Die Vertreibung aus dem Paradies
Die Zeit rennt, und ich hinterher. Die letzte Woche des CSUS-Aufenthalts verging im Nu. Ich war auch gut beschäftigt:
Grupppenpräsentation vorbereiten:
Unsere Gruppe kämpfte sehr mit dem inneren Schweinehund. Die Nachmittage am Pool versuchten wir mit Nachtschichten auszugleichen. Die Rechnung ging nicht so ganz auf. Man ist dann einfach nicht mehr so effizient. Aber schlussendlich haben wir mit einer Top-Präsentation überzeugt.
Der Roboter bereitete mir einige graue Haare. Ein defekter Infrarot-Empfänger kostete wertvolle Stunden. Nachdem nichts mehr ging, habe ich alles mehrmals zusammengebaut, frische Drähte und Widerstände eingebaut. Ich bin einfach kein geübter Bastler, sonst hätte ich dabei die IR-Sensoren auch beachtet. Nun ja, einige Zeit später war ich klüger. Der IR-Test verlief erfolgreich, aber die Stunde war zu Ende und ich musste zusammenpacken. Am nächsten Tag funktionierten zwar die Sensoren, aber der Roboter erkannte keine Hindernisse mehr. Das war dann kurz vor dem benoteten Test. Ich habe dann erst mal den einfachsten Test gemacht: Roboter fährt einen mit Klebeband markierten Parkours ab. Dazu musste ich noch etwas an der Programmierung und an den Sensoren basteln, weil dass vom Dozenten verwendete Klebeband eine andere Breite hatte, als mit dem ich vorher getestet hatte. Der Test ging reibungslos. Aber ich wollte mehr. Schliesslich hatte mein Roboter schon mal Hindernisse erkannt. Ich testete die Sensoren nun einzeln und stellte fest, das der rechte schon auf 30 cm ein Hindernis erkannte und der linke erst bei 3 cm. Nur warum? Ein Kollege mit Adleraugen erkannte, dass ich zwei unterschiedliche Widerstände für die Sensoren verbaut hatte. Ein winziger oranger und roter Streifen auf dem winzigen Widerstand war die Ursache allen Kummers. Schlussendlich erkannte mein kleiner Roboter wieder Hindernisse und fuhr den Parkours fehlerlos ab. Wegen Zeitmangel war der Code null optimiert. Wie ein Kollege meinte, der meiner Testfahrt zusah: elegant ist was anderes.
Auf den Englischtest gab es erwarteterweise volle Punktzahl. Und auf die Ergebnisse der theoretischen Tests für Sensorik und Mechantronik müssen wir leider noch etwas warten. Aber ich bin zuversichtlich beide bestanden zu haben.
Verdienterweise gab es zum Abschluß eine Poolparty mit Barbecue. Denn laut unserem Prof war unser Jahrgang notenmässig der beste Jahrgang seit es das Programm gibt (seit 11 Jahren?). Das wir feiern können, wurde schon am vorigen Freitag am wöchentlichen deutschen Stammtisch von Sacramento bewiesen, als der Rekord der höchsten Bar-Rechnung im Hoppy´s von unserem Jahrgang geknackt wurde. Work hard, party hard! Oder anders ausgedrückt: There ain't no party like a hornet party 'cause a hornet party don't stop! Das war der Lieblingsspruch eines Teamkollegens, den er bei den Cheerleadern der Sac State Hornets aufgeschnappt hat.
Heute bin ich mit Esme nach San Francisco gefahren. Auf dem Weg haben wir einen Abstecher über das Muir National Monument gemacht und uns die Riesen-Redwood-Bäume angeschaut. Ich hatte wieder jede Menge Spass mit dem kleinem Flitzer über die kurvigen Bergstraßen zu düsen. Esme, als Beifahrerin, hatte glaube ich etwas weniger Spaß. Nun ja, wir sind beide wohlbehalten in SF angekommen und geniessen gerade die Aussicht über die nächtliche Stadt aus dem 17. Stockwerk.
Morgen abend geht unser Flieger zurück. *schnüff* Ich empfinde es gerade wie die Vertreibung aus dem Paradies. Zuhause erwartet mich wieder das stressige Dasein, des Fernstudenten. Job, Studium, Freunde, Freizeit - alles will wieder unter den Hut gebracht werden. Die letzten drei Wochen waren für mich intellektuell anspruchsvoll. Aber auf keinen Fall negativ stressig. Aber das werde ich bald wieder haben. Schliesslich habe ich mir in den Kopf gesetzt, Ende November die nächste Klausur zu schreiben. Und zwar eine für mich anspruchsvolle Klausur.
Jetzt versuche ich erstmal all die Einkaufstüten in dem Koffer unterzubringen.
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