Da ich nicht schlafen kann, schreibe ich jetzt meinen Bericht über die Prüfung zur QMB.

Diese fand nach insgesamt 10 Lehrgangstagen statt, die in 3 Module innerhalb von 2 Monaten aufgeteilt waren. Durchgeführt wurde die Weiterbildung von Herrn Roland Lapschieß (MBA, Diplom-Betriebswirt, Krankenpfleger und Rettungsassistent, Qualitätsmanager (DGQ),Lead-Auditor im Auftrag der DEKRA, TQM-Assessor nach EFQM, KTQ®-Trainer,Weiterbildung "Systemische Organisationsentwicklung") in den Räumlichkeiten des BPA (Bundesverband privater Pflegeanbieter in Hannover).

Modulinhalte

Modul 1: 3 Tage

- Qualität im Gesundheits- und Sozialwesen

- Historische Entwicklung des Qualitätsmanagements

- Grundbegriffe des Qualitätsmanagements

- Grundlagen des QM-Konzeptes der DIN EN ISO 9001

- Anforderungen der Norm DIN EN ISO 9001:2008 und Umsetzung der Normanforderungen im Sozial- und Gesundheitswesen

- Grundlagen des Prozessmanagements

- Kundenorientierung, Qualitätspolitik und Qualitätsziele

- Projektmanagement

Modul 2: 3 Tage

- Aufbauorganisation, Verantwortungen und Befugnisse

- Aufgaben des Qualitätsbeauftragten

- Erstellung der QM-Dokumentation

- Dienstleistungserbringung / -qualität

- Darstellung von Prozessabläufen in der QM-Dokumentation

- Management von Ressourcen

- Excellence-Modell der EFQM, Zertifizierungsverfahren nach KTQ

Modul 3: 4 Tage

- Kundenorientierung / Ermittlung der Kundenzufriedenheit

- Beschwerdemanagement

- Ständige Verbesserung

- Fehlermanagement, Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen

- Qualitätszirkelarbeit

- Datenanalyse und Managementbewertung

- Qualitätsaudit

- Akkreditierung und Zertifizierung von QM-Systemen

Prüfung DEKRA am 4. Tag

Die Gruppe bestand ausschließlich aus Mitarbeitern unterschiedlichster Qualifikation aus dem Gesundheitswesen (ambulante und stationäre Altenpflege).

Herr Lapschieß hat die Wissensvermittlung sehr lebendig gestaltet, es gab viele Workshop Elemente, Interaktion mit der Gruppe, außerdem Gruppenarbeiten. Diese waren zum Teil aufwendig, da wir zu einigen Bereichen ganze QM Kapitel erstellt haben. Anschließend wurde in der Gruppe präsentiert. Mir persönlich hat das viel gebracht, da "Tun" viel mehr bringte, als reines Wissen vermitteln. Aber wem sag ich das hier :-)

So konnte ich wirklich schon gut "üben" und auch hinterher reflektieren.

Herr Lapschieß hat ein enormes Fachwissen, er kann unglaublich viele Anekdoten und Beispiele aus der Praxis berichten und hat es so geschafft, aus dem gerne trockenen Thema QM ein spannendes Thema zu machen und den Bezug zur Praxis herzustellen.

Da nur Leute aus Pflegeeinrichtungen dort waren, war auch der Austausch ergiebig. Man "verstand" sich.

Die Prüfung wurde am Ende von einem Mitarbeiter der DEKRA abgenommen, es gab einen MC Test mit 40 Fragen, davon musste man mindestens 60 % richtig haben. Es handelt sich hierbei um reine Wissensabfrage.

Ich habe (unter Vorbehalt) mit 80 % bestanden, d.h ich hatte 8 Fehler oder 32/40 Punkten. Das hätte besser sein können, leider kann man nicht selbst einsehen, sodass ich nicht nachvollziehen kann, wo meine Fehler lagen. Aber gut, ich habe bestanden und wichtig ist ja, dass man grundlegend viel mitgenommen hat.

Literaturempfehlungen gab es auch, außerdem hatte Herr Lapschieß sowieso alles belegt in seinen Folien, sodass man auch im Nachhinein noch mal recherchieren kann.

Weiterhin sei noch zu erwähnen, dass es für die Dauer des Lehrgangs und auch noch jetzt einige Zeit darüber hinaus, eine Moodle Umgebung zur Verfügung steht mit Inhalten, einem Forum und auch einer Trainingsmöglichkeit zur Wissensüberprüfung.

Nun noch mal einen Hinweis, warum mein Zertifikat "nur" 3 Jahre gültig ist.

Man kann u.a sowohl beim TÜV, als auch bei der DGQ oder der DEKRA oder eben auch bei Herrn Lapschieß diese Kurse machen, kann am Ende eine Teilnahmebescheinigung bekommen oder auch eine Prüfung ablegen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es sicherlich noch mehr Anbieter gibt, ich habe diese beispielhaft erwähnt.

Die Personenzertifizierung erfolgt dabei von einer durch die Dakks (Deutsche Akkreditierungsstelle) nach DIN EN ISO 17024 akkreditierten Personenzertifizierungsstelle. Personenzertifizierung heißt, dass man eine Prüfung abgelegt hat, diese ist 3 Jahre gültig, womit man verpflichtet ist, sein Wissen immer wieder nachweislich aufzufrischen, wenn man ein aktuelles Zertifikat haben möchte.

Man kann diese Prüfung wohl auch ohne zeitliche Begrenzung ablegen. In der Gesundheitsbranche macht das auch keinen Unterschied, bzw. ist diese Personenzertifizierung nicht gefordert. In der Automobilbranche hingegen, ist dies zwingend. Ich bin auch aus dem Bauch heraus geneigt zu sagen, dass in der Pflegebranche auch die Teilnahmebescheinigung genügt.

Ich hoffe, ich habe diesen letzten Teil korrekt dargestellt, bei Einwändern: Sehr gerne!

Fazit: Ich kann diesen Kurs uneingeschränkt weiterempfehlen und habe mich daher auch für den Auditorenkurs (5 Tage) im nächsten Jahr bereits angemeldet, ebenfalls bei Herrn Lapschieß.

P.S Jeden Mittag gab es Essen im Locumer Hof, vorzüglich! Buffet vom Feinsten. Im Seminar gab es Kaffee satt, Säfte und Wasser, dazu immer Kekse. Auch das ist nicht unbedingt Standard bei solchen Weiterbildungen.