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Fernlehrgang SachbuchautorIn: Seid nett zu Euren Buchhändlern!


Fernstudienakademie

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Buchhändler lieben gemeinhin ihren Job und sie finden es toll, ihren Kunden bei deren Weihnachtseinkäufen beratend (und natürlich verkaufend!) zur Seite zu stehen. Schließlich ist das Weihnachtsgeschäft ja auch die umsatzstärkste Zeit im Jahr.

Die Vorweihnachtszeit ist für den Einzelhandel die umsatzstärkste und gleichzeitig stressigste Zeit im Jahr

Deshalb habe ich meine Buchhändler-Schwester mal gefragt, welche Top-Ärgernisse es im Vorweihnachtsgeschäft für Buchhändler gibt. Vielleicht hilft diese Liste ja dabei, ein wenig Verständnis für die Mitarbeiter im Einzelhandel zu entwickeln, die im Weihnachtsgeschäft oft alles geben... ;)

Top 5 der BuchhändlerInnen-Ärgernisse

1. Es gab da mal ein Buch...

Sehr beliebt sind Kunden, die ein ganz bestimmtes Buch vorbestellen wollen, aber leider weder eine Ahnung davon haben, wer es geschrieben hat, noch worum es in dem Buch geht, und natürlich schon gar nicht, wie der genaue Titel lautet oder in welchem Verlag das Buch erschienen ist.

Typische Bestellfrage: „Frau G., ich hab da neulich von einem Buch gehört, da ging es um eine Liebesgeschichte. Der Einband war, glaube ich, rot. Oder doch blau? Ich weiß es nicht mehr, aber meine Freundin Annegret war total von diesem Buch begeistert!“

2. Ist das vorbestellte Buch auch wirklich da...?

Richtig schön ist es auch, wenn ein Kunde ein Buch vorbestellt, später noch drei mal telefonisch nachfragt, ob es denn nun auch wirklich im Laden angekommen sei – und es dann niemals abholt. So füllen sich dann die Vorbestellregale der Buchhandlung aufs Allerfeinste mit „Leichen“, bis der Laden irgendwann aus allen Nähten platzt.

3. Für wen war das Buch denn jetzt noch?

Sehr schön ist auch immer wieder folgende Situation: Frau XY macht Weihnachsteinkäufe – richtig viele schöne Bücher. Bestimmt 20. Die sollen auch allesamt (natürlich einzeln) eingepackt werden, was die Buchhändlerin auch sehr gerne tut, selbst wenn sich hinter Frau XY schon eine Schlange ungeduldiger Kunden bildet. Alles kein Problem.

Das Problem fängt erst dann an, wenn Frau XY beim Einpacken nicht so genau aufgepasst hat, welches Buch denn nun für Antje, Berta, Christoph oder Dieter sein sollte. Und weil sie inzwischen durch den vorweihnachtlichen Stress so richtig durcheinander gekommen ist, wird die liebenswürdige Buchhändlerin gebeten, doch „einfach noch einmal alle Bücher auszupacken“, damit Frau XY doch noch eben gucken kann, für wen das liebevoll ausgesuchte Geschenk denn eigentlich sein sollte. Danach geht’s natürlich (!) gleich wieder ans formschöne Einpacken, während die Schlange hinter Frau XY schon bis zur Eingangstüre reicht. So etwas macht richtig Laune!

4. „Ihr Einpackpapier ist ja potthässlich!“

Buchhändler packen die bei ihnen gekauften Bücher sehr gerne und natürlich auch kostenlos ein. Das ist einfach ein Zusatzservice, der sein muss. Ärgerlich wird es aber dann, wenn keines der vorgehaltenen drei Papierdesigns dem Kunden gefallen mag.

Da wäre es ja nun eine Option, wenn der jeweilige Kunde nicht lange herumnörgelte und seine Bücher – wie die meisten anderen seiner Geschenke ja auch – im selbstausgesuchten Papier zu Hause einpacken würde. Leider ziehen es manche Kunden vor, die Bücher trotzdem in einem der vorrätigen Papiere einwickeln zu lassen, allerdings nicht ohne durch den Laden zu grölen: „Nee, sind Ihre Papiere alle potthässlich!“

5. „Ja, dann weiß ich ja Bescheid!“

Die wirklichen Lieblinge des inhabergeführten Buchhandels sind wohl die Kunden, die sich stundenlang und intensiv vom meist ja wirklich gut geschulten Fachpersonal beraten lassen, um dann mit den Worten: „Ja, dann weiß ich ja jetzt Bescheid!“ aus dem Laden eilen. Und man weiß genau, dass sie die entsprechenden Bücher dann doch bei Thalia oder Amazon kaufen werden.

Vielleicht gibt es hier ja noch mehr Menschen, die im Einzelhandel arbeiten? Was sind Eure Top-Ärgernisse? Aber natürlich auch die andere Frage: Was ärgert Euch als Kunde im Vorweihnachtsstress am meisten?

Anne Oppermann

12 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich bin auch Dienstleister (zwar kein Buchhändler - aber sowas "ähnliches" ;)) und bin mit meinen Endkunden (auch Anwender oder User genannt) meist sehr zufrieden. Was mir wirklich, wirklich, wirklich (also wirklich!) auf die Nerven geht sind Leute, die dir im 1. Satz schon sagen "ich weiss ja, dass es nicht ihre Schuld ist, ABER ...." und dann geht die Litanei los. Freundlichkeit und Sprache leiden meist bereits ab dem ABER. Kann man nicht einfach sachlich bleiben? Sichtlich nicht ... gerade wenn es etwas stressig ist.

Als Kunde ärgert mich folgendes:

1. andere Kunden:

Da wird munter vorgedrängelt, geschoben, laut am Handy telefoniert, der Einkaufswagen quer in den Gang gestellt ... das Kleinkind (besser noch, wenn es mehrere sind) sitzt nicht im Wagen oder hängt an Mamas Rockzipfel, nein! Die Kids haben Spaß am Versteck spielen mitten im Kaufhaus.

Sollte ich wirklich den Weg in eine Buchhandlung finden, gehen mir Leute auf die Nerven, die es eilig haben. Für gewöhnlich bin ich auch ein "Schnelleinkäufer". Bei Büchern brauche ich aber Zeit - schließlich will ich alles ansehen, bevor ich mich entscheide. Wenn ich nur "eben schnell" ein Buch brauche, dann bestell ich das (sorry!) bei Amazon. Bin ich aber auf der Suche nach etwas Besonderem, dann lasse ich mir Zeit um die Beschreibungen zu lesen usw. (und ich nehme das Buch dann auch dort mit, wo ich es gesehen habe - die 2 Euro machens nicht aus)

2. die Musik:

Muss man wirklich seichte Musik in Kaufhäusern spielen?

3. die Temperaturen:

draußen hat es im Winter gerne Minusgrade - natürlich soll es im Kaufhaus dann wärmer sein! Aber müssen wirklich tropische Temperaturen herrschen? Unterstützt von riesigen Klimaanlagen? brrr ...

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Unterliegen Bücher nicht einer Preisbindung, so dass die überall gleich viel kosten?

Es gibt aber im Weihnachtsstress nicht nur die oben geschilderten freundlichen Verkäufer, dazwischen befinden sich auch diejenigen, die gestresst sind und alles andere als freundlich daher kommen.

Ich erspare es mir, im Trubel herumzuirren und lange Beratungen einzuholen. Das brauche ich nicht.

Ich habe einige Jahre Dienstleistungsservice am Telefon hinter mir und kann Engel912 nur zustimmen. „SIE können nichts dafür, ABER ich muss das jetzt mal sagen...“ in eben genau dem Ton und mit der Wortwahl, auf die man besser verzichten könnte. Nicht nur im Weihnachtsgewimmel, das gab es ganzjährig.

In den Buchläden, die ich so kenne, werden für das Weihnachtsgeschäft extra zum Verpacken der Bücher Leute abgestellt, die nichts anderes tun, als eben einzupacken. Somit entspannt sich meist die Situation.

Frage an die Buchhändler-Schwester: Gibt/gab es auch Kunden, die ihr Geschenkpapier mitgebracht haben, damit das verwendet wird? ;)

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@Werkstattschreiber

Ja, die Buchpreisbindung gibt es. Zu Amazon ziehen aber manche Kunden ganz gerne ab, weil man dort nicht nur Bücher bekommt, sondern auch Spiele, DVDs, Schuhe, Klamotten... Man kann hier also praktisch den gesamten Weihnachsteinkauf von zu Hause aus und auf einen Schlag absolvieren.

Das mit den mitgebrachten Papieren werde ich meine Schwester mal fragen... ;)

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So ärgerlich es in der Realität ist - beim Lesen Deines Beitrags musste ich schon etwas schmunzeln.

Die absolute Härte fand ich:

Und weil sie inzwischen durch den vorweihnachtlichen Stress so richtig durcheinander gekommen ist, wird die liebenswürdige Buchhändlerin gebeten, doch „einfach noch einmal alle Bücher auszupacken“

Ich halte mich für einen recht geduldigen Menschen. Aber an diesem Punkt wäre es mit meiner Geduld vorbei und ich würde mich weigern, die Bücher hinterher erneut einzupacken. Natürlich mit einem Hinweis auf die anderen Kunden, die ich nun leider nicht mehr länger warten lassen kann....

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Als ich am Montag vorweihnachtliche Einkäufe in der Buchhandlung einer benachbarten Kleinstadt tätigte, drückte mir die Verkäuferin gleich einen Stift in die Hand, damit ich gleich markieren konnte, für wen welches Buch bestimmt ist. So konnte nix schiefgehen.

Aber ich finde auch, dass es zu viel verlangt ist, die Bücher nochmals auspacken zu lassen. Das Verpacken ist ein toller Service. Wenn ich als Kundin dabei träume, ist es mein Problem und ich muss es wie auch immer lösen.

Während ich auf die verpackten Bücher wartete, habe ich übrigens von einem wirklich interessanten Angebot erfahren: Die Buchhandlung bietet an, dass man als Kleingruppe sich dort abends einschließen lassen kann, um dort in Ruhe ein paar Stündchen zu stöbern. Snacks und Getränke werden auch noch gereicht. Eine geniale Idee. Gerade Damen-Geburtstagsrunden werden so gerne gefeiert.

Für dich, Anne, mag das Angebot nicht so interessant sein, weil deine Schwester Buchhändlerin ist. Aber für mich wäre es echt ein Highlight, da ich sonst mit Kind & Co meist nur zum Stöbern im Netz komme. Aber Bücher auch anzufassen und in Ruhe (!) darin blättern zu können, hat ja dann doch einen besondern Reiz für mich.

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Ich habe mal in der Vorweihnachtszeit in einem Spielzeugladen gearbeitet. Es kommt mir alles sehr bekannt vor...

Seither kann ich aber prima und sehr schnell Geschenke einpacken!

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Also, noch zum Thema Geschenkpapier...

Meine Schwester sagte, da kommt praktisch alles vor ;)

Es gibt Leute, die ihr eigenes Einpackpapier mitbringen und darin soll dann das gute Stück verpackt werden.

Es gibt auch Leute, die Bücher (oder andere Dinge wie z.B. Spielsachen) bei ganz anderen Läden kaufen und sie dann von ihr einpacken lassen möchten - um so alle Geschenke im gleichen Papier verschenken zu können.

Andere, die auch auf das immer gleiche Design bei ihren Papieren bestehen, sind da etwas "zurückhaltender" und bitten nur darum, Papiere von ihrer Buchhändlerin geschenkt zu bekommen, um damit die (anderswo gekaufte) Ware zu Hause selbst einzuwickeln.

Sehr beliebt sind auch Kunden, die ihre Bücher verpackt haben wollen, aber ohne Tesafilm, mit der Begründung, sie würden gerne noch einmal ins Buch hereinschauen, bevor sie es verschenken. (Wer schon mal ohne Tesafilm eingepackt hat, weiß, dass das gerne etwas länger dauert und nicht unbedingt besonders "ansehnlich" wird...)

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Vielen Dank Anne fürs Nachfragen,

somit sehen wir wieder, es gibt nichts, was es nicht gibt. ;) Besonders cool finde ich den letzten Absatz. Ich käme mir total bescheuert vor, wenn ich nach so etwas fragen würde... (auch bei den anderen Varianten).

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Ach, eins habe ich noch vergessen....

Im Buchladen meiner Schwester kommt auf jedes eingepackte Buch von außen ein Aufkleber, auf dem der Name des Ladens steht. (Ist ja ganz normal, dass da son Dingen drauf pappt...)

Manche Buchkäufer bestehen aber darauf, dass dieser Aufkleber nicht auf das Geschenk-Papier kommt, weil sie nämlich bei den Beschenkten so tun wollen, als ob sie das jeweilige Buch in Wirklichkeit liebevoll selbst eingepackt hätten. ;)

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