Zum Inhalt springen

stefhk3

Communitymitglied
  • Gesamte Inhalte

    2.729
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge von stefhk3

  1. vor 12 Stunden schrieb DerLenny:

    Da wir aber nicht diesen Punkt diskutieren, ist das ja eher Nebensache, oder?

    Hier geht es um Geoblocking. Dies kam durch die Verordnung (EU) 2018/302.

     

    Du könntest aber für deinen Punkt, wenn er dich wirklich beschäftigt, nen eigenen Fred erstellen.

    Da könntest du dann (ähnlich wie es hier gemacht wurde), die Hinweise auf einen Verstoß und die relevanten Gesetzte nennen, damit man sich das anschauen kann. Da du aber wohl der Meinung bist, dass es in deinem Fall kein Problem gibt, du selbst zugibst, dass das auch nichts mit diesem Fall hier zu tun hat, bin ich irritiert, warum du es immer wieder anführst.

    Nein, es geht nicht um Geoblocking. Geoblocking hast Du eingeführt. Die Aussage von Herrn Höllermann, um die es geht, war:

    "Ein identisches Onlinestudium darf also keine unterschiedlichen Preise haben. Genauso wenig wie ein Präsenzstudium am selben Standort für europäische Bürger. "

    Markus hat auf den Link https://europa.eu/youreurope/citizens/consumers/shopping/pricing-payments/index_de.htm#inline-nav-5 verwiesen, hier geht es um Preisdiskriminierung. Geoblocking kommt ledglich in einem Link vor.

    Wirklich, lies Dir den Thread nochmal durch. Das wort "Geoblocking" hast Du in Deiner Antwort https://www.fernstudium-infos.de/topic/20305-lebt-ihr-in-indien-afrika-oder-frankreich-dann-könnt-ihr-günstiger-an-der-iu-studieren/page/5/#comment-196865 überhaupt das erste mal erwähnt. Es ging um die Behauptung, ein Fern- oder Onlinestudium müsste innerhalb der EU überall zum gleichen Preis erhätlich sein.

    Sorry, aber hier bist Du auf einem Seitenpfad. Wirklich. Lies es Dir nochmal durch. Es ging nicht um Geoblocking.

     

  2. Nochmal: Das Diskriminierungsverbot gibt es schon Jahrzehnte. Diese Verordnung hat das nicht eingeführt, sondern für bestimmte Online-Bedinungen präzisiert (Geoblocking). Bereits der EU-Vertrag von 1957 (!) enthielt in Art. 6 ein Diskriminierungsverbot (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:11957E/TXT S. 16). Dass dieses auch beim Einkauf gilt, ist spätestens seit den 90er Jahren etabliert, natürlich dachte damals noch niemand an Geoblocking. Und ja, andere Verstösse rechtfertigen nichts. Aber nochmal: Du willst sagen, es ist wahrscheinlicher, dass die OU jahrzehntelang gegen  EU-Recht verstossen hat, als dass Du Dich täuschst und es eben kein Recht gibt, eine Dienstleistung überall in der EU zum gleichen Preis ausführen zu lassen (das ist etwas anderen als eine Dienstleistung zur Ausführung an einem Ort von überall zum gleichen Preis zu buchen)? Kann man natürlich so sehen.

    Ich glaube, so sicher, wie hier dargestellt ist es nicht, dass die IU illegal handelt. Es wurde hier nach dem Verbraucherschutz gerufen usw., also bitte, macht mal und berichtet. Ich lehne mich derweil zurück.

  3. Hä? Was genaus meinst Du? Es steht die Behauptung im Raum, dass für ein Fernstudium in der EU keine Unterschiedlichen Preise für Inländer und Ausländer existieren dürften (Zitat Herr Höllermann: "Ein identisches Onlinestudium darf also keine unterschiedlichen Preise haben"). Die IU würde, so wurder hier unterstellt, mit ihren unterschiedlichen Preisen gegen diese Prinzip verstossen. Wenn nun die OU von nicht-britischen EU-Bürgern einen anderen Preis verlangt hat als von Briten, dann hat entweder die OU jahre- bzw. jahrzehntelang gegen das Prinzip verstossen, oder es gilt so nicht. Das hat mit meiner Meinung überhaupt nichts zu tun, es ist nur Logik. Dass es unwahrscheinlich ist, dass die OU jahrzehntelang gegen EU-Recht verstossen hat, scheint mir unwahrscheinlich. Das nun tatsächlich meine Meinung.

  4. vor einer Stunde schrieb DerLenny:

    Die Verordnung (EU) 2018/302 vom 28. Februar 2018 über Maßnahmen gegen ungerechtfertigtes Geoblocking und andere Formen der Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit, des Wohnsitzes oder des Ortes der Niederlassung des Kunden innerhalb des Binnenmarkts und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 2006/2004 und (EU) 2017/2394 sowie der Richtlinie 2009/22/EG trat - wie glaube ich erkenntlich ist, 2018 in Kraft.

    Daher ist es nicht überraschend, dass eine Webseite von 2016 nicht konform zu dieser Verordnung ist.

    Dann nehmen wir die 2019er Fee Rules: https://www.alecoq.ee/en/ Auch hier scheint an Anspruch auf UK fees durch EU-Bürger nicht zu bestehen. Übrigens ist das Prinzip der Nicht-Diskriminierung schon viel älter, bei der Verordnung geht es speziell um Geoblocking. Das war 1990 noch nicht so das Thema, wie glaube ich erkenntlich ist. Nicht-Diskriminierung war aber schon damals ein Thema.

    Und wenn die OU (auch nach Erinnerung von Markus) EU-Ausländer anders als Inländer behandelt hat, als UK noch in der EU war, spricht das gegen die Theorie, dass die IU gesetzeswidrig handelt.

  5. Blöde Frage: Kann mir jemand sagen, wie es bei der OU vor dem Brexit war? Hier: https://help.open.ac.uk/documents/policies/fee-rules/files/73/fee-rules-ug-study-2016.pdf gibt es die "fee rules" von 2016, also deutlich vor Brexit, und demnach hätten EU-Studenten die Übersee-Fees zahlen müssen. War dem so? Ich habe da anderes in Erinnerung.

  6. Hm, also dies Beschränkung auf staatliche Stellen sehe ich eigentlich nicht. Um die Gültigkeit bei Privaten gab es zwar vor Jahren Prozesse, aber das ist doch alles längst diskutiert. Auch private dürfen EU-Bürger nicht diskriminieren. Zwar darf etwa Volkswagen seine Autos in Italien billiger anbieten (keine Ahnung, ob sie das tun), aber wenn ein Deutscher in Italien einkauft, darf ihm der Kauf nicht verwehrt werden und er darf auch nicht andersweitig schlechter gestellt werden als ein Italiener (etwas durch Wegfall der Garantie, was früher der Klassiker war). Bei Dienstleistungen gilt das auch, allerdings ist hier der Ort der Leistungserbringung entscheidend. Also die Autovermietung darf in Deutschland teuerer sein als in Italien, aber wenn ein Deutscher aus Deutschland in Italien bucht, muss ihm er italienische Preis angeboten werden. Das halte ich für unstrittig.

    Beim Fall des Fernstudiums liegt die Sache etwas komplizierter, weil sich die Frage stellt, wo der Ort der Leistungserbringung ist. Und da meine ich mich zu erinnern (ich finde das aber jetzt nicht), dass das der Wohnsitz des Studenten ist. In dem Sinne wäre "Fernstudium in Deutschland" ein anderes Produkt als "Fernstudium in Frankreich", und die dürfen unterschiedliche Preise haben (wenn natürlich ein Deutscher in Frankreich studieren will, zahlt er nur den französischen Preis). Ich weiss nicht, ob diese Frage so eindeutig ist. Wer das mit der EU klären will, möge berichten.

  7. vor einer Stunde schrieb Markus Jung:

    Ja, dazu hat @phoellermann im verlinkten LinkedIn-Beitrag auch darauf hingewiesen, dass es dazu eine Regelung gibt innerhalb der EU. Unter https://europa.eu/youreurope/citizens/consumers/shopping/pricing-payments/index_de.htm#inline-nav-5 heißt es dazu unter dem Stichpunkt „Preisdiskriminierung“:

     

     

    Als Beispiel wird dort eine Mietwagenbuchung genannt.

    Allerdings heisst das doch wohl nicht, dass nicht verschiedene Preise in verschiedenen Ländern bzw. auch innerhalb eines Landes verlangt weden können. Und wenn man mit Wohnsitz in Deutschland kauft, kauft man eben in einem anderen Land als wie wenn man mit Wohnsitz in Frankreich kauft. Die Präsenzuni am Standort X darf nicht von Ausländern mehr verlangen, da die am gleichen Standort und im gleichen Land kaufen - das wäre das analoge zum Mietwagenbeispiel. Und die Präsenzuni dürfte am Standort in Frankreich einen anderen Preis verlangen als für den Standort in Deutschland, wenn sie mehrere Standorte hat. Das ist wiederum wie beim Mietwagen - Sixt in Stockholm darf andere Preise bereichnen als Sixt in Athen.

  8. Die Bezeichnung als Stipendium finde ich für Nachlässe in jedem Falle Blödsinn und auch eine Art Pseudo-Akademisisierung. Ein Stipendium ist für mich eine Förderung durch dritte, kein Nachlass. Und in Deutschland betrifft ein Stipendium auch Lebenshaltungskosten, nicht Studiengebühren. Für mich ist das ein bischen wie diese Abschlussfeiern mit Talaren usw. - soll einen akademisch-ehrwürdigen Anstrich verleihen, auch wenn wir es in Wirklichkeit mit einem gewinnmaximierenden Unternehmen zu tun haben.

  9. Zitat

     Kann es sein, dass du eine kurze Lunte hast? Oder warum sind für dich alle anderen immer "Nörgler" etc. und weißt du, was 99% der Deutschen wie einschätzen? Naja, da ich u.a. VWL studiert habe, musst du mir weder Preisdiskriminierung erklären noch mich auf Grundlagenbücher hinweisen (das wirkt einfach nur arrogant). Hättest du den LinkedIn Post gelesen, wüsstest du das vielleicht auch.

     

    Aber gut, du hast deine Meinung und ich erspare mir weitere Monologe. 😁 

    Sorry, aber ich diskutiere hier keinen Linkedin-Inhalt, sondern das, was Markus gefragt hat. Und da war meine Antwort zur Sache, Deine nicht. Und allzu höflich war Deine Antwort auch nicht. Meine war dafür immerhin inhaltlich passend, das ist auch ein Vorteil.

  10. vor 10 Minuten schrieb phoellermann:

    Was für ein Fernstudium ja auch nicht nötig ist. Die Frage des Posts war, warum ein absolut identisches Produkt in verschiedenen Ländern zu solch unterschiedlichen Preisen angeboten wird (denn die Bereitstellungskosten sind dieselben) und ob euch das irritiert.

    Ob jemand umziehen möchte, wurde indes nicht gefragt. ;-)

    Äh, also ich lese nichts von der Frage "warum das Produkt zu verschiedenen Preisen angeboten wird". Die Frage war, nur zur Erinnerung: 

    "Wie denkt ihr über diese Vorgehensweise? Ist es gut, dass damit auch Menschen in einkommensschwächeren Ländern Bildung ermöglicht wird? Oder stört es euch, dass ihr für die gleiche Leistung in Deutschland deutlich mehr bezahlt?"

    Die Frage war also ganz eindeutig, was wir subjektiv davon halten und ob es uns stört, kurz, die Frage war, ob wir die Preisgestaltung fair finden. Das ist die Frage, nicht warum das Produkt zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird. Und für die Frage des subjektiven Empfindens ist es natürlich relevant, dass wahrscheinlich mehr Leute von Afrika nach Deutschland wollen als umgekehrt. Denn das relativiert das günstige Fernstudium, dass man in Afrika kriegen könnte, denn es scheint in Afrika auch Nachteile zu geben. Und für den günstigeren Preis ist eben umziehen schon nötig.

    Und die Frage, warum das identische Produkt zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird, ist natürlich leicht zu beantworten: Weil es den Gewinn der IU maximiert. Das ist ein Lehrbuchbeispiel: Die Märkte sind abgeschottet in dem Sinne, dass jemand mit deutschem Wohnsitz nicht zum südafrikanischen Preis kaufen kann oder jedenfalls der Aufwand so ist (Scheinaddresse etc.), dass es nur eine nicht-relevante Menge an Kunden tut. Damit maximiert der Anbieter auf jedem Markt unabhängig seinen Gewinn. Und der gewinnmaximale Preis ist bei verschiedenen Nachfragestrukturen in verschiedenen Märkten (bei gleichen Produktionskosten) eben unterschiedlich. Literaturtip: Grundlagen der Marktformenlehre, VWL Grundstudium.

    Übrigens gilt das für viele Produkte: Im Supermarkt in meiner Stadt (in einem Land, das 99% der Deutschen und 100% der Nörgler als billig einschätzen würden) kostet die Standardschokolade, egal ob Milka oder einheimische Marke, 2,69 Euro. Ich glaube nicht, dass irgendein deutscher Supermarkt für Milka mehr als 1,99 verlangt.

  11. Ich schätze, die wenigsten in Deutschland ansässigen Studenten sind bereit, nach Südafrika, Indien oder Bulgarien umzuziehen. Das wäre selbst dann der Fall, wenn man ihnen einen mit dem deutschen vergleichbaren Job zum ortsüblichen Gehalt garantieren würde, schätze ich. Damit beantwortet sich die Frage ja zum Teil schon.

    Ausserdem ist Deutschland in vielen Beziehungen ein günstiges Land. Das mögen die ewigen Nörgler, Merkel- und Ampelkritiker nicht hören wollen, ist aber so. Deutsche Supermärkte sind z. B. europaweit mit die günstigsten. In Osteuropa etwa zahlt man ähnlich bis mehr (viele vergleichbare Produkte sind etwa in einem Warschauer Supermarkt gleich oder sogar teurer als in einem Berliner).

  12. Zum Vergleich wäre auch https://www.fernstudium-infos.de/topic/19287-promotion-an-der-afw-über-unibit-wer-hat-erfahrungen/ zu nennen. Ähnliche Situation: Uni anerkannt, Gradführung wohl unstrittig, für viele "irgendwo in Osteuropa", bietet die Möglichkeit organisiert und planbar zum Dr. zu kommen, wissenschaftlicher Wert und Ansehen der Hochschule eher zweifelhaft.

    Zu letzterem verweise ich auf meinen Beitrag zu Rankings https://www.fernstudium-infos.de/topic/20271-kann-man-die-reputation-einer-universitäthochschule-neutral-feststellen Die Hochschule ist z. B. beim THE Ranking nicht enthalten. Bei webometrics steht sie auf 17136, damit noch ein gutes Stück schlechter als die UNIBIT auf Platz 5697. Und damit ist sie nicht ansatzweise mit deutschen Unis (oder guten ausländischen Unis) vergleichbar, ehe wieder jemand ankommt und behauptet, sie sei mit Bochum oder Salzburg vergleichbar.

     

     

  13. vor 4 Stunden schrieb Markus Jung:

    Für die meisten Studierenden finde ich darüber hinaus Rankings daher gar nicht so entscheidend. Bei einer Promotion und echtem Interesse im Forschungsbereich aktiv zu werden, sieht es natürlich anders aus.

    Da würde ich zustimmen, auch bei anderem, was Markus gesagt hat. Allerdings: In einigen Fällen zumindest wird dass Fass mit der Qualität von Anbietern oder Studenten aufgemacht. So hat etwa in Bezug auf den PhD an der Comenius Universität in diesem Forum jemand geschrieben: "Der PhD ist sehr hoch anzusehen". Und später kam noch die Aussage, dass es in der Slowakei keine Skandale gäbe, wie an deutschen Unis ständig. Und das ist ja nun eine Aussage nicht über die Führbarkeit o. ä. sondern über die Qualität. Und da hilft dann eben ein Ranking. Das in diesem Falle (THE) die Comenius im Rang 1001-1200 sieht, damit gleichauf mit der schlechtesten von 49 gerankten deutschen Unis (besser ist etwa die Universität Siegen, die wird wohl in Deutschland selten als "sehr hoch anzusehen" gewertet werden).

    Und ich finde, bei solchen Aussgen sind Rankings, die eben das objektivste sind, was wir haben, hilfreich.

  14. vor 3 Stunden schrieb Vica:

    Mehr Diskussion über: "Warum muss ein Doktor schnell und möglichst ohne Anstrengung gehen? Warum ist die ,,Anstrengung" per se so unangenehm, wenn doch in Wahrheit eine Errungenschaft, wohingegen schnell = Qualitätsverlust?" wäre vielleicht ein Punkt, der einige interessiert. Dazu würde ich gerne Dr.Müller hören 😁 

    Eventuell hilft der "Verlag Dr. Müller" weiter. Der hat aber auch einen eher ... fragwürdigen Ruf: https://de.wikipedia.org/wiki/OmniScriptum_Publishing_Group

  15. Klar, ist alles immer recht unspezifisch. Und ich will auch nicht alle Diskussionen über einen Kamm scheren. Aber ich habe schon den Eindruck, dass oft ausländische Hochschulen als in jeder Beziehung überlegen dargestellt werden (ich erinnere mich z. B. an einen Thread wo es um die Slowakei ging). Und wenn sie wirklich so toll sind, dann muss sich das doch auch im Ranking niederschlagen (Slowakische Hochschulen tauchen auf, aber verglichen mit deutschen doch deutlich abgeschlagen).

    Aber sicher ist es nicht immer so. Und es gibt auch Leute, die einfach nach einer seriösen und gut organisierten Promotionsmöglichkeit mit kalkulierbarem Aufwand suchen. Das ist ja auch berechtigt und sinnvoll, und das können Hochschulen, die die Promotion als Dienstleistung anbieten, natürlich eher erfüllen. Aber wenn dann behauptet wird, dass diese Hochschulen auch ganz allgemein akademisch mithalten können (Unibit ist vergleichbar mit Bochum, Wien, Salzburg) oder gar viel bessere wären (das war die Aussage in dem Slowakei-Thread), dann ist das Unsinn, oder es wäre jedenfalls zu prüfen. Und zum Prüfen ist eben ein Ranking noch immer die beste Möglichkeit.

  16. Solche Einwürfe sind einfach nicht zielführend. Zum einen bewertet z. B. das THE Ranking Teaching neben Research, Industry und international outlook als ein Kriterium. Zum anderen kann man sogar gezielt nach Teaching sortieren. Überraschung: Es ändert sich nicht soviel. Von den ersten zehn bleiben acht unter den ersten zehn nur nach Teaching. Die beste deutsche Uni nur nach Teaching ist TUM, hier rutscht Heidelberg auf Platz zwei vor LMU auf Platz drei. Es gibt natürlich auch Deutschland-Rankings. Und die Kriterien sind halt die gleichen wie anderswo auch.

    Hättest Du meinen Post auch gelesen, hättest Du gesehen, dass mir auch klar ist, dass man alles mögliche kritisieren kann. Nur: Wenn man daran glaubt, dass es alles Unsinn ist, kann man nicht gleichzeitig behaupten, dass die Uni X auf Insel Y so toll ist. Oder dass die deutschen Unis alle ganz schlecht sind. Das geht nicht. Entweder man kann keine Aussage treffen oder die Uni Z ist Weltspitze. Beides zugleich geht nicht. Und wenn man schon bewertet, dann sind diese Rankings besser als Bauchgefühl.

     

  17. Es kommen ja immer wieder Anfragen zu eher ausgefallenen Hochschulen, mit denen die wenigsten auf den ersten Blick etwas anfangen können. Nun heisst das natürlich nicht, dass die Hochschulen zwangsläufig schlecht wären, vielleicht sind sie sogar sehr gut. Da stellt sich natürlich die Frage, ob es sich irgendwie möglichst neutral oder objektiv feststellen lässt, wie Reputation einer Hochschule ist. Die Frage nach der Führbarkeit der Grade oder einer formalen Anerkennung etwa für die Berufsausübung als Psychotherapeut (willkürliches Beispiel) ist natürlich noch was anderes. Tatsächlich gibt es eine halbwegs brauchbare Möglichkeit, festzustellen, was die Fachwelt von einer Hochschule denkt. Das sind Rankings, in diesem Falle internationale. Natürlich (ehe das Geschrei losgeht) sind diese umstritten und natürlich gibt es dies oder jenes zu bemängeln, und ich bin mir sicher, schon eine google-Suche findet genug Kritik. Trotzdem sind Rankings das beste und objektivste, was es gibt - bei aller Kritik. Für unsere Zwecke kämen vor allem internationale, weltweite Rankings in Frage. Das sind ersteinmal zwei, die Beachtung finden:

    - Das Times Higher Education World University Ranking, in der aktuellen Version hier: https://www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/2024/world-ranking zu finden

    - Das Academic Ranking of World Universities, auch bekannt als Shanghai Ranking: https://www.shanghairanking.com/rankings/arwu/2023

    Die Kriterien sind natürlich unterschiedlich, beruhen aber auf Umfragen, Forschungsleistung usw. Beide ranken nicht alle Universitäten, sondern, wenn man die Gewsamtzahl nimmt, nur einen relativ geringen Teil. Aufnahme alleine ist bereits aussagekräftig. THE hat etwa 1904 Universitäten bewertet, dazu kommen welche, die nur "reported" werden und ohne Rang sind. Die Ränge sind dabei auf den höheren Plätzen gruppiert, so sind etwa alle ab 1500 in der Position 1500+. Für Shanghai Ranking gilt ähnliches, ich konzentriere mich im folgenden mal auf das THE Ranking.

    Was lässt sich sagen?

    - Die in letzter Zeit hier genannten exotischen Hochschulen, die nach Behauptung mancher sogar viel besser sind als viele und insbesondere deutsche Unis (ich komme darauf zurück), tauchen gar nicht auf. Weder die Triagon noch die GHU noch die Unibit noch diese Alma Mater Europaea (das sind die, die mir aktuell durch den Kopf gehen) tauchen überhaupt auf. Übrigens sind die Rankings so konstruiert, dass Grösse keine Rolle spielt, jedenfalls nicht im Ranking (vielleicht sind natürlich grosse Unis einfach besser). So findet sich auf Platz sieben etwas eine Hochschule mit nur 2240 Studenten (das ist klein).

    - Die Spitzenplätze werden von britischen und amerikanischen Unis belegt. Platz 1-10 sind Oxford, Cambridge und Imperial, sonst amerikanische. Platz 11 ist ETH Zürich (seit langem europäischer Spitzenreiter), 12 ist Tsinghua.

    - Deutsche Unis liegen nicht in der absoluten Spitzengruppe, aber gehäuft auf den vorderen Plätzen. Platz 30 ist die TU München, auf den Plätzen bis 300 finden sich 31 deutsche Unis, insgesamt sind 49 deutsche Unis im Ranking. Zum Vergleich: Die beste französische Uni ist auf Platz 40, Frankreich hat insgesamt  44 Unis im Ranking (darunter die Lyon III, die hier in der Diskussion war, auf Platz 1500+). Schweden Spitze 50, insgesamt 14. Polen, um mal ein grosses Land im früheren Ostblock zu nehmen (Polen liegt bekanntermassen in Mitteleuropa, nicht in Osteuropa) hat 601-800 Spitze, insgesamt 37. Russland hat übrigens 95/79, aber die Zahlen sind hier ausgegraut, ich vermute, das gibt es Probleme mit der Datenbasis (in der Vergangenheit waren die Zahlen aber ähnlich). Kanada, das vielleicht mit den USA vergleichbar(er) ist, hat Spitze Platz 21, insgesamt 31. Unter den 10 besten Unis in Europa inkl. UK sind vier kontinentale, das sind ETH/EPFL und TUM/LMU. Sprich, von den 10 besten europäischen Unis sind zwei in Deutschland und von den vier besten kontinentaleuropäischen zwei (eine Liste der europäischen Unis über 10 hinaus gibt es nicht oder ich finde sie nicht).

     

    Insgesamt lässt sich sagen, dass a) die hier teilweise als akademische Spitze gepriesenen Aussenseiter akademisch nicht stattfinden b) Deutschland im internationalen Vergleich gut bis normal dasteht, im europäischen Vergleich sehr gut bis gut, jedenfalls nicht das akademische Lumpenproletariat ist, als das es die Leute, die glauben, das Heil sei auf abgelgenen Inseln zu finden, darstellen c) die Amerikaner und Briten die Führung souverän behaupten. Nun wurde in diesem Forum behauptet:

    "Die SULSIT/UNIBIT ist im weltweiten Universitätsranking (https://www.webometrics.info/en) mit der Universität Mozarteum Salzburg, der Pädagogischen Hochschule Wien, der Universität Speyer, der Universität Bochum oder der Steinbeis Universität vergleichbar, d. h. identisch bewertend platziert. Ferner ist die SULSIT/UNIBIT Partner des europäischen Erasmus Programms." (https://www.fernstudium-infos.de/topic/19287-promotion-an-der-afw-über-unibit-wer-hat-erfahrungen/page/7)

    Lassen wir webometrics (ich komme darauf zurück) mal aussen vor: Was ist davon zu halten im Lichte der Rankings? Antwort: Nichts, reine Phantasie. Die Universität Bochum, die einzige "echte Uni" in dem Vergleich, ist bei THE auf Rang 251-300 (von 1904). Dass dies mit einer überhaupt nicht gerankten Institution wie der Unibit vergleichbar wäre, ist absurd. Die anderen genannten Institutionen sind alle auch nicht gerankt. Man beachte, dass das nicht die "normalen" Unis dieser Städte sind. Die PH Wien ist nicht die Uni Wien, das Mozarteum ist nicht die Uni Salzburg, sondern eine Hochschule für Musik und Tanz usw. Nun wird hier auf webometric verwiesen. Das ist ein Ranking das automatisch aus Weblinks usw. erstellt wird. Das wird normalerweise nicht als gleichwertig zu den genannten betrachtet. Aber: Selbst auf Webometrics hat Bochum Rang 382, die Unibit hat 5697. Das Mozarteum hat 8126, da ist die Unibit also ähnlich oder besser (bei webometrics werden exakte Ränge berechnet, wie aussagekräftig das ist, weiss ich nicht). Nur: Das Mozarteum ist nicht die Uni Salzburg, welcher Eindruck natürlich beabsichtigt ist, sondern eine Musik- und Tanzhochschule. Die genannte Aussage fiel also in die Kategorie "Lügen mit Statistik".

     

    Nur zur Klarstellung: Man kann sicher auch an "schlechten" Unis etwas lernen und eine gute Promotion erarbeiten. Nur sind die Rankings aber das beste und objektivste, was wir haben. Und wenn die Vertreter bestimmter Institutionen schon behaupten, Spitze zu sein und natürlich das ganze verrottete Deutschland mit Links zu schlagen, dann sollte man sich die Rankings anschauen, bevor man das glaubt.

     

  18. Tja, in Anabin findet sich hier wieder so ein Eintrag der im Prinzip positiv ist, aber... Ich fürchte, da musst Du selbst entscheiden, was Du davon halten willst.

    Ich persönlich finde es suspekt. Angeblich (laut https://de.wikipedia.org/wiki/Alma_Mater_Europaea) ist ja die Spitze der europäischen Wissenschaft dort tätig. Abgesehen davon, dass ich den Laden bisher nicht kannte, ist mir nicht klar, warum ein echter Spitzenforscher jemanden nicht in seiner Forschungsgruppe promovieren lassen sollte, sondern an einer mehr oder weniger weit entfernten Institution in Slowenien. Schon rein praktisch ist das doch schlecht. Da kommt mir halt der Verdacht, dass hier  die Zahlungsbereitschaft abgeschöpft werden soll (ich finde keine Preise, aber der Spass ist doch sicher nicht billig). Übrigens: Dieses ursprüngliche Netzwerk (ansässig in Salzburg, welch Zufall) ist das eine. Welche Beziehung diese slowenische Institution genau dazu hat, ist das andere.

    Wenn ich auf https://en.almamater.si/accreditation-s88 gehe, habe ich Schwierigkeiten, die Promotion hier zu entdecken. Sie kann schon dabei sein, aber es ist nicht so einfach zu sehen, was hier was ist. Und die Akkreditierung des Studienganges ist laut anabin ja wichtig. Und übrigens zum Zeitpunkt des Erwerbs des Abschlusses, nicht zu Beginn. Sollte die Akkreditierung verweigert werden, während man studiert, hat man demnach Pech.

    image.png

  19. Nun gut, ich will das nicht auswalzen und rate auch ausdrücklich von einer Verwendung ab. Wenn dann eben als "Weiterbildung in BWL" (wobei man da aber mit rechnen muss, dass nachgefragt wird "IHK oder SGB", und dann klingt "Warschau" auch blöd). Allerdings ist es ständige Rechtssprechung, dass eine Verwendung alleine im Lebenlauf strafrechtlich ok ist. Das hat z. B. dem Herrn Mario Czaja gerettet, der sein Teufener Diplom nur im Lebenslauf, nicht als Titel, verwendet hat. Kann man z. B. hier https://www.tagesspiegel.de/berlin/cdu-mann-mario-czaja-verteidigt-titel-hat-sich-der-abgeordnete-uni-abschluss-erkauft-1303318.html nachlesen. Nochmal, ich rate nicht dazu, aber es ist oder war jedenfalls immer die Rechtslage - im Lebenslauf geht, Visitenkarte o. ä. in Verbindung mit der Person nicht.

    Ich denke, wir belassen es dabei.

×
  • Neu erstellen...