch sind grundsätzlich die Themen und auch Bearbeitungssemester vorgegeben. Wählbar sind 3 von 4 Wahlpflichtmodulen insgesamt während des Studiums und hier war es zu Beginn etwas Puzzlearbeit, um zu erreichen, ein Onlineseminar (2. und 3. Semester) belegen zu können oder aber reine Einsendeaufgaben (1. Semester) zu erarbeiten.

     

    Persönlich gehe ich so vor, dass ich mit dem Modul starte, welches mich am meisten Interessiert und wo ich das Gefühl habe mit viel Energie/Motivation die jeweiligen Prüfungsleistungen zu erbringen. Das herausfordernste Modul packe ich an das Ende des Semesters, um hier dann bewusst und mit dem Hintergrund schon alle anderen Leistungen erbracht zu haben, ein Einlassen darauf zu gestalten.

     

    Präsenzsblöcke / Onlineseminar lege ich in Zeiten in denen es voraussichtlich beruflich etwas entspannter ist (Ferienzeit, Stellvertretung nicht im Urlaub), um hier genug Raum für die Inhalte zu haben.

     

    Im direkten Lernen lese ich immer ein Kapitel am Stück und bearbeite die Übungsaufgaben am Ende. So fühlt es sich für mich nach einem gut abgeschlossenen Lernfortschritt an. Manchmal sind Kapitel zwar sehr lang, aber dadurch dann das Gefühl wirklich etwas geschafft zu haben umso größer 😊

     

    Die Fragen der Einsendeaufgaben drucke ich mir jeweils aus und nehme sie als Lesezeichen von Kapitel zu Kapitel mit, um mir hier erste Notizen / Anmerkungen zu machen. Erarbeitet werden diese am Ende eines jeweiligen Studienbriefs, ist die Motivation jedoch nicht sofort gegeben, werden sie jedoch in jedem Fall vor Beginn eines neuen Moduls fertiggestellt.

  5. @Cocooned - Wie sind stehen hier ja nicht unter Zeitdruck und bei diesem doch umfassenderen Thema sind Beiträge eher nicht mal so nebenbei gelesen / geschrieben, also alles gut 😊

     

    Deine beschriebene "Chronologie des Chaos" liest sich von außen schon sehr anstrend und frustrierend an einigen Stellen. Was ich an Informationen herauslese ist, dass hier eine gute Menge an Geld für Coaching reingeflossen ist, dieses jedoch nie wirklich darauf ausgelegt war in ein wirklich selbstbestimmtes und kreatives Arbeiten zu kommen. Schade finde ich hier, dass externe Coaches sich scheinbar haben so beeinflussen und dies entrpechend mit sich machen lassen haben.

     

    Immer wieder lese ich in meinen Studienbriefen zum Studiengang Organisationsentwicklung, wie unumgänglich das Vertrauen und die Freigabe der Führungsebene zur Ergebnisoffenheit an Teams ist, um einen solchen Prozess anzugehen.

     

    Am 13.6.2021 um 20:54 hat Cocooned geschrieben:

    Bei uns wird aber leider in vielen Bereichen die Meinung vertreten, dass jeder Ersetzt werden kann und dies spürt man in solchen Gesprächen recht deutlich.

     

    Danke für den "Realitätsabgleich", ich bin beruflich ja in einem ganz anderen Bereich angesiedelt - hier ist es mir in Einzelfällen schon auch manchmal zu viel an Verständnis und Hand reichen des Dienstgebers gewesen, zu Kosten von Teams und Menschen die durch uns begleitet werden.

     

    Am 13.6.2021 um 20:54 hat Cocooned geschrieben:

    Mein Eindruck ist aktuell, dass sich "schlanke Prozesse", "transparentes Arbeiten" und "Selbstbestimmung der Mitarbeiter", um nur einige Begriffe zu nennen, sehr schwer in einen historisch gewachsenen Konzern implementieren lassen.

     

    Den Einrduck teile ich. Gerade auch, wenn wie in Eurem Fall eine solche Idee der Umstrukturierung einer Abteilung übergestülpt wird.

     

    Mein Ansatz, mit dem es eventuell gelingen könnte wäre es, dass die Intention sich neu zu organisieren und selbstführend zu arbeiten, entweder aus einem bestehenden Team heraus entstehen müsste, oder aber eine Art Pilotprojekt zu starten wäre, zu dem sich Freiwillige bereit erklären, die dies angehen und Energie hineinstecken möchten, inklusive ggf. auch dem Dazuholen von externen Personen, die bereits erfolgreich in derartigen Teams tätig waren.

     

    In meinem beruflichen Kontext war es sicher hilfreich, dass wir uns komplett neu aufgestellt haben (Leitungswechsen nach 30 Jahren, Wechsel des Sozialgesetzbuches und der Zielgruppe, neues Fachkräftegebot (wer bleiben wollte bekam eine Qualifizierungsmaßnahme gezahlt, wer den Weg nicht mitgehen wollte wurde innerhalb des Werkes woanders tätig) und Auszug aus einem großen Komplex in mehrere Standorte an denen die Teams nur für sich ihren Weg finden konnten, so zu arbeiten wie es für sie sinnvoll und für die Aufgaben die sie inne haben zielgerichtet ist.

  6. Am 13.6.2021 um 11:44 hat Herbstkind geschrieben:

    Sollte ich hieraus weitere Schlüsse oder Ideen zu Deiner Fragestellung finden, teile ich sie gerne 😊

     

    Grundsäzlich würde ich auch nach Bearbeitung des Studienbriefs und ein wenig Internetrecherche zu Lerntheorien und Lernpsychologie bei meiner Betrachtung der begrifflichen Unterscheidung bleiben.

     

    Spannend für mich persönlich fand ich jedoch, mich bewusst damit zu beschäftigen, wie wir lernen und auch mitzunehmen worauf beispielsweise bei Wissensaneigung / Meinungsbildung zu achten ist (welche Informationen werden am ehesten wie abgespeichert beziehungsweise bleiben am ehesten im Gedächtnis und führen zu entsprechenden Schlussfolgerungen). Auch die Betrachtung individueller Erfahrung und darauf aufbauenden Lernens hat mein Interesse geweckt.

  7. @Markus Jung

     

    Als wenn Du es geahnt hättest mit dem Anbringen dieses Themas: Seit heute arbeite ich den Studienbrief zum Wahlpflichtmodul "Wissensmanagement" durch. Hier geht es zunächst um den Wissensbegriff und die Unterscheidung zwischen Wissen und Information. Später wird auf den sozialen Prozess der Wissensentwicklung eingegangen und schließlich verschiedene psychologische Theorien vorgestellt, wie mit einer hohen Informationsflut umgegangen wird, wenn ein umfassendes Beschäftigen mit einer Themtik gegeben ist inklusive Lern- und Lehransätze.

     

    Sollte ich hieraus weitere Schlüsse oder Ideen zu Deiner Fragestellung finden, teile ich sie gerne 😊

  8. Ich gehe zumeist nach meinem Bauchgefühl, wenn es um Sprache geht und nach meinem persönlichen Verständnis hat der Begriff Lernen etwas mit einer Praktischen Seite zu tun, also eine Sprache / Sportart / handwerkliche Sache (er)lernen, jedoch im wissenschaftlichen Kontext wäre ein Studium der Sprachwissenschaften / Sportwissenschaften / Mechatronik dann das tiefere, umfassendere beschäftigen mit der Materie, auch weniger mit dem Hintergrund der direkten praktischen Umsetzung im Alltag, sondern zumeist mit einer beruflichen Komponente.

     

    Aber klar, es kann auch ein Buch studiert werden, um etwas dass von großem Interesse ist herauszufinden ...

     

    Spannende Frage @Markus Jung 😊

  9. vor 12 Minuten hat TomSon geschrieben:

    Aber nachdem ich jetzt zwei Aufnahmen auf Twitch gesehen hatte, hat mir das doch gut gefallen. 😔

     

    Mir hat es auch gefallen, "unverbindlich" von außen hineinzuschauen und zu erleben wie über die Entfernung und auch die unterschiedlichsten Studien- bzw. Lehrgänge hinweg sich gemeinsam zur gleichen Zeit über dieses Medium verbunden wird.

     

    Auch wenn die Zeit und auch die Form des so Lernens für mich persönlich nicht passt, wurde durch dieses Format meiner Ansicht nach ein Stück weit mehr Lebendigkeit in die sonst zumeist textbasierten und zeitversetzten Community-Aktivitäten hieningeholt.

  10. vor 20 Stunden hat Markus Jung geschrieben:

    36 Personen, die alle Dir direkt unterstellt sind und für die Du als direkte Ansprechpartnerin zur Verfügung stehst. Bist Du da nicht ständig mit Anfragen beschäftigt, die zum Teil auch redundant von mehreren gestellt werden?

     

    Das kommt ganz darauf an, was gerade an Themen oben aufliegen und ich sehe es als meine Aufgabe, die Fachkräfte da wo es geht zu unterstützen. Natürlich ist es immer einmal etwas anstrengend, Dinge mit unetrschiedlichen Personen detailliert durchtugehen, jedoch mit Blick darauf, dass sie danach weitestgehend selbständig agieren können, ist es das wert. Vieles klärt sich zudem bereits im Team selbst oder aber auch in übergreifenden Austauschmöglichkeiten der Teams untereinander.

     

    Beispielsweise haben wir eine 24 - Stündige Rufbereitschaft für Notfälle, die über die gesamten vier Teams den ganzen Monat über abgedeckt wird und hier ist vorgeschaltet immer für eine Woche ein Team zuständig, Anrufe entgegen zu nehmen und dann mit der jeweils anderen Fachkraft an der Leitung gemeinsam zu überlegen, wie in vorgetragenem Fall gehandelt werden kann und ob die Fachkraft, welche die Rufbereitschaft inne hat, aktiviert / hinzugezogen wird.

     

    Durch die flache Hierarchie empfinde ich es jedoch als ein gegenseitiges Miteinander. Ich frage meien Fachkräfte auch um Rat oder bitte um einen Austausch, wenn es in Richtung inhaltliche Anträge auf Zusatzleistungen geht oder aber sie aufgrund ihres spezifischen Masterst / einer vorherigen Tätigkeit mehr Wissen oder Erfahrungen haben als ich.

     

    Daher stellt dies zusammengefasst ein gemeinschaftliches Zusammenarbeiten am großen Ganzen dar, hier mit einer großen Portion an Geduld und Wertschätzung, mit dem Ergebnis, dass es wenig Angst vor zu vielen oder vermeindlich blöden Fragen gibt und so Fehler oder auch Stillstand vermieden werden können.

     

    vor 20 Stunden hat Markus Jung geschrieben:

    Wir haben uns dann dazu entschieden - und unser Gruppenleiter hat das unterstützt, dass die Arbeit auf einen großen Stapel kommt uns sich jeder so viel nimmt, wie er möchte. Formell war das dann nicht mehr gerecht, da es stärkere/schnellere und schwächere/langsamere Mitarbeiter*innen gab. Dennoch waren die Arbeitsergebnisse mindestens so gut wie vorher und die Arbeitszufriedenheit deutlich besser.

     

    Den Arbeitsansatz finde ich spannend, auch mit Blick auf das Ergebnis dass die Ergebnisse mindestens gleichwertig waren, die Zufridenheit jedoch verbessert wurde. Aufgrund dieser Vorgehensweise ist wahrscheinlich den eher nicht so leistungsstarken Personen auch ein Stück weit Druck genommen worden, mit anderen Personen aus dem Team mithalten zu müssen. Und diejenigen, die vielleicht auch etwas weniger gefordert waren, konnten sich "austoben".

     

    Mit Blick auf die generelle Thematik spielt meiner Ansicht nach die Teamkomposition eine große Rolle, um Teams weitestgehend selbst die Steuerung über Aufgaben zu überlassen.

     

    Vielen Dank @Markus Jung für den Einblick in Deine frühere berufliche Tätigkeit, die ja weit weg von meinem Arbeitsbereich liegt ... 🙂

     

    vor 18 Stunden hat Cocooned geschrieben:

    Vor einigen Jahren hat man unsere kleine Einheit (ca. 20 Mitarbeiter) plötzlich „Agil“ aufgestellt. Es wurden Scrum-Teams erschaffen und das nötige Grundwissen trainiert.

     

    Mit Blick auf die Größe der gesamten Organisation wirkt das für mich ein wenig "halbherzig", wenn diese Ansatz wirklich umgesetzt werden soll in einem Unternehmen. Gab es hier Transparenz gegenüber der betroffenen Einheit in Hinblick auf die Erklärung welche Ziele und Hoffnungen dahinter stecken und warum gerade diese Einheit?

     

    Danke @Cocooned für das Aufzeigen der aufgetretenen Schwierigkeiten. Eine agile Einheit in einem grundsätzlich nicht agilen Unternehmen ist ja auch das, was mich als Erstes irritiert hat, als ich Deinen Beitrag las.

     

    Gab es eine externe Begleitung zu diesem Umstrukturierungsprozess und wenn ja, waren die oberen Ebenen hier involviert? Hier kam mir der Gedanke, dass wenn nicht das gesamte Unternehmen in Richtung Agilität gehen soll, zumindest ein Verständnis innerhalb der Organisation auf allen Ebenen gegeben sein sollte, warum in einer agilen Einheit sich Arbeitsabläufe anders darstellen und sich stetig in ihrer Prirorisierung / Ausrichtung ändern können. Die Kommunikation dessen nach Außen wäre ein weiterer nicht außer acht zu lassender Punkt.

     

    Schade, dass es hier zum Weggang von Personen gekommen ist und scheinbar das mittlere Management nicht wahrnimmt, dass hierdurch ein Verlust für die Organisation entstanden ist.

     

    Kurz noch erläuternd zu meiner Praxis: Hier ist ja auch eine große Organisation mit klassischen Strukturen gegeben. Jedoch glücklicherweise ist eine Offenheit für Neues auf allen Ebenenen gegeben und ein grundsätzliches Zutrauen gegenüber den Führungskräften.

     

    In Vorstellungsgesprächen machen wir diese Thematik grundsätzlich transparent: Dass unsere Einrichtung eine "kleine Insel" darstellt mit sehr flacher Hierarchie, wir uns jedoch in die gegebenen Strukturen, da wo es notwendig ist, einfügen (müssen).

     

    Natürlich kommen hier auch immer einmal negative Stimmen, sehr eingebrannt hat mich ein Satz von vor ein paar Jahren, in dem eine Stabsstelle meinte dass die Einrichtung von mir immer macht was sie will. Im Austausch mit meinem direkten Vorgesetzten hat der dies jedoch als positiv bewertet und mich bestärkt, so weiter zu machen. Auch war es ein langer weg, der Organisation Jugendamt, mit der wir täglich zu tun haben, zu vermitteln, dass wir keine Teamleitungen haben und neben den Bezugsbetreuungen für die jungen Menschen grundsätzlich jede Person ansprechbar ist bei Anliegen. Jetzt geschieht dies nur noch bei neuen fallführenden Personen des Jugendamtes, dass es hier einer Erklärung bedarf.

  11. vor 1 Stunde hat Alanna geschrieben:

    - Und zu guter letzt - oder auch als Fazit - stellt sich mir die Frage, ob jede Art von Team für Selbstführung geeignet ist bzw. welche Faktoren eine gelingende Selbstführung begünstigen/erschweren. Hier denke ich u. a. an Variablen wie Fachkompetenz der Teammitglieder, Erfahrung, Sozialkompetenz. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es einen Unterschied macht, ob jedes Teammitglied seine Aufgaben "unabhängig" erledigen kann oder auf die regelmäßige Zuarbeit anderer Teammitglieder angewiesen ist. Wie wird dann sichergestellt, dass auch der letzte in der Nahrungskette, der häufig auch die leiseste Stimme hat (und die meiste Angst, seinen Job zu verlieren), noch berücksichtigt wird?

     

    Ja, das ist auch etwas was ich mich frage - ist dieses Konzept tatsächlich auf jegliche Art von Teamarbeit übertragbar?

     

    Könnte beispielsweise das Bäckereihandwerk hierdurch eine Bereicherung in Bezug auf Kreativität / Arbeitsleistung und Motivation der dort tätigen Personen erfahren oder würde alles im Chaos versinken?

     

    Auch die Frage "wie kann hier jede Person mit seinen Fähigkeiten gesehen und mitgenommen werden?" stellt sich mir gerade in Teams die in der Wirtschaft tätig sind.

     

    Von Erfahrungen aus welchem Tätigkeitsbereich hast Du oben berichtet @Alanna ?

     

  12. vor einer Stunde hat TomSon geschrieben:

    Selbstführende Teams heißt, dass ein Team die Aufgabenverteilung selbst bestimmt. Es gibt in dem

    Sinne keine Teamleitung, sondern jeder hat die gleichen Rechte und Pflichten. Und wie die Aufgaben verteilt werden, das bestimmt das Team als Ganzes.

     

    Oder ist mit selbstführende Teams gemeint, dass es doch eine Teamleitung gibt, die aber vom Team selber bestimmt wird und wie eine Art Teamsprecher fungiert (vielleicht auch im wechselnden Turnus)? Das ist mir nicht so ganz klar.

     

    Beides kann hier gemeint sein 😊 Jedoch ist Deine Erste Schlussfolgerung meiner bisherigen Erfahrung nach die gängigste Variante. Es gibt einen Rahmen in dem das Team sich bewegt mit entsprechenden Aufgabenstellungen, aber auch möglichen Zielen wenn es um Projekte geht, und wie das was der Auftrag des Teams ist gemeistert wird, hat das Team für sich zu klären. Gleiche Rechte und Pflichten müssen hier nicht unbedingt gegeben sein, wenn beispielsweise zwei Personen durch das Team bestimmt werden, die die vorhandenen Gelder verwalten und hier die Freigabe erhalten zu entscheiden, was an Ausgaben möglich ist und was überdacht werden sollte. Jedoch ist niemand in dem Sinne einer Person des Teams über- oder unterstellt im arbeitsrechtlichen Kontext und Aufgaben können beliebig neu oder anders verteilt werden.

     

    Ein Teamsprecher, der mit anderen Ebenen der Organisation kommuniziert, könnte gewählt werden, muss aber nicht. Es könnte auch so sein, dass jede Person für seinen übernommenen oder übertragenen Teilbereich Kontakt aus der Gruppe heraus und für die Gruppe "nach Außen" aufnimmt.

     

    @ Mitlesende: Korrigiert mich jedoch gerne, ich bin hier ja auf der Suche von Beispielen aus ganz anderen Bereichen, in denen es vielleicht ein ganz anderes Herangehen an die Thematik gibt.
     

    Sehr spannend finde ich den Ansatz des Holländischen ambulanten Pflegedienstes Buurtzorg, den Frederic Laloux in seinem Buch Reinventing Organizations vorstellt. Hier sind Teams des Pflegedienstes für alle anstehenden Aufgaben inklusive der Personalauswahl / dem Durchführen von Vorstellungsgesprächen zuständig und es hat sich gezeigt, dass trotz dass die Teams sehr viel Eigenverantwortung haben, am Ende mehr Zeit und auch ein Mehr an Qualität in der Betreuung herauskommen. Kommuniziert mit der Geschäftsführung wird über eine Art Blog, auf den alle Personen der Organisation Zugriff haben und hierüber in gemeinsame Entscheidungsfindungen gehen können. Sowohl die Geschäftsführung, als auch die Teams können hier ihre Ideen vorstellen und erhalten, wenn es passt, die Freigabe Dinge auszuprobieren, die bei einem guten Gelingen schließlich auch von anderen Teams übernommen werden können.

     

    Dies stellt nur die Kurzfassung dar, da Buch ist jedoch sehr zu empfehlen, hier, um in das Thema gut reinzukommen, die illustrierte Version 🙂

     

    vor einer Stunde hat TomSon geschrieben:

    Bei der Art von Organisation frage ich mich, wie mit Problemen umgegangen wird, die eher struktureller oder organisatorischer Natur sind und vielleicht mit der Organisationsstruktur als Ganzem zu tun haben und weniger mit dem Aufgabenbereich des Teams. Oder auch Problemen, die das Team nicht entscheiden kann oder möchte (vielleicht, weil es eine weitreichende Entscheidung ist).

     

    An diesen Punkt kommen wir in meiner Praxis auch immer einmal.

     

    Wichtig ist hier meiner Ansicht nach ein Netzwerk, auf das zurückgegriffen kann, um sich zu beraten. Kann hier beispielsweise auf andere Teams zurückgegriffen werden und es geht in einen Erfahrungsaustausch, oder aber könnte Supversision / Coaching dabei unterstützen herauszuarbeiten was das Team für Strukturen braucht um arbeiten zu können, damit mit diesem Anliegen an die übergeordnete Stelle herangetreten werden kann? Wenn beispielsweise eine Probezeitkündigung in betracht kommt bei einem neuen Teammitglied, ist es Aufgabe des Teams beziehungsweise der Personen, die diese Einschätzung hat, an die Einrichtungsleitung heranzutreten. Dazu braucht es Mut und einen guten Blick für das Fachliche, dass ggf. über der Loyalität gegenüber der anderen Person stehen muss mit Blick auf die Einrichtung.

     

    Montag bin ich in ein Team eingeladen, welches seit etwa einem Jahr versucht an der Lösung eines Problems zu arbeiten und sowohl Teamberatungen, Einzelgespräche als auch Supervision nicht dazu beigetragen haben, in der Thematik weiterzukommen. Hier haben sich insgesamt drei von neun Personen an mich gewandt, mein Besuch ist dem ganzen Team gegenüber transparent angekündigt worden und nun heißt es am Montag gemeinsam zu sortieren und das weitere Vorgehen zu entscheiden.

     

    In meiner Praxis liegen Personalverantwortung, wirtschaftliche Verantwortung und auch die Verantwortung für jegliche Arbeitsgesetzlichkeiten bei der Einrichtungsleitung, an die die Teams angebunden sind. Das bedeutet, dass die Teams zwar entscheiden, welche der infrage kommenden Fachkräfte sie gerne als neue Person im Team hätten, die erste Vorauswahl inkl. Vorstellungsgesprächen jedoch bei der Einrichtungsleitung liegt. Die jährliche Investitionsplanung erarbeiten die Teams gemeinsam (ohne dass es eine Budgetvorgabe meinerseits gibt), senden diese mit Begründung der Notwendigkeit zu und erhalten hier je nachdem Rückfragen die zu beantworten sind, eine teilweise oder vollumfängliche Freigabe der benannten Posten durch mich zurück. Arbeitsrechtliche Themen betreffen zumeist die Dienstpläne. Diese werden nach Wünschen / Terminen / Urlauben in den Teams geschrieben, festgelegt nach Prüfung jedoch durch mich.

     

    Es gibt jedoch auch Entscheidungen und Verantwortlichkeiten, die vollkommen bei den Teams liegen und auch wenn sie noch so unangenehm sind, von diesen durchzuführen sind, Hier gibt es bei manchen Themen die Vorgabe durch mich, dass es hier keine Abstimmung geben darf, sondern eine einheitliche Rückmeldung zur Thematik gegeben werden muss, da es eine weitreichende Entscheidung ist und wenn sich eine Person unwohl damit fühlt, diese nicht entgegen dieser Person gefällt werden kann (beispielsweise Weiterführung einer Hilfe nach schwerem körperlichen Übergriff).

     

    Bei wieder anderen Themen biete ich mitunter an, entweder an einer Diskussion und Entscheidungsfindung teilzunehmen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, oder aber ich benenne die Optionen die ich wählen könnte, sollte die Entscheidung durch das Team nicht getroffen werden wollen und das Team entscheidet, ob es doch noch einmal in eine eigene Entscheidungsfindung geht, oder aber eine der von mir benannten Optionen annimt.

     

    Eingebettet ist meine Einrichtung jedoch in einem großen, sehr klassisch hierarschich gewachsenen Träger, sodass es über dem Team und mir noch zwei weitere Ebenen gibt, die bei sehr weitreichenden Entscheidungen zu Rat gezogen werden können. Dies macht es sicher leichter, als wenn es wie in oben beschriebenen Beispiel über den Teams nur eine Person gibt, die als Geschäftsführung / Aushängeschiild für die Organisation agiert.

     

    @TomSon So etwas klarer? 😊

  13. Während des letzten Community-Abends kam die Idee auf, dass es interessant und gewinnbringend sein könnte, dieses Forum zusätzlich dazu nutzen, um in den fachlichen Austausch miteinander zu gehen. Hier ist eine solche Vielfalt an beruflichen und / oder wissenschaftlichen Erfahrungen gegeben, warum also dies nicht nutzen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und einmal über den eigenen Tellerant zu denken? 😊 Daher starte ich hier einmal mit dem von mir im Zuge des Community-Abends vorgeschlagenen Beispielthemas:

     

    Selbstführende Teams

     

    Mich würde hier einerseits interessieren, welche Erfahrungen Ihr im beruflichen Kontext mit der Thematik gemacht habt, was Ihr als gewinnbringend erleben konntet, wo aber auch Schwierigkeiten auftraten und wie diese gelöst werden könnten.

     

    Ebenfalls fände ich es sehr spannend, einmal gemeinsam in einen beruflichen Zweig zu schauen, in dem diese Art von Teamarbeit noch nicht verbreitet ist, und zu überlegen, wie es aussehen könnte, wenn die Aufgaben, die in diesem Bereich anfallen, durch selbstführende Teams gemeistert werden.

     

    Persönlicher Hintergrund zum Thema

     

    In meiner beruflichen Laufbahn beziehungsweise bereits während des freiwilligen Sozialen Jahres habe ich durchgehend im sozialen Bereich in klassischen Teams gearbeitet. Es gab eine Teamleitung, unterstellt dann die weiteren Fachkräfte an der Basis, überstellt zumeist eine Bereichsleitung. Die Teamleitung gehörte zum Team, arbeitete an der Basis mit und war mit wenigen Stunden für administrative Tätigkeiten (z.B. Dienstplan, Kasse, Neuaufnahmen, Konzeptionsarbeit, individuelle Begleitung der Fachkräfte, Besprechungsstrukturen) freigestellt.

     

    Vor acht Jahren durfte ich die Leitung einer Einrichtung der stationären Kinder- und Jugendhilfe übernehmen, beziehungsweise diese neu aufbauen auf Grundlage einer Einrichtung für Kinder mit Beeinträchtigung im Bereich der Behindertenhilfe und hier den Übergang in ein anderes Gesetzbuch gestalten. Hier war für mich schnell klar, dass ich von dem oben beschriebenen klassischen Teams abweichen möchte und es mein Wunsch ist, dass sich die Teams selbst tragen, hier mit der Verteilung aller anstehenden Aufgaben an unterschiedliche Personen und einer Haltung des gemeinsam für das große Ganze einsetzens. Mein Vorgesetzter ließ mich gewähren und herausgekommen sind vier sehr unterschiedliche, aber insgesamt gleichwertig zielgerichtet arbeitende Teams von jeweils 9 Personen, die ohne Zwischenebene direkt mir als Einrichtungsleitung unterstellt sind.

     

    "Von außen" gab und gibt es immer einmal die Rückmeldung, dass sich nicht vorgestellt werden kann, dass diese Herangehensweise im Bereich der stationären Kinder- und Jugendhilfe funktioniert. Hier gerade aus dem Bereich der Supervision, die es gewohnt ist, mit der Konstellation Teamleitung + Team zu arbeiten. Auch tun sich mitunter Fachkräfte mit viel Berufserfahrung schwer, sich auf diese Art von Teamarbeit einzulassen, hier vor Allem mit Blick auf die sehr flache Hierarchie, in der jede einzelne Person direkt die Einrichtungsleitung kontaktieren kann und soll und gemeinsam mit dieser an Themen gearbeitet wird.

     

    Nun möchte ich mich mit Blick auf eine anstehende Hausarbeit in meinem Fernstudium mit der Thematik beschäftigen und fände es schön, die Fachliteratur und entsprechende Verknüpfungen für die Praxis nicht ausschließlich durch die Brille der Erfahrungen mit meiner Einrichtung zu betrachten und Schlüsse zu ziehen.

     

    Ich bin gespannt, ob ein erster fachlicher Austausch gelingt!

     

     

  14. vor 6 Minuten hat Silberpfeil geschrieben:

    am allerbesten morgens lernen

     

    Geht mir genauso. Oft ist es auch so, dass wenn ich es bis 11 nicht geschafft habe anzufangen, ich es für den ganzen Tag sein lasse. Am Nachmittag mache ich nur etwas, wenn es am Vormittag gelungen ist Grundlagen zu schaffen, die dann im Zuge von Einsendeaufgaben niedergeschrieben werden ...

  15. vor 20 Minuten hat Markus Jung geschrieben:

    Hm, gibt es möglicherweise Tage, an denen Du gar nicht lernst und somit auch nichts angekreuzt hast?

     

    Ja genau - da es ein berufsbegleitender Master ist den ich studiere und ich arbeitstechnisch so eingebunden bin, dass ich nur Freitag - Sonntag lernen kann und auch möchte 😉 🙂

  16. vor 6 Minuten hat Markus Jung geschrieben:

    Damit die Ergebnisse gespeichert werden, ist es notwendig, am Ende auf "Abstimmen" zu klicken.

     

    Na das ist mir klar 🙂 und habe ich getan ... 2 x über Handy und 1 x über Browser 🤷‍♀️ Versuche es später vom anderen Rechner aus noch einmal.

  17. Ich hab eher komische Lernzeiten, daher abgestimmt, aber ohne Berücksichtigung zu erwarten 😉😊

     

    Mich hatte es gestern bei dem Probelauf und der ersten Erfahrung mit dieser Art von  gemeinsamen Lernen eher abgelenkt und gestört mit Ton und ohne Ton schauen die Augen statt in den Studienbrief doch eher zum Monitor bzw. beim Schreiben am Laptop ist noch ein weiterer verlockenden Tab zum öffnen gegeben, um von der eigentlichen Aufgabe abzulenken 😉

     

    Arbeite auch nicht mit gesetzten Pausen, eher so lange ich Freude und Ehrgeiz verspüre und gefühlt weiterkomme. Auch ist ein wirkliches vorher festlegen von genauen Zeiten oder Tagen schwierig,  weil immer wieder das Berufs- oder Privatleben andere Pläne haben 🙂

     

    Finde es jedoch spannend,  wie es bei manchen von Euch funktioniert durch das gemeinsame / zeitgleiche Lernen eine zusätzliche Motivation zu erhalten!

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