Woche 1-3: Foucault, Turner und wenn das Teilzeit ist...
So, nachdem ich etwas Abstand zu den internen Diskussionen gewonnen habe und zumindest sehe, dass sich bemüht wird, habe ich gedacht ich versuche es einmal mit einem Update. Die ersten drei Wochen sind nun um. Ich dachte ich kann Fernstudium, aber im Moment habe ich doch den ein oder anderen Zweifel. Inhaltlich habe ich das Paper zu integrative Health und meinen Ansichten geschrieben. Es war nicht benotet, musste aber dennoch bis zur Deadline eingereicht werden. Ich habe ein schönes Feedback erhalten, auch wenn es am Ende etwas in Stress ausgeartet ist. Das lag aber eher daran, dass irgendwie alle Mentees und Freunde, denen ich irgendwann mal gesagt habe, ich könnte irgendwas lesen, zur gleichen Zeit hier geschrien haben und ich auch auf der Arbeit nun mehr und mehr Aufgaben übernehme.
Leider mag mein Latex Harvard noch nicht, aber bei einer Seite habe ich das ger ade noch so hinbekommen. Donnerstags wird immer der Inhalt der nächsten Woche freigeschaltet. Zuweilen nervt das, etwas weil man wirklich nicht unbedingt immer weiß, welche Überraschung der Donnerstag bereit hält. Die letzten 14 Tage war es aber berechenbar. Zum einen war es die Lecture on Foucault "The birth of the clinic". Dazu hab es einige Folien und eben das Hauptmedium und zwar das Buch entweder auf Englisch oder Französisch von vorne bis hinten zu lesen. Wer sich schon einmal mit ihm befasst hat, weiß, dass man ihn sehr reflektiv lesen muss und auf keinen Fall durchhetzen kann. Foucault ist sehr tiefgründig und zugleich verschachtelt. Dafür habe ich dann etwas länger, als die Woche gebraucht.
Die Woche drauf stand dann Turner im Fokus mit "The Body and Society". Auch hier gab es wieder einige Folien und das ganze Buch war zu lesen. Unglücklicherweise bin ich noch nicht ganz durch. Foucault waren schon 212 Seiten und Turner sind jetzt 248 Seiten. Gestern wurde dann auch schon nächste Prüfung und erste benotete freigeschaltet. Bis zum 03.10. müssen wir in unserer Gruppe sowohl einen eigenen Diskussionsbeitrag in der Länger einer DIN A4 Seite (wäre schön wenn hier so was, wie Seitenränder, Zeilenabstand oder so klar wäre, um zu wissen, wie viel denn nun die eine DIN A4 Seite ist) verfassen. Dabei sollen wir einen Bereich aus dem Healthcomplex auswählen (direkt oder indirekt) und vor dem Hintergrund der beiden Bücher im Hinblick auf Power and Normalization diskutieren. Ich weiß nicht, wie es den anderen Gruppen geht, aber bei uns herrscht grobe Ahnungslosigkeit, denn die Aufgabe ist teilweise doch leicht kryptisch und zugleich straight forward also ein Widerspruch in sich. Auch war uns nicht klar, wo genau wir denn jetzt hin posten sollen. Ärgerlich war dann auch, dass tatsächlich jeder aus der Gruppe diese Frage unter die Aufgabe gepostet hat und der Dozent es jedes Mal gelöscht hat, weil wir unter der Aufgabe diskutieren sollen, mit dem Erfolg, dass wir am Ende erst einmal unter einander gemailt haben, um sicher zu gehen, wir wissen jetzt wo was hin muss. Der Dozent antwortet zwar schnell, aber gerade ist er etwas betriebsblind.
Und nun vermute ich, dass ihr fast schon die gleiche Frage denkt, die mir die letzten Tage von meinen ehemaligen Kommilitonen der APOLLON immer wieder entgegen geflogen ist: "Wie soll man bitte eine Gruppendiskussion bewerten?" Grob kann ich nur sagen, dass der Eröffnungsbeitrag bewertet wird und dann auch die Antworten, die man auf die Beiträge der anderen gibt. Jeder muss mindestens eine Antwort auf die Beiträge der anderen geben. Für mich bedeutet das also neben meinem eigenen Beitrag noch drei weitere. Diese müssen sich auch auf die Literatur und darin vermittelten Konzepte beziehen und entsprechend mit Belegen versehrt werden. Da ist Chaos in Canvas vorprogrammiert. Denn da wir alle unter den Selben Beitrag posten und dann unter die Beiträge der anderen, wirkt es sehr unübersichtlich und verschachtelt. Glaub mir, wer sich über das Forum auf dem APOLLON OC aufregt oder irgendwelches Moodle Gedöns, der musste noch nie auf Canvas diskutieren.
Gerade stresst das aber einfach auch, denn bis Mittwoch 23:59 muss ich nicht nur auf die Diskussionsbeiträge der anderen mindestens 1x fundiert geantwortet haben, sondern meinen auch mit so viel Zeitpuffer gepostet haben, dass die anderen Antworten können. Da habe ich mir dann den Sonntag Abend für gesetzt. Mal sehen, ich hoffe ich bekomme das hin. Es ist zwar nur eine Seite aber dennoch kniffelig, wenn man es fundiert machen will, zumal ich einen indirekten Aspekt des Healthcomplex vor dem Hintergrund von Sanktionen (Vollsanktionen) und Wegfall des Versicherungsschutzes und Power durch Sanktion der Basisbedürfnisse von Menschen im SGB II Leistungskreis machen werde. Ein Teil der Aufgaben ist auch immer der Bezug zum persönlichen Arbeitsfeld. Mal sehen, wie das wird. Stressig ist es aber vor allem auch deshalb, weil bis zum 01.10. die Abstracts und Poster für das APOLLON Symposium eingereicht werden müssen. Und eine 70 Seiten LaTeX Thesis auf 3 Word Seiten zu reduzieren ist dann doch die Hohe Kunst des Kürzens. Auch möchte ich noch eine Abbildung/ Grafik selber machen, muss aber schauen, ob das Tablet es hergibt (da meins keine Stiftfunktion hat).
Das ist ein wenig, was los ist. Ach ne wartet, da wäre ja noch der letzte Teil. Ich muss sagen, ich habe ja schon ein ganzes Fernstudium gemacht. Ich habe arge Probleme mit der starken Reglementierung. Da man alle Teile bestehen muss, um den Kurs zu bestehen und es die festen Deadlines und man die Aufgaben auch nicht weit im Voraus erfährt, sondern mit Start der Bearbeitungszeit, hat man nicht die Chance mal alles einfach ein paar Tage liegen zu lassen. Gerade im Moment bereitet mir das Schwierigkeiten, da ich Erstmalig als Urlaubsvertretung den Postkorb (eAkte) einer Kollegin betreue. Wir arbeiten zwar einen ähnlichen Stundenumfang, aber ich 4 Tage, sie 5 und das macht sich dann schon bemerkbar. Auch war die eAkte für 1,5 Tage platt, weil einer Speicherkomponente beschädigt wurde. Und so ein Backup deutschlandweiter Daten, braucht eine Weile bis es wieder aufgespielt ist. Im Moment müssen wir auch noch etwas nacharbeiten, weil es ein Zeitfenster von12 Minuten gibt, von dem noch nicht klar ist, ob die Dokumente raus gegangen, richtig geroutet oder im Nirvana sind. So kam dann heute die Aufforderung doch zu überlegen woran man zum Zeitpunkt des Crashs gearbeitet hat und das dann nachzuprüfen. Tja, bei X-Fällen am Tag, weiß man das natürlich ;).
So jetzt werde ich mal weiter machen. Es bleibt also Spannend, aber vom Volumen her, hat sich selbst das Vollzeitstudium an der APOLLON mit Gruppenprojekt usw. nicht so arbeitslastig angefühlt, wie aktuell mein Teilzeitstudium. Aber es ist auch eben ein Universitätsstudium und kein Bachelor mehr, sondern ein Master.
Bearbeitet von polli_on_the_go
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