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Greetsiel

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Blogbeiträge von Greetsiel

  1. Greetsiel

    Fernabitur
    Anfang des Monats (Mai 2018) kam mir die Idee, das Abitur zur machen. Ich habe es nicht, weil ich damals, nach der 10. Klasse Gymnasium, die Schule beendete - mit einem guten Versetzungszeugnis in Klasse 11. Über den Grund dafür werde ich schweigen. Das ist schon lange her.
     
    Ich bin Vollzeit berufstätig, so dass ich keine Schule besuchen kann. Mit der sog. Externenprüfung oder Schulfremdenprüfung kann man aber das Abitur machen, d.h. an der staatlichen Abiturprüfung teilnehmen, ohne dafür ein Gymnasium zu besuchen. Die Bundesländer haben mehr oder weniger abweichende Voraussetzungen und Regelungen dazu, aber eine Gemeinsamkeit gibt es: Die Abiturprüfungen bestehen aus schriftlichen und/oder mündlichen Prüfungen in 8 Fächern.
     
    Wegen meiner Berufstätigkeit kann ich mich auch nicht an einer nicht-schulischen Einrichtung mit Präsenzunterricht auf das Abitur vorbereiten. Die dazu notwendige Tagesfreizeit fehlt mir. Meine Freizeit ist neben Urlaub, auf die Wochenenden und ansonsten auf die Morgen- und Abendstunden beschränkt.
     
    Alleine möchte ich mich auch nicht vorbereiten, um dann an der Abiturprüfung teilzunehmen. Das geht zwar in dem Bundesland, in dem man wohnt. Allerdings ganz ohne organisatorische, lern- und stofftechnische Hilfe einer Einrichtung, die sich mit dem Schulfremdenabitur, Bildungsplan und geeignetem Lernmaterial auskennt, dieses "portionsweise" in einer sinnvollen Reihenfolge zur Verfügung stellt und regelmäßig Feedback zum Lernfortschritt einfordert und gibt (In Form von korrigierten Klausuren und Einsendeaufgaben), ist das für mich zu schwierig. Das traue ich mir nicht zu. Für meinen Fall gibt es aber Anbieter, die die Abiturvorbereitung als Fernlehrgang anbieten, so dass sich die Vorbereitung grundsätzlich mit der Berufstätigkeit vereinbaren lässt.
     
    So viele Anbieter mit Fern-Abitur im Lehrprogramm gibt es aber auch nicht: Da ist zum einen die Klett-Gruppe mit ILS, HAF, FEB (Hamburg; Vorbereitung auf das Abitur in Hamburg) und SGD (Darmstadt; Vorbereitung auf das Abitur in Hessen). Zum anderen gibt es das Lernzentrum am Killesberg (Stuttgart), das mit seinem Fernkurs Abitur auf die Schulfremdenabiturprüfung in Baden-Württemberg vorbereitet.
     
    Ich habe mir ILS (Abitur Hamburg), SGD (Abitur Hessen) und das Lernzentrum am Killesberg (Abitur Baden-Württemberg) genauer angeschaut.
     
    Die SGD habe ich als erste Einrichtung aussortiert, nachdem ich Informationen im Internet zusammengetragen und von jedem der drei Fernlehreinrichtungen das angebotene Informationsmaterial bekommen und studiert hatte. Ich bekam den Eindruck, dass sich die ILS und SGD Abiturlehrgänge hinsichtlich der Organisation und des Ablaufs ähneln, auch wenn die Bundesländer, auf deren Abitur vorbereitet wird, verschieden sind. Bei der SGD hat mich geärgert, dass es mir auch mit dem zugesendeten Informationsmaterial nicht möglich war, die zulässigen Fächerkombinationen (welche Fächer überhaupt, welche Fächer schriftlich bzw. mündlich, welche Fächer mit erhöhtem Anspruchsniveau) vollständig und eindeutig zu ermitteln. Das ging einfach nicht, weil die Regeln für die Zusammenstellung der möglichen Kombinationen nicht vollständig niedergeschrieben sind. Bei ILS und dem Lernzentrum am Killesberg ist das dagegen eindeutig beschrieben und nachvollziehbar. Außerdem hat es mich mehr angesprochen, dass ILS großen Wert auf die Probeklausuren am Ende der Vorbereitung legt, die SGD aber offenbar nicht so sehr (kein Wort davon in der SGD Informationsbroschüre). Also nur ein kleiner Unterschied mit rein subjektiv empfundener Wichtigkeit, der die SGD aus meinem Rennen geworfen hat.
     
    Noch im Ring sind nun also ILS und Lernzentrum am Killesberg. Ich habe mich bei beiden Einrichtungen angemeldet (Lehrgang mit 36 Monaten regulärer Dauer), um mir die Angebote näher anzuschauen. Mit der vierwöchigen Widerrufsfrist ist es ja kein Problem, sich von einer (oder gar beiden) Organisation(en) wieder zu trennen.
     
    Mittlerweile habe ich von beiden Firmen (ILS und Fernzentrum am Killesberg) den Online-Zugang und das schriftliche Studienmaterial erhalten, das einem angemeldeten Kandidaten innerhalb der vierwöchigen Widerrufsfrist zur Verfügung gestellt wird. Bei ILS ist es das gesamte Material für die ersten drei Monate. Der Kandidat erhält hier das Material alle drei Monate für das jeweils kommende Quartal (sog. Studienvierteljahr). Das Lernzentrum am Killesberg versendet innerhalb der vierwöchigen Widerrufsfrist keine Bücher oder Studienhefte auf dem Postweg, sondern lediglich ein Begrüßungs- und Informationsschreiben. Beide Anbieter haben einen Online-Zugang mit vielen Materialien in elektronischer Form, zumeist in Form herunterladbarer PDF-Dokumente. Das Lernzentrum am Killesberg hat darüber hinaus interaktive Übungen, die direkt am Rechner durchgeführt und anschließend automatisch ausge- und bewertet werden.
     
    Seit einigen Tagen erforsche ich beide Anbieter mit dem mir zur Verfügung stehendem Lernmaterial und versuche eine Präferenz herauszuarbeiten. Das ist nicht einfach! Es gibt drei mögliche Entscheidungen, die sich munter abwechseln. 1. Ich bleibe beim Lernzentrum am Killesberg; 2. Ich bleibe bei ILS; 3. Ich mache das Abitur nicht, weil mir die nötige Zeit und die Kraft fehlen wird, das Ganze zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Es geht wirklich hin und her und das ist psychisch ganz schön anstrengend (mitunter gefangen in unnützen Denkschleifen).
     
    Bei ILS ist zudem die ausdrückliche und unterschwellige Marketingansprache perfektioniert und die sollte bei der Entscheidungsfindung ausgeblendet werden. So macht das zugesendete Paket mit dem Lernmaterial für das erste Studienvierteljahr schon einen guten und verlockenden Eindruck. Unreflektiert könnte sich der Schüler einreden, er bekäme den Lernstoff auf dem Silbertablett serviert, der nur noch konsumiert werden muss. Aber so ist es ja nicht (und das behauptet ILS auch nicht). Das Silbertablett ist in Wirklichkeit ein riesengroßes Loch und zunächst mal ein Fass ohne Boden. Und konsumiert werden kann der Stoff auch nicht. Der Stoff muss vielmehr mühsam abgebaut werden, wie in einem Stoff-Bergwerk, auch wenn er in schriftlicher, mündlicher und visueller Form "angeliefert" wird, garniert mit bunten Flyern und schönen Bildern.
     
    ILS hat aber doch eine Sache auf der Haben-Seite, die das Lernzentrum am Killesberg nicht hat. Bei dem Hamburger Abi kann ich Biologie als schriftliches Fach auf erhöhtem Anspruchsniveau ("Leistungskurs") und Physik mündlich prüfen lassen. Beides geht beim Lernzentrum am Killesberg nicht. In Baden-Württemberg ist eine Naturwissenschaft als schriftliches Fach nicht möglich und das Lernzentrum am Killesberg unterstützt nicht Physik als mündliches Prüfungsfach (das ich bei der staatlichen Abituranmeldung wählen könnte, aber ohne Hilfe vorbereiten müsste).
     
    Ich entscheide mich im Laufe der kommenden Woche (21. - 27.05.2018). Beim Lernzentrum am Killesberg gibt es in der vierwöchigen Probezeit Klausuren in den Fächern, die in Baden-Württemberg obligatorisch sind, d.h. Deutsch, Mathe, Geschichte und eine Fremdsprache, die vom Lernzentrum verpflichtend auf Englisch festgesetzt wurde. Diese sog. Probeklausuren fragen Stoff der 10. Klasse Gymnasium ab. Sie sind als Test für den Einstieg gedacht, die dem Neuling die Gelegenheit geben, seinen Wissensstand abzufragen. Ich habe mit den Klausuren bereits begonnen und werde sie fortsetzen. Bei ILS kann ich weiterhin in den Studienheften schmökern, Einsendearbeiten anschauen (vorwiegend die PDF Dokumente aus dem Online-Account) und zusätzliche Informationsmaterialen zum Ablauf des Lehrgangs sichten (z.B. Seminarangebot, Hinweise zum Fernlernen, eine Karteikartensoftware von der Online-Plattform herunterladen und ausprobieren).
     
    Ende der Woche berichte Ich hier über meine, sicherlich schwierige, Entscheidung. Schon jetzt ist klar, dass es die Wahl zwischen einer guten und im Großen und Ganzen gleich guten Alternative ist, wenn ich mich überhaupt entscheide, die Abiturvorbereitung zu beginnen. Beide Anbieter haben Stärken und Schwächen.
     
    Eine Stärke des ILS, neben den oben erwähnten Möglichkeiten zu Biologie und Physik: Der Lehrgang ist von Anfang bis Ende für den Teilnehmer bereits zu Beginn nachvollziehbar durchgeplant. ILS stellt ausführliche Informationen zu Organisation und Ablauf des Lehrgangs bereit.
     
    Eine Stärke des Lernzentrum am Killesberg: Der Kontakt zu den Tutoren kann eng und die Individualität der Betreuung  groß sein, wenn es der Teilnehmer so will. Das Lernzentrum wird von (den?) zwei Gründerinnen und Inhaberinnen geführt, die selber (neben wenigen anderen) Tutorinnen sind und schon viele Schüler, auch durch Präsenzunterricht, zum baden-württembergischen Abitur begleitet haben. Hier arbeiten die "obersten Chefs" maßgeblich und federführend mit und beraten, unterstützen, tun und machen, schon aus Eigeninteresse an Ihrer Unternehmung und mit entsprechend hohem Engagement und Identfikation mit der Sache!
     
    Egal wie ich mich entscheide, den mit Abstand größten Einfluss auf meinen Abiturerfolg habe ich selber durch mein Tun und Unterlassen in den nächsten Jahren.
     
    Schöne Pfingsten!
    Greetsiel
    19.05.2018
  2. Greetsiel

    Fernabitur
    Gestern habe ich die letzte Einsendeaufgabe des zweiten Studienvierteljahres, Nr. 21, im Fach Deutsch, über das Online-Studienzentrum abgegeben. Damit ist das erste Studienhalbjahr abgeschlossen, nach gut fünf Kalendermonaten (Ende Mai - Ende Oktober). Ich habe mein Ziel erreicht, früher mit diesem Teil fertig zu werden als vorgesehen, um einen Zeitpuffer herauszuarbeiten, den ich dann in späteren Phasen der Abitur-Vorbereitung einsetzen kann. Allerdings gab mein Urlaub im September auch die Gelegenheit zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Stoff, so dass ich in kürzerer Zeit mehr lernte und bearbeitete als in Arbeitswochen. Ich habe gestern über das Online-Studienzentrum das neue Studienpaket für das dritte Studienvierteljahr angefordert, das laut Versandplan erst am 14.11.2018 versendet werden soll (tatsächlich aber wohl zwei Wochen früher versendet wird, wie ich beim letzten Studienpaket feststellte).
     
    Das Schwierigkeits- und Aufwandsniveau hält sich weiterhin in Grenzen und ist ausbaufähig. Die von ILS vorgeschlagenen etwa 15 Stunden pro Woche wende ich für das Lernen und Lösen der Einsendeaufgaben nicht auf. Insofern bestätigt sich der Trend der ersten drei Studienmonate. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, das ich mein Abiturprojekt schleifen lasse, denn auch wenn ich nicht so umfangreich lerne, so beschäftige ich mich doch regelmäßig und kontinuierlich mit dem Lernstoff. Auch fernab von meinem Schreibtisch, z.B. bei längeren Autofahrten oder sonstigen Wartezeiten. Die Aufgaben in Deutsch und Geschichte eigneten sich sehr gut für solche Nachdenkphasen.
     
    Auch in diesem Studienvierteljahr bestätigte sich die fächerweise Abstufung bei Aufwand und Schwierigkeit: Mathe und Physik sind am einfachsten. Englisch ist immer eine größere Herausforderung, die ich aber nach wie vor gerne mit dem Ziel annehme, bessere Noten zu erhalten. Deutsch und Geschichte waren mit Abstand am aufwändigsten, zeitlich und intellektuell. Ich denke in diesen Fächern besteht die Gefahr, unter seinen Möglichkeiten zu bleiben, d.h. eine ganz passable Arbeit abzugeben, die allerdings trotzdem, bei größerem Einsatz, besser sein könnte.  
     
    Nach Ende dieses ersten Halbjahres bin ich insgesamt sehr zufrieden. Mir bereitet die Abitur-Vorbereitung immer noch sehr viel Freude, ist es doch ein Kontrapunkt und Farbtupfer im privaten und Arbeitsalltag. Mit ILS bin ich auch zufrieden. Die Studienmaterialien finde ich bisher gelungen, die Einsendeaufgaben werden zügig korrigiert (im Durchschnitt vergeht etwa eine Woche zwischen Abgabe der Arbeit und Zugang der Korrektur).
     
    Die gestern abgegebene Deutschaufgabe ist die Erste, die auch im Online-Verfahren korrigiert wird, so dass ich die korrigierte Arbeit ebenfalls über das Online-Studienzentrum zurückerhalten werde. Alle bisherigen Korrekturen von Einsendeaufgaben in Deutsch wurden ja per Briefpost von ILS zum Fernlehrer und anschließend die korrigierte Arbeit vom Fernlehrer per Briefpost an mich zurückgesendet. Diesmal wurde dieses Briefpost-Verfahren bei einer Mathe- und einer Physikaufgabe angewendet, die beide derselbe Fernlehrer korrigierte. Deshalb nehme ich nun an, dass jeder Fernlehrer - fach-unabhängig - bestimmen kann, ob er eine Einsendeaufgabe per E-Mail oder per Briefpost erhalten und korrigiert versenden möchte.
     
    Schönen Sonntag
    Greetsiel
    28.10.2018
  3. Greetsiel

    Fernabitur
    Ich habe nun mit dem dritten Studienvierteljahr begonnen. Die Studienhefte dazu kamen gestern ins Haus, nachdem ich sie letztes Wochenende, 6 Tage zuvor, über das Online-Studienzentrum angefordert hatte. Bereits am Dienstag wurde mein Online-Bearbeitungskonto um das neue Studienpaket und die Studienhefte in Form herunterladbarer PDF-Dokumente ergänzt.
     
    Dieser Teil beinhaltet 13 Studienhefte/Lektionen mit jeweils einer Einsendeaufgabe. Das sind also nochmal zwei Einheiten/Einsendeaufgaben mehr als im letzten Paket und insgesamt die Nr. 22 bis Nr. 34 im Meer der Einsendeaufgaben. Ich habe ein Bild dieser Lieferung angehängt.
     
    Mit folgenden Fächern werde ich mich in den nächsten Wochen befassen:
     
    4 x Englisch (damit sind dann 9 von 10 Lektionen des Englisch-Kurses fertig, der bereits mit der ersten Lieferung komplett geliefert wurde)
    3 x Mathe
    3 x Physik
    1 x Chemie
    1 x Geschichte
    1 x Deutsch
     
    Bis Mitte Januar möchte ich das dritte Studienvierteljahr beenden, um nochmals einen Zeitpuffer zu erwirtschaften. Mir scheint nach einer ersten Sichtung des Materials, der Aufwand für die Studienhefte im Rahmen des Bekannten zu sein. Außer in Mathe, da schätze ich ihn höher ein, obwohl ein Studienheft weniger zu bearbeiten ist. In Englisch gibt es eine Lektion mehr als im letzten Quartal, womit der Aufwand ebenfalls steigen dürfte.
     
    Rein inhaltlich dürfte Deutsch und Geschichte wieder am umfangreichsten sein. Deutsch ist wieder literarisch, nachdem es im letzten Quartal mit der Erörterung (der "hohen Schule" der Aufsatzlehre) unliterarisch war. Das Thema ist die Literaturgattung Epik/Prosa und ihre "kurzen" Erscheinungsformen Kurzgeschichte, Parabel, Novelle und Anekdote. Geschichte macht da weiter, wo es im letzten Quartal aufgehört hat: Vom Wiener Kongress (1814/15) bis zur Gründung des Deutschen Reiches (1871). Deutsch und Geschichte werden mich wieder bis zum Ende begleiten und die beiden letzten Einsendeaufgaben sein, die ich löse. Das bedeutet, ich werde die anderen Studienhefte/Lektionen inklusive der jeweiligen Einsendeaufgabe am Stück und nacheinander bearbeiten und Deutsch/Geschichte immer wieder dazwischen durcharbeiten.
     
    Im Laufe des vierten Studienvierteljahres, also dem letzten Quartal der Mittelstufe, werde ich jedem meiner sieben Fächer der Mittelstufe (mein achtes Abiturfach, Biologie, beginnt erst im sechsten Studienvierteljahr) einen Blogeintrag widmen, in dem ich den Stoff umreiße, der im ersten Jahr, als Vorbereitung der Oberstufe,  gelehrt wurde.
     
    Schönes Wochenende
    Greetsiel
    03.11.2018

  4. Greetsiel

    Fernabitur
    Ich habe nun 26 Einsendeaufgaben gelöst und eingereicht. Das ist gut die Hälfte der 47 Einsendeaufgaben, die ich im ersten Studienjahr (Mittelstufe) zu bearbeiten habe. Mir sind im Laufe der Zeit einige interessante Aspekte im Zusammenhang mit Einsendeaufgaben aufgefallen, über die ich in zwei Beiträgen berichten möchte.
     
    Was ist überhaupt eine Einsendeaufgabe?
     
    Die allermeisten Studienhefte/Lektionen meines Abiturvorbereitungslehrgangs haben auf der letzten Seite eine Einsendeaufgabe oder Einsendeaufgaben. Dieser Terminus wird nicht einheitlich verwendet. Oft heißt dieser Teil Einsendeaufgabe, manchmal aber auch Einsendeaufgaben. Die Einsendeaufgabe bzw. die Einsendeaufgaben eines Studienheftes bestehen jedenfalls aus (selten) einer oder (oft) mehreren Aufgaben zum Lernstoff des Studienheftes. Nicht alle Studienhefte haben eine Einsendeaufgabe, aber die meisten. In meinem ersten Studienjahr hat nur eine Englischlektion keine Einsendeaufgabe. Auch in den folgenden zwei Jahren gibt es nur ein paar Studienhefte/Lektionen ohne Einsendeaufgabe. Ohne die genaue Anzahl ermittelt zu haben (die von der Fächerwahl abhängt) liegt die Anzahl der Studienhefte/Lektionen ohne Einsendeaufgabe im einstelligen Prozentbereich.
     
    Die meisten Einsendeaufgaben sind schriftlich zu lösen. In Englisch schließen sich an den schriftlich zu bearbeitenden Aufgaben oft noch mündliche Aufgaben an. Für die "Abgabe" einer mündlichen Leistung stehen drei verschiedene Medien zur Verfügung, zwischen denen jeder wählen kann: Telefongespräch mit dem Fernlehrer, Datei im MP3-Format oder Kassette für einen handelsüblichen Kassettenrecorder. Der Fernlehrer gibt sein Feedback dann über dasselbe Medium. Die mündlichen Aufgaben müssen nicht bearbeitet werden und werden auch nicht benotet. Anders als die schriftlichen, die alle benotet und für die Zulassung zu den Probeklausuren am Ende der Vorbereitung (zum großen Teil) zwingend gelöst sein müssen.
     
    Wie wird eine Einsendeaufgabe bearbeitet?
     
    Es gibt keine Abgabefristen für die Einsendeaufgaben. Die einzige formale Bedingung lautet: "Vier Wochen vor den Probeklausuren müssen 100 % der Einsendeaufgaben der Studienhefte der vier schriftlichen Prüfungsfächer und mindestens 80 % der Einsendeaufgaben der mündlichen Prüfungsfächer korrigiert sein.". In der Regel bearbeite ich nach Studium des Studienheftes die zugehörige (schriftliche) Einsendeaufgabe und gebe sie dann elektronisch über das Online-Studienzentrum ab.
     
    Eine schriftliche Einsendeaufgabe kann handschriftlich oder mit einem Textverarbeitungsprogramm elektronisch erstellt werden. Die Lösungen können über das Online-Studienzentrum, per Fax oder Brief eingesendet werden. Meine Lösungen erstelle ich an meinem Notebook mit Microsoft Word und gebe sie in Form von PDF- oder RTF-Dokumenten über das Online-Studienzentrum ab.
     
    Bei den bisherigen Aufgaben reichte Word-Text In Mathe und Physik aber nicht aus (zukünftig möglicherweise noch in anderen Fächern). Zum einen muss manchmal maßstabsgetreu gezeichnet werden (z.B. Funktionsgraphen, geometrische Figuren, Winkel und Strecken) oder es muss eine vorgefertigte Zeichnung auf dem Aufgabenblatt ergänzt werden (z.B. Flächenzerlegungen oder Magnetfeldlinien mit der exakten Ausrichtung von Probemagnetnadeln). Hierbei sind Zeichnungen mit Bleistift, Geodreieck, Zirkel und "freier Hand" notwendig. Die Zeichnungen auf Papier scanne ich dann ein und platziere sie in das Word-Dokument. Um Verzerrungen und damit Verfälschungen zu verhindern müssen Zeichnungen mit exakten Streckenlängen oder Winkeln auf einem extra Blatt (also ohne auszuschneiden) eingefügt werden. Zum anderen sind manchmal Zeichnungen notwendig, die qualitative Bedeutung haben, bei denen es aber nicht auf einen getreuen Maßstab oder exakte Längen oder Flächeninhalte ankommt und die sich mit Linien, Pfeilen, Kästchen, Kreisen oder anderen geometrischen Figuren gestalten lassen. Diese Zeichnungen mache ich dann mit Microsoft PowerPoint, schneide sie elektronisch aus und füge sie an der richtigen Stelle in das Word-Dokument ein.
     
    Wenn die Arbeit inhaltlich fertig gestellt ist, speichere ich sie als PDF- oder RTF-Dokument und gebe dieses ab. Wird die Einsendeaufgabe im Online-Modus korrigiert, reiche ich sie als RTF-Dokument ein, damit der Fernlehrer im Dokument selber Korrektur-Anmerkungen machen kann. Wenn die Einsendeaufgabe von der sog. Aufgabenabteilung bei ILS ausgedruckt und dem Fernlehrer auf Papier per Post zugeschickt wird, dann gebe ich die Lösung als PDF-Dokument ab. Ob die Lösung im Online-Modus korrigiert oder per Brief dem Fernlehrer zugesendet wird, ist bei jeder Einsendeaufgabe vermerkt.
     
    Einsendeaufgaben haben teilweise Vorgaben für die Bearbeitung. Beispielsweise eine maximale Seitenzahl (in Deutsch und Geschichte), eine maximale Zeitvorgabe (z.B. 180 Minuten) oder die Vorgabe, die Aufgabe ohne Zuhilfenahme der Studienhefte oder anderer Literatur zu lösen. Das ist aber nur sporadisch der Fall. Ich lasse mir aber immer so viel Zeit wie ich benötige und nehme alle Materialien zu Hilfe, von deren Verwendung ich mir einen Lern- und Lösungs-Nutzen verspreche. Ich bearbeite eine Einsendeaufgabe auch nicht am Stück, sondern im Laufe mehrerer Tage. Mit der Lösung einer Einsendeaufgabe möchte ich nicht eine Prüfung simulieren, in der ich nur eine fest begrenzte Zeit habe ohne Zusatzmaterial die Aufgaben zu lösen (diese Simulationen kommen später ...). Die Einsendeaufgabe bietet für mich vielmehr die Möglichkeit, den Stoff zu wiederholen, zu vertiefen und so gut wie möglich ein vorgegebenes Problem zu lösen. Wenn ich also eine Einsendeaufgabe bearbeite, dann verwende ich das Studienmaterial als Nachschlagewerk auf eine andere Art und Weise als zuvor.
     
    Für die Lösung einer Einsendeaufgabe brauche ich zwischen drei und fünf, sechs Stunden. Weil ich beim Lösen eben auch nochmal richtig in den Stoff gehe und mich links und rechts umschaue, befasse ich mich während dieser Zeit mit tatsächlich mehr Sachverhalten als nur den eigentlichen Aufgaben. Die Arbeiten hatten bisher einen Umfang von 3 bis 10 DIN A4 Seiten.
     
    Das war der erste Teil zum Thema Einsendeaufgaben. In den nächsten Tagen folgt ein zweiter Teil.
     
    Gute Nacht
    Greetsiel
    28.11.2018
  5. Greetsiel

    Fernabitur
    Ich habe im letzten Eintrag begonnen meine Erfahrungen mit den Einsendeaufgaben meines Abiturvorbereitungslehrgangs niederzuschreiben und setze es nun fort.
     
    Wie wird eine Einsendeaufgabe korrigiert?
     
    Nach Zugang der Arbeit bei ILS (sei es über das Online-Studienzentrum, Fax oder Brief) - über den ich per E-Mail informiert werde - wird sie der Fernlehrerin oder dem Fernlehrer zur Korrektur weitergeleitet. Die Fernlehrerin erhält die Einsendeaufgabe entweder über E-Mail oder ein anderes elektronisches Medium, das ist für mich nicht sichtbar (möglicherweise holt sie sich das Dokument auch über das Online-Studienzentrum ab). Oder die Lösung wird ausgedruckt und als Brief der Fernlehrerin zugeschickt.
     
    Ob die Weiterleitung zum Fernlehrer elektronisch erfolgen kann oder per Briefpost erfolgt, ist für mich im Online-Studienzentrum erkennbar. Das ist auch wichtig, denn bei einer Online-Korrektur soll die Fernlehrerin Ihre Anmerkungen und Bewertung direkt ins Abgabe-Dokument schreiben, das der Schüler nach der Korrektur wieder elektronisch über das Online-Studienzentrum zurückerhält. Für die Korrektur direkt im Dokument ist ein schreibbares Dokument erforderlich, am besten im RTF-Format, damit die Fernlehrerin es überhaupt öffnen und bearbeiten kann.
     
    Meiner Beobachtung nach, kann sich der Fernlehrer fächerunabhängig aussuchen, ob er die Korrektur im Online-Modus anbietet oder im Papier-Modus korrigieren will. Gibt der Schüler bei Online-Korrektur jedoch kein schreibbares Dokument ab (sondern ein PDF-Dokument oder wählt den Post-/Fax-Weg, z.B. bei einer handschriftlichen Lösung), dann ist das auch in Ordnung und der Fernlehrer erhält die Lösung als Briefpost von ILS und schickt die Korrektur auf diesem Wege der Schülerin wieder zurück. Die Online-Korrektur ist also sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler nur eine Option und keine Pflicht.
     
    Die Korrekturdauern sind unterschiedlich. Der größte Abstand zwischen Abgabe der Arbeit und Zugang der Korrektur (genauer gesagt der Note im Online-Studienzentrum) war bisher 14 Tage. Im Durchschnitt dauerte es bis zur Veröffentlichung der Note knapp eine Woche. Einsendeaufgaben, die der Fernlehrer per Brief von ILS erhalten hat, bekomme ich per Brief vom Fernlehrer zurück. Die Note veröffentlicht der Fernlehrer aber schon vorher im Online-Studienzentrum, wenn er mit der Korrektur fertig ist und die korrigierte Arbeit verschickt. Danach dauert es noch den Postsendeweg, bis ich die korrigierte Arbeit in Händen halte.
     
    Eine Musterlösung erhielt ich bisher nur einmal (bei der allerersten Einsendeaufgabe, Mathematik). Ansonsten habe ich aber auch nicht nachgefragt. Ich bekam teilweise ausführliche Anmerkungen zu meiner Arbeit, vor allem im Fach Deutsch. Zu den problematischen Stellen meiner Lösungen, die zu Punktverlusten führten, gab es immer eine Erläuterung, auch in den anderen Fächern. Meinem Eindruck nach geben sich die Fernlehrer viel Mühe mit der Korrektur.
     
    In meiner bisher einzigen Geschichte-Einsendeaufgabe schickte die Fernlehrerin zusammen mit der Korrektur sog. "Arbeitshinweise" in einem PDF-Dokument. Diese Arbeitshinweise enthalten stichwortartig, welche Lösungsbestandteile in einer Aufgabe inhaltlich erwartet werden, zusammen mit der Angabe von Bewertungspunkten. Dem Anschein nach hat die Fernlehrerin diese Arbeitshinweise nicht individuell für mich verfasst, sondern möglicherweise selber als Korrekturvorgabe vom Aufgabensteller erhalten. Jedenfalls konnte ich damit nachvollziehen - neben den eigenen Anmerkungen der Fernlehrerin in meiner Arbeit - welche Punkte ich habe liegen lassen und welche ich als Bonus dazu bekam.
     
    Es gibt noch zwei Besonderheiten.
     
    Außer mit einer Note zur Einsendeaufgabe ist es möglich, dass die Arbeit mit dem Vermerk OK oder OZ inklusive einer Erläuterung aber ohne Note zurückgegeben wird. OK kürzt "Ohne Korrektur" ab und bedeutet, dass der Fernlehrer die Korrektur aus dem dann genannten Grund noch gar nicht begonnen hat. Ich bekam ja auch schon einmal meine Deutsch-Arbeit mit OK zurück, weil meine Arbeit mehr Seiten hatte als die vorgegebene maximale Anzahl und ich anstatt eines 1,5 Zeilenabstands nur einen 1,0 Zeilenabstand verwendete. Diesen Vorteil einer ausführlicheren Lösung stand mir die Fernlehrerin nicht zu, aber legte es auch nicht negativ aus, sondern bat zusammen mit einem OK um Kürzung der Arbeit. Nach Kürzung der Lösung wurde sie korrigiert und benotet. OZ steht für "Ohne Zensur" und bedeutet "... Die Leistung ist eigentlich eine 5 oder 6, aber ich gebe Dir die Möglichkeit, sie zu verbessern!". Hier wurde die Arbeit korrigiert aber noch keine Note (die ansonsten eine sehr Schlechte wäre) vergeben. Stattdessen erhält der Schüler einen zweiten Versuch, um eine akzeptable Note zu erhalten. Diese zweite OZ-Chance gibt es aber nur in den ersten sechs Studienmonaten.
     
    Die zweite Besonderheit ist die Note 0,7 (1+). Dabei ist mir unklar, wann es eine 0,7 gibt anstatt eine 1,0  und umgekehrt. Ich hatte schon mehrfach 100% der Punkte. Dass eine Mal habe ich dafür eine 1,0 und das andere Mal eine 0,7 bekommen. Das ist nicht transparent. Meine bisher einzige Geschichte-Arbeit erhielt eine 0,7. Hier konnte ich aber mit den Arbeitshinweisen nachvollziehen, dass ich ein paar vorgesehene Punkte NICHT bekam und einige Zusatzpunkte holte (für gute Antworten, die offenbar nicht vorgesehen waren). Am Ende hatte ich 104 von 100 Punkte und deshalb eine 1+ (0,7). Soweit ich sehe, haben die Noten der Einsendeaufgaben aber auch keine formale Bedeutung. Für die Zulassung zu den Probeklausuren ist kein bestimmter Notendurchschnitt, sondern nur die Bearbeitung und Korrektur an sich erforderlich. Erst die Noten der Probeklausuren am Ende des Lehrgangs spielen für die Anmeldung zur Abiturprüfung eine Rolle.

    Welche Bedeutung hat eine Einsendeaufgabe?
     
    Die Einsendeaufgaben müssen bearbeitet werden, ansonsten ist die Teilnahme an den Probeklausuren am Ende des Lehrgangs und damit die Teilnahme an den Abiturprüfungen nicht möglich. Die Aufgaben dienen der  Lernstoffkontrolle und trainieren das Lösen von Problemen, wie es auch die Abiturprüfungen erfordern. Für mich ist die Einsendeaufgabe eines Studienheftes immer ein absolutes Highlight, weil ich das methodische Lösen von Problemstellungen durch Nachdenken und Anwenden erlernten Wissens und erlernter Methoden liebe. Dabei hat neben der eigentlichen Lösung auch der plausible und nachvollziehbare Lösungsweg eine große Bedeutung.
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    01.12.2018
  6. Greetsiel

    Fernabitur
    Im Online-Studienzentrum gibt es heute eine aktuelle Mitteilung zum diesjährigen Herbst-Abitur 2018. Gemeint ist natürlich das Externenabitur in Hamburg, das bei der Hamburger Schulbehörde u.a. über den ILS-Abiturlehrgang im Frühling und Herbst abgelegt werden kann. Ich fasse im folgenden die Highlights dieser Mitteilung zusammen:
     
    Die mündlichen Abiturprüfungen fanden in der ersten Dezemberwoche (an 6 Tagen) in den Räumen von ILS in Hamburg statt.
    Es wurden fast 200 mündliche Prüfungen in sechs Tagen abgenommen, von 70 Lehrerinnen und Lehrern aus 40 Hamburger Schulen.
     
    50% der mündlichen Prüfungen wurden mit einer Note zwischen 10 Punkten (Schulnote: 2-) und 15 Punkten (Schulnote: 1+) bewertet.
     
    Es gab 8 mal 15 Punkte (Schulnote: 1+) und 30 mal 13 Punkte (Schulnote: 1-) oder 14 Punkte (Schulnote: 1).
     
    Die schriftlichen Abiturprüfungen fanden ja bereits im September statt, so dass dieser Abiturzyklus mit den mündlichen Prüfungen nun abgeschlossen wurde.
     
    38 Fernschülerinnen oder Fernschüler haben die Abiturprüfung bestanden.
    3 Fernschülerinnen oder Fernschüler haben die Fortsetzungsprüfung zu Fachhochschulreife bestanden.
    7 Fernschülerinnen oder Fernschüler haben ihre Prüfung nicht bestanden.
     
    1 Abiturientin hat einen 1,0 Schnitt erreicht.
    3 Abiturienten haben einen 1-er Schnitt (also "eine 1 vor dem Komma").
    2/3 der Abiturienten haben einen Schnitt von 3,0 oder besser.
     
    Wenn alles nach meinem bisherigen Plan läuft, nehme ich selber an der Herbst-Abiturprüfung in drei Jahren (2021) Teil, die heute in drei Jahren gerade vorbei sein wird (***). Oh je, das ist noch eine lange Abitour.
     
    (***) EDIT am 05.01.2019: Möglicherweise wird es doch das Frühjahr-Abitur 2022. Für die Begründung siehe Blogeintrag 16. Uups, da habe ich doch glatt etwas übersehen!
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    11.12.2018
  7. Greetsiel

    Fernabitur
    Zum Jahresende hau' ich nochmal alles raus, was mir in letzter Zeit in meinem ILS Abiturlehrgang aufgefallen ist. Ich bin nach wie vor im dritten Studienvierteljahr, aber es liegen nur noch zwei Englisch-Lektionen und das Deutsch-Studienheft vor mir, jeweils mit der zugehörigen Einsendeaufgabe. Ich beschäftige mich gerade mit der vorletzten Englisch-Lektion. Mein Plan Anfang November war, bis Mitte Januar diesen Abschnitt abzuschließen und daran hat sich nichts geändert, auch wenn ich zwischenzeitlich befürchtete, es zeitlich nicht zu schaffen.
     
    Das lag vor allem daran, dass in diesem Quartal der Schwierigkeitsgrad in den für mich bisher eher einfachen Fächern Mathe, Physik, Chemie, meinem Eindruck nach merklich gestiegen ist, sowohl den Stoff als auch die Einsendeaufgaben betreffend. Diese Beobachtung werde ich in den kommenden Studienabschnitten wohl noch des Öfteren machen. Dafür brauche ich nur daran zu denken, dass ab dem kommenden Studienvierteljahr Latein als zweite Fremdsprache und neues Fach dazu kommt.
     
    Besonders in Mathe spürte ich förmlich beim Durcharbeiten des Studienhefts, wie groß die Verzweiflung und innerliche Hürde von Mitschülern sein muss, die Mathe generell als sehr schwierig empfinden. Mein Matheniveau ist eher gut und ich fühle mich von dem Studienheft bestens abgeholt. Es gibt viele Erklärungen, Hinweise, Tipps, Beispiele, Aufgaben mit Lösungen, die mir geholfen haben, den Stoff zu bewältigen, wenn auch der erforderliche Einsatz und die nötige Geduld beim Nachdenken manchmal groß war. Ich kann aber auch gut nachvollziehen, dass Probanden mit weniger Mathe-Enthusiasmus auch die ausführlichsten Text-und Grafik-Beschreibungen nicht ausreichen bzw. mangels Geduld nicht zu bewältigen sind, um gewisse Denkmuster zu durchblicken, Zusammenhänge zu erkennen und verständige Einsichten anwendungsreif und dauerhaft zu erlangen.
     
    Zu den Einsendeaufgaben reiche ich noch eine Beobachtung nach. Für jedes Studienheft bzw. jede Englisch-Lektion ist im Online-Studienzentrum der Name des Fernlehrers angegeben, der die Einsendeaufgabe korrigiert. Die Zuteilung des Fernlehrers kann sich aber ändern. In Englisch hatte ich von Anfang an einen Fernlehrer. Mit der letzten Englisch-Lektion hat er sich aber geändert und eine andere Fernlehrerin korrigierte meine Arbeit. Aktuell ist wieder mein ursprünglicher Fernlehrer als Korrektor für die beiden ausstehenden Lektionen eingetragen. Erst bei der Abgabe der Lösung steht also fest, wer die Aufgabe korrigiert. So hatte ich auch schon in Deutsch, Mathe und Physik unterschiedliche Fernlehrer für die Korrektur. Nur in Chemie und Geschichte korrigierten (bisher) stets dieselben Fernlehrer meine Leistungen. Große Unterschiede im Korrekturstil der Fernlehrerinnen stelle ich bisher nicht fest, mit einer Ausnahme, wie bereits früher berichtet: die unterschiedliche Notenvergabe bei 100% der Punkte, als 0,70 oder 1,00.
     
    Ich habe mich jetzt auch für die acht Prüfungsfächer entschieden, die ich in den nächsten Wochen bei ILS (durch Abgabe eines ausgefüllten Formulars) anmelden werde: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Geschichte, Latein, Mathe, Physik. Mit dieser Auswahl bin ich ja bereits von Beginn an (provisorisch) ins Rennen gegangen. Nur bei der Frage, ob ich als einziges Fach aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich Geschichte oder Geografie wähle, war ich unsicher. Ich habe mich nun für Geschichte entschieden. Die beiden bisherigen Studienhefte fand ich sehr gut, vom Stoff, von der Darstellung und den Aufgaben. Geografie finge erst im 6. Studienvierteljahr an, so dass ich bisher mit Geografiestoff und -aufgabenstellungen nicht in Berührung gekommen bin. Ich erinnere mich aber noch an meine Schulzeit und da habe ich Geschichte lieber gemacht als Geografie. In Geografie hat man doch immer so unübersichtliches Datenmaterial als Input, wie Tabellen, Zeitreihen, Land- und topografische Kartenausschnitte, aus denen kombinatorisch Schlüsse gezogen werden müssen. Das war mir schon damals nie so geheuer.
     
    Einen guten Rutsch ins neue Jahr
    Greetsiel
    31.12.2018 
  8. Greetsiel
    Ich habe heute etwas wichtiges über meinen Abiturlehrgang gelernt! Mein bisheriger Plan war es ja, im September 2021 an den ILS-internen Probeklausuren und anschließend am schriftlichen und mündlichen Herbst-Abitur des gleichen Jahres teilzunehmen. Wer entdeckt den Fehler in diesem Plan? ... Das geht gar nicht! Der Grund ist einfach: Die behördliche Anmeldefrist zu den Abiturprüfungen im Herbst endet nämlich am 15. Juli, also vor den Probeklausuren im September. Ohne die bestandenen Probeklausuren ist aber eine Anmeldung zur Prüfung nicht möglich.
     
    Die Konsequenz: Wenn ich im September 2021 an den Probeklausuren teilnehme, kann ich erst an den Abiturprüfungen im Frühjahr 2022 teilnehmen (Anmeldefrist: 01.12.2021). Das ist doch mal eine Erkenntnis. Hat es mir keiner gesagt? Doch, ich habe nachgeschaut. Auf den Folien des Webinars zum Start des Abiturlehrgangs, an dem ich teilnahm, steht es (siehe Bild unten)! Mir ist das bisher nicht aufgefallen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass darauf ausdrücklich hingewiesen worden wäre. Diese interessante Frage wurde auch von niemandem gestellt. Naja, es ging um den Start in den Lehrgang, da sind die Probeklausuren und Prüfungen noch weit weg.
     

     
     
    Heute Abend ist mir das aber plötzlich glasklar geworden. Das war geradezu ein Aha-Effekt (Nicht, dass ich darauf stolz wäre). Zum einen habe ich mir diese Frage in letzter Zeit öfters gestellt. Zum anderen habe ich vor einigen Tagen das Anmeldeformular zu den Abiturprüfungen vom Hamburger Behördenserver heruntergeladen und da auch gleich gesehen, dass die Anmeldefrist für das Herbst-Abitur am 15. Juli endet. Ich fragte mich mich dann aber nur, wie das die ILS denn überhaupt bewerkstelligt, dass ich mich bis zum 15. Juli anmelde und erst im September die Probeklausuren schreibe und damit die Qualifikation zur Prüfungsteilnahme erlange. Das war wohl der falsche Denkansatz. Immerhin konnte ich mich selber korrigieren.
     
    Nochmal für die nachfolgenden Generationen zum mitschreiben: Für das Herbst-Abitur müssen die ILS-Probeklausuren (spätestens) im Frühling zuvor bestanden werden und für das Frühlings-Abitur müssen die ILS-Probeklausuren (spätestens) im Herbst (September) des Vorjahres bestanden werden.
     
    Damit rücken die Vorhaben einiger Probanden natürlich in weiter Ferne, mit ILS das Abitur innerhalb eines Jahres zu schaffen (Da hatten wir hier ja schon einmal einen Kandidaten). Das ist rein technisch unmöglich! Denn es bliebe dann nur ein halbes Jahr, um den größten Teil aller Einsendeaufgaben zu lösen (das muss vor den Probeklausuren erledigt sein).
     
    Für mein Vorhaben habe ich nun zwei Handlungsalternativen: Entweder ich bestehe die Probeklausuren schon im April/Mai 2021 und nehme am Herbst-Abitur 2021 teil. Das ist ein bisschen knapp, denn um diese Zeit herum endet erst meine reguläre Bearbeitung der Studienhefte. Oder ich bestehe die Probeklausuren im September 2021 und nehme am Frühjahrs-Abitur 2022 teil. Ich tendiere im Moment zur zweiten Alternative. Bei bestem Verlauf des Lehrgangs könnte es aber auch anders sein. Diese Entscheidung kann ich noch etwas nach hinten verschieben. Im Vordergrund steht zunächst mich überhaupt in die Position zu manövrieren, in der ich über diesen Punkt entscheiden kann ...
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    05.01.2019
  9. Greetsiel
    Gestern gab ich die letzte der 13 Einsendeaufgaben (insgesamt Nr. 34) ab, in Englisch, und beendete damit das dritte Studienvierteljahr der Mittelstufe (im ILS-Vokabular die sog. Einführungsphase). Für diesen Abschnitt brauchte ich also nach dem Start Anfang November knapp 2,5 Monate. Diese Bearbeitungsdauer hatte ich mir ja auch vorgenommen und konnte sie einhalten, auch weil ich im Urlaub um den Jahreswechsel herum, besonders viel Zeit für mein Abiturprojekt spendieren konnte.
     
    Im ersten halben Jahr waren Mathe, Physik und Chemie für mich einfacher zu bewältigen als Deutsch, Englisch und Geschichte. Das hat sich in diesem dritten Quartal geändert. Mathe, Physik und Chemie haben vom Schwierigkeitsgrad merklich aufgeholt und größeren Lernaufwand erzeugt als zuvor. Deutsch, Englisch und Geschichte sind ähnlich aufwendig geblieben. In diesen drei Fächern geht es in den Einsendeaufgaben neben der inhaltlichen Lösung der Aufgaben auch und zunehmend um freie Textproduktion, und das fordert mir stets besonders viel Konzentration und Durchhaltevermögen ab.
     
    Meine Leistungen in den Einsendeaufgaben (bzw. deren Bewertungen) sind konstant geblieben und mit denen des ersten halben Jahres vergleichbar. Weil ich die Aufgaben aber nicht unter Klausurbedingungen schreibe (ohne Zeitlimit, ohne Stress, mit Lehrmaterialien, mit Pausen) wären die Leistungen in einer echten Prüfung sicher nicht so gut. Für mich ist es aber keine Option, die Einsendeaufgaben unter (simulierten) Realbedingungen zu lösen, denn damit nähme ich mir einen großen Spaßfaktor. Probeklausuren und Abiturprüfungen sind auch noch weit weg (mehr als 3 Jahre, wie ich kürzlich feststellen durfte, siehe meinen vorangehenden Blogeintrag Nr. 16), so dass ich die Prüfungsdurchführung noch nicht einüben brauche, finde ich.
     
    Mein schlechtestes Fach ist Englisch und ich konnte mich bisher auch nicht wesentlich verbessern. Möglicherweise ist es aber auch wichtiger in Zukunft das Niveau zu halten und zu stabilisieren als es verbessern zu wollen. Denn auch in Englisch werden die Anforderungen eher zunehmen als weniger oder leichter zu werden. Es fällt mir auf, dass die freie Textproduktion in Englisch einen immer größer werdenden Anteil in den Einsendeaufgaben einnimmt. Da gibt es dann ein Thema, zu dem ein Text geschrieben werden muss oder eine Fragestellung, die bearbeitet und beantwortet werden soll. Der gewünschte Umfang ist dabei durch eine Anzahl von Wörtern vorgegeben. Und es ist abzusehen, dass diese geforderte Anzahl Wörter im Laufe des Lehrgangs steigen wird.
     
    Nun startet also nahtlos das vierte Studienvierteljahr, welches das erste Jahr meines dreijährigen Abiturlehrgangs und die Mittelstufe (Einführungsphase) abschließt. Danach fängt die Oberstufe (sog. Qualifikationsphase) an, die zwei Studienjahre dauert. Im neuen Quartal bekomme ich Latein als neues Fach und zweite Fremdsprache dazu. Latein ist Neuland für mich, damit hatte ich als Lernfach noch nichts zu tun. So wie Latein, wird auch Geschichte in diesem Quartal, mit drei Studienheften und Einsendeaufgaben, den Schwerpunkt bilden.
     
    Das neue Studienpaket ist bereits geliefert worden, nachdem ich es zu Wochenbeginn im Online-Studienzentrum anforderte. Ein Bild des Inhalts der Lieferung habe ich unten angehängt. Das (vierte) PWG- (aka Sozialkunde-) Heft habe ich wie üblich aussortiert, weil ich dieses Fach nicht prüfen werde. Es ist auf dem Bild nicht zu sehen.
     
    Folgende Fächer bearbeite ich in den nächsten Monaten in 15 Studienheften/Lektionen mit 13 Einsendeaufgaben (Nr. 35 bis 47):
     
    1 x Chemie
    1 x Deutsch
    3 x Englisch    (aber nur 2 Einsendeaufgaben)
    3 x Geschichte
    3 x Latein        (+ ein Grammatikheft für den insgesamt sechs Studienhefte umfassenden Lateinkurs für Anfänger)
    2 x Mathe
    1 x Physik
     
    Der Englisch-Kurs, den ich bereits im ersten Quartal komplett erhielt, wird mit der zehnten Lektion inkl. Einsendeaufgabe (Lektionen 11-20 des Kurses) abgeschlossen. Die Lektionen 1-10 sind nicht Bestandteil meines Lehrgangs (2. Einstieg mit Realschulabschluss). Ich vermute, dass diese ersten zehn Lektionen für die Teilnehmer sind, die den 1. Einstieg in den Abiturlehrgang wählen (mit Hauptschulabschluss) und für solche eines ILS-Englischkurses für Anfänger. Im vierten Studienvierteljahr gibt zwei weitere Studienhefte in Englisch, das sind zwei (reine) Grammatikhefte, deren Inhalte am Ende des zweiten Hefts mit einer Einsendeaufgabe geprüft werden.
     
    Mir scheint der Bearbeitungsaufwand zum Ende des ersten Studienjahres nochmals höher zu sein als bisher. Latein ist sicher eine große Herausforderung und auch in Geschichte, immer sehr aufwendig, sind diesmal gleich drei Studienhefte (Kaiserreich, Imperialismus, Erster Weltkrieg, Zeit der Weimarer Republik in Deutschland und der Welt) zu studieren und Einsendeaufgaben zu lösen. Deutsch behandelt zwei Pflichtlektüren, Romane, "Effi Briest" (Fontane) und "Der Vorleser" (Schlink), die beide Gegenstand der Einsendeaufgabe sind. Mathe, Physik und Chemie sind diesmal zwar nicht die dominanten Fächer, aber die werden ja auch fachlich anspruchsvoller und damit zeitintensiver, wie bereits beschrieben. Ich nehme mir deshalb vor, bis Ende April fertig zu werden. Diesmal plane ich also 3,5 Monate ein und nutze einen Teil des Zeitpuffers, den ich in den vergangenen Quartalen "erwirtschaften" konnte. Planmäßig wäre das aktuelle Studienvierteljahr erst Ende Februar zu Ende.
     
    Sobald ich durch Abschicken der letzten Einsendeaufgabe ein Fach "abschließe" (in der Mittelstufe), erstelle ich einen Beitrag, in dem ich über den Stoff und alles Erwähnenswerte zum Fach im ersten Studienjahr berichte.
     
    Schönen Tag
    Greetsiel
    11.01.2019

  10. Greetsiel

    Fernabitur
    Heute Abend habe ich eines der wenigen Formulare im Abiturlehrgang ausgefüllt, nämlich das für die Fächerwahl, und per E-Mail an meinen Studienbetreuer bei ILS geschickt. Damit stehen meine acht Prüfungsfächer fest: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Geschichte, Latein, Mathematik und Physik. Ich hätte mich noch nicht entscheiden müssen. Weil ich mir bei meinen Fächern aber sicher bin und unbedingt vermeiden möchte, dass ich ab dem kommenden Studienvierteljahr auch noch die Studienhefte der anderen Fächer bekomme, erscheint mir der Zeitpunkt für die Fächerwahl heute günstig.
     
    Notwendig wäre das zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewesen. Ohne Einschränkung der Fächer, werden alle Studienhefte versendet, außer die der "anderen" Fremdsprachenfächer, denn jeder Teilnehmer hat bereits bei der Anmeldung zum Abiturlehrgang seine zwei Fremdsprachen festgelegt. Ich lerne Englisch und Latein. Eine Frist für die Fächerwahl gibt es nicht. Allerdings müssen im Laufe des Lehrgangs die vier schriftlichen und daraus die beiden Fächer "mit erhöhtem Anspruchsniveau" (Leistungsfächer) gewählt werden. Außerdem ist die Auswahl der acht Prüfungsfächer natürlich die Voraussetzung für die Teilnahme an den Probeklausuren. Irgendwann muss sich jeder festlegen, aber das muss nicht schon so früh sein wie ich es jetzt tue (im letzten Viertel des ersten Jahres).
     
    Soweit ich bisher erfuhr, ist diese Auswahl auch noch änderbar. Hätte ich später den Wunsch, Fächer auszutauschen, ginge das wohl auch. Ich nehme an, das "verpasste" Studienmaterial wird dann nachgereicht. Der Stoff muss dann nachgeholt und die Einsendeaufgaben "des neuen Faches" bearbeitet werden. Je später der Änderungszeitpunkt, desto schwieriger stelle ich mir das vor. Ich bin mir bei meiner Fächerwahl aber sehr sicher, auch bei den beiden Fremdsprachen.
     
    Ich finde das ILS-Formular auch sehr gut gestaltet. Die von der Hamburger Schulbehörde vorgegebenen Regeln für die Kombination der Fächer, sind sehr gut eingearbeitet, so dass der Kandidat gekonnt durch die Wahl der Fächer geleitet und geradezu gezwungen wird, die Limitierungen zu beachten.
     
    Gute Nacht
    Greetsiel
    17.01.2019
     

  11. Greetsiel

    Fernabitur
    Mit Abgabe der letzten Einsendeaufgabe des ersten Studienjahres, der elften, habe ich Mathe in der Einführungsphase (Mittelstufe) abgeschlossen. Ich berichte jetzt vom ersten Mathe-Jahr.
     
    Zu jedem der elf Studienhefte gab es eine Einsendeaufgabe. Ein Bild mit dem Studienmaterial ist unten angehängt. Auf dem Bild sind die Studienhefte nach Themengebieten gruppiert. Die Nummern oben rechts auf jedem Heft, geben die zeitliche Reihenfolge ihrer Bearbeitung an. Die Themenblöcke waren: Lineare Zusammenhänge (4 Hefte), quadratische Zusammenhänge und allgemeine Potenzen (3 Hefte), exponentielle/logarithmische Zusammenhänge (1 Heft) und Geometrie (3 Hefte). In jedem der vier Studienvierteljahre gab es neue Hefte, in der Abfolge der Quartale 2, 4, 3 und 2 Stück.
     
    Ich bin sehr zufrieden mit der formalen Qualität der Hefte (sprachlich verständlich geschrieben, sauberes Schriftbild, saubere Grafiken, stabile Bindung, etc.) und deren Inhalt, d.h. der Art und Weise der Stoffvermittlung. Ich las gerne in den Heften und werde es in Zukunft wieder gerne tun, zum Zwecke der Wiederholung oder des Nachschlagens wegen. Auf einer Skala von 1 bis 10 gebe ich den Studienheften deshalb 9 Punkte. Die Punktzahl ist allerdings sehr subjektiv und ist deshalb so hoch, weil ich mich immer gut abgeholt fühle, wenn ich mit den Heften lerne, nachdenke und Aufgaben löse. Mein Grundniveau passt zur Ausführlichkeit und zum Anspruchsniveau der Darstellung des Stoffes, der Übungsaufgaben und der präsentierten Lösungsvorschläge. Dieser Lernweg, Text und Bilder, ist eindimensional und damit natürlicherweise limitiert. Ich kann mir daher auch gut vorstellen, dass aller Text, Bilder und Beispiele in ihrer (natürlich auch beschränkten) Ausführlichkeit nicht reichen, wenn die Mathe-Affinität eine nicht zu quantifizierende Schwelle unterschreitet. Hinzu kommt, dass der Stoff für mich nicht neu ist, es handelt sich eben um Stoff bis Klasse 10, mit dem ich schon zu Schulzeiten im Großen und Ganzen gut zurecht kam. In den kommenden zwei Lehrgangs-Jahren wird es im Gegensatz dazu viel unbekannten Stoff geben und ich bin gespannt, ob mein positiver Eindruck der Schulmathematik und ihrer Vermittlung durch die ILS Lehrmaterialien bestehen bleibt.
     
    Andere Lernkanäle, wie Fragen an den jeweiligen Fernlehrer, Schul- und Lehrbücher, Youtube-Videos oder Internet-Animationen, Austausch mit anderen Abitur-Teilnehmern oder Nachhilfe, habe ich im Wesentlichen nicht genutzt. Wenn ich mit einer Einsendeaufgabe fertig war, fand ich in Mathe-Foren zu einzelnen Aufgaben manchmal Beiträge/Lösungsvorschläge, oder besser gesagt Ergebnisvorschläge ohne oder mit einem nur angedeuteten Lösungsweg, die von anderen Teilnehmern schon einmal dort nachgefragt wurden. So konnte ich mit meiner eigenen Lösung vergleichen. Ich hatte auch mal Abweichungen und begab mich dann auf Fehlersuche, was mitunter zu einer zusätzlichen Vertiefung der Angelegenheit führte und damit einen echten Nutzen hatte. Bei den Logarithmen wollte ich nun (im Gegensatz zur Schulzeit) endlich wissen, wie früher ohne Taschenrechner nur mit einer Logarithmentafel logarithmiert und mit dem Rechenschieber gerechnet werden konnte. Das wird im Studienheft nur kurz angesprochen, ich fühlte mich aber herausgefordert, die genaue Vorgehensweise dabei zu erlernen (was nicht schwierig ist). Eine Logarithmentafel als PDF-Datei fand ich im Internet mühelos, einen Online-Rechenschieber auch.
     
    Bei den Aufgaben (Übungsaufgaben, Einsendeaufgaben) ist mir aufgefallen, dass die Aufgabenstellungen oft einen Praxisbezug aufweisen, der es erforderlich macht, die praktische Fragestellung zunächst in eine passende (!) mathematische Fragestellung zu überführen, diese durch zielgerichtetes Rechnen zu lösen und die mathematischen Ergebnisse am Ende als Lösung der praktischen Ausgangsfrage zu interpretieren. Dabei gewann ich den Eindruck, gar nicht Mathematik zu machen, sondern einen "Mathe-Werkzeugkasten" zu erlernen und diesen für die Lösung von Problemstellungen, in passender Weise, und das ist die eigentliche Schwierigkeit, anzuwenden. Mir bereitet das jedenfalls viel Freude.
     
    Insgesamt vier verschiedene Fernlehrer korrigierten meine Mathe-Einsendeaufgaben. Davon drei Fernlehrer im "Online-Modus", also Korrektur direkt im elektronischen Abgabedokument (im RTF-Format), und einer im "Papier-Modus", also Korrektur im Papier-Dokument. Nach meiner Abgabe im Online-Studienzentrum wurde das Dokument von ILS ausgedruckt und dem Fernlehrer auf dem Postweg zugeschickt, der mir das korrigierte Exemplar dann seinerseits auf dem Postweg zurückschickte. Die Korrekturzeiten betrugen zwischen 0 und 8 Tagen, wobei 0 Tage mehrere Male vorkam. Damit ist Mathe mit Abstand das Fach mit den kürzesten Korrekturdauern unter meinen Fächern.
     
    Mathe kurz und bündig: Das leichteste Fach!
     
    Soweit ich es überblicke, stehen mir in den restlichen zwei Studienjahren noch 19 Studienhefte und 18 Einsendeaufgaben in Mathe bevor. Ich nehme die Herausforderung an und freue mich schon darauf. Bis zum Beginn des zweiten Studienjahres habe ich aber erst einmal Mathe-Pause.
     
    Schönen Sonntag
    Greetsiel
    19.01.2019

     
  12. Greetsiel
    Wohin geht die Reise?
     
    Heute bin ich in den Bus eingestiegen. Die Reise geht los. Das war keine einfache Entscheidung, aber ich wollte sie diese Woche treffen und habe es getan. Eigentlich sind es zwei Entscheidungen. Ich starte mit dem Abi-Lehrgang und zwar bei ILS (Abi Hamburg). Ich habe ILS aber nicht ausgewählt, weil ich das Lernzentrum am Killesberg ablehne. Gäbe es mich zweimal, hätte ich mich gar nicht zwischen den Alternativen entscheiden müssen, sondern beide genommen. Das Rennen war ein echtes Fotofinish! Mit im Rennen war auch der Gedanke, gar nicht loszufahren und die Abitour abzusagen. Der Gedanke hatte sogar eine kurze Zeit lang gewonnen.
     
    Während der Woche beschäftigte ich mich mit den ILS Studienheften des ersten Studienvierteljahres und hatte damit erste positive Lernerlebnisse. Die Arbeit mit dem Studienmaterial gefiel mir wirklich gut. ILS versendet diese Studienhefte und anderes Material (z.B Schulbücher in wenigen Fächern, Sprachkurs mit Lehrbuch, Wortschatzheft und Audio CD) quartalsweise. Welches Studienmaterial zu welchen Terminen verschickt wird, ist von der ersten bis zur letzten Sendung bereits geplant und im Online-Studienzentrum einsehbar, so bei mir: Erster Versandtermin: 14.05.2018; Letzter Versandtermin: 14.02.2021. Alle drei Monate erhalte ich das Studienmaterial für das folgende Studienvierteljahr; insgesamt 12 Lieferungen (es ist der 36 monatige Kurs, 2. Einstieg mit Realschulabschluss). Jedes Heft steht für eine größere Stoffportion, die am Ende mit einer Einsendeaufgabe zu Hause bearbeitet, Online eingesendet, korrigiert, benotet und Online zurückgesendet wird.
     
    Außerdem hatte ich über die Lernplattform des Lernzentrum am Killesberg mehrfach Kontakt mit einer der Chefinnen, Frau Günther. Sie hat meine Fragen innerhalb weniger Stunden beantwortet. Die Probeklausur, die ich in Mathe geschrieben und über die Online-Plattform eingescannt abgegeben hatte, erhielt ich einen Tag später, ebenfalls über die Lehrplattform, korrigiert zurück. Die Leidenschaft und Echtheit ist ein großes Plus für das Lernzentrum am Killesberg und ich gehe davon aus, dass die gefühlte Nähe zwischen Lehrenden und Fernschülern beim Lernzentrum am Killesberg viel größer ist, als bei ILS.
     
    Getaktete Lieferungen von Lehrmaterial gibt es beim Lernzentrum nicht. Studienmaterial wird auch nach Hause versendet, aber nicht so oft, nicht so viel und mehr Schul- und Fachbücher von Schulbuchverlagen wie z.B. dem Klett Verlag. Das Lernzentrum hat auch eigenes Material, das im Laufe des Lehrgangs ("wenn der Stoff an der Reihe ist") auf der Online-Plattform vor- und zum Herunterladen bereitgestellt wird. Stoffportionen, deren Bearbeitung vorgeschlagen und eingefordert werden, gibt es auch. Wie bei ILS mit den Einsendeaufgaben, wird jede Stoffportion in Form einer Klausur geprüft, die nach Bearbeitung des Stoffs fällig und zu Hause geschrieben, Online eingesendet, korrigiert, benotet und Online zurückgesendet wird. Die Stoffportionen sind größer und die Anzahl der Klausuren kleiner als die Anzahl der Einsendeaufgaben bei ILS.
     
    Warum entschied ich mich nun für ILS?
     
    Gute Frage! Für beide Organisationen spricht sehr viel und beide unterscheiden sich in grundsätzlichen Dingen, d.h. sie sind im Großen und Ganzen nicht besser oder schlechter, meinem bisherige Eindruck nach, sondern anders. ILS hat viel eigenes Studienmaterial in Form der Studienhefte und ergänzt es stellenweise durch Lehrbücher. Das Institut ist aber groß und kann in der Kommunikation wie eine anonyme Verwaltungsbehörde wirken, bei der ein konstruktiver Dialog, der persönliche Bezug und die daraus resultierenden Vorteile auf der Strecke bleiben können. Beim Lernzentrum am Killesberg ist es genau andersherum. Das eigene Studienmaterial ist viel weniger (aber vorhanden), der Anteil an Schul- und Lehrbüchern höher und der Kontakt ist direkter und enger. Auch die formalen Vorgaben zu den Abiturprüfungen seitens der Schulbehörden unterscheiden sich in Hamburg und Baden-Württemberg, vor allem was die Fächerwahl betrifft.
     
    Nun habe ich mich entschieden und beende die Findungsphase. ILS ist jetzt mein Lehr- und Lernpartner und ich möchte mich anstrengen, um das Schulfremdenabitur in Hamburg gut zu bestehen und dabei meine Freude am Lernen in so vielen unterschiedlichen Bereichen behalten. Als Erwachsener in den mittleren Jahren habe ich einen ganz anderen Blick auf den Schulstoff als früher als Jugendlicher. Schulstoff vermittelt mir breit angelegte Allgemeinbildung und das hebt sich ganz positiv und geradezu aufdringlich von dem hochspezialisierten Fachwissen ab, das ich im Rahmen jahrelanger Berufsausübung durch Lernen und Erfahrung erwarb.
     
    Was ist bisher geschehen?
     
    Ich erhielt nach meiner Anmeldung bei ILS (2. Einstieg, 36 Monate) einige Tage später per E-Mail den Zugang zur Online-Plattform, auch Online-Studienzentrum genannt, und die ersten Studienmaterialien auf dem Postweg. Welches Studienmaterial zu welchen Terminen verschickt wird, ist von der ersten bis zur letzten Sendung bereits geplant und im Online-Studienzentrum einsehbar. Erster Versandtermin: 14.05.2018; Letzter Versandtermin: 14.02.2021. Alle drei Monate erhalte ich das Studienmaterial für das folgende Studienvierteljahr.  
     
    Für das erste Studienvierteljahr erhielt ich am 17.05.2018 einen weißen Karton mit folgendem Inhalt:
     
    3 Deutsch-Hefte, 2 Mathe-Hefte, Den Sprachkurs Englisch 2. Teil (10 Lektionen) für das ganze erste Jahr mit Lehrbuch, Wortschatzheft, CDs und  Studienheft, das Übungen und alle Englisch Einsendeaufgaben des ersten Jahres enthält, 2 Chemie-Hefte und für das ganze erste Jahr ein Chemie Schulbuch für Klasse 7 bis 10 ("Prisma Chemie"), 1 Physik-Heft und 1 PGW (Politik/Gesellschaft/Wirtschaft)-Heft.  
    Außerdem dabei: Eine Mappe mit dem Vertrag, ein Heft mit Lehrgangsinformationen, ein bunter Flyer zum Schnellstart in den Lehrgang, ein Schreibblock und ein Kugelschreiber.
     
    Bisher habe ich in allen Heften herumgestöbert und mir einen groben Überblick verschafft.
     
    Wann sind die Abiturprüfungen in welchen Fächern?
     
    Mein großer Plan sieht aktuell so aus: Spätestens im Mai 2021 gebe ich die letzten Einsendeaufgaben ab. Anschließend schreibe ich die Probeklausuren und im Herbst 2021 nehme ich an den schriftlichen Abiturprüfungen teil. Die mündlichen Abiturprüfungen könnte ich dann Ende 2021 oder möglicherweise auch erst zum Frühlingstermin 2022 ablegen. Eventuell verschieben sich die Prüfungen auch nach hinten, denn ich kann die Prüfungen auch zu einem späteren Termin machen.
     
    Das ist aber alles ganz weit weg und richtig vorstellen kann ich es mir heute auch noch nicht. Außerdem kann während dieser langen Zeitspanne eine ganz Menge Unvorhergesehenes passieren, die den schönen Plan umwerfen und ein, möglicherweise wiederholtes, Umplanen erfordern oder sogar überflüssig machen. Ich habe zunächst mal das erste Jahr im Blick, in dem ich es mit Stoff des Schuljahres vor der Oberstufe zu tun habe (11. Klasse G9 bzw. 10. Klasse G8). Ich habe nämlich den Lehrgang so gewählt, dass er auf dem Niveau des mittleren Bildungsabschlusses beginnt (2. Einstieg, 36 Monate), denn ich verließ die Schule nach der 10. Gymnasialklasse.
     
    Stand heute möchte ich folgende Fächer lernen und prüfen lassen:
     
    Schriftlich : Biologie (LK), Mathe (LK), Deutsch, Englisch. Mündlich  : Latein, Geschichte oder Geografie, Physik, Chemie.  
    In der ersten Lieferung ist auch ein PGW (Politik/Gesellschaft/Wirtschaft)-Heft dabei. Ich habe es auch schon durchstöbert und wegen Missfallen bereits ausgeschlossen, dass ich eines meiner Fächer durch PGW austausche.
     
    Wie geht es jetzt weiter?
     
    Ich habe auf der Grundlage des Studienmaterials folgenden Plan für das 1. Studienvierteljahr gemacht, wobei ich die insgesamt 10 Hefte bzw. Lektionen (in Englisch) für dieses erste Quartal fortlaufend durchnummeriere:
     
    Monat (Ende Mai / Juni 2018) : Mathe-1, Deutsch-1, Englisch-1, Chemie-1 Monat (Juli 2018)                    : Deutsch-2, Englisch-2, Chemie-2 Monat (August 2018)              : Mathe-2, Deutsch-3, Physik-1  
    Nach meiner ersten Durchsicht der Lernhefte erscheinen mir Deutsch und Englisch aufwändiger als Chemie und Physik. Mathe wird mich am wenigsten Zeit kosten. Soweit meine Prognose.
     
    So, jetzt geht's los und Pläne heißen Pläne, weil sie sich auch noch ändern können... Ich bin mal selber auf meine Erfahrungen gespannt.
     
    Schönen Sonntag
    Greetsiel
    27.05.2018
  13. Greetsiel

    Fernabitur
    Nun habe ich auch Chemie in der Einführungsphase (1. Studienjahr, Mittelstufe) hinter mich gebracht. Der Umfang bestand aus dem Stoff von vier Studienheften, eines pro Studienvierteljahr, jeweils mit einer zu lösenden Einsendeaufgabe, sowie einem Schulbuch für die Klassen 7 bis 10, das mich aber noch zwei weitere Studienvierteljahre begleiten wird. Eine Foto des Studienmaterials habe ich unten angehängt.
     
    Hier mein Versuch, den Stoff in größere Themengebiete zu gliedern inklusive einer unvollständige Liste von Stichwörtern, um den Themenbereich plastischer zu beschreiben. Diese Aufzählung ist keine zeitliche Abfolge der Stoffbehandlung. Vielmehr gibt es einzelne Bereiche, die in wechselnden Kontexten immer wieder Gegenstand der Betrachtungen waren (z.B. Reaktionsgleichung ableiten und ausgleichen, stöchiometrisches Rechnen oder mit dem Schalenmodell im Kopf und dem Periodensystem "in der Hand" die Elektronenübergänge herleiten). Die organische Chemie war bisher kein Thema, kommt aber ab dem folgenden Studienheft dazu.
     
    Stoffe: Modellierung, Reinstoff, Element, Verbindung, Atom, Molekül, Messbare Eigenschaften: Aggregatzustände, Löslichkeit, Dichte, Leitfähigkeit Stoffgemische: Trennverfahren, insbesondere Destillation und Chromatografie Chemische Reaktionen: Stoffumwandlungen, Formel, Wortgleichung, Reaktionsgleichung: Ableitung und Ausgleich, Stöchiometrie/Massenberechnungen Chemische Gesetze: Multiple Proportionen, Massenerhaltung, Energieerhaltung, Periodensystem/Einteilung der Elemente Luft und Wasser: Zusammensetzung, Luftverschmutzung, Wasserkreislauf, -nutzung, -gewinnung, -aufbereitung Metalle: Oxidation, Reduktion, Redoxreaktion, Metallreihe, Verfahren zur Gewinnung Atome / Moleküle und Elemente / Verbindungen: Historie, Dalton/Rutherford/Bohr, Atommasse, Wertigkeit, Strukturformel, Elektronenschreibweise, Bindungsarten Salze und Säure-Basen-Reaktionen: Salzbildung, Säurebegriff Arrhenius/Brönsted, Hydronium-/Hydroxidionen, (Auto)Protolyse, pH-Wert, Neutralisation, Titration Elektrochemie: Elektrolyse, Galvanik, Korrosion, Spannungsreihe der Elemente, Batterie/Akku/Brennstoffzelle, Kupferraffination  
    Zwischen den beiden ersten und den beiden letzten Studienheften gibt es einen großen Unterschied in der Schwierigkeit des Lernstoffes, das dritte Studienheft empfand ich als richtigen Bruch. Im dritten und vierten Studienheft sind es die Säuren und Basen, die mir zunächst erhebliche Kopfzerbrechen (im wörtlichen Sinne) bereiteten. Für mich ist das Thema Säuren und Basen ein gutes Beispiel dafür, dass, wenn man tief und immer tiefer in den Wald vordringt, die Gefahr droht, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen und von den Bäumen erschlagen zu werden. Als ich mich mal wieder unter einem Baumstamm wiederfand, stellte ich mir (endlich?) die Frage: Was ist der eigentliche Kern des Themas, aus dem sich der Rest erklärbar und nachvollziehbar entwickeln kann? Für diesen Schritt hat mir auch eine Frage der Einsendeaufgabe im vierten Studienheft geholfen: "Was ist das Besondere einer sauren Lösung?" Das ist die Frage nach dem Wald, die sich nicht mit der Aufzählung von Bäumen beantworten lässt. Ich vermute aber, das ist der normale Weg bei Erkenntnisgewinn, ein Abstraktionsprozess, bei dem man erst mal in den Wald läuft (Details aufsaugen), dann eine Lichtung sucht, in die Höhe fliegt, Abstand zu den Bäumen gewinnt (innehalten) und dann mehr und mehr den Wald erblickt (abstrahieren).
     
    Nun zur Güte des Studienmaterials. Es besteht aus einem Schulbuch für die Klassen 7 bis 10, inklusive einer CD-ROM mit ergänzenden Text-, Bildmaterialien und Übungsaufgaben zu jedem Kapitel, sowie vier Studienheften. Die formale Qualität des Buches und der Hefte (sprachlich verständlich geschrieben, sauberes Schriftbild, saubere Grafiken, mehrfarbig, stabile Bindung, etc.) finde ich sehr gut. Die Studienhefte haben eine eigene Gliederung, die mitunter anders ist als im Schulbuch. Bevor das Studienheft eigene Inhalte präsentiert, wird zuvor auf einzelne Kapitel/Abschnitte des Schulbuchs verwiesen, die vorweg studiert werden sollen. Die eigenen Inhalte der Studienhefte wiederholen den Schulbuchstoff nicht oder nur da, wo es für die Überleitung zu einer vertieften Darstellung passend erscheint. Sie ergänzen und vertiefen die Schulbuchinhalte durch Beispiele, weitergehende Fragestellungen und Herstellung weiterer Zusammenhänge mit anderen Sachverhalten. Die Hefte setzen damit eigene Schwerpunkte und behandeln Stoff, der im Buch möglicherweise zu kurz kommt. Das ist im Präsenzunterricht sicherlich ähnlich. Auch da ist das Schulbuch vielleicht (aber nicht unbedingt) Dreh- und Angelpunkt aber jedenfalls nicht das letzte Wort zum Curriculum, das hat der Lehrer.
     
    Meine Schwierigkeiten im dritten und vierten Quartal möchte ich nicht auf das Buch oder die Studienhefte schieben (obwohl es verlockend ist, genau das zu tun). Das Studienmaterial ist eben KEIN Konsumgut, sondern bildet die Grundlage für den Prozess des Auseinandersetzens. Es ist keine Chipstüte, die man nur leer essen muss, um das Ziel zu erreichen, das man mit dem Öffnen der Tüte zu erreichen suchte. Der notwendige Denkprozess für den eigenen Erkenntnisgewinn nimmt einem kein Lehrmaterial ab. Und die Steine auf dem Weg muss jeder selbst beiseite räumen. Mit dem ILS-Abiturlehrgang erwirbt man auch keine Garantie auf einen sorgenfreien Weg zu einem guten Abschluss, egal wieviel Geld der Lehrgang kostet. Die Beispiele und vor allem die Lösungen zu den Übungsaufgaben im Heft könnten allerdings manchmal ausführlicher sein. Der Text ist zu einem sehr überwiegenden Teil flüssig geschrieben, ohne "komische" oder nicht nachvollziehbare Sprünge oder Brüche in der Darstellung. Vielleicht könnten auch die Erklärungen an der einen oder anderen Stelle noch ausführlicher und detaillierter sein. Mir fehlt auch ein wenig die Struktur und Systematik in der Darstellung des Stoffes. Aber: diese Heftreihe beginnt praktisch bei null und anfangs ist eben noch nichts oder zu wenig vorhanden, dem eine Struktur oder ein System verpasst werden könnte. In einem späteren Wiederholungs- und Vertiefungszyklus kann das anders sein. Ich habe den sicheren Eindruck, in Richtung Abitur ein "großes" Lehrbuch anschaffen zu wollen und auch schon begonnen nach einem geeigneten zu recherchieren. Auf einer Skala von 1 bis 10 gebe ich dem Studienmaterial (Buch+CD+Studienhefte) deshalb 7 Punkte.
     
    Ich benutze auch andere Lernkanäle, z.B. Youtube und Beiträge aus Chemie-Foren (auf die mich Google leitet). Ich fand folgendes Wiki-Projekt "Anorganische Chemie für Schüler": https://de.wikibooks.or/wiki/Anorganische_Chemie_für_Schüler.
     
    Alle vier Einsendeaufgaben korrigierte ein Fernlehrer im Online-Modus. Die korrigierten Arbeiten erhielt ich zwischen 10 und 14 Tagen nach Abgabe zurück. Ich empfinde den Chemie Lernstoff als eine große Herausforderung, die mir aber viel Spaß macht, auch wenn man manchmal leiden muss. Diese Art der Naturbeschreibung, Verhaltenserklärung und Verhaltensprognose gefällt mir.
     
    In den verbleibenden beiden Studienjahren in Richtung Abitur, acht Studienvierteljahre, kommen noch neun Studienhefte inklusive Einsendeaufgaben auf mich zu, ziemlich regelmäßig auf die Quartale verteilt.
     
    Chemie kurz und bündig: Mein Lieblingsfach!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    27.01.2019

  14. Greetsiel

    Fernabitur
    Das erste Studienjahr in Physik ist jetzt auch vorbei. Jedes Quartal hatte Studienhefte, mindestens eines, höchstens drei, insgesamt sieben, jeweils mit einer Einsendeaufgabe. Ein Bild mit dem Studienmaterial habe ich unten angehängt. Weiteres Studienmaterial, z.B. ein Schulbuch, wie in Chemie, gab es nicht. Folgende großen Themengebiete wurden gestreift: Klassische Mechanik (2 Hefte), Elektrizitätslehre (2 Hefte), Wärmelehre (2 Hefte) und (Geometrische) Optik (1 Heft).
     
    Anders als in Chemie, wo gefühlt alles mit allem zusammenhängt, scheinen die Teilgebiete in Physik, zumindest in der hier dargestellten Form, viel strikter voneinander getrennt zu sein. Die Wärmelehre kommt ohne Optik aus, Die Elektrizitätslehre ohne Newton-Mechanik und andersherum. Diese klare Trennung hat für das Lernen Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass man A-Zusammenhänge nicht kennen muss, wenn man B-Zusammenhänge lernt. Der Nachteil ist, A-Zusammenhänge schneller wieder zu vergessen, wenn man sich eine Zeit lang nur mit B- und C-Zusammenhängen beschäftigt.
     
    Am besten hat mir die Geometrische Optik, auch bekannt als Strahlenoptik, gefallen. Ich kenne den Stoff natürlich (besser gesagt die Existenz desgleichen) schon aus der Schulzeit, aber so intensiv mit ihm gestritten, hatte ich damals nicht. Licht als Strahl betrachtet, kommen hier geometrische Methoden zum Einsatz, um Spiegel/Linsen-Gegenstand/Abbild-Zusammenhänge herzustellen. Nur wenige physikalische Gesetzmäßigkeiten, wie Reflexionsgesetz, Linsengleichung und Brechungsgesetz, sowie geometrische Dreiecksberechnungen, reichen hier aus, um interessante Fragestellungen zu lösen und die Gegenstand/Abbild-Funktionsweise verschiedener optischer Geräte mit einer Linse oder Linsenkombinationen, wie Prisma, Lupe, Brillenglas, Mikroskop, Fernrohre (unterschiedlicher Funktionsweise), Fotoapparat, Diaprojektor, Tageslichtprojektor oder Beamer, herzuleiten und zu erklären. Mit wenig Wissen muss mehr nachgedacht und kombiniert werden, um für eine Aufgabe den richtigen Lösungsansatz und Lösungsweg zu finden. Eine Vorgehensweise, die mir immer gut gefällt. Eine allgemeine Beobachtung, die ich auch in den anderen Fächern mache: Man könnte die verschiedenen Ecken beim Studieren noch viel mehr ausleuchten, mehr Aufgaben lösen (im Internet gibt es tonnenweise Aufgaben), sich selber mehr Fragen stellen und nach Antworten suchen. Möglicherweise gibt es "später" einmal Gelegenheit, auf gewisse Sachverhalte zurückzukommen.
     
    Wie in Chemie, so spielen auch in Physik die Versuche eine große Rolle, die im Rahmen des Fernstudiums aber nicht Live und in Farbe demonstriert, sondern nur mit Text, Bildern, Grafiken erklärt und veranschaulicht werden können. Während in Chemie die meisten Versuche im Schulbuch behandelt und illustriert werden, übernehmen in Physik die Studienhefte selber diese Funktion. Hier bilden die Versuche und Schlussfolgerungen daraus eine Einheit. Im Internet finden sich natürlich auch zahlreiche Videos, Animationen und Erklärungen in Text- und Bildform. Die haptische Wahrnehmung der Untersuchungsgegenstände einer Naturwissenschaft kommen in einem Fernstudium ohne Präsenzen natürlich zu kurz. Ich bin aber eher theoretisch veranlagt, so dass ich diese Erfahrungen nicht vermisse. An die Experimente im Physik- und Chemie-Labor zu Schulzeiten kann ich mich noch vage erinnern, so dass ich eine ungefähre Vorstellung von praktischen Versuchen habe. Die Abwesenheit von Praxis im Umgang mit der Vorbereitung und Durchführung von Experimenten ist aber wohl ein Grund dafür, warum die Fernabitur-Anbieter Physik und Chemie nicht als Fächer mit erhöhtem Anspruchsniveau (Leistungsfächer) zur Abiturvorbereitung anbieten.
     
    Die Studienhefte in Physik bewerte ich mit 6 von 10 möglichen Punkten. Meine formalen Erwartungen an das Studienmaterial, erfüllen nur 6 der 7 Studienhefte. Das erste Heft zur Wärmelehre ist bezüglich Lesbarkeit und Handhabung eine Katastrophe und nicht akzeptabel. Dieses Heft hat offensichtlich noch eine mit Schreibmaschine getippte Vorlage, die nur als Bildmaterial zur Verfügung steht. Denn zum einen ist der Schriftsatz und die verwendeten Zeichen offensichtlich aus dem Schreibmaschinen-Zeitalter (das sieht man) und zum anderen ist es nicht möglich in dem PDF-Dokument (zu jeder Printversion eines Studienheftes, wird auch die PDF-Version angeboten) eine Zeichenkette zu suchen. Es handelt sich also offenbar gar nicht um Text. Es wird auf ein einziges Physik-Buch verwiesen, von 1962. Sowohl die Papierversion als auch das PDF-Dokument sind wegen der fatalen Darstellungsqualität nur schwer und physisch anstrengend zu lesen. ILS ist das Problem aber bekannt. Ich hoffe sehr, dass diese miese, formale, Heftqualität sich nicht woanders wiederholt und das erste Wärmelehre-Heft bald ausgetauscht wird. Das zweite Wärmelehre-Heft hat die gewohnte Qualität.
     
    Inhaltlich geben die Hefte dem Schüler genug Futter, um sich hineinzubeißen. Mir scheinen die Physik-Hefte aber doch schwächer zu sein als die Chemie-Hefte und als Inputgeber nicht auszureichen. Weil ich in Chemie mit dem Schulbuch "Prisma Chemie" (Teil des Studienmaterials) gute Erfahrungen gemacht habe, kaufte ich mir "Prisma Physik" als Zusatzlektüre. So richtig zufrieden bin ich mit diesem Buch aber leider nicht, weil das Niveau (im Gegensatz zum Chemie-Buch) doch bei den meisten Themen niedriger ist als ich es wünsche. Mit dem Internet steht jedem allerdings das gesamte Physik-Universum offen und gerade in einem Fernstudium ist es wohl unabdingbar die eigene Quellenkompetenz zu entwickeln und zum eigenen Vorteil (!) zu nutzen. Studierfähigkeit zu erwerben (ein Zweck des Abiturs) bedeutet auch zu lernen und einzuüben, neues Material zu suchen, zu finden, zu sichten, zu bewerten und anzuwenden. Früher waren das ausschließlich die "physischen" Bibliotheken oder Buchhandlungen. Ich war zu Schulzeiten öfters in der schönen, großen, Reutlinger Stadtbibliothek, um beispielsweise für Deutsch nach Sekundärliteratur zu den Lektüren zu suchen. In Buchhandlungen meiner Schulstadt hielt ich mich auch gerne auf. Heute ist das Internet eine vielversprechende Quelle, die für sich zu erschließen geübt sein will. Ich werde mir in der Oberstufe wohl auch ein Lehrbuch für die Oberstufe anschaffen, ich weiß allerdings noch nicht welches.
     
    Die Einsendeaufgaben wurden von einer Fernlehrerin und zwei Fernlehrern korrigiert. Zwei Lehrer korrigierten im Offline-Modus ("Papiervariante") und einer im Online-Modus (direkt im Abgabedokument). Die Korrekturzeiten betrugen zwischen zwei und acht Tagen.
     
    Bis zum Abitur erwarten mich in den kommenden zwei Jahren noch 15 Studienhefte mit dem Schulstoff und Einsendeaufgaben, sowie ein zusätzliches Studienheft mit einer Aufgabensammlung. Außer Wärmelehre werden die Physikgebiete des ersten Jahres, Klassische Mechanik, Elektrizitätslehre und Optik, fortgeführt und durch neue Teilgebiete ergänzt.
     
    Physik kurz und bündig: Nur Chemie finde ich noch spannender!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    03.02.2019

  15. Greetsiel

    Fernabitur
    Englisch umfasste im ersten Studienjahr zum einen die zweite Hälfte eines 20 Lektionen umfassenden Englisch-Kurses von Langenscheidt (Lehrbuch, Begleitbuch, Audio-CDs), sowie ein ILS-Studienheft mit ergänzenden Übungen und den Einsendeaufgaben für jede der zehn von mir zu bearbeitenden Lektionen des Kurses. Im Anschluss dieses Kurses, wiederholten zwei Studienhefte (überblicksartig) und eine Einsendeaufgabe, die englische Grammatik. Die letzte der elf Einsendeaufgaben, die zu den beiden Grammatikheften, gab ich diese Woche zur Korrektur ab und erhielt sie am selben Tag zurück. Mit elf ist Englisch zusammen mit Mathe das Fach mit den meisten Einsendeaufgaben in meinem ersten Jahr. Ein Bild des Studienmaterials habe ich unten angehängt.
     
    Stofflich stand neben dem Wortschatz, die Grammatik im Vordergrund: Aktiv/Passiv, Zeitenbildung, indirekte Rede, If-Sätze, Relativsätze, Adjektive, Adverbien, Modalverben, Pronomen, Präpositionen, und so weiter und so weiter ... Jede Lektion des Englisch-Kurses hatte ein inhaltliches Rahmenthema aus dem meist britischen, aber auch amerikanischen und australischen Alltagsleben (z.B. "Let's celebrate" oder "Learning to drive"), zu dem es in den beiden Büchern und auf den Audio-CDs Texte, Aufgaben, Grammatikerklärungen und -Zusammenfassungen, sowie eine Vokabelliste gab.
     
    In diesem Fach habe ich ein gewisses Niveau erreicht, das ich kaum und wenn, dann nur punktuell und gradweise, verbessern kann. Durch die Wiederholung einzelner Grammatikthemen, z.B. bei der Zeitenbildung, konnte ich immerhin ein besseres Gefühl für korrekte Satzkonstruktionen entwickeln. Man muss wirklich nicht immer nur simple past für die Vergangenheit verwenden ... Es sind aber oft so kleine Dinge, die ich verbessern konnte, z.B. wann für zukünftige Ereignisse "going to"-future und wann "will"-future eingesetzt wird oder welche Zeitenverschiebungen bei indirekter Rede angewendet werden. Von diesen kleinen Dingen gibt es eine ganze Menge. In Gänze werde ich das nie beherrschen, aber es führt zu einer Verbesserung, ganz gezielt einzelne Sachverhalte herauszupicken, sich anzuschauen und zu wiederholen.
     
    Für das Studienmaterial vergebe ich 7 von zehn Punkten, bin dabei aber so unschlüssig und ratlos wie in keinem meiner anderen Fächer. Ich glaube das liegt daran, dass ich Englisch viele Jahre in der Schule hatte und seitdem auch nie aus den Augen verlor. Den Grammatikstoff hatte ich in der Schule ausführlich gelernt, nur eben auch zum Teil bestens vergessen. Englisch war im ersten Jahr am deutlichsten eine Wiederholungstour und die Lernunterlagen halfen dabei die Stoffmenge in kleinere Portionen zu zerlegen, die nacheinander wiederholt und eingeübt werden konnten. Ich bezweifle aber aufgrund seines Aufbaus und Inhalts, dass der Einglisch-Kurs geeignet ist, die Sprache neu zu erlernen. Das ist aber wohl auch nicht der Zweck, weil jeder Fernabiturient den Kurs mit einem gewissen Englisch-Hintergrund beginnt, an dem sie/er anknüpfen werden kann. Die letzten beiden Studienhefte, die Grammatik-Hefte, halte ich für eine gute Zusammenfassung der Grammatik, in der ich auch in Zukunft nachschlagen werde.
     
    Ich lerne auch mit zwei zusätzlichen Grammatik-Büchern (Murphy/English Grammar in Use für Anfänger/Fortgeschrittene). Das sind Nachschlagewerke, in denen auf jeweils zwei Seiten sehr kleinteilige Grammatik-Schnipsel erklärt werden, z.B. Unit 83: "On my own / by myself" oder Unit 85: "Some and any" oder Unit 145: "Phrasal verbs 9: away/back". In jeder Unit gibt auf der ersten Seite die Erläuterungen zum Thema und auf der zweiten Seite Übungsaufgaben. Für den Wortschatz habe ich den Vokabeltrainer 7.0 von Langenscheidt mit gut 4.000 Vokabeln Grund- und Aufbauwortschatz (Software).
     
    Die Einsendeaufgaben wurden von vier Fernlehrerinnen und Fernlehrer innerhalb von null bis vier Tagen korrigiert. Alle Fernlehrer bewerteten die Aufgaben im Online-Modus (direkt im Abgabedokument). Die Korrekturhinweise der Fernlehrer sind meistens hilfreich, wenn mir auch manchmal unklar ist, vor allem bei einzelnen Vokabeln oder Wendungen, die markiert werden, ob meine Lösung falsch oder prinzipiell in Ordnung ist, aber als "nur nicht so gut" aufgefasst wird, wie die korrigierte Fassung.
     
    In der Oberstufe (die kommenden zwei Studienjahren) werde ich 20 Studienhefte und 18 Einsendeaufgaben bearbeiten, eine ganze Menge. Englischsprachige Literatur wird sicher auch dabei sein.
     
    Englisch kurz und bündig: Muss!
     
    Schönen Freitag
    Greetsiel

  16. Greetsiel
    Neben den Studienheften und anderem Studienmaterial (wie z.B. Schulbuch oder Audio-CD), das mein Anbieter ILS als Bestandteil des Abiturlehrgangs zur Verfügung stellt, nutze ich in einigen meiner bisher sieben Fächern auch zusätzliche Lehrmittel, die ich mir selber kaufe. Auf das Material aufmerksam geworden, bin ich durch Hinweise in den Studienheften, in Blogeinträgen auf dieser Plattform, sowie durch eigene Recherche, Beschreibungen und Kundenrezensionen im Internet.
     
    Auf dem Bild unten sind alle Bücher und Hefte zu sehen. Zum einen die Lektüren in Deutsch (unterer Bildrand), Gegenstand zweier Studienhefte und Einsendeaufgaben, zum anderen Fach- und Schulbücher, die ich größten Teils zum gezielten Nachschlagen oder "selektiven Schmökern" verwende. Im Nachhinein haben sich nicht alle Anschaffungen als "Volltreffer" oder "besonders nützlich" erwiesen, aber doch viele. Ich kann alle Bücher auch noch in den kommenden Jahren bis zu den Abiturprüfungen einsetzen.
     
    Für Chemie und Mathematik hatte ich im ersten Jahr kein zusätzliches Material. Die Kombination aus regulärem Schulbuch/CD-ROM (in Chemie) und Studienheften, ergänzt durch Material aus dem Internet, genügten mir.
     
    Auch in Deutsch verwende ich keine anderen Lehrbücher als die Studienhefte von ILS. Allerdings sind die Bücherexemplare zur besprochenen Literatur (vier Werke) nicht im Umfang des Lehrgangsmaterials enthalten und müssen deshalb selber gekauft werden. Für die drei Romane (Lenz/Arnes Nachlass, Fontane/Effi Briest, Schlink/Der Vorleser), die Bestandteil zweier Studienhefte und Einsendeaufgaben sind und waren, kaufte ich außerdem die elektronischen Kindle-Versionen, um bei der intensiveren Beschäftigung mit der Literatur bei der Lösung der Einsendeaufgaben, zwischen Buch und PC abwechseln zu können. Die E-Book-Variante hat auch den Vorteil, in ihr schnell nach Text suchen und per Copy/Paste Zitate verwenden zu können, ohne sie mühsam abtippen zu müssen. Das sind Vorteile bei der Lösung der Einsendeaufgaben. Für die Angabe der Fundstelle muss ich dem Zitat trotzdem im Buch hinterherjagen, weil in der elektronischen Variante die Seitenzahlen nicht angegeben sind. Die Schachnovelle von Zweig las ich nur nebenbei im Buch.
     
    In Englisch haben mir die zwei Grammatik-Bücher, Murphy/English Grammar in Use für Anfänger/Fortgeschrittene, am oberen Bildrand, sehr geholfen. Dabei handelt es sich um Nachschlagewerke, in denen auf jeweils zwei Seiten sehr kleinteilige Grammatik-Schnipsel erklärt werden. Der Vokabeltrainer 7.0 von Langenscheidt ist ebenso eine Investition, die ich als "Volltreffer" bezeichne. Ich habe ihn mit einem Englisch Grund- und Aufbauwortschatz (gut 4.000 Vokabeln) gekauft und nutze ihn mit selber eingegebenen Vokabeln auch in Latein (siehe unten).
     
    Für Geschichte verwende ich ein Schulbuch für die Oberstufe, ein Nachschlagewerk vom Dudenverlag fürs Geschichtsabitur und Materialien zur Französischen Revolution. Das Geschichte-Heft vom Spiegel über die Französische Revolution hat viele Artikel zu einzelnen Ereignissen, Phasen, Entwicklungen und Nachwirkungen der Revolution(en) und bietet eine andere Perspektive als es Lehrbücher oder die Studienhefte tun. Ich habe aber längst nicht alles gelesen; ein Zeitproblem.
     
    Die Anschaffungen in Physik hätte ich mir vielleicht sparen können. Das Prisma-Schulbuch Physik (siehe Bild) hat nicht das Niveau, auf dem ich abgeholt werden wollte, im Gegensatz zu dessen Chemie-Pendant, Bestandteil des ILS-Materials. Das Duden-Nachschlagewerk zu Physik 5.-10. Klasse ist für mich auch zu lau. Naja, ansatzweise kann ich beide Werke schon verwenden und viel gekostet haben Sie auch nicht.
     
    Die ersten sechs Studienhefte meines neuesten Fachs Latein, hinzugekommen im aktuellen letzten Studienvierteljahr des ersten Jahres, orientieren sich in Aufbau und Inhalt an einem Lateinlehrbuch " ... für den später beginnenden Lateinunterricht." ab Klasse 9 und in der Erwachsenenbildung. Dieses Buch und das Grammatik-/Übungs-Begleitheft (links unten im Bild) enthalten Übersichten und Übungsaufgaben, die im Studienheft nicht enthalten sind; eine gute Ergänzung zu den ILS-Studienheften. Die ursprünglich für Englisch erworbene Software Vokabeltrainer 7.0 von Langenscheidt setze ich auch zum Lernen der Lateinvokabeln ein. Jedes Studienheft ist aus jeweils fünf Lektionen aufgebaut. Zu jeder Lektion gibt es eine Vokabelliste Latein <-> Deutsch. Diese Vokabeln übertrage ich in den Vokabeltrainer, aber nicht durch fehleranfälliges Abtippen, sondern über die Textimportschnittstelle der Software. Dazu kopiere ich die Vokabelliste aus dem PDF-Dokument des Studienhefts in eine Text-Datei, eine Zeile pro Vokabelpaar. Dann füge ich für jedes Vokabelpaar ein Trennzeichen ein, das der Softwareimport als Trennzeichen zwischen dem Latein- und dem Deutsch-Text erkennen kann. Schließlich kopiere ich diese bearbeitete Textzeilen in einem Rutsch in die Zwischenablage und starte den Import in den Vokabeltrainer, der die Zwischenablage liest, in den Vokabeltrainer überträgt und die Wortschatzdatenbank erweitert. Das funktioniert einwandfrei!
     
    Insgesamt bin ich mit meinen Anschaffungen, mit Abstrichen in Physik, ganz zufrieden. Ich habe auf sie als Ergänzung der Lehrgangsmaterialien zurückgegriffen, und möchte dies auch in den kommenden zwei Jahren des Abiturlehrgangs und darüber hinaus bis zu den Abiturprüfungen tun. Sie sind schon eine Abwechslung zu den Studienheften von ILS und sorgen für Lernreizveränderungen, die den Lernprozess unterstützen. Für die Oberstufe habe ich bisher nur zwei zusätzliche Bücher vorgesehen, die ich aber noch nicht endgültig ausgewählt habe: In Chemie und Physik jeweils ein Oberstufenbuch auf Leistungskursniveau, die auch für die ersten Semester eines Chemie-/Physik-Studiums hilfreich sein würden. Also schon ein hohes Anspruchsniveau. Ich vermute, dass ich es in Biologie, meinem zukünftigen Wunsch-Leistungsfach, genauso machen werde. Zukünftig, weil dieses Fach als letztes meiner acht Prüfungsfächer, erst im sechsten Studienvierteljahr, also in der zweiten Jahreshälfte 2019, dazukommt.
     
    Schöne Restwoche
    Greetsiel
    07.03.2019

  17. Greetsiel
    Das aktuelle, vierte, wird das längste Studienvierteljahr meines bisherigen Abiturlehrgangs. Ich wollte Ende April damit fertig werden, aber das ist nicht mehr zu schaffen. Ich plane nun Ende Mai das Quartal zu beenden und damit ein volles Kalenderjahr für das erste Studienjahr gebraucht zu haben. Der Start meiner Abitour war ja Ende Mai letzten Jahres.
     
    Latein, mein neues Fach, hat an dieser Verzögerung einen großen Anteil. Endlich habe ich vorgestern meine erste Einsendeaufgabe in Latein fertig gestellt und abgegeben. Das ist das Ergebnis einer sehr langwierigen und holprigen Beschäftigung mit einem sehr schwierigen Studienheft. Ich vermute, dass die übrigen fünf Studienhefte des Grundlagenkurses Latein LAG1 - LAG6 dasselbe Kaliber haben. Ich habe den Eindruck, die Abiturvorbereitung ist mir mit Latein regelrecht entgleist!
     
    Am 23. Februar begann ich mit diesem ersten Studienheft und am 28. März bin ich mit der Einsendeaufgabe fertig geworden. In diesem Zeitraum habe ich ansonsten kein anderes Fach bearbeitet. Das ist einfach zu lang! Jetzt weiß ich zwar alles sehr genau und kann nachts um drei vigilare konjugieren (wenn auch nur im Präsens Indikativ und Imperativ), wenn ich soll. Aber ich sollte mich nicht so ausführlich damit beschäftigen, damit ich schneller durch komme. Außerdem muss ich in Zukunft erst die Vokabeln lernen, bevor ich ein Studienheft (Grammatik, Texte) bearbeite. Wenn der Wortschatz schon bekannt ist, fällt das Lernen der Grammatik leichter, weil keine unbekannten Wörter die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und die Konzentration auf die Grammatik stören.
     
    Und nun? Außer zwei weiteren Studienheften und Einsendeaufgaben in Latein, stehen noch drei Geschichte- und ein Deutsch-Studienheft auf dem Stundenplan des aktuellen Quartals. Ich habe mir nun folgenden Plan für dieses Restprogramm zurechtgelegt: Im April lerne ich die Vokabeln der zwei Latein-Hefte und erledige alle drei Geschichte-Studienhefte. Mit dem ersten habe ich bereits begonnen: Deutsches Kaiserreich, die Bismarck-Ära 1871-1890, also von der Reichsgründung bis zum Ende seiner Kanzlerschaft. Es war eine richtige Wohltat, sich nach den nicht enden wollenden Lateinlektionen mal wieder mit einem anderen Fach zu beschäftigen.
     
    Außerdem will ich im April die beiden Deutsch-Lektüren (Fontane/Effi Briest, Schlink/Der Vorleser) lesen, so dass ich Anfang Mai das Deutsch-Heft studieren und die Einsendeaufgabe anfertigen kann. Danach beende ich das Quartal und das erste Studienjahr mit den beiden ausstehenden Latein-Heften. Wenn der Mai dafür zu kurz sein sollte, dann endet das erste Jahr eben erst im Juni. Möglicherweise hat der Zeitabschnitt der Abivorbereitung begonnen, in der ein Studienvierteljahr mehr als drei Monate dauert ...
     
    Schönes Wochenende
    Greetsiel
    29.03.2019
  18. Greetsiel

    Fernabitur
    Im ILS-Online-Studienzentrum gibt es aktuell eine Mitteilung zum diesjährigen Frühjahrs-Abitur 2019. Gemeint ist natürlich das Externenabitur in Hamburg, das bei der Hamburger Schulbehörde u.a. über den ILS-Abiturlehrgang im Frühling und Herbst abgelegt werden kann. Ich fasse im folgenden die Highlights dieser Mitteilung zusammen:
     
    Es wurden über 280 mündliche Prüfungen in sechs Tagen, in sechs Fächern, absolviert.
     
    Die schriftlichen Abiturprüfungen fanden bereits vorher statt, so dass dieser Abiturzyklus mit den mündlichen Prüfungen nun abgeschlossen wurde.
     
    52 Fernschülerinnen / Fernschüler haben die Abiturprüfung bestanden.
    5 Fernschülerinnen / Fernschüler haben die Fortsetzungsprüfung zu Fachhochschulreife bestanden.
    6 Fernschülerinnen / Fernschüler haben ihre Prüfung nicht bestanden.
     
    7 Kandidaten haben einen 1-er Abiturdurchschnitt (also "eine 1 vor dem Komma").
     
    40% der Kandidaten schafften einen Abiturdurchschnitt von 2,5 oder besser.
    63% der Kandidaten schafften einen Abiturdurchschnitt von 3,0 oder besser.
     
    Schönen Tag
    Greetsiel
  19. Greetsiel

    Fernabitur
    Heute morgen beendete ich die Bearbeitung der fünf Mittelstufen-Lernhefte in Geschichte mit der Abgabe der letzten Einsendeaufgabe. Ein Bild des Studienmaterials habe ich unten angehängt. Folgende geschichtliche Themen und Epochen waren Bestandteil der Einführungsphase, also meines ersten Studienjahres:
     
    Französische Revolution ab 1789: Aufklärungsphilosophie, Vorbilder England/USA (Glorious Revolution, amerikanische Unabhängigkeit), Politik und Gesellschaft im Ancien Regime, politische und gesellschaftliche Entwicklungen in Frankreich: Von der Zusammenkunft der Generalstände (1789) bis zum Untergang Napoleons (1815), Auswirkungen der französischen Revolution und Napoleons auf Deutschland und Europa.
     
    Vom Wiener Kongress 1814/15 bis zur deutschen Reichsgründung 1871: Restauration und Neuordnung nach Napoleon, Vormärz und Revolution von 1848/49, Reaktion und der Weg zur Reichsgründung, industrielle Revolution und soziale Frage.
     
    Deutschland 1871-1890 (Bismarck): Soziale, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklungen in Deutschland, Europa und USA. Innen- und Außenpolitik Bismarcks: Kampf gegen die katholische Kirche (Kulturkampf). Kampf gegen die Sozialdemokratie: Sozialistengesetz und Sozialversicherungssystem. Europäische Bündnispolitik zum Zwecke der Friedenswahrung.
     
    Deutschland 1890-1918 (Wilhelm II.): Imperialismus, Nationalismus, Sozialismus, Militärismus (Flottenrüstung), Weltkrieg, Untergang des Kaiserreichs.
     
    Deutschland 1918-1933 (Weimarer Republik): Von der Novemberrevolution bis zur Auflösung der Weimarer Republik in Deutschland und der Welt.
     
    Ich habe den Eindruck, dass der Stoffumfang bis zum Ende der Mittelstufe zu meiner Schulzeit zwar größer war (ich hatte in der 10. Klasse Gymnasium, meiner Abschlussklasse, bereits die Nazi-Zeit und den zweiten Weltkrieg), die Stoffpräsentation der behandelten Zeiträume in meinem ILS-Abiturvorbereitungslehrgang dafür aber umfangreicher ist. Die Einsendeaufgaben waren immer sehr aufwändig, zeitlich und auch mental. Das wird nur noch von Deutsch übertroffen. Für mich ist die Textproduktion, die mit der Lösung der Einsendeaufgaben untrennbar verbunden ist, immer sehr anstrengend. Den richtigen Inhalt in richtiger Qualität und richtigem Umfang zu erdenken und dann in guter Sprache nieder zuschreiben ist für mich eine schwierige Angelegenheit. Da bin ich schonmal froh, dass ich in diesem Fach eine mündliche Prüfung haben werde und keine schriftliche!
     
    Die Studienhefte finde ich sehr gut, sowohl formal (Schriftbild, Layout, Sprache, Bindung) als auch inhaltlich (Präsentation des Lernstoffes). Ich vergebe dafür 9 von 10 Punkten. Ich würde 10 Punkte vergeben, nähme ich mir damit nicht die Möglichkeit, noch besseres Material in Zukunft besser zu bewerten. Besonders möchte ich hervorheben, dass die Darstellung des Stoffes durchgängig mit zahlreichen Quellen und deren Auslegung arbeitet. Auch in den Einsendeaufgaben geht es in etwa der Hälfte der Aufgaben um die Auswertung, Auslegung oder Einordnung von Quellenmaterialien und historischer Zeugnisse (z.B. Ausschnitt aus einer Rede oder einem Brief, Karikatur, Plakat, Sekundär-Abhandlungen, Zahlenmaterial). Eine Einführung in die Arbeit mit und der Auswertung von Quellen gab es ebenfalls.
     
    Stellenweise arbeitete ich mit zusätzlichen Materialien, z.B. dem Spiegel-Heft zur Französischen Revolution. Ein Schulbuch Geschichte für die gymnasiale Oberstufe in Baden-Württemberg verwende ich auch zum Nachschlagen und Nachlesen. Hier wird aber ein grundsätzliches Problem besonders deutlich, das ansonsten für alle meine Fächer gilt: es gibt sehr viele Möglichkeiten der Vertiefung und des Weitermachens, dem durch das limitierte Zeitbudget aber Grenzen gesetzt sind.
     
    Die Einsendeaufgaben wurden von einer Fernlehrerinnen und zwei Fernlehrern innerhalb weniger Tage korrigiert. Alle Fernlehrer bewerteten die Aufgaben im Online-Modus (direkt im Abgabedokument).
     
    In der Oberstufe (die kommenden zwei Studienjahren) werde ich 13 Studienhefte und 12 Einsendeaufgaben bearbeiten. Neben den noch fehlenden Epochen, wird ein Zweites Mal durch bekannte Epochen getourt: Industrielle Revolution (1 Heft), Soziale Frage (1 Heft), Weimarer Republik (2 Hefte), Nationalsozialismus (3 Hefte), Deutschland 1945–1990 (3 Hefte), Imperialismus (2 Hefte). In dem Studienheft ohne Einsendeaufgabe wird es um Fachmethodenlehre und Quelleninterpretation gehen.
     
    Geschichte kurz und bündig: Wichtige Allgemeinbildung!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    28.04.2019

  20. Greetsiel

    Fernabitur
    Mit der Abgabe der sechsten Einsendeaufgabe beendete ich vorgestern das Fach Deutsch in der Einführungsphase ("Mittelstufe") meines Abiturlehrgangs. Ein Bild des Studienmaterials habe ich unten angehängt. ILS schickte mir nur die sechs Studienhefte ins Haus. Die Bücher musste ich extra kaufen. Neben den physischen Exemplaren habe ich mir auch die E-Books besorgt, um sie mit dem Kindle zu lesen und darin zu suchen.
     
    Ich fasse den Stoff der sechs Studienhefte, die jeweils die auch sonst üblichen 70-100 Seiten enthalten, so zusammen: Es geht um das Lesen und Schreiben als Mittel des sprachlichen Kompetenzerwerbs. Worin der sprachliche Kompetenzerwerb aber besteht ist "ein weites Feld" (welche literarische Figur verwendet diese Wendung des Öfteren?). Um Deutsche Grammatik geht es nicht. Als grobes Schlagwort nenne ich aber "Stilkunde" für das Lesen fremder und Schreiben eigener Texte und "Literaturkunde", bei der Stilbetrachtungen auch nicht zu kurz kommen. Mir fällt auch noch "Analysefähigkeit" ein, die unter Anleitung (Vorgabe von Systematiken) und anhand von Texten ("Textarbeit") trainiert wird. Die konstruktive Seite "Verbesserung des sprachlichen Ausdrucks" und "Zielgerichtete Texterstellung" sowie letzlich "Bildungserwerb", erkenne ich ebenfalls als große Ziele der Studienhefte.
     
    Drei der sechs Studienhefte befassen sich mit Literatur im Allgemeinen (in Form einer Einführung) und der Literaturgattung Epik im Besonderen. Drei Romane waren Gegenstand der Betrachtungen und von Einsendeaufgaben: "Arnes Nachlass", von Siegfried Lenz, erschienen 1999; "Der Vorleser", von Bernhard Schlink, erschienen 1995; "Effi Briest", von Theodor Fontane, erschienen 1896. Ein Studienheft hat die anderen Formen der Epik zum Thema: Erzählung, Novelle, Kurzgeschichte, Parabel, Anekdote, Sage, Legende, Märchen, Fabel. Insbesondere vertieft betrachtet werden hier: Die Kurzgeschichte, anhand einer "klassischen" und einer "modernen" Kurzgeschichte ("Jenö war mein Freund", von Wolfdietrich Schnurre, erschienen 1958; "Der Tipp des Arztes", von Seher Cackir, erschienen 2009), die Parabel (anhand von "Geschichten vom Herrn Keuner" von Bertold Brecht, erschienen in loser Reihe zwischen 1926 und 1956) und die Novelle (anhand der "Schachnovelle" von Stefan Zweig, erschienen 1942).
     
    Die anderen drei Studienhefte haben die Titel "Stilkunde", "Erörterungen" und "Texte im privaten und beruflichen Bereich". Hierbei geht es um das "Richtige", "Verständliche", "Wirksame", "Interessante" und "Zielgerichtete" Schreiben von Texten. Hier steht die (moderne) Sprache als Instrument im Mittelpunkt und die Möglichkeiten ihres Einsatzes, auch unlauteren (Manipulation).
     
    Die Studienhefte gefallen mir gut. Ich vergebe 8 von 10 Punkten. Sie sind ausführlich und bieten viel mehr Material als die Schulbücher (zu meiner Schulzeit) und das Material, das Lehrer zur Verfügung gestellt haben. In Deutsch wird ein Unterschied zwischen Fernlehre und Schulunterricht besonders deutlich: Die Art und Weise des Stofferwerbs. Im Deutschunterricht in der Schule wird viel Stoff innerhalb des Unterrichts durch Lehrer-Klasse-Kommunikation gemeinsam erarbeitet. Das fällt in der Fernlehre komplett weg. Hier wird der Stoff in einem didaktischen Rahmen präsentiert und Aufgaben laden zur selbständigen Beschäftigung mit dem Gelesenen ein. Ich meine, das Studienmaterial bietet alle Möglichkeiten für die geführte Weiterbildung, aber der Umfang ist die eigentlich Herausforderung. Der Schüler muss den Stoff, der vermittelt wird, auch "abholen", erst einmal "abholen wollen" und das wird, je nach Schüler, mal besser und mal schlechter gelingen.
     
    Die Einsendeaufgaben waren immer sehr aufwändig, zeitlich und mental, und ihre Bearbeitung beanspruchte jeweils viele entbehrungsreiche und manchmal auch quälende Stunden. Deshalb wähle ich Deutsch auch zu meinem aufwendigsten Fach im ersten Studienjahr. Das Fach ist sowieso schon zeitaufwändig, weil neben den anspruchsvollen Studienheften auch die behandelte Literatur gelesen sein will.
     
    Die Korrekturen der sechs Einsendeaufgaben enthielten immer sehr ausführliche Kommentare und Hinweise, 1-2 Seiten, handschriftlich oder elektronisch geschrieben, sowie Anmerkungen in den Arbeiten selber (inhaltliche und solche zu Rechtschreibung, Grammatik und sprachlichen Ausdruck). Drei Fernlehrerinnen korrigierten meine Aufgaben immer sehr akribisch und auffallend kritisch; eine im "im Online-Modus" direkt im Abgabedokument, die beiden anderen in der "Papier-Variante". Die Korrekturdauern waren im Durchschnitt die längsten aller Fächer. Eine der Aufgaben erhielt ich 19 Tage nach der Abgabe zurück, der bisherige Rekord.
     
    In den kommenden zwei Studienjahren, der Qualifikationsphase (Oberstufe), erwarten mich noch 14 Studienhefte inkl. Einsendeaufgaben und ein Textband "Literaturgeschichte". Die großen Themenfelder werden sein: Literatur- und Textanalyse, Literaturgeschichte und Textproduktion.
     
    Deutsch kurz und bündig: Ein weites Feld!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    19.05.2019

  21. Greetsiel
    Vom Start meines fünften Studienvierteljahres und damit vom Start der Qualifikationsphase ("Oberstufe") meines Abiturlehrgangs, bin ich "nur" noch zwei Latein-Studienhefte inklusive Einsendeaufgaben entfernt. Die Gänsefüßchen um das nur sollen darauf hindeuten, dass der Start zwar nicht unmittelbar bevorsteht, aber doch endlich in Sichtweite ist.
     
    Deshalb nahm ich letzte Woche am (kostenlosen) "Webinar zum Start in die Qualifikationsphase" teil, das seit ein paar Wochen im Online-Studienzentrum angekündigt wurde (es findet ein oder zweimal im Jahr statt). Knapp 30 Fernschüler folgten den Ausführungen der beiden Damen von der ILS-Studienbetreuung für den Abiturlehrgang. So richtig Neues habe ich nicht erfahren, denn was präsentiert wurde, ist über das Online-Studienzentrum zugänglich (z.B. Lern- und Motivationshilfen) oder steht im Wesentlichen auch in der Abiturlehrgangsinformation (Begleitheft) zur Arbeit in der Qualifikationsphase, und diese hatte ich bereits studiert.
     
    Interessant fand ich aber einige Fragen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Veranstaltung sehr rege schriftlich im Chat stellten und mündlich von den Studienbetreuerinnen beantwortet wurden. Darum habe ich im Folgenden nach Gedächtnisprotokoll die Fragen und Antworten dem Sinn und bester Erinnerung nach, niedergeschrieben (wodurch ich Ungenauigkeiten oder gar Fehler insbesondere bei den formulierten Antworten nicht ausschließen kann).
     
    Frage: Wie werden die Leistungskurse gewählt?

    Antwort: Ein "Leistungskurs" heißt im Hamburger Externenabitur auch "Leistungsfach" oder "Fach mit erhöhtem Anforderungsniveau" oder "Fach auf erhöhtem Anforderungsniveau". Die Verwendung ist nicht einheitlich. In den Unterlagen werden alle drei Bezeichnungen nebeneinander verwendet. Aus den acht Prüfungsfächern werden zwei Fächer als Leistungskurse ausgewählt. Dabei muss Deutsch oder Mathematik oder eine Fremdsprache (aus Englisch, Französisch, Russisch oder Spanisch) ein Leistungskurs sein. Der zweite Leistungskurs muss dann eines der folgenden Fächer sein (weil ansonsten kein Fach als Leistungskurs angeboten wird): Ein Fach, das auch erster Leistungskurs sein kann und außerdem Biologie, Geschichte oder Politik/Gesellschaft/Wirtschaft (PWG). Andere Fächer können nicht als Leistungskurs gewählt werden.
     
    Frage: Sind die Leistungskurse schriftlich oder mündlich?

    Antwort: Sie sind schriftlich!
     
    Frage: Ist das Anforderungsniveau der Fremdsprachen in der Abiturprüfung einheitlich oder gibt es Unterschiede?
     
    Antwort: Das Anforderungsniveau ist in einer als Leistungsfach gewählten Fremdsprache höher. Die Einteilung erfolgt nach dem "Gemeinsamen europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER)" und bewegt sich je nach Fremdsprache zwischen B1 und C1.
     
    Frage: Warum wird Physik, Chemie, Geographie, Religion und Latein nicht als Leistungskurs angeboten?
     
    Antwort: Weil ILS den erforderlichen Kompetenzerwerb für diese Leistungsfächer durch den Abiturlehrgang nicht sicherstellen kann. Zum einen fehlen einfach die Materialien. Zum anderen sind in diesen Fächern Kompetenzen erforderlich, deren Erwerb Stand heute in der Fernlehre von ILS nicht gefördert werden (können), z.B. Experimente planen und durchführen in den Naturwissenschaften oder andere Prüfungsanforderungen, die nicht in Lehrmaterialien abgebildet werden (können). Es gibt aber eine gewisse Dynamik, denn Spanisch konnte früher auch nicht als Leistungskurs gewählt werden, was heute möglich ist.
     
    Frage: Bis wann muss man spätestens die Leistungskurse wählen?
     
    Antwort: Die Leistungskurse müssen vor der Anmeldung zu den Probeklausuren gewählt werden.
     
    Frage: Kann man gewählte Fächer oder gar Leistungskurse nochmal ändern?
     
    Antwort: Formal ja, jederzeit, kostenlos. Weil für das neue Fach aber der gesamte Stoff inklusive der Einsendeaufgaben "nachgeholt" werden muss, bedeutet ein Fachwechsel je nach Zeitpunkt des Wechsels, einen deutlich erhöhten Mehraufwand.
     
    Frage: Ein Leistungskurs hat nur wenige Studienhefte mehr als ein Grundkurs. Warum ist der Unterschied zwischen einem Leistungskurs und Grundkurs trotzdem so bedeutend?
     
    Antwort: Das Niveau der Abiturprüfung ist im Leistungskurs deutlich höher als im Grundkurs. Die Aufgabenstellungen bei gleichem Stoffinhalt sind im Leistungskurs schwerer und die Erwartungen an die Aufgabenlösung höher als im Grundkurs.
     
    Frage: Warum wird empfohlen, auch Chemie als Prüfungsfach zu wählen, wenn Biologie als Leistungskurs gewählt wird?
     
    Antwort: Weil für die Anforderungen im Leistungskurs Biologie auch gute Kenntnisse des für Biologie relevanten Chemiestoffs notwendig sind. Im Grundkurs Biologie ist das nicht der Fall.
     
    Frage: Eine Prüfungsvoraussetzung ist die "gleichmäßige und kontinuierliche Arbeit" in allen Prüfungsfächern. Was bedeutet das?
     
    Antwort: Formale Voraussetzung für die Teilnahme an den Probeklausuren und damit auch für die Abiturprüfungen ist die Lösung und Korrektur aller (!) Einsendeaufgaben in den schriftlichen Prüfungsfächern und 80% der Einsendeaufgaben in den mündlichen Fächern. Über dieses formale Kriterium hinaus, ist "gleichmäßig" und "kontinuierlich" eher eine Richtschnur. Nicht zulässig sind sehr krasse Gestaltungen des Lehrgangs, z.B. die Bearbeitung und Abgabe der Hälfte der Einsendeaufgaben in den letzten drei Monaten vor den Probeklausuren. Eine "Durststrecke" von mehreren Monaten ohne Abgabe einer Einsendeaufgabe ist kein Problem. Es ist ja auch eine bis zu sechs monatige Lehrgangsunterbrechung möglich.
     
    Frage: Sind die schriftlichen Abituraufgaben des Externenabiturs identisch mit den Aufgaben des Zentralabiturs ("Schülerabiturs")?
     
    Antwort: Nein, im Externenabitur gibt es eigene Aufgaben. Das ist schon deshalb verständlich, weil die Termine der Abiturprüfung im Externen- und Zentralabitur unterschiedlich sind, die Prüfungen also nicht am selben Tag stattfinden. Außerdem gibt es für das Hamburger Externenabitur zwei Termine, für das Zentralabitur aber nur einen Termin pro Jahr. Schon deshalb ist es ausgeschlossen, dass die Aufgaben identisch sind. Ein anderer Grund: Im Fach Deutsch gibt es im Zentralabitur Pflichtlektüren, die sich alle paar Jahre ändern. Im Externenabitur gibt es keine Pflichtlektüren (aber natürlich gibt es jede Menge Lektüren, die in den Deutsch-Studienheften bearbeitet werden und Gegenstand von Einsendeaufgaben sind).
     
    Frage: Welche Hilfsmittel sind in der Abiturprüfung erlaubt?
     
    Antwort: Einsprachiges Wörterbuch in den Fremdsprachen (eigenes); Fremdwörterbuch (eigenes oder in der Prüfung bereit gestelltes); Formelsammlung (eine ganz bestimmte; eigene); zugelassener Taschenrechner (eigener, z.B. Casio FX-991 DE Plus). Im Rahmen der Prüfungsvorbereitung gibt es aktuelle Informationen, weil sich die Regeln für die Hilfsmittel ändern können.
     
    Frage: Gibt es eine Empfehlung von ILS für den Taschenrechner?
     
    Antwort: Der Casio FX-991 DE Plus ist beispielsweise zugelassen (es gibt noch weitere). Der Taschenrechner darf u.a. nicht programmierbar sein. Im Rahmen der eigenen Prüfungsvorbereitung gibt es aktuelle Informationen, weil sich die Zulässigkeit von Taschenrechnern ändern kann. Informationen dazu gibt auch die Hamburger Schulbehörde.
     
    Frage: Fließen die Noten der Einsendeaufgaben und der Probeklausuren in die Abiturnote ein?
     
    Antwort: Nein, die Abiturnote bildet sich ausschließlich aus den Noten der acht Abiturprüfungen.
     
    Frage: Können die Probeklausuren bei Nichtbestehen wiederholt werden?
     
    Antwort: Ja, aber nur als Ganzes, also nicht fächerweise. Werden die Probeklausuren nicht bestanden, können sie beim folgenden Termin wiederholt werden.
     
    In der Zusammenschau war das Webinar für mich hilfreich. Es ist eine der wenigen Gelegenheiten, in denen ich ganz plastisch sehe, dass sich auch andere mit dem Abiturlehrgang beschäftigen (Fernschüler und Studiengangsbetreuer) und es eine gemeinsame Interaktion gibt. Es wirkt damit auch als kleiner Aufheller und sanfte Motivationsspritze.
     
    Die Veranstaltung halte ich aber für verbesserungsfähig.
     
    Zum einen war der Termin nachmittags an einem Werktag. Möglicherweise wäre die Beteiligung an diesem Webinar größer (Es wären nur knapp 30 Lehrgangsteilnehmer), wenn es in den Abendstunden statt fände, nämlich um arbeitende Teilnehmer, die einen Nachmittagstermin nicht ohne weiteres wahrnehmen können.
     
    Zum anderen dauerte das Webinar 45 Minuten. Zu kurz angesetzt. denn am Ende fehlte die Zeit, um alle Fragen adäquat zu beantworten. In den letzten 15 Minuten waren die Studienbetreuerinnen durch die "ablaufende Uhr" sehr gehetzt, was dazu führte, dass nicht alle Fragen beantwortet wurden oder doch nur so, dass es manchmal an Ausführlichkeit mangelte. Den Studienbetreuerinnen rannte die Zeit davon und das wirkte sich in der Fragerunde, meiner Beobachtung nach, auf die Sorgfältigkeit aus. Ich hatte den Eindruck, dass sie am Ende auch etwas den Überblick über die gestellten, aber noch nicht beantworteten Fragen verloren.
     
    Schönen Feiertag
    Greetsiel
    30.05.2019
  22. Greetsiel

    Fernabitur
    Jetzt habe ich auch endlich Latein und mit der Abgabe der letzten Einsendeaufgabe, Nr. 47, das erste Studienjahr, und zugleich die Einführungsphase (die Mittelstufe) meines Abiturlehrgangs bei ILS, abgeschlossen. Ziemlich genau 13 Kalendermonate, nachdem ich Ende Mai 2018 damit begann.
     
    Latein kam erst "spät", in diesem vierten Quartal, als mein siebtes Fach, hinzu. Das erste Latein-Lernjahr war also recht kurz. Vier Studienhefte bearbeitete ich in diesem Studienvierteljahr. Das ILS-Studienmaterial habe ich unten als Bild angefügt. Sieht harmlos aus, oder? Es handelt sich dabei um die erste Hälfte des Grundlagenkurses Latein, der mich noch in den kommenden zwei Studienvierteljahren beschäftigen wird und die "Lektürephase" bis zum Abitur vorbereitet. Drei Studienhefte inklusive jeweils einer Einsendeaufgabe haben die Sprachlehre zum Gegenstand. Das vierte Heft ist ein Begleitheft, auf dessen Inhalt die anderen Studienhefte immer wieder Bezug nehmen und solche Aspekte der deutschen Grammatik beinhaltet und kurz erklärt, die für das Erlernen der lateinischen Sprache als wichtig erachtet werden (Die verschiedenen Wortarten und ihre möglichen Funktionen in einem deutschen Satz). Dieser Rückbezug auf die deutsche Grammatik findet in Latein in einem viel stärkerem Maße statt, als in Englisch oder Französisch.  
     
    Dieses erste Latein-Quartal hat meine Lateinkentnisse, ich hatte keine, auf folgenden Stand gehoben (oder wollte es zumindest):
     
    - Der Aufbau eines lateinischen Satzes, seine Satzglieder und deren Erscheinungsformen.
    - Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ und Ablativ. Auch Vokativ und Lokativ, aber mit geringerer Bedeutung.
    - Zeiten: Präsens, Perfekt (historischer und konstatierender Gebrauch), Imperfekt (durativer und iterativer Aspekt).
    - Indikativ/Imperativ (letzteres mit geringerer Bedeutung).
    - Aktiv/Passiv.
    - Deklination von Substantiven und Adjektiven: a, o, konsonantisch, e, u, i und gemischte.
    - Konjugation von Verben: a, e, (kurzvokalische) i und konsonantisch.
    - Kongruenz von Substantiv und Adjektiv in Kasus, Numerus und Genus (KNG-Kongruenz).
    - Konnektoren und ihre Bedeutung im lateinischen Satz.
    - Prädikatsnomen: Substantiv/Adjektiv + Kopula.
    - Akkusativobjekt, Dativobjekt.
    - Adverbiale Bestimmung.
    - Attribute (adjektivisch, Genitivattribut, Apposition).
    - Verschiedene Funktionen des Genitivs: genitivus possessivus, -obiectivus, -subiectivus, -partitivus, -qualitatis.
    - Verschiedene Funktionen des Dativs: dativus possessivus, -commodi, -finalis.
    - Verschiedene Funktionen des Abaltivs: ablativus separativus, -instrumentalis, -modi, -sociativus, -loci, -temporis.
    - Infinitiv als Objekt und verschiedene Erscheinungsformen des AcI.
    - Präpositionen.
    - Personalpronomen.
    - Nebensätze: Relativsätze (Relativpronomen) und Adverbiale Nebensätze (Subjunktionen)
    - Konstruktionsmethode lateinischer Nebensätze.
    - Prädikativum.
    - Der relative Satzanschluss.
    - Das (Partizip) Perfekt Passiv (PPP)
    - Das Prädikat und der Infinitiv im Perfekt Passiv.
    - Das Reflexivpronomen der 3. Person.
    - Doppelter Nominativ, doppelter Dativ, doppelter Akkusativ.
    - Das Demonstrativpronomen.
    - Das Pronominaladjektiv.
    - Die Verben esse, ferre und posse.
    - Knapp 800 Vokabeln.
     
    Das ist schon eine ganze Menge Stoff; ziemlich verdichtet und in einem einzigen (!) Studienvierteljahr präsentiert. Zu viel. Davon, dass ich den Stoff bewältigt hätte, kann keine Rede sein. Die Hälfte des Grundlagenstoffes habe ich damit jetzt zwar durch, aber es werden noch etliche Runden zu drehen sein, bis die Stoffverinnerlichung Abiturniveau und die Stoffpräsenz abiturfähig ist. Aber diese Zeit ist ja, zumindest nominell, noch in ausreichendem Umfange vorhanden. Wenn ich auch nach zwei weiteren Studienquartalen die Grundlagen alle "zum ersten Mal" gelernt haben werde, werde ich mich bestimmt bis zur Abiturprüfung mit diesen Grundlagen immer wieder befassen (müssen). Auswendiglernen, die Notwendigkeit dafür so sichtbar wie in keinem anderen meiner Fächer, gehört auch nicht zu meinen Hobbys.
     
    In der Anwendung des Stoffs geht es um Übersetzungsarbeit lateinischer Sätze (Texte) und dabei wird analytisch vorgegangen. Um ihn zu übersetzen, wird der einzelne Satz in seine Bestandteile, grammatikalische Einheiten, die miteinander verbunden sind, zerlegt. Beispielsweise: "Arminius amicus populi Romani, ..." - Subjekt mit Apposition mit Genitivattribut mit adjektivischem Attribut. Die Zerlegung wird erreicht, in dem der Satz konstruiert wird (Konstruktionsmethode), d.h. der Satz entsteht "aus dem nichts" durch Hinzufügen einzelner Bestandteile, beginnend bei Subjekt und Prädikat des Hauptsatzes. Eine Vorgehensweise, Puzzeln, aber systematisch, die mir sehr gut gefällt. Wer auch sonst gerne analysiert, bekommt mit Lateintexten und den erlernten Analyseverfahren einen spannenden Analysezugang, der sich von anderen (z.B. mathematischen) unterscheidet.
     
    Das Studienmaterial bewerte ich mit 7 von 10 Punkten. Die formale Qualität (Bindung, Druck, Schriftbild, etc.) ist mangelfrei. Jedes Studienheft besteht aus fünf Lektionen, in denen die Grammatik häppchenweise präsentiert wird. Die Formenlehre (Deklination und Konjugation) ist auf die einzelnen Lektionen verstreut und wechselt sich mit anderen Grammatikthemen ab. Jede Lektion beginnt mit der Vokabelliste und einer abstrakten Erklärung der neuen Grammatik. Anschließend wird ein lateinischer Text mit den behandelten Grammatikphänomenen übersetzt, d.h. die Sätze werden mit der erwähnten Konstruktionsmethode analysiert, wenn auch nicht immer so ausführlich. Das ist dann Schade, weil trotz nachvollziehbarer Übersetzung die Grammatikstruktur nicht vollständig deutlich wird. So kann der eigene Versuch "des Aueinandernehmens" des Satzes nicht auf Richtigkeit geprüft werden. Am Ende einer Lektion gibt es Übungsaufgaben, inklusive deren Lösung im hinteren Teil des Studienheftes. Die Übungen sind zwar ausdifferenziert, aber zu wenige Aspekte der Sprache werden geübt. In anderen Fächern ist das besser gemacht.
     
    Diese Struktur der Lektionen wird konsequent durchgehalten, was das Lernen erleichtert, weil der Schüler sich an diesen Aufbau gewöhnen kann. Der Lernstoff des einen(!) Studienquartals ist sehr verdichtet, zeitlich und inhaltlich, so dass sich ein Gefühl der "Überrumpelung" und des "Erschlagenwerdens" unvermeidlich bei dem Versuch einstellt, zu schnell durch den Stoff zu kommen. Das klappt nicht. Das fatale ist, dass sich ein anderer negativer Eindruck einstellt, nämlich der des "nicht Fertigwerdens", wenn man langsam vorgeht, und dieses Gefühl kann ebenfalls unbefriedigend sein. Am besten ist es hier einen Mittelweg zu finden, Lücken und Unverständnis in Kauf zu nehmen, in der Absicht und Hoffnung, in den späteren Phasen des Lehrgangs einige Lücken zu schließen und mehr Verständnis zu gewinnen. Ich wendete für die drei Hefte viel Zeit auf und bin trotzdem noch weit entfernt davon, den Stoff zu beherrschen. Aber es ist immerhin schon ein erheblicher Teil des Grammatikstoffs, den Lateinschüler in der Schule lernen und dafür mehrere (2 ?) Jahre Zeit eingeräumt bekommen.
     
    Die Stoffwiederholung in der restlichen Lehrgangszeit ist hier also sehr wichtig und ich gehe davon aus, dass nach Ende des Grundlagenkurses, im weiterführenden Studienmaterial, einzelne Grammatikthemen wiederholt werden, also der in den anderen Fremdsprachen übliche Wiederholungsprozess auch in Latein angewendet wird. Überhaupt wie in jedem Fach, ist Eigeninitiative gefragt, um sich auch jenseits des von ILS angeboten Materials mit dem Stoff zu befassen, ihn zu vertiefen, zu strukturieren, einzuüben, etc. Ich überwinde meine Unzufriedenheit mit meinem eigenen Fortschritt jedenfalls mit der Aussicht, den vielen Stoff bis zu der mündlichen Abiturprüfung noch genauer unter die Lupe nehmen zu können.
     
    Für das Lernen der Vokabeln verwende ich meinen Langenscheidt Vokabeltrainer, den ich ja auch für Englisch nutze. Die Wortschatzdatenbank baue ich selber auf, in dem ich die Vokabellisten aus den PDF-Dokumenten der Studienhefte in eine Textdatei kopiere, die ich mittels der Importfunktion der Software in den Vokabeltrainer hochlade. Als weiteres Zusatzmaterial verwende ich ein Lateinlehrbuch mit einem Grammatik- und einem Übungsheft (inkl. Lösungen) "... für den später beginnenden Lateinunterricht". Dieses Lehrbuch ist die Vorlage der ILS-Studienhefte. Ich nutze auch kostenlose Angebote im Internet, z.B. Webseiten mit Konjugations- und Deklinationshilfen. Es gibt auch Seiten, die einzelne Grammatikinhalte erklären und einüben. Ich werde mir in der Qualifikationsphase ("Oberstufe") wohl auch noch eine weitere "Latein-Reihe" (Arbeitsbuch mit Übungen + Begleitgrammatik) kaufen, die als schulische Begleitung für Latein als 2. Fremdsprache konzipiert ist. Ich habe da auch schon was im Auge und werde ggf. in einer späteren Lehrgangsphase weiter berichten.
     
    Die Einsendeaufgaben, bisher zwei, wurden innerhalb weniger Tage korrigiert (die Dritte ist abgegeben und wartet darauf korrigiert zu werden). Nur ein Fernlehrer bewertete alle meine Einsendeaufgaben. Latein ist damit das einzige meiner Fächer mit nur einem betreuenden Fernlehrer. Interessanterweise hat er meine erste Einsendeaufgabe in der Papiervariante korrigiert: Ein ausgedrucktes Exemplar meiner elektronisch abgegebenen Lösung wurde ihm auf dem Postweg zugeschickt und von ihm per Briefpost, an mich zurückgesendet. Die anderen beiden Einsendeaufgaben hat er dann in der Online-Variante bearbeitet. Er hat also anscheinend seine Korrekturweise umgestellt.
     
    Nun folgt die Qualifikationsphase in Richtung Abitur, die Oberstufe, und da erwarten mich 7 Studienhefte und 1 Arbeitsbuch mit insgesamt 8 Einsendeaufgaben. Zunächst wird der Grundlagenkurs in drei Studienheften fortgesetzt und abgeschlossen. Anschließend geht es, hoffentlich neben der Wiederholung von Grundlagen, so weit ich bisher weiß, vor allem um das Übersetzen von Originaltexten und um Hintergrundwissen zu römischer Geschichte und Kultur, das dann auch Prüfungsstoff ist. Latein macht mir Spaß und ist, auch wenn es mich sehr herausfordert, eine interessante Angelegenheit.
     
    Latein kurz und bündig: Mein schwerstes Fach!
     
    Schönen (Feier-) Tag
    Greetsiel
    19.06.2019
     

  23. Greetsiel

    Fernabitur
    Die Reise hat begonnen, die ersten Kilometer sind geschafft. Noch nicht viel, aber der Anfang ist gemacht. Ich bin im ersten Lernmonat und im ersten Studienvierteljahr (von zwölf). Die ersten Studienhefte sind bearbeitet und die Einsendeaufgaben dazu fertig, eingereicht und teilweise bereits korrigiert. Mit Inhalt und Ablauf des Abitur-Lehrgangs bin ich sehr zufrieden.
     
    Was halte ich bisher denn so berichtenswert?
     
    Die Studienmaterialen:
     
    Ich habe ein Bild der ersten Lieferung gemacht (siehe unten), nach ILS-Plan im Wesentlichen der Stoff für das erste Studienvierteljahr. Ausnahme: Das Studienheft für Englisch, der Englisch-Kurs (2 Bücher und 6 Audio-CDs) und das Chemie-Buch umfassen den Stoff für das gesamte erste Studienjahr (die Mittelstufe). Die Materialqualität finde ich durchweg ausgezeichnet. Die Studienhefte sind gut gebunden und gut lesbar. Es deutet bisher nichts darauf hin, dass die Bindung irgendwie auseinanderfallen können - auch bei den Heften, mit denen ich intensiv gearbeitet habe. Der Seitenumfang der Studienhefte ist unterschiedlich, liegt aber unter hundert Seiten. Ich werde das weiter beobachten und berichten.
     
    Die Einsendeaufgaben:
     
    Ich habe bisher drei Einsendeaufgaben fertig gestellt: in Mathe, Chemie und Deutsch. Ich gebe die Einsendeaufgaben elektronisch über das Online-Studienzentrum ab. Die anschließende Weiterverarbeitung ist aber abhängig von der Aufgabe. In Mathe, Chemie und Englisch wird die Lösung per E-Mail an den zuständigen Fernlehrer weitergeleitet. Der Fernlehrer korrigiert direkt im Dokument und sendet das korrigierte Dokument zurück, so dass ich es im Posteingang des Online-Studienzentrums herunterladen kann. In Deutsch wird das Dokument bei ILS auf Papier ausgedruckt und dem Fernlehrer per Briefpost geschickt. Die korrigierte Arbeit erhalte ich mit der Briefpost zurück - Ein bemerkenswerter Medienbruch, wie ich finde!
     
    Die erste Einsendeaufgabe (Mathe) habe ich in unschlagbarer Rekordzeit zurückerhalten, innerhalb weniger Minuten inklusive der Bemerkungen des Fernlehrers zu meiner Arbeit. Die Arbeit wurde dem Fernlehrer also augenblicklich weitergeleitet. Der Lehrer arbeitete offensichtlich gerade am Computer, hat die Aufgabe sogleich korrigiert und elektronisch zurückgeschickt. Offenbar hatte er mit der Korrektur auch keine Schwierigkeiten, die das Korrekturverfahren in die Länge ziehen konnten. Ein lustiger Effekt: Weil das Eingangsdatum der Einsendeaufgaben wohl nur einmal täglich erfasst wird (bei dieser erst am folgenden Tag), das Korrekturdatum aber sofort, ist für diese Einsendeaufgabe im Online-Studienzentrum das Korrekturdatum (30.05.2018) zeitlich vor dem Eingangsdatum (31.05.2018). Ich gehe davon aus, dass das nur ausnahmsweise passiert ist und es in der Regel einige Tage bis zwei Wochen dauert, bis die Korrektur bei mir ankommt.
     
    Die Korrektur der Chemie-Aufgabe landete zehn Tage nach Abgabe elektronisch in meinem Posteingang. Die Deutsch-Aufgabe habe ich vorgestern abgegeben und gestern von der sogenannten Aufgabenabteilung per E-Mail die Bestätigung erhalten, dass die Arbeit nun ausgedruckt und an die Fernlehrerin per Post abgeschickt wurde.  
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    14.06.2018

  24. Greetsiel

    Fernabitur
    Letzte Woche beendete ich mit der Abgabe der letzten Einsendeaufgabe des vierten Studienvierteljahres, das erste Studienjahr meines Abiturlehrgangs bei ILS. Mit jedem Quartal verlängerte sich die Bearbeitungsdauer für das Studienmaterial und die Einsendeaufgaben.
     
    Das vierte Quartal begann ich Mitte Januar 2019 und beendete es Mitte/Ende Juni 2019; ich brauchte dafür knapp 5 1/2 Monate. Mein gesamter Zeitvorsprung, den ich in den ersten Quartalen herausarbeiten konnte, ist jetzt also aufgebraucht und ins vierte Quartal geflossen, so dass ich trotz dessen langer Dauer nur 13 Kalendermonate für die vorgesehenen 12 Studienmonate aufwenden musste. Einen Schuldigen dafür habe ich auch: Latein. Viel (zu viel) Stoff für drei Studienmonate. Ich finde die Schuld aber auch bei mir selber: Es gab einige Leerlaufphasen, verursacht durch aufschiebendes Verhalten, manchmal fehlt auch einfach die Lust. Jedenfalls stelle ich mich darauf ein, dass die kommenden Studienquartale länger dauern als vorgesehen, womit ich aber nicht hadere. Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht sehr aufs Tempo drücke, weil ich nicht nur des Abschlusses wegen, sondern auch aus reinem Spaß an Allgemeinbildung und Freude am Lösen der Aufgaben, an diesem Abiturlehrgang teilnehme.
     
    Das letzte Quartal hatte es in sich. Mathematik, Physik und Chemie, jeweils ein Heft, konnte ich noch im Januar "abhaken". Die drei Englisch Hefte beschäftigten mich im Februar. Bis dahin stimmte der Zeitplan in etwa und war höchstens ein bisschen überstrapaziert. Von März bis Juni dauerte es dann, bis ich neben der ganzen ersten Hälfte des Grundlagenkurses in Latein, drei Studienhefte in Geschichte und eines in Deutsch erledigt hatte. Latein hat den Zeitrahmen mühelos gesprengt, vor allem das erste Studienheft.
     
    Die erste Etappe meiner Abitour, die Einführungsphase, die Mittelstufe, ist damit auch beendet. Ab dem folgendem Quartal lerne ich Oberstufenstoff. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Chemie. Hier gibt es noch zwei Studienhefte zu den Kohlenstoffen, die auch im zugehörigen Prisma-Schulbuch behandelt werden und zum Mittelstufenstoff gehören. Die nehme ich noch ins kommende Quartal mit. Ich verließ das Gymnasium nach der 10. Klasse allerdings ohne etwas von Kohlenstoffverbindungen gehört zu haben. Wahrscheinlich war das das damals Stoff der 11. Klasse vor den beiden Abiturjahren (12. und 13. Klasse).
     
    Was sind meine Lieblingsfächer? Ich mache eigentlich jedes Fach gerne. Chemie und Mathematik stehen wohl ganz vorne, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich Latein mit der Zeit dazu gesellt, aber wenn überhaupt, dann dauert das noch. Biologie, jedenfalls der chemielastige Teil, sollte mir auch gut gefallen. Allerdings kommt Biologie als mein letztes, achtes Fach, erst im 6. Studienquartal dazu. Es ist ja dazu bestimmt, eines meiner beiden Leistungskurse zu werden.
     
    Ich habe nachgezählt. Im ersten Jahr erhielt ich von ILS insgesamt 40 Studienhefte, 1 Chemie-Schulbuch, sowie den Englisch-Kurs mit 2 Büchern und 6 Audio-CDs. Darin waren 47 Einsendeaufgaben enthalten, die ich alle bearbeitete, über das Online-Studienzentrum einsendete und von insgesamt 19 Fernlehrerinnen und Fernlehrer, korrigiert zurückerhielt. Bei den 40 Studienheften muss man sich aber erinnern, dass sie, als Begleitung zum gesamten Englisch-Kurs, nur ein einziges(!) Studienheft mit Übungsaufgaben und 12 Einsendeaufgaben beinhalten. Im Online-Studienzentrum ist mein Lernfortschritt mit 32 % vermerkt. Der Maßstab sind die bearbeiteten Aufgaben, 47 von 146. Die Gesamtzahl 146 wird sich wegen der ausstehenden Auswahl der Leistungskurse nochmal ein wenig ändern. Trotzdem lässt dieser Lernfortschritt den Schluss zu, dass die Studienhefte und Einsendeaufgaben gleichmäßig über den ganzen Lehrgang verteilt sind, denn diesem Drittel an gelösten Einsendeaufgaben steht ein Drittel absolvierter Lehrgangszeit (3-jähriger Lehrgang, ein Jahr ist vorüber) gegenüber.
     
    Organisatorisch hat sich der Abiturlehrgang gut aufgestellt gezeigt. Beim vierteljährlichen Versand des Studienmaterials gab es keine Probleme. Der Versand und die Freischaltung der PDF-Versionen der Studienhefte erfolgte in der Regel eine bis zwei Wochen vor dem veröffentlichten Versandtermin, wenn ich das Studienpaket nicht schon vorher angefordert hatte. Der Kontakt zu den Fernlehrern und den Studienbetreuern war reibungslos (schriftlich über E-Mail und Kontakt-Funktion des Online-Studienzentrums). Die Kommunikation mit den Fernlehrern ist an den Studienheften orientiert, jedes Studienheft hat in seiner Online-Repräsentation nämlich einen Absprung "Fachfrage stellen". Wird ein Anliegen zu einem Studienheft oder der Korrektur einer Einsendeaufgabe über diesen Weg vorgebracht, so ist der Bezug zum Studienheft in der Mail für die Fernlehrerin automatisch enthalten - sehr komfortabel. Antworten auf meine Fragen bekam ich immer innerhalb von 24 Stunden. Für die kurzen Korrekturzeiten der Einsendeaufgaben, die ich in der Regel innerhalb einer Woche korrigiert zurückerhielt, gibt es auch einen Pluspunkt. Die Ausnahmen sind hier Deutsch und Chemie, stets mit Korrekturdauern zwischen 10 und 19 Tagen.
     
    Ich habe das Angebot genutzt und bei ILS ein Zwischenzeugnis beantragt. Unten ist ein Bild des Zwischenzeugnisses angehängt. Die Fachnoten ergeben sich aus den Zensuren der Einsendeaufgaben. Ein Zeugnis fast ohne Wert, nur für mich selber, als Dokumentation und Stimmungsaufheller. Denn in die Abiturnote fließen diese Leistungsbewertungen nicht ein, da zählen ausschließlich die Noten der acht Abiturprüfungen.
     
    Jetzt sind es also noch zwei Studienjahre, bis der Abiturlehrgang beendet ist. Es wird sehr wahrscheinlich weit mehr als zwei Kalenderjahre dauern, bis ich damit fertig bin. Und danach kommt dann noch die Zeit bis zu den Probeklausuren und schließlich die Abiturprüfungen. Ich werde weiter berichten. Jetzt startet erst einmal die zweite Etappe meiner Reise, die Hefte warten und ich freue mich schon.
     
    Schöne Restwoche
    Greetsiel
    27.06.2019
     
     

  25. Greetsiel
    Das zweite Studienjahr, das 5. Studienvierteljahr, die Qualifikationsphase, die Oberstufe, die zweite Etappe meiner Abitour, hat für mich letzte Woche mit der Bearbeitung der ersten beiden Studienhefte (in Physik und Mathe) begonnen.
     
    Nach der Einführungsphase mit Stoff der Mittelstufe im ersten Studienjahr, durchlaufe ich in den kommenden zwei Jahren die Qualifikationsphase und damit den Stoffkanon der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfungen. Die Studienmaterialien für die drei Studienmonate 13, 14 und 15 sind schon vor einiger Zeit eingetroffen, wie üblich in einer weißen Box, geliefert mit DHL, knapp zwei Wochen vor dem im Online-Studienzentrum angekündigten Versandtermin.
     
    Unten ist ein Bild mit den Studienheften angehängt. Ein voll gepackter Tisch!
     
    Ein Heft mit "Hinweisen zur Arbeit in der Qualifikationsphase", ist als Orientierungsleitfaden für den Rest des Lehrgangs gedacht. Dieses Heft enthält zum einen Informationen zu den Themenbereichen in den kommenden zwei Jahren, also den groben Lehrplan. Zum anderen gibt es einen Überblick der Aufteilung des Lernstoffes in die Studienhefte und deren vorgesehenes Bearbeitungsquartal (5 - 12). Es ist die Fortsetzung der Lehrgangsinformation, die ich zu Beginn des Lehrgangs erhielt und dasselbe für das erste Jahr erläutert. Außerdem wird über die Auswahlregeln der Leistungsfächer aufgeklärt und Tipps für das Lernen in der Oberstufe gegeben; beispielsweise zur Verwendung von Sekundärmaterial. Weiterhin gibt es Informationen zur Vorbereitung und Durchführung der Abiturprüfungen.
     
    Außerdem hat ILS geliefert: 13 Hefte mit Lernstoff und zwei Lektüren. Die beiden Lektüren sind auf und für Englisch und anders als die Lektüren in Deutsch, werden sie von ILS als Inklusivleistung zur Verfügung gestellt, sind also im Lehrgangspreis enthalten. 12 Einsendeaufgaben muss ich bearbeiten, um dieses Quartal abzuschließen, ingesamt die Nr. 48 - 59 meines Lehrgangs. Zwei Hefte "teilen" sich eine Einsendeaufgabe (in Englisch). Die beiden Hefte stehen allerdings unter einer Überschrift, so dass ich besser formuliere, dass das Thema zu umfangreich für ein Studienheft ist, sich deshalb über zwei erstreckt, und am Ende des zweiten Heftes mit der Einsendeaufgabe seinen Abschluss findet (es handelt sich um Landeskunde USA).
     
    Nach der Einsichtnahme der neuen Lerneinheiten muss ich feststellen, dass der Stoffumfang größer erscheint als bisher. Vieles ist mir unbekannt, erwartungsgemäß, weil ich nach der 10. Klasse das Gymnasium verließ, damals meine Schulkarriere für viele Jahre unterbrach und letztes Jahr wieder aufnahm. Einiges kenne ich aber bereits. Ich interpretiere es im Moment so, dass die Konzeption des Lehrmaterials sehr darauf achtet, alle Schüler stofflich dort hinzubringen, wo sie für den neuen Stoff stehen sollten, und mit der Absicht alle Teilnehmer mit "ihrem" Wissensstand abzuholen, die Grundlagen in die Betrachtung des neuen Stoffs einbezieht und in einen größeren Stoffzusammenhang bringt.
     
    Ich "gleite" quasi von Bekanntem zu Unbekanntem, ohne diese Grenze, wenn überhaupt, als besonders hart oder abrupt wahrzunehmen (so jedenfalls die Absicht, die ich zu erkennen meine). Die erste Physikeinheit dieser Oberstufenphase liegt schon hinter mir und ich hatte mich am Ende der Bearbeitung, also nachdem ich die Einsendeaufgabe abgegeben hatte, bei einigen Stoffbrocken gefragt, ohne eine Antwort gefunden zu haben, was ich von dem Stoff eigentlich schon aus der Schulzeit kannte und was neu war. Wiederholung aus der Einführungsphase des Lehrgangs war aber nicht dabei.
     
    Ein Unterschied zur Mittelstufe meiner Schulpräsenz scheint der Grad der Quantifizierung zu sein. Beispielsweise kenne ich das Ohmsche Gesetz und das Verhalten elektrischer Widerstände bei Reihen- und Parallelschaltung schon aus der Schule. Allerdings scheinen mir die Anwendung der Gesetze und die Aufgaben anspruchsvoller als damals, z.B. Schaltungsberechnungen mit der richtigen Aufteilung von Spannungen, Strömen, Widerständen und elektrischer Leistung, sowie Berechnungen von Widerständen unterschiedlichen Materials und unterschiedlicher Abmessungen (Länge, Querschnitt).
     
    Im einzelnen werde ich mich in der nächsten Zeit mit folgendem Stoff, in allen meiner sieben Fächer, beschäftigen:
     
    Chemie: 2 Studienhefte (Der "letzte Rest" aus der Mittelstufe)
    Organische Chemie
    - Kugelwolkenmodell des Atoms, Kohlenwasserstoffe (Alkane, Alkene, Alkine) und Kunststoffe: Herstellung (Polymerisation), Einteilung, Recycling, Trennung und Verwertung (1 Heft)
    - Alkohole, Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren, Ester, Seifen/Tenside und Chemie in der Ernährung: Aminosäuren, Proteine, Kohlenhydrate (1 Heft).
     
    Deutsch: 1 Studienheft
    Literaturgattung Dramatik - Zum ersten Mal, denn bisher ging es bei Literatur immer um Epik (Romane, Kurzgeschichten, etc.). Behandelt werden: Antigone/Sophokles (Antikes Drama), Iphigenie auf Tauris/Goethe (Klassisches Drama) und Kabale und Liebe/Schiller (Bürgerliches Trauerspiel). Die Lektüren dazu sind nicht im Studienmaterial enthalten. Ich muss sie also dazu kaufen. Hoffentlich kann mich das Thema ein bischen mitreißen ...
     
    Englisch: 4 Studienhefte
    - Literatur: A Christmas Carol/Dickens (1 Heft + Lektüre), On the Beach/Shute + The Birds/du Maurier + The Apple Tree/du Maurier (1 Heft + Lektüre des erstgenannten Titels, die beiden letzt genannten Texte sind im Heft vollständig abgedruckt).
    - Landeskunde USA (2 Hefte, 1 Einsendeaufgabe)
     
    Geschichte: 1 Studienheft
    Nationalsozialismus und zweiter Weltkrieg - Zerstörung der Weimarer Republik, Aufstieg der NSDAP, Machtübergabe und Machtsicherung, Enstehung des Nazi-Staates, Außenpolitik der Nazis, zweiter Welkrieg, Völkermord an den Juden, Widerstand gegen Hitler. Die Einsendeaufgabe besteht aus 10 Aufgaben und eine Seitenbegrenzung ist nicht angegeben. Das wird ein dicker Brocken.
     
    Latein: 1 Studienheft
    Fortsetzung des Grundlagenkurses mit dem vierten von sechs Teilen. Das wird auch anstrengend.
     
    Mathematik: 3 Studienhefte
    - Trigonometrie: Betrachtungen am Einheitskreis, sin, cos, tan, cot, Periodizität, Symmetrien, Skalarprodukt zweier Vektoren, Sinus-/Cosinussatz, Additionstheoreme, Dreiecksberechnungen und andere Anwendungen (1 Heft)
    - Gleichungslehre: Ganzrationale-, Gebrochenrationale-, Wurzel-, Exponential- und Logarithmusgleichungen (1 Heft)
    - Wahrscheinlichkeitsrechung und Statistik: Häufigkeiten, Beschreibende Statistik, Zufallsversuch, Zufallsvariable, Wahrscheinlichkeit und Wahrscheinlichkeitsverteilung (1 Heft).
     
    Physik: 1 Studienheft
    Elektrizitätslehre - Elektrischer Widerstand, elektrische Arbeit und Leistung in Serien- und Parallelschaltung.
     
    Alles in drei Monaten zu schaffen wird schwierig, deshalb reserviere mir gedanklich gleich vier. Mein vorläufiger Aufteilungsplan sieht so aus, nachdem Physik und Mathe 1 bereits "abgehakt" sind:
     
    Juli: Chemie 1, Chemie 2, Englisch 1 inkl. Lektüren lesen, Deutsch Lektüre lesen, Latein wiederholen und Vokabeln lernen.
    August: Englisch 2, Mathe 2, Deutsch Lektüre lesen, Latein wiederholen und Vokabeln lernen.
    September: Deutsch, Englisch 3, Mathe 3, Deutsch Lektüre lesen, Latein anfangen, Latein wiederholen und Vokabeln lernen.
    Oktober: Geschichte, Latein abschließen.
     
    Ich werde wahrscheinlich im September länger Urlaub haben und deshalb mehr Zeit haben. Das sieht aber echt nach viel Arbeit aus...
     
    Schöne Restwoche
    Greetsiel
    04.07.2019

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