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MartinGS

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Blogbeiträge von MartinGS

  1. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,

    in den letzten drei Monate ist es ein ganzes Stück im Promotionsprogramm vorwärts gegangen.
    Ganz oben auf der Liste stand die Bearbeitung des Moduls MR402, für das das Assignment Ende Oktober einzureichen war (siehe auch meinen letzten Eintrag) und das den Ausgangspunkt für das Methoden-Kapitel der Arbeit bilden soll. Thematisch habe ich mich – weil es am besten zu meinem Vorhaben passt – dafür entschieden, mich unter den drei verfügbaren Aufgaben mit der Identifikation, den Eigenschaften sowie den Vor- und Nachteilen einer geeigneten Forschungsmethode für das weitere Vorgehen auseinanderzusetzen.
    Zuvor war es nötig, die wissenschaftstheoretischen Grundlagen zu erarbeiten, sodass die gewählte Forschungsmethode zum übergreifenden Ansatz und zum Untersuchungsthema der Arbeit passt. Als Systematik habe ich mich an der ‚research onion‘ nach Saunders et al. (2019) entlang gehangelt, die eine durchgängige Herleitung von der erkenntnistheoretischen Grundausrichtung bis zur Auswahl einer konkreten Methode bietet.
    Um die Beschaffenheit der Methode zu begründen, bin ich anschließend auf die Konzepte der Design Science Research (DSR) for Informations Systems Research (ISR) eingegangen, wie sie u.a. bei Hevner et al. (2004) zu finden sind. Als prozedurale Grundlage für die Entwicklung meines Ergebnisartefakts habe ich mich an das Vorgehensmodell nach Johannesson und Perjons (2021) eingegangen, das einen idealtypischen Ablauf eines DSR-Projekt im ISR-Kontext beschreibt.
    Nach dieser Herleitung bin ich dann auf die Eigenschaften von semi-strukturierten Interviews eingegangen, die ich als Erhebungsmethode im Rahmen der Anforderungsanalyse für mein Ergebnisartefakt nutze. Als „goldener Mittelweg“ bietet diese Form von Interviews gegenüber völlig unstrukturierten Formaten einen roten Faden und damit mehr Guidance, andererseits sind sie flexibler als rein quantitative Methoden gehalten. Dadurch ermöglichen sie es, im Verlauf eines Interviews zusätzliche Informationen zu erheben, sobald es die Situation im Laufe einer Befragung zulässt. Zum Glück konnte ich durch mein berufliches Umfeld die dafür nötigen Kommunikations-Skills schon das ein oder andere Mal üben, sodass die Durchführung in Zukunft (hoffentlich) kein Problem darstellt.
    Nachdem ich die Arbeit 'in time' eingereicht hatte, bekam ich zwei Wochen später das Feedback von meinem Supervisor, sodass ich auch an diesen Baustein den berühmten Haken machen konnte. Daneben habe ich die Anteile von MR401 und MR402 dazu nutzen können, um einen Vortrag auf dem diesjährigen Wissenschaftsforum der Wilhelm Büchner Hochschule zu halten. Über dieses und das Research Café der University of Gloucestershire von letztem Freitag werden ich dann im kommenden Eintrag berichten (P.S.: Sorry @Markus Jung, Du musst dich leider noch ein paar Tage gedulden😉). 
    Cheers,
    Martin
     
  2. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    wie im August versprochen, kommt das heutige Update wieder etwas früher - wohlwissend, dass sich seitdem (immer noch...) nicht allzu viel getan hat und dieser Eintrag entsprechend kurz ausfällt 😅
    Hier im Norden hat zu Monatsbeginn der zweite Laufbahnlehrgang begonnen, der nach den vorangehenden Quartal einen völlig anderen Schwerpunkt setzt und gegenüber meinem Tagesgeschäft einen umfassenden Blick über den eigenen Tellerrand bedeutet. Die Ausbildung ist bislang wirklich Spitzenklasse - und ich sehe es als großes Privileg an, ein qualitativ so hochwertiges Management-Training zu absolvieren (hier gibt es einen kleinen Überblick dazu).
    Weil dieses Training arbeits- und zeitaufwendig ist (zumindest, wenn man es vernünftig machen möchte), sind die zeitlichen Kapazitäten gegenüber der letzten Monate nochmals eingeschränkt. Umso öfter musste ich zuletzt an Methoden wie bspw. die 5-Minuten-Methode aus dem How-To-Fernstudium Wanderexemplar denken, die nun umso intensiver genutzt werden müssen. Ich denke, nach diesem Blogeintrag werde ich genau diese Methode auch nutzen, damit ich morgen meinem Wissenschafts-Ich ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen kann 😉
    Bei allen Durchhalteparolen zur mühseligen Fleißarbeit kann ich jedoch einen wichtigen Meilenstein verkünden: Ich habe Teil 1 der Primärdatenerhebung abgeschlossen! In Zahlen heißt dies nach Bereinigung: 80:04:29 Std Audioaufnahmen auf 4,399 GB und 1369 Seiten vorverarbeitete Transkripte. Die Diskrepanz zwischen dem Zwischenstand von Juni diesen Jahres (rd. 1700 Seiten Roh-Transkript bis dahin) kam übrigens durch die fehlerhafte Erkennung von f4x zustande, sodass die Transkripte mitunter extrem in die Länge gezogen wurden und einige Dateien bei weit über den im Schnitt 25-30 Seiten landeten. Das sah dann über diverse Scroll-Verläufe so aus (Textinhalt unkenntlich gemacht):
     

     
    Bis zum Schluss hatte ich drei potentielle Probanden ausstehen, die nach meinem ersten Aufruf im April Interesse an der Erhebung angemeldet, aber nicht mehr weiter reagiert hatten, sodass ich hier einen Schlussstrich gezogen habe. Das ist zwar schade, aber andererseits sollte ich jetzt endgültig genug Input für das weitere Vorgehen haben.
    In diesem Sinne kommt auch hier wieder die obligatorische Parole: Weiter geht es mit der Transkription!☕
     
    Cheers,
    Martin
  3. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    kurz vor knapp vor dem Ende des Monats schaffe ich es doch noch, ein (eher kurzes) Update zu liefern. Kommen wir auch gleich und ohne Umschweife zum Thema:
     
    Beim Evaluations-Nicht-mehr-Mini-Projekt hat es *trommelwirbel* - wieder Verzögerungen gegeben. Allmählich wird die administrative Arbeit im Hintergrund wirklich lästig, weil sich neben der ohnehin langatmigen Beteiligung durch den zuständigen Personalrat und weitere Beteiligungsgremien drei Stellen kurz vor knapp aus der Befragung heraus gezogen haben und das Vorhaben aufgrund des Verwaltungsoverheads im Vorfeld von mehreren Seiten zwischenzeitlich sehr kritisch beäugt wird. Einerseits scheint sich die Historie mittlerweile länger als jeder Hubba-Bubba-Kaugummi zu Schulzeiten langzuziehen, andererseits habe ich bis jetzt so viel Arbeit und Herzblut in das Thema gesteckt, dass ich es  nicht aufgrund von Befindlichkeiten abbrechen will, sondern es in jedem Fall durchziehen möchte. Ich sage nur wieder: Oh Deutschland, deine Bürokratie (ich habe gerade ein Déjà Vu...)!
     
    Parallel hierzu ist das letzte Seminar der ProfiLehrePlus kurz nach dem letzten Blog-Eintrag von August/ September zu Ende gegangen, ich habe jetzt die erforderlichen Unterrichtseinheiten (UEs) für das Zertifikat zusammen und warte nur noch darauf, dass die UEs für die Beantragung auf dem Portal eingetragen werden. Wie angekündigt, werde ich diesem Thema einen ausführlicheren Beitrag widmen - sobald ich das Zertifikat auch offiziell in den Händen halte 🤓
     
    Trotz des eher ernüchternden Standes bei diesen beiden Themen ist es bei der Diss erfreulich gut seit dem letzten Mal vorangegangen. So habe ich mein Conceptual Framework mit zwei weiteren Doktorandinnen an der Uni ausführlich diskutiert, nachdem ich in den Wochen davor inhaltlich auf der Stelle trat. Der Termin hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, die eigene Forschungsarbeit nicht nur im stillen Kämmerlein vor sich hin zu basteln, sondern diese immer wieder kritisch zu hinterfragen und auch hinterfragen zu lassen. Auf diese Weise erhält man wertvolle Impulse und neue Perspektiven auf das Thema, die einem vielleicht sonst nicht ersichtlich geworden wären und mit denen neuen Ideen und Denkanstöße für die Arbeit geliefert werden.
    Daneben bin ich dazu übergegangen, die bisherigen Inhalte der Literature Review grundlegend auf Vordermann zu bringen und die Inhalte aus MR401 nochmal von vorne bis hinten zu überarbeiten und zu erweitern. So sind gestern die ersten zwei (von aktuell sechs) Unterkapiteln an meinen Supervisor in einer "vorzeigbaren" Qualität zur weiteren Besprechung raus gegangen. Zudem habe ich den bisherigen "Dokumenten-Elefanten" in seine einzelnen Teile geschnitten und mir zu jedem Kapitel der Diss eine eigene Datei angelegt, damit ich mich bei der Bearbeitung genau darauf konzentriere und nicht ständig zwischen Literatur, Methodik und co. hin und her springe.
    Auch ansonsten habe ich mir meine Planung so zurechtgelegt, dass ich (fast) jeden Tag konsequent mindestens zwei Stunden einplane und mich beständig für das Vorhaben auf den Hosenboden setze. In dem Zusammenhang gehen übrigens Kudos an @Markus Jung raus: Ich habe mir kürzlich sein Buch How To Fernstudium zugelegt, welches ich bislang (hab es aktuell etwa zur Hälfte durch) absolut empfehlen kann. Auch wenn ich nicht erst seit gestern in der Fernstudien-Community unterwegs bin, lässt sich die Selbstorganisation mit den beschriebenen Methoden und Tools hervorragend nachschärfen. Tolle Sache, Daumen hoch 👌
     
    Zusammenfassend gab es also diesen Monat eine bunte Mischung aus einigem Schatten, aber auch einigem Licht. Dadurch, dass ich mir das wissenschaftliche Arbeiten zur (fast) täglichen Routine gemacht habe, scheint die Arbeit an den Inhalten nach den letzten (teils ziemlich demotivierenden) Monaten wieder spürbar anzuziehen. So, wie es sich anfühlt, habe ich das absolute Tal der Tränen in Murphy's Phase durchschritten (Phase Drei von Fünf einer Doktorarbeit) - ich hoffe, die Datenzombie-Phase kommt möglichst bald. Bis dahin lautet das Credo: Inhalte weiter schnitzen und hoffen, dass die Mühlen der Verwaltung schneller mahlen.
     
    Cheers,
    Martin
  4. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    heute mache ich es kurz: im Oktober und voraussichtlich auch im November gibt es kein inhaltliches Update zu meinem Promotionsvorhaben. Hier in Hamburg gibt es momentan so viel zu tun, dass ich keine Zeit habe, um essentiell an meinen Forschungsdaten zu arbeiten.
    Vermutlich ab Dezember und nach dem Laufbahnlehrgang werde ich wieder durchstarten. Bis dahin heißt es aber: Flipcharts malen, Brownpaper Sessions vorbereiten, Kahoot-Quizzes erstellen, sicherheitspolitische Themen behandeln - und dabei unverhältnismäßig viel Geld in die Kaffeekasse unseres Hörsaals investieren.
     
    Bis dahin und viel Erfolg an alle Fleißigen 😎
     
    Cheers,
    Martin
  5. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo in die Community!
     
    Nachdem schon wieder ein Monat rum ist, möchte ich euch mit folgenden Inhalten ein Update zum Sachstand im November geben.
     
    Um ehrlich zu sein, hat sich inhaltlich noch gar nicht so viel getan. Jeder Fernstudierende kennt es (manche mehr, manche weniger): Das Gefühl, wenn das Berufsleben wie gehabt weiter geht, nach der anfänglichen Euphorie des Studienstarts die Ernüchterung im Alltag einsetzt und dank der zunehmend kurzen Tage jetzt im Herbst die Motivation zum Recherchieren und Analysieren abends nach einem langen Arbeitstag unter die Decke gekrochen ist, um sich zu verstecken. Das angekündigte Induction Event an der Uni (siehe meinen letzten Eintrag: Klick mich) wurde aufgrund der Pandemie leider abgesagt, sodass der Start im Alltag eines Postgraduate Research Students aus akademischer Sicht noch trister ausfiel.
    In einer ähnlichen Situation befand ich mich schon im Herbst 2018, nachdem ich erst kurz zuvor mit dem Fernstudium an der Wilhelm Büchner Hochschule anfing und der Jahresabschluss-Blues vor Weihnachten so langsam einsetzte. Das zeigt mir einmal mehr, wie wichtig es ist, beständig dran zu bleiben und sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, um in der Sache voranzukommen.
     
    Aber nun genug der Jammerei! Zu Beginn des Monats führte ich zwei längere Telefonate bzw. hatte diverse Email-Korrespondenz mit meinem Senior Advisor bzgl. der genaueren Ausrichtung des ersten PhD Essays, das bis Ende Jahres einzureichen ist. Hierbei stehen drei Aufgabentypen zur Auswahl, von der man eine mit einem Zeitansatz von knappen drei Monaten und einem Umfang von 5000 Wörtern netto bearbeitet. Diese lauten (sinngemäß):
     
    Darstellung des Forschungsziels und Kontextualisierung in Hinblick auf die wissenschaftlichen Schlüsselausrichtungen (realistisch, interventionistisch, konstruktivistisch) und der theoretischen Grundlagen zum betrachteten Forschungsgegenstand.
    (Schwerpunkt also: die wissenschaftstheoretische Einordnung des geplanten PhD-Projekts) Darstellung und Aufbereitung des Umfelds, in dem das Forschungsprojekt durchgeführt werden soll, und Darstellung, inwieweit dieser Abriss aus Theorie und Praxis analytisch in das Projekt einbezogen werden soll.
    (Schwerpunkt: Die Darstellung des Forschungsumfelds anhand einer strukturierten Literaturrecherche sowie die Entwicklung einer Argumentationskette mit Hinblick auf die zu identifizierende Forschungslücke) Vergleich bzw. Abgrenzug von zwei unterschiedlichen Forschungsansätzen bzw. forschungstheoretischen Ausrichtungen mit Hinblick auf die Verwendbarkeit für das geplante Forschungsvorhaben.
    (Schwerpunkt: Der forschungstheoretische Vergleich - Welcher Forschungsansatz ist grundsätzlich am besten geeignet, um ein identifiziertes Problem bzw. einen Handlungsbedarf hinreichend zu adressieren?)  
    Entscheidend ist bei der Auswahl, welche grundsätzliche Richtung man mit seinem Projekt einschlagen möchte - und mit dem Essay hinterfragt bzw. reflektiert man diese kritisch. Aufgrund meines (geplant) konstruktivistischen Ansatzes (d.h. ich möchte zu einem bestehenden, in der Forschung und Praxis nicht gelösten Problem ein Referenzmodell anhand von wohldefinierten Anforderungen entwickeln und dieses im Anschluss validieren) habe ich mich für Option 2 entschieden.
    Damit will ich das fachliche Fundament für meine Anwendungsdomäne und somit auch die Ausgangsbasis für eine evidente Anforderungsentwickung schaffen, um mein Forschungsartefakt zu designen.
    Glücklicherweise musste ich hierbei nicht in Gänze bei 0 anfangen. Dadurch, dass ich mich in der Zeit an der WBH mit einem verwandten Thema in der Masterarbeit auseinander gesetzt habe, kann ich den hiervon verhandenen Wissenspool aufgreifen und in meine Literaturanalyse einfließen lassen. Mit einer weiteren, strukturierten Literaturrecherche (hier halte ich mich aktuell an Webster und Watson, 2002) habe ich zusätzliche 49 Quellen identifiziert, die zusätzlich auszuwerten sind.
     
    Als nächstes werde ich mich ranmachen, die Recherche nochmal ausweiten (bisher habe ich nur WebOfScience abgegrast - EBSCOHost, Google Scholar, Microsoft Academic und einige andere Datenbanken stehen noch aus) und die für die weitere Arbeit relevanten Quellen in das Paper einbringen. Hierzu will ich bis Ende des Monats einen ersten Wurf schreiben, den ich im Anschluss meinem Advisor zur weiteren Besprechung schicke - der 21.12. kommt schneller, als man denkt. Der größte Stolperstein wird neben der Masse an vorhandenen Quellen der Umstand sein, dass die Projekte auf der Arbeit zum Jahresende nochmal in die heiße Phase gehen und bis Weihnachten eine ganze Menge offene TBD's zu erledigen waren bzw. noch zu sind: Projektdokumentationen schreiben bzw. qualitätssichern, Modellierungskonventionen (weiter-)entwickeln ( @SebastianL: Darüber können wir gerne mal fachsimpeln - Ob es bspw. sinnvoll ist, UML mit BPMN für ein Projekt unbedarft in einen Topf zu werfen 🤨), Way Aheads und Vorgaben für das kommende Jahr entwickeln, diverse (mehr oder minder zielführende) Arbeitsmeetings abwickeln... und ganz nebenher noch mit der Wohnungssuche zum Start in 2021 zwecks Versetzung im März anzufangen.
    Leider platzt mein Überstunden- und Urlaubskonto aus allen Nähten, sodass ich im Anschluss an die kommenden zwei Wochen bis zum Jahresende für den Abschluss des Essays frei nehmen werde 😇
     
    Ein letztes Stichwort möchte ich an der Stelle aufgreifen, auch wenn es überhaupt nicht mit der Promotion zusammenhängt (sorry @Markus Jung):
     
    Letzten Donnerstag fand die virtuelle Feierstunde für den Absolventenjahrgang 2020 an der WBH statt (erneut schiele ich auf @SebastianL - warum nur?😏). Auch wenn mein Abschluss im März diesen Jahres schon eine Weile her ist, hat die @Wilhelm Büchner Hochschule einen sehr schönen Punkt damit gesetzt - inklusive Abschlusssekt und Signet (siehe unten). Dazu bleibt mir nur noch zu sagen: Danke!
     
    Cheers,
    Martin
     
     

  6. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    eigentlich wollte ich diesen Blogeintrag schon deutlich früher schreiben, aber wie so häufig im Leben bewahrheitet sich das Zitat, dass vielerorts Wilhelm Busch zugesprochen wird: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
     
    Neben den bekannten Baustellen (auf die ich unten noch eingehe) habe ich in diesem Quartal zwei studentische Arbeiten betreut, die diese Woche verteidigt wurden und die sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen haben, als ursprünglich gedacht. Darüber hinaus bin ich diese Woche noch zusätzlich auf einer Zertifizierungsschulung gewesen, um einen Zettel mehr für die Feel-Good-Wand (der bei mir dann doch in den Aktenordner, denn an die Wand kommt) zu sammeln. Immerhin habe ich seit Ende November Urlaub, sodass das Daily Business im Büro bis Anfang Januar ohne mich auskommen darf 🤓
     
    Was ist sonst noch passiert?:
     
    Arbeit an der Thesis:
    Nachdem ich im letzten Blogeintrag durch die regelmäßige Arbeit am Inhaltstext ziemlich enthusiastisch war, musste ich die Arbeit ab Ende November/ Anfang Dezember wieder zurückfahren, um mich u.a. um die oben genannten Baustellen zu kümmern. Jedoch habe ich seitdem diverse Fleißarbeit bei der Recherche geschafft, sodass ich zu jeder Textpassage eine Liste relevanter Quellen fertig entwickelt habe, die es fortlaufend einzuarbeiten gilt. Im letzten Meeting mit meinem Supervisor stellt er damit auch fest, dass der body of knowledge (= sämtliche zugrunde liegende Literatur) mehr als ausreichend für die thematische Einordnung, die Identifikation der Forschungslücke, dem Conceptual Framework und der Forschungsmethodik ist. Um euch ein zahlenmäßiges Gefühl zu geben: Ich bin in meinem Citavi-Repository bei nunmehr knapp 400 Quellen und allein das Literaturverzeichnis für die Kapitel 2 (Literature Review), 3 (Conceptual Framework) und 4 (Methodology) macht aktuell in der Summe knappe 25 Seiten Umfang aus. Natürlich kann ich noch lange nicht behaupten, dass ich fertig sei - aber ich denke, damit kann man im Rahmen der weiteren Untersuchungen arbeiten 😎
     
    ProfiLehrePlus:
    Kurz nach dem letzten Eintrag kam die Bestätigung auf dem Portal, sodass ich auch direkt beantragt habe. Durch den Start des neuen Studienjahres im Oktober sowie dem anstehenden Wechsel an der Spitze der Universität hängt es jedoch bis heute in der zuständigen Hochschulverwaltung. Hier heißt es weiterhin: Abwarten, Tee trinken und locker durch die Hose atmen ☕
    (P.S.: Den versprochenen Blogbeitrag hierzu habe ich immer noch auf dem Schirm, versprochen! 😉)
     
    Nicht-mehr-Mini-Forschungsprojekt:
    Pünktlich zum Nikolaus sind sämtliche Unterlagen an den zuständigen Personalrat vorgelegt worden, der sich jetzt mit der Genehmigung der Expert*innenumfragen und -interviews befasst. Bei der letzten Rückfrage hierzu lautete die Prognose weiterhin 6-8 Wochen Bearbeitungszeit, sodass es hier auch heißt: Abwarten, Tee trinken, locker durch die Hose atmen, Teil 2 ☕☕
     
    Zu guter Letzt kann ich die freudige Botschaft verkünden, dass mir dank @polli_on_the_go als nächster die Ehre zuteil geworden ist, das Wanderexemplar von "How to Fernstudium" in Empfang zu nehmen. Das liebevoll verpackte Buch ist heute vom DHL-Boten meiner Wahl geliefert worden, sodass ich mich (auch wenn ich das Buch schon als Kindle-Version mein Eigen nenne) bei nächster Gelegenheit nochmal intensiv damit auseinandersetzen werde. 
     
    Wie auch beim letzten Mal geht es unterm Strich voran, auch wenn es wirklich zäh ist und es die Rahmenbedingungen einem bisweilen echt schwer machen. Aber seit dem Eintrag 04/2022 wisst ihr ja, wie das läuft - Eichhörnchen und so 😅
     
    Mit Blick auf den Kalender und die anstehenden Feiertage - und auf die Gefahr hin, dass ich mich vielleicht zwischen den Feiertagen doch noch für ein weiteres Update motivieren kann - wünsche ich euch allen an der Stelle schon mal frohe und besinnliche Feiertage, einen guten Rutsch in das neue Jahr 🎅
     
    Cheers,
    Martin
  7. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo Community!
     
    Das Jahr neigt sich morgen dem Ende zu - passend dazu setze ich heute zum letzten Update in 2020 an.
     
    Wie bereits im letzten Eintrag angeklungen, war am 21.12. Deadline für das Assignment zum ersten Forschungsmodul MR401 (Klick mich). Dieses habe ich zwar fristgerecht einreichen können, allerdings war es bis dahin ein ziemlich langer und steiniger Weg. Die verfügbare Zeit habe ich bis zum Ende (fast) vollständig ausschöpfen müssen.
     
    Wie bei jedem anderen Projekt zeigte sich hier einmal mehr, dass aller Anfang schwer ist. So musste ich mich zurück auf die altbekannte akademische Fleißarbeit besinnen: Lesen, lesen und (richtig erraten!) nochmal lesen. Obwohl ich bereits eine erste Eingrenzung von relevanter Grundlagenliteratur vornehmen konnte, stellte es sich zwischenzeitlich wie eine unfassbar mühselige Sisyphusarbeit dar, die nötigen Informationen zusammenzutragen - nicht zuletzt auch deswegen, weil sich ständig z.B. durch Querverweise neue, potentiell relevante Quellen ergeben haben.
    Neben der Motivation, das ganze Vorhaben wirklich mit Nachdruck durchzuziehen, wurde hier ein zweite Sache besonders relevant: Eine strukturierte und nachvollziehbare Vorgehensweise, bei der man den Überblick behält und das eigentliche Ziel der Arbeit nicht aus den Augen verliert. Da es sich bei der Aufgabenstellung für das Essay um eine Literature Review handelt, konnte ich hier auf einschlägige Standard-Vorgehensweisen zurück greifen, wie sie für die Wirtschaftsinformatik z.B. bei vom Brocke et al. (2009) zu finden sind (Klick mich). Vereinfacht dargestellt, besteht dieses Framework aus folgenden Schritten:
     
    Scope der Literatur Review definieren, Konzeptualisierung der relevanten Themen, z.B. via Mindmap, Durchführung einer strukturierten Literaturrecherche, z.B. nach Webster& Watson (2002) (vgl. hierzu letzten Eintrag) Analyse und Synthese der Erkenntnisse aus der relevanten Literatur, Entwicklung einer Forschungsagenda zum weiteren Vorgehen.  
    Im Rahmen meines Assignments tat ich mir vor allem mit der Analyse und Synthese der relevanten Informationen schwer. Vielleicht klingt es für den/ die eine(n) oder andere(n) etwas altbacken, allerdings half es mir hier ungemein, parallel zum Entwurf des Essays ein Food-for-Thought Paper zu pflegen, in dem ich zu jeder potentiell nutzbaren Quelle die wichtigsten Bullet Points notiert habe. Mit dieser Gedächtnisstütze fiel es mir deutlich einfacher, eine in sich geschlossene Argumentationskette als roten Faden für die eigene Arbeit zu entwickeln.
    Aufgrund der Größenbeschränkung von 5000 Wörtern konnte ich die volle Breite der (zumindest gefühlt) relevanten Theorie nicht in das Dokument pressen. Damit stellte es eine weitere Herausforderung dar, einen geeigneten Punkt für ein Zwischen-Resumé festzulegen und ausstehende Arbeiten in einem Way Ahead zu skizzieren.
    Am Ende der Bearbeitungszeit konnte ich - auch dank einiger guter Inputs meines Supervisors - einen vorzeigefähigen Stand erreichen, den man als Grundlage für das weitere Vorgehen heranziehen kann. Die Rückmeldung inkl. Mitteilung über das Ergebnis soll Ende Januar kommen - jedoch teilte mir mein Supervisor noch vor Weihnachten mit, dass ich mir hier keine Sorgen machen bräuchte. Insofern konnte ich pünktlich zum Start in die Weihnachtsfeiertage ausspannen 😎
     
    Im nächsten Quartal steht das zweite Forschungsmodul MR402 an, das nach der forschungstheoretischen Ausrichtung des laufenden Moduls vor allem Forschungsmethoden zum Gegenstand hat (für weitere Infos siehe hier). Nachdem eine Bessereung der aktuellen Situation und eine damit einhergehende Lockerung der Pandemie-Maßnahmen auch in der kommenden Zeit nicht absehbar ist, gehe ich davon aus, dass auch das nächste Seminar wieder virtuell stattfinden wird. Parallel dazu geht die Operation "beruflich bedingter Standortwechsel" weiter - aber so, wie es aussieht, könnte ich schon bald eine Zusage zu einer passenden Pendler-Wohnung erhalten.🥳
     
    Einige abschließende Worte noch zum Thema Brexit: Wie die meisten mittlerweile mitbekommen haben sollten, scheint (Stand heute, 30.12.2020, 23:09 Uhr) ein Abkommen zwischen Großbritannien und der EU zu stehen. Leider scheidet GB damit zum einen auch aus dem EWR, zum anderen aus dem Erasmus-Austauschprogramm aus. Es stellt sich die berechtigte Frage, wie anerkannt britische Abschlüsse ab 2021 in Deutschland sind und ob man z.B. diese auch regulär tragen darf. Zu genau dieser Thematik werde ich im nächsten Blogeintrag weitereführende Infos geben. Falls ihr hierzu ganz bestimmte Fragen haben solltet, kann ich diese auch als Alternative in den Kommentaren beantworten.
     
    Damit wären wir auch am Ende angekommen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch in das neue Jahr, viel Erfolg, das nötige Quäntchen Glück und vor allem viel Gesundheit in 2021!
     
    Cheers,
    Martin
     
  8. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    seit meinem letzten Eintrag im November sind schon wieder fast drei Monate vergangen. Umso mehr wird es also Zeit für das erste Update in 2022!
    Zuallererst möchte ich an der Stelle nochmal meinen besten Dank bei @Markus Jung für das Interview aussprechen - ich hoffe, dass ich allen einige Einblicke in das Promotionsprogramm liefern konnte. Die wichtigste Erkenntnis von meiner Seite: Abgesehen von der inhaltlichen Vorbereitung werde ich mir beim nächsten Mal etwas mehr Schlaf gönnen und rhetorisch vorüben, um die bisher absurd hohe Anzahl an 'Äh', 'Ähm', 'Ja' und sonstigen Füllwörtern nach unten zu drücken. Für die Zukunft gelobe ich Besserung, versprochen! 😅
    Abgesehen davon stand die Zeit nach Weihnachten ganz im Zeichen der Project Approval Form (PAF). Nachdem ich im Dezember urlaubsbedingt kürzer getreten bin, war im Januar die Weiterentwicklung der Inhalte aus MR401 und MR402 ganz oben auf der Agenda, um diese dann eingedampft in die PAF zu überführen (vgl. auch Update 04/2021). Die Kerninhalte der PAF gliedern sich ähnlich wie das initiale Research Proposal in vier Bereiche: 
    Forschungsziel: Die Formulierung eines übergreifendes Ziels für das eigene Forschungsziel in einem bis maximal zwei Sätzen. Zwischenziele: Die Festlegung von Zwischenzielen (Research Objectives), um das übergreifende Forschungsziel Schritt für Schritt zu adressieren. Diese Zwischenziele stellen im Wesentlichen den Gegenstand der Forschungsfragen der finalen Thesis (jedoch als Statement und nicht als Frage formuliert) dar. Relevanz und Originalität der Forschung: Diese Passage baut im Wesentlichen auf den Inhalten von MR401 auf und stellt eine stark eingegrenzte, fokussierte Übersicht der bestehenden Literatur dar, um das Handlungsumfeld bzw. die Problemklasse zu identifizieren, mit dem sich der bzw. die Forscher*in auseinandersetzt. Vorgeschlagene Forschungsmethoden: In dieser Passage schließlich lassen sich die Inhalte aus dem Modul MR402 heranziehen und verfeinern, um eine sauber abgeleitete Forschungsmethodik und Forschungsmethoden festzulegen, die auf das zuvor definierte Problemumfeld und Beschaffenheit der identifizierten Forschungslücke zugeschnitten sind. Ergänzt wird dieser methodische Part durch einen Passus über ethische Vorgaben und Richtlinien im Forschungsprojekt. Für die Natur- oder Ingenieurwissenschaftler*innnen unter euch mag solch eine Passage eventuell trivial klingen. Sobald jedoch der Faktor Mensch in das Forschungsdesign eingebracht wird, ist die Einhaltung dieser ethischen Richtlinien immanent wichtig, um u.a. die Vertrauenswürdigkeit und Integrität der Forschungsarbeit sicherzustellen. Ergänzt werden diese Kerninhalte um ein Literaturverzeichnis (das typischerweise 20-30 Publikationen umfasst), mehrere Checklisten über ethische Richtlinien (hierzu mehr im Update 08/2021) und einen ausgearbeiteten Zeitplan (typischerweise eine Gantt-Chart, der sich über den gesamten Projektzeitraum erstreckt; in meinem Fall ist eine Dauer von ca. 4,5 Jahren, d.h. bis Mitte/ Ende 2024 geplant).
     
    Nach einigen Überarbeitungen in Zusammenarbeit mit meinem Supervisor habe ich Anfang diesen Monats schließlich die aktuelle Version der PAF eingereicht. Diese liegt aktuell beim Postgraduate Lead der School of Comupting and Engineering vor. Wie bereits im Interview mit @Markus Jung dargestellt, wird das Dokument mindestens einem internen Double-Blind Peer Review unterzogen, bevor das offizielle 'Go' für das weitere Vorgehen erfolgt.
     
    In der Zwischenzeit bin ich an drei Baustellen parallel dran:
     
    Auch wenn die PAF noch nicht formell bewilligt ist, habe ich angefangen, die Inhalte aus MR401, MR402 und der PAF  in eine erste Grobgliederung für die finale Thesis zu überführen und diese weiterzuentwickeln. Während MR401 nach dem Einleitungskapitel die Grundlage für die Literaturübersicht bildet, hat man mit MR402 bereits einen gut ausgearbeiteten Fundus, auf dem man im Methoden-Kapitel weiterarbeiten kann.
    Leider rächt es sich an der Stelle, dass ich im Oktober '20 für die Verweise in MR401 noch keine  Literaturverwaltung genutzt habe und diese nun aufwendig nachziehen muss. Das ist einerseits ärgerlich und zeitintensiv (ich bin aktuell bei ca. 200 Quellen im Repository angekommen), andererseits zwingt es einen dazu, die Quellenlage nochmal auf Vollständigkeit, Aktualität und Konsistenz zu prüfen. Quasi begleitend zur Zusammenführung entwickle ich für die Primärdatenerhebung das Interviewkonzept, um inhaltliche und strukturelle Anforderungen für die Entwicklung meines Ergebnisartefakts zu erhalten. Das bietet sich insofern gerade jetzt an, als das eine solche Datenerhebung konsequent (1) an den inhaltlichen Vorgaben und Lücken in der Literatur, und (b) an der Forschungsmethodik und den zugrundeliegenden, erkenntnistheoretischen Grundlagen ausgerichtet sein muss, um das Vorhaben durchgängig und konsistent zu gestalten. Als 'Bonbon' hat sich in meinem beruflichen Umfeld die Möglichkeit ergeben, eine interne Evaluation in Zusammenhang mit meinem Forschungsthema durchzuführen. Nach Rücksprache mit meinen Vorgesetzten und Arbeitskolleg*innen soll diese Evaluation auch strukturiert aufbereitet werden, was sie zu einem Kandidaten für eine wissenschaftliche Publikation macht. Einerseits ist die Veröffentlichung von praxisorientierten Themen u.a. aus Compliance-Gründen häufig eine Herausforderung - andererseits geben es mein Arbeitsumfeld und das Thema her, dass (natürlich wenn alles klappt) wertvolle Einblicke zu dem Thema einem größeren Publikation gegenüber zur Verfügung gestellt werden können.  
    Ich bin mir einerseits natürlich im Klaren, dass alle drei Themen dicke Bretter sind, die es zu bohren gilt. Andererseits habe ich mir jetzt nach der Einreichung der PAF ein günstiges Fenster geschaffen, um Geschwindigkeit bei dem Vorhaben aufzunehmen und wichtige Schritte noch in diesem Jahr zu machen. Auf wenn es in 2021 nicht so gelaufen ist wie ursprünglich geplant (siehe vor allem Update 05-06/2021), will  ich es in 2022 besser machen - in der aktuellen Situation gehe ich wieder mit viel Zuversicht an die Sache ran 🤓
     
    Cheerio, 
    Martin
  9. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo zusammen,
     
    das Jahr neigt sich allmählich dem Ende zu und es wird Zeit ein Zwischenfazit zu ziehen - so, wie es vermutlich jede*r ein Stück weit für sich macht.
     
    Zunächst zur aktuellen Lage:
    Seit Anfang des Monats ist meine Zeit in Hamburg zu Ende, der Laufbahnlehrgang ist erfolgreich abgeschlossen. Unterm Strich war es eine sehr lehrreiche und fordernde Zeit, in der ich nicht nur oftmals bis zum späten Abend an Vorträgen, Ausarbeitungen oder vor diverser Lektüre saß, sondern auch tolle Menschen kennenlernen durfte. So habe ich nicht nur inhaltlich eine Menge aus den letzten Monaten mitnehmen können, sondern auch neue Bekannte und neue Freunde aus allen Winkeln der Republik gefunden.
    An der Promotions-Baustelle geht es nach diesem langen Abschnitt erwartungsgemäß nur schleppend wieder los. Vor den Feiertagen ging es für eine Woche wieder ins Büro, die erste Urlaubswoche half ich bei einem Umzug in der Familie aus und die zweite Urlaubswoche lag ich - wer hätte es gedacht - standesgemäß mit Männerschupfen flach. Dementsprechend habe ich die lange Transkriptions-Durststrecke (obwohl man von der Sisyphus-Arbeit gar nicht durstig sein kann 😅) gestern überwunden und mich wieder an das letzte Interview gesetzt, bei dem ich stehen geblieben bin.
    Und wie bei den letzten Malen auch, empfinde ich es nicht nur als lästige Fleißarbeit, sondern auch sehr spannend sich in die Welt meiner Proband*innen wieder hineinzudenken und die Gedankengänge und Argumente meiner Gegenüber zu rekapitulieren. Der vor mir liegende Berg, den ich im September in Zahlen gefasst habe, wird zwar nur in sehr kleinen Schritten weniger - aber wäre es einfach, wäre es auch irgendwo langweilig. Hier muss ich mich  immer wieder dazu überwinden, die Skripte konzentriert durchzuarbeiten und nicht irgendwo gedanklich hängen zu bleiben - bei den Daten von 45 Proband*innen verliert man sonst immer wieder wertvolle Zeit. Ehrlicherweise gelingt mir das zwischen den Feiertagen eher so semi - aber ihr wisst ja: Die ersten Schritte sind immer die schwierigsten 😉 
     
    Wie fällt mein Resümee für das Jahr 2023 aus?
    Es war ein arbeitsintensives Jahr, das in der ersten Hälfte durch viel administrative Vorarbeiten und die Sammlung meiner Forschungsdaten gekennzeichnet war. Unterm Strich habe ich Personen innerhalb meiner Domäne von Hamburg bis nach Niederstetten und von knapp vor der luxemburgischen Grenze bis kurz vor Polen interviewt. Die zweite Jahreshälfte stand demgegenüber ganz im Zeichen Hamburgs, wo ich mein Promotionsvorhaben aus Zeitgründen hinten anstellen musste. Den Aufwand auf dem Laufbahnlehrgang habe ich vorher deutlich geringer eingeschätzt, sodass ich in diesen sechs Monaten wissenschaftlich kaum voran kam. Nachdem ich bereits in 2021 durch Verzögerungen beim Modul MR402 einige Zeit verloren habe, liege ich gegenüber meinem ursprünglichen Zeitplan etwa zwölf Monate zurück. Will damit sagen: Statt der anfangs geplanten vier werde ich voraussichtlich erst nach insgesamt fünf Jahren berufsbegleitender Promotion fertig. Natürlich ärgert mich das einerseits, weil ich mir das Vorhaben anders zurechtgelegt hatte. Andererseits zeigt der Blick in einschlägige Literatur, dass die durchschnittliche Zeit für ein Promotionsprojekt in Deutschland bei rd. 4,5 Jahren liegt. Für berufsbegleitende Formate gibt es meines Wissens nach keine zuverlässigen Statistiken, allerdings geben gängige Portale (siehe z.B. hier) ebenfalls eine Dauer von 3-5 Jahren an. Insofern sehe ich den aktuellen Verzug nicht als kritisch an.
     
    Umso mehr steht es für das Jahr 2024 in meinem Lastenheft, die vor mir stehenden Dinge konzentriert und zügig abzuarbeiten. Wenn mir das gelingt, ist eine Abgabe bis ca. Mitte 2025 durchaus realistisch. Das gibt auch mein Forschungsdesign her, nachdem ich für die jetzige Phase der Primärdatenerhebung von vornerein mit Abstand am meisten Zeit und Aufwand vorgeplant hatte und mit Abschluss dieser Phase ein Großteil der Fleißarbeit bei der Diss abgedeckt ist 🥸
     
    In diesem Sinne wünsche ich euch allen weiterhin geruhsame Tage nach den Feiertagen, einen guten Rutsch in das neue Jahr 2024 - und vor allem viel Gesundheit, Erfolg sowie das nötige Quäntchen Glück für eure weitere Zukunft! 🍀
     
    Cheers,
    Martin
     
  10. MartinGS
    Hallo zusammen,
     
    beim letzten Mal habe ich es bereits anklingen lassen, dass in diesem November noch zwei ziemlich coole Events stattfanden, von denen das Wissenschaftsforum der Wilhelm Büchner Hochschule (WiFo’21) eines war und von dem ich in diesem Beitrag berichte.
     
    Bereits im Vorfeld stand ich im Austausch mit einem der Professoren der WBH vom Programm-Komitee, weil wir eine reguläre Publikation (= peer-reviewed Paper) einreichen wollten. Unser Plan war es zunächst, das Ergebnis der Literaturrecherche zu meinem Arbeitsthema vorzustellen. Der Grundstein dafür war mit meinen Inhalten aus MR401 gelegt, es ging nunmehr um die Entwicklung einer Forschungsagenda: Welche Probleme können in der Wissenschaft und Praxis festgemacht werden, wo bestehen aktuell Lücken und welche Themen könnten als nächstes untersucht werden?

    Leider hat es durch den parallelen Workload bei mir auf der Arbeit nicht gereicht, um den Artikel mit der nötigen Qualität ‚in time‘ fertigzustellen, sodass ich das Unterfangen etwa zwei Wochen vor der Einreichfrist auf Eis legen musste. Die Situation war natürlich frustrierend, weil schon einiges an Arbeit in den Artikel geflossen ist (wer bricht schon gerne auf halber Strecke ab, weil die Zeit vorbei ist?). Umso mehr hatte es mich gefreut, als sich der Professor einige Tage später bei mir meldete und erkundigte, ob ich nicht mein Thema auf dem Promovierendenforum der Veranstaltung präsentieren wollte. Natürlich sagte ich sofort zu und registrierte mich für die Veranstaltung auf dem von der WBH genutzten Registrierungsportal Conftool. Durch die Vorarbeiten aus MR401 und MR402 hatte ich auch genügend Input, um die Präsentation ohne größere Zusatzaufwände zusammenzustellen. Gleichzeitig war es hierfür nicht notwendig, das vollständige Peer Review-Verfahren zu durchlaufen, da lediglich ein Vortrag gehalten und keine vollständige Publikation eingereicht wurde. Insofern könnte man auch sagen, dass ich aus der Not eine Tugend durch Upcycling gemacht habe 😉

    Einige Tage nach der Anmeldebestätigung und etwa eine halbe Woche vor dem WiFo wurden die Vortragenden des Forums von der Hochschule für einen Technik-Check via Zoom eingeladen, nachdem sich die WBH wegen der pandemischen Lage dazu entschieden hatte, das zunächst als Hybridformat geplante Forum vollständig online durchzuführen. Hier hatten wir die Möglichkeit, etwaige organisatorische Fragen im Vorfeld des Events zu klären, sodass ein reibungsloser Ablauf für die Referent*innen gewährleistet war.
    Am 05.11. war es dann soweit und gegen 09:00 Uhr ging die Veranstaltung mit einem Grußwort des Präsidenten der Hochschule via Zoom los. Dabei stand das diesjährige WiFo ganz im Zeichen der Schlagworte Digitalisierung und digitale Transformation und wurde vom AKWI der GI organisiert. Es wundert also nicht, dass das Who-is-Who der Wirtschaftsinformatik an deutschen Hochschulen vertreten war. Dazu gehörten neben der WBH u.a. die Universitäten Rostock, Oldenburg, Nürnberg, Osnabrück, Darmstadt sowie die FHs Aachen und Kiel, die DHBW, die THs Brandenburg und Rosenheim sowie die HTW Berlin, die Beuth Hochschule und die HS Darmstadt. Insgesamt waren an in der Spitze ca. 150 Teilnehmende aus der Wissenschaft und Praxis in der Konferenz dabei. Das ist ein stolzer Wert, wenn man bedenkt, dass auch bei größeren und bekannteren Konferenzen der deutschsprachigen Wirtschaftsinformatik wie der MKWI oder der WI zuletzt ähnlich viele Teilnehmende dabei waren.

    Eigentlich war zum Promovierendenforum geplant, dass neben mir noch eine zweite Absolventin der WBH vorträgt, die ihr Vorhaben an der University of Loughborough durchführt. Diese fiel jedoch kurzfristig aus, sodass ich statt zehn Minuten + fünf Minuten (für Fragen) ab 13:30 Uhr dran war und eine halbe Stunde zur Verfügung stehen hatte. Es war für mich kein Problem die Zeit vollzubekommen, sodass ich meine Präsentation mit einem guten Gefühl runterspulen und in die anschließende Fragerunde übergehen konnte. Hier hat es die WBH auch sehr gut mit Fragen und Anmerkungen gelöst, indem die Moderator*innen diese bis zum Ende jeder Präsentation im Chat gesammelt und anschließend abgearbeitet haben. Das Feedback zu meinem Vortrag fiel (wie ich fand) gut aus und ich habe mich über zahlreiche Impulse der Community gefreut – von inhaltlichen Ideen bis hin zu methodischen Fragen. Einmal mehr wurde mir dadurch deutlich, wie wichtig der wissenschaftliche Austausch ist, damit man eben nicht nur alleine vor sich hin arbeitet.

    Insgesamt war diese Erfahrung trotz der anfänglichen Enttäuschung über das nicht geschaffte Paper ein voller Erfolg. Manchmal erreicht man eben nicht sein Ziel straight ahead, sondern benötigt etwas Improvisationskunst – und natürlich auch eine Prise Glück. Die nächste Gelegenheit, die geplante Literaturrecherche in Form zu gießen, kommt bestimmt.

    In diesem Sinne – Cheerio!
    Martin
     
  11. MartinGS

    Monats-Update
    Hallo Community!
     
    Wie in meinem letzten Blogeintrag angekündigt, werde ich heute über meine Erfahrungen berichten, die ich zum Start in das PhD-Progranm gemacht habe. 
     
    Bevor ich jedoch zum eigentlichen Verlauf komme, möchte ich nochmals auf die Proposal-Erstellung eingehen. Mein Mentor aus dem Erststudium sagte passend dazu immer: "Zeig mir deinen Projektplan und ich sage dir, wie das Projekt endet".
    Eine ähnliche Philosophie verfolgt auch das Team der UniGlos bei der Erstellung des Proposals: Während man für die Zulassung zum DBA-Programm deutlich weniger Aufwand investieren muss, ist für das PhD-Programm eine deutlich elaboriertere Ausarbeitung notwendig gewesen. So wird hier bereits vorausgesetzt, dass man bezüglich forschungstheoretischer Ansätze nicht nur den berühmten Schuss ins Blaue setzt, sondern eine schon relativ deutliche Strategie für das Vorgehen bei dem Projekt darlegt - ganz nach dem obigen Motto.
     
    Glücklicherweise konnte ich hier von den Erfahrungen aus meinem Erststudium profitieren, sodass ich keine großen Probleme hatte (damals setzten wir uns u.a. auch intensiv mit Forschungsmethoden und Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens auseinander). Für den/ die eine*n oder andere*n könnte das abschreckend wirken, insbesondere wenn man ein eher anwendungsorientiertes Studium absolviert hat. Allerdings kann ich auch hier sagen: Nur keine Panik, ein Proposal ist keine Rocket Science! Die Lecturers und Advisors unterstützen einen schon vor der Zulassung mit wertvollen Tipps, worauf man bei der Verfassung zu achten hat. Abgesehen davon werden auch genügend Hinweise auf einschlägige Grundlagenliteratur gegeben, die man zur Rate ziehen kann. Beides natürlich unter der Prämisse, dass man sie anschreibt und um Unterstützung bittet (was meiner Erfahrung nach problemlos klappt).
     
    Die Gliederung einer solchen Themenskizze könnte dann bspw. am Ende so aussehen (natürlich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, dies dient nur als Anhalt):
     
    Einführung/ Problemumfeld: Was ist der thematische Scope bzw. das Forschungsumfeld? Und was in diesem Umfeld stellt eine konkrete Forschungslücke bzw. eine Klasse von noch nicht ausreichend untersuchten Problemen in der Wissenschaft (und Praxis) dar? Gesamtziel: Was ist - in einem oder zwei kurzen Sätzen - die übergreifende Zielsetzung, die man mit dem eigenen Forschungsprojekt avisiert? Teilziele: Welche Zwischenschritte sind geplant, um dieses übergreifend formulierte Ziel zu erreichen? Sachstand aus Forschung und Praxis: Was ist der derzeitige Status Quo in der Literatur in dem Themenumfeld? Welche Erkenntnisse gibt es aus wissenschaftlichen Publikationen und welche Lücken weisen diese möglicherweise auf? Forschungsmethodik: Welche grundsätzliche Philosophie verfolgt das Projekt und welches Forschungsdesign bzw. welche Vorgehensweise soll genutzt werden, um die oben genannten Ziele zu adressieren? Zeitplanung: In welchen Monats- und Jahresscheiben mit welchen Projektphasen ist die Durchführung des Forschungsprojekts geplant (bspw. als Gantt-Chart)?  
    Sobald man einen ersten Draft des Dokuments abgefasst und abgeschickt hat, geht dann das Feedback-Pingpong los: Je nach Qualität und Reife der Inhalte erhält man Rückmeldung von den Supervisorn zur Einarbeitung, anschließend geht das ganze von vorne los. Sobald das Proposal einen ausreichenden Reifegrad erreicht hat, geht es für den PhD an den Course Lead der jeweiligen School, in der man thematisch am nächsten ist - in meinem Fall war das noch die School of Business and Technology (Mittlerweile wurde sie in Business School und School of Computing& Engineering aufgeteilt).
     
    Das "Go" des Course Leads war schließlich der Startschuss zum Einschreiben. Gegenüber Hochschulen in Deutschland lief das erfrischend modern - anstatt überall beglaubigte Kopien in n-facher Ausfertigung hinzuschicken, konnte ich alles auf einem Portal im PDF-Format hochladen. Etwa zwei Wochen später bekam ich dann die Zusage zum Programm via Email. Kurz darauf erhielt ich auch die Zugänge zum Studienportal, Uni-Mail und den anderen IT-Ressourcen. Trotz zwei Masterabschlüssen in der Vergangenheit war es ein echtes Highlight für mich, die neue Mailadresse nutzen zu können 😄
     
    Ende September war es schließlich soweit, das erste Modul stand an. Aufgrund der andauernden COVID-19 Pandemie und der zuletzt wieder steigenden Fallzahlen (die im UK nochmal deutlich schlimmer sind, als bei uns), fand das entsprechende Seminar als Webkonferenz in MS Teams statt. Hierbei hatte ich die komfortable Situation, dass wir gerade mal mit eineinhalb Leuten drin saßen - eineinhalb deswegen, weil der zwei Kommoliton parallel zu dem Modul beruflich gebunden war und deswegen nicht durchgängig in der Konferenz dabei sein konnte. Das stellte jedoch kein Problem für die Lecturer dar, die ihr Thema routiniert und viel Motivation durchgezogen haben und den Kommoliton immer wieder ins Boot geholt haben.
     
    Thema des Moduls waren dabei:
     
    Methodological Fundamentals - An Introduction to Research Philosophy: Hier ging es um forschungstheoretische Grundlagen sowie um Grundsätze von verschiedenen, methodischen Ansätzen (Realist vs. Interventionist vs. Constructivist, Qualitative vs. Quantitative vs. Mixed& Multi Methods, Cross-sectional vs. Longitudinal Research) Research Methods and Analysis: Gegenstand dieses Blocks waren die verschiedenen Forschungs- und Analysemethoden und -instrumente, um primäre Forschungsdaten zu erhalten und auszuwerten (Beispiele: Surveys, Fallstudien, Interviews, Focus Groups, Observations etc.).  
    Aufgrund der sehr kleinen Lerngruppe sind wird deutlich schneller mit den Inhalten des Moduls durchgekommen, sodass wir zwei statt drei Tage (Donnerstag-Samstag war geplant, Freitag waren wir durch) benötigten. Zum Abschluss erhielt ich auch die Deadline für das erste einzureichende Paper, das bis kurz vor Weihnachten vorliegen muss.
     
    Was hat sich in den dreieinhalb Wochen seitdem getan? Leider musste ich die Arbeit an dem Paper bisher zurück stellen, nachdem es aktuell zwei weitere Baustellen gibt. So hat einerseits in diesem Monat eine sechsmonate Weiterbildung begonnen, andererseits fand diese Woche eine zweitägige Schulung statt. Beschweren, dass mir bis zum Jahresende langweilig wird, kann ich mich jedenfalls nicht 😉
     
    Damit ist der Blog auf dem letzten Stand der Dinge (Augenringe! Höhö. Ok, pardon.). In der nächsten Woche steht der Induction Day - also das Einführungsevent - für die Teilnehmer*innen des PhD-Programms an der UniGlos an, der auch wieder virtuell abgehalten wird. Auch wenn es zuletzt nicht mit dem Essay für das Modul vorangegangen ist, freue ich mich auf die Veranstaltung und werde von ihr - und natürlich auch von den neuesten Entwicklungen bei mir - im nächsten Eintrag berichten.
     
    Cheers!
    Martin
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