Was soll denn eine Diskussion um Durchschnittsgehälter, die bei 4000 Euro liegen, wenn die Basis der Gesellschaft von Leuten getragen wird, die sich bei 3000 schon glücklich schätzen würden und die sich eigentlich das Leben in diesem Land nicht mehr leisten können?
Ich könnte mich jedes Mal darüber aufregen, dass man offenbar glaubt, dass wenn der Durchschnitt 4000 hat, das alle in Saus und Braus leben. Genauso ist es ja nicht. Es gibt nur wenige sehr extrem Gutverdienende, die die Werte stark nach oben reißen.
Wir haben elf Millionen Haushalte (wohlgemerkt: Haushalte! Nicht: Einwohner), die Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben. Das ist ein Armutszeugnis, was gerne durch so schöne Durchnittseinkommenswerte kaschiert wird.
Im Handwerk kann man von sowas nur träumen.
Und wenn die gutbezahlten Industriejobs für Leute ohne Studienabschluss demnächst nicht mehr so häufig zu finden sind, dann wird die Schere noch weiter auseinandergehen. Ganz egal, wo der Durchschnitt liegt: Man muss sich auch den Kurvenverlauf und die Ränder ansehen.