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Fernlehrgang SachbuchautorIn: Frau liest mit!


Fernstudienakademie

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Jetzt kommt ein Schreibworkshop, der bestimmt bei dem ein oder anderen der späteren Teilnehmer für Kopfschütteln sorgen wird. ;)

Es geht nämlich darum, wie man es denn mit den LeserINNEN des späteren Buches halten will. Sollen sie beim sog. „generischen Maskulinum“ irgendwie „mitgemeint sein“ oder will man sich expliziter darum bemühen, dass sich auch die „Damenwelt“ angesprochen fühlt?

Dafür gibt es einige Formulierungen, die sicherlich jeder (ha - da ist es wieder, das generische Maskulinum!) schon mal gesehen hat. Da ist dann z.B. die Rede von „Leserinnen und Lesern“, von „LeserInnen“ oder von den „Lesenden“ oder sogar von der „Leserschaft“.

Mit diesem Schreibworkshop will ich vor allem eines erreichen: Dass sich die späteren Autoren (und Autorinnen ;)) überhaupt Gedanken darüber machen, wie sie selbst mit dieser Frage der „geschlechtergerechten Sprache“ umgehen wollen. Ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es da meiner Ansicht nach nicht – aber man sollte sich schon genau überlegen, wie man denn selbst schreiben will und was dabei auch am besten zur avisierten Zielgruppe passt.

Wer z.B. einen Wellness-Ratgeber für Schwangere verfasst, sollte m.E. schon auf vornehmlich weibliche Formulierungen achten, denn sonst fühlt sich die Zielgruppe schlicht und einfach vereimert.

Wie haltet Ihr es eigentlich bei Euren Einsende- und Abschlussarbeiten bzw. bei sonstigen Texten, die Ihr vverfasst? Nutzt Ihr das generische Maskulinum oder richtet Ihr Euch auch explizit an Eure LeserINNEN?

Anne Oppermann

11 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich weiß ja, dass Sprache das Denken beeinflusst und auch der Ausfluss des Denkens ist. Und dass das Sein das Bewusstsein bestimmt.

Dennoch: Ich finde, diese Doppelformen lesen sich fürchterlich. Ich nütze sie also auch nicht. Wenn ich in manchen Textteilen Männer ODER Frauen speziell ansprechen will, dann schreibe ich das drüber und suche nach entsprechenden Substantiven, so oft es geht.

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Hi Sabine

In meiner Zeit als Sprachwissenschaftlerin war ich mal soo dolle darauf aus, explizit weibliche Formulierungen zu benutzen, dass mir dann auch schon mal eine "KrankenschwesterIN" herausrutsche! ;)

Das war aber "damals"... ;)

Hast Du denn bei Deinem Buch (z.B. im Vorwort) einen Hinweis stehen, dass bei Deinen Formulierungen auch Frauen (mit) gemeint sein sollen? So lösen ja manche Autoren diese Situation...

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Nä, hab ich nicht. Aber ich habe an manchen Stellen Frauen oder Männer direkt angesprochen.

"KrankenschwesterIn" ist übrigens obercool!

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ich finde diese doppelformulierungen fürchterlich, sie stören massiv den lesefluss. deswegen habe ich es bisher immer so gehalten, dass ich im text die männliche und damit allgemein anerkannte neutrale form verwendet habe und in der einleitung den satz drin hatte, dass ich aus lesbarkeitsgründen diese form wähle, aber selbstverständlich beide gruppen anspreche.

Klingt dann so:

"Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der Regel die männliche Schreibweise verwendet. Ich weise an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die männliche als auch die weibliche Schreibweise für die entsprechenden Kapitel gemeint ist."

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Also ich hatte in meiner Diplomarbeit auch so einen Disclaimer drin, wie er von paulaken genannt wird.

Ich dachte, in unserem Buch 100 Fragen und Antworten zum Fernstudium hätten wir auch einen solchen Hinweis drin. Aber als ich gerade nachgeschaut habe, habe ich dazu nichts gefunden. @Anne: Kann es sein, dass wir uns bewusst dagegen entschieden haben? - Ich kann mich nicht erinnern, meine aber, dass wir mal darüber diskutiert hätten.

Und: Krankenschwesterinnen ist wirklich klasse. Die Frage ist da aber doch auch, warum es keine Krankenbrüder, sondern nur Pfleger gibt. Bzw. dann nicht konsequent auch Pflegerinnen statt Krankenschwestern. Was meint die Sprachwissenschaftlerin dazu? Historische Gründe?

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Hi Markus

Ich glaube (bin mir nicht sicher...), dass der Disclaimer fallen gelassen wurde, weil das Vorwort sonst noch eine Seite mehr Platz gebaucht hätte.

Da ich ja bei meinen "Fragen" auch öfter mal "Fernstudentinnen und Fernstudenten" oder "Fernstudierene" als Ausdrücke benutz habe, ist es ja auch egal. ;-)

Nicht nur bei den Krankenschwester und Pflegern ist das mit den Berufsbezeichnungen übrigens witzig; es gibt ja auch keine HebammeR, sondern nur "Geburtshelfer". ;)

Zu den Gründen: Wahrscheinlich historisch, weil es den Berufsstand des "Pflegers" ja nocht nicht sooo lange gibt, meistens waren die Herren der Schöpfung ja dann gleich in leitender Position und dann als Ärzte tätig. Und ob es aber tatsächlich schon "HebammeR" gibt, weiß ich gar nicht. Mir ist während meiner Schwangerschaften jedenfalls kein männlicher Geburtshelfer begegnet...

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Ich glaube (bin mir nicht sicher...), dass der Disclaimer fallen gelassen wurde, weil das Vorwort sonst noch eine Seite mehr Platz gebaucht hätte.

Ja, könnte sein, dass es da so einen ganz pragmatischen Grund gab...

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@Anne

Isch hannja, blond wie isch bin, auch was kennengelernt: das "generische Maskulinum".

Jetzt suche ich nur noch die Gelegenheit, bei der ich diesen gebildeten Begriff zum Erstaunen aller ganz lässig anwenden und damit Bewunderung bis Ehrfurcht ernten kann!

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