Krank, kränker, Fernstudi
Seit Weihnachten schaffe ich es nicht, mir auch nur einen einzigen Infekt vom Leibe zu halten. Der Ursprung dieser Seuchen sind die beiden Kindergärten meiner Kids. Krass, was da sonst noch umgeht. Meine Mäuse bringen viel mit nach Hause, erkranken selbst aber zum Glück immer nur 2-3 Tage oder sehr milde daran. Infekte haben wir jedes Jahr ab November bis in den Mai hinein. Meistens ist so im Januar auch der Gipfel erreicht, alles danach kann man gut wegstecken.
Mich aber lässt es nicht los. Nachdem ich im Dezember schon eine eklige, sehr seltsame Bronchitis hatte, kam im Januar eine Influenza A dazu. Hatte bisher nur 2x im Leben die echte Grippe. Beim ersten Mal war das schon nicht wirklich toll, aber diese vom Januar toppt alles. Bis jetzt habe ich es nicht geschafft, mich davon zu erholen. Während ich an die erste Woche mit der Grippe gar keine Erinnerung mehr habe, fühlte ich mich in der zweiten, als hätte ich eine ganz fiese Epidemie überlebt und wäre zusätzlich vom LKW überfahren worden. Darum machen mir Coronaviren auch keine Angst, obwohl es bei meinem Mann am Arbeitsplatz einen positiven Fall gibt. Schlimmer als diese Grippe kann ich mir das nicht vorstellen.
Bergauf ging es immer mal höchstens 1 Tag. Aber wirklich weg ging es nicht: Stirnhöhlenvereiterung, eine sehr seltsame Augenentzündung (sowas hab ich generell noch nie gehabt), Gliederschmerzen, dauerheiser, schwach. Zusätzlich verkümmere ich ganz schön, weil ich nicht mehr ins Fitnessstudio kann Schon seit Anfang des Jahres hab ich nichts trainiert, was einen fast wieder auf den Punkt 0 stellt.
Kaum wird es ein wenig besser, gehen sofort am nächsten Tag wieder Hals- und Kopfschmerzen los.
Ich laufe also offenbar echt mit Reservetank und weiß nicht recht, wie ich das ändern soll.
- 3 Ärzte haben ziemliches Desinteresse bekundet. Das sei halt so zu der Jahreszeit (ach!). Zwei haben mich nur beraten, der Dritte immerhin den Influenza-Test gemacht, aber auch nur durch den Pullover abgehört. Tee soll ich trinken und mir Hühnersuppe kochen lassen (als würde man das nicht sowieso tun). Ist ja in Ordnung, dass man nicht gleich Antibiotika verschreibt. Aber sollte man das nicht checken? Ich hatte die Dinger auch erst 2x im Leben und kenne mich da nicht aus. Ich weiß: Bei Viren grundsätzlich keine Antibiotika-Therapie. Bei Superinfektionen mit Bakterien aber zB schon. Das sollte man zumindest mal feststellen. Aber keiner sah sich veranlasst.
- Suppe, Tee usw. ist relativ wirkungslos.
- Ich werde langsam arm durch die ganzen frei verkäuflichen Schleimlöser etc. in der Apotheke
- Dezent besser wurde es mit krassen Trinkmengen à la 4-5 Liter. 😮 Die schaffe ich aber nicht immer.
- Kurkuma, Ingwer, hochdosiertes Vitamin C, Vitamin D sowieso: Alles wirkungslos.
In dieser Zeit war ich im Studium ordentlich beschäftigt:
- Die letzten 3 Klausuren und der ganze Nervenkrimi, ob man die nun bestanden hat oder nicht. Ich mach mich da eben immer sehr verrückt.
- Projektarbeit inklusive klinischer Fälle
- Eine Klausureinsicht
- Praktikumsplatz suchen + Vorstellungsgespräch
Wirklich "ruhig" ging es nicht zu und vermutlich ist auch irgendwo die Ruhe, die einem fehlt, um das das Immunsystem mal wieder auf Vordermann zu bringen. Aber mal ehrlich, wer hat die schon? Ich habe Bammel, dass ich beim bald anstehenden Praktikum keine Puste mehr habe. Denn das beginnt Anfang April und wird recht fordernd sein von 8 bis 17 Uhr. Echt blöd, wenn man da schon mit leeren Batterien startet.
Auswirkungen auf das Studium hat diese Dauer-Krankheit natürlich auch. Man kann sich weniger aufraffen. Der Kopf ist zu dicht. Man ist zu müde und hat generell weniger Durchhaltevermögen. Es bleibt viel liegen. Das meiste davon Organisatorisches, weil ich mit dem Lernen durch bin. Ich muss mich viel mehr motivieren. Insbesondere die Fahrten zur Prüfung waren hart.
Ich versuche dann, den Blick einfach nach vorne zu richten:
- Das noch schreiben, danach ist Feierabend!
- Dieses noch bewältigen, dann Freizeit genießen.
Usw.
Wie auch immer: Ich bin echt froh, dass das Studium bald vorbei ist. Nichts gegen das Studium an sich, aber ich muss mehr Federn lassen, als ich denke. Ist wie im Sportunterricht: Beim 1000m-Lauf gut gestartet, und dann nach 90% der Strecke keine Puste mehr. Aber an kommt man ja immer, sogar als Schnecke.
LG + bleibt gesund
Feature Foto: Anna Shvets| pexels.com
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