Wie hast du dich entschieden?

[MartinGS]

In a nutshell:

• Das Format Fernstudium hatte ich ursprünglich nicht geplant. Mein Karma führte mich dazu, und ich habe aus der vermeintlichen Not eine Tugend gemacht 😁
• Beim Thema Weiterbildung geht es mir in erster Linie darum, dass ich im Job jetzt und in Zukunft kompetent arbeiten will. Und weil sich die Welt schnell dreht, steht Life Long Learning bei mir hoch im Kurs. Wenn sich dadurch Karriere-mäßig etwas machen lässt - nice to have. Es ist aber nicht meine zwingende Priorität, bis ganz nach oben an die Spitze der Firma zu kommen und Rich'n'Famous zu werden.
• Ich bilde mich explizit nicht um der Visitenkarte willen weiter. Wenn sich außerhalb der Wissenschaft jemand süffisant zum Prof. Dr. rer. med. dent. rofl. lol. aufschwingt, kriege ich regelmäßig Schnappatmung und verweigere solchen Typen in Gespräch sämtliche Grade und Titel in der Anrede. Respekt und Anerkennung haben für mich nichts mit Abschlüssen und Titeln, sondern mit dem Menschen und seiner/ ihrer Leistung zu tun.
  Natürlich gibt es bestimmte Situationen, in denen der soziale Kontext das erfordert - das streite ich auch nicht ab . Soweit es aber nicht erforderlich ist, führe ich meine akademischen Grade aus Prinzip nicht. 

[Alanna]

Meine Motivation war bei jedem Studiengang eine andere. Dass ich mein Erst-(Präsenz-)Studium nach zwei Monaten abgebrochen habe, hat lange an mir genagt und ich wollte erst mal überhaupt einen akademischen Abschluss haben. Ich habe also das gewählt, was mir aufgrund von Vorwissen am einfachsten erschien.

 

In mein zweites Studium bin ich in einer Nacht- und Nebelaktion "reingestolpert" - teils aus Interesse und teils, weil ich einfach wissen wollte, ob ich es kann... Irgendwann war der Point of no return dann überschritten, und ich hatte nach ein paar Jahren einen weiteren Abschluss in der Tasche.

 

Der erste Master war überwiegend interessensgeleitet. Wobei ich immer denke, man weiß nie, wie/wo sich das im Beruf mal auszahlt. Und inzwischen bin ich auch soweit, dass ich "ohne" irgendwie nicht mehr kann.

 

Aktuell laufen bei mir zwei Studiengänge: Ein nicht-akkreditierter 60-ECTS-Master als reines Hobby und ohne berufliche Verwertungspläne und einer weiterer Bachelor (noch in der Testphase), der ggf. die Basis für eine berufliche Veränderung bilden könnte.

 

Bearbeitet 5. Mai von Alanna

[narub]

Ganz klar - mein Job. Ich habe überlegt was ich gerade mache und welche Ausbildung mich dafür noch besser oder breiter befähigen würde. Das konkrete Format Fernstudium stand eigentlich nur zur Wahl, da ich meine Arbeit stets priorisieren wollte und daher möglichst flexibel im Studium sein musste. Ein abendlicher Unterricht oder feste Semesterstrukturen hätten nicht funktioniert. Ich hatte das an der Fernuni Hagen versucht, aber schnell gemerkt, dass die Semester-Taktung nicht klappt für mich.

 

Generell war es natürlich eine innere Motivation ein Studium anzufangen, vielleicht auch mit einem latenten Minderwertigkeitskomplex gegenüber meinen Kollegen (auch wenn es unbegründet war). und ich wollte einfach sehen, ob ich es auch schaffen kann. Sehr bestärkt in der Sache haben mich die Erfahrungsberichte der anderen Teilnehmer hier im Forum oder in den Blogs, die ich mit Faszination gelesen habe - davor war das Thema Studium für mich total abstrakt und unerreichbar, nach Realschule und betrieblicher Ausbildung kannte ich eigentlich auch niemanden der studierte.

Bearbeitet 5. Mai von narub

[Oian]

Ich war schockiert, wie wenig ich nach der Fachinformatiker-Ausbildung über IT wusste, also wollte ich hier nachlegen. Außerdem wollte ich es nach dem abgebrochenen Erststudium einfach noch mal wissen 😤.

[Naledi]

Ich wollte einen zusätzlichen Abschluss, mit dem Menschen auch außerhalb der Musik- und Theater- und Pädagogikwelt, aus der ich ursprünglich komme, etwas anfangen können, und wollte außerdem mehr über das Thema Lernen bei Erwachsenen wissen und machte deshalb im Fernstudium meinen Master in Erwachsenenbildung. Es war ausgesprochen lehrreich und ich profitiere auch noch Jahre später davon und würde jederzeit wieder studieren, sowohl das Fach als auch in Kaiserslautern.

 

Dass Menschen wesentlich mehr damit anfangen können als mit meinem Musikhochschuldiplom, erwies sich allerdings als Trugschluss. Ein typischer Dialog geht meist so: "Wo hast du denn deinen Master gemacht?" - "Im Fernstudium an der TU Kaiserslautern." (damals hieß sie noch so) - "Welches Fach?" - "Erwachsenenbildung." - "Ja, dass du erwachsen bist, sehe ich. Aber welches Fach?" - "Erwachsenenbildung." - "??"

 

Vor einigen Jahren liebäugelte ich mal mit einem MBA. Meine englische Uni, an der ich mein zweites Studium absolviert hatte, hatte mal einen im Programm, als Online- bzw. Fernstudium, das hat mich schon gereizt, aber davon bin ich inzwischen abgekommen. Und die Uni macht dieses Angebot auch nicht mehr.

 

Weiterlernen mithilfe von Fachbüchern, Besuch von Konferenzen und Barcamps, Austausch mit anderen, Mitgliedschaft in Verbänden oder Vereinen steht natürlich weiterhin auf dem Programm und macht mir auch viel Freude. Und in meiner Rolle als Trainerin, Ausbilderin und Mentorin bzw. Beraterin lerne ich von den Menschen, mit denen ich arbeite, auch immer wieder dazu.

 

 

 

 

[BiancaCPunkt]

Ich bin ganz zufällig ins Studium gestolpert. Ich hatte 2020 privaten Kontakt zu einem Wirtschaftspsychologen. Nenne dieses Wort 3x in irgendeinem Messenger und Du bekommst Werbung auf Facebook. Also lief meine Timeline über mit allen möglichen Hochschulen.  Irgendwann habe ich dann gedacht, dass ich mir das mal anschaue, um zu sehen, was man denn da so können/lernen muss. Ging schnell, war mir viel zu wirtschaftlich. Ich bin seit über 25 Jahren Buchhalterin und habe jeden Tag Wirtschaft im Job. Hätte ich nicht noch studieren wollen. Aber wenn ich schonmal da bin, kann ich ja mal gucken, was es noch so gibt - heutzutage.  Kommunikationspsychologie? Das kann man studieren? Blick ins Curriculum! Geil, mach ich! Ne Woche später hab ich angefangen. Ich musste noch rausfinden,  wie ich ohne Abitur studieren kann, deshalb hat es so lange gedauert.  Ich mache das aus purer Neugier.  Gut, im Job kann ich das natürlich auch nutzen, aber das war nicht meine Intention. Ich hatte einfach nur Bock drauf.