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Soziale Arbeit als Quereinsteiger


schwedi

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Hallo,

 

gibt hier im Forum Mitglieder mit Erfahrungen, wie es mit Chancen zum Quer-Einstieg in den Bereich Sozialarbeit aussieht?

Hat jemand aus einem ursprünglich fachfremden Bereich bereits ein (Fern-)Studium in dem Bereich im fortgeschrittenen Alter absolviert und den Einstieg in eines der Arbeitsfelder der sozialen Arbeit geschafft?

 

Danke und viele Grüße,

Silke

 

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 Ich antworte mal, auch wenn ich mit meinem Studium noch lange nicht fertig bin. Also, ich komme auch aus einem völlig anderen Bereich (Apotheke) und habe mich unter anderem genau deshalb für soziale Arbeit entschieden, weil die Arbeitsmarktlage zur Zeit wirklich sehr gut ist. Ich bin der Meinung dass dort tatsächlich jeder eine Chance hat, der die richtige Einstellung mitbringt. Mein Mann arbeitet schon sehr lange als Sozialarbeiter und bestätigt diese Sichtweise. Er ist zum Beispiel im Amt für soziale Dienste, und da wäre es überhaupt kein Problem -  eher im Gegenteil, manchmal sind eben die etwas reiferen (hüstel) Kollegen, die auch Erfahrungen aus anderen Bereichen mitbringen, genau das, was man auf der Arbeit braucht. Bei Trägern sieht es ähnlich aus. Ich würde sagen: wer bereit ist sich zu engagieren, und sich reinzuknien, der hat immer eine Chance.

Schwierig wird es eher, wenn du einen zu spezifischen Berufswunsch hast (soziale Arbeit ist ja ein breitgefächertes Feld, da sollte man durchaus offen für verschiedene Bereiche sein) oder eben einen ganz klassischen „9 to 5-Job“ suchst und nicht bereit bist, auch mal einzuspringen oder die ein oder andere Überstunde zu machen. Das hat aber alles ja nichts mit Quereinstieg oder Fernstudium respektive Alter des Jobsuchenden zu tun, das ist eben eher eine Grundvoraussetzung.

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Anyanka hat schon viel Richtiges geschrieben. Zusätzlich vielleicht noch ein Hinweis: Schauen Sie, welche Bereiche in der Sozialarbeit Sie interessieren und gehen Sie mal in sich, wie das mit den Belastungen aussieht, die in diesem Tätigkeitsfeld auf Sie zukommen. 

 

Es ist auch hilfreich, wenn Sie schon während des Studiums Kontakte in die jeweiligen Felder hinein aufnehmen, die Sie interessieren. Und wenn Sie schauen, welche Kenntnisse Sie aus Ihrem bisherigen Berufsleben Sie in ein neues Arbeitsgebiet mit hinein nehmen können.

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Ich sehe schon, meine Frage wurde glasklar durchschaut :rolleyes:. Das Thema treibt mich bereits seit Langem um - wie so manchen hier im Forum - , ohne aber bislang den entsprechenden Mut aufzubringen, sich mal ernsthaft mit den eigenen Absichten und Möglichkeiten eingehend zu beschäftigen, aus den üblichen bekannten (bequemen) Gründen: ich bin zu alt, zu spät für Berufswechsel, etc. pp.

 

Ja, tatsächlich habe ich zwei Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit im Auge, in denen ich tätig werden möchte. Eine meiner Überlegungen wäre, meinen jetzigen Job auf 4 Tage zu reduzieren und mir ein Ehrenamt in einem der beiden Arbeitsfeldern zu suchen für 1 Tag pro Woche, am besten in einem auf das Studium anrechenbaren Ehrenamt. Das verbleibende Hauptpraktikum hatte ich überlegt im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes zu absolvieren. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber ist es gängig ein mehrmonatiges Sabbatical nehmen zu können, das würde das Praktikum enorm erleichtern. 

 

Last but not least möchte ich noch eine Bekannte interviewen, die selber umgesattelt war vom " gehobenen Business" in das Jugendamt, nachdem sie soziale Arbeit im Präsenzstudium studiert hatte - allerdings in jüngeren Jahren.

Es fehlt mir noch das Gefühl, ob es überhaupt eine realistische Chance gibt in dem fortgeschrittenen Alter derartig zu wechseln, und da bin ich für Erfahrungen sehr dankbar.

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@Anyanka @KanzlerCoaching, vielen Dank für Deine und Ihre Antworten.

Vielleicht habe ich auch Zweifel, weil es mir ähnlich wie bei Wirtschaftspsychologie momentan vorkommt wie ein "Run" auf soziale Arbeit , auch erkennbar an der zuletzt sprunghaft gestiegenen Zahl von privaten Hochschulen, die "soziale Arbeit" anbieten. Sprich, in ein paar Jahren gibt es ein Überangebot, bei dem die häufig jüngeren Bewerber sicherlich bevorzugt würden.

Auf der anderen Seite lasse ich mir in meiner Ziel-Region Stellenangebote in diesem Bereich zukommen, und es gibt  (momentan) tatsächlich mehr Angebote, als ich befürchtet habe. Auch wenn es sich nicht selten um befristete Stellen handelt.

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vor 57 Minuten, schwedi schrieb:

bei dem die häufig jüngeren Bewerber sicherlich bevorzugt würden

Das ist in vielen Bereichen sicher so, ja. Du darfst aber nicht vergessen, dass man für viele Jobs in der Sozialen Arbeit ein gewisses "Standing" braucht. Stell Dir eine 21-jährige Familienhilfe vor, die eine Mutter Mitte 30 betreut, oder eine(n) Casemanager(in) im Jugendamt, die mit Anfang 20 direkt der klassischen "Abitur und direkt Studium"-Laufbahn entspringt, und dort oft mit sehr harten Realitäten konfrontiert wird. Auch eine Kita-Leitung wird es schwerer haben, wenn sie eher jung ist und alle Erzieher in der Kita bereits Mitte oder Ende 40 sind - vom Kontakt zu anspruchsvollen Eltern ganz abgesehen. Damit will ich nicht sagen, dass junge Menschen das nicht können! Aber für viele Bereiche würden auch Arbeitgeber Leute bevorzugen, die schon etwas Lebenserfahrung haben.

Es gibt (unter anderem im Team meines Mannes) tatsächlich eine Reihe von Sozialarbeitern, die mal Berufssoldaten waren und danach Soziale Arbeit studiert haben - das wird nicht als Nachteil angesehen, auch wenn das für Außenstehende vielleicht im ersten Moment "komisch" wirkt.

Ich werde mein Studium, so denn alles klappt, mit Mitte 40 abschließen, und bieten kann ich dann 20 Jahre Berufserfahrung aus einem Gesundheitsberuf mit viel Kontakt zu den verschiedensten Menschen sowie mehrere Jahre Erfahrung als Mutter und Pflegemutter von Kindern mit unterschiedlichen Herausforderungen. Nenn mich selbstbewusst - aber ich würde mich einstellen! 😜

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Es gibt Bereiche, die fordern junge Mitarbeiter. In der Jugendarbeit mit Mitte 40 einzusteigen, das ist sicher nicht einfach. Aber wenn man mit jungen Menschen in der Berufsförderung beispielsweise arbeitet, dann ist "richtige" berufliche Erfahrung und ein gewisses Lebensalter schon von Vorteil.

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