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kurtchen

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  1. Das Modul BWL1 ist Pflichtmodul sowohl für die Studierenden der Wirtschaftsinformatik als auch für die der Web- und Medieninformatik. Die Wirtschaftsinformatiker belegen zuvor noch das Modul "Grundlagen der BWL", über das ich leider nichts sagen kann. Möglicherweise hätte mir die Belegung dieses Moduls die Bearbeitung von BWL1 erleichtert. Web- und Medieninformatiker müssen im weiteren Studienverlauf mindestens noch BWL2 belegen. Für die Wirtschaftinformatiker folgen noch einige weitere BWL-Module: - strategisches Management und Controlling - Electronic Business - Human Ressource Management Für angehende Web-Informatiker wie mich ist BWL1 schon im 1. Semester vorgesehen. Ich hatte dieses Modul jedoch lange vor mir hergeschoben. Inzwischen hat sich das zu einem Bremsklotz meines Studiums entwickelt. BWL1 ist Voraussetzung für das Modul "Geschäftsprozess-Management" und für BWL2. Letzteres ist wiederrum Voraussetzung für weitere Module, die ich gerne belegen möchte, z.B. für "Business Intelligence". Es half also alles nichts. Ich musste dieses Thema endlich angehen. BWL habe ich lange vor mir hergeschoben Grund für meine "Aufschieberitis" war meine Vermutung, dass mir dieses Modul nicht so leicht fallen würde. Ich war Schüler eines katholischen Gymnasiums, das sich durchaus bemüht hat, mir eine solide Allgemeinbildung zu vermitteln. Betriebswirtschaftliche oder volkswirtschaftliche Grundkenntnisse gehörten damals aber nicht zum Kanon. Es wird ja in letzter Zeit immer häufiger beklagt, dass solche Themen in den Lehrplänen vieler allgemeinbildender Schulen nicht vorgesehen sind. Ich kann sowohl das FÜR als auch das WIDER der laufenden Diskussion nachvollziehen und möchte mich diesbezüglich auch gar nicht positionieren. Festzuhalten bleibt einfach, dass ich ohne nennenswerte Vorkenntnisse in dieses Modul gestolpert bin. Auch meine beruflichen Erfahrungen haben mir hier nichts genutzt. Als Beschäftigter in einem sozialpädagogischen Beruf genieße ich den Vorteil, einen vergleichsweise abwechslungsreichen Berufsalltag zu haben und innerhalb meines Berufes ganz unterschiedliche Kompetenzen entwickeln zu können. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse gehörten in meinem Fall aber nicht dazu. Hier hatte ich immer das Glück, dass in unserer Verwaltung kompetente Kollegen saßen, die die abrechnungstechnischen Probleme für mich lösten. Das ist schön, weil es mir den Rücken für meine eigentlichen Aufgaben frei hält. Ich habe aber auch gemerkt, dass Kommilitonen, die in einem betrieblichen Umfeld arbeiten oder gar selbstständig sind, die Themen des Modules zugänglicher finden. Kursaufbau Der Kurs besteht aus 2 Lehrbüchern von 2 verschiedenen Autoren: "Basiswissen Externes Rechnungswesen" von Frank Wischmann und "Basiswissen Internes Rechnungswesen" von Rainer Ostermann. Zusammen kommt man auf an die 500 Seiten Lehrtext, so dass der Kursumfang für ein Modul bei Springer Campus als leicht überdurchschnittlich gelten kann. Teil 1: Externes Rechnungswesen Insbesondere mit dem Kursteil zum externen Rechnungswesen habe ich mich sehr schwer getan. Inhalte dieses Kurses sind: - Bilanz ziehen, Bilanzaufbau, Inventar und Inventur, Kapitalarten - die Buchhaltung als Teilgebiet des Rechnungswesens - die rechtlichen Grundlagen der Buchführungspflicht - Darstellung von Grundgeschäftsfällen mit T-Konten - Buchungssätze - Erfolgsbuchungen - das System der Umsatzbesteuerung - besondere Geschäftsfälle wie Beschaffung, Handelswaren, fertige und unfertige Erzeugnisse, Bezugskosten und Wertreduzierung, Grundlagen der Anlagenwirtschaft und der Personalwirtschaft - private Vorgänge wie Privatentnahmen und -einlagen - Bilanzierungsgrundsätze und -maßstäbe - Gewinn- und Verlustrechnung - aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten - Rückstellungen - Bewertung des Anlagevermögens, des Umlaufvermögens, der Forderungen und der Verbindlichkeiten - Bilanzpolitik und Bilanzkennzahlen Die meisten dieser Begriffe waren mir zu Beginn des Kurses völlig unbekannt. Das externe Rechnungswesen richtet sich nicht allein an Akteure innerhalb des Unternehmens sondern vor allem an solche außerhalb des Unternehmens. Zum Beispiel ist die Bilanz Grundlage für die Besteuerung des Unternehmen; insofern werden die Bücher z.B. auch für das Finanzamt geführt. Aber auch Kapitalgeber haben ein legitimes Interesse an den Büchern. Ihnen gegenüber muss man nachweisen, dass man ordentlich gewirtschaftet hat, um sich nicht etwa der Insolvenzverschleppung schuldig zu machen. Aus diesem Grund wird das externe Rechnungswesen stark durch gesetzliche Vorgaben und durch Konventionen bestimmt. Im Kurstext wird regelmäßig auf Paragraphen verwiesen, z.B. aus dem Handelsgesetzbuch oder auf Steuergesetze. Es empfiehlt sich, diese Texte als Sekundärliteratur zu besorgen und dort nachzuschlagen, wovon im Kurs die Rede ist. Schon allein, um sich an die spezielle juristische Sprache zu gewöhnen, die dort verwendet wird, was zumindest für mich im Laufe des Kurses immer eine zusätzliche Hürde blieb. Herausforderung doppelte Buchführung Große Schwierigkeiten hatte ich auch damit, die innere Logik der doppelten Buchführung zu verstehen. Jeder Vorgang wird grundsätzlich auf 2 Konten gebucht, einmal im Soll und einmal im Haben. Vieles davon war für mich kontraintuitiv und ich habe oft zurückblättern müssen, um Themen und Begriffe erneut zu erarbeiten, von denen ich eigentlich glaubte, sie endlich verstanden zu haben. Ein Beispiel für meine Schwierigkeiten: Gewinne werden im Eigenkapital als Haben gebucht, also im Prinzip als Schulden oder Verbindlichkeiten des Unternehmens. Das liegt daran, dass ein Unternehmen das Eigenkapital den Kapitalgebern schuldet, die es aus dem Unternehmen entnehmen könnten. Macht ein Unternehmen Verluste, so werden diese - für mich zunächst überraschend - im Eigenkapital ins Soll gebucht. Die Schuld gegenüber den Kapitalgebern schrumpft und diese können nun weniger Geld aus dem Unternehmen entnehmen. Wenn man einmal begriffen hat, warum das so gehandhabt wird, ist es in sich schlüssig, aber ich musste mir das sehr mühsam erarbeiten und hatte auch große Schwierigkeiten, mir solche Sachverhalte und Zusammenhänge zu merken. Online-Tests und Einsendeaufgaben Die Online-Tests konnte ich selten im ersten Anlauf lösen. Oft habe ich erst durch Rumprobieren die richtige Lösung gefunden. Dann begann meine eigentliche Arbeit: Anhand des Lehrbuches nachvollziehen, warum nun gerade DAS die richtige Lösung war. Das sorgte dann doch für gelegentliche Aha-Erlebnisse, die ich mir aber mühsam erkämpfen musste. Dabei glaube ich nicht, dass meine Schwierigkeiten dem Lehrtext geschuldet sind. Ich habe mir aus der Bibliothek Sekundärliteratur besorgt, hatte damit aber die gleichen Schwierigkeiten. Letztlich bin ich immer wieder auf den Lehrtext zurück gekommen, der immerhin den Vorteil einer kompakten, auf den Punkt kommenden Darstellung hatte. Nachdem ich mit den meisten Modulen meines Studiums recht gut zurecht gekommen bin, so z.B. auch mit den allgemein gefürchteten Mathematik-Modulen, ist mit dem externen Rechnungswesen meine Achillesferse gefunden. Dieses Thema wollte mir einfach nicht ins Hirn. So überrascht es nicht, dass ich auch bei den Einsendeaufgaben selten die volle Punktzahl erzielen konnte. Auch wenn ich meist viel mehr Zeit investiert hatte, als eigentlich vorgesehen war, und mir auch gelegentlich Rat von Kommilitonen eingeholt hatte: Irgendetwas war doch meistens falsch. Natürlich war es kein Problem, die Zulassung zur Online-Klausur zu bekommen. Aber im Hinblick auf die Präsenzklausur machte ich mir schon Sorgen, wie ich vergleichbare Aufgaben unter Zeitdruck und ohne die Möglichkeit, im Lehrbuch nachzuschlagen, lösen sollte. Nicht ganz zu unrecht, wie sich herausstellen sollte. Gleichwohl kann ich mich über den Lehrtext und die tutorielle Betreuung nicht beklagen. Aus Gesprächen mit BWL-affineren Leuten weiß ich, dass von uns nichts unmögliches verlangt wurde. Der Kurs behandelt recht grundlegende Themen und die Anforderungen der Klausur sind nicht zu hoch. Meine Schwierigkeiten haben wohl eher etwas mit meinem persönlichen Begabungsprofil zu tun. Teil 2: Internes Rechnungswesen Zum Glück fiel mir der zweite Kursteil zum internen Rechnungswesen leichter. Das interne Rechnungswesen richtet sich an Akteure innerhalb des Unternehmens. Seine Ergebnisse dienen z.B. der Preisfindung. Sie sind aber auch Grundlage für unternehmerische Entscheidungen, z.B. zwischen eigener Fertigung oder Fremdbezug einer Komponente. Hier geht es darum, Kosten zu ermitteln und auf Kostenstellen umzulegen, um für Produkte und Dienste Preise zu finden, die einerseits wettbewerbsfähig und andererseits kostendeckend sind. Dazu ein Beispiel: Wegen meines Umzuges war ich in den letzten Wochen häufiger bei IKEA. In der Markthalle stehen Einkaufswagen, die die Kunden mit ihren Möbelkartons beladen. Auf dem Parkplatz lassen sie die Wagen stehen. Nun muss jemand regelmäßig Wagen zurück in die Markthalle schieben und das verursacht der Filiale Kosten. Diese müssen in irgendeiner Weise auf die Produkte umgelegt werden. Wenn ich mein neues Billy-Regal mit nach Hause nehme, ist im Preis auch das Zurückschieben meines Einkaufswagens enthalten. Aber woher weiß man, wie viel man auf den Preis eines Regals aufschlagen muss, damit solche Kosten gedeckt sind? Und was ist mit anderen Kosten, die sich nur schwer einem einzelnen Artikel zurechnen lassen? Die Kundentoiletten mit ihrem Wasserverbrauch, die Handwerker, die das Gebäude instand halten, die Kosten für die Aktualisierung der Homepage, für die Kataloge, die Verwaltung... Nach dem Kurs zum internen Rechnungswesen versteht man etwas besser, wie so etwas abläuft. Die grobe Gliederung des Kurses ist: - Kostenartenrechnung - Kostenstellenrechnung - Kostenträgerrechnung - Weiterentwicklung der Kostenrechnung, z.B. mit Normalkostenrechnung oder Plankostenrechnung. Die Einsendeaufgaben waren für mich nachvollziehbarer als im externen Rechnungswesen. Nach meiner Empfindung ist das interne Rechnungswesen ein bisschen mehr "common sense" während das externe Rechnungswesen ein bisschen mehr "Konvention" ist. Im internen Rechnungswesen geht es oft darum, Gemeinkosten Kostenträgern und Kostenstellen zuzuordnen. Da das Rechnungswesen selbst Kosten verursacht, muss man immer wieder abwägen zwischen möglichst präziser Zuordnung der Kosten einerseits und dem Aufwand für diese Zuordnung andererseits, der natürlich vertretbar bleiben muss. Interessant ist, dass sich viele kleine und mittelständische Unternehmen diesen Aufwand komplett sparen und gar kein internes Rechnungswesen haben. Verpflichtet sind sie dazu auch nicht. Die entsprechenden Aufschläge und Umlagen auf Produkte und Dienstleistungen werden dann eher intuitiv oder nach Erfahrung festgelegt. So kann es aber leicht passieren, dass ausufernde Kosten in bestimmten Bereichen lange unbemerkt bleiben, was dann Gewinne aufzehrt. Oder dass ungünstige unternehmerische Entscheidungen getroffen werden. Manche Ergebnisse der Kostenrechnung können nämlich durchaus kontraintuitiv sein. So kann es manchmal den Gewinn eines Unternehmens mehren, Produkte z.T. zu einem Preis anzubieten, der unter den Selbstkosten liegt, weil sich so Gemeinkosten auf eine größere Stückzahl verteilen und die Gewinnmarge für andere Teile der Produktion so größer wird. Ich war oft überrascht, was bei meinen Rechnungen heraus kam. Das interne Rechnungswesen war für mich jedenfalls interessant und hat auch Spaß gemacht. Was kann man am Ende des Moduls? Mir gefallen am Modul auch die realistisch formulierten Ziele: Natürlich wissen wir am Ende nicht genug, um im internen oder externen Rechnungswesen tätig zu werden. Es geht eher darum, dass wir mit Menschen zu tun bekommen werden, die im Rechnungswesen tätig sind. Mit denen sollen wir besser kommunizieren können. Wenn wir Entscheidungen mittragen oder umsetzen müssen, die vom Rechnungswesen informiert sind, können wir damit vielleicht besser umgehen, weil wir zumindest ein erstes Verständnis für die Notwendigkeiten und Zwänge des Rechnungswesens haben. Dass ich hier ein paar Fortschritte gemacht habe, bemerke ich bereits, auch wenn ich befürchte, das sich das nicht in meiner Klausurnote bemerkbar machen wird. Online-Klausuren In der Online-Klausur konnte ich mir ein paar Bonuspunkte sichern. Eine Besonderheit in diesem Kurs ist, dass man zwei Online-Klausuren schreiben kann, eine für jeden Kursteil. Das bedeutet natürlich auch doppelten Zeitaufwand. Gleichzeitig kann man pro Klausur nur die Hälfte der sonst üblichen Bonuspunkte erlangen. Ich glaube, meine Bonuspunkte werde ich diesmal gut gebrauchen können. In der Online-Klausur konnte ich mich natürlich an den bislang gelösten Einsendeaufgaben orientieren und in den Lehrbüchern nachschlagen. Das darf man in der Präsenzklausur nicht. Dies ist also ein Kurs, bei dem auch ein bisschen Auswendiglernen gefragt ist. Beim internen Rechnungswesen war das nicht so nötig, weil ich hier vieles plausibel fand, so dass ich mir vergessene Details wieder erschließen konnte. Beim externen Rechnungswesen hingegen, das stark durch gesetzliche Vorgaben bestimmt wird, muss man mehr WISSEN. Für die Online-Klausur im externen Rechnungswesen kann ich anderen Studierenden den Hinweis geben, dass bei vielen anwendungsbezogenen Aufgaben auch nach den Paragraphen gefragt wird, die das Vorgehen bestimmen. Beim internen Rechnungswesen ist es nützlich zu wissen, dass auch Stoff aus dem letzten Kapitel "Die Weiterentwicklung der Kostenrechnung" abgeprüft wird. Präsenzklausur Kommen wir zur Präsenzklausur: Sie dauert 2 Stunden. Die Punkte verteilen sich genau gleichmäßig auf internes und externes Rechnungswesen. Beim externen Rechnungswesen gab es einige Wissensfragen zu grundlegenden Konzepten und Begriffen. Hier sollte man sich mit gründlicher Vorbereitung und fleißigem Lernen Punkte sichern können. Genau das habe ich neben meinem Umzug leider nicht geschafft. Bei vielen Aufgaben wurden Geschäftsvorgänge geschildert und man sollte zeigen, welche Buchungen das auf welchen Konten auslöst. Meine grundlegenden Schwierigkeiten mit diesem Thema zeigten sich auch in der Klausur. Es gibt keine Aufgabe, bei der ich mir sicher bin, das richtige Ergebnis geliefert zu haben. So blieb mir nur, bei möglichst jeder Aufgabe eine Lösung zu versuchen. Unterm Strich meine ich aber, dass die Klausur durchaus gutmütig gestellt war. Es ist schon meine eigene Verantwortung, falls ich diesmal nicht bestehen sollte. Die Aufgaben zum internen Rechnungswesen erschienen mir anwendungsbezogen und praktisch. Bearbeitungsschritte, an die ich mich nicht mehr erinnern konnte, glaubte ich mir erschließen zu können. Was diesen Teil der Klausur angeht, bin ich optimistischer. Anderen Studierenden würde ich empfehlen, zur Vorbereitung vor allem die Einsendeaufgaben und die Aufgaben der Online-Klausur zu wiederholen. Ein Ergebnis liegt mir noch nicht vor. Ich erwarte aber diesmal nicht, gut abzuschneiden. Angesichts der vielen Aufgaben in Beruf und Privatleben und der knappen Vorbereitungszeit wäre ich diesmal zufrieden damit, die Klausur nicht wiederholen zu müssen; auch wenn das zu Lasten meines Notendurchschnitts gehen sollte. Ich wäre einfach froh, dieses Modul hinter mir lassen zu können. Trotzdem war es sicher gut, sich einmal mit dem Thema Rechnungswesen auseinander zu setzen. Mein Respekt und meine Wertschätzung für Leute, die solche Aufgaben tagtäglich für mich erfüllen, hat durch das Modul jedenfalls zugenommen. Wie geht es weiter? Als nächstes möchte ich nun BWL2 und Geschäftsprozess-Management bearbeiten; beides Module, denen ich nicht unbedingt entgegen gefiebert habe. Beim Geschäftsprozess-Management habe ich inzwischen einen Teil des Lehrbuches gelesen. Es ist interessanter als ich dachte und ich sehe mehr Bezüge und Analogien zur Informatik als ich vermutet hätte. Das könnte eigentlich noch richtig Spaß machen. In BWL2 soll es um Ökonomie und Unternehmensführung gehen. Insbesondere beim Kursteil Ökonomie hoffe ich, dass ich daraus etwas mitnehmen kann. In der täglichen Berichterstattung der Medien spielt ja das wirtschaftliche Geschehen eine große Rolle und es ist auch politisch relevant. Oft habe ich das Gefühl, dass meine Allgemeinbildung nicht ausreicht, um hier folgen zu können. Vielleicht wird meine Zeitungslektüre nach diesem Modul ja etwas aufschlussreicher als bislang.
  2. Welche Bedeutung hat das Modul XML im Studiengang? Das Modul XML ist Pflicht für Studierende im Studiengang Web- und Medieninformatik. Es ist zugleich Baustein für die Hochschulzertifikate "Web-Entwickler" und "Software-Architekt" und wird als sinnvolle Vorbereitung für das Modul "Aktuelle Webtechniken" genannt, bei dem es um Java Server Faces geht. Die inhaltlichen Voraussetzungen für XML sind überschaubar; lediglich "Grundlagen der Informatik 1" sollte man belegt haben. Im Prinzip könnte man XML also schon im ersten Semester belegen. Für Studierende der Wirtschaftsinformatik ist dieses Modul nicht vorgesehen. Sie erwerben Grundkenntnisse in XML im Pflichtmodul "Web-Programmierung". Dort ist XML aber nur ein Thema unter vielen. Grundlage für das Modul ist das Lehrbuch "XML - DTD, XML-Schema, XPath, XQuery, XSLT, XSL-FO, SAX, DOM" von Margit Becher. Die Autorin war zugleich auch meine Tutorin, was bei Fragen zum Lehrtext immer praktisch ist. Das Lehrbuch hat an die 300 Seiten; der Umfang ist also für Springer Campus leicht unterdurchschnittlich. Die Stofffülle ist dennoch nicht zu unterschätzen. Was ist XML? Worum geht es nun? XML ist eine Auszeichnungssprache, d.h. Text oder andere Inhalte werden mit sogenannten Tags eingeschlossen. Die Tags spezifizieren z.B., um was für eine Art Inhalt es sich handelt, etwa einen Namen, ein Datum oder auch einen komplexen, zusammengesetzten Inhalt wie eine Adresse oder eine komplette Bestellung. Die Auszeichnung erleichtert es Maschinen, die Inhalte zu verarbeiten. Im Gegensatz zu HTML sind in XML die Tags nicht vordefiniert. Der Autor eines XML-Dokumentes kann selbst nach Bedarf Tags definieren und verwenden. XML ist also erweiterbar - engl. extensible - und das Kürzel XML steht für Extensible Markup Language. Zu beachten ist lediglich, dass geöffnete Tags wieder geschlossen werden und dass Tags sich nicht überlappen dürfen. Sie können lediglich ineinander geschachtelt werden. Dies nennt man Wohlgeformtheit. Tags können auch Attribute aufweisen. Man kann sich vorstellen, dass dem Element Eigenschaften hinzugefügt werden. Ein XML-Dokument kann man als Baumstruktur visualisieren. XML-Dateien sind maschinenlesbar und zugleich menschenlesbar. Aus diesem Grund eignen sie sich z.B. gut für Konfigurationsdateien. Man kann XML aber auch gut verwenden, um strukturierte Daten systemübergreifend oder über das Internet auszutauschen. XML-Dateien können mit CSS-Stylesheets verknüpft werden. Die Tags stehen dann für die Struktur der Daten, innerhalb der Tags stehen die eigentlichen Daten und das Stylesheet gibt an, wie die Daten darzustellen oder zu präsentieren sind. Mit DTD oder XML-Schema definiert man die Struktur einer XML-Datei Interessant ist zunächst die Möglichkeit, die Struktur der Daten in einer XML-Datei in allgemeiner Form zu beschreiben. Man kann z.B. festlegen, dass eine Adresskartei aus Adressen besteht, die wiederum aus Name, Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort in genau dieser Reihenfolge bestehen müssen. Ein XML-Dokument ist dann eine Instanz oder eine konkrete Ausprägung dieser allgemeinen Struktur. XML-Dateien können gegen eine solche Strukturdefinition gecheckt werden, d.h. ein Algorithmus prüft, ob die Datei der festgelegten Struktur entspricht. Ist dies der Fall, sagt man, die Datei sei valide. Das ist nützlich für Software, die Daten in XML-Form automatisiert verarbeiten soll. Man kann so Fehler in der Verarbeitung der Datei vermeiden. Es gibt 2 Möglichkeiten, die Struktur einer XML-Datei zu definieren. Die ältere ist die DTD (Document Type Definition). Die neuere ist XML-Schema. Letzteres ist komplexer, hat aber viele Vorteile. Besonders nützlich ist die Möglichkeit, viele verschiedene Datentypen zu unterscheiden, z.B. nummerische Werte, Datumswerte, Uhrzeiten und dergleichen. Man kann auch eigene Datentypen definieren, z.B. durch Werteinschränkung oder Kombination vordefinierter Typen. So kann die Struktur der zu verarbeitenden Daten viel präziser beschreiben als mit der DTD. Im Kurs werden beide Möglichkeiten ausführlich behandelt. Im Gegensatz zum Modul "Web-Programmierung" werden auch viele Detailfragen geklärt und seltener auftretende Anwendungsfälle vorgestellt. Einsendeaufgaben hier bestehen üblicherweise darin, in natürlicher Sprache spezifizierte Anforderungen an eine Datenstruktur als DTD oder XML-Schema präzise zu beschreiben. Wir können nun strukturierte Daten in einer Textdatei ablegen, die für Maschine wie Mensch zu lesen ist. Wir können die Struktur der Daten präzise beschreiben und eine Maschine prüfen lassen, ob Daten die für eine automatisierte Verarbeitung nötige Struktur haben. Mit XPath und XQuery extrahiert man Informationen aus einer XML-Datei XML-Dokumente können sehr lang und umfangreich werden. Nun gibt es Anwendungsfälle, bei denen man bestimmte Informationen aus einem XML-Dokument extrahieren möchte. Dazu werden im Kurs 2 Möglichkeiten behandelt: XPath und XQuery. XPath bietet die Möglichkeit, durch die Baumstruktur des Dokumentes zu navigieren und Elementeinhalte und Attribute zu testen, um bestimmte Elemente und Attribute herauszufiltern. Aus einer umfangreichen Vorlesungsliste in XML-Form kann man so z.B. alle Lehrveranstaltungen eines bestimmten Professors im Sommersemester eines bestimmten Jahres mit mehr als 2 SWS herausfiltern. XQuery bietet noch weitergehende Möglichkeiten, z.B. durch Schleifen. XQuery wird manchmal auch "SQL des 21. Jahrhunderts" genannt. Ganz so elegant und deklarativ wie SQL ist es aber - zumindest in der im Kurs behandelten Version - noch nicht. So müssen z.B. Joins noch von Hand ausprogrammiert werden. Bei Einsendeaufgaben in diesem Kursabschnitt geht es in der Regel darum, aus einer gegebenen XML-Datei bestimmte Informationen per XPath oder XQuery zu extrahieren. Mit XSLT kann man XML-Dokumente automatisch in andere Dokumente transformieren Im nächsten großen Kursabschnitt geht es um XSLT. Diese Technik ermöglicht, ein XML-Dokument in ein anderes Dokument zu transformieren, z.B. ein neues XML-Dokument aber auch in eine HTML-Datei. In XSLT können XPath-Ausdrücke verwendet werden. Man kann XSLT also z.B. benutzen, um aus einer XML-Datenbasis bestimmte Informationen zu extrahieren und daraus automatisch HTML-Seiten oder Fragmente von HTML-Seiten zu bauen. Dazu werden Schablonen definiert, die auf bestimmte Elemente des XML-Dokumentes angewendet werden. Bei Einsendeaufgaben in diesem Kursabschnitt ist üblicherweise ein XML-Dokument vorgegeben, das per XSLT in HTML-Dokument transformiert werden soll, das ausgewählte Inhalte des ursprünglichen Dokumentes in bestimmter Form präsentiert. In einem eigenen Kapitel wird noch XSL-FO vorgestellt. Das kann z.B. benutzen, um aus XML-Dateien automatisch PDFs zu erzeugen. Der Abschluss des Kurses bildet ein Kapitel über die Verarbeitung von XML in Java mit SAX und DOM. Dieses durchaus interessante Kapitel ist allerdings nicht mehr prüfungsrelevant. Ein gutes Modul, wenn man die richtigen Werkzeuge nutzt Der Lehrtext ist gut strukturiert und die Aufgaben sinnvoll darauf abgestimmt. Die Rückmeldungen durch meine Tutorin waren präzise, hilfreich und kamen meist schnell. Zu Beginn des Kurses habe ich leider viel Zeit vergeudet, indem ich versucht habe, ohne den empfohlenen XML-Editor OxygenXML auszukommen. Der ist proprietär und leider nicht billig. Studierende können ihn allerdings für 30 Tage kostenlos testen, nachdem sie sich registriert haben. 30 Tage erschienen mir etwas knapp für die Bearbeitung des Kurses. Darum hatte ich zunächst versucht, mit OpenSource-Tools auszukommen. Den Kursteil zur DTD und zu XML-Schema konnte ich so noch gut bearbeiten, auch wenn es müsam voran ging. Spätestens für XPath ist es von enormem Vorteil, einen professionellen XML-Editor zu Verfügung zu haben. Als ich mich schließlich doch wiederwillig für OxygenXML registrierte, musste ich nach wenigen Minuten einsehen, dass das besser von Anfang an hätte machen sollen. Man kann damit viel komfortabler und vor allem schneller arbeiten. Eiert also nicht rum wie ich sondern besorgt euch von Anfang an das richtige Werkzeug. Online- und Präsenz-Klausur Online-Klausur und Präsenzklausur fand ich vom Schwierigkeitsgrad vergleichbar. Der Zeitdruck in der Online-Klausur erschien mir höher. Möglicherweise wurde hier in Anschlag gebracht, dass man in der Präsenzklausur keine Entwicklungsumgebung zur Verfügung hat, während der Online-Klausur aber schon. In der Präsenzklausur war EIN XML-Dokument gegeben. Auf der Grundlage dieses Dokumentes wurden ALLE wesentlichen Themen des Kurses abgeprüft: DTD, XML-Schema, XPath, XQuery und XSLT. Das erscheint mir vernünftig. Indem sich alle Aufgaben auf EIN Dokument beziehen, muss man sich nicht ständig neu einlesen und die Prüfer können den Stoff breiter abdecken. Mein Eindruck war, dass die Aufgabenstellungen sich auf häufig verwendete Anwendungsfälle konzentrieren, hier also nicht die exotischsten Spezialfälle abgefragt werden. Ein Klausurergebnis liegt mir aber noch nicht vor. Fazit XML hat mir Spaß gemacht. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, welchen Nutzen diese Sprache für einen Web-Informatiker haben könnte. Wünsche, was ich gerne NOCH gelernt hätte, sind bei mir diesmal nicht offen geblieben; das Modul ist aus meiner Sicht inhaltlich vollständig. Es würde mich nun reizen, auch noch das Modul "Aktuelle Webtechniken" im Wahlbereich zu belegen, bei dem es um Java Server Faces geht. XML wird dafür als inhaltliche Voraussetzung genannt. Kommilitonen, dieses Modul schon belegt haben, berichten mir, dass XML hierfür durchaus sehr nützlich ist. Da ich diese Voraussetzung nun erfülle und mir die Kurse zur serverseitigen Programmierung mit Java gut gefallen haben, bin ich schon sehr gespannt auf diese Einführung in JSF. Allerdings wird es wohl Herbst werden, bevor ich dazu komme. Das größte Chaos meines Umzuges ist zwar überstanden und ich habe nun wieder einen Arbeitsplatz und einen Internetanschluss; trotzdem hängt am Umzug ein Rattenschwanz zu Kleinigkeiten, die noch erledigt werden müssen; und die mir Tag für Tag Zeit rauben, die eigentlich gerne ins Studium stecken würde. Mal sehen, wie lange dieses Stadium noch dauert.
  3. Heute kam das letzte von 4 Klausurergebnissen. In drei der 4 Klausuren bin ich mit meiner Note zufrieden. "Software-Technik 3", "Web-Engineering" und "Data Warehouse & Data Mining" sind gut gelaufen. Im Modul "CMS" habe ich etwas geschwächelt. Rückblickend ärgere ich mich darüber ein bisschen, weil CMS ein vergleichsweise einfaches Modul war. Mit etwas mehr Vorbereitung hätte ich hier ein besseres Ergebnis erfahren können. Trotzdem kann ich sagen, dass das Experiment "4 Klausuren an einem Wochenende" zumindest dieses Mal gut ausgegangen ist. Im Vorfeld der Klausuren war der Druck schon ziemlich hoch. Gemacht hatte ich das ganze ja wegen meines bevorstehenden Umzugs. Dafür wollte ich mir sozusagen einen zeitlichen Puffer schaffen. Das hat geklappt und war auch rückblickend betrachtet auch sinnvoll. Der Umzug war kraftraubender und zeitaufwendiger als ich eingeplant hatte. Inzwischen ist unsere alte Wohnung übergeben und die neue Wohnung bezogen. Trotzdem leben wir noch aus Kartons und viele kleinere handwerkliche Arbeiten sind unerledigt. Alltägliche Handlungen brauchen viel mehr Zeit als gewohnt, weil wir immer wieder zwischendurch auf die Suche nach Dingen gehen müssen, die noch nicht an ihrem Platz sind. Tatsächlich war mein Arbeitsplatz eine der ersten Sachen, die ich in der neuen Wohnung eingerichtet habe. Der kam noch vor unserem Schlafplatz dran. Für mein Studium ärgerlich und unpraktisch: Ich habe noch keinen DSL-Anschluss. Eigentlich wollte ich in der neuen Wohnung Internet via Kabelfernsehen, in erster Linie weil die Kabeldose praktischer lag als die Telefondose. Leider war der Kabelprovider mit meinem Auftrag organisatorisch überfordert, so dass mir schließlich nichts anderes übrig blieb als den Aufrag zu widerrufen und doch bei meinem alten DSL-Provider zu bleiben. Der schaffte es so kurzfristig dann aber nicht mehr, den neuen Anschluss zu schalten. Immerhin hat er kostenlos einen Surfstick als provisorische Lösung zur Verfügung gestellt. Das macht zwar nicht wirklich Spaß und eine Online-Klausur würde ich so auch nicht schreiben wollen, aber nächste Woche sollte es für mich endlich wieder schnelles und vor allem zuverlässiges Internet geben. Auch unsere Kinder jammern schon. Weil das Datenvolumen auf dem Surfstick begrenzt ist und für mein Studium benötigt wird, sind sie bis dahin aus dem WLAN ausgesperrt. Trotz Umzugsstress habe ich mich mit zwei neuen Modulen beschäftigt: XML und BWL1. XML hat mir wirklich Spaß gemacht. BWL1 war für mich persönlich das bislang herausforderndste Modul meines Studiums, obwohl ich vermute, dass hier inhaltlich nichts unmögliches verlangt wird. Schwer getan habe ich mich vor allem mit dem externen Rechnungswesen. Ich hatte große Mühe, die innere Logik der doppelten Buchführung zu begreifen. Vor allem ist es mir bei diesem Thema selten gelungen, das Gelernte und eigentlich Verstandene Inhalte auch im Kopf zu behalten. Nach ein bis zwei Tagen war alles wieder weg. Ich musste im Kurs ständig zurückblättern und hatte oft das Gefühl, die zurückliegenden Kapitel zum ersten Mal zu lesen. Das war wirklich nicht mein Thema. Die Kosten- und Leistungsrechnung fand ich im Vergleich zugänglicher und interessanter. Weil ich vergnügungssüchtig bin, habe ich mir die BWL-Klausur auf den Freitag vor meinem Umzug gelegt. War auch richtig spannend, weil während der Anfahrt nach Heidelberg auch noch mein Kühler anfing zu kochen und nach frischem Wasser verlangte. Das hat natürlich Nerven gekostet. Ich glaube aber nicht, dass das etwas an der Note geändert hat. BWL1 war für mich einfach schwierig. Um hier eine gute Leistung zu bringen, hätte ich sehr viel mehr Zeit investieren müssen. Ich habe das erwogen, mich aber dafür entschieden, diese Zeit lieber in andere Module meines Studiums zu stecken. In BWL1 hoffe ich nun einfach, es nicht noch einmal machen zu müssen. Ein genauerer Bericht zu diesem Modul und zu XML folgt, sobald ich das Chaos in meiner Wohnung ein wenig mehr in den Griff bekommen habe.
  4. So lange habe ich bei Springer noch nie auf die Korrektur einer Präsenzklausur gewartet. Neun Wochen ist es her, dass ich "Data Warehouse & Data Mining" geschrieben habe. Heute kam endlich ein Ergebnis. Es ist ziemlich gut gelaufen. Ich glaubte zwar schon, meine Sache ganz gut gemacht zu haben. Aber durch die für mich ungewohnte Perspektive Wirtschaftsinformatik war ich mir nicht ganz sicher, ob ich auch bei allen Aufgaben genau das geliefert hatte, was benotungsrelevant war. Das scheint gut geklappt zu haben. Auch wenn ich das Modul anfangs etwas spröde fand, ziehe ich nun doch ein positives Fazit. Data Warehouse war interessant, auch wenn der inhaltliche Schwerpunkt nicht - wie von mir erhofft - auf den Analysetechniken lag. Das scheint aber genau der Fokus des Moduls "Text-Mining" zu sein, dass ich ebenfalls im Wahlpflichtbereich belegen möchte. Hier werden Statistik-Kenntnisse als inhaltliche Voraussetzungen genannt und beim Durchblättern wirkt der Lehrtext durchaus recht mathematisch. Ich glaube, diese beiden Module werden sich gut ergänzen. Auf Text-Mining freue ich mich schon. Inzwischen erwäge ich, auch "Business-Intelligence" zu belegen. Das scheint inhaltlich wieder in einer ähnliche Richtung zu gehen wie "Data-Warehouse & Data Mining", das auch als eine der inhaltlichen Voraussetzungen genannt wird. Als weitere Voraussetzung wird allerdings BWL2 genannt (Ökonomie und Unternehmensführung). Das habe ich noch nicht geschafft. Insofern möchte ich erst mal abwarten, wie ich damit zurecht komme, und mich erst dann endgültig entscheiden.
  5. Ich glaube, ich bin einfach kein "kaufmännischer" Typ. Es fängt damit an, dass ich das ganze wirklich unglaublich langweilig finde. Nach 1-2 Seiten habe ich das Gefühl, ich schlafe gleich ein. Dann fällt es mir schwer, Sachen, die ich eigentlich begriffen habe, auch im Gedächtnis zu behalten. Vermutlich auch wieder, weil es mich nicht interessiert. Natürlich mache ich mir bewusst, dass das ein Teil meines Studiums ist, dass ich die Klausur bestehen muss, dass BWL Auswirkungen auf meine Abschlussnote hat. Und es sind ja auch keine lebensfernen Themen. Alles Fakten, die unterstreichen sollten, dass BWL ein relevantes Thema ist. Und natürlich gehört es zu einem Studium, sich auch mal mit Themen auseinander zu setzen, die einen nicht so interessieren. Mit so etwas muss man sonst im Leben ja auch fertig werden und das kann man ja auch. Ich versuche also, mir eine halbwegs offene und positive Haltung einzureden. Aber in der direkten Auseinandersetzung mit dem Stoff ist die Langeweile schnell wieder sehr dominierend. Ich würde jederzeit lieber zusätzliche Mathe-Module belegen, wenn ich dafür der BWL entkommen könnte. Wenn ich eine Rangliste sämtlicher Studiengänge aufstellen müsste, geordnet nach meinem Interesse am Stoff, so wäre BWL vermutlich auf dem letzten Platz. Biologie, Soziologie, Politik, Maschinenbau, Philosophie, Religionswissenschaft, Literaturwissenschaft, Eurythmie, Finnougristik, so ziemlich alles würde mich mehr interessieren als BWL. Aber davon werde ich mich nicht kleinkriegen lassen. Es gibt 3 Pflichtmodule, die etwas mit BWL zu tun haben: - BWL1: Je ein Lehrbuch zum externen und internen Rechnungswesen - BWL2: Je ein Lehrbuch zu Ökonomie und Unternehmensführung - Geschäftsprozess-Management Ich wurschtel mich da schon irgendwie durch. Und wenn ich die Module mit 'ner 4 abschließe, wegen BWL werd' ich nicht zum Studienabbrecher.
  6. Christ Himmelfahrt steht vor der Tür und das Studienbüro von Springer Campus in Dortmund ist diesen Freitag nicht besetzt. Vielleicht ein verlängertes Wochenende? Warum nicht. Machen viele meiner Kolleginnen heuer auch. Ich war dieses Mal leider nicht unter den Glücklichen. Jedenfalls hatte ich deswegen nicht mehr damit gerechnet, noch vor dem langen Wochenende mein Klausrergebnis zu Softwaretechnik 3 zu erfahren. Und dann kam kurz vor halb 3 doch noch die ersehnte E-Mail. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich hatte schon vermutet, dass ich bei den Entwurfsmustern und den Wissensfragen ganz ordentliche Arbeit geleistet hatte. Ein bisschen unsicher war ich mir, weil eine relativ große Aufgabe zu Verteilungsdiagrammen dabei war. Dieses Thema war mir in der Bearbeitung des Modul schwer gefallen. Bei der Einsendeaufgabe hatte ich mehrere Anläufe gebraucht, um mit den Rückmeldungen meines Tutors eine vernünftige Lösung zu finden. Ich vermute, dass ich bei dieser Aufgabe auch in der Klausur "geschwächelt" habe. Letzte Gewissheit könnte natürlich nur eine Klausureinsicht bringen. Aber anscheinend hat es sich gelohnt, an dieser Einsendeaufgabe zu feilen, bis sie gepasst hat. Allzu viele Punkte kann ich hier nicht verschenkt haben. Das ist wieder ein Moment, wo ich mich über meinen sehr guten Tutor in den Softwaretechnik-Modulen freue. Es ist toll, beim Lernprozess Rückmeldungen zu bekommen, und zwar gerade dann, wenn das, was man eingereicht hat, noch nicht den Ansprüchen genügt. Da ich mir noch ein paar Bonuspunkte erarbeiten konnte, ist die Endnote sogar noch ein bisschen besser als das ohnehin schon schöne Klausurergebnis. Das ist ein wirklich schöner Abschluss dieses Tages. Auf der Arbeit war es heute nämlich ziemlich chaotisch und ich habe den morgigen Feiertag herbeigesehnt. Jetzt kann ich ihn umso mehr genießen. Ich habe mir eine schöne Flasche Scheurebe Spätlese und ein Kilo frische Erdbeeren gegönnt. So hat meine Partnerin auch etwas von meinem Erfolg. Die Klausur zum Modul "Softwaretechnik 3" war mir die wichtigste unter den vieren, die ich am letzten Prüfungswochenende geschrieben habe. Das Modul hatte mir Spaß gemacht, die Inhalte fand ich spannend und relevant, das Lehrbuch und den Kurs gut aufgebaut. Da wollte ich auch gerne gut abschneiden. Ein bisschen Sorge hatte ich, dass ich es mir "versaut" haben könnte, weil ich mir für das Prüfungswochenende zu viel vorgenommen hatte. Das hätte mich - gerade bei diesem Modul - schon geärgert. Glück gehabt! Das werde ich heute Abend ein bisschen feiern. Aktuell bearbeite ich das Modul "XML", das mir großen Spaß macht. XML ist ein recht formales Thema und solche Sachen mag ich gern. Am Anfang habe ich mir das Leben ein bisschen schwer gemacht, weil ich mir keinen gescheiten XML-Editor kaufen wollte. Ich habe nun eine kostenlose Studenten-Testlizenz für OxygenXML, die immerhin 31 Tage läuft. Seitdem geht es viel schneller voran. Gutes Werkzeug ist schon wichtig. Parallel bearbeite ich BWL1. Das ist bislang das Modul im Studium, das mir am schwersten fällt. Ich habe hier zum ersten Mal das Gefühl, mich mit etwas beschäftigen zu müssen, für das ich keinen Funken Begabung habe. Hoffen wir, dass es wenigstens charakterbildend ist, sich dieses Thema erkämpfen zu müssen. Aber heute kann ich mich gut damit abfinden, internes und externes Rechnungswesen büffeln zu müssen.
  7. Das ist ja für mich auch einer der Gründe, meine Modulberichte zu schreiben. Damit Leute, die sich für ein Studium bei Springer Campus interessieren, etwas darüber erfahren, wie das aus Teilnehmerperspektive abläuft. Und was sie in den einzelnen Modulen erwartet. Bei den Wahlpflichtmodulen finde ich das besonders relevant, weil man alternativ auch andere Module belegen könnte.
  8. Na ja, stolz bin jetzt nicht unbedingt drauf. War eben den Umständen geschuldet. Auch ein bisschen riskant, speziell wegen Softwaretechnik 3. Andererseits: Beim Thema Verteilungsdiagramme hätte ich mit mehr Vorbereitungszeit wohl auch nicht mehr rausgeholt. Beim Modul CMS meine ich aber, mehr Vorbereitung hätte sich positiv ausgewirkt. Irgendwo musste ich Abstriche machen. 2 Klausuren an einem Termin geht eigentlich ganz gut. Ich finde es tatsächlich leichter, wenn die Module thematisch möglichst verschieden sind, weil die dann nicht von der gleichen Ressource zehren. Das war diesmal größtenteils gegeben. Hinzufügen muss man auch: Es waren Module a 5 ECTS auf FH-Niveau. Ich hab vor ein paar Jahren mal spaßeshalber 2 Soziologie-Module an der FU Hagen belegt. Hab dann 2 Klausuren an einem Termin geschrieben, eine über soziologische Akteurmodelle und eine weitere über Individualisierung sozialer Ungleichheit. Das ging an mein Limit.
  9. Beim letzten Prüfungstermin habe ich 4 Klausuren an 2 verschiedenen Standorten geschrieben: - Web-Engineering (Heidelberg) - Software-Technik 3 (Heidelberg) - Content-Management-Systeme (Dortmund) - Data-Mining (Dortmund) Nötig war das, weil ich zum 1. Juli umziehe. Das ist zum Glück nur ein Umzug innerhalb der Stadt, aber viel Zeit wird trotzdem dafür draufgehen. Außerdem werden wir in der neuen Wohnung ein bisschen renovieren und umbauen müssen. Einen Schuppen werde ich auch noch bauen müssen, damit wir einen Platz haben, wo wir unsere Fahrräder hinstellen können. Die alte Wohnung war schon lange zu klein, was sich immer häufiger auf den Familienfrieden auswirkt. Berufsbedingt bin ich es gewohnt, im größten Trubel meinen Kram zu machen, so dass ich wahrscheinlich noch am wenigsten darunter gelitten habe. Mich stören eher technische Geräusche: Handy-Gedudel, Gepiepse von Computerspielen und solche Sachen. Da gilt die Regel: Nicht wenn ich lerne bzw. dann nur mit Kopfhörer. Da halten sich die Teenager zum Glück dran. Die alte Wohnung hatte viele Vorzüge. Unser Vermieter hat uns nicht ein einziges Mal die Miete erhöht und war immer sehr tolerant gegenüber Kinderlärm. Dafür haben wir bei Reparaturen immer zugeschaut, dass wir uns möglichst selbst mit Material aus dem Baumarkt helfen. Leben und Leben lassen. War eine Hausgemeinschaft, wo man ein bisschen aufeinander aufgepasst hat. Selbst, wenn wir in Urlaub gefahren sind, haben wir die Wohnungstür nur zugezogen, nie abgeschlossen. Wäre sofort aufgefallen, wenn jemand unbekanntes durchs Treppenhaus geht. Die günstige Miete hat mir auch sehr geholfen, die Kosten für mein Studium aufbringen zu können, obwohl ich meine Arbeitszeit auf 30 Stunden reduziert hatte. Das wird ab jetzt alles ein bisschen schwieriger. Das jedenfalls war der Grund für meinen Versuch, 4 Klausuren auf einen Streich zu schaffen. Den Stoff von 4 Modulen gleichzeitig im Kopf "fluide" zu halten, ist mir nicht leicht gefallen. Vor allem, weil mit Software-Technik 3 ein anspruchsvolles und umfangreiches Modul dabei war, das mir auch inhaltlich sehr wichtig war. Da wollte ich gerne gut abschneiden. Ich hoffe, dass sich mein Ehrgeiz, alles vor dem Umzug zu schaffen, nicht an gerade dieser Stelle rächt. Nach den Prüfungen habe ich auch gemerkt, dass ich mich nicht lange konzentrieren konnte. Der Start in mein neues Modul "BWL1" war zäh. Jetzt wird es langsam wieder besser. 4 Klausuren an einem Termin, das möchte ich nicht zur Nachahmung empfehlen.
  10. Ergänzen möchte ich noch, dass Springer Campus auch ein Modul "Text Mining" hat. Im Gegensatz zu Data Mining liegt der Schwerpunkt dort auf Analysetechniken. Deswegen wird für dieses Modul auch "Statistik" als inhaltliche Voraussetzung genannt. Das Lehrbuch liegt mir bereits vor und macht beim Durchblättern einen sehr "mathematischen" Eindruck. Manche Begriffe aus dem Lehrbuch "Data Mining" tauchen hier wieder auf, z.B. Clusteranalyse. Ob die im Kontext von Text Mining eine andere Bedeutung haben, weiß ich noch nicht genau. Jedenfalls geht es in diesem Buch klar darum, wie es mathematisch-algorithmisch funktioniert. Möglicherweise war das auch ein Grund, für Data-Mining eine andere inhaltliche Ausrichtung zu wählen. Text Mining werde ich als Wahlpflichtmodul belegen. Es gibt im Anhang Kapitel zur Einführung in bestimmte linguistische Grundlagen, die man braucht, um die Analysetechniken begreifen zu können. Hier hat man also ein Modul, wo sich Informatik und Geisteswissenschaft berühren, was ich schon mal interessant finde. Ich hatte E-Mail-Kontakt mit einem der Autoren des Moduls. Er schrieb mir, dass Text-Mining für "digital humanities" eingesetzt wird. Geisteswissenschaftler nutzen Computer und die Analysetechniken des Text-Minings, um große Mengen natürlichsprachlicher Texte auswerten zu können. Klingt für mich echt spannend. Wegen der mathematischen Ausrichtung vermute ich, dass das ein vergleichsweise schwieriges Modul sein wird. Ich schiebe das noch eine Weile vor mir her, weil ich erst ein paar bestimmte Pflichtmodule hinter mir lassen möchte. Wahrscheinlich wird das ein Modul, dass ich nicht gut parallel zu anderen Modulen bearbeiten kann. Dafür brauche ich einen freien Kopf. Ich freu mich schon drauf.
  11. Nein, ein darauf aufbauendes Modul gibt es nicht. Aber es gibt ein Modul "Data Mining" aus dem Studiengang "IT-Forensik" der WINGS. Da geht es um Analysetechniken. Leider fehlt mir momentan die Zeit für solche Extratouren.
  12. Das Modul "Content-Management-Systeme" (CMS) ist ein Pflichtmodul im Studiengang "Wirtschaftsinformatik" und wird dort auch dem Studienbereich Wirtschaftsinformatik zugerechnet. Springer Campus empfiehlt, es im 3. Semester zu belegen. Aber auch Studierende im Studiengang "Web- und Medieninformatik" dürfen es als Wahlpflichtmodul im Vertiefungsbereich belegen. Als inhaltliche Voraussetzungen werden genannt: - Web-Programmierung - Web-Anwendungen 1 - XML Ich glaube, dass man dieses Modul auch ohne diese Grundlagen belegen kann. Tatsächlich kommt im Studienplan für Wirtschaftsinformatik "Web-Programmierung" nach dem Modul CMS und weder "Web-Anwendungen 1" noch "XML" sind für Wirtschaftsinformatiker verpflichtend. Richtig durchdacht wirken die Empfehlungen zu den inhaltlichen Voraussetzungen auf mich deshalb nicht. Ich habe das Modul belegt, weil ich fand, als Studierender der Web-Informatik müsse man auch Ahnung von CMS haben. Erwartet hatte ich eine Einführung in ein gängiges Web-CMS, z.B. in TYPO3, also ein Modul mit vielen praktischen Übungen. Wie schon bei anderen Wirtschaftsinformatik-Modulen war ich auch hier auf dem Holzweg, denn eine praktische Einführung in ein WCMS will dieses Modul nicht sein. Allerdings lernt man hier einige grundlegende Konzepte, die es einem erleichtern sollten, sich schnell in ein x-beliebiges WCMS einzuarbeiten. Mein erster Irrtum war die Gleichsetzung von CMS und WCMS. Content Management Systeme dienen dazu, Content für eine Website zu managen, wozu sonst? Nein, denn es gibt Dokumenten-Management-Systeme (DMS), Electronic Record Management Systeme (ERMS), Medienbibliotheken, mobile Content Management Systeme (mCMS), semantische Content Management Systeme (SCMS) und Component Content Management Systeme (CCMS) und außerdem verschiedene Mischformen. Näher beleuchtet werden im Kurs das WCMS, das DMS und das SCMS. Im Grundlagen-Kapitel geht es um Themen und Konzepte, die alle Arten von Systemen betreffen: Content-Modellierung, Metadaten, Standardisierung, Dokumenten-Management-Standards und Metadaten-Standards. Und um die grundlegenden Fragen: - Was ist Content? - Wie unterscheidet sich Content von Daten oder Information? - Was ist ein Dokument? - Was ist Content Management? Im Kapitel zu WCMS geht es um grundlegende Konzepte wie: - Benutzer und Berechtigungsstrukturen und ihre Bedeutung für den Workflow - Customizing, das Arbeiten mit Themes, Plugins, Templates - strukturierte Texte, Multimediaelemente - Inhaltsbearbeitung, -organisation und -darstellung Dieses Kapitel war für mich enttäuschend, weil ich eben etwas ganz anderes erwartet hatte, nämlich eine praktische Einführung in ein exemplarisches CMS. Ganz umsonst war die investierte Zeit am Ende aber nicht. Das Kapitel über DMS war schon spannender. Dokumenten-Management-Systeme werden oft in einem behördlichen Umfeld eingesetzt. Hier geht es i.d.R. darum, gesetzliche Aufbewahrungsfristen einzuhalten. Im Vergleich zum WCMS ist hier die Versionierung besonders wichtig. Es muss stets nachvollziehbar bleiben, wer, wann, was geändert hat. Vorherige Versionen eines Dokumentes sollen sich wieder herstellen lassen. Langfristige Archivierung spielt oft eine große Rolle. Dem Metadaten-Management kommt eine besondere Rolle zu, weil Content über die Metadaten schneller gefunden werden kann als über eine aufwendige Volltext-Suche. Oft ist nicht leicht zu beurteilen, was relevante Metadaten sind. Wenn Dokumente über lange Zeiträume aufbewahrt werden, können andere inhaltliche Kriterien für das Retrieval relevant werden, als man zum Zeitpunkt der Erfassung für plausibel hielt. Mit dem DIRKS-Modell wird ein allgemeines Vorgehensmodell vorgestellt, um ein Dokumenten-Management-System in einem institutionellen Kontext zu etablieren. Wirklich interessant war für mich das Kapitel über semantische Content-Management-Systeme (SCMS). Um für den Nutzer navigierbar zu sein, sollte Content mit anderem Content anhand von inhaltlichen Bezügen verknüpft werden. SCMS nutzen semantische Information, mit der Content angereichert ist, um solche Bezüge, die implizit enthalten aber nicht explizit bekannt sind, zu entdecken. So kann ein SCMS Metadaten automatisiert hinzufügen und Nutzern Inhalte anbieten, die inhaltlich zu denen passen, nach denen sie suchen. Ein SCMS kann zum Beispiel unterscheiden, ob ein Nutzer, über die UNO als Organisation oder über UNO als Kartenspiel recherchiert. Und je nachdem Information über andere internationale Institutionen oder über andere Kartenspiele anbieten. Zur Anreicherung von Content mit semantischer Information dient der Resource Description Framework (RDF). Mit ihm beschreibt man, dass eine Ressource, z.B. ein Content-Objekt im Web, eine bestimmte Eigenschaft mit einem bestimmten Wert hat. Man erhält so eine Aussage mit Subjekt (Ressource), Prädikat (Eigenschaft) und Objekt (Wert bzw. Belegung der Eigenschaft), die man auch als Triplet bezeichnet. Man kann zum Beispiel behaupten, dass ein Affe Bananen frisst. Das erinnert ein wenig an die Art und Weise, wie in logischen Programmiersprachen (etwa Prolog) Fakten beschrieben werden. RDF ist XML-basiert. Das ist wahrscheinlich der Grund, dass das Modul "XML" als sinnvolle Vorbereitung genannt wird. Vertiefte XML-Kenntnisse braucht man aber nur, wenn man das Thema Semantic Web auf eigene Faust weiter erkunden möchte. Mit dem Resource Description Framework Schema (RDFS), kann man solche Aussagen semantisch strukturieren. Man kann zum Beispiel festlegen, dass Affen Tiere sind oder das Tiere Nahrung essen. Mit dem Rule Interchange Format (RIF) beschreibt man Regeln, die von regelbasierten Systemen interpretiert und verarbeitet werden können. Man kann zum Beispiel Bedingungen formulieren, unter denen ein Tier Bananen als Nahrung nutzen würde, etwa, wenn es ein Affe ist und einer Umgebung lebt, in der Bananen wachsen. Ähnlich wie in einem Prolog-System kann dann ein regelbasiertes System aus bekannten Fakten und Regeln neue Fakten ableiten, die logisch implizit vorhanden aber bislang nicht explizit bekannt waren. Auf diese Weise kann ein solches System Wissen entdecken. Über solche Mechanismen kann neuer Content mit altem Content inhaltlich verknüpft werden. Logische Aussagen, die Triplets, können in speziellen Datenbanken, sogenannten Triplestores, gespeichert werden. Mit der Abfragesprache SPARQL kann man in diesen Wissensbeständen nach bestimmten Mustern suchen, ähnlich wie mit SQL in einer relationalen Datenbank. Als Fallbeispiel für ein semantisches CMS dient Apache Stanbol. Dieses Kapitel war für mich das Beste am Kurs. Leider fehlt im Kursangebot von Springer Campus ein Modul "Klassische KI", das nötig wäre, um die hier vorgestellten Konzepte wirklich en detail zu verstehen. (Klassische KI ist ja ein Thema, mit dem ich mich gerne noch beschäftigen möchte.) Die spannende Idee hier scheint zu sein, dass Web-Content mit Fakten und Regeln angereichert wird, so dass ein wissens- und regelbasierte Systeme damit arbeiten können. Es folgten 2 Kapitel über "Dokumenten-Management-Systeme in der Praxis" und über ein Fallbeispiel zur Erstellung einer Unternehmenswebseite mit einem CMS. Bei letzterem ging es weniger um Technik als um die einzelnen Phasen des Projektablaufs und die daran beteiligten Akteure. Mit Ausnahme des Kapitels über SCMS hat dieses Modul keine ausgesprochen technische Perspektive. Es geht eher um die Einbettung von CMS in organisatorische und institutionelle Kontexte, um Vorgehensweisen im Projektverlauf, um die Ermittlung von Anforderungen, die Formulierung von Projektzielen und Erfolgskriterien. Schon nachvollziehbar, dass das ein Modul für die Wirtschaftsinformatiker ist. Eine Besonderheit in diesem Modul ist, dass es hier mal kein gedrucktes Lehrbuch sondern nur ein Skript gibt. Das hatte ich bei Springer Campus noch nicht erlebt, obwohl ich vom Hörensagen weiß, dass das vereinzelt auch noch in anderen Modulen vorkommt. Ein Buch ist natürlich schöner und lässt sich besser mitnehmen, aber das Skript ist völlig in Orndung. Die Einsendeaufgaben fand ich in diesem Modul vergleichsweise einfach. Das gleiche galt für Abschlusstest und Abschlussklausur. Die Präsenzklausur fand ich im Vergleich etwas schwerer. Ich hatte mich aber auch nicht gut vorbereitet. Da ich am Prüfungswochenende 4 Klausuren schreiben wollte, musste ich Prioritäten setzen. Softwaretechnik 3 und Web-Engineering waren mir am wichtigsten. Darum hatte ich dort am meisten Zeit investiert. Für CMS hatte ich vor allem die Inhalte aus dem Kapitel über SCMS wiederholt, denn die fand ich am anspruchsvollsten. Außerdem war ich der Meinung, dass das guter Stoff für Prüfungsfragen sei. Leider spielte ausgerechnet dieser Kursteil in der Klausur eine geringe Rolle. Die Aufgaben deckten ansonsten alle Kursteile recht breit ab, so dass ich hier nur den Tipp geben kann, bei der Wiederholung des Stoffes auf möglichst gleichmäßige Abdeckung zu setzen und sich nicht in Details zu verlieren. Die Aufgaben fragen in erster Linie Wissen ab, indem man Konzepte und Begriffe erklärt. Solche Klausuren mag ich nicht besonders, aber es passt zum Kurskonzept. Nicht ganz zu unrecht hatte ich damit gerechnet, dass die Klausur zu CMS die leichteste an jenem Prüfungswochenende sein würde. Darauf hatte ich mich leider ein bisschen zu sehr verlassen, und so erzielte ich insgesamt nur 75 von 100 Punkten. Da diese Klausur wirklich nicht zu schwierig war, war ich mit meiner Leistung nicht zufrieden. Dank der Bonuspunkte aus Online-Test und Online-Klausur war die Note dann trotzdem ganz gut. CMS ist ein Modul für Wirtschaftsinformatiker. Es geht um Anwendung im institutionellen Kontext, um Vorgehensweisen, Projektplanung, Standards. Wie die Technik funktioniert, spielt eine untergeordnete Rolle. Man lernt nicht, mit einem bestimmten CMS umzugehen. Insgesamt habe ich schon einige neue Erkenntnisse aus dem Modul mitgenommen, vor allem aus den Kapiteln über Dokumenten-Management-Systeme. Aber nochmal würde ich es nicht belegen, weil es mir zu sehr auf die Wirtschaftsinformatiker zugeschnitten ist.
  13. kurtchen

    Aus die Maus

    Herzlichen Glückwunsch! Das ist ein ordentliches Stück Arbeit, das damit vollendet ist. Aber auch ein eigener Lebensabschnitt, der nun vorbei ist. Ich habe damals eine gewisse Befreiung erlebt und hatte eine lange Liste mit Dingen, die ich in den Jahren gerne gemacht hätte aber aus Zeitmangel nicht gemacht hatte. Da war ein starkes Bedürfnis, mich ganz anderen Themen und Tätigkeiten zu widmen. Aber nach einer Weile fehlte mir auch etwas. War schon eine besondere Erfahrung, sich über mehrere Jahre so intensiv mit einem Thema zu beschäftigen. Toll, dass Du es geschafft hast!
  14. Das Modul "Data Warehouse & Data Mining" kann in meinem Studiengang "Web- und Medieninformatik" als Vertiefungsmodul belegt werden. Für Studierende der Wirtschaftsinformatik ist es ein Pflichtmodul und wird dem Studienbereich "Wirtschaftsinformatik" zugerechnet. Meine Erwartungen an dieses Modul wurden durch das Lehrbuch "Data Mining" von Jürgen Cleve und Uwe Lämmel geprägt. In diesem Buch geht es darum, wie Analyseverfahren mathematisch und algorithmisch funktionieren. Das wollte ich lernen. Zu meiner anfänglichen Enttäuschung hat dieses Modul andere inhaltliche Schwerpunkte. Eigentlich hätte ich das ahnen müssen. Als inhaltliche Voraussetzung werden nämlich "Grundlagen der Informatik 1" und "SQL und relationale Datenbanken" aber nicht "Statistik" genannt. Kein Wunder also, dass die eigentlichen Mechanismen des "Knowledge Discovery in Databases" keinen großen Raum einnehmen. Dieses Modul beschäftigt sich mit Data Mining und Data Warehousing in einem unternehmerischen Kontext. Zunächst geht es um die Unterscheidung zwischen operativen und analyseorientierten Informationssystemen. Operative Systeme sind entlang von Workflows im Unternehmen organisiert. Ein Beispiel wäre eine Software zu Aufnahme und Abwicklung von Bestellungen. Solche Informationssysteme häufen im Laufe der Zeit große Datenbestände an. Die Art der Ablage der Daten ist aber an der konsistenten Speicherung von fallbezogenen Daten orientiert. Bei analyseorientierten Informationssystemen geht es darum, die so gewonnenen Daten in Kombination mit Daten aus anderen Quellen mit geeigneten Methoden auszuwerten, um bislang unbekannte Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die sich betriebswirtschaftlich nutzen lassen. Zum Beispiel, dass bestimmte Produkte häufig in Kombination gekauft werden oder dass der Kauf bestimmter Produkte Folgekäufe bestimmter anderer Produkte nach sich zieht. Ein Unternehmen könnte darauf z.B. reagieren, indem es solche Produkte gemeinsam anbietet oder Werbung passgenau verschickt.Die Details solcher Auswertungsprozesse stehen nicht im Mittelpunkt des Kurses. Vielmehr geht es um den Prozess im Unternehmen, in dem solche Verfahren durch geeignete Aufbereitung der Daten vorbereitet werden und zur Anwendung kommen. Und natürlich auch darum, wie die Ergebnisse solcher Analysen für den Unternehmenserfolg nutzbar gemacht werden können. Als Studierender der Web- und Medieninformatik bin ich eine andere Perspektive gewohnt: Wie funktioniert es technisch? Aber das ist ein Modul für Wirtschaftsinformatiker. Die Perspektive ist eher: Wie bekommen wir das im Unternehmern organisiert? Was fangen wir betriebswirtschaftlich damit an? Die nötige Analysesoftware programmieren wir wahrscheinlich nicht selbst sondern kaufen sie ein. Wir möchten daher nur wissen, was für Verfahren es gibt und für welche Anwendungsszenarien sie welche Stärken und Schwächen haben. Wir müssen nicht en detail wissen, wie z.B. ein künstliches neuronales Netz in der Lage ist, bislang unbekannte Muster im Kaufverhalten zu entdecken. Nach der ersten Enttäuschung habe ich beschlossen, mich auf diese andere Perspektive einzulassen und das beste aus dem Modul zu machen. Unterm Strich hat es mir dann doch recht gut gefallen, wenn auch aus ganz anderen Gründen als erwartet. Der größte Gewinn war tatsächlich die unternehmerische, anwendungsbezogene Perspektive, über die ich mir bislang weniger Gedanken gemacht hatte. Mich interessiert, wie man ein gegebenes Problem technisch lösen kann. Wie man vorhandene Technologien einsetzt, um sich im Wettbewerb Vorteile zu verschaffen, finde ich weniger spannend. Aber natürlich braucht man Menschen, die sich um genau solche Dinge Gedanken machen. Ich möchte mich nicht unbedingt selbst in diese Richtung entwickeln, aber ich halte es für sinnvoll, ein Verständnis für diese Denk- und Arbeitsweise zu entwickeln. Und für Menschen, die so arbeiten. Dazu ist das Modul Data Mining gut geeignet. Der Umfang des Lehrbuches ist mit ca. 200 Seiten für Springer Campus unterdurchschnittlich. Nur die zweite Hälfte des Buches beschäftigt sich mit dem Prozess der Wissensgewinnung aus großen Datenbeständen. In der ersten Hälfte geht es zunächst um die Transformation und Zusammenführung von Daten aus operativen Systemen. Für analyseorientierte Systeme bieten sich andere Formen der Datenspeicherung an. Es gibt multidimensionale Datenbanken, die für genau solche Anwendungsfälle entwickelt wurden. Auch die Verwendung relationaler Datenbanken ist möglich, aber sie werden dann oft anders aufgebaut. Während man in operativen Systemen redundante Speicherung von Informationen vermeiden möchte, um Inkonsistenzen auszuschließen, lässt man bei analyseorientierten Systemen manchmal gewisse Redundanzen zu, um schneller durch multidimensionale Datenbestände navigieren zu können. All dies ist zusammengefasst in den Kapiteln zu Data Warehouse und OLAP. Eine wesentliche Rolle spielen die grundlegenden Navigationsmöglichkeiten in multidimensionalen Datenstrukturen. Man kann multidimensionale Datenwürfel in verschiedenen Ebenen schneiden (Slicing), den Datenwürfel durch die Schnittebene drehen (Dicing), Dimensionen feiner Auflösen bzw. in den Würfel hineinzoomen (Drill down) oder aus dem Würfel herauszoomen (Roll up). Ziel ist, eine Datenstruktur aufzubauen, die es erlaubt, große Datenbestände interaktiv und auf neue Weise zu erkunden. Das ist etwas ganz anderes als klassisches Reporting. Erst im zweiten Teil des Buches geht es dann um Data Mining, also das Erkennen bislang unbekannter Muster in großen Datenbeständen. Im Lehrbuch werden zwei Auslegungen des Begriffes Data Mining unterschieden. Data Mining im engeren Sinne ist der technische Prozess der Wissensentdeckung in Datenbanken. Dazu verwendet man Verfahren wie künstliche neuronale Netze, Clusterverfahren, Assoziationsanalyse und Entscheidungsbaumverfahren. Data Mining im weiteren Sinne ist ein umfassender, mehrstufiger Prozess. Die Stufen heißen: Business Understanding, Data Understanding (Auswahl und Sichtung der Daten), Data Preparation (Datenaufbereitung und -bereinigung), Data Modelling (die Anwendung der eigentlichen Analyseverfahren), Evaluation (Beurteilung und Auswahl relevanter Analyseergebnisse) und Deployment (die Anwendung der Ergebnisse zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen). Das Lehrbuch konzentriert sich auf die zweite Sichtweise des Data Minings als mehrstufiger Prozess. Wer wissen will, wie die Phase des Data Modelling mathematisch-technisch funktioniert, sollte ein anderes Lehrbuch lesen. Typisch für Springer Campus ist, dass jedes Kapitel mit einer Fallstudie endet, die die Anwendung der beschriebenen Techniken und Konzepte in einem betrieblichen Kontext schildert. Hier geht es um eine Firma, die Fahrräder produziert und ihre Kunden gezielter ansprechen möchte. Meine Tutorin gab mir mit den Aufgaben gute Rückmeldungen zur Klausurvorbereitung. Dankbar bin ich vor allem für ihre Tipps zum Zeitmanagement in der Klausur. Meine eingereichten Lösungen waren nämlich oft recht detailliert. Hier bekam ich den Hinweis, für die Klausur mehr auf den Punkt zu kommen, weil die Zeit knapp sei. In der Präsenzklausur gab es denn auch viele Aufgaben, die alle Teile des Kurses abdeckten. Ich habe von Anfang bis Ende geschrieben, was das Zeug hielt, und wurde gerade so rechtzeitig fertig. Was recht angenehm war: Die Aufgaben kamen in Dreiergruppen und aus jeder Gruppe sollte man zwei Aufgaben auswählen, eine durfte man weglassen. Auf diese Weise konnte man kleinere Unsicherheiten im Stoff ein wenig ausgleichen. Aber nicht ganz, denn z.T. zielten die Fragen in ähnliche Richtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Eine gründliche Vorbereitung des gesamten Stoffes ist also angesagt. Ich meine, ganz gut klar gekommen zu sein. Ein Ergebnis liegt mir aber noch nicht vor. Data Mining ist aus meiner Sicht ein Modul mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Der Arbeitsumfang für die Bearbeitung erscheint mir leicht unterdurchschnittlich, weil das Lehrbuch etwas dünner ist als in vergleichbaren Modulen. Web- und Medieninformatiker sollten sich bewusst sein, dass Data Mining als Modul für Wirtschaftsinformatiker aus einer anderen als der gewohnten Perspektive geschrieben ist und auch eine andere Zielsetzung hat. Wer mit diesem anderen Blickwinkel zurecht kommt, ihn vielleicht sogar als willkommene Abwechslung und Anregung begreifen kann, hat hier eine Möglichkeit, im Vertiefungsbereich auch mal mit etwas weniger Bearbeitungszeit einen Schritt weiter zu kommen. Mir hat es am Ende Spaß gemacht, auch wenn ich immer noch Lust hätte, ein Modul zu belegen, das wirklich vertieft auf die einzelnen Analysetechniken eingeht.
  15. Gerade mal 10 Tage nach der Klausur zum Modul "Web-Engineering" ist das Ergebnis schon da. So prompte Rückmeldung finde ich natürlich schön, weil ich so noch weiß, worum es gegangen ist und was ich geschrieben habe. Dieser Bezug zu den Inhalten der Klausur verliert sich natürlich im Laufe von Wochen. Dann freut oder ärgert man sich über die Note, aber man weiß nicht mehr, womit man sie verdient hat. Das Glück war mir hold! Ich wusste ja, dass ich ein paar Sachen durcheinander gebracht hatte, aber die Abzüge hielten sich in Grenzen. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Die Note in Web-Engineering war mir schon wichtig, weil Web-Technologien nun mal ein inhaltlicher Schwerpunkt in meinem Studiengang sind. Ist sozusagen eine Frage der Ehre, in diesem selbst gewählten Schwerpunkt dann auch gut abzuschneiden. Ich habe mir beim letzten Prüfungswochenende 4 Klausuren aufgeladen und hatte durchaus ein bisschen Sorgen, dass sich das ungünstig auf meine Leistung auswirken könnte. Hat ein bisschen Selbstdisziplin erfordert, sich davon nicht einschüchtern zu lassen und die Nerven zu behalten. Ich empfehle das niemandem zur Nachahmung. Bei mir hat es den Hintergrund, dass ich in ca. 6 Wochen umziehe. Darum wollte ich vorher Gas geben und mir einen kleinen Vorsprung verschaffen. Es steht zu befürchten, dass ich vor dem Sommerurlaub nur noch wenig schaffe. Besonders gespannt bin ich auf die Note im Modul "Softwaretechnik 3". Da habe ich die meiste Vorbereitungszeit investiert und dieses Modul fand ich auch inhaltlich am anspruchsvollsten. Insbesondere finde ich das Thema "Entwurfsmuster" wichtig für jeden Informatiker. Aber immerhin, Web-Engineering ist geschafft. Nun bleiben mir noch 3 Module aus dem Studienbereich "Web-Technologien"; 2 Module, die ich belegen MUSS, und 1 Modul, das ich belegen DARF. Die Pflichtmodule sind "XML" und "Multimedia". XML will ich bald angehen. Da Lehrbuch liegt schon neben meinem Schreibtisch und lockt mich viel mehr als BWL. XML ist ein recht formales Thema und solche Sachen mag ich gerne. Multimedia möchte ich vielleicht im November machen. Dieses Thema finde ich nicht ganz so spannend, aber natürlich leuchtet mir ein, dass es in einem Studium mit Schwerpunkt "Web-Informatik" unvermeidlich ist. Das freiwillige Modul ist eine Einführung in Java Server Faces (JSF) und baut auf dem Modul "Web-Anwendungen 2" auf, wo es um Java Server Pages ging. Das wird wieder ein praktisches Programmiermodul. Gebucht habe ich es schon, aber als inhaltliche Voraussetzung wird XML genannt, also schön ein Schritt nach dem anderen.
  16. Welche Rolle spielt das Modul im Studium? Das Modul "Web-Engineering" ist eines der möglichen Vertiefungsmodule im Studiengang "Web- und Medieninformatik". Es ist außerdem ein Pflichtmodul für die Weiterbildungszertifikate "Web-Frontend-Programmierer" und "Web-Entwickler". Laut Studienplan sollte es ab dem 5. Semester belegt werden. Das Modul "Web-Programmierung" gilt als inhaltliche Voraussetzung, weil man Grundkenntnisse in HTML, Javascript und am besten auch in XML benötigt. Überraschen könnte, dass auch Grundlagen der Informatik 1 und 2 als Voraussetzung genannt werden. Das liegt daran, dass die Programmierung mit serverseitigen Frameworks wie dem GWT oder dem ZK Framework eine große Rolle spielt, und dafür braucht man solide Java-Kenntnisse. Doch davon später mehr. Empfohlen wird auch, das Modul "Skripsprachen" vorher zu belegen. Dieses Modul bietet eine umfangreichere Einführung in Javascript als "Web-Programmierung". Leider wird es nicht mehr angeboten und laut Studienbüro ist auch kein Ersatz in Sicht. Ich finde das recht ärgerlich, denn beim Durcharbeiten von "Web-Engineering" habe ich oft gemerkt, dass vertiefte JavaScript-Kenntnisse nützlich gewesen wären. Die Streichung von "Skriptsprachen" wurde mir gegenüber damit begründet, dass viele Studierende sich beklagt hatten, das Modul sei veraltet gewesen. Mir liegt die letzte Auflage des verwendeten Lehrbuches vor. Mein Eindruck ist, dass ich dieses Modul immer noch sehr gerne belegt hätte, und dass es eine sehr gute Vorbereitung für "Web-Engineering" gewesen wäre. Schade, aber nicht zu ändern. Das Lehrbuch Der Kurs basiert auf dem Lehrbuch "Web 2.0-Anwendungen mit AJAX" von Jürgen Priemer. Herr Priemer ist auch einer der Autoren des Lehrbuches von "Grundlagen der Informatik 3", wo es unter anderem um GUI-Programmierung in Java am Beispiel von Swing geht. Ich meine, seinen Stil wiedererkannt zu haben. Mit GdI3 kam ich gut zurecht und auch dieses Lehrbuch hat mir wieder gut gefallen. Mit ca. 350 Seiten ist der Umfang leicht unterdurchschnittlich. Das heißt aber nicht, dass man dieses Modul überdurchschnittlich schnell durcharbeiten kann. Die Themenvielfalt ist groß und jeder Themenwechsel geht zu Lasten des Arbeitstempos. Worum geht es? Worum geht es nun inhaltlich? Springer hat ja ein verpflichtendes Modul "Web-Anwendungen 2", bei dem es um die Programmierung von Web-Anwendungen mit Java-Server-Pages (JSP) geht. Hier ist das GUI eine HTML-Seite, die von einem Servlet erzeugt wurde. Der Nutzer macht Eingaben in ein Formular und sendet es ab. Das Servlet empfängt einen HTTP-Request, dem Nutzereingaben als Parameter angehängt sind. Das Servlet verarbeitet diese Anfrage, interagiert zu diesem Zweck mit Fachkonzept-Klassen und eventuell auch einer Datenbank und baut eine neue HTML-Datei als Antwort auf die Nutzeranfrage. Diese empfängt der Browser des Nutzers und rendert daraus eine Darstellung, die der Nutzer dann sieht. So weit der klassische Ablauf. Eine grundlegende Beschränkung ist, dass die Serverantwort als neue Seite empfangen wird. Es wird also nach jeder Nutzeranfrage eine komplett neue Seite geladen und gerendert. Wenn man möchte, dass Web-Anwendungen reaktiver und interaktiver sind, hilft die Technik des XML-HTTP-Requests. Dazu braucht man Code, der clientseitig ausgeführt wird. Der kleinste gemeinsame Nenner auf der Clientseite ist Javascript, das in allen modernen Browsern zur Verfügung steht. Wir haben also clientseitig ein Event-Handling in Javascript, das bestimmte Nutzeraktionen registriert, z.B. dass der Nutzer gerade das Postleitzahlen-Eingabefeld verlassen hat. Der clientseitige Code schickt nun dem Server einen sogenannten XML-HTTP-Request, der z.B. die gerade eingegebene Postleitzahl enthält. Der Server verarbeitet diesen Request, z.B. in dem er bei einem Web-Service den zur Postleitzahl passenden Ort nachschlägt. Nun kommt der entscheidende Punkt: Der Server antwortet nicht mit einer neuen Seite sondern schickt eine Response im XML- oder JSON-Format. Diese Response wird von clientseitigem JavaScript-Code in einer Callback-Funktion ausgewertet. Diese Callback-Funktion verändert oder löscht Elemente der dargestellten Seite oder fügt ihr neue Elemente hinzu. Dies geschieht durch Manipulation des Document Object Models (DOM), dass der Browser auf Grundlage der zuvor empfangenen HTML-Datei erzeugt hat. Zum Beispiel kann die Callback-Funktion nun den Ortsnamen in das Eingabefeld Ort einfügen oder eine Fehlermeldung anzeigen, dass die eingegebene Postleitzahl nicht existiert und den Absenden-Knopf des Formulars deaktivieren, bis der Nutzer diesen Fehler behoben hat. Der oben beschriebene, grundlegende Prozess steht im Mittelpunkt des Moduls. Durch ihn können Web-Anwendungen reaktiver werden. Seiteninhalte können sich dynamisch ändern, ohne das eine Seite komplett neu geladen werden muss. Web-Anwendungen können mit GUIs ausgestattet werden, die denen von Desktop-Anwendungen ähneln. Sie können komplexere Funktionalität und ein insgesamt flüssigeres Nutzungserlebnis bieten. Der Preis dafür: Wir müssen nicht nur serverseitigen Code in einer serverseitigen Sprache programmieren (wie z.B. PHP oder Java), sondern auch clientseitigen Code in JavaScript. Wir müssen ein bisschen Hirnschmalz darauf verwenden, die Interaktion zwischen client- und serverseitigem Code hinzubekommen. Und das ganze wird eventuell noch dadurch verkompliziert, dass wir Inhalte von unterschiedlichen Servern oder Web-Services einbinden. Es gibt nun im wesentlichen drei Möglichkeiten, Web-Anwendungen dieser Art zu implementieren: 1. Wir programmieren den clientseitigen Code von Hand in JavaScript aus. Dann müssen wir uns damit auseinander setzen, dass es Unterschiede zwischen den Browsern gibt. Wir müssen also bedingte Verzweigungen in unseren Code einbauen und Fallbacks schreiben. 2. Wir verwenden ein clientseitiges JavaScript-Framework, dass uns die Arbeit vereinfacht. Bibliotheken verbergen die Unterschiede zwischen den Browsern hinter einheitlichen Funktionsaufrufen und vereinfachen den Umgang mit dem XML-HTTP-Request und der Response. Als Bonus bekommen wir in der Regel Funktionen zur einfachen DOM-Manipulation und fertige GUI-Elemente, zum Bau interaktiver Oberflächen. Im Kurs werden 2 derartige Frameworks vorgestellt: Prototype und das sehr verbreitete JQuery. 3. Wir verwenden ein serverseitiges Framework, das uns erlaubt, den gesamten Code, auch für das was auf dem Client passieren soll, in EINER serverseitigen Sprache zu schreiben. Im Kurs behandelt wird zunächst das Google Web Toolkit (GWT). Hier übersetzt ein Compiler clientseitigen Code von Java nach JavaScript. Auch das ZK Framework wird vorgestellt. Dort programmiert man ebenfalls alles in Java. Der Java-Code wird aber nicht zu JavaScript übersetzt. Stattdessen gibt es zu GUI-Klassen in Java korrespondierende fertige Pendants in JavaScript, die automatisch clientseitig eingebunden werden und mit den serverseitigen Klassen per Remote Procedure Call kommunizieren. Der Vorteil für den Entwickler: Er kann eine (verteilte) Web-Anwendung rein in Java schreiben. Das fühlt sich dann fast an, als würde man eine Desktop-Anwendungen programmieren. Diese Inhalte bilden den Kern des Moduls. Die verschiedenen Ansätze werden immer wieder am Beispiel eines Heimwerker-Portals demonstriert, dass schrittweise um verschiedene Funktionalitäten erweitert wird. Im Kurs gibt es viele praktische Programmieraufgaben, was natürlich Spaß macht. Herausforderungen speziell bei diesem Modul Schwierig ist der häufige Wechsel der Frameworks. Man ist ständig mit neuer Syntax konfrontiert und wird nie richtig sicher im Umgang mit einem Framework. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass sich Frameworks schnell weiterentwickeln. Ich hatte zum Teil Mühe, Codebeispiele aus dem Kurs zum Laufen zu bekommen. Oft war hier zusätzliche Zeit für Recherche nötig, um herauszufinden, wie bestimmte Dinge inzwischen gehandhabt werden. Und das, obwohl der Kurs noch gar nicht so alt ist. Das scheint der Preis dafür zu sein, wenn man aktuelle Themen in Module aufnimmt. Der Umgang mit dieser Schwierigkeit wurde mir erleichtert durch die guten Hilfestellungen und Tipps meines Tutors, der immer wieder Ideen beisteuerte, woran es liegen könnte, dass etwas nicht (mehr) läuft. Als - durchaus klausurrelevanten - Bonus gibt es noch Kapitel über neue Funktionen in HTML5, wie z.B. das Canvas-Element oder Local Storage. Außerdem gibt es Kapitel über Mashups, also Möglichkeiten, Inhalte aus Web-Diensten in eigene Seiten einzubinden, z.B. Kartendienste, RSS-Feeds, Photo-Dienste, Suchmaschinen und dergleichen. Den Abschluss bildet ein Kapitel über die Google-App-Engine. Mir hat das Modul viel Spaß gemacht, weil es sehr praktisch war und es viele Einsendeaufgaben gab, bei denen es um Problemlösen ging. Es war schwerpunktmäßig ein Programmiermodul. Die Präsenzklausur Was mir im Hinblick auf die Klausur Sorge gemacht hatte: In der Präsenzklausur darf man keinerlei Hilfsmittel verwenden. Ich stellte mir die Frage, wie ich mir die syntaktischen Feinheiten mehrer Frameworks einprägen sollte. Und wie ich vermeiden sollte, diese in der Klausur durcheinander zu bringen. Diese Sorge war aber unbegründet: Im Gegensatz zum Kurs selbst spielt in der Klausur das Schreiben von Code eine untergeordnete Rolle. Hier geht es vor allem darum, die grundlegenden Abläufe im Zusammenspiel von client- und serverseitigem Code zu verstehen. Auch geht es darum, die Architektur und die konzeptionellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Frameworks zu begreifen. Die Klausur deckt Inhalte aus allen Teilen des Moduls ab. Das ist möglich, weil es auch kleinere Aufgaben mit Wissensfragen gibt, so dass man mit wenig Zeit abchecken kann, ob der Studierende wirklich alle Kapitel durchgearbeitet hat. Das wechselt sich dann wieder ab mit problemlösenden Aufgaben, bei denen man eine eigene intellektuelle Leistung erbringen muss. Eine gut gestellte Klausur, muss ich sagen. Das heißt leider nicht, dass ich da unbedingt gut abgeschnitten habe. Ein Ergebnis liegt mir noch nicht vor, aber ich weiß inzwischen, dass ich einige "Böcke geschossen" und auch ein paar Sachen verwechselt habe. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie stark sich das auf meine Note auswirken wird. Falls sie nicht so gut ausfällt, muss ich mir das aber selbst zuschreiben. Fair gestellt war die Klausur in jedem Fall. Für wen ist es geeignet? Web-Engineering ist ein Modul, dass niemand belegen muss. Darum stellt sich am Ende die Frage, wem ich es empfehlen möchte: - Leute, die praktische Module mit Programmieraufgaben mögen. - Leute, die Spaß daran haben, in rascher Folge neue Frameworks auszuprobieren. - Leute, die damit zurechtkommen, auch mal selbst zu recherchieren, weil sich Inhalte schon wieder weiterentwickelt haben. - Leute, die es nicht darauf anlegen, den Wahlpflichtbereich mit möglichst wenig Arbeitsaufwand hinter sich zu bringen. - Leute, die auch eine schlechtere Note riskieren möchten, wenn dafür die Modul-Inhalte spannend sind.
  17. Seit neuestem ist es möglich, auch in Heidelberg Klausuren zu schreiben. Das liegt daran, dass der Springer Verlag eine Zweigniederlassung in Heidelberg hat. Der Klausurort ist darum auch das große Gebäude in der Tiergartenstraße 17. Klausuren in Heidelberg sind bis auf weiteres Freitags von 10 bis 12 und bei Bedarf von 13 bis 15 Uhr möglich. Samstags kann man in Heidelberg keine Klausuren schreiben. Wenn man mit dem Auto anreist, sollte man bedenken, dass der Verkehr sich morgens im Berufsverkehr stadteinwärts staut. Das kennt man auch von anderen Städten. Die Parksituation vor Ort ist gut. Springer hat einen großen Firmenparkplatz, den ich aber gar nicht nutzen musste, weil ich einen der zahlreichen öffentlichen und gebührenfreien Parkplätze einer nahe gelegenen Sportanlage nutzen konnte. Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln scheint nach Auskunft eines Kommilitonen kein Problem zu sein. Beim Betreten des Gebäudes muss man sich am Empfang in eine Besucherliste eintragen und beim Verlassen des Gebäudes auch wieder abmelden. Das dauert einen Moment. Dafür ist der Klausurraum im Erdgeschoss nahe beim Eingang und nicht schwer zu finden. Wie an anderen Klausurorten üblich, werden Getränke und ein paar Süßigkeiten zur Verfügung gestellt. Ein großes Plus in Heidelberg ist die hervorragende Betriebskantine von Springer. Ob süß oder herzhaft, üppig oder gesundheitsorientiert, mit oder ohne Fleisch, hier ist für jeden etwas geboten. Ich hatte bei meinem ersten Besuch am Ende mehr auf dem Tablett, als ich mir vorgenommen hatte, weil so viele leckere Dinge lockten. So konnte ich gut gestärkt in meine zweite Klausur gehen. Schön am Standort Heidelberg ist auch, dass man dort Mitarbeiter von Springer Campus trifft, die unseren aber auch weitere Fernstudiengänge organisatorisch betreuen. Das ist eine schöne Gelegenheit zum informellen Austausch, über die aktuelle und künftige Situation unseres Studienganges. Es ist durchaus interessant zu erfahren, wie bestimmte Aspekte unseres Fernstudiums aus Anbietersicht wahrgenommen werden. Bislang nutzen nur wenige Studierende den Klausurstandort Heidelberg. Allerdings weiß ich von Kommilitonen, dass trotz eindeutiger E-Mail-Einladung noch längst nicht alle mitbekommen haben, dass es diese neue Möglichkeit gibt. Ich glaube, dass Heidelberg vor allem für die Studierenden aus Baden-Württemberg eine interessante Alternative sein könnte. Aber nicht nur. Ich wohne in Unterfranken und möchte in Zukunft gerne öfter meine Klausuren in Heidelberg schreiben.
  18. Das Modul Softwaretechnik 3 (SWT3) ist verpflichtend für Studierende im Studiengang Web- und Medieninformatik und wird dort dem großen Studienbereich "Softwaretechnik" zugerechnet. Für Studierende im Studiengang Wirtschaftsinformatik ist es nicht verpflichtend. Soweit ich es verstanden habe, kann es von ihnen nicht einmal als Vertiefungskurs belegt werden. Laut Studienplan sollte man SWT3 im 6. Semester belegen. Es ist also als eines der letzten Module vor der Bachelor-Arbeit vorgesehen. Voraussetzungen Die Liste der Module, die als inhaltliche Voraussetzung genannt werden ist lang: Man benötigt GdI1 und GdI2, weil man solide Kenntnisse objektorientierter Konzepte sowie gute Java-Kenntnisse braucht. GdI3 ist wichtig, weil die Interaktionen zwischen den Schichten GUI, Fachkonzept und Datenhaltung eine wesentliche Rolle spielen. SWT1 ist unter anderem nötig, weil man sich mit den verschiedenen UML-Diagrammen gut auskennen sollte. Wozu man Software-Management braucht, erschließt sich mir nicht. Ich hatte diese Grundlage nicht und habe sie auch an keiner Stelle des Kurses vermisst. Dafür denke ich, dass das Modul "Nicht-sequentielle Programmierung" (NSP) eine sinnvolle Vorbereitung wäre, denn verteilte Anwendungen spielen eine große Rolle und es ist sehr hilfreich, zumindest schon einmal Erfahrungen mit RMI (Remote Methode Invocation) gesammelt zu haben. Das Modul SWT3 ist außerdem ein Pflichtmodul für das Hochschulzertifikat "Software-Architekt". Kein Wunder, denn Software-Architektur ist ein roter Faden dieses Kurses. Das Lehrbuch Grundlage für den Kurs ist das "Lehrbuch der Softwaretechnik - Entwurt, Implementierung, Installation und Betrieb" von Helmut Balzert. Es ist der Folgeband zum "Lehrbuch der Softwaretechnik - Basiskonzepte und Requirements Engineering" vom gleichen Autor. Während sich der Inhalt des ersten Bandes auf 2 Module verteilte, muss man für SWT3 tatsächlich die kompletten 580 Seiten durchackern. Und die haben es in sich. Wie schon im ersten Band legt Herr Balzert großen Wert auf eine präzise Definition der Begriffe. Viele Diagramme (vor allem UML-Diagramme) und Code-Beispiele (meist in Java) ergänzen den Kurstext. Die Themen Eine der ersten Einsendeaufgaben behandelte Verteilungsdiagramme. Mit diesen stellt man dar, wie die Komponenten eines verteilten Softwaresystems auf verschiedene physische Rechner oder auf verschiedene Ausführungsumgebungen an verschiedenen Standorten verteilt sind, und über welche Protokolle die Interaktion zwischen den Knoten abläuft. Konkret sollte man für die Aufgabe die sprachliche Beschreibung eines verteilten Systems in ein Diagramm umsetzen. Hier hatte ich Schwierigkeiten, mir das System und das Zusammenwirken seiner Teile vorzustellen. Ich brauchte mehrere Anläufe und viele Rückmeldungen meines Tutors, um diese Aufgabe befriedigend lösen zu können. Leider ist dieses Thema eine meiner Achillesfersen geblieben. Die Verteilungsdiagramme spielten auch in der Klausur eine Rolle und gerade mit dieser Aufgabe habe ich mich sehr schwer getan. Leichter fiel mir der große Themenbereich der Entwurfsmuster. Hier zielten die Einsendeaufgaben darauf ab, verschiedene Entwurfsmuster in Java auszuprogrammieren. Zu meiner Überraschung ist SWT3 ein Modul, in dem das Schreiben von Code wieder eine größere Rolle spielt. Eine schöne Nebenwirkung dieses Moduls ist, dass ich nun viel besser mit Netbeans umgehen kann. (Eigentlich nicht vorgesehen, ich hätte ich das Modul mit Eclipse bearbeiten sollen.) Wichtige Themen sind: Callback, Schichten-Muster, Beobachter-Muster, MVC-Muster, Fassaden-Muster, Kommando-Muster, Proxy-Muster, Fabrikmethoden-Muster, Strategie-Muster und Brücken-Muster. Angenehm am Modul ist auch, dass sich eher theoretische und sehr praktische Kapitel abwechseln. Nach einem recht theoretischen Kapitel über nicht-funktionale Anforderungen geht es also wieder recht praktisch weiter mit Globalisierung und Internationalisierung von Software, mit Authentifizierung und Autorisierung am Beispiel JAAS und mit Transaktionen am Beispiel JTA. Ergänzend zur vorherrschenden Java-Perspektive gibt es immer wieder kleinere Ausflüge, wie die verschiedenen Konzepte des Kurses in .NET umgesetzt werden. Ein nächster großer Block sind Arten der Netzkommunikation bei verteilten Anwendungen. Hier lernt man in rascher Folge die Kommunikation mit Sockets, mit Remote Method Invocation (RMI), mit CORBA, mit XML-RPC, mit SOAP und REST. Hierzu gibt es auch wieder mehrere Programmieraufgaben. In diesem Zusammenhang lernt man auch weitere Entwurfsmuster kennen, z.B. Wert-Objekte, Fabrik-Dienste und Fassaden. Es folgt ein Kapitel über softwaretechnische Infrastrukturen. Hier geht vor allem um Java EE und um .NET. Das Kapitel über eingebettete Systeme und Architekturmuster für diese fällt aus meiner Sicht recht knapp aus. Wichtiger scheint mir das Kapitel über Persistenz. Hier gibt es Einsendeaufgaben zur objektrelationalen Abbildung (ORM) und zur Java Persistence API (JPA). ORM war ja auch schon im Modul "SQL und relationale Datenbanken" Thema, aber ich finde es nicht schlecht, dass dieses Thema hier noch einmal auftaucht. Bei der objektrelationalen Abbildung geht es darum, Klassen, Assoziationen und Vererbungsstrukturen eines per OOA erstellen Fachkonzepts in sinnvoller Weise auf Tabellen einer relationalen Datenbank abzubilden. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten, die je eigene Vorzüge und Nachteile haben. Die restlichen Kapitel über GUI-Entwurfsmuster, den Entwurfsprozess, Qualitätssicherung der Architektur, Implementierung, Verteilung und Installation, Betrieb und Reverse Engineering werden nur noch durch Tests abgedeckt. Aufgrund des Umfangs des Moduls gibt es sehr viele Tests. Ich habe auch den Eindruck, dass im Abschlusstest breit geprüft wird. Mein Tutor war der gleiche wie in SWT1, SWT2, Mobile Computing und Web-Design. Die Rückmeldungen zu meinen Einsendeaufgaben kamen meist schon am nächsten Tag. Besonders interessant war es natürlich, wenn meine Lösung nicht gestimmt hatte. Durch die schnelle Antwortzeit, konnte ich gut Rückfragen stellen und meine eingereichten Lösungen zum Teil in mehreren Schritten verbessern. Das war wieder sehr hilfreich für die Klausurvorbereitung. Online- und Präsenzklausur Bei der Online-Klausur kamen Themen dran, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet hätte. Aufgrund der Gewichtung der Einsendeaufgaben erschienen mir, Entwurfsmuster, Arten der Netzkommunikation und Persistenz als die Kernthemen des Moduls, die man gründlich vorbereiten sollte. Aber hier kamen auch Aufgaben zu kleineren Themen. Wer Bonuspunkte will, sollte also den gesamten Kurs ernst nehmen. In der Präsenzklausur kamen große Punktebringer dann schon aus den oben genannten Kernthemen. Es gab aber auch mehrere kleinere Aufgaben, die mit Wissensfragen Inhalte aus dem gesamten Modul abdeckten. Schon eine clever konstruierte Prüfung, wenn man checken will, ob die Studierenden wirklich alles bearbeitet und verstanden haben. Leider kamen auch die von mir nicht geliebten Verteilungsdiagramme wieder dran. Fazit und Ausblick Manche der vorgestellten Architektur-Muster waren recht komplex. Zum Teil habe ich bei diesem Modul gespürt, dass ich an die Grenzen meiner Abstraktionsfähigkeit komme. Man merkt deutlich, dass es ein Modul für fortgeschrittene Semester ist. Gut gefallen hat mir, dass hier die Umsetzung der Entwürfe in Code wieder eine größere Rolle spielt. SWT3 bildet eine gute Brücke zwischen den Modulen der Softwaretechnik und den Programmiermodulen. Ich finde insgesamt die Studienbereiche GdI und SWT gut aufeinander abgestimmt. Der Kurs hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht, war aber für mich auch herausfordernd. Während ich bei anderen Modulen oft noch Wünsche formulieren konnte, was ich gerne noch alles gelernt hätte, war ich nach SWT3 endlich einmal "satt". Das kommt bei mir eher selten vor. Ein Klausurergebnis habe ich noch nicht, aber ich hoffe sehr, dass die Mühe sich gelohnt hat und ich diesen anstrengenden Teil meines Studiums nun auch wirklich hinter mir lassen kann. Den "dicken Brocken" Softwaretechnik habe ich damit aber noch nicht geschafft. Auf mich warten noch immer die Module "Software-Management 1" und "Software testen". Ich brauche nun aber tatsächlich einen Themenwechsel, um nicht ständig von der gleichen geistigen Ressource zu zehren. Darum möchte ich nun endlich einmal das bislang von mir vernachlässigte Thema BWL angehen, um das auch Studierende der Web- und Medieninformatik nicht herumkommen. In den nächsten Wochen wird mich also das interne und externe Rechnungswesen beschäftigen. Nicht gerade eine Entwicklungsaufgabe, auf die ich mich freue, aber nachdem ich in den letzten Wochen sehr viel vor dem Bildschirm gesessen habe, wird es zumindest eine Abwechslung sein.
  19. Ich finde nein. Da müsste ich das Gefühl haben, unfair oder nicht nachvollziehbar schlecht bewertet worden zu sein. Und das habe ich definitiv nicht. Ich konzentrier mich aufs Lernen, die Note ergibt sich.
  20. 3 Wochen nach der Klausur ist nun auch das Klausur-Ergebnis für "Software-Technik 2" da. Mit 83% der möglichen Punkte fand ich mein Ergebnis eigentlich ganz respektabel. Da ich mir ein paar Bonuspunkte erarbeitet hatte, konnte ich die Note sogar noch ein Stück verbessern. Ein bisschen ärgere ich mich, denn nur 0.25 Punkte mehr und die Note wäre noch ein bisschen besser ausgefallen. In der Präsenzklausur habe ich - so glaube ich - gegeben, was ich geben konnte. Aber speziell im Online-Test wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen, weil ich da bei einer Aufgabe geschwächelt habe, die ich eigentlich mit dem Wissen aus dem Kurs problemlos hätte lösen müssen. Das hätte er sein können, der Viertelpunkt zur besseren Note. Ich glaube, mit einem etwas besseren Zeitmanagement in der Präsenzklausur wäre eventuell auch noch ein bisschen mehr drin gewesen. Aber das kann man rückblickend leicht sagen. Man schaut sich die Aufgaben an, sieht, wieviel Punkte zugeordnet sind und fällt eine strategische Entscheidung, wie man sich die Zeit einteilen will. Und natürlich ist es auch nicht hilfreich, den gefassten Plan mehrfach zu ändern. Aber in ein paar Wochen werde ich solche Details nicht mehr wissen. Dann zählt nur noch, dass das Ergebnis unterm Strich ja ganz erfreulich ist. Und nicht, was hätte sein können, wenn dies oder jenes gewesen oder nicht gewesen wäre, was sowieso nichts bringt. Inzwischen bearbeite ich "Software-Technik 3". Finde ich schwieriger und interessanter als SWT2 und etwas leichter als SWT1. Inhaltlich ging es bis jetzt um Entwurfsmuster. Aktuell beschäftige ich mich mit Internationalisierung und Lokalisierung von Software, wofür Java ja schon einige sehr praktische Klassen mitbringt. Ein schöner Kurs bis jetzt. Aber leider noch sehr viel Stoff, der bis zum nächsten Klausurtermin in die Birne muss.
  21. Modulberichte folgen. Aber erst wenn der Vorhang gefallen ist und ich das ganze Stück gesehen habe.
  22. Nicht mal zwei Wochen nach meiner Klausur ist das Ergebnis für "Web Anwendungen 2" schon da. Diesmal habe ich meine Punktzahl ziemlich genau einschätzen können. Ich wusste, wo ich "geliefert" hatte und wo es haperte. Mein Zeitmanagement in der Prüfung hätte auch noch einen Tick besser sein können. Aber ich bin zufrieden, weil ich im großen und ganzen das Gefühl habe, dass die Klausur meine Kenntnisse der Modulinhalte realistisch abbildet. Mehr kann man ja eigentlich nicht erwarten. Und doch habe ich ein bisschen mehr bekommen: Die Online-Klausur und der Online-Test sind mir nämlich bei diesem Modul gut gelungen, so dass ich ein paar Bonuspunkte mitnehmen und meine Note noch ein bisschen verbessern konnte. Aktuell bearbeite ich Softwaretechnik 3. Das Modul kommt mir schwieriger vor als Softwaretechnik 2 und es ist recht umfangreich. Dafür ist es aber auch sehr spannend. Zu meiner Überraschung wird dort wieder praktisch programmiert, denn es geht um Entwurf, IMPLEMENTIERUNG, Installation und Betrieb von Software. Im Moment beschäftige ich mich mit Entwurfsmustern. Das macht Spaß, weil ich den Eindruck habe, dass man die echt brauchen kann. Parallel belege ich Data Mining und Content Management Systeme als Vertiefungsmodule. Das sind Pflichtmodule aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik, was man meiner Meinung nach auch merkt. Der inhaltliche Fokus liegt mehr auf der Frage: "Mit welchem Nutzen wendet man so etwas in einem betriebswirtschaftlichen Umfeld an?" Mehr interessieren würde mich, wie funktioniert das technisch. An der Stelle merke ich, dass ich nicht zum Wirtschaftsinformatiker bestimmt bin. Aber gut, auch über solche Dinge muss man sich erst mal klar werden.
  23. Hallo Francesca19, gerne kannst Du Fragen zum Studiengang stellen. Meine private E-Mail-Adresse gebe ich auf diesem Wege natürlich nicht raus. Aber das Forum bietet ja über die Nachrichten-Funktion eine Möglichkeit, eine nicht öffentliche Unterhaltung zu führen. Viele Grüße Kurtchen
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