Zum Inhalt springen

kurtchen

Communitymitglied
  • Gesamte Inhalte

    879
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von kurtchen

  1. Mein zweites Modul bei der W3L war "Rechnerstrukturen und Betriebssysteme". Es ist eines von 4 Pflichtmodulen im Studienbereich IT-Systeme. Ich hatte es früh belegt, weil ich wusste, dass es dort auch um Digitalelektronik geht. Da hatte ich ein bisschen Vorkenntnisse, weil ich in der 9. und 10. Klasse einen Differenzierungskurs Mathematik belegt hatte, und da hatten wir uns ein halbes Jahr lang mit Digitalelektronik beschäftigt und z.B. Serienaddierer gebaut. Insofern hatte ich gehofft, dass mir dieses Modul etwas leichter fallen würde, was für den Einstieg ins Studium ja nicht schlecht gewesen wäre. Ein bisschen Zweifel an dieser Entscheidung kamen auf, als beim Präsenztag mehrere Kommilitonen meinten, dieses Modul habe es in sich. Aber da hatte ich schon gebucht und musste die Sache angehen. Inhalte des Moduls waren: - Codierung von Zahlen. - Boolesche Algebra: Ausdrücke, Funktionen, Normalformen - Umformung und Minimierung boolescher Ausdrücke - darauf aufbauend Schaltnetze: Das sind zustandslose Schaltungen, die bei einem bestimmten Eingangsvektor immer den gleichen Ausgangsvektor liefern. - und Schaltwerke: Die haben einen inneren Zustand, der mit dem Eingangsvektor verknüpft wird. Und darum liefern die nicht immer den gleichen Ausgangsvektor bei gleichem Eingangsvektor. - Rückkopplungselemente, Flip-Flops, Steuerwerke Bis hierhin kam ich mit meinem Schulwissen ziemlich gut mit. Aber nun ging es weiter mit: - Grundstruktur des Prozessors - Rechenwerk des Prozessors - Steuerwerk des Prozessors - Prozessorarchitekturen - Befehls- und Programmabarbeitung - Koprozessoren - Optimierungskonzepte - Multiprozessorsysteme - Prozessorcaches - Ein-/Ausgabe-Komponenten Da hatte ich weniger Vorkenntnisse und das fiel mir schon schwerer. Nun kam der Schwenk zur Software also zu Betriebssystemen. Hier ging es vor allem um: - Prozessverwaltung - Speicherverwaltung - Dateiverwaltung Einsendeaufgaben waren z.B. einen Fehler in einem Schaltwerk finden, ein Schaltnetz vereinfachen, die Vorzüge verschiedenen Prozessorarchitekturen gegeneinander abwägen, virtuelle Speicheradressen berechnen. Eine Herausforderung bei diesem Kurs war, dass das Lehrbuch sehr dicht geschrieben war. Es hatte nur an die 200 Seiten, was mir zunächst sehr wenig vorkam. Aber die hatten es in sich. Jeder Satz zählte. Am Anfang hatte ich mit diesem Stil meine Schwierigkeiten. Ich hatte mir viel Sekundärliteratur aus der Uni-Bibliothek besorgt, um alles noch einmal und ausführlicher zu lesen. Nach einer Weile merkte ich jedoch: Das knappe Buch der W3L enthält alles was man braucht. Man muss nur sehr genau lesen und sich klar machen, dass jeder Satz wichtige Informationen enthält. Nachdem ich das begriffen hatte, war ich von dem Buch sogar ziemlich begeistert. Wegen der knappen Form konnte man es sehr gut zum Nachschlagen benutzen. Es dauerte nie lange, etwas zu finden. Sehr hilfreich war auch bei diesem Kurs die recht intensive Betreuung durch meinen Tutor, der viele weitergehende Fragen von meiner Seite in kurzer Zeit beantwortete und auch mal auf Nachfrage zusätzliches Material per PDF schickte. So bekam ich im Laufe der Zeit doch ziemlich viel Spaß an der Auseinandersetzung mit den Themen des Kurses. Die Klausur lief dann auch ganz gut. Ich hatte sogar Zeit, vieles noch einmal gründlich zu checken. Geholfen hat mir hier, dass ich die Einsendeaufgaben in der Vorbereitung noch einmal gründlich durchgegangen war und auch die Online-Klausur geschrieben hatte. Das gab schon einen ganz guten Eindruck von dem, was einen erwartete. Nach dem Kurs hätte ich Lust gehabt, vertiefende Kurse mit Hardwarebezug zu buchen. Internet of things ist ja ein aktuelles Schlagwort und es gibt auch immer mehr embedded systems, die in irgendeiner Weise vernetzt sind. Leider hat die W3L hierzu bislang nichts im Angebot. Das Studium heißt "Web- und Medieninformatik", insofern spielen Web-Technologien die entscheidende Rolle. Hardware ist eher ein Grundlagenthema, mit dem man sich einmal auseinander gesetzt haben sollte. Um mehr davon zu bekommen, hätte ich wohl eher technische Informatik studieren müssen. Vielleicht kommt ja später einmal eine Gelegenheit, mich mit solchen Themen vertieft zu beschäftigen.
  2. Mein erstes Modul bei der W3L war "Grundlagen der Informatik 1". Dies ist das erste von insgesamt 5 aufeinander aufbauenden Modulen zur Programmierung in Java. In GdI1 fängt man an mit strukturierter Programmierung. Objektorientierte Konzepte werden in diesem Modul noch umschifft. Das heißt auch, dass man lediglich Konsolenprogramme schreiben kann, denn der Umgang mit GUI-Bibliotheken setzt voraus, dass man objektorientierte Konzepte verstanden hat. Hier geht es zunächst einmal um grundlegende Dinge: - Datentypen - Probleme und Fehlerquellen bei Fließkommaarithmetik - Variablen und Zuweisungen, Konstanten - Felder - Funktionen bzw. Methoden - Lokale Variablen - Übergabe von Parametern - Call-by-value vs. call-by-reference - Bedingte Verzweigungen und andere Kontrollstrukturen - Schleifen - Darstellung des Programmflusses, zunächst mal klassisch mit Nassi-Shneidermann-Diagrammen - Und dann mit UML - Felder - einfaches Sortieren - Rekursion Es wird empfohlen, die Programmierübungen in der Entwicklungsumgebung BlueJ zu machen. Daran habe ich mich gehalten und ich fand das für den Einstieg gut. Es gibt ein erstes Kapitel über Software-Tests, z.B. über Regressionstests. Ferner gibt es ein Kapitel über Verifikation. Hier geht es darum, die Korrektheit eines Programms formal zu beweisen. Dies war das einzige Kapitel, das ich nicht so gut verständlich fand. Hier ist es mir auch nicht gelungen, die Einsendeaufgabe zur vollen Zufriedenheit meiner Tutorin zu lösen. Um auch mal etwas anderes kennen zu lernen, endet der Kurs mit zwei recht knappen Kapiteln über andere Programmiersprachen. Man experimentiert ein wenig mit C. Das ist aber vom Umfang her nicht genug, um diese Sprache zu lernen. Eher bekommt man ein Bewusstsein dafür, was Java einem alles abnimmt und worum man sich in einer vergleichweise maschinennahen Sprache selber kümmern muss. Und dann kam noch ein recht kurzes Kapitel über Processing. In dieser Sprache kann man mit geringen Vorkenntnissen Grafik und Animationen programmieren. Processing basiert letztlich auf Java. Ich habe das als spaßiges Element erlebt, um am Ende auch mal etwas anderes zu machen als immer nur Konsolenanwendungen. Die wenigsten Inhalte des Kurses waren völlig neu für mich. Aber ich fand den didaktischen Aufbau recht gelungen und habe noch einmal viele eigentlich bekannte Dinge in einem anderen Licht oder in einem anderen Zusammenhang gesehen. So war ich am Ende doch sehr froh, diesen Kurs als solide Grundlage gemacht zu haben. Die Rückmeldungen und Antworten meiner Tutorin waren in diesem Kurs besonders ausführlich. Hier gab es ein erkennbares Bemühen, dem Einsteiger ein bisschen mehr Hilfe zu geben. Die Rückmeldungen in den fortgeschritteneren Kursen sind deutlich knapper, vor allem, wenn die eingereichten Lösungen passen. Einen kleinen Schock erlebte ich, als ich durch die freiwillige Online-Klausur am Ende des Kurses durchgefallen bin. Hier hatte ich mich zeitlich völlig verzettelt. Außerdem hatte ich unterschätzt, dass ich ein wenig Zeit extra einplanen musste, um Lösungen zu zippen und hochzuladen. In der Bedienung der Lernplattform war ich noch etwas unerfahren und ungeschickt. Darum gab es da ein paar Fehlbedienungen und am Ende war die Zeit um, bevor ich alles hochladen konnte. Hier hat mir sehr weitergeholfen, dass meine Tutorin mich motiviert hat, trotzdem zügig die Präsenzklausur anzugehen. Ich habe auch ein paar gute Tipps zur Zeiteinteilung in der Klausur bekommen und generell zum Thema Prüfungsvorbereitung. Im Grunde alles Sachen, die einem der gesunden Menschenverstand hätte sagen sollen, aber es war für mich schon lange her, dass ich mich einer Prüfung unterzogen hatte. Und so war das wirklich sehr hilfreich, das noch mal so gesagt zu bekommen. (In späteren Modulen wird allerdings schon vorausgesetzt, dass man seine Lerntechnik drauf hat, sich selbst motivieren und auch mit Rückschlägen umgehen kann.) Nach der verpatzten Online-Klausur bin ich doch mit großen Respekt und ziemlichem Bammel in die Präsenzklausur gegangen. Ungewohnt war hier, nur mit Papier und Stift arbeiten zu können und keine IDE zu haben. Darauf hatte mich meine Tutorin aber vorbereitet und mir geraten, auch mal zu üben, ein paar Aufgaben nur mit Stift und Papier zu lösen, um ein bisschen auf Tempo zu kommen. Man schreibt ja heute nur noch selten mit der Hand. Zu meiner großen Überraschung, fiel mir die Präsenzklausur dann recht leicht. Ich war innerlich ruhig, konnte mich gut konzentrieren, mir die Zeit gut einteilen und meine Leistung erbringen. Mit dem Ergebnis war ich dann auch zufrieden. Nach dem Abschlusstest jedes Moduls bekommt man einen Link zu einer Online-Befragung geschickt. Hier kann man das Modul und auch seinen Tutor bewerten. Auf mein Klausurergebnis musste ich ca. 3 Wochen warten. Das kam mir ewig vor, aber heute weiß ich, dass das eigentlich ein recht guter Wert war. Meistens dauert es noch ein bis zwei Wochen länger. Fazit: Dieser Einstieg ins Studium hat mir viel Spaß gemacht, mein Selbstvertrauen gestärkt und mich stark motiviert, die nächsten Schritte zu gehen. Programmieren war natürlich auch ein bisschen das, was ich mir noch ganz naiv unter einem Informatik-Studium vorgestellt hatte. Mein nächstes Modul sollte dann "Rechnerstrukturen und Betriebssysteme" werden und das war natürlich ganz anders. Aber davon erzähle ich ein andermal.
  3. Bislang habe ich folgende Module abgeschlossen: 3. Semester - Wintersemester 2016/2017 - Mathematik 3 - Softwaretechnik 1 - Nicht-sequentielle Programmierung - Statistik - IT-Sicherheit - Mobile Computing 2. Semester - Sommersemester 2016 - Grundlagen der Informatik 3 - Grundlagen der Informatik 4 - Web-Anwendungen 1 - Web-Ergonomie und Web-Design - Computernetze - Mathematik 2 1. Semester - Wintersemester 2015/2016 - Grundlagen der Informatik 1 - Grundlagen der Informatik 2 - Rechnerstrukturen und Betriebssysteme - Datenbanken und SQL - Mathematik 1 - Web-Programmierung Aktuell in Bearbeitung - Web-Anwendungen 2 - Softwaretechnik 2
  4. Mit diesem Blog möchte ich Leser informieren, die sich für ein Fernstudium der Informatik interessieren. Ich studiere seit September 2015 für einen Bachelor in Web- und Medieninformatik an der W3L in Dortmund. Bislang gefällt mir das Studium ziemlich gut. Leider ist der Studiengang wenig bekannt, weswegen ich in meiner Region nur wenige Studierende kenne, die in etwa so weit sind wie ich. Das erschwert natürlich den Erfahrungsaustausch im Studium. Anlass für den Blog ist darum auch mein Wunsch, das Studium an der W3L ein wenig bekannter zu machen, in der Hoffnung, dass künftige Studierende es ein wenig leichter haben mögen als ich. Ich bin berufstätig, habe eine Familie und muss nun auch noch Zeit zum Lernen finden. Darum habe ich mir vorgenommen, nicht zu viel Zeit in den Blog zu stecken. Tägliche Berichte, wie es mir gerade geht oder wie sich meine Studienmotivation entwickelt, möchte ich hier nicht einstellen. Geplant sind Berichte über Module des Studienganges, die ich abgeschlossen habe. Die Modulberichte werden also alle in der Rückschau sein. Kurz zu den Rahmenbedingungen des Studiums: - Der Studienvertrag wird geschlossen mit der W3L. Zugleich schreibt man sich an der FH-Dortmund ein. Man bucht Module über die W3L und nutzt deren Lernplattform. Der Bachelor wird am Ende von der FH-Dortmund verliehen. Das ist vielleicht interessant für Leute, die wert auf einen Abschluss einer staatlichen FH legen. - Ich zahle eine monatliche Rate von 332 Euro über 36 Monate. Dazu musste ich mich vertraglich binden. Man kann auch flexibel studieren. Dann zahlt man nur die Module, die man gerade bucht, ohne irgendeine weitere Verpflichtung einzugehen. Diese Flexibilität erkauft man aber mit höheren Kosten. Ich habe die ersten Monate flexibel studiert und bin dann in den Vertrag gewechselt, als ich gemerkt habe, dass ich gut zurechtkomme. Soweit ich informiert bin, ist im Vertrag eine Probezeit vorgesehen, so dass man auch von Anfang an von den günstigen Bedingungen eines Studienvertrages profitieren könnte. - An der W3L gibt es auch die Möglichkeit, durch Abschluss bestimmter Modulkombinationen ein Zertifikat über wissenschaftliche Weiterbildung zu erhalten. Das wird ebenfalls verliehen von der FH Dortmund. Für mich war das ein wichtiger Grund, mich für das Studium bei diesem Anbieter zu entscheiden. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich die Ausdauer für ein ganzes Studium haben würde. Inzwischen bin ich recht zuversichtlich, dass meine Puste für die ganze Strecke reichen kann. Trotzdem finde ich den Gedanken beruhigend, dass ich nicht mit leeren Händen aussteigen muss, sollten sich meine Lebensumstände ändern. - Die Module schließen mit einer schriftlichen Prüfung ab. Prüfungstermine gibt es etwa alle 6-7 Wochen. Leider gibt es bislang nur 3 Prüfungsstandorte: Dortmund, München, Wien. In München fällt eine Gebühr von 50 Euro pro Prüfungstermin an, egal wie viele Klausuren man an dem Termin schreibt. Das ist für mich ärgerlich, weil München für mich am besten zu erreichen ist und ich die meisten Klausuren dort schreibe. Die schriftlichen Prüfungen dauern in der Regel 2 Stunden. - In manchen Modulen gibt es zusätzlich eine mündliche Prüfung, z.B. wenn man "Präsentation" oder "Rhetorik" belegt. - Zwei Mal pro Jahr gibt es einen Präsenztag mit Vorträgen und Workshops zu verschiedenen Themen mit Informatik-Bezug. Die Teilnahme ist nicht verpflichtend. Ich mache das aber gerne, denn es ist eine gute Möglichkeit, einmal andere Kommilitonen zu treffen und sich über Belange des Studiums auszutauschen. Das hilft bei der Auswahl der nächsten Module, der Zeiteinteilung im Studium, auch bei der Klausurvorbereitung. Ich nehme an, auch für die Wahl der Wahlpflichtmodule wird dieser Austausch wertvoll sein. Beim Präsenztag gibt es auch Workshops zur Zeiteinteilung im Studium oder Mathe-Tutorien. Insbesondere letzteres ist für viele Kommilitonen nützlich. Da man an der W3L auch Wirtschaftsinformatik studieren kann, gibt es am Präsenztag auch Vorträge zu solchen Themen. - In jedem Kurs hat man einen Tutor, der einen betreut, Aufgaben korrigiert und Fragen zum Stoff beantwortet. Hier habe ich überwiegend sehr positive Erfahrungen gemacht. Bei manchen Tutoren ist die Reaktionszeit etwas länger. Das ist unpraktisch, wenn man auf einen Prüfungstermin hinarbeitet und mit einem Problem alleine nicht weiterkommt. Zum Glück hatte ich dieses Problem bislang nur selten. - Zu jedem Kurs gehören Tests und Aufgaben. Tests löst man am Computer. Es sind meist Multiple-Choice-Tests, manchmal Zordnungstests oder Lückentexte. Test werden automatisch ausgewertet. Man kann sie beliebig oft wiederholen. Der Sinn der Tests ist, den Lernstoff zu festigen, sich aktiv damit auseinander zu setzen und beim Durcharbeiten ein Feedback zu haben, ob man alles gut verstanden hat. Die Anzahl der Tests kann unterschiedlich sein. Oft sind es so um die 80 Tests. - Aufgaben werden an den Tutor geschickt und von diesem bewertet. Im Gegensatz zu den Tests erfordern Aufgaben eine aktivere Auseinandersetzung mit dem Stoff. Hier muss man z.B. etwas programmieren, UML-Diagramme zeichnen, Skizzen für Web-Oberflächen zeichnen, den Einsatz verschiedener Techniken argumentativ gegeneinander abwägen. In den Aufgaben muss man 50% der möglichen Punkte holen, um zur Abschlussklausur zugelassen zu werden. - In jedem Modul gibt es einen Abschlusstest, den man bei Nichtbestehen zwei mal wiederholen darf. Die Aufgabentypen sind ähnlich wie in den Tests. Der Abschlusstest muss bestanden werden, um zur Klausur zugelassen zu werden. Für besonders gutes Abschneiden bekommt man Bonuspunkte, mit denen man die Klausurnote ein wenig verbessern kann. - Außerdem kann man freiwillig eine Online-Klausur schreiben. Hier sind unter Zeitdruck mehrere Aufgaben zu bearbeiten, die vom Tutor korrigiert werden. Die Online-Klausur ist eine Art Probelauf für die Präsenzklausur, weil man einen Eindruck von der Art der Aufgaben und auch vom Zeitdruck in der Klausur bekommt. Auch hier kann man für gutes Abschneiden Bonuspunkte bekommen, mit denen man das Klausurergebnis noch einmal ein bisschen verbessern kann. Der Vorzug ist, dass man etwas gelassener in die Präsenzprüfung gehen kann, weil man sich zumindest ein paar kleinere Ungenauigkeiten erlauben kann. Eine fehlgeschlagene Online-Klausur darf man nicht wiederholen. - Zu jedem Modul erhält man ein Lehrbuch. Man kann, muss aber nicht am Bildschirm lernen. In vielen Modulen finde ich es praktischer, mit dem Buch zu arbeiten, z.B. in Mathematik. In anderen Modulen arbeite ich eher in der Lernplattform, z.B. bei den Programmiermodulen, weil ich da schnell zwischen IDE und Lernplattform wechseln kann. Es gefällt mir, hier die freie Wahl zu haben. Videos spielen auf der Lernplattform eine recht geringe Rolle. Man lernt vorwiegend durch Text und Bild. - Mit der Betreuung durch das Studienbüro bei organisatorischen Fragen und Problemen habe ich bislang sehr positive Erfahrungen gemacht. Man merkt, dass die W3L ein recht kleiner Anbieter ist. Das gefällt mir aber gut, denn ich habe ich der Regel die gleichen Ansprechpartner am Telefon und lande nicht in einem Callcenter. - Die vorherrschende Programmiersprache ist bislang Java. Serverseitige Webprogrammierung läuft mit JSP. Das ärgert manche Kommilitonen, die beruflich meist PHP einsetzen. Mein Eindruck ist, dass die W3L im Bereich Softwaretechnik stark ist. An den Mathemodulen gefällt mir, die gute tutorielle Betreuung. Das ist für viele Kommilitonen eine Hürde und ich habe den Eindruck, dass man hier gute Lehrkräfte gefunden hat, die helfen können, diese Herausforderung zu meistern. Bislang nicht so ganz so gut finde ich die Module zu Webtechnologien. Das ist für mich ein wenig enttäuschend, weil der Studiengang ja "Web- und Medieninformatik" heißt. Hier hat sich in den letzten Jahren mit dem Siegeszug des mobilen Internets viel getan, was sich noch nicht in den Modulen wiederspiegelt. - Man kann die Module in beliebiger Reihenfolge belegen, auch wenn für viele Module empfohlen wird, bestimmte Module zuvor abgeschlossen zu haben. Im flexiblen Studienmodell kann man buchen was man will und wann man will. Im Vertragsmodell kann man jeden Monat ein Modul freischalten lassen. Wie lange man für ein Modul braucht, entscheidet man selbst. Man kann sich zu jedem Modul an jedem beliebigen Prüfungstermin zur Klausur anmelden, solange man sich rechtzeitig - also ca. 10 Tage vorher - meldet. - Die Lernplattform bietet technisch Möglichkeiten, sich mit Kommilitonen auszutauschen. Foren, Chats und solche Sachen. Da ist aber nie jemand unterwegs, so dass einem das rein gar nichts nützt. Wer auf so etwas wert legt, nimmt bei den Klausurterminen oder Präsenztagen Kontakt zu Kommilitonen auf und organisiert einen direkten Austausch, per Mail, WhatsApp, Facebook oder was es sonst so gibt. Ich hoffe auf interessierte Leser. Kurtchen
  5. In den letzten Jahren hat es mehrere Lohnerhöhungen gegeben. So schlecht wie früher einmal ist die Bezahlung die Erzieherinnen nicht mehr. Es kommt natürlich immer darauf an, mit wem man sich vergleicht. Mit anderen Ausbildungsberufen? Dann sieht es eigentlich gar nicht so schlecht aus. Oder vielleicht mit den Grundschullehrern? Dann sieht es schon schlechter aus. In den meisten anderen europäischen Ländern ist die Ausbildung von Erzieherinnen an den Hochschulen angesiedelt. Da werden dann zum Teil auch ähnliche Gehälter gezahlt wie bei Grundschullehrern, was aber nicht unbedingt heißen muss, dass die Leute finanziell besser dran sind als eine deutsche Erzieherin. Ich habe überwiegend für kirchliche Arbeitgeber gearbeitet. Der kirchliche Tarif hinkte zeitlich meist dem Tarif des öffentlichen Dienstes etwas hinterher, wurde aber letztlich immer angepasst. Im Gegensatz zu manchen freien Trägern klappte die Auszahlung des Weihnachtsgeldes bei den kirchlichen Träger problemlos. Was sicher sehr geholfen hat, waren die Streiks der Kollegen im öffentlichen Dienst, zum Beispiel vor einigen Jahren in München. Damals war ich überrascht, dass es in der Öffentlichkeit doch viel Verständnis für die Streiks gab. Was eher ein Problem ist: Es gibt im Erzieherinnenberuf wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Zwar gibt es viele Möglichkeiten, sich durch Fortbildung weiter zu entwickeln, aber das hat in der Regel keine Auswirkungen auf die Anstellungsbedingungen. Ich habe allerdings schon freie Träger erlebt, die mich netto 500 Euro unter Tarif beschäftigen wollten, oder die ernsthaft verlangt haben, ich solle auf die Hälfte meines Jahresurlaubs verzichten. Hier in Bayern erlebe ich zur Zeit, dass zumindest zusätzliche personelle Resourcen gefördert werden, wenn man Kinder mit besonderem Förderbedarf aufnimmt, z.B. Kinder mit Behinderungen. Ich persönlich fände es besser, wenn der allgemeine Personalschlüssel verbessert würde, weil man so immer daran ist, Anträge zu schreiben und die Eltern sich damit abfinden müssen, dass ihr Kind jedes Jahr neu bewertet wird. Aber unterm Strich bringt es was und ist auf jeden Fall eine Verbesserung der Situation. Als ich vor vielen Jahren aus NRW nach Bayern kam, galt das bayerische Modell der KiTa-Finanzierung den Kolleginnen aus NRW als Horror. Ich lebe und arbeite inzwischen ganz gerne in Bayern und finde das hiesige Modell der KiTa-Finanzierung ganz gut, auch und gerade im Vergleich zu NRW. (Als (Stief-)Vater schulpflichtiger Kinder würde ich mir allerdings manchmal wünschen, wieder in NRW zu leben.) Viele Grüße Kurtchen
×
  • Neu erstellen...