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LaTeX für die letzte Arbeit, soll ichs riskieren?


narub

856 Aufrufe

Nachdem ich aktuell mit LibreWriter ein mich blockierendes Problem habe, musste ich mir nochmal meinen LaTeX Workflow genauer anschauen. Und das auch noch für die allerletzte Arbeit - die Masterarbeit, ein hervorragendes Timing... eigtl. wollte ich die Vertiefungsarbeiten schon par LaTeX schreiben..naja,  hat irgendwie nicht geklappt, LibreWriter hat doch noch ausreichend gut funktioniert. Zum Glück habe ich mich aber schon mal Ende 2020 im Detail mit LaTeX auseinandergesetzt (siehe Blog) und auch eine Vorlage mit allen Features erstellt.

 

Mein Problem war vor allem, dass es nur ziemlich instabil funktioniert hat, d.h. ich musste 2-3 mal das Skript zum Bauen der Dateien anwerfen, damit alles geklappt hat.  Zwischendrin gab es auch immer mal wieder komische Fehler, die nach wiederholtem Lauf einfach weg waren. Das fühlt sich natürlich nicht besonders zuverlässig an - gerade für größere Arbeiten, unangenehm.

 

Durch Zufall bin ich bei der Recherche über einen Tweet gestolpert, der vscode zusammen mit der LaTeX Workshop extension empfiehlt. Und ich muss sagen, das funktioniert sogar richtig gut. 

 

Zunächst hab ich die TeX Live Distribution installiert, hat auch super geklappt. Einfach das Skript gestartet und es wird alles in genau einen einzigen Ordner installiert - keine nervige Paket und Dependency-Schlacht, wie in meinem vorherigen Workflow. Meine zotero Bibliothek konnte ich nach biblatex exportieren und schon hat alles mit meiner alten Vorlage geklappt.

 

Die Vorlage hab ich nochmal verfeinert, jetzt fehlt mir nur noch ein Betreuer - hier habe ich das Expose der Arbeit an den Studienservice gesendet, in der Hoffnung es werden mir vielleicht ein paar Optionen empfohlen. Ansonsten werde ich die mir bekannten Tutoren noch kontaktieren.

 

Es ist bis zur Anmeldung der Masterarbeit noch etwas hin, ich hoffe bis dahin noch etwas mehr Praxis in den Workflow zu bekommen.

 

Grüße

narub

Bearbeitet von narub

13 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Mein Problem mit LaTeX ist nicht die Stabilität, sondern die Performance. Entweder mein Template ist mit zu vielen oder den falschen Plugins überladen, oder der Compiler ist einfach wirklich so elendig langsam — oder beides. Das macht aktives Schreiben damit für mich unmöglich.

 

Dennoch will ich nicht davon abrücken, die vielleicht letzte wissenschaftliche Arbeit meines Lebens zumindest final damit zu setzen. Es schaut am Ende einfach am besten aus und Dinge wie BibTex mag ich nicht missen.

 

Den eigentlichen Schreibprozess mache ich hingegen lieber mit Word, das spart mir in der Phase viel Zeit und Nerven.

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Ähnelt Texifier (früher Texpad) für Mac. Da muss ich doch mal gucken, ob‘s da auch eine Schnittstelle zu Git gibt. Die PDF-Direktansicht finde ich super wichtig.

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vor 21 Minuten schrieb Explorer:

Den eigentlichen Schreibprozess mache ich hingegen lieber mit Word, das spart mir in der Phase viel Zeit und Nerven.

 

Schreibst du dann in Word und kopierst es irgendwann in dein TeX File?

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vor 8 Stunden schrieb narub:

Schreibst du dann in Word und kopierst es irgendwann in dein TeX File?

 

Genau. WYSIWYG funktioniert für mich einfach am besten. Ich habe mir das Word-Dokument mit den grundlegenden Formatregeln eingestellt, so dass das Ergebnis zu LaTeX bzgl. Zeilenabstand etc. nur minimal abweicht. Damit kann ich einfach runterschreiben und komme nach dem Rüberkopieren in etwa auf das gleiche Ergebnis.

 

Allerdings schreibe ich jetzt wirklich erst mal radikal runter und kümmere mich nicht um die Details. Nicht von Abbildungen und auch nicht von Quellenangaben. Letztere verwalte ich in Zotero, verknüpfe das aber im Dokument nicht. Stattdessen schreibe ich die Quelle rein und markiere sie farblich. Damit weiß ich dann beim Schritt nach LaTeX, dass ich sie ersetzen muss.

 

Potentiell fehleranfällig aber super angenehm im Schreibprozess, jedenfalls für die ersten 22 Seiten bisher 😁

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Ich hatte LaTeX mal ganz zu Beginn meines Masters für eine Hausarbeit eingesetzt, damals aber noch unter Linux. Da war das System tatsächlich die bessere Wahl. Leider musste ich dann aber händisch zitieren, weil das Umwandeln der Zotero-Datenbank in Bibtex und Einfügen der Verweise einfach nicht klappen wollte. Alles andere war aber gut.

Später, als ich bei der SRH Citavi zu nutzen begann, bin ich bei Word geblieben, weil hier die Zusammenarbeit zwischen Word und Citavi einfach gut ist. Es gab zwar mal eine Möglichkeit, aus Citavi heraus in LaTeX Dokumente zu zitieren (sogar ohne den Umweg über Bibtex, wenn ich mich recht erinnere), aber das geht wohl nicht mehr. Zumindest habe ich kurz vor Beginn der Masterarbeit nochmal einen Versuch gestartet und dann relativ schnell festgestellt, dass ich den Aufwand einfach scheue. Auch wenn ich LaTeX nach wie vor für eine gute Sache halte. Ich drücke dir die Daumen, dass das Schreiben gut von der Hand geht. 🤞

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Finger weg von Latex...der Aufwand dafür rechtfertigt nicht den Einsatz. Latex macht die Thesis nur "schöner formatiert", jedoch inhaltlich nicht besser. Wie hoch darf der Abzug sein, die die Prüfer statt dessen bei einer "weniger schönen formatierten" Thesis?  Denke 0,3 ist es meistens... wenn überhaupt. Würde lieber Word verwenden und den Inhalt optimieren... Bis dato habe ich damit 3 Thesen hinbekommen mit wirklich sehr guten Noten...und die 4. Thesis mache ich auch wieder mit Word    ;)

 

 

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vor einer Stunde schrieb der_alex:

die 4. Thesis mache ich auch wieder mit Word 

Das würde ich ja eigentlich auch, bin prinzipiell Libre Writer User, damit hab ich bisher auch alles geschrieben und keine Probleme. Ist also eher eine notgedrungene Thematik, durch meinen aktuellen Bug mit zotero - allerdings finde ich LaTeX schon i.O. auch wenn es jetzt keine totalen Wunder in der Formatierung vollbringt, ohne Optimierung hab ich da auch unschöne Effekte, bei z.B. der Silbentrennung und es gibt genug Komplexitäten, mit denen man zu tun haben kann.

Ich glaub wirklich Abzug gibt das auf keinen Fall für Word/Formatierung, höchstens für echte formale Fehler.

 

Auf der anderen Seite gehört für mich LaTeX einfach zum Feeling schon irgendwie mit dazu.. und mit meinem Entwickler-Background finde ich das durchaus anregend. Da kann ich z.B. schön Prokrastinieren, mit einem TeX Buch vom guten Knuth und mich über Textsatz-Details informieren - ist doch super.

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Na vor allem kann man in LaTeX auch Formeln und vor allem Quellcode gescheit setzen …

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LaTeX erleichtert einem das Leben und kann zu sehr professionell aussehenden Lösungen führen, wenn es einmal richtig läuft. Bis dahin kann es mitunter ein anstrengender Weg sein und es ist gut, möglichst frühzeitig mit der Einrichtung zu beginnen. Mit Word kommt mitunter die Aufregung am Ende, wenn es einem Formatierungen, Beschriftungen etc. zerschießt. Aber möglicherweise läuft das mittlerweile auch besser. Ich lese seltener über Word-Katastrophen, als dies früher der Fall war.

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Ich finde es auch super - und das obwohl ich sehr gut mit Word umgehen kann. Man sagt, man möchte zitieren und hat das an der Stelle und im Literaturverzeichnis, wenn man mindestens einmal aus der Quelle zitiert hat. Man kann Verweise setzen, die Bilder o. Ä. Werden vernünftig von selbst nummeriert und vor allem kann man alles hin- und herschieben, um Seiten erweitern oder kürzen, ohne nochmal irgendwas anpacken zu müssen. Ich nutze die Einstellung, dass ich links den Editor und rechts das PDF habe und kann das immer für einen schnellen Blick aktualisieren lassen. Die Literatur sammel ich in Zotero und kann mir eine Bibtex dort generieren, das einzige, was dann etwas Arbeit macht, ist die Datei nochmals neu zu verknüpfen (könnte man umgehen, wenn man alles mögliche an Literatur reinkloppt und bloß zwischendurch nix neues mehr findet…).

 

Da du schon Vorkenntnisse hast, würde ich sagen, solltest du es auszuprobieren. Die ganze Einarbeitung nur für eine Arbeit - auch wenn‘s ne Abschlussarbeit ist - würde sich ansonsten nicht lohnen.

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vor einer Stunde schrieb Angelus:

Zotero und kann mir eine Bibtex dort generieren

Da hab ich eine super zotero extension gefunden, die die biblatex Datei immer bei Änderung selbstständig neu generiert: zotero better bibtex (automatic export), d.h. kein manuelles neu generieren mehr.

Bearbeitet von narub
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Am 30.12.2022 um 08:25 schrieb Explorer:

Genau. WYSIWYG funktioniert für mich einfach am besten. Ich habe mir das Word-Dokument mit den grundlegenden Formatregeln eingestellt, so dass das Ergebnis zu LaTeX bzgl. Zeilenabstand etc. nur minimal abweicht. Damit kann ich einfach runterschreiben und komme nach dem Rüberkopieren in etwa auf das gleiche Ergebnis.

 

Ich habe mich letztlich übrigens entschieden meine letzte (und erste!) Arbeit in Word zu schreiben. Es gibt ein paar fehlende Gimmicks, die mich stören und ich musste mir die Kenntnis einiger absurd versteckter Features von Word hart ergoogeln, aber dafür war der Prozess letztlich sehr angenehm.

 

Was gerade an mir vorbeiscrollte ist eine neue Alternative zu LaTeX: https://typst.app/. Hätte ich noch eine weitere Arbeit zu schreiben, würde ich es mal probieren.

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