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Fernlehrgang SachbuchautorIn: Was macht eigentlich ein... Layouter?


Fernstudienakademie

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Ich hatte angekündigt, dass ich hier im Blog verschiedene Berufsfelder aus der Buch- und Verlagsbranche vorstellen möchte. Vor einiger Zeit gab es ja schon das Portrait eines Verlagsvertreters, jetzt soll es also um das Berufsprofil eines Layouters gehen.

Wie arbeiten Layouter?

Es gibt zwei Typen von Layoutern, nämlich diejenigen, die z.B. bei Verlagen oder Werbeagenturen fest angestellt sind, und diejenigen, die freiberuflich tätig sind bzw. eine eigene Layout-Agentur leiten. Die freien Layouter arbeiten für verschiedene Auftraggeber und müssen sich selbst um die Kundenakquise kümmern.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag eines Layouters aus?

Ein Layouter arbeitet meist an seinem Computer und beherrscht die gängigen Programme zur Bild- und Textverarbeitung. Er entwickelt aus Texten, die ihm entweder vom Autor oder vom Verlagslektorat übergeben werden, das „fertige“ Buch: Er formatiert (ggf. nach bereits bestehenden Formatvorlagen), er überprüft, ob die Qualität der eingereichten Abbildungen und Illustrationen für den Druck ausreicht, und gestaltet die Seite typografisch.

Bei vielen Buchprojekten steht ein Layouter unter einem nicht unerheblichen Zeitdruck; das Buch muss einfach zu einem bestimmten Termin „druckreif“ sein, damit es termingerecht auf dem Buchmarkt platziert werden kann. So kommt ein Layouter in der Endphase eines Buchprojekts u.U. schon mal auf einen 12 bis XX-Stunden-Tag.

Da ein Layouter nicht nur still und heimlich vor seinem Computer sitzt, sondern sich mit Autoren, Lektoren, Herausgebern und Kunden in regelmäßigen Abständen austauschen muss, sollte er über ein gewisses kommunikatives Geschick verfügen, damit die Buchprojekte tatsächlich erfolgreich über die Bühne gehen.

Kann man die eigenen Bücher denn nicht selbst layouten?

In Zeiten von BoD und E-Books überlegen sich viele angehende Autoren, ob sie das Layout ihres Buches nicht einfach selbst übernehmen – und so Kosten sparen.

Im Prinzip kann man das machen – aaaaaber: Man sollte es wirklich können! Wer mit Müh und Not ein bisschen mit Word herumexperimentieren kann und z.B. keine Ahnung davon hat, was „Schusterjungen“ oder „Hurenkinder“ sind, sollte wirklich die Finger davon lassen.

Auch bei Büchern „isst“ nämlich „das Auge mit“: Der Inhalt eines Buches kann noch so toll und überzeugend sein, wenn aber die äußere Form nicht stimmt, dann kann man seine potenziellen Leser nicht wirklich überzeugen!

Was kann ein Autor dafür tun, dass die Zusammenarbeit mit dem Layouter gut klappt?

Ein Autor sollte vielleicht ein wenig Empathie walten lassen: Ein freiberuflicher Layouter steht unter Umständen unter einem ganz schönen Druck: Er muss sich neben der „eigentlichen“ Arbeit kontinuierlich um die Kundenakquise kümmern, er muss seine Bücher absolut termingerecht abliefern und er muss auf die Sonderwünsche seines Auftraggebers zeitnah eingehen.

O.K. – einen vergleichbaren Druck kennen eigentlich alle Selbständigen und Freiberufler. ;)

Wer aber besonders „nett“ zu seinem Layouter sein will, verhält sich am besten so:

  • Er gibt sein Manuskript pünktlich und mit möglichst wenigen Vorformatierungen ab,
  • er hat gewisse Vorstellungen, wie sein Buch hinterher aussehen soll,
  • er lässt sich aber vom Fachmann bzw. von der Fachfrau in Sachen Layout beraten.
  • Und: Er bedankt sich auch einmal bei seinem Layouter für seine gute Arbeit! ;)

Anne Oppermann

P.S. Wie wichtig sind Euch eigentlich optisch gut aufbereitete Bücher? Geht's Euch nur um den Inhalt oder "isst" bei Euch das Auge auch mit...

5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

P.S. Wie wichtig sind Euch eigentlich optisch gut aufbereitete Bücher? Geht's Euch nur um den Inhalt oder "isst" bei Euch das Auge auch mit...

Bei Büchern setze ich einen guten Satz einfach voraus.

Gerade deswegen achte ich auch bei meinen Hausarbeiten darauf, dass diese sauber gesetzt sind. Netterweise macht das für mich ein Programm :)

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Man sollte auch wissen, dass ein Buch, das innerhalb einer Reihe erscheint, ein vorgegebenes Layout hat - des Wiedererkennungseffektes wegen. Da kann man dann Ideen und Schönheitsvorstellungen haben, wie man will, das wird nichts helfen.

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@Chillie

Du bist ja schon seit Längerem unter die "Dichter" gegangen, sprich: Du schreibst ja gerade Deinen Examensarbeit (wenn nicht gerade der Läppi geflutet ist... ;))

Wie lang wird Deine Arbeit wohl in etwa werden und welchen Zeitaufwand hast Du für die "Schönheitskorrekturen" eingeplant?

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Also, da fällt mir LaTex ein. Wenn man an den Grundstyles nicht zu viel ändert, dann übernimmt LaTex die Problemlösungen von Hurenkindern und Schusterjungen eigentlich sehr selbstständig.

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Bei mir war es auch die Diplomarbeit, die mich dazu bewogen hat, ein wenig über die Schriftgestaltung zu recherchieren und das war auch einer der Gründe, warum dazu LaTeX zum Einsatz gekommen ist.

Bei Büchern kommt es mir schon primär auf den Inhalt an. Aber wenn der Satz schlecht ist (zum Beispiel Zeichen sehr eng beieinander) oder das Papier von minderer Qualität ist (zum Beispiel sehr dunkel), wird das Lesen einfach anstrengender.

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