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Fernlehrgang SachbuchautorIn: Soll der Kunde den Preis bestimmen?


Fernstudienakademie

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In Deutschland gibt es ja die Buchpreisbindung. Das heißt, ein Buch wird überall zum selben Preis angeboten, ganz gleichgültig, ob man es bei Thalia und Co. oder bei der Buchhandlung um die Ecke kauft.

Von dieser Buchpreisbindung sind allerdings ausgenommen z.B. Restexemplare, die von den Buchhandlungen an die Verlage zurückgeschickt („remittiert“) werden. Die Preise für solche Restexemplare kann etwa ein Versandbuchhändler dann alleine festlegen, sobald der Verlag die Ladenpreisbindung „offiziell“ aufgehoben hat.

Ein großer Versandbuchhändler solcher Restexemplare ist nun z.B. „Jokers“. Hier geht man im Rahmen des Relaunches der Webseite noch einen Schritt weiter; hier sollen nämlich die Kunden selbst den Preis von einzelnen ausgewählten Büchern festlegen:

„Jeden Tag stellt Jokers ein Produkt und seinen bisherigen Preis vor. Die Kunden können dann bestimmen, welchen neuen Preis sie dem Buch geben möchten. Der endgültige Shop-Preis wird aus dem Mittelwert aller abgegebenen Vorschläge berechnet. Unter allen, die am nächsten an dem jeweiligen Preis liegen, verlost Jokers einen Monat lang jeden Tag einen Gutschein im Wert von 50 Euro.“

Quelle: http://www.buchreport.de/nachrichten/online/online_nachricht/datum/0/0/0/der-kunde-bestimmt-den-preis.htm

Die Aktion läuft übrigens vom 1. bis 31. Mai. Wer noch mitmachen möchte, muss also flott zur Tat schreiten. ;)

Diese Idee, die späteren Leser den Preis bestimmen zu lassen, finde ich richtig spannend. Man kommt dann irgendwann zu der Frage: Wie viel ist mir ein bestimmtes Buch tatsächlich wert? Würde man für ein Fachbuch, das man im Job braucht, wirklich 50 Euro plus bezahlen wollen? Wie viel ist der letzte Schmöker wert, den man im Urlaub verschlungen hat?

Deshalb meine Frage: Wie viel hättet Ihr für das Buch bezahlen wollen, das Ihr zuletzt gelesen habt?

Bei mir war es der Roman „Brautflug“, den ich von meiner Buchhändlerinnen-Schwester geschenkt bekommen habe. Ich habe also „in echt“ gar nichts bezahlt. Das Buch war gut geschrieben und sehr „süffig“. Ich glaube, ich hätte für eine Taschenbuchausgabe bis zu 14 Euro bezahlt; bei einem teuren Hardcoverbuch hätte ich vermutlich gewartet, bis es als Taschenbuch herausgekommen wäre.

Zum Vergleich der „echte“ Preis: Der Roman hätte 8,90 Euro als Taschenbuch und in der gebundenen Ausgabe 19,95 Euro gekostet. Ich hätte also deutlich mehr als den Ladenpreis (für das Taschenbuch) bezahlt.

Was war das letzte Buch, das Ihr Euch gekauft habt? Wie viel musstest Ihr dafür bezahlen und wie viel ist es Euch wirklich „wert“? Woran macht Ihr diesen „Wert“ fest?

Anne Oppermann

P.S.: Über die Vor- und Nachteile der Buchpreisbindung gibt es hier einen (eher wissenschaftlichen) Text: http://www.sebastian-fischer.ch/pdf/Analyse_Buchpreisbindung.pdf

17 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich persönlich kaufe mittlerweile kaum mehr Bücher neu. Die meisten lese ich eh nur einmal und danach stehen sie im Regal, daher finde ich Plattformen wie amazon super, über die man günstig an gebrauchte Bücher kommen kann.

Wenn ich doch ein Buch neu kaufe, schaue ich auch auf den Preis. Generell möchte ich für einen Roman im Taschenbuchformat nicht mehr als 10€ bezahlen. Allerdings macht es schon einen Unterschied, ob das Buch dann 150 Seiten oder 700 Seiten hat ;) Ich denke, eine Staffelung nach der Dicke wäre da ganz hilreich. Mittlerweile kosten z.B. die Bücher von Diana Gabaldon glaube ich 12,90€ oder so was, was ich mir bei dieser Dicke auch noch eingehen lasse. Ich erhöhe meine Grenze für sehr dicke Bücher auf 15€.

Hardcover kaufe ich gar nicht mehr, die nehmen einfach zu viel Platz weg, da warte ich dann, bis es das Taschenbuch gibt.

Ich habe letztens in einem anderen Zusammenhang von diesem System gehört, dass der Kunde den Preis bestimmt. U.U. wird damit ein höherer Preis erzielt, als mit einem vorher festgelegten Preis, insofern ist das vielleicht sogar eine Überlegung wert.

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Das letzte "richtige" Buch, dass ich gekauft habe, war "Das verlorene Symbol" von Dan Brown. Ich habe damals 26,-€ für das Hardcover bezahlt. Da ich richtig "heiss" auf diesen Roman war, hätte ich aber für genau diese Variante (ich mag Bücher mit schönem Hardcover :)) auch bis zu 40€ gezahlt.

NACH der Lektüre hätte ich mcih aber geärgert, wenn es mehr als die 26€ gewesen wären. Ich fand das Buch im Gegensatz zu "Illuminati" und "Sakrileg" den schwächsten Teil der Robert-Langdon-Bücher.

Am besten gefällt mir hier immer noch "digital fortress" oder auf Deutsch "Diabolus"

PS: ich bin eben erschrocken, als ich die Bestellung bei amazon.de wegen des Preises gesucht hatte ... ich dachte, das wäre letztes Jahr gewesen. ABER: das Buch kam ja schon 2009 raus :o

PPS: viele Leute sind sich des Wertes eines Produkts nicht bewusst. Warum würde sonst jemand Software cracken, DVDs und Musik online umsonst runterladen o.ä.? Es gibt also solche und solche. ich glaube, man muss vorsichtig sein, wenn man den Kunden den Preis bestimmen lässt ;)

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Für mich würde es auch eine Rolle spielen, welche Auflage ein Buch hat. So würde ich eigentlich für einen Harry Potter eher weniger bezahlen wollen, für ein Fachbuch zu einem Nischenthema aber eher mehr.

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Hallo @all

Spannend, wie unterschiedlich Ihr den Wert eines Buches bemesst: Engel wäre ein Bestseller des Lieblingsautors bis zu 40 Euronen wert, während Markus eher für Nischenthemen tief(er) in die Tasche greifen würde.

Was "versprecht" Ihr Euch denn von einem Buch, für das Ihr eine Menge Geld hinlegen würdet? Warum ist es Euch (im Vergleich zu anderen Büchern) so viel mehr wert?

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Was "versprecht" Ihr Euch denn von einem Buch, für das Ihr eine Menge Geld hinlegen würdet?

Zum Beispiel, dass es mir Fragen beantwortet oder mir bei Problemstellungen hilft, zu denen ich sonst keine Antworten oder Lösungen finde bzw. viel Geld für einen Experten ausgeben müsste.

Insgesamt bin ich eher bereit, für ein Sachbuch tiefer in die Tasche zu greifen, als für einen Roman. Das liegt auch daran, dass ich auf ein Sachbuch ggf. immer wieder zugreife, einen Roman aber nie mehrmals lesen würde.

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Es gibt Romane, die lese ich mehrmals. Dazu gehört z.B. Fred Vargas, und das, obwohl das Krimis sind. Aber die Spannung kommt dort nicht nur aus dem ungelösten Fall, sondern aus den handelnden Personen, der Sprache etc. Das alles bekommt man sowieso nicht mit, wenn man das Buch beim ersten Lesen "frisst".

Da darf es dann auch Hardcover sein und "teuer".

Ebenfalls zur Geldausgabe bin ich bereit bei Fachliteratur, vor allem bei solcher, in der ich auch mit dem Stift in der Hand lese.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass auch geistige Leistung ihren Preis hat und auch eine entsprechende Bezahlung verdient. Wenn man sieht, wie lange man als Autor auch an kleinen Texten sitzt und das in einen Stundenlohn umrechnet - es könnte einen grausen!

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@Sabine

Da hast Du Recht: Reich werden, das geht wirklich anders...

Oder man muss sich einen Beruf "schaffen", mit dem man durch das Schreiben wenigstens seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Das kann man z.B. dadurch tun, dass man ein Fernlehrinstitut gründet.;)

Aber auch da gilt: Reich werden, das geht anders.

Wenn ich den Stundenlohn meiner Fernkursschreiberei der ersten Jahre ausrechnen würde, würde ich wohl umgehend in Tränen ausbrechen.

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Ja, richtig. Aber es gibt Leute, die vom Schreiben irgendwie leben wollen oder müssen. Journalisten zum Beispiel. Und ich finde es schon schwierig, wie da mit der Bewertung von geistiger Leistung umgegangen wird.

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Was "versprecht" Ihr Euch denn von einem Buch, für das Ihr eine Menge Geld hinlegen würdet? Warum ist es Euch (im Vergleich zu anderen Büchern) so viel mehr wert?

Ich lese Bücher gerne häufiger. Ich gehöre zu den Schnell-Lesern. Sprich, beim ersten Lesen kann es passieren, dass ich Teile aus Versehen halb überlese, weil ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht ;)

Geht mir beim Fernsehen auch so, dass mir viele Details erst beim zweiten oder dritten Mal Film-ansehen auffallen, weil ich die Story dann schon kenne und mcih auf andere Dinge konzentrieren kann.

Und genau DAS muss mir ein (Roman!) Buch bieten können. Also genug Inhalt, dass mir beim zweiten und dritten (und 4. und ...) Mal lesen nicht langweilig wird.

Bei Sachbüchern sollte der Inhalt gut aufbereitet und verständlich sein. Auch da bin ich durchaus bereit für ein anständiges Buch viel Geld hinzublättern. Leider weiss man das immer erst hinterher ;) Die Kritiken auf amazon sind halt auch nicht mehr das, was sie mal (wirklich??) waren.

Ich bin allerdings definitiv auch der Meinung, dass die Arbeit des Autors bezahlt werden soll. Meine Werkstatt kriegt auch Geld dafür, wenn sie mir die Reifen wechseln. Mein Kunde bezahlt mich auch, wenn ich dort meine Arbeit mache.

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Hallo Engel

Danke für Deine Anmerkungen und Erklärungen.

Deine Meinung, dass Autoren bezhalt werden sollen, finde ich absolut richtig. Der Vergleich mit der Autowerkstatt ist klasse... ;)

Allerdings müssen Autoren m.E. auch Zeit fürs "Umsonst-Schreiben" (oder beinahe-kostenlos-Schreiben) mit einkalkulieren, ganz einfach, weil es eine ganze Menge in Sachen Selbst-PR bringt.

Fürs Sachbuchschreiben bekommt man oft einen wahren Hunger-Stundenlohn - trotzdem lohnt es sich am Ende, weil man u.U. neue Kunden gewinnen kann für die "sonstigen" Produkte oder Dienstleistungen, mit denen man dann seinen "wirklichen" Lebensunterhalt verdient.

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Für das Taschenbuch, wenn es denn schon erschienen wäre, hätte ich 9,99 EUR bezahlt, kommt aber erst ab 01.06.2011, auf den e-reader hat dasselbe Buch 14,99 EUR gekostet. Ich habe die Hälfte gelesen und der e-reader ist zur Reparatur (während der Garantiezeit, ein Montagsgerät) und das Buch war richtig spannend! Ich sehr genervt. Aber die gebundene Ausgabe für 16,95 EUR kaufe ich nicht, so lange muss ich jetzt halt warten bis der e-reader wieder zurück ist. Der Service meinte bis zu 15 Arbeitstage, plus Hin- und Her-Versand. Wie reden von „Der Augensammler“ von Sebastian Fitzek.

@Engel: Ganz selten, dass ich ein Buch (Roman) mehr als einmal lese. Dann muss es schon richtig gut geschrieben sein.

Viele Grüße

werkstattschreiber

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@Werkstattschreiber

Das ist ja echt blöd mit dem E-reader.

Was auch mal wieder deutlich macht, dass ein "echtes" Buch irgenwie störungsfreier läuft....

Dazu auch folgender Clip - auch für die Nicht-Spanier unter uns ein Augenschmaus:

http://www.youtube.com/watch?v=01lKFuA__VM

;)

Um den Augensammler bin ich übrigens auch ständig herumgetigert. Irgendwie habe ich aber nicht genug Mut - der Fitzek ist ja schon eine Nummer für sich.... ;)

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Hallo Anne, den e-reader fand ich fürs Verreisen gut. Ich bin öfter für ein ganzes Wochenende unterwegs und hätte dadurch deutlich weniger Gepäck und mehr Leseauswahl dabei. Aber bei meinem e-reader war von Anfang an der Wurm drin.

Zu Fitzek kann ich nur sagen: einmal Fitzek - immer Fitzek!

Ich bin nicht auf einen bestimmten Autor festgelegt, aber seine Bücher landen immer irgendwie in meinem Warenkorb. ;)

Nachtrag: Den Clip kenne ich schon. :)

Viele Grüße

werkstattschreiber

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Für das Taschenbuch, wenn es denn schon erschienen wäre, hätte ich 9,99 EUR bezahlt, kommt aber erst ab 01.06.2011, auf den e-reader hat dasselbe Buch 14,99 EUR gekostet.

Dieser Preisunterschied ist mir unverständlich. Immerhin fallen die Materialkosten weg. Allenfalls dürfte der Preis der gleiche sein - meiner Meinung sollte das eBook zumindest etwas günstiger sein.

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Wie teuer wäre dann das "echte" Hardcover-Buch gewesen?

Vielleicht wird der E-Book-Preis ja noch weiter runter gesetzt, wenn dann das (billigere) Taschenbuch auf dem Markt ist?

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Wie teuer wäre dann das "echte" Hardcover-Buch gewesen?

Laut Werkstattschreiber:

Aber die gebundene Ausgabe für 16,95 EUR

Vielleicht wird der E-Book-Preis ja noch weiter runter gesetzt, wenn dann das (billigere) Taschenbuch auf dem Markt ist?

Das wäre dann angemessen. Im Moment liegt der Preis ja quasi in der Mitte zwischen Hardcover und Taschenbuch.

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Nachgeschaut bei Thalia, da der Oyo von dort ist:

"Der Augensammler" von Fitzek als Buch. HIER zu lesen. Als e-book: HIER zu lesen. Warum das e-book mehr als das TB kostet, kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, aber ich habe den Preis bezahlt, weil ich es ja lesen wollte (und immer noch will). Ein Hardcover-Buch habe ich dagegen weder bei Thalia noch bei Amazon gefunden.

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