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Überbewertete Balance?


chillie

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Die Balance beschreibt sich als Gleichgewicht entgegenwirkender Kräfte.

Viele hier auf FI.de sprechen von Work-Life bzw. Work-Life-Study-Balance. Sprich ein Ausgleich zwischen den Kräften. In einem Blog las ich dazu eine interessante Meinung.

Wer etwas verändern möchte sollte in keinem Fall die Balance anstreben. Der Autor vertritt die Meinung das Ausgleich bedeutet sich mit der Situation der Balance abzufinden. Diese Beschreibung geht mir persönlich zu kurz.

Wir Fernstudenten haben uns den o.g. Begriff ja direkt zurechtgebogen und ein Anspruchsdreieick daraus gemacht. Jeder der halbwegs etwas von Mathe versteht weiss ja das eine Gleichung mit 3 Variablen unendlich viele Lösungen haben kann. Somit kann auch der Versuch die Balance zwischen den 3 Anspruchsbereichen in unendlicher Variation stattfinden.

Ist es also verkehrt einen akzeptablen Konsens zwischen Privatleben, Beruf und Studium anzustreben? Der Autor umschreibt es so: Nur die Getriebenheit von einer Idee bringt Veränderung, das streben nach einem fixen Zustand wie die Balance eben nicht.

Das geht mir persönlich aber ein Stück zu weit.

Ich stimme hier teilweise zu. Ich kann nicht meine Energien durch 3 Teilen und sie allen Teilbereichen im gleichen Maße zukommen lassen. Mache ich alles halbherzig bleibt auch alles auf der Strecke.

Die Lösung der Sache kann aber nicht die zeitweise Besessenheit eines Teilbereichs sein, denn was reisse ich für Mauern ein wenn ich mich z.B .3 Monate mit voller Energie um meine Arbeit kümmere, was bleibt liegen wenn ich nur auf das Studium gucke und wie komme ich voran wenn ich mich voll und ganz auf mein Privatleben fokussiere?

Balance ist ein natürlicher Vorgang in der Welt - mehrere System stehen im Zusammenhang. Herrscht ein Ausgleich zwischen ihnen (was einer der natürlichsten Zustände ist) dann gibt es eine Existenz nebeneinander. Gewinnt ein System überhand, so kippt es ein anderes. Man denke an Algen in Gewässern - dieses Beispiel übertrage ich hier einfach mal auf die persönliche Lebensplanung.

Es gibt ein stetiges auf und ab an Arbeit, Motivation, Freud und Leid in den 3 Bereichen, allerdings kann es nur erstrebenswert sein seine Bemühungen nicht auf den totalen Erfolg auszurichten.

Also - Balance ist wichtig, Balance hält und in einer Umlaufbahn um unsere Ziele, diese müssen aber nicht nur erreichbar sein sonder auch erreicht werden. Somit muss sich jeder die individuelle Möglichkeit schaffen reagieren zu können. Ein starres System (sozusagen die "Kurzzeit Balance") kann nicht die Lösung sein, wir leben in einer Welt voller Veränderungen - das sind wir uns selbst schuldig nachgeben zu können oder die Energie zu verlagern, aber nicht auf Kosten unserer "Langzeit-Balance" die uns überhaupt die Möglichkeit gibt derartige Belastungen wie ein Fernstudium mit unserem restlichen Leben zu vereinen.

Ich wünsche euch allen eine gute Balance zwischen direkten Zielen und euren wichtigsten Anliegen. Wie immer ist es eigentlich nur wichtig es nicht zu übertreiben.

Vielleicht habt Ihr ja auch noch die ein oder andere Meinung dazu ... ich bin gespannt.

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Den von Dir verlinkten Artikel hatte ich auch gelesen und mir meine Gedanken dazu gemacht.

Wie Du bin ich der Meinung, dass es nicht sinnvoll ist, sich zeitweise ausschließlich auf einen Bereich zu konzentrieren.

Aber ich denke schon, dass die Schwerpunkte vorübergehend anders gesetzt werden können. Also zum Beispiel vor Klausuren wird ganz klar das Studium Prio 1 haben, den Job lässt man dann halt so weiterlaufen und kümmert sich privat eher um den Alltag. Aber dabei ist es wohl immer wichtig, flexibel zu bleiben. Wird beispielsweise der Partner oder ein Kind krank, muss halt die Klausurvorbereitung etwas reduziert werden, ohne diese völlig einzustellen usw.

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ich hab es ja auf grund meiner etwas anderen familienverhältnisse relativ einfach - ich kann mir Zeit fürs Studium nehmen, wann immer ich diese brauche. Prio hat bei mir aber die Arbeit - ohne Moos nix los ;) dazu kommt, dass ich sehr viel Zeit mit meinen Eltern verbringe - beide sind jetzt im Ruhestand und ich hab sie die letzten 7-8 Jahre leider sehr vernachlässigt. Daher bin ich min. 1mal im Monat das WE bei meinen Eltern. DA wird dann auch nicht gelernt, sondern eben Zeit mit ihnen verbracht.

Ich finde aber auch, dass man keine wirkliche Balance braucht - weil die Familie shcon irgendwie höhere Prio hat (also Freundin, Frau und Kind/Freund, Mann). Man muss halt bei irgendwelchen "überflüssigen" Aktivitäten Abstriche in Kauf nehmen. Da wird sichelrich auch was bei sein, dass das Privatleben dezimiert (und das auch Konflikte mit dem Partner aufwirft), aber in meinem Leben war es bisher eigenltich immer so, dass ich genug Zeit für ein Studium gehabt hätte ;)

ich hab in meinem Leben nur einmal 6 Monate gehabt, wo keine Luft mehr für das Lernen gewesen wäre.

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Ich hab den Artikel auch schon gelesen : ) Ich denke, man muss schon aufpassen, eine gewisse Balance zu schaffen, um nicht einen Bereich zu sehr zu vernachlässigen. Es lässt sich aber kaum vermeiden, einen Bereich zu haben, der sich hervorhebt. Vor Prüfungen ist es das Studium, das mehr Zeit beansprucht, am Hochzeitstag das Privatleben und vor Kundenbesuchen, Audits etc der Job. Man darf eben nur währenddessen die anderen Bereiche nicht vollständig vergessen.

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