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Was wurde aus...?


Susanne Dieter

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Chilli hat in seinem etwas älteren Blogeintrag "Was wurde eigentlich aus..." über sein Leben ein Jahr nach dem Abschluss des Studiums geschrieben:

http://www.fernstudium-infos.de/blogs/entry/10282-was-wurde-eigentlich-aus/

 

 

Das nehme ich ein weiteres halbes Jahr späer zum Anlass, auch meinen alten Blog zur Weiterbildung zum Informatik-Betriebswirt (VWA) zu ergänzen.

 

Mein nebenberufliches "Studium" liegt nun drei Jahre zurück. Inzwischen studiere ich im siebten Semester Bachelor Angewandte Informatik an der FH Kaiserslautern, dieses Mal Präsenz und "Vollzeit".

 

Wie erging es mir im Bachelor-Studium?

 

Der Stoff ist weit umfangreicher, als selbst ich es mir dachte, bin aber bisher noch nirgendwo durchgefallen.

 

Dieses Bild trifft es ganz gut :)

(Orignal-Urheber leider unbekannt, mehrere Fundstellen im Netz, bspw. http://archiv.peterkroener.de/die-neue-programmiersprache-lernen):

 

blogentry-6962-144309792035_thumb.png

 

Das gilt ja nicht nur für Programmieren, sondern auch für andere Fächer, für das Studium an sich, die Erfolgserlebnisse oder auch andere Lebensbereiche.

 

Inwiefern hat mir der Informatik-Betriebswirt etwas gebracht?

 

Der Informatik-Betriebswirt hat mir geholfen, Stoff schneller zu verstehen, was bei anfänglich 30 Stunden und mehr Arbeit nebenher auch notwendig war, zumal es auch Grenzen gibt bei der Studiendauer. Bspw. musste man alle Klausuren aus den ersten drei Semestern spätestens im vierten Semester das erste Mal schreiben, ansonsten gab es sog. Fristenfünfen. Außerdem wurden mir die Module Datenbanken, Projektmangement und Recht anerkennt. (Komischerweise Einführung BWL nicht, was ich bis heute nicht verstehen kann.)

 

Was hat sich im Berufsleben verändert?

 

Im Laufe des dritten Semesters gelang mir der Einstieg in eine IT-Firma. Ich schrieb eine Initiativbewerbung, in der ich auf mein kaufmännisches Vorleben hinwies und meinte, dass ich mich sehr gut in User hineinversetzen kann und mir u.a. eine Tätigkeit als Tester vorstellen könnte.

 

Angeboten wurde mir dann im Vorstellungsgespräch technische Dokumentation und dabei auch teilweise die neuen Funktionen testen. Schon in diesem Gespräch waren das Praxissemester, die Bachelorarbeit und der Verbleib nach dem Studium ein Thema.

 

Für die Stelle wäre zwar kein Informatik-Studium nötig, aber ich denke nicht, dass ich auf meinem bisherigen kaufmännischen Weg dorthin gekommen wäre.

 

Inzwischen habe ich auch die Prüfungsordnung gewechselt, die nicht mehr so strenge Fristen hat und arbeite auch nur noch 20 Stunden die Woche. Meinen Wohnort habe ich an den 50 km entfernten Arbeitsort verlegt und muss nur noch 45 km zur FH fahren (vorher im Dreieck Saarland - Zweibrücken - Kaiserslautern), so spare ich Zeit und Benzingeld, da es kein Semesterticket gibt und die Fahrtzeit auch über zwei Stunden einfach wäre.

 

Fazit

 

Der Umstieg in die IT-Branche mit fast 40 scheint gelungen. Wenn das ein Film wäre, käme jetzt eine fröhliche Musik und Bilder von mir, wie ich lächelnd arbeite oder zu Hause programmiere für das Studium. :)

 

Teil 1 - The End (Happy End).

9 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Hach, das klingt wirklich wie eine schöne Geschichte. Umso schöner, dass es deine eigene ist. :) Ich konnte die Musik am Ende direkt hören.

Wirklich toll was du bisher schon geschafft hast!

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Vielen Dank für dein Update. Ich finde es immer sehr spannend zu lesen, wie es nach dem Studium weitergeht. Und besonders schön ist es natürlich, wenn es so gut läuft wie bei dir.

Weiter viel Erfolg!

Interessieren würde mich noch, wo aus deiner Sicht der Hauptunterschied zwischen Präsenz- und Fernstudium liegt (von der Methodik).

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Danke an alle, mit so viel Rückmeldung und "Gefällt mir" hätte ich nicht gerechnet. :)

Komisch, die Happy-End-Musik konnte ich nicht hören, weil mir nicht einfiel, welchen Titel ich wählen sollte. :)

Es kommt natürlich auch darauf an, was man als Erfolg verbucht. Die große Karriere will ich ja gar nicht mehr machen.

Lumi, Dein Studium klingt nach Richtung Wirtschaftsinformatik. Was hast Du denn vorher gemacht, dass Du von Umorientierung sprichst?

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Markus, das wird ein eigener Roman:

Unterschied Fern- und Präsenzstudium

Der Informatik-Betriebswirt war ja nicht akademisch.

Ich kann aufschreiben, was mir auffällt an meinem Studium, wobei aber auch die Frage ist, ob hier die Unterschiede Diplom <-> Bachelor und Uni <-> FH eine Rolle spielen.

  • Ein großer Unterschied sind natürlich die Fristen. Man wird exmatrikuliert, wenn man Leistungen nicht in einem bestimmten Zeitraum erbringt.
  • In manchen Modulen gibt es Gruppenarbeiten, das wird bei einem Fernstudium eher nicht der Fall sein.
  • Die Vorlesungsunterlagen gibt es bei manchen Profs erst kurz vor der Vorlesung oder sogar erst später, so dass man nicht vorarbeiten kann. Bei einem kamen sie Wochen später, so dass man schon wieder vergessen hatte, was manche Folie aussagen sollten. Die Übungen werden manchmal auch erst Dienstags für Donnerstags verteilt o.ä.
  • Zusätzliche Literatur ist immer angegeben, ist aber nicht immer nötig. Ob die Unterlagen von Fern-Hochschulen mehr "vorgekaut" sind wie desöfteren geschrieben, weiß ich nicht.
  • Es gibt Anwesenheitspflichten und Vorleistungen, um überhaupt zu einer Klausur antreten zu dürfen. Bei manchen Modulen im Hauptstudium sind wir unter fünf Studenten, so dass ein Fehlen auch direkt auffällt. Gerne belehren Professoren die Studenten "wenn Sie später mal arbeiten", was wahrscheinlich gut gemeint ist, ich fühle mich allerdings eher gegängelt und wie ein Teenie behandelt.
    Vorteil bei unserer kleinen FH: Man kann in auch mal dumme Fragen stellen. Es gibt keine Überschneidungen im Stundenplan bei Fächern des gleichen Semesters. Es kommt nicht vor, dass man ein Jahr warten muss, bis man einen Platz in einer Pflichtveranstaltung bekommt. Ich muss inzwischen sagen, die Betreuung der FH ist besser als die der VWA, obwohl der Informatik-Betriebswirt ca. 6.000 EUR gekostet hat.
  • Vom berühmten Studentenleben bekomme ich nichts mit. Außerhalb der FH oder Facebook habe ich mit meinen Mitstudenten wenig zu tun. Die Studenten sind meist Anfang 20. Ich kenne nur einen knapp Ü30iger in einem höheren Semester und einen, der gewechselt hat. Heute fühlen sich ja schon 25jährige zu alt.
  • Bereits am Eröffnungstag wurde auf Vollzeit hingewiesen, sogar mehr, weil die Stunden sich nicht auf 52 Wochen verteilen. Also man könne so ein Studium nicht nebenher machen.

BTW: Als ich einem Medieninformatik-Professor erzählte, dass ich vorher die Weiterbildung gemacht habe, kam "wie wäre es mal mit Arbeiten?" Daher schreibe ich jetzt immer zu meinen Weiterbildungen, dass die nebenberuflich waren. Bei XING habe ich auch nicht Student stehen, sondern Informatik-Betriebswirt (VWA) und Teilzeit-Tätigkeit. Vielleicht hat er nur gesagt, was sich andere nicht trauen oder Personaler denken bei Bewerbungen.

Dafür ist einem der Neid der Mitmenschen sicher: Studenten feiern ja Parties ohne Ende, schlafen bis mittags und haben ein halbes Jahr frei. Zusammen mit der Selbständigkeit am Anfang hatte ich echt die A...karte gezogen. Selbständige haben ja keinen Chef, Geld ohne Ende und können so viel Urlaub nehmen, wann und so lange sie wollen. :-( Komischerweise wird mein jetziger Job (nur noch 20 Stunden) eher als Arbeit wahrgenommen.

Fazit:

Ich würde mir den Stress eines Vollzeit-Präsenzstudiums nicht mehr antun in meinem Alter. Für einen evtl. Master kommen ein berufsbegleitendes oder Fernstudium oder höchstens ein Präsenz-Studiengang in Frage, den man offiziell in Teilzeit studieren darf.

Das Studium konnte ich auch nur verwirklichen, weil Anfang 2011 mehrere Punkte zusammen kamen:

Ich habe keine Familie und unternehme wenig privat. (Ich habe mich in meinen 20ern ausgelebt.) Dazu kam natürlich, dass ich schon Kunden hatte und meine Arbeit mittags und abends erledigen konnte. Normale Studentenjobs gibt es hier für 5 EUR, als Informatik-Student hatte ich Vorstellungsgespräche ab 7,50 EUR. Auch die guten Stundenpläne der FH mit wenigen Lücken (Freistunden) halfen natürlich.

Durch den Informatik-Betriebswirt fiel mir manches leichter, und drei Module wurden anerkannt, sonst hätte ich das Studium wohl auch vergessen können, zumindest in den vorgegebenen Fristen.

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Danke der Nachfrage, Susanne. Ich habe u.a. eine kaufmännische Ausbildung und arbeite eher kaufmännisch/vertrieblich. Habe aber Schnittstellen zur Softwareentwicklung. Ich gebe z.B. auch Software-Entwicklungen intern in Auftrag, bin an der Entwicklung, Test und Datenvalidierung beteiligt. Viel lieber würde ich aber Vollzeit in dem Bereich arbeiten, als nur Input von außen zu geben. Ich spüre, dass fachlich in meinem Bereich nicht mehr viel vorwärts geht. Es geht nur noch in Richung Teamleitung "vorwärts". Ich habe aber keine Freude daran, ein Team zu immer höheren Verkaufszahlen zu motivieren und dem Kunden Sachen aufzuschwätzen, damit der eigene Bonus höher ausfällt. Lieber würde ich mich in Richtung SW-Entwicklung weiterentwickeln. Auch könnte ich mir dort eher MA-Verordnung vorstellen, als im Vertriebsumfeld. Naja, mal sehen was die Zukunft bringt. :sneaky2:

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Aber gerade solche Schnittstellen-Jobs werden immer erwähnt, wenn es um spätere Tätigkeiten für Wirtschaftsinformatiker geht. Da bist Du also gar nicht so weit weg mit Deiner Weiterbildung, wobei mir nicht ganz klar ist, was mit MA-Verordnung gemeint ist (Mitarbeiter-Verordnung?). Das kann man doch ganz gut begründen bei einem Personaler. Während des Studiums können sich auch andere Sichtweisen und neue Interessensgebiete ergeben. Ich für meinen Teil will nicht den ganzen Tag programmieren, wenn ich bedenke, wie ich schon an der FH manchmal fluche beim Suchen, warum etwas nicht funktioniert. :-)

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