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HE710M: Funkstille


Heute ist Abgabe von Assignment 2. Heute scheint die Sonne, gerade ist Sonnenuntergang. Und heute ist Abgabe.

 

Ich habe die letzten Tage etwas reflektiert. Es kostet mich nur Energie mich über die Dozentin zu ärgern,  vor allem bringt es auch nichts. Ich habe aktuell noch keine Ahnung wie ich das Assignment 1 gerade bügel. Ich glaube am Meisten hatte mich getroffen, dass sie sagte ich könne wissenschaftliche Gedanken nicht entwickeln. Da wollte ich auch erst nichts hier zu schreiben. Denn in allen schriftlichen Arbeiten (Bachelor und Master) wurde das als Stärke und Fähigkeit hervorgehoben und auch an anderen Stellen. Von daher hatte mich das getroffen, auch weil ich nicht erkennen kann woran sie das fest machen will.

 

Im Moment hat sich eine egal Stimmung eingestellt mit dem Gedanken, dass ich es ihr ohnehin nicht Recht machen kann. Deswegen habe ich mir letzte Woche neben meinem Seminar auch keinen Stress gemacht und mache gerade Pause. Ich mache mir keinen Druck wegen der Deadline. Es ist eine Bestehensaufgabe, d.h. wenn ich sie erst zum Nachreichtermin einreiche ist es auch gut. 

 

Etwas Beklemmung habe ich aber noch wegen dem letzten Teil des Moduls. Begutachtung und Feedback zu der Aufgabe eines anderen. Nach und nach sind jetzt die Fälle eingetrudelt. Zwei thematisieren sehr ausführlich etwas, das mich sehr stark triggert aufgrund meiner persönlichen Biografie. Das Lesen hat starke Flashbacks und andere PTBS Symptome ausgelöst. Das war nicht so super. Wir sind ja nur 13 Studierende. Und ich habe die absolute Panik, dass mir einer dieser Fälle zu geordnet wird. Und ich befürchte, die Dozentin würde auch nicht verstehen, wenn ich ihr sage, dass das aus gesundheitlichen Gründen nicht geht. (Zumal ich vermutlich ohnehin schon den Stempel "Querulant" habe). Ich persönlich meide solche Themen. Ich bin da einfach nicht distanziert genug. Und nein, so etwas ist bei den Themen außerhalb eines therapeutischen Settings keine gute Übung.

 

Ich will wirklich nur noch, dass dieses Albtraummodul vorbei geht 

16 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Tut mir leid, dass dir das Assignment so zusetzt. 
Was das Thema angeht: Querulant hin oder her (und ich würde nicht mal davon ausgehen, dass sie das wirklich von dir denken), wenn es da Themen gibt, die dich triggern, dann würde ich das sagen und um ein anderes bitten. Du tust dir keinen Gefallen damit, das dann trotzdem hinzunehmen.

Auch bei mir gibt es (ebenfalls biografiebedingt) ein bestimmte Themengebiet, was ich niemals bearbeiten könnte und würde. Das würde ich auch sehr eindeutig kommunizieren und es wäre mir egal, was andere darüber denken. Ich glaube heutzutage sollte eine Hochschule durchaus traumatische biografische Erlebnisse (oder andere Einschränkungen) von Studenten zu berücksichtigen. Das hat ja nichts mit „Extrawurst“ zu tun.

Bearbeitet von Anyanka
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@Anyanka  danke für die Worte. Ich habe das tatsächlich vorhin, bevor ich deinen Kommentar jetzt gesehen habe getan. 

 

Ich in einer kurzen Nachricht versucht deutlich zu machen, dass das Modul mich ohnehin schon triggert (Ich habe ja nicht ohne Grund einen Beruf, der so weit von der Pflege weg ist aber zugleich tut es eben auch weh, denn ich habe meinen damaligen Beruf, besonders den Bereich geliebt.) Ich habe mich dann auch direkt in dem Zug entschuldigt, dass ich ihr gegenüber so "on edge bin". Und dann habe ich ihr in zwei Sätzen gesagt, dass und auch warum ich diese Themen nicht machen kann und sie bitte das zu berücksichtigen. 

 

Sollte sie das dennoch tun, wäre das mehr als respektlos und unprofessionell.

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vor 11 Stunden hat Anyanka geschrieben:

Auch bei mir gibt es (ebenfalls biografiebedingt) ein bestimmte Themengebiet, was ich niemals bearbeiten könnte und würde. Das würde ich auch sehr eindeutig kommunizieren und es wäre mir egal, was andere darüber denken. Ich glaube heutzutage sollte eine Hochschule durchaus traumatische biografische Erlebnisse (oder andere Einschränkungen) von Studenten zu berücksichtigen.

 

Prinzipiell haben Sie recht. Allerdings sehe ich das schon als Problem, wenn Sie Soziale Arbeit studieren. Im Arbeitsalltag können Sie sich Zuständigkeiten in aller Regel nicht aussuchen und Sie werden vermutlich (so meine Erfahrung) regelmäßig Themen begegnen, die an schwierige biographische Erfahrungen rühren.

 

Sie sollten also überlegen, wie Sie diese Themen bearbeiten können.

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vor 27 Minuten hat KanzlerCoaching geschrieben:

Sie Soziale Arbeit studieren

Studiere ich ja nicht ;)

 

Ich habe bewusst einen Studiengang gewählt, der nah genug an meinen Interessen und Tätigkeiten ist und weit genug von bestimmten Themen weg.

 

In meinem Arbeitsalltg ist das, um was es geht auch keine Thema, bzw. nicht in der geschilderten Weise.

 

vor 30 Minuten hat KanzlerCoaching geschrieben:

Sie sollten also überlegen, wie Sie diese Themen bearbeiten können

Und noch was, sie haben oben was überlesen und zwar, dass das außerhalb einer Therapie nicht sinnvoll ist. Ich arbeite an diesen Themen, aber nicht im Studium, schon gar nicht im Fernstudium.

 

Ansonsten ist es aber tatsächlich so, das sollte ich aktuell bzw. wenn es (was nur 1x in 3 Jahren passiert ist) auf der Arbeit auftaucht, ich das tatsächlich abgeben darf und Kollegen z.B. die Anspruchsprüfung drchführen, das muss ich in den einzelnen Fällen selber einschätzen. Das ich die Option habe, fällt bei uns unter "Fürsorgepflicht des Arbeitgebers". Das ist so ziemlich das einzige, wo so etwas auftauchen kann. Denn danach geht es um die Zahlbarmachung von Sozialleistungen, die unabhängig von biografischen Erzählungen ist.

 

 

Die Integrative Gesundheitswissenschaft ist zwar eine Grenzwissenschaft zwischen der Soziologie, Sozialwissenschaft und Gesundheitswissenschaft, es geht aber mehr um Forschung und Forschungsansätze sowie z.B. Kollaboration, methodische Grundlagen für die Forschung. Das wird praxisorientiert "geübt" und reflektiert. Dazu gehört aber auch sich seiner eigenen Grenzen bewusst sein (das war besonders inhaltlich Thema des letzten Moduls), denn alles andere wäre unprofessionell. Und nur weil ich mich (noch) nicht mit bestimmten Dingen befassen kann, heißt es nicht, dass ich es nie werde.

 

Aber bei traumatischen Erlebnissen, baucht es dafür, damit die Gefahr der Re-Traumatisierung signifikant sinkt, einen anderen Rahmen, als eine plastische in allen Farben schillernde und diskutierte 8 Seitige Fallbeschreibung, die man eben auch reflektieren muss, wenn man Feedback geben soll.

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Ergänzung: Als ich diesen Studienbedingungen gewählt habe, war dieses Modul nicht Teil davon, stattdessen war es ein Modul mit Forschungs- und Wissenschaftstheorien.

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Ich finde es richtig gut, dass du auf dich achtest und trotzdem an die Dozentin geschrieben hast. Sicherlich nicht ganz einfach, wenn die Chemie nicht so ganz stimmt und wo das Thema auch etwas Vertrauen voraussetzt. 
Ich bin aber guter Dinge, dass dies beherzigt wird - meine Erfahrung mit Schweden ist, dass eine höhere Akzeptanz und Sensibilisierung psychologischer Themen vorherrscht als in Deutschland. Aber auch darüber hinaus müssen Hochschulen Härtefälle berücksichtigen. Sollte die Dame hier ablehnend reagieren (was ich nicht glaube), kannst du aber immer noch eine Instanz höher gehen. Es gibt bestimmt auch eine Art Studienservice, oder notfalls auch das Prüfungsamt etc. Ich könnte mir vorstellen, dass man sich auf eine Art Ausgleichleistung einigen kann. 

 

Ansonsten hoffe ich, Polli, dass du bei Flashbacks Skills an der Hand hast, um die innere Sicherheit nach Flashbacks oder Dissoziationen wieder zurückzugewinnen. 

LG

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vor 3 Stunden hat KanzlerCoaching geschrieben:

Im Arbeitsalltag können Sie sich Zuständigkeiten in aller Regel nicht aussuchen und Sie werden vermutlich (so meine Erfahrung) regelmäßig Themen begegnen, die an schwierige biographische Erfahrungen rühren.

Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Es handelt sich hierbei aber tatsächlich um ein Thema, mit dem ich nur theoretisch (zum Beispiel in einer Hausarbeit) konfrontiert werden könnte, und selbst das ist bei meinem Studiengang nicht wahrscheinlich. Es war mehr als Beispiel in den Raum gestellt. Im späteren Arbeitsfeld wird es mich nicht betreffen, das weiß ich sicher. Ich hätte das Studium sonst nicht gewählt.

Zitat

Sie sollten also überlegen, wie Sie diese Themen bearbeiten können.

Auch hier haben sie natürlich recht und ich habe mir da helfen lassen. Es ist nur eine freiwillige Entscheidung von mir, dieses Thema aus dem Arbeitskontext konsequent auszuklammern. Das halte ich im übrigen nicht für eine Schwäche (was sie ja auch nicht gesagt haben, keine Sorge), sondern für eine sehr gut durchdachte Entscheidung.

Bearbeitet von Anyanka
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vor 38 Minuten hat Vica geschrieben:

Flashbacks Skills an der Hand hast, um die innere Sicherheit nach Flashbacks oder Dissoziationen wieder zurückzugewinnen

Es ist ein working progress. Meine Ärztin hat es mal so formuliert...für die "klassischen" DBT Skills hat mein Intellekt und die Sensibilität zu viele Fahrspuren. 

 

Mal klappt es gut mal nicht und dann kann es auch mal passieren, dass ich in Dortmund und nicht Dorsten lande. Aber mein Frühwarnsystem wird immer besser und ich lerne mich mehr und mehr darauf zu konzentrieren, um früher einfacher reagieren zu können, als später intensiver Wege finden zu müssen.

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Solche Erfahrungen sind natürlich nicht schön. Verständlich, dass dich die Situation sehr belastet. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen und lass den Kopf nicht hängen.

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Hey, super, dass die Rückmeldung positiv war! :thumbup: Alles andere hätte ich auch bestürzend gefunden. Solche Erlebnisse, in denen man ohne Wenn und Aber Ernst genommen wird, empfinde ich ja auch immer als kleine Meilensteine. 

LG

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Das Stimmt und das kommt für heute in mein Positiv Tagebuch (Dir @Vicabestimmt ein Begriff). Am Anfang hätte ich meine Klinkpsychologin dafür und für ihren positiven Ansatz zum Geier schicken können. Heute bin ich ihr dankbar. Besonders an "Regentagen" tut das blättern darin und die Überlegung ob nicht doch noch 1. ein Regenbogen, 2. ein Sonnenstrahl und 3. eine Pfütze zum reinspringen da war, gut. Und wenn man erst mal regelmäßig anfängt nur 3 positive Dinge (und es könne  ja ganz kleine sein) aufzuschreiben, merkt man welche Kraft dahinter steckt und das Leben bekommt wieder mehr Farbe.

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Am 22.2.2021 um 20:26 hat polli_on_the_go geschrieben:

Positiv Tagebuch

 

Schöne Gewohnheit. Seit einiger Zeit betreibe ich auch Joy Hunting, sammle die guten Momente und schreibe mir täglich auf einem digitalen Notizzettel auf, was gut war - und auch wer mir gut getan hat, jeweils mit einem 🙂 oder 😀 davor. Es gab bisher noch keinen Tag, an dem es keinen Eintrag gab. Und wie du auch schreibst, ergibt sich so eine schöne Sammlung. Außerdem überlege ich mir am Abend im Bett immer fünf Dinge, die am Tag schön waren (sind mitunter andere als auf der Liste), und schlafe danach dann meist ein. 😉

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