Warteschleife
Wenn Flugzeuge nicht landen können, drehen sie eine Warteschleife. So ein Flugzeug ist ja in diesem Moment gerade nicht untätig ... sonst wäre es ein Haufen Schrott am Boden.
Aktuell drehe ich so eine kleine Warteschleife über dem Flughafen meiner Hausarbeit. Letzten Montag (spät Nachts) habe ich meinem Wunschbetreuer Expose, Literaturliste und Gliederung zukommen lassen. Bis heute ... Funkstille
Als Fernstudent am privaten Institut ist man irgendwie anderes gewohnt. Kurze Antwortzeiten usw. - aber naja auch ein Dozent an einer privaten Hochschule kann ein Professor an einer öffentlichen FH sein. Ich will mich auch gar nicht beschweren, allerdings ist warten nicht so mein Ding. Ich warte noch bis Mittwoch um mal einen netten Reminder hinterherzuschicken.
Am Wochenende ist die Hausarbeit weiter angewachsen. Im harten Kampf mit Definitionen, Fakten und zig verschiedenen Sichtweisen habe ich versucht das zu filtern, was mir wichtig ist.
Bisher bin ich sehr zufrieden. An dieser Stelle musste ich an eine Diskussion aus der internen HFH-Gruppe denken, wobei es um einen Dozenten ging, der behauptet hat eine Hausarbeit (in dem Fall BSP) ist kein großes Ding und er würde das an einem Wochenende schreiben.
So eine Aussage fand ich schon allein wegen der demotivierenden Wirkung eines unterrichtenden kontraproduktiv - aber gerade dann, wenn ich so viel Hirnschmalz in die Sache gesteckt habe und am Ende kommt nach 4-5 Stunden gerade mal eine DIN A4 Seite heraus, muss ich über solche Aussagen den Kopf schütteln.
Know-how und Übung hin oder her ... aber Literatur muss gesichtet und ausgewertet werden, ein Expose und ein roter Faden muss gefunden werden und die Argumentation muss stichhaltig sein.
Wenn ich als "popeliger" Student zwischen 80 und 110 Stunden für so eine Arbeit brauche... kann ich nicht so "doof" sein, dass man ein ähnliches Ergebnis an einem Wochenende (max. 12 Std. würde ich sagen) erzielen kann. Aber gut... das ist ein Nebenkriegsschauplatz.
Während ich im Studium eine Warteschleife ziehe herrscht im Job "heavy traffic". Heute flatterte eine Mail mit einer internen Stellenausschreibung rein. Toller Job ... ich könnte beinahe schwach werden, wenn da nicht die hohe Reisetätigkeit stehen würde. Das schöne daran ist, dass die einzige Anforderung die ich nicht erfülle das abgeschlossene BWL-Studium ist (was allerdings kein Hindernis wäre) - egal ob der Job nun eine Bewerbung wert ist oder nicht ... ich fühle mich bestätigt, dass meine Weiterbildung in die richtige Richtung ging.
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