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Masterarbeit & Themenfindung


Vica

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Liebe Leser. Bis zur Masterarbeit ist es zwar noch eine Weile hin - vor Januar kann ich mich damit eigentlich nicht befassen. Allerdings kann ich mich ab August für die Fallarbeit anmelden, die ich ab Oktober schreiben kann. Will ich sie im klinischen Bereich schreiben (was ich natürlich vorhabe), wird das Thema der Fallarbeit an das Thema der Masterarbeit gekoppelt. Heißt, die Fallarbeit ist sowas wie deren Einleitung.
Das wiederum bedeutet, dass man sich schon recht früh sicher sein muss bezüglich der Themenwahl der Masterarbeit. 
Die Handhabung gefällt mir so eigentlich ziemlich gut, da man damit einen roten Faden bei den schriftlichen Arbeiten im Studium behält und sie nicht bunt aus allen Disziplinen zusammengewürfelt sind. 

Andererseits tue ich mich etwas schwer mit der Themenfindung - nicht, dass ich keine Idee hätte, ich bin da mehr für "alles offen". Eine Handvoll Ideen habe ich auch schon, aber ich konnte mich noch nicht zu einer durchringen. 

Mal in die Runde gefragt: Sind meine Ansprüche hier einfach zu hoch?
Ich hätte gerne:
- Ein Thema, das mich selbst sehr interessant!  
- Die Art Masterarbeit, die ein aktuelles, allgemein-interessantes Thema aufgreift, welches auch Otto-Normalbürger lesen würde
- Etwas, was man auch seinem Arbeitgeber vorlegen könnte
- Ein Thema mit aktueller klinischer Relevanz/Brisanz oder ein Bereich, in dem noch Bedarf an Erhebung besteht

Ich habe mit Freunden gesprochen, die ihre Masterarbeit schon hinter sich haben und keiner davon hat sich solche Gedanken gemacht. Die Devise war da eher, sich da bloß keinen Kopf zu machen und dass "die im Grund ja eh keinen interessiert". Ich weiß nicht, aber das kann ich mir nicht vorstellen :42_confused:

Mein Eindruck ist, dass es leichter sein könnte, wenn man schon im klinischen Umfeld arbeitet - da müssten sich einem die Ideen ja regelrecht aufdrängen. Leider lässt sich aber das klinische Praktikum bei mir nicht vor der Masterarbeit terminieren. 
Viele meiner Ideen, die auch obige Punkte erfüllen würden, lassen sich leider eher der Sozialpsychologie zuordnen und wären damit weit ab vom Schuss. Sie gehen eher in die Richtung Reaktionsweisen von bestimmten Personengruppen.

Von Zeit zu Zeit versuche ich auch, andere Themenbereiche, die ich sehr mag, mit der klinischen zu kreuzen. Leider kann man das Thema Weltall & Sterne schlecht mit Psychologie kreuzen. Da landen wir fast immer bei Stressmanagement für Astronauten oder künftige Marsmissionen. Abgesehen davon, dass ich die Erhebung da schwierig finde, interessiert es mich nücht und es fällt auch eher in die Gesundheits- oder Sozialpsychologie. *schulterzuck*. 

Momentan durchkämme ich die Seiten unserer Psychiatrien und schaue mir da die Forschungsprojekte an. Das ist in der Tat schon mal hilfreich. 

Mich würde echt interessieren, wie ihr zu eurer Themenfindung gekommen seid. 

LG


Feature Foto: Bild von Lars_Nissen_Photoart auf pixabay.com/

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Zuerst: Gerade, wenn man ein Fernstudium macht und auch keinen Bezug zu jedweder Praxis hat, sind die Gedanken und auch die Ansprüche, die Sie an Ihre Masterarbeit stellen, keineswegs irrelevant. Denn Sie müssen vermutlich in ganz anderem Maße Arbeitgeber von sich überzeugen.

 

Wenn es ein Thema sein soll, das Relevanz und Aktualität hat, dann würde ich den Kontakt zu Beratungsstellen, zu Beratungslehrern in Schulen etc. suchen. Dort hat man einen sehr aktuellen Überblick über die Themen, bei denen der Schuh drückt und also sollte sich da etwas finden lassen.

 

Vermeiden würde ich alle Themen, die grade "modern" sind. Die sind in aller Regel "ausgelutscht" und holen keinen Hund (und vermutlich auch keinen Arbeitgeber) hinter dem Ofen hervor!

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Zitat

Die Art Masterarbeit, die ein aktuelles, allgemein-interessantes Thema aufgreift, welches auch Otto-Normalbürger lesen würde

 

Ich verstehe es so, dass du mit deiner Arbeit auch einen allgemeinen Nutzwert schaffen möchtest für den allgemein psychologisch interessierten Bürger oder diejenigen, die sich eben mit genau diesem Thema beschäftigen.

 

In anderen Bereichen habe ich schon einige Bücher gelesen, die auf einer Abschlussarbeit basieren und fand das oft anstrengend und alleine schon vom Aufbau her war diesen Werken anzumerken, dass diesen eben die Struktur einer Abschlussarbeit zugrunde lag.

 

Das Thema könnte natürlich schon eines sein, was allgemein interessant ist, aber die Arbeit müsste dann vermutlich dennoch nochmal umformuliert werden, um sie wirklich für die Allgemeinheit interessant zu machen.

 

Ansonsten besteht auch die Gefahr, dass Zusammenhänge zu stark vereinfacht werden und es zu wenig wissenschaftlich rüber kommt.

 

Insgesamt finde ich deine Ansprüche aber nicht zu hoch und es sehr sinnvoll, dass du dir bereits jetzt im Vorfeld ausführliche Gedanken machst.

 

Vielleicht findest du ja auch in Fachzeitschriften einige Anregungen, möglicherweise ja sogar in den eher populärwissenschaftlichen?

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Mir kommen deine Ansprüche schon recht hoch vor, muss ich sagen.

Ein Thema, das für dich selbst UND einen potenziellen Arbeitgeber UND die Wissenschaft UND die Allgemeinheit interessant und relevant sein soll... Spontan fallen mir nicht viele Abschlussarbeiten ein, die das alles erfüllen.

Beim Arbeitgeber kommt es ja sicher auch noch mal drauf an, wo genau du arbeiten willst, oder? Wenn du schon weißt, dass du später in einer Klinik mit essgestörten Jugendlichen arbeiten willst, ist es sicher nicht verkehrt, zu dem Thema auch deine Abschlussarbeit zu schreiben, aber wenn du dich dann doch für eine Beratungsstelle für alkoholabhängige Erwachsene entscheidest, passt es schon wieder nicht so gut... Daher wüsste ich jetzt gar nicht, wie du das darauf abstimmen solltest?

 

Dazu kommen ja noch ein paar ganz pragmatische Anforderungen: Das Thema muss für eine Abschlussarbeit "groß genug" sein, darf aber auch aber nicht "zu groß" sein, es muss genug relevante Literatur vorliegen, aber idealerweise nicht zu viel, diese Literatur muss für dich zugänglich sein, die Probanden für die Erhebung müssen verfügbar sein...

Wenn man das alles zusammennimmt, wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass du noch nichts passendes gefunden hast ;)

 

Ich habe mir bei meinen Abschlussarbeiten immer zunächst ein grobes Themenfeld überlegt, das mich interessiert. Dann habe ich mich umgesehen, was dazu an Literatur vorliegt, mich ein wenig eingelesen und dann ein Thema gesucht, das eher die pragmatischen Anforderungen (machbar, vorhandene Literatur) erfüllt. Wobei ich natürlich weiterhin drauf geachtet habe, dass mich auch das konkrete Thema interessiert. Meiner Erfahrung nach werden aber viele Themen interessant, wenn man sich länger damit beschäftigt, und andererseits hängt einem nach ein paar Monaten intensiver Beschäftigung auch das interessanteste Thema irgendwann zum Hals raus. 

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Ich kann dir etwas zu meiner Bachelor- und Masterarbeit an der Präsenzuni sagen:

 

Die BA habe ich in einem Unternehmen im HR Bereich geschrieben. Ein bisschen konnte ich das Thema aussuchen, war dann aber natürlich sehr abhängig davon, was das Unternehmen interessiert. Mein Anspruch war etwas Spannendes für mich und das Unternehmen zu machen. Es sollte praxisrelevant sein, erstens für meine Motivation und zweitens eine "attraktive" Abschlussarbeit für den Berufseinstieg und potentielle Arbeitgeber. Fazit: Nie wieder!!! Das Unternehmen will nix wissenschaftliches und die Uni nix pragmatisches. Beide Seiten standen sich unversöhnlich gegenüber. Der eine verteilt aber die Note und der andere ermöglicht den Zugang zu Thema und Probanden.... dann musste noch mit Sperrvermerk hantiert werden, Themeneingrenzung war unglaublich schwierig, etc. Kommt nie wieder in die Tüte.

 

Bei der MA hatte ich auf all das keine Lust mehr. Ich wollte mich um nichts praxisnahes kümmern (es interessiert beim Berufseinstieg wirklich niemanden, du schreibst keine Doktorarbeit), nicht 3 Monate lesen nur um ein Thema erstmal eingrenzen zu können... meine Lieblingsbetreuerin hat eh keine eigenen Themen angenommen, sondern nur für sie relevante vorgegeben. Ok war mir recht. Im Nachhinein doch blöd. Es war nicht mein Thema, mein "Baby". Es war ihr's und alles musste nach ihr gehen. Das Thema war quasi unbeforscht und ich habe damit einen "Beitrag" geleistet zur Forschung. Wurde auch publiziert in einer Zeitschrift. Einerseits witzig, so ein Pionier zu sein, andererseits die Hölle. Du findest halt GAR KEINE Literatur. Nada! Ein "Modernes" und "Relevantes" Thema deutet für mich also darauf hin, dass du es auch mit einem zu tun bekommst, wo du nichts dazu finden wirst. Oder es ist so gehypt, dass alle dazu schreiben in Zeitschriften, zu denen man schlecht Zugang hat und dann wird es schwierig einen Forschungsstand zu skizzieren, wenn alle Literatur neu und unbezahlbar hinter Pay Walls der Journals ist, weil die an ihrem Hype Thema verdienen wollen. Zugang zu Probanden war quasi nur über persönliche Kontakte der Betreuerin möglich, da es sich um eine ganz spezifische Berufsgruppe handelte, wo einfach per Mail anschreiben komplett sinnlos gewesen wäre.

 

Bin beide Male empirisch unterwegs gewesen. Wenn man Zugang zu Probanden hat, ist es spannend. Aber Teilnehmergewinnung und eigene statistische Auswertung war super unlustig. Für die nächsten Male will ich wieder ein vorgegebenes Thema + wenn möglich theoretisch. Empirisch wäre aber ok. Und ich kann mich @ClarissaD nur anschließen: Jedes Thema nervt irgendwann nur noch, egal wie spannend es anfangs war. Ansonsten haben mich Kongressbesuche immer sehr inspririert. Womit andere sich beschäftigen, welche innovativen Methoden oder Theorien sie verwendet haben, war mega spannend, Bin immer mit 100 Ideen nach Hause gekommen, woran ich gerne arbeiten möchte. Bin dann aber doch eher den Weg des geringsten Widerstands gegangen.

 

Villeicht hilft dir das etwas ;)

Bearbeitet von unrockbar
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