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Lernen optimieren


DerLenny

801 Aufrufe

Den Social Media Algorithem sei Dank bekomme ich eine sehr große Anzahl an "Lerntipps" in meinen Feeds. Und ein großer Teil von ihnen verspricht "die eine wirklich gut funktionierende Methode um alles zu lernen"

Und das ist natürlich Blödsinn und Click-Bait. Lernen ist ein komplexer Vorgang. Verschiedene Inhalte und Ziele erfordern teilweise unterschiedliche Herangehensweisen. Und: je nachdem, wo das Problem beim Lernen liegt, muss man es unterschiedlich angehen.

 

Beispiel Pomodoro Technik

Nehmen wir mal etwas, bei dem der allgemeine Zensus wirklich positiv ist: die Pomodoro-Technik. Hier lernt man 20-30 Minuten, macht eine 5-10 minütige Pause, und wiederholt das. Einige schlagen nach 4-6 Zyklen oder einer festen Zeitspanne eine längere Pause vor.

 

Wie / Warum es hilft

Die Pomodoro Technik hilft zum einen als Zeitmanagement und Motivationstechnik. Se gibt einen festen Plan vor und spezifische Verhaltensregeln. Die Zeitspannen des Lernens können so gewählt werden, dass sie machbar erscheinen, wodurch die Einstiegshürde sinkt. Zum anderen hilft sie dabei, den Fokus zu behalten. Nach 20-30 Minuten fangen die Gedanken an abzuschweifen. Daher sollte die Zeit so gewählt sein, dass man sie wirklich komplett konzentriert durcharbeiten kann.

 

Wann es nicht hilft

Das sind wirklich gute Punkte. Wenn man allerdings kein Problem mit dem Zeitmanagement oder der Konzentration hat (zum Beispiel, weil man hier bereits eigene Methoden entwickelt hat), dann wird ein Wechsel zur Pomodoro Technik wenig bringen.

 

Und wenn man in der Lernzeit entweder für das Ziel oder generell unpassende Lernmethoden nutzt, dann bringt es auch wenig, wenn man diese unpassenden Techniken konzentrierter nutzt.

 

Dennoch taucht die Pomodoro Technik in diversen Varianten und eine sehr simple Variante des Free Recall ("Blurting") gerade extrem häufig in meinen Feeds auf. Meist mit Superlativen ohne Ende geschmückt.

 

Lernen ist komplex

Wenn es nur so einfach wäre. Aber Lernen ist eine komplexe Angelegenheit.  Wenn es wirklich so einfach wäre, wie Instagram und TikTok suggerieren, dann hätte kaum jemand Probleme. Und so zu tun, also gäbe es ein Wundermittel, ist schädlich. Denn wenn eine Person diese super-duper-immer-funktionierenden-Methoden anwendet und trotzdem scheitert, dann wird das Problem internalisiert. Was kontraproduktiv ist.

 

Man muss sich bei der Verbesserung des Lernprozesses im Einzelfall ansehen, wo das Problem liegt. Wird mit Methoden unterer Ordnung gelernt, obwohl das Material oder die Prüfungsfragen eher Methoden höherer Ordnung nötig machen? Dann sollte man hier einhaken. Fehlt die Grundlage für die Informationen, die vermittelt werden sollen? So muss erst die Basis geschaffen werden. Ist die Lernumgebung nicht geeignet? In diesem Fall ist evtl. einfach "an einem anderen Ort lernen" schon ausreichend.

 

Lernen ist ein Prozess, in den viel hineinspielt. Und wie in jedem komplexen System gibt es wechselseitige Abhängigkeiten, Feedback-Schleifen und Kipppunkte. 

 

Will man das Lernen optimieren, muss man also erst mal einen Blick auf den aktuellen Stand werfen, und herausfinden, was eigentlich das Problem ist. Und dann priorisieren, was man in welcher Reihenfolge angehen will.

 

Es gibt kein Wundermittel.

15 Kommentare


Empfohlene Kommentare

 Oh die Pommodoro Technik kenn ich auch, hab ich bei meinem ersten Studium am Anfang angewandt, aber das ist wirklich nur eine Technik um nach langem Stillstand wieder in die Pötte zu kommen, sprich das zeitmanagement in den Griff zu bekommen. Für das lernen ist es viel wichtiger ist es zu wissen, was für ein Lerntyp man ist, oder welche Lerntypen bei einem vertreten sind und mit welchen Techniken man bei seinem Typ das beste Rausholt und da wird es ja schon komplex.... Denn die Allheilbringede Methode die für alle funktioniert gibt es nicht :)

 

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vor 7 Minuten schrieb AZI:

was für ein Lerntyp man ist, oder welche Lerntypen bei einem vertreten sind

Oh oh.... wenn da mal gerade nicht genau ins falsche Wespennest gestochen wurde :)

Bearbeitet von TheHumanHunter
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vor 16 Minuten schrieb AZI:

was für ein Lerntyp man ist, oder welche Lerntypen bei einem vertreten

Wenn du die Lerntypen nach Vester (auditiv, haptisch, etc) meinst - die gibbet nicht, und gehören zu den weit verbreiteten Lernmythen. Die Tatsache, dass die teilweise von Hochschulen immer und immer wieder erwähnt werden, ist da sicher nicht unschuldig dran.

 

Die @IU Internation. Hochschule hat diesen Blödsinn sogar im Begrüßungsteil jedes einzelnen Skripts und hatte mal ne Aufgabe in "Personal Skills" in der man erklären sollte, warum die Lerntypen total "hirngerecht" sind.

 

Auf der anderen Seite kenne ich allerdings auch zwei Skripte der IU, in denen steht, dass die Lerntypen Bullshit sind (meine Formulierung, nicht die aus den Skripten). Evtl. steht es auch in mehr, an zwei kann ich mich allerdings aktiv erinnern 🙃

 

Wenn Du mit dem Begriff etwas anderes als die Lerntypen von Vester verbindest, dann wäre es hilfreich, wenn du es näher spezifizieren könntest.

 

vor 29 Minuten schrieb TheHumanHunter:

Oh oh.... wenn da mal gerade nicht genau ins falsche Wespennest gestochen wurde :)

Man gewöhnt sich dran. Es ist halt BS, aber es ist eben weitverbreiteter Bullshit, auch da Multiplikatoren wie Hochschulen den Quatsch immer wieder aufgreifen.

 

Die Lerntypen hatten vor kurzen auch wieder nen kurzen Auftritt in dem Interview von @Markus Jung mit der AKAD zu deren neuen Lehrformaten. Es ist leider sehr persistenter Unfug. Und wenn der von Personen kommt, die neue Lehrformate entwickeln, ist das nicht unbedingt positiv für den Anbieter.  Man sollte ja annehmen können, dass man sich beim Entwurf neuer Tools am aktuellen Stand der Wissenschaft orientiert, nicht an widerlegten Mythen der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts.

 

*atmet durch*

Siehst? Ich bin total ruhig geblieben. Bin jetzt aber gespannt, ob gleich ne Eisscholle und die Bedürfnispyramide ins Spiel gebracht werden.

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Ich glaube das Modell hält sich so gut,  weil es leicht zu verstehen ist und auf den ersten Blick Sinn zu machen scheint :) 

Ich habe früher z.B. gedacht, ich sei der visuelle Lerntyp, weil ich ein im Vergleich zu anderen Menschen ein sehr bildhaftes Denken habe. Das hat dann einfach Sinn gemacht. 
Aber im Endeffekt finde ich das gar nicht schlimm, dass man das Modell so häufig antrifft. Ist ja auch irgendwie eine Aufforderung, sich mit sich selbst auseinander zu setzen und herauszufinden, was für einen persönlich funktioniert. 
 

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vor 3 Stunden schrieb DerLenny:

Siehst? Ich bin total ruhig geblieben. Bin jetzt aber gespannt, ob gleich ne Eisscholle und die Bedürfnispyramide ins Spiel gebracht werden.

Es juckt mir in den Fingern. Mit Eisschollen kann kann man doch heutzutage fast alles erklären. Aber ich lass es mal lieber :) 

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Ich kann gut nachvollziehen, was du mit den Superlativen bezüglich Lernmethoden auf Social Media meinst. Mich hat es insbesondere am Anfang meines Studiums arg verunsichert, dass ich mit dem weit verbreiteten Zeitmanagement-Tipp „Eat the Frog“ so gar nichts anfangen konnte. Ich habe erst viel später verstanden, dass da ein Zusammenhang mit meiner ADHS besteht, da Aufgaben aktiv initiieren (exekutive Funktionen lassen grüßen), die mich wenig interessieren, meine größte Herausforderung ist. Ebenso funktionieren die kurzen Intervalle bei der Pomodoro Methode nicht für mich, wenn ich einmal im Flow bin, unterbrechen Pausen diesen nur. Wie du schon sagst, der Erfolg von Lerntipps hängt von ganz individuellen Faktoren ab und diese Perspektive sollte mehr Beachtung finden, bevor das „Scheitern“ an diesen Lernmethoden mit persönlichem Scheitern verbunden wird. 

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vor 4 Minuten schrieb freixraum:

Wie du schon sagst, der Erfolg von Lerntipps hängt von ganz individuellen Faktoren ab und diese Perspektive sollte mehr Beachtung finden, bevor das „Scheitern“ an diesen Lernmethoden mit persönlichem Scheitern verbunden wird.

 

Genau. Und wenn man aber die ganze Zeit eine "super tolle Methode nach der anderen" präsentiert bekommt, und die nicht funktionieren (zum Beispiel, weil sie keine sehr effektive Technik ist), dann sucht man schnell das Problem bei sich. Und wenn man eh schon demotiviert ist, weil man nicht die gewünschten Leistungen erzielt, dann kann einen sowas wirklich hart treffen,

 

 

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Es gibt durchaus verschiedene Lerntypen, ob die Nach Vester sind keine Ahnung. 

Ich lerne übrigens am besten wenn ich höre, mich nicht auf das Gehörte konzentriere sondern dabei mit jemandem rede und gleichzeitig rumkritzel, Nicht lachen ist tatsächlich so, hat mir in der Schule so manchen Ärger eingebracht.

An zweiter Stelle steht das Karteikartensystem, am besten mit selbst erstellten Karten, nicht vorgefertigte.

Irgendwo dazwischen ist das Verschönern meiner Notizen mit passenden und auch nicht passenden kritzeleien. Also Grafische umsetzung.

Ach und die Kombi von Karteikartensystem mit Spielen die hat mich durch die Lehre gebracht. Unser Ausbildungszentrum hatte auch einen Ausbildungsbereich für Programmierer und die hatten ein Spiel mit diversen Minigames erstellt, in denen du aber nur weiterkamst, wenn du zwischendrin Fragen beantwortet hast. Die gab es zu verschiedenen an dem Zentrum ausgebildeten Berufen.

 

Was wäre ich dann nach Vester? Ich habe noch nie in irgendein Lernschema gepasst.

 

Aber mir war ja auch wichtig, dass man wissen muss wie man selbst am besten lernt, welche Methoden enem Helfen Den Lernstoff korrekt zu verarbeiten, denn sonst nützt alles lernen wenig.. zumindest auf lange Sicht. Bullimielernen ist noch mal eine andere Stufe, da muss man nciht so genau in seinem Typenbereich lernen, da man ja eh nicht vorhat es dauerhaft zu behalten.....

 

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vor 1 Stunde schrieb AZI:

Es gibt durchaus verschiedene Lerntypen

Hast du hierfür eine Quelle? Der aktuelle wissenschaftliche Konsens scheint zu sein, dass es eben keinen Unterschied gibt.

 

vor 1 Stunde schrieb AZI:

Ich lerne übrigens am besten wenn ich höre, mich nicht auf das Gehörte konzentriere sondern dabei mit jemandem rede und gleichzeitig rumkritzel,

Beim Lernen zu kritzeln hat in der Tat einen Effekt [1].

Zur Kombination mit einer Konversation währen man gleichzeitig versucht, einem Vortrag zu folgen konnte ich nichts finden.  So ausm Bauch raus, und auf der Basis der Forschung zum Cocktail-Party Effekt, dürfte es schwer fallen, zwei Gesprächen zu folgen.

Aber wenn du nur einer Person zu hörst, und dabei selbst redest, kann das durchaus sein. Allerdings fällt mir auf Anhieb keine Studie ein, die das untersucht hätte.

 

 

vor 1 Stunde schrieb AZI:

An zweiter Stelle steht das Karteikartensystem

 

Karteikarten-Systeme, sind anerkannte Methoden der untersten Ebene. Hier gibt es dann allerdings große Unterschiede bei der Entscheidung, wann eine Karte erneut angezeigt wird. Das klassische System (mit physischen Karteikarten) wiederholt hier Karten deutlich zu oft. Daher sind Programme, die einen guten Algorithmus zur Wiedervorlage nutzen (wie Anki) hier vorteilhaft, da bei Erinnerungen gleicher Stärke und unterschiedliche Alters die Wiederholung einen größeren Effekt für die ältere Erinnerung hat.

Das Problem bei Karteikarten Systemen ist, dass es eine Methode der untersten Ordnung ist. Bei komplexeren Themen kommen so oft eine große Zahl von Karteikarten zusammen. Auch sind die tatsächlichen Fragestellungen im Studium und bei der Anwendung des Wissens eher höherer Ordnung. 

 

Daher ist es sinnvoller, auch so zu lernen, und dann nur Material, dass mit diesen Methoden schwer zu lernen ist, über Karteikarten zu lernen. Dadurch wird auch die Anzahl an Karten deutlich reduziert.

 

vor 1 Stunde schrieb AZI:

Was wäre ich dann nach Vester?

Dazu gibt es einen Test. Der allerdings keinen Unterschied macht, da es keinen Hinweis gibt, dass sie existieren. Kombinationen von Methoden waren in der Anwendung den nach postulierten Lerntyp isolierten Methoden deutlich überlegen. 

 

vor 1 Stunde schrieb AZI:

Bullimielernen ist noch mal eine andere Stufe

Es gibt inzwischen Studien, die Cramming als vorteilhaft ansehen, wenn dies am Anfang des Lernens geschieht. Anstatt kurz vor der Klausur, wie die meisten es machen. 

Das Problem ist ja, dass das Wissen nicht lange erhalten bleibt. Man lernt kurz vor der Klausur, schreibt die Klausur und hakt es dann ab.

 

Wenn das Cramming am Anfang passiert, dann folgt auf diese intensive Lernsession ("Cramming") eine Phase häufiger Wiederholung, während man den Stoff erneut durchgeht, wodurch sich das Wissen festigen kann.

 

 

vor 2 Stunden schrieb AZI:

muss man nciht so genau in seinem Typenbereich lernen

Es gibt keine Studie, die Lerntypen belegt. Folglich gibt es auch keine Typenbereiche. Bzw. nur einen Typenbereich: Mensch.

 

--

[1] Andrade, J. (2010). What does doodling do?. Applied Cognitive Psychology: The Official Journal of the Society for Applied Research in Memory and Cognition, 24(1), 100-106.

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Quelle .. Eigene Erfahrung und Jahrelange Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen und ihrem Lernverhalten, reicht dir das?  Wahrscheinlich nicht, aber bei manchen Sachen verlass ich mich doch lieber auf meine Erfahrung als auf Studien. 

 

Deswegen sagte ich ja auch, was für mich funktioniert.

 

Das mit dem in einem Vortag sitzen dabei zu schwätzen und zu kritzeln dürfte auch eher für die meisten Menschen nicht funktionieren. Mein Gehirn ist da ein bisschen Verpolt.

Wichtig ist dabei auch, dem eigentlichen Redner nicht aktiv zuzuhören, sondern dem Sitznachbarn. Der Redner wird zu einem Hintergrundrauschen, Stichpunkte fließen unbewusst ins kritzeln ein und das ist es was bei mir dann haften bleibt, während das selbstgeführte Gespräch verloren geht. Frag mich nicht wie das funktioniert, bei mir funktioniert es und hat mich gut durch die Schule und die Lehre gebracht.

Das ist der einzige Nachteil am Fernstudium, man hat keine Vorlesung, die man ignorieren kann und keinen Banknachbarn zum Unterhalten... 

 

Die Verschiedenartigkeit im Lernen beobachtet man recht gut bei Kindern in der ersten und zweiten Klasse, da fallen die Unterschiede besonders auf, ehe sie durch Lehrmethoden angeglichen werden.

Und dann fängt es wieder bei Jugendlichen an, wenn sie sich aus dem vorgegebenen Rahmen lösen und ihre eigenen Wege gehen. Leider schaffen es nicht alle sich aus dem Vorgefertigten Rahmen zu befreien und Lerntechnisch eigene Wege zu finden. In dieser Phase kann man viele Soziale Faktoren beobachten, die das Lernen und das Finden des eigenen Lernens beeinflussen.

 

Zu Sozialen Faktoren des Lernens gibt es einige Studien in der Pädagogik, Andragogik und auch in der Geragogik. Aber ich bin jetzt zu Faul dir was rauszusuchen. Ich bin hier im Forum nciht im Studium. ;)

 

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vor 6 Minuten schrieb AZI:

Quelle .. Eigene Erfahrung und Jahrelange Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen und ihrem Lernverhalten, reicht dir das?  Wahrscheinlich nicht, aber bei manchen Sachen verlass ich mich doch lieber auf meine Erfahrung als auf Studien. 

Das heißt du hast quasi dein eigenes Modell über Lerntypen "entwickelt". Welche verschiedenen Lerntypen hast du dabei identifiziert?

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vor 41 Minuten schrieb AZI:

Deswegen sagte ich ja auch, was für mich funktioniert.

Jo, du hast es allerdings in der Nachricht oben als Fakt dargesellt. Der sich eben von der aktuellen Studienlage deutlich unterscheidet. Daher die Frage, nach der Quelle.

Dass die individuelle Einschätzung sich von der tatsächlichen Effektivität unterscheidet, ist auch gut belegt, deine Erfahrung entspricht somit durchaus der Erwartung.

 

vor 41 Minuten schrieb AZI:

Das ist der einzige Nachteil am Fernstudium, man hat keine Vorlesung, die man ignorieren kann und keinen Banknachbarn zum Unterhalten... 

 

Du könntest Dir das Skript leise vorlesen lassen und dabei mit jemand telefonieren. Oder Selbstgespräche führen, wenn diese ähnlich effektiv sind wie Dialoge. 

 

vor 41 Minuten schrieb AZI:

Die Verschiedenartigkeit im Lernen beobachtet man recht gut bei Kindern in der ersten und zweiten Klasse, da fallen die Unterschiede besonders auf, ehe sie durch Lehrmethoden angeglichen werden.

Könntest Du mir hier erklären, wie Du Unterschiede im Vorwissen als Ursache ausschließen konntest? 

Und wenn diese Unterschiede durch Lernmethoden ausgeglichen werden, wäre es dann nicht eher ein Beleg gegen Lerntypen? Denn was "jemand gern tut" ist ja einfach nur Gewohnheit. Ein Lerntyp würde ja implizieren, dass Personen auf eine bestimmte Art "besser" lernen, als durch eine andere. Dann würden die "Lernmethoden" das ja nicht ausgleichen können.

 

vor 41 Minuten schrieb AZI:

Leider schaffen es nicht alle sich aus dem Vorgefertigten Rahmen zu befreien und Lerntechnisch eigene Wege zu finden.

Ich bin mir nicht sicher, warum Du meinst, dass das wünschenswert wäre.

 

 

vor 41 Minuten schrieb AZI:

Zu Sozialen Faktoren des Lernens gibt es einige Studien in der Pädagogik

Jo. Das ist ein gut erforschtes Feld.

 

 

Bearbeitet von DerLenny
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Du kannst Vorwissen ausschließen in dem Moment in dem zwei Kinder ähnliches oder gleiches Umfeld und Grunderfahrung haben.

Ja Eltern und Kindergarten können mit Erziehung und Vorleben von Rollen einen Grundstein legen, der nicht zu verachten ist wenn es um den Späteren Lernerfolg geht, aber das ist nicht alles.

 

Einige Beobachtungen waren Kinder mit Bildungsfernem Elternhaus und defizitärem Kindergartenbesuch. Dennoch kann das Eine Kind mit Kreativen Methoden und eigener Lernart das aufholen, das andere hingegen auch mit noch so viel Hilfestellung und  durch den Lehrer vermittelte Lernmethoden nicht. Gibt man dem Kind jedoch verschiedene Lernmethoden zur auswahl, kann es passieren, dass es seine für sich passende Methode findet und dann den Rückstand ebenfalls aufholen kann.

 

OK hier haben wir auch den Faktor der Intelligenz, Durchhaltevermögen, Willen, Resilienz und so weiter. Alles das sind Punkte die im Lerngeschehen eine Rolle Spielen, weswegen allgemeingültige Aussagen auch kaum möglich sind. 

 

Das Angleichen des Lernverhaltens erfolgt in der Regel auf Druck dasss etwas im Unterricht auf eine bestimmte Weise gemacht werden muss, auch wenn es schwachsinn ist und das Kind mit einer anderen Methode die Ihm leichter fällt zum Selben Ergebnis käme. Dieses Ergebnis wird dann nicht aufgrund des Resultats als Falsch angekreidet sondern aufgrund der Gewählten Methode. Dadurch wird viel Eigenleistung zerstört, udn damit auch die Entwicklung eigener Lernmethodiken, weil der Lehrer Sagt das ist falsch. Das ist gut zu beobachte ab der dritten Klase wo es dann um Noten geht. Und Noten das einzige sind was zählt...

 

Das Loslösen aus dem Zwanghaften Verhalten die Methoden anzuwenden die vorgegeben sind kann für viele Jugendliche wirklich befreiend sein und das lernen und damit die Noten vorwärtsbringen. 

Ein gutes Beispiel ist die Mathematik

Da wird Grundschulkindern auf 5 Arten Beigebracht zu Multiplizieren. Soweit so gut viele Methoden zur Auswahl, aber in den hausaufgaben und Klassenarbeiten können sie sich die methoden dennoch nciht aussuchen, sondern müssen den in der aufgabenstellung vorgeschriebenen Weg gehen, obwohl sie ggf. eine Andere Methode besser beherrschen. So entstehen auch viele Flüchtigkeitsfehler, weil sie sich mehr auf die Methode konzentrieren müssen anstatt auf das Rechnen selbst.

 

Was hat das Mit Lerntypen zu tun?

Zu Lerntypen wie ich sie verstehe gehören Methodensätze, die miteinander kombiniert das für diese Person optimale lernen ermöglichen. Diese Methoden Variieren je nach zu lernendem Inhalt. In Mathematik sind es die verschiedenen Rechnwege, In deutsch das Bücher lesen und in Geschichte vieleicht das Rollenspiel... Oder Das Aufschreiben, Zusammenfassen, oder Historische Szenen einfach zeichnen oder...

 

ICh glaub da ist auch der Punkt wo die Klassische Lerntypenidentifizierung hakt, sie berücksichtig nicht, dass die Methode je nach Inhalt variabel sein kann. 

Um nun wieder von mir zu sprechen: ICh kann Grammatikalische Gegebenheiten mit Karteikarten besser lernen als mit einer Grafischen Aufbereitung, ich habe aber auch schon andere gesehen die mit der Grafischen Aufbereitung der Grammatikalischen Zusammenhänge besser zurecht kommt als mit Karteikarten.

 

Meine Meinung und Erfahrung kein Anspruch auf Richtigkeit oder Wissenschaftliche belegbarkeit....... 

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vor 19 Minuten schrieb AZI:

Du kannst Vorwissen ausschließen in dem Moment in dem zwei Kinder ähnliches oder gleiches Umfeld und Grunderfahrung haben.

Da "Grunderfahrung" quasi equivalent zu "Vorwissen" ist, ist die Aussage eine Tautologie. Die Frage ist allerdings, wie du erkennst, dass die Kinder identische Erfahrungen haben. Betrachtet man die Unterschiede bei Kindern aus der gleichen Familie (inkl. Zwillingsstudien), so scheint es mir verwegen zu glauben, dass Du anhand der anderen genannten Faktoren entsprechende Rückschlüsse ziehen kannst.

 

vor 19 Minuten schrieb AZI:

Gibt man dem Kind jedoch verschiedene Lernmethoden zur auswahl, kann es passieren, dass es seine für sich passende Methode findet und dann den Rückstand ebenfalls aufholen kann.

Ok, da das notwendige Wissen fehlt, die passende Methode vorzugeben, präsentiert man viele und hofft, dass das Kind irgendwie die passende findet?

Es ist besser als stur auf etwas zu beharren, ich würde es aber als sehr weit weg von optimal erachten. Was auch durch Deine Formulierung "kann es passieren" deutlich wird. Es ist halt Zufall. 

 

vor 19 Minuten schrieb AZI:

Ein gutes Beispiel ist die Mathematik

Da wird Grundschulkindern auf 5 Arten Beigebracht zu Multiplizieren

Das gleiche auf unterschiedliche Weisen zu unterrichten / zu erklären ist eine gute Methode. Das ist auch beim Lernen im HS Umfeld zu empfehlen. 

 

vor 19 Minuten schrieb AZI:

Was hat das Mit Lerntypen zu tun?

Zu Lerntypen wie ich sie verstehe gehören Methodensätze, die miteinander kombiniert das für diese Person optimale lernen ermöglichen. Diese Methoden Variieren je nach zu lernendem Inhalt.

Und wo kommen hier die Lerntypen ins Spiel? Wenn du es am Inhalt fest machst, dann liegt es ja am Inhalt, und nicht am "Lerntyp" der Person?

 

Um die Frage von oben zu wiederholen: Welche Lerntypen gibt es Deiner Meinung nach?

 

vor 19 Minuten schrieb AZI:

Um nun wieder von mir zu sprechen: ICh kann Grammatikalische Gegebenheiten mit Karteikarten besser lernen als mit einer Grafischen Aufbereitung

Jo, das ist eine Methode der unteren Ebene. Eines drüber wäre Verständnis, also Dinge erklären können (anstatt deren Bedeutung wiederzugeben). Die Bloomsche-Taxonimie hatten wir ja scho in nem anderen Post angeführt.

 

Zu "grafischer Aufbereitung" kann ich wenig sagen, da das deutlich zu unspezifiziert ist. 

Es sei denn, du willst sagen, dass du kein visueller Typ bist, worauf ich dann wieder erwidern würde, dass es keine Lerntypen gibt. Durchaus aber Meinungen, einem bestimmten Lerntyp anzugehören, die sich in Test allerdings durchgehend als falsch herausstellen.

 

Bearbeitet von DerLenny
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