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Greetsiel

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Blogbeiträge von Greetsiel

  1. Greetsiel

    Fernabitur
    Ich habe im letzten Eintrag begonnen meine Erfahrungen mit den Einsendeaufgaben meines Abiturvorbereitungslehrgangs niederzuschreiben und setze es nun fort.
     
    Wie wird eine Einsendeaufgabe korrigiert?
     
    Nach Zugang der Arbeit bei ILS (sei es über das Online-Studienzentrum, Fax oder Brief) - über den ich per E-Mail informiert werde - wird sie der Fernlehrerin oder dem Fernlehrer zur Korrektur weitergeleitet. Die Fernlehrerin erhält die Einsendeaufgabe entweder über E-Mail oder ein anderes elektronisches Medium, das ist für mich nicht sichtbar (möglicherweise holt sie sich das Dokument auch über das Online-Studienzentrum ab). Oder die Lösung wird ausgedruckt und als Brief der Fernlehrerin zugeschickt.
     
    Ob die Weiterleitung zum Fernlehrer elektronisch erfolgen kann oder per Briefpost erfolgt, ist für mich im Online-Studienzentrum erkennbar. Das ist auch wichtig, denn bei einer Online-Korrektur soll die Fernlehrerin Ihre Anmerkungen und Bewertung direkt ins Abgabe-Dokument schreiben, das der Schüler nach der Korrektur wieder elektronisch über das Online-Studienzentrum zurückerhält. Für die Korrektur direkt im Dokument ist ein schreibbares Dokument erforderlich, am besten im RTF-Format, damit die Fernlehrerin es überhaupt öffnen und bearbeiten kann.
     
    Meiner Beobachtung nach, kann sich der Fernlehrer fächerunabhängig aussuchen, ob er die Korrektur im Online-Modus anbietet oder im Papier-Modus korrigieren will. Gibt der Schüler bei Online-Korrektur jedoch kein schreibbares Dokument ab (sondern ein PDF-Dokument oder wählt den Post-/Fax-Weg, z.B. bei einer handschriftlichen Lösung), dann ist das auch in Ordnung und der Fernlehrer erhält die Lösung als Briefpost von ILS und schickt die Korrektur auf diesem Wege der Schülerin wieder zurück. Die Online-Korrektur ist also sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler nur eine Option und keine Pflicht.
     
    Die Korrekturdauern sind unterschiedlich. Der größte Abstand zwischen Abgabe der Arbeit und Zugang der Korrektur (genauer gesagt der Note im Online-Studienzentrum) war bisher 14 Tage. Im Durchschnitt dauerte es bis zur Veröffentlichung der Note knapp eine Woche. Einsendeaufgaben, die der Fernlehrer per Brief von ILS erhalten hat, bekomme ich per Brief vom Fernlehrer zurück. Die Note veröffentlicht der Fernlehrer aber schon vorher im Online-Studienzentrum, wenn er mit der Korrektur fertig ist und die korrigierte Arbeit verschickt. Danach dauert es noch den Postsendeweg, bis ich die korrigierte Arbeit in Händen halte.
     
    Eine Musterlösung erhielt ich bisher nur einmal (bei der allerersten Einsendeaufgabe, Mathematik). Ansonsten habe ich aber auch nicht nachgefragt. Ich bekam teilweise ausführliche Anmerkungen zu meiner Arbeit, vor allem im Fach Deutsch. Zu den problematischen Stellen meiner Lösungen, die zu Punktverlusten führten, gab es immer eine Erläuterung, auch in den anderen Fächern. Meinem Eindruck nach geben sich die Fernlehrer viel Mühe mit der Korrektur.
     
    In meiner bisher einzigen Geschichte-Einsendeaufgabe schickte die Fernlehrerin zusammen mit der Korrektur sog. "Arbeitshinweise" in einem PDF-Dokument. Diese Arbeitshinweise enthalten stichwortartig, welche Lösungsbestandteile in einer Aufgabe inhaltlich erwartet werden, zusammen mit der Angabe von Bewertungspunkten. Dem Anschein nach hat die Fernlehrerin diese Arbeitshinweise nicht individuell für mich verfasst, sondern möglicherweise selber als Korrekturvorgabe vom Aufgabensteller erhalten. Jedenfalls konnte ich damit nachvollziehen - neben den eigenen Anmerkungen der Fernlehrerin in meiner Arbeit - welche Punkte ich habe liegen lassen und welche ich als Bonus dazu bekam.
     
    Es gibt noch zwei Besonderheiten.
     
    Außer mit einer Note zur Einsendeaufgabe ist es möglich, dass die Arbeit mit dem Vermerk OK oder OZ inklusive einer Erläuterung aber ohne Note zurückgegeben wird. OK kürzt "Ohne Korrektur" ab und bedeutet, dass der Fernlehrer die Korrektur aus dem dann genannten Grund noch gar nicht begonnen hat. Ich bekam ja auch schon einmal meine Deutsch-Arbeit mit OK zurück, weil meine Arbeit mehr Seiten hatte als die vorgegebene maximale Anzahl und ich anstatt eines 1,5 Zeilenabstands nur einen 1,0 Zeilenabstand verwendete. Diesen Vorteil einer ausführlicheren Lösung stand mir die Fernlehrerin nicht zu, aber legte es auch nicht negativ aus, sondern bat zusammen mit einem OK um Kürzung der Arbeit. Nach Kürzung der Lösung wurde sie korrigiert und benotet. OZ steht für "Ohne Zensur" und bedeutet "... Die Leistung ist eigentlich eine 5 oder 6, aber ich gebe Dir die Möglichkeit, sie zu verbessern!". Hier wurde die Arbeit korrigiert aber noch keine Note (die ansonsten eine sehr Schlechte wäre) vergeben. Stattdessen erhält der Schüler einen zweiten Versuch, um eine akzeptable Note zu erhalten. Diese zweite OZ-Chance gibt es aber nur in den ersten sechs Studienmonaten.
     
    Die zweite Besonderheit ist die Note 0,7 (1+). Dabei ist mir unklar, wann es eine 0,7 gibt anstatt eine 1,0  und umgekehrt. Ich hatte schon mehrfach 100% der Punkte. Dass eine Mal habe ich dafür eine 1,0 und das andere Mal eine 0,7 bekommen. Das ist nicht transparent. Meine bisher einzige Geschichte-Arbeit erhielt eine 0,7. Hier konnte ich aber mit den Arbeitshinweisen nachvollziehen, dass ich ein paar vorgesehene Punkte NICHT bekam und einige Zusatzpunkte holte (für gute Antworten, die offenbar nicht vorgesehen waren). Am Ende hatte ich 104 von 100 Punkte und deshalb eine 1+ (0,7). Soweit ich sehe, haben die Noten der Einsendeaufgaben aber auch keine formale Bedeutung. Für die Zulassung zu den Probeklausuren ist kein bestimmter Notendurchschnitt, sondern nur die Bearbeitung und Korrektur an sich erforderlich. Erst die Noten der Probeklausuren am Ende des Lehrgangs spielen für die Anmeldung zur Abiturprüfung eine Rolle.

    Welche Bedeutung hat eine Einsendeaufgabe?
     
    Die Einsendeaufgaben müssen bearbeitet werden, ansonsten ist die Teilnahme an den Probeklausuren am Ende des Lehrgangs und damit die Teilnahme an den Abiturprüfungen nicht möglich. Die Aufgaben dienen der  Lernstoffkontrolle und trainieren das Lösen von Problemen, wie es auch die Abiturprüfungen erfordern. Für mich ist die Einsendeaufgabe eines Studienheftes immer ein absolutes Highlight, weil ich das methodische Lösen von Problemstellungen durch Nachdenken und Anwenden erlernten Wissens und erlernter Methoden liebe. Dabei hat neben der eigentlichen Lösung auch der plausible und nachvollziehbare Lösungsweg eine große Bedeutung.
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    01.12.2018
  2. Greetsiel

    Fernabitur
    Letzte Woche beendete ich mit der Abgabe der letzten Einsendeaufgabe des vierten Studienvierteljahres, das erste Studienjahr meines Abiturlehrgangs bei ILS. Mit jedem Quartal verlängerte sich die Bearbeitungsdauer für das Studienmaterial und die Einsendeaufgaben.
     
    Das vierte Quartal begann ich Mitte Januar 2019 und beendete es Mitte/Ende Juni 2019; ich brauchte dafür knapp 5 1/2 Monate. Mein gesamter Zeitvorsprung, den ich in den ersten Quartalen herausarbeiten konnte, ist jetzt also aufgebraucht und ins vierte Quartal geflossen, so dass ich trotz dessen langer Dauer nur 13 Kalendermonate für die vorgesehenen 12 Studienmonate aufwenden musste. Einen Schuldigen dafür habe ich auch: Latein. Viel (zu viel) Stoff für drei Studienmonate. Ich finde die Schuld aber auch bei mir selber: Es gab einige Leerlaufphasen, verursacht durch aufschiebendes Verhalten, manchmal fehlt auch einfach die Lust. Jedenfalls stelle ich mich darauf ein, dass die kommenden Studienquartale länger dauern als vorgesehen, womit ich aber nicht hadere. Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht sehr aufs Tempo drücke, weil ich nicht nur des Abschlusses wegen, sondern auch aus reinem Spaß an Allgemeinbildung und Freude am Lösen der Aufgaben, an diesem Abiturlehrgang teilnehme.
     
    Das letzte Quartal hatte es in sich. Mathematik, Physik und Chemie, jeweils ein Heft, konnte ich noch im Januar "abhaken". Die drei Englisch Hefte beschäftigten mich im Februar. Bis dahin stimmte der Zeitplan in etwa und war höchstens ein bisschen überstrapaziert. Von März bis Juni dauerte es dann, bis ich neben der ganzen ersten Hälfte des Grundlagenkurses in Latein, drei Studienhefte in Geschichte und eines in Deutsch erledigt hatte. Latein hat den Zeitrahmen mühelos gesprengt, vor allem das erste Studienheft.
     
    Die erste Etappe meiner Abitour, die Einführungsphase, die Mittelstufe, ist damit auch beendet. Ab dem folgendem Quartal lerne ich Oberstufenstoff. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Chemie. Hier gibt es noch zwei Studienhefte zu den Kohlenstoffen, die auch im zugehörigen Prisma-Schulbuch behandelt werden und zum Mittelstufenstoff gehören. Die nehme ich noch ins kommende Quartal mit. Ich verließ das Gymnasium nach der 10. Klasse allerdings ohne etwas von Kohlenstoffverbindungen gehört zu haben. Wahrscheinlich war das das damals Stoff der 11. Klasse vor den beiden Abiturjahren (12. und 13. Klasse).
     
    Was sind meine Lieblingsfächer? Ich mache eigentlich jedes Fach gerne. Chemie und Mathematik stehen wohl ganz vorne, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich Latein mit der Zeit dazu gesellt, aber wenn überhaupt, dann dauert das noch. Biologie, jedenfalls der chemielastige Teil, sollte mir auch gut gefallen. Allerdings kommt Biologie als mein letztes, achtes Fach, erst im 6. Studienquartal dazu. Es ist ja dazu bestimmt, eines meiner beiden Leistungskurse zu werden.
     
    Ich habe nachgezählt. Im ersten Jahr erhielt ich von ILS insgesamt 40 Studienhefte, 1 Chemie-Schulbuch, sowie den Englisch-Kurs mit 2 Büchern und 6 Audio-CDs. Darin waren 47 Einsendeaufgaben enthalten, die ich alle bearbeitete, über das Online-Studienzentrum einsendete und von insgesamt 19 Fernlehrerinnen und Fernlehrer, korrigiert zurückerhielt. Bei den 40 Studienheften muss man sich aber erinnern, dass sie, als Begleitung zum gesamten Englisch-Kurs, nur ein einziges(!) Studienheft mit Übungsaufgaben und 12 Einsendeaufgaben beinhalten. Im Online-Studienzentrum ist mein Lernfortschritt mit 32 % vermerkt. Der Maßstab sind die bearbeiteten Aufgaben, 47 von 146. Die Gesamtzahl 146 wird sich wegen der ausstehenden Auswahl der Leistungskurse nochmal ein wenig ändern. Trotzdem lässt dieser Lernfortschritt den Schluss zu, dass die Studienhefte und Einsendeaufgaben gleichmäßig über den ganzen Lehrgang verteilt sind, denn diesem Drittel an gelösten Einsendeaufgaben steht ein Drittel absolvierter Lehrgangszeit (3-jähriger Lehrgang, ein Jahr ist vorüber) gegenüber.
     
    Organisatorisch hat sich der Abiturlehrgang gut aufgestellt gezeigt. Beim vierteljährlichen Versand des Studienmaterials gab es keine Probleme. Der Versand und die Freischaltung der PDF-Versionen der Studienhefte erfolgte in der Regel eine bis zwei Wochen vor dem veröffentlichten Versandtermin, wenn ich das Studienpaket nicht schon vorher angefordert hatte. Der Kontakt zu den Fernlehrern und den Studienbetreuern war reibungslos (schriftlich über E-Mail und Kontakt-Funktion des Online-Studienzentrums). Die Kommunikation mit den Fernlehrern ist an den Studienheften orientiert, jedes Studienheft hat in seiner Online-Repräsentation nämlich einen Absprung "Fachfrage stellen". Wird ein Anliegen zu einem Studienheft oder der Korrektur einer Einsendeaufgabe über diesen Weg vorgebracht, so ist der Bezug zum Studienheft in der Mail für die Fernlehrerin automatisch enthalten - sehr komfortabel. Antworten auf meine Fragen bekam ich immer innerhalb von 24 Stunden. Für die kurzen Korrekturzeiten der Einsendeaufgaben, die ich in der Regel innerhalb einer Woche korrigiert zurückerhielt, gibt es auch einen Pluspunkt. Die Ausnahmen sind hier Deutsch und Chemie, stets mit Korrekturdauern zwischen 10 und 19 Tagen.
     
    Ich habe das Angebot genutzt und bei ILS ein Zwischenzeugnis beantragt. Unten ist ein Bild des Zwischenzeugnisses angehängt. Die Fachnoten ergeben sich aus den Zensuren der Einsendeaufgaben. Ein Zeugnis fast ohne Wert, nur für mich selber, als Dokumentation und Stimmungsaufheller. Denn in die Abiturnote fließen diese Leistungsbewertungen nicht ein, da zählen ausschließlich die Noten der acht Abiturprüfungen.
     
    Jetzt sind es also noch zwei Studienjahre, bis der Abiturlehrgang beendet ist. Es wird sehr wahrscheinlich weit mehr als zwei Kalenderjahre dauern, bis ich damit fertig bin. Und danach kommt dann noch die Zeit bis zu den Probeklausuren und schließlich die Abiturprüfungen. Ich werde weiter berichten. Jetzt startet erst einmal die zweite Etappe meiner Reise, die Hefte warten und ich freue mich schon.
     
    Schöne Restwoche
    Greetsiel
    27.06.2019
     
     

  3. Greetsiel

    Fernabitur
    Ich habe nun 26 Einsendeaufgaben gelöst und eingereicht. Das ist gut die Hälfte der 47 Einsendeaufgaben, die ich im ersten Studienjahr (Mittelstufe) zu bearbeiten habe. Mir sind im Laufe der Zeit einige interessante Aspekte im Zusammenhang mit Einsendeaufgaben aufgefallen, über die ich in zwei Beiträgen berichten möchte.
     
    Was ist überhaupt eine Einsendeaufgabe?
     
    Die allermeisten Studienhefte/Lektionen meines Abiturvorbereitungslehrgangs haben auf der letzten Seite eine Einsendeaufgabe oder Einsendeaufgaben. Dieser Terminus wird nicht einheitlich verwendet. Oft heißt dieser Teil Einsendeaufgabe, manchmal aber auch Einsendeaufgaben. Die Einsendeaufgabe bzw. die Einsendeaufgaben eines Studienheftes bestehen jedenfalls aus (selten) einer oder (oft) mehreren Aufgaben zum Lernstoff des Studienheftes. Nicht alle Studienhefte haben eine Einsendeaufgabe, aber die meisten. In meinem ersten Studienjahr hat nur eine Englischlektion keine Einsendeaufgabe. Auch in den folgenden zwei Jahren gibt es nur ein paar Studienhefte/Lektionen ohne Einsendeaufgabe. Ohne die genaue Anzahl ermittelt zu haben (die von der Fächerwahl abhängt) liegt die Anzahl der Studienhefte/Lektionen ohne Einsendeaufgabe im einstelligen Prozentbereich.
     
    Die meisten Einsendeaufgaben sind schriftlich zu lösen. In Englisch schließen sich an den schriftlich zu bearbeitenden Aufgaben oft noch mündliche Aufgaben an. Für die "Abgabe" einer mündlichen Leistung stehen drei verschiedene Medien zur Verfügung, zwischen denen jeder wählen kann: Telefongespräch mit dem Fernlehrer, Datei im MP3-Format oder Kassette für einen handelsüblichen Kassettenrecorder. Der Fernlehrer gibt sein Feedback dann über dasselbe Medium. Die mündlichen Aufgaben müssen nicht bearbeitet werden und werden auch nicht benotet. Anders als die schriftlichen, die alle benotet und für die Zulassung zu den Probeklausuren am Ende der Vorbereitung (zum großen Teil) zwingend gelöst sein müssen.
     
    Wie wird eine Einsendeaufgabe bearbeitet?
     
    Es gibt keine Abgabefristen für die Einsendeaufgaben. Die einzige formale Bedingung lautet: "Vier Wochen vor den Probeklausuren müssen 100 % der Einsendeaufgaben der Studienhefte der vier schriftlichen Prüfungsfächer und mindestens 80 % der Einsendeaufgaben der mündlichen Prüfungsfächer korrigiert sein.". In der Regel bearbeite ich nach Studium des Studienheftes die zugehörige (schriftliche) Einsendeaufgabe und gebe sie dann elektronisch über das Online-Studienzentrum ab.
     
    Eine schriftliche Einsendeaufgabe kann handschriftlich oder mit einem Textverarbeitungsprogramm elektronisch erstellt werden. Die Lösungen können über das Online-Studienzentrum, per Fax oder Brief eingesendet werden. Meine Lösungen erstelle ich an meinem Notebook mit Microsoft Word und gebe sie in Form von PDF- oder RTF-Dokumenten über das Online-Studienzentrum ab.
     
    Bei den bisherigen Aufgaben reichte Word-Text In Mathe und Physik aber nicht aus (zukünftig möglicherweise noch in anderen Fächern). Zum einen muss manchmal maßstabsgetreu gezeichnet werden (z.B. Funktionsgraphen, geometrische Figuren, Winkel und Strecken) oder es muss eine vorgefertigte Zeichnung auf dem Aufgabenblatt ergänzt werden (z.B. Flächenzerlegungen oder Magnetfeldlinien mit der exakten Ausrichtung von Probemagnetnadeln). Hierbei sind Zeichnungen mit Bleistift, Geodreieck, Zirkel und "freier Hand" notwendig. Die Zeichnungen auf Papier scanne ich dann ein und platziere sie in das Word-Dokument. Um Verzerrungen und damit Verfälschungen zu verhindern müssen Zeichnungen mit exakten Streckenlängen oder Winkeln auf einem extra Blatt (also ohne auszuschneiden) eingefügt werden. Zum anderen sind manchmal Zeichnungen notwendig, die qualitative Bedeutung haben, bei denen es aber nicht auf einen getreuen Maßstab oder exakte Längen oder Flächeninhalte ankommt und die sich mit Linien, Pfeilen, Kästchen, Kreisen oder anderen geometrischen Figuren gestalten lassen. Diese Zeichnungen mache ich dann mit Microsoft PowerPoint, schneide sie elektronisch aus und füge sie an der richtigen Stelle in das Word-Dokument ein.
     
    Wenn die Arbeit inhaltlich fertig gestellt ist, speichere ich sie als PDF- oder RTF-Dokument und gebe dieses ab. Wird die Einsendeaufgabe im Online-Modus korrigiert, reiche ich sie als RTF-Dokument ein, damit der Fernlehrer im Dokument selber Korrektur-Anmerkungen machen kann. Wenn die Einsendeaufgabe von der sog. Aufgabenabteilung bei ILS ausgedruckt und dem Fernlehrer auf Papier per Post zugeschickt wird, dann gebe ich die Lösung als PDF-Dokument ab. Ob die Lösung im Online-Modus korrigiert oder per Brief dem Fernlehrer zugesendet wird, ist bei jeder Einsendeaufgabe vermerkt.
     
    Einsendeaufgaben haben teilweise Vorgaben für die Bearbeitung. Beispielsweise eine maximale Seitenzahl (in Deutsch und Geschichte), eine maximale Zeitvorgabe (z.B. 180 Minuten) oder die Vorgabe, die Aufgabe ohne Zuhilfenahme der Studienhefte oder anderer Literatur zu lösen. Das ist aber nur sporadisch der Fall. Ich lasse mir aber immer so viel Zeit wie ich benötige und nehme alle Materialien zu Hilfe, von deren Verwendung ich mir einen Lern- und Lösungs-Nutzen verspreche. Ich bearbeite eine Einsendeaufgabe auch nicht am Stück, sondern im Laufe mehrerer Tage. Mit der Lösung einer Einsendeaufgabe möchte ich nicht eine Prüfung simulieren, in der ich nur eine fest begrenzte Zeit habe ohne Zusatzmaterial die Aufgaben zu lösen (diese Simulationen kommen später ...). Die Einsendeaufgabe bietet für mich vielmehr die Möglichkeit, den Stoff zu wiederholen, zu vertiefen und so gut wie möglich ein vorgegebenes Problem zu lösen. Wenn ich also eine Einsendeaufgabe bearbeite, dann verwende ich das Studienmaterial als Nachschlagewerk auf eine andere Art und Weise als zuvor.
     
    Für die Lösung einer Einsendeaufgabe brauche ich zwischen drei und fünf, sechs Stunden. Weil ich beim Lösen eben auch nochmal richtig in den Stoff gehe und mich links und rechts umschaue, befasse ich mich während dieser Zeit mit tatsächlich mehr Sachverhalten als nur den eigentlichen Aufgaben. Die Arbeiten hatten bisher einen Umfang von 3 bis 10 DIN A4 Seiten.
     
    Das war der erste Teil zum Thema Einsendeaufgaben. In den nächsten Tagen folgt ein zweiter Teil.
     
    Gute Nacht
    Greetsiel
    28.11.2018
  4. Greetsiel

    Fernabitur
    Am Donnerstag erhielt ich von ILS eine E-Mail, dass ich meine Deutscharbeit (LITM 1N), eine Literaturarbeit, von der Fernlehrerin mit "oK" zurückerhalte. "oK" auf der Einsendeaufgabe bedeutet "ohne Korrektur". ILS erklärt oK so: "Unsere Fernlehrer/innen prüfen vor Beginn der Korrektur, ob z. B. die Dateianhänge sich öffnen lassen. Sollte dies nicht der Fall sein, bekommen Sie Ihre Lösung der ESA oK - ohne Korrektur, jedoch mit einem entsprechenden Hinweis zurück.". Anschließend kann der Schüler die Hinweise umsetzen und die Arbeit erneut einsenden. Die neu eingesendete Arbeit wird dann korrigiert, als wäre es die erste Abgabe.
     
    Ein oK gibt es also, wenn die Nicht-Einhaltung formaler Kriterien der Korrektur an sich entgegenstehen oder diese gar unmöglich machen. Im Unterschied zu einer Rückgabe der Einsendeaufgabe mit dem Vermerk oZ - ohne Zensur, bei der sehr schwere inhaltliche Mängel (Note 6) zu einer Überarbeitung berechtigen. Aber nur in den ersten beiden Studienvierteljahren und nur mit der Möglichkeit für die Überarbeitung bestenfalls eine vier, ausreichend, zu bekommen.
     
    Ich musste bis zum folgenden Tag warten, bis ich meine Arbeit in Händen halten und die Hinweise der Fernlehrerin lesen, also den tatsächliche Grund für das oK meiner Arbeit, erfahren konnte. Denn diese Deutscharbeit wird vom Schüler zwar Online abgegeben, aber dann von der Aufgabenabteilung bei ILS ausgedruckt und dem Fernlehrer auf dem Postweg zugesendet. Der Schüler erhält die korrigierte Arbeit später vom Fernlehrer auf dem Postweg zurück. Der Fernlehrer gibt das Ergebnis seiner Korrektur (nicht die korrigierte Arbeit) Online in das ILS-System ein und der Schüler wird darüber per E-Mail und Eintrag in seinem Online-Account informiert.
     
    So erhielt ich also am Donnerstag eine E-Mail mit dem Ergebnis oK, ohne den Grund für das oK zu kennen. Ich durfte also zunächst selber über die mögliche Ursache nachdenken. Als erstes kam mir ein Plagiatsvorwurf in den Sinn, weil ich darüber schon öfters gelesen habe. Weil ich meine Arbeit und ihre Entstehung aber kenne, musste ich das auf der Grundlage rationaler Überlegung bald wieder ausschließen. Schließlich entsprang jeder Halbsatz und jede Formulierung der Lösung, bis auf die Literaturzitate, meinem Kopf als einziger Quelle. Weil die Irrationalität in unserer Welt aber auch einen Platz hat, blieb ein Rest Unsicherheit. So war es aber auch tatsächlich nicht.
     
    Ich hatte noch eine zweite Idee und die stellte sich auch als Ursache für das oK heraus, als ich am Freitag die Hinweise meiner Fernlehrerin las: Mit Verweis auf "... alle Kriterien der Arbeitsanweisung...", womit sie Vorgaben zur max. Seitenzahl, Schriftgröße und Zeilenabstand meinte, bat sie mich um Überarbeitung meiner Lösung. Als ich das las, war ich nicht mehr überrascht, weil ich diese Idee ja auch hatte, aber ich war erleichtert, dass es kein Plagiatsvorwurf ist, so dass ich nicht zwingend in den Verteidigungs- und Widerspruchsmodus schalten musste.
     
    Letztlich wertete die Fernlehrerin meine Lösung als zu umfangreich, gemessen an der Aufgabenstellung, in der u.a. steht: "Ihre Ausarbeitung sollte 6 DIN-A4-Seiten (Schriftgröße 12, Zeilenabstand 1,5, Korrekturrand) nicht überschreiten.". Ich fand zwar auch Argumente, warum dieser Satz nicht zwingend den Umfang der Arbeit begrenzt: 1. Die Bedeutung von "...sollte..." könnte auch eine "Kann-Empfehlung" im Sinne einer Orientierung sein und keine obligatorische "Muss-Bedingung" (siehe Duden). 2. Für eine handschriftliche Abfassung wäre diese Vorgabe nutzlos und kann deswegen keine Vorgabe sein, zumindest keine, die zwingend erfüllt werden muss oder überhaupt überprüfbar wäre (anders bei Vorgabe einer max. Anzahl Wörter).
     
    Naja, auf der anderen Seite bestand meine Lösung aus mehr als sechs Seiten, nämlich 8 1/2 (allerdings mit einer umfangreichen Kopfzeile auf jeder Seite mit den formalen Angaben zu Arbeit, Autor und Lehrgang) und einem 1,0 Zeilenabstand, so dass die Arbeit zumindest nachvollziehbar umfangreicher ist. Ich habe am Samstag die Arbeit durch Löschung einiger Absätze und Verschiebung einiger Passagen in den Absätzen, die ich doch unterbringen wollte, gekürzt und meiner Ansicht nach sogar etwas verbessert (Überarbeitung mit zeitlichem Abstand bringt oft was). Meine umfangreiche Kopfzeile auf jeder Seite entfernte ich auch (auf dem Deckblatt, kein Bestandteil der Lösung, stehen diese Angaben weiterhin). So besteht meine Ausarbeitung nun aus knapp sechs Seiten und erfüllt alle Vorgaben des genannten Satzes der Aufgabenstellung. Ich gab die überarbeitete Einsendeaufgabe gestern Online ab und erwarte jetzt wie immer gespannt die Korrektur.
     
    Schönen Sonntag
    Greetsiel
    02.09.2018
  5. Greetsiel
    Ich habe heute etwas wichtiges über meinen Abiturlehrgang gelernt! Mein bisheriger Plan war es ja, im September 2021 an den ILS-internen Probeklausuren und anschließend am schriftlichen und mündlichen Herbst-Abitur des gleichen Jahres teilzunehmen. Wer entdeckt den Fehler in diesem Plan? ... Das geht gar nicht! Der Grund ist einfach: Die behördliche Anmeldefrist zu den Abiturprüfungen im Herbst endet nämlich am 15. Juli, also vor den Probeklausuren im September. Ohne die bestandenen Probeklausuren ist aber eine Anmeldung zur Prüfung nicht möglich.
     
    Die Konsequenz: Wenn ich im September 2021 an den Probeklausuren teilnehme, kann ich erst an den Abiturprüfungen im Frühjahr 2022 teilnehmen (Anmeldefrist: 01.12.2021). Das ist doch mal eine Erkenntnis. Hat es mir keiner gesagt? Doch, ich habe nachgeschaut. Auf den Folien des Webinars zum Start des Abiturlehrgangs, an dem ich teilnahm, steht es (siehe Bild unten)! Mir ist das bisher nicht aufgefallen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass darauf ausdrücklich hingewiesen worden wäre. Diese interessante Frage wurde auch von niemandem gestellt. Naja, es ging um den Start in den Lehrgang, da sind die Probeklausuren und Prüfungen noch weit weg.
     

     
     
    Heute Abend ist mir das aber plötzlich glasklar geworden. Das war geradezu ein Aha-Effekt (Nicht, dass ich darauf stolz wäre). Zum einen habe ich mir diese Frage in letzter Zeit öfters gestellt. Zum anderen habe ich vor einigen Tagen das Anmeldeformular zu den Abiturprüfungen vom Hamburger Behördenserver heruntergeladen und da auch gleich gesehen, dass die Anmeldefrist für das Herbst-Abitur am 15. Juli endet. Ich fragte mich mich dann aber nur, wie das die ILS denn überhaupt bewerkstelligt, dass ich mich bis zum 15. Juli anmelde und erst im September die Probeklausuren schreibe und damit die Qualifikation zur Prüfungsteilnahme erlange. Das war wohl der falsche Denkansatz. Immerhin konnte ich mich selber korrigieren.
     
    Nochmal für die nachfolgenden Generationen zum mitschreiben: Für das Herbst-Abitur müssen die ILS-Probeklausuren (spätestens) im Frühling zuvor bestanden werden und für das Frühlings-Abitur müssen die ILS-Probeklausuren (spätestens) im Herbst (September) des Vorjahres bestanden werden.
     
    Damit rücken die Vorhaben einiger Probanden natürlich in weiter Ferne, mit ILS das Abitur innerhalb eines Jahres zu schaffen (Da hatten wir hier ja schon einmal einen Kandidaten). Das ist rein technisch unmöglich! Denn es bliebe dann nur ein halbes Jahr, um den größten Teil aller Einsendeaufgaben zu lösen (das muss vor den Probeklausuren erledigt sein).
     
    Für mein Vorhaben habe ich nun zwei Handlungsalternativen: Entweder ich bestehe die Probeklausuren schon im April/Mai 2021 und nehme am Herbst-Abitur 2021 teil. Das ist ein bisschen knapp, denn um diese Zeit herum endet erst meine reguläre Bearbeitung der Studienhefte. Oder ich bestehe die Probeklausuren im September 2021 und nehme am Frühjahrs-Abitur 2022 teil. Ich tendiere im Moment zur zweiten Alternative. Bei bestem Verlauf des Lehrgangs könnte es aber auch anders sein. Diese Entscheidung kann ich noch etwas nach hinten verschieben. Im Vordergrund steht zunächst mich überhaupt in die Position zu manövrieren, in der ich über diesen Punkt entscheiden kann ...
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    05.01.2019
  6. Greetsiel

    Fernabitur
    Heute Abend habe ich eines der wenigen Formulare im Abiturlehrgang ausgefüllt, nämlich das für die Fächerwahl, und per E-Mail an meinen Studienbetreuer bei ILS geschickt. Damit stehen meine acht Prüfungsfächer fest: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Geschichte, Latein, Mathematik und Physik. Ich hätte mich noch nicht entscheiden müssen. Weil ich mir bei meinen Fächern aber sicher bin und unbedingt vermeiden möchte, dass ich ab dem kommenden Studienvierteljahr auch noch die Studienhefte der anderen Fächer bekomme, erscheint mir der Zeitpunkt für die Fächerwahl heute günstig.
     
    Notwendig wäre das zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewesen. Ohne Einschränkung der Fächer, werden alle Studienhefte versendet, außer die der "anderen" Fremdsprachenfächer, denn jeder Teilnehmer hat bereits bei der Anmeldung zum Abiturlehrgang seine zwei Fremdsprachen festgelegt. Ich lerne Englisch und Latein. Eine Frist für die Fächerwahl gibt es nicht. Allerdings müssen im Laufe des Lehrgangs die vier schriftlichen und daraus die beiden Fächer "mit erhöhtem Anspruchsniveau" (Leistungsfächer) gewählt werden. Außerdem ist die Auswahl der acht Prüfungsfächer natürlich die Voraussetzung für die Teilnahme an den Probeklausuren. Irgendwann muss sich jeder festlegen, aber das muss nicht schon so früh sein wie ich es jetzt tue (im letzten Viertel des ersten Jahres).
     
    Soweit ich bisher erfuhr, ist diese Auswahl auch noch änderbar. Hätte ich später den Wunsch, Fächer auszutauschen, ginge das wohl auch. Ich nehme an, das "verpasste" Studienmaterial wird dann nachgereicht. Der Stoff muss dann nachgeholt und die Einsendeaufgaben "des neuen Faches" bearbeitet werden. Je später der Änderungszeitpunkt, desto schwieriger stelle ich mir das vor. Ich bin mir bei meiner Fächerwahl aber sehr sicher, auch bei den beiden Fremdsprachen.
     
    Ich finde das ILS-Formular auch sehr gut gestaltet. Die von der Hamburger Schulbehörde vorgegebenen Regeln für die Kombination der Fächer, sind sehr gut eingearbeitet, so dass der Kandidat gekonnt durch die Wahl der Fächer geleitet und geradezu gezwungen wird, die Limitierungen zu beachten.
     
    Gute Nacht
    Greetsiel
    17.01.2019
     

  7. Greetsiel
    Nach Ende des letzten Studienquartals (das Sechste) bat ich ILS um ein weiteres Zwischenzeugnis. Es war heute in der Post und ich habe es unten zusammen mit dem beigefügten Anschreiben der Lehrgangsleitung als Foto angehängt. Dieses Zwischenzeugnis umfasst nur die bisher erbrachten Leistungen in der Qualifikationsphase (also, die Noten der Studienvierteljahre fünf und sechs) und nicht die der vorangegangenen Einführungsphase. Ich finde daran zweierlei bemerkenswert:

    Zum einen geht aus dem Inhalt des Anschreibens hervor, dass es sich nicht um ein "Standardschreiben" aus einem Textbaukasten handelt. Es nimmt nämlich Bezug auf meinen individuellen Lehrgangsverlauf ("[...] dass sie im letzten Vierteljahr so gut vorankommen [...]") und meine Leistungen ("Ein Fach wird sicher Mathematik sein, damit kommen Sie ja ganz ausgezeichnet zurecht."). Auch die Unterschriften auf Anschreiben und Zeugnis sind erkennbar handschriftlich von Frau Srocke, der Lehrgangsleiterin, auf dem ausgedruckten Exemplaren unterschrieben worden. Ein Zwischenzeugnis ist also Chefsache; finde ich sehr gut!

    Zum anderen sind im Zwischenzeugnis diesmal nicht nur die Fachnoten im "1,0 bis 6,0" Schulnotenformat angegeben, sondern auch die entsprechenden Punkte im Notensystem, 0 bis 15 Punkte der gymnasialen Oberstufe. Ganz abgesehen davon, dass die Noten keine formale Bedeutung haben, klärt sich damit aber die Bedeutung einer Note von 0,7 und der Unterschied zu einer 1,0 auf. Einer 0,7 entsprechen 15 Punkte, einer 1,0 entsprechen 14 Punkte im "Punktesystem".
     
    Problematisch daran ist jedoch, dass die Fernlehrer in den Einsendeaufgaben herkömmliche Noten vergeben und dabei eine 0,7 eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Und mein sehr starker Eindruck ist, wie früher schon einmal angemerkt, dass die Fernlehrer unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wann sie statt einer 1,0 eine 0,7 vergeben wollen/sollen und es dazu keine einheitlichen Korrekturvorgaben gibt. Wegen der Bedeutungslosigkeit der Noten ist das aber nur ein interessantes Randthema.

    Schönes Wochenende
    Greetsiel
    08.01.2021


  8. Greetsiel

    Fernabitur
    Im Online-Studienzentrum gibt es heute eine aktuelle Mitteilung zum diesjährigen Herbst-Abitur 2018. Gemeint ist natürlich das Externenabitur in Hamburg, das bei der Hamburger Schulbehörde u.a. über den ILS-Abiturlehrgang im Frühling und Herbst abgelegt werden kann. Ich fasse im folgenden die Highlights dieser Mitteilung zusammen:
     
    Die mündlichen Abiturprüfungen fanden in der ersten Dezemberwoche (an 6 Tagen) in den Räumen von ILS in Hamburg statt.
    Es wurden fast 200 mündliche Prüfungen in sechs Tagen abgenommen, von 70 Lehrerinnen und Lehrern aus 40 Hamburger Schulen.
     
    50% der mündlichen Prüfungen wurden mit einer Note zwischen 10 Punkten (Schulnote: 2-) und 15 Punkten (Schulnote: 1+) bewertet.
     
    Es gab 8 mal 15 Punkte (Schulnote: 1+) und 30 mal 13 Punkte (Schulnote: 1-) oder 14 Punkte (Schulnote: 1).
     
    Die schriftlichen Abiturprüfungen fanden ja bereits im September statt, so dass dieser Abiturzyklus mit den mündlichen Prüfungen nun abgeschlossen wurde.
     
    38 Fernschülerinnen oder Fernschüler haben die Abiturprüfung bestanden.
    3 Fernschülerinnen oder Fernschüler haben die Fortsetzungsprüfung zu Fachhochschulreife bestanden.
    7 Fernschülerinnen oder Fernschüler haben ihre Prüfung nicht bestanden.
     
    1 Abiturientin hat einen 1,0 Schnitt erreicht.
    3 Abiturienten haben einen 1-er Schnitt (also "eine 1 vor dem Komma").
    2/3 der Abiturienten haben einen Schnitt von 3,0 oder besser.
     
    Wenn alles nach meinem bisherigen Plan läuft, nehme ich selber an der Herbst-Abiturprüfung in drei Jahren (2021) Teil, die heute in drei Jahren gerade vorbei sein wird (***). Oh je, das ist noch eine lange Abitour.
     
    (***) EDIT am 05.01.2019: Möglicherweise wird es doch das Frühjahr-Abitur 2022. Für die Begründung siehe Blogeintrag 16. Uups, da habe ich doch glatt etwas übersehen!
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    11.12.2018
  9. Greetsiel

    Fernabitur
    Heute morgen beendete ich die Bearbeitung der fünf Mittelstufen-Lernhefte in Geschichte mit der Abgabe der letzten Einsendeaufgabe. Ein Bild des Studienmaterials habe ich unten angehängt. Folgende geschichtliche Themen und Epochen waren Bestandteil der Einführungsphase, also meines ersten Studienjahres:
     
    Französische Revolution ab 1789: Aufklärungsphilosophie, Vorbilder England/USA (Glorious Revolution, amerikanische Unabhängigkeit), Politik und Gesellschaft im Ancien Regime, politische und gesellschaftliche Entwicklungen in Frankreich: Von der Zusammenkunft der Generalstände (1789) bis zum Untergang Napoleons (1815), Auswirkungen der französischen Revolution und Napoleons auf Deutschland und Europa.
     
    Vom Wiener Kongress 1814/15 bis zur deutschen Reichsgründung 1871: Restauration und Neuordnung nach Napoleon, Vormärz und Revolution von 1848/49, Reaktion und der Weg zur Reichsgründung, industrielle Revolution und soziale Frage.
     
    Deutschland 1871-1890 (Bismarck): Soziale, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklungen in Deutschland, Europa und USA. Innen- und Außenpolitik Bismarcks: Kampf gegen die katholische Kirche (Kulturkampf). Kampf gegen die Sozialdemokratie: Sozialistengesetz und Sozialversicherungssystem. Europäische Bündnispolitik zum Zwecke der Friedenswahrung.
     
    Deutschland 1890-1918 (Wilhelm II.): Imperialismus, Nationalismus, Sozialismus, Militärismus (Flottenrüstung), Weltkrieg, Untergang des Kaiserreichs.
     
    Deutschland 1918-1933 (Weimarer Republik): Von der Novemberrevolution bis zur Auflösung der Weimarer Republik in Deutschland und der Welt.
     
    Ich habe den Eindruck, dass der Stoffumfang bis zum Ende der Mittelstufe zu meiner Schulzeit zwar größer war (ich hatte in der 10. Klasse Gymnasium, meiner Abschlussklasse, bereits die Nazi-Zeit und den zweiten Weltkrieg), die Stoffpräsentation der behandelten Zeiträume in meinem ILS-Abiturvorbereitungslehrgang dafür aber umfangreicher ist. Die Einsendeaufgaben waren immer sehr aufwändig, zeitlich und auch mental. Das wird nur noch von Deutsch übertroffen. Für mich ist die Textproduktion, die mit der Lösung der Einsendeaufgaben untrennbar verbunden ist, immer sehr anstrengend. Den richtigen Inhalt in richtiger Qualität und richtigem Umfang zu erdenken und dann in guter Sprache nieder zuschreiben ist für mich eine schwierige Angelegenheit. Da bin ich schonmal froh, dass ich in diesem Fach eine mündliche Prüfung haben werde und keine schriftliche!
     
    Die Studienhefte finde ich sehr gut, sowohl formal (Schriftbild, Layout, Sprache, Bindung) als auch inhaltlich (Präsentation des Lernstoffes). Ich vergebe dafür 9 von 10 Punkten. Ich würde 10 Punkte vergeben, nähme ich mir damit nicht die Möglichkeit, noch besseres Material in Zukunft besser zu bewerten. Besonders möchte ich hervorheben, dass die Darstellung des Stoffes durchgängig mit zahlreichen Quellen und deren Auslegung arbeitet. Auch in den Einsendeaufgaben geht es in etwa der Hälfte der Aufgaben um die Auswertung, Auslegung oder Einordnung von Quellenmaterialien und historischer Zeugnisse (z.B. Ausschnitt aus einer Rede oder einem Brief, Karikatur, Plakat, Sekundär-Abhandlungen, Zahlenmaterial). Eine Einführung in die Arbeit mit und der Auswertung von Quellen gab es ebenfalls.
     
    Stellenweise arbeitete ich mit zusätzlichen Materialien, z.B. dem Spiegel-Heft zur Französischen Revolution. Ein Schulbuch Geschichte für die gymnasiale Oberstufe in Baden-Württemberg verwende ich auch zum Nachschlagen und Nachlesen. Hier wird aber ein grundsätzliches Problem besonders deutlich, das ansonsten für alle meine Fächer gilt: es gibt sehr viele Möglichkeiten der Vertiefung und des Weitermachens, dem durch das limitierte Zeitbudget aber Grenzen gesetzt sind.
     
    Die Einsendeaufgaben wurden von einer Fernlehrerinnen und zwei Fernlehrern innerhalb weniger Tage korrigiert. Alle Fernlehrer bewerteten die Aufgaben im Online-Modus (direkt im Abgabedokument).
     
    In der Oberstufe (die kommenden zwei Studienjahren) werde ich 13 Studienhefte und 12 Einsendeaufgaben bearbeiten. Neben den noch fehlenden Epochen, wird ein Zweites Mal durch bekannte Epochen getourt: Industrielle Revolution (1 Heft), Soziale Frage (1 Heft), Weimarer Republik (2 Hefte), Nationalsozialismus (3 Hefte), Deutschland 1945–1990 (3 Hefte), Imperialismus (2 Hefte). In dem Studienheft ohne Einsendeaufgabe wird es um Fachmethodenlehre und Quelleninterpretation gehen.
     
    Geschichte kurz und bündig: Wichtige Allgemeinbildung!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    28.04.2019

  10. Greetsiel

    Fernabitur
    Die Reise hat begonnen, die ersten Kilometer sind geschafft. Noch nicht viel, aber der Anfang ist gemacht. Ich bin im ersten Lernmonat und im ersten Studienvierteljahr (von zwölf). Die ersten Studienhefte sind bearbeitet und die Einsendeaufgaben dazu fertig, eingereicht und teilweise bereits korrigiert. Mit Inhalt und Ablauf des Abitur-Lehrgangs bin ich sehr zufrieden.
     
    Was halte ich bisher denn so berichtenswert?
     
    Die Studienmaterialen:
     
    Ich habe ein Bild der ersten Lieferung gemacht (siehe unten), nach ILS-Plan im Wesentlichen der Stoff für das erste Studienvierteljahr. Ausnahme: Das Studienheft für Englisch, der Englisch-Kurs (2 Bücher und 6 Audio-CDs) und das Chemie-Buch umfassen den Stoff für das gesamte erste Studienjahr (die Mittelstufe). Die Materialqualität finde ich durchweg ausgezeichnet. Die Studienhefte sind gut gebunden und gut lesbar. Es deutet bisher nichts darauf hin, dass die Bindung irgendwie auseinanderfallen können - auch bei den Heften, mit denen ich intensiv gearbeitet habe. Der Seitenumfang der Studienhefte ist unterschiedlich, liegt aber unter hundert Seiten. Ich werde das weiter beobachten und berichten.
     
    Die Einsendeaufgaben:
     
    Ich habe bisher drei Einsendeaufgaben fertig gestellt: in Mathe, Chemie und Deutsch. Ich gebe die Einsendeaufgaben elektronisch über das Online-Studienzentrum ab. Die anschließende Weiterverarbeitung ist aber abhängig von der Aufgabe. In Mathe, Chemie und Englisch wird die Lösung per E-Mail an den zuständigen Fernlehrer weitergeleitet. Der Fernlehrer korrigiert direkt im Dokument und sendet das korrigierte Dokument zurück, so dass ich es im Posteingang des Online-Studienzentrums herunterladen kann. In Deutsch wird das Dokument bei ILS auf Papier ausgedruckt und dem Fernlehrer per Briefpost geschickt. Die korrigierte Arbeit erhalte ich mit der Briefpost zurück - Ein bemerkenswerter Medienbruch, wie ich finde!
     
    Die erste Einsendeaufgabe (Mathe) habe ich in unschlagbarer Rekordzeit zurückerhalten, innerhalb weniger Minuten inklusive der Bemerkungen des Fernlehrers zu meiner Arbeit. Die Arbeit wurde dem Fernlehrer also augenblicklich weitergeleitet. Der Lehrer arbeitete offensichtlich gerade am Computer, hat die Aufgabe sogleich korrigiert und elektronisch zurückgeschickt. Offenbar hatte er mit der Korrektur auch keine Schwierigkeiten, die das Korrekturverfahren in die Länge ziehen konnten. Ein lustiger Effekt: Weil das Eingangsdatum der Einsendeaufgaben wohl nur einmal täglich erfasst wird (bei dieser erst am folgenden Tag), das Korrekturdatum aber sofort, ist für diese Einsendeaufgabe im Online-Studienzentrum das Korrekturdatum (30.05.2018) zeitlich vor dem Eingangsdatum (31.05.2018). Ich gehe davon aus, dass das nur ausnahmsweise passiert ist und es in der Regel einige Tage bis zwei Wochen dauert, bis die Korrektur bei mir ankommt.
     
    Die Korrektur der Chemie-Aufgabe landete zehn Tage nach Abgabe elektronisch in meinem Posteingang. Die Deutsch-Aufgabe habe ich vorgestern abgegeben und gestern von der sogenannten Aufgabenabteilung per E-Mail die Bestätigung erhalten, dass die Arbeit nun ausgedruckt und an die Fernlehrerin per Post abgeschickt wurde.  
     
    Schönen Abend
    Greetsiel
    14.06.2018

  11. Greetsiel

    Fernabitur
    Anfang des Monats (Mai 2018) kam mir die Idee, das Abitur zur machen. Ich habe es nicht, weil ich damals, nach der 10. Klasse Gymnasium, die Schule beendete - mit einem guten Versetzungszeugnis in Klasse 11. Über den Grund dafür werde ich schweigen. Das ist schon lange her.
     
    Ich bin Vollzeit berufstätig, so dass ich keine Schule besuchen kann. Mit der sog. Externenprüfung oder Schulfremdenprüfung kann man aber das Abitur machen, d.h. an der staatlichen Abiturprüfung teilnehmen, ohne dafür ein Gymnasium zu besuchen. Die Bundesländer haben mehr oder weniger abweichende Voraussetzungen und Regelungen dazu, aber eine Gemeinsamkeit gibt es: Die Abiturprüfungen bestehen aus schriftlichen und/oder mündlichen Prüfungen in 8 Fächern.
     
    Wegen meiner Berufstätigkeit kann ich mich auch nicht an einer nicht-schulischen Einrichtung mit Präsenzunterricht auf das Abitur vorbereiten. Die dazu notwendige Tagesfreizeit fehlt mir. Meine Freizeit ist neben Urlaub, auf die Wochenenden und ansonsten auf die Morgen- und Abendstunden beschränkt.
     
    Alleine möchte ich mich auch nicht vorbereiten, um dann an der Abiturprüfung teilzunehmen. Das geht zwar in dem Bundesland, in dem man wohnt. Allerdings ganz ohne organisatorische, lern- und stofftechnische Hilfe einer Einrichtung, die sich mit dem Schulfremdenabitur, Bildungsplan und geeignetem Lernmaterial auskennt, dieses "portionsweise" in einer sinnvollen Reihenfolge zur Verfügung stellt und regelmäßig Feedback zum Lernfortschritt einfordert und gibt (In Form von korrigierten Klausuren und Einsendeaufgaben), ist das für mich zu schwierig. Das traue ich mir nicht zu. Für meinen Fall gibt es aber Anbieter, die die Abiturvorbereitung als Fernlehrgang anbieten, so dass sich die Vorbereitung grundsätzlich mit der Berufstätigkeit vereinbaren lässt.
     
    So viele Anbieter mit Fern-Abitur im Lehrprogramm gibt es aber auch nicht: Da ist zum einen die Klett-Gruppe mit ILS, HAF, FEB (Hamburg; Vorbereitung auf das Abitur in Hamburg) und SGD (Darmstadt; Vorbereitung auf das Abitur in Hessen). Zum anderen gibt es das Lernzentrum am Killesberg (Stuttgart), das mit seinem Fernkurs Abitur auf die Schulfremdenabiturprüfung in Baden-Württemberg vorbereitet.
     
    Ich habe mir ILS (Abitur Hamburg), SGD (Abitur Hessen) und das Lernzentrum am Killesberg (Abitur Baden-Württemberg) genauer angeschaut.
     
    Die SGD habe ich als erste Einrichtung aussortiert, nachdem ich Informationen im Internet zusammengetragen und von jedem der drei Fernlehreinrichtungen das angebotene Informationsmaterial bekommen und studiert hatte. Ich bekam den Eindruck, dass sich die ILS und SGD Abiturlehrgänge hinsichtlich der Organisation und des Ablaufs ähneln, auch wenn die Bundesländer, auf deren Abitur vorbereitet wird, verschieden sind. Bei der SGD hat mich geärgert, dass es mir auch mit dem zugesendeten Informationsmaterial nicht möglich war, die zulässigen Fächerkombinationen (welche Fächer überhaupt, welche Fächer schriftlich bzw. mündlich, welche Fächer mit erhöhtem Anspruchsniveau) vollständig und eindeutig zu ermitteln. Das ging einfach nicht, weil die Regeln für die Zusammenstellung der möglichen Kombinationen nicht vollständig niedergeschrieben sind. Bei ILS und dem Lernzentrum am Killesberg ist das dagegen eindeutig beschrieben und nachvollziehbar. Außerdem hat es mich mehr angesprochen, dass ILS großen Wert auf die Probeklausuren am Ende der Vorbereitung legt, die SGD aber offenbar nicht so sehr (kein Wort davon in der SGD Informationsbroschüre). Also nur ein kleiner Unterschied mit rein subjektiv empfundener Wichtigkeit, der die SGD aus meinem Rennen geworfen hat.
     
    Noch im Ring sind nun also ILS und Lernzentrum am Killesberg. Ich habe mich bei beiden Einrichtungen angemeldet (Lehrgang mit 36 Monaten regulärer Dauer), um mir die Angebote näher anzuschauen. Mit der vierwöchigen Widerrufsfrist ist es ja kein Problem, sich von einer (oder gar beiden) Organisation(en) wieder zu trennen.
     
    Mittlerweile habe ich von beiden Firmen (ILS und Fernzentrum am Killesberg) den Online-Zugang und das schriftliche Studienmaterial erhalten, das einem angemeldeten Kandidaten innerhalb der vierwöchigen Widerrufsfrist zur Verfügung gestellt wird. Bei ILS ist es das gesamte Material für die ersten drei Monate. Der Kandidat erhält hier das Material alle drei Monate für das jeweils kommende Quartal (sog. Studienvierteljahr). Das Lernzentrum am Killesberg versendet innerhalb der vierwöchigen Widerrufsfrist keine Bücher oder Studienhefte auf dem Postweg, sondern lediglich ein Begrüßungs- und Informationsschreiben. Beide Anbieter haben einen Online-Zugang mit vielen Materialien in elektronischer Form, zumeist in Form herunterladbarer PDF-Dokumente. Das Lernzentrum am Killesberg hat darüber hinaus interaktive Übungen, die direkt am Rechner durchgeführt und anschließend automatisch ausge- und bewertet werden.
     
    Seit einigen Tagen erforsche ich beide Anbieter mit dem mir zur Verfügung stehendem Lernmaterial und versuche eine Präferenz herauszuarbeiten. Das ist nicht einfach! Es gibt drei mögliche Entscheidungen, die sich munter abwechseln. 1. Ich bleibe beim Lernzentrum am Killesberg; 2. Ich bleibe bei ILS; 3. Ich mache das Abitur nicht, weil mir die nötige Zeit und die Kraft fehlen wird, das Ganze zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Es geht wirklich hin und her und das ist psychisch ganz schön anstrengend (mitunter gefangen in unnützen Denkschleifen).
     
    Bei ILS ist zudem die ausdrückliche und unterschwellige Marketingansprache perfektioniert und die sollte bei der Entscheidungsfindung ausgeblendet werden. So macht das zugesendete Paket mit dem Lernmaterial für das erste Studienvierteljahr schon einen guten und verlockenden Eindruck. Unreflektiert könnte sich der Schüler einreden, er bekäme den Lernstoff auf dem Silbertablett serviert, der nur noch konsumiert werden muss. Aber so ist es ja nicht (und das behauptet ILS auch nicht). Das Silbertablett ist in Wirklichkeit ein riesengroßes Loch und zunächst mal ein Fass ohne Boden. Und konsumiert werden kann der Stoff auch nicht. Der Stoff muss vielmehr mühsam abgebaut werden, wie in einem Stoff-Bergwerk, auch wenn er in schriftlicher, mündlicher und visueller Form "angeliefert" wird, garniert mit bunten Flyern und schönen Bildern.
     
    ILS hat aber doch eine Sache auf der Haben-Seite, die das Lernzentrum am Killesberg nicht hat. Bei dem Hamburger Abi kann ich Biologie als schriftliches Fach auf erhöhtem Anspruchsniveau ("Leistungskurs") und Physik mündlich prüfen lassen. Beides geht beim Lernzentrum am Killesberg nicht. In Baden-Württemberg ist eine Naturwissenschaft als schriftliches Fach nicht möglich und das Lernzentrum am Killesberg unterstützt nicht Physik als mündliches Prüfungsfach (das ich bei der staatlichen Abituranmeldung wählen könnte, aber ohne Hilfe vorbereiten müsste).
     
    Ich entscheide mich im Laufe der kommenden Woche (21. - 27.05.2018). Beim Lernzentrum am Killesberg gibt es in der vierwöchigen Probezeit Klausuren in den Fächern, die in Baden-Württemberg obligatorisch sind, d.h. Deutsch, Mathe, Geschichte und eine Fremdsprache, die vom Lernzentrum verpflichtend auf Englisch festgesetzt wurde. Diese sog. Probeklausuren fragen Stoff der 10. Klasse Gymnasium ab. Sie sind als Test für den Einstieg gedacht, die dem Neuling die Gelegenheit geben, seinen Wissensstand abzufragen. Ich habe mit den Klausuren bereits begonnen und werde sie fortsetzen. Bei ILS kann ich weiterhin in den Studienheften schmökern, Einsendearbeiten anschauen (vorwiegend die PDF Dokumente aus dem Online-Account) und zusätzliche Informationsmaterialen zum Ablauf des Lehrgangs sichten (z.B. Seminarangebot, Hinweise zum Fernlernen, eine Karteikartensoftware von der Online-Plattform herunterladen und ausprobieren).
     
    Ende der Woche berichte Ich hier über meine, sicherlich schwierige, Entscheidung. Schon jetzt ist klar, dass es die Wahl zwischen einer guten und im Großen und Ganzen gleich guten Alternative ist, wenn ich mich überhaupt entscheide, die Abiturvorbereitung zu beginnen. Beide Anbieter haben Stärken und Schwächen.
     
    Eine Stärke des ILS, neben den oben erwähnten Möglichkeiten zu Biologie und Physik: Der Lehrgang ist von Anfang bis Ende für den Teilnehmer bereits zu Beginn nachvollziehbar durchgeplant. ILS stellt ausführliche Informationen zu Organisation und Ablauf des Lehrgangs bereit.
     
    Eine Stärke des Lernzentrum am Killesberg: Der Kontakt zu den Tutoren kann eng und die Individualität der Betreuung  groß sein, wenn es der Teilnehmer so will. Das Lernzentrum wird von (den?) zwei Gründerinnen und Inhaberinnen geführt, die selber (neben wenigen anderen) Tutorinnen sind und schon viele Schüler, auch durch Präsenzunterricht, zum baden-württembergischen Abitur begleitet haben. Hier arbeiten die "obersten Chefs" maßgeblich und federführend mit und beraten, unterstützen, tun und machen, schon aus Eigeninteresse an Ihrer Unternehmung und mit entsprechend hohem Engagement und Identfikation mit der Sache!
     
    Egal wie ich mich entscheide, den mit Abstand größten Einfluss auf meinen Abiturerfolg habe ich selber durch mein Tun und Unterlassen in den nächsten Jahren.
     
    Schöne Pfingsten!
    Greetsiel
    19.05.2018
  12. Greetsiel
    Neben den Studienheften und anderem Studienmaterial (wie z.B. Schulbuch oder Audio-CD), das mein Anbieter ILS als Bestandteil des Abiturlehrgangs zur Verfügung stellt, nutze ich in einigen meiner bisher sieben Fächern auch zusätzliche Lehrmittel, die ich mir selber kaufe. Auf das Material aufmerksam geworden, bin ich durch Hinweise in den Studienheften, in Blogeinträgen auf dieser Plattform, sowie durch eigene Recherche, Beschreibungen und Kundenrezensionen im Internet.
     
    Auf dem Bild unten sind alle Bücher und Hefte zu sehen. Zum einen die Lektüren in Deutsch (unterer Bildrand), Gegenstand zweier Studienhefte und Einsendeaufgaben, zum anderen Fach- und Schulbücher, die ich größten Teils zum gezielten Nachschlagen oder "selektiven Schmökern" verwende. Im Nachhinein haben sich nicht alle Anschaffungen als "Volltreffer" oder "besonders nützlich" erwiesen, aber doch viele. Ich kann alle Bücher auch noch in den kommenden Jahren bis zu den Abiturprüfungen einsetzen.
     
    Für Chemie und Mathematik hatte ich im ersten Jahr kein zusätzliches Material. Die Kombination aus regulärem Schulbuch/CD-ROM (in Chemie) und Studienheften, ergänzt durch Material aus dem Internet, genügten mir.
     
    Auch in Deutsch verwende ich keine anderen Lehrbücher als die Studienhefte von ILS. Allerdings sind die Bücherexemplare zur besprochenen Literatur (vier Werke) nicht im Umfang des Lehrgangsmaterials enthalten und müssen deshalb selber gekauft werden. Für die drei Romane (Lenz/Arnes Nachlass, Fontane/Effi Briest, Schlink/Der Vorleser), die Bestandteil zweier Studienhefte und Einsendeaufgaben sind und waren, kaufte ich außerdem die elektronischen Kindle-Versionen, um bei der intensiveren Beschäftigung mit der Literatur bei der Lösung der Einsendeaufgaben, zwischen Buch und PC abwechseln zu können. Die E-Book-Variante hat auch den Vorteil, in ihr schnell nach Text suchen und per Copy/Paste Zitate verwenden zu können, ohne sie mühsam abtippen zu müssen. Das sind Vorteile bei der Lösung der Einsendeaufgaben. Für die Angabe der Fundstelle muss ich dem Zitat trotzdem im Buch hinterherjagen, weil in der elektronischen Variante die Seitenzahlen nicht angegeben sind. Die Schachnovelle von Zweig las ich nur nebenbei im Buch.
     
    In Englisch haben mir die zwei Grammatik-Bücher, Murphy/English Grammar in Use für Anfänger/Fortgeschrittene, am oberen Bildrand, sehr geholfen. Dabei handelt es sich um Nachschlagewerke, in denen auf jeweils zwei Seiten sehr kleinteilige Grammatik-Schnipsel erklärt werden. Der Vokabeltrainer 7.0 von Langenscheidt ist ebenso eine Investition, die ich als "Volltreffer" bezeichne. Ich habe ihn mit einem Englisch Grund- und Aufbauwortschatz (gut 4.000 Vokabeln) gekauft und nutze ihn mit selber eingegebenen Vokabeln auch in Latein (siehe unten).
     
    Für Geschichte verwende ich ein Schulbuch für die Oberstufe, ein Nachschlagewerk vom Dudenverlag fürs Geschichtsabitur und Materialien zur Französischen Revolution. Das Geschichte-Heft vom Spiegel über die Französische Revolution hat viele Artikel zu einzelnen Ereignissen, Phasen, Entwicklungen und Nachwirkungen der Revolution(en) und bietet eine andere Perspektive als es Lehrbücher oder die Studienhefte tun. Ich habe aber längst nicht alles gelesen; ein Zeitproblem.
     
    Die Anschaffungen in Physik hätte ich mir vielleicht sparen können. Das Prisma-Schulbuch Physik (siehe Bild) hat nicht das Niveau, auf dem ich abgeholt werden wollte, im Gegensatz zu dessen Chemie-Pendant, Bestandteil des ILS-Materials. Das Duden-Nachschlagewerk zu Physik 5.-10. Klasse ist für mich auch zu lau. Naja, ansatzweise kann ich beide Werke schon verwenden und viel gekostet haben Sie auch nicht.
     
    Die ersten sechs Studienhefte meines neuesten Fachs Latein, hinzugekommen im aktuellen letzten Studienvierteljahr des ersten Jahres, orientieren sich in Aufbau und Inhalt an einem Lateinlehrbuch " ... für den später beginnenden Lateinunterricht." ab Klasse 9 und in der Erwachsenenbildung. Dieses Buch und das Grammatik-/Übungs-Begleitheft (links unten im Bild) enthalten Übersichten und Übungsaufgaben, die im Studienheft nicht enthalten sind; eine gute Ergänzung zu den ILS-Studienheften. Die ursprünglich für Englisch erworbene Software Vokabeltrainer 7.0 von Langenscheidt setze ich auch zum Lernen der Lateinvokabeln ein. Jedes Studienheft ist aus jeweils fünf Lektionen aufgebaut. Zu jeder Lektion gibt es eine Vokabelliste Latein <-> Deutsch. Diese Vokabeln übertrage ich in den Vokabeltrainer, aber nicht durch fehleranfälliges Abtippen, sondern über die Textimportschnittstelle der Software. Dazu kopiere ich die Vokabelliste aus dem PDF-Dokument des Studienhefts in eine Text-Datei, eine Zeile pro Vokabelpaar. Dann füge ich für jedes Vokabelpaar ein Trennzeichen ein, das der Softwareimport als Trennzeichen zwischen dem Latein- und dem Deutsch-Text erkennen kann. Schließlich kopiere ich diese bearbeitete Textzeilen in einem Rutsch in die Zwischenablage und starte den Import in den Vokabeltrainer, der die Zwischenablage liest, in den Vokabeltrainer überträgt und die Wortschatzdatenbank erweitert. Das funktioniert einwandfrei!
     
    Insgesamt bin ich mit meinen Anschaffungen, mit Abstrichen in Physik, ganz zufrieden. Ich habe auf sie als Ergänzung der Lehrgangsmaterialien zurückgegriffen, und möchte dies auch in den kommenden zwei Jahren des Abiturlehrgangs und darüber hinaus bis zu den Abiturprüfungen tun. Sie sind schon eine Abwechslung zu den Studienheften von ILS und sorgen für Lernreizveränderungen, die den Lernprozess unterstützen. Für die Oberstufe habe ich bisher nur zwei zusätzliche Bücher vorgesehen, die ich aber noch nicht endgültig ausgewählt habe: In Chemie und Physik jeweils ein Oberstufenbuch auf Leistungskursniveau, die auch für die ersten Semester eines Chemie-/Physik-Studiums hilfreich sein würden. Also schon ein hohes Anspruchsniveau. Ich vermute, dass ich es in Biologie, meinem zukünftigen Wunsch-Leistungsfach, genauso machen werde. Zukünftig, weil dieses Fach als letztes meiner acht Prüfungsfächer, erst im sechsten Studienvierteljahr, also in der zweiten Jahreshälfte 2019, dazukommt.
     
    Schöne Restwoche
    Greetsiel
    07.03.2019

  13. Greetsiel
    Vom Start meines fünften Studienvierteljahres und damit vom Start der Qualifikationsphase ("Oberstufe") meines Abiturlehrgangs, bin ich "nur" noch zwei Latein-Studienhefte inklusive Einsendeaufgaben entfernt. Die Gänsefüßchen um das nur sollen darauf hindeuten, dass der Start zwar nicht unmittelbar bevorsteht, aber doch endlich in Sichtweite ist.
     
    Deshalb nahm ich letzte Woche am (kostenlosen) "Webinar zum Start in die Qualifikationsphase" teil, das seit ein paar Wochen im Online-Studienzentrum angekündigt wurde (es findet ein oder zweimal im Jahr statt). Knapp 30 Fernschüler folgten den Ausführungen der beiden Damen von der ILS-Studienbetreuung für den Abiturlehrgang. So richtig Neues habe ich nicht erfahren, denn was präsentiert wurde, ist über das Online-Studienzentrum zugänglich (z.B. Lern- und Motivationshilfen) oder steht im Wesentlichen auch in der Abiturlehrgangsinformation (Begleitheft) zur Arbeit in der Qualifikationsphase, und diese hatte ich bereits studiert.
     
    Interessant fand ich aber einige Fragen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Veranstaltung sehr rege schriftlich im Chat stellten und mündlich von den Studienbetreuerinnen beantwortet wurden. Darum habe ich im Folgenden nach Gedächtnisprotokoll die Fragen und Antworten dem Sinn und bester Erinnerung nach, niedergeschrieben (wodurch ich Ungenauigkeiten oder gar Fehler insbesondere bei den formulierten Antworten nicht ausschließen kann).
     
    Frage: Wie werden die Leistungskurse gewählt?

    Antwort: Ein "Leistungskurs" heißt im Hamburger Externenabitur auch "Leistungsfach" oder "Fach mit erhöhtem Anforderungsniveau" oder "Fach auf erhöhtem Anforderungsniveau". Die Verwendung ist nicht einheitlich. In den Unterlagen werden alle drei Bezeichnungen nebeneinander verwendet. Aus den acht Prüfungsfächern werden zwei Fächer als Leistungskurse ausgewählt. Dabei muss Deutsch oder Mathematik oder eine Fremdsprache (aus Englisch, Französisch, Russisch oder Spanisch) ein Leistungskurs sein. Der zweite Leistungskurs muss dann eines der folgenden Fächer sein (weil ansonsten kein Fach als Leistungskurs angeboten wird): Ein Fach, das auch erster Leistungskurs sein kann und außerdem Biologie, Geschichte oder Politik/Gesellschaft/Wirtschaft (PWG). Andere Fächer können nicht als Leistungskurs gewählt werden.
     
    Frage: Sind die Leistungskurse schriftlich oder mündlich?

    Antwort: Sie sind schriftlich!
     
    Frage: Ist das Anforderungsniveau der Fremdsprachen in der Abiturprüfung einheitlich oder gibt es Unterschiede?
     
    Antwort: Das Anforderungsniveau ist in einer als Leistungsfach gewählten Fremdsprache höher. Die Einteilung erfolgt nach dem "Gemeinsamen europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER)" und bewegt sich je nach Fremdsprache zwischen B1 und C1.
     
    Frage: Warum wird Physik, Chemie, Geographie, Religion und Latein nicht als Leistungskurs angeboten?
     
    Antwort: Weil ILS den erforderlichen Kompetenzerwerb für diese Leistungsfächer durch den Abiturlehrgang nicht sicherstellen kann. Zum einen fehlen einfach die Materialien. Zum anderen sind in diesen Fächern Kompetenzen erforderlich, deren Erwerb Stand heute in der Fernlehre von ILS nicht gefördert werden (können), z.B. Experimente planen und durchführen in den Naturwissenschaften oder andere Prüfungsanforderungen, die nicht in Lehrmaterialien abgebildet werden (können). Es gibt aber eine gewisse Dynamik, denn Spanisch konnte früher auch nicht als Leistungskurs gewählt werden, was heute möglich ist.
     
    Frage: Bis wann muss man spätestens die Leistungskurse wählen?
     
    Antwort: Die Leistungskurse müssen vor der Anmeldung zu den Probeklausuren gewählt werden.
     
    Frage: Kann man gewählte Fächer oder gar Leistungskurse nochmal ändern?
     
    Antwort: Formal ja, jederzeit, kostenlos. Weil für das neue Fach aber der gesamte Stoff inklusive der Einsendeaufgaben "nachgeholt" werden muss, bedeutet ein Fachwechsel je nach Zeitpunkt des Wechsels, einen deutlich erhöhten Mehraufwand.
     
    Frage: Ein Leistungskurs hat nur wenige Studienhefte mehr als ein Grundkurs. Warum ist der Unterschied zwischen einem Leistungskurs und Grundkurs trotzdem so bedeutend?
     
    Antwort: Das Niveau der Abiturprüfung ist im Leistungskurs deutlich höher als im Grundkurs. Die Aufgabenstellungen bei gleichem Stoffinhalt sind im Leistungskurs schwerer und die Erwartungen an die Aufgabenlösung höher als im Grundkurs.
     
    Frage: Warum wird empfohlen, auch Chemie als Prüfungsfach zu wählen, wenn Biologie als Leistungskurs gewählt wird?
     
    Antwort: Weil für die Anforderungen im Leistungskurs Biologie auch gute Kenntnisse des für Biologie relevanten Chemiestoffs notwendig sind. Im Grundkurs Biologie ist das nicht der Fall.
     
    Frage: Eine Prüfungsvoraussetzung ist die "gleichmäßige und kontinuierliche Arbeit" in allen Prüfungsfächern. Was bedeutet das?
     
    Antwort: Formale Voraussetzung für die Teilnahme an den Probeklausuren und damit auch für die Abiturprüfungen ist die Lösung und Korrektur aller (!) Einsendeaufgaben in den schriftlichen Prüfungsfächern und 80% der Einsendeaufgaben in den mündlichen Fächern. Über dieses formale Kriterium hinaus, ist "gleichmäßig" und "kontinuierlich" eher eine Richtschnur. Nicht zulässig sind sehr krasse Gestaltungen des Lehrgangs, z.B. die Bearbeitung und Abgabe der Hälfte der Einsendeaufgaben in den letzten drei Monaten vor den Probeklausuren. Eine "Durststrecke" von mehreren Monaten ohne Abgabe einer Einsendeaufgabe ist kein Problem. Es ist ja auch eine bis zu sechs monatige Lehrgangsunterbrechung möglich.
     
    Frage: Sind die schriftlichen Abituraufgaben des Externenabiturs identisch mit den Aufgaben des Zentralabiturs ("Schülerabiturs")?
     
    Antwort: Nein, im Externenabitur gibt es eigene Aufgaben. Das ist schon deshalb verständlich, weil die Termine der Abiturprüfung im Externen- und Zentralabitur unterschiedlich sind, die Prüfungen also nicht am selben Tag stattfinden. Außerdem gibt es für das Hamburger Externenabitur zwei Termine, für das Zentralabitur aber nur einen Termin pro Jahr. Schon deshalb ist es ausgeschlossen, dass die Aufgaben identisch sind. Ein anderer Grund: Im Fach Deutsch gibt es im Zentralabitur Pflichtlektüren, die sich alle paar Jahre ändern. Im Externenabitur gibt es keine Pflichtlektüren (aber natürlich gibt es jede Menge Lektüren, die in den Deutsch-Studienheften bearbeitet werden und Gegenstand von Einsendeaufgaben sind).
     
    Frage: Welche Hilfsmittel sind in der Abiturprüfung erlaubt?
     
    Antwort: Einsprachiges Wörterbuch in den Fremdsprachen (eigenes); Fremdwörterbuch (eigenes oder in der Prüfung bereit gestelltes); Formelsammlung (eine ganz bestimmte; eigene); zugelassener Taschenrechner (eigener, z.B. Casio FX-991 DE Plus). Im Rahmen der Prüfungsvorbereitung gibt es aktuelle Informationen, weil sich die Regeln für die Hilfsmittel ändern können.
     
    Frage: Gibt es eine Empfehlung von ILS für den Taschenrechner?
     
    Antwort: Der Casio FX-991 DE Plus ist beispielsweise zugelassen (es gibt noch weitere). Der Taschenrechner darf u.a. nicht programmierbar sein. Im Rahmen der eigenen Prüfungsvorbereitung gibt es aktuelle Informationen, weil sich die Zulässigkeit von Taschenrechnern ändern kann. Informationen dazu gibt auch die Hamburger Schulbehörde.
     
    Frage: Fließen die Noten der Einsendeaufgaben und der Probeklausuren in die Abiturnote ein?
     
    Antwort: Nein, die Abiturnote bildet sich ausschließlich aus den Noten der acht Abiturprüfungen.
     
    Frage: Können die Probeklausuren bei Nichtbestehen wiederholt werden?
     
    Antwort: Ja, aber nur als Ganzes, also nicht fächerweise. Werden die Probeklausuren nicht bestanden, können sie beim folgenden Termin wiederholt werden.
     
    In der Zusammenschau war das Webinar für mich hilfreich. Es ist eine der wenigen Gelegenheiten, in denen ich ganz plastisch sehe, dass sich auch andere mit dem Abiturlehrgang beschäftigen (Fernschüler und Studiengangsbetreuer) und es eine gemeinsame Interaktion gibt. Es wirkt damit auch als kleiner Aufheller und sanfte Motivationsspritze.
     
    Die Veranstaltung halte ich aber für verbesserungsfähig.
     
    Zum einen war der Termin nachmittags an einem Werktag. Möglicherweise wäre die Beteiligung an diesem Webinar größer (Es wären nur knapp 30 Lehrgangsteilnehmer), wenn es in den Abendstunden statt fände, nämlich um arbeitende Teilnehmer, die einen Nachmittagstermin nicht ohne weiteres wahrnehmen können.
     
    Zum anderen dauerte das Webinar 45 Minuten. Zu kurz angesetzt. denn am Ende fehlte die Zeit, um alle Fragen adäquat zu beantworten. In den letzten 15 Minuten waren die Studienbetreuerinnen durch die "ablaufende Uhr" sehr gehetzt, was dazu führte, dass nicht alle Fragen beantwortet wurden oder doch nur so, dass es manchmal an Ausführlichkeit mangelte. Den Studienbetreuerinnen rannte die Zeit davon und das wirkte sich in der Fragerunde, meiner Beobachtung nach, auf die Sorgfältigkeit aus. Ich hatte den Eindruck, dass sie am Ende auch etwas den Überblick über die gestellten, aber noch nicht beantworteten Fragen verloren.
     
    Schönen Feiertag
    Greetsiel
    30.05.2019
  14. Greetsiel

    Fernabitur
    Nun habe ich auch Chemie in der Einführungsphase (1. Studienjahr, Mittelstufe) hinter mich gebracht. Der Umfang bestand aus dem Stoff von vier Studienheften, eines pro Studienvierteljahr, jeweils mit einer zu lösenden Einsendeaufgabe, sowie einem Schulbuch für die Klassen 7 bis 10, das mich aber noch zwei weitere Studienvierteljahre begleiten wird. Eine Foto des Studienmaterials habe ich unten angehängt.
     
    Hier mein Versuch, den Stoff in größere Themengebiete zu gliedern inklusive einer unvollständige Liste von Stichwörtern, um den Themenbereich plastischer zu beschreiben. Diese Aufzählung ist keine zeitliche Abfolge der Stoffbehandlung. Vielmehr gibt es einzelne Bereiche, die in wechselnden Kontexten immer wieder Gegenstand der Betrachtungen waren (z.B. Reaktionsgleichung ableiten und ausgleichen, stöchiometrisches Rechnen oder mit dem Schalenmodell im Kopf und dem Periodensystem "in der Hand" die Elektronenübergänge herleiten). Die organische Chemie war bisher kein Thema, kommt aber ab dem folgenden Studienheft dazu.
     
    Stoffe: Modellierung, Reinstoff, Element, Verbindung, Atom, Molekül, Messbare Eigenschaften: Aggregatzustände, Löslichkeit, Dichte, Leitfähigkeit Stoffgemische: Trennverfahren, insbesondere Destillation und Chromatografie Chemische Reaktionen: Stoffumwandlungen, Formel, Wortgleichung, Reaktionsgleichung: Ableitung und Ausgleich, Stöchiometrie/Massenberechnungen Chemische Gesetze: Multiple Proportionen, Massenerhaltung, Energieerhaltung, Periodensystem/Einteilung der Elemente Luft und Wasser: Zusammensetzung, Luftverschmutzung, Wasserkreislauf, -nutzung, -gewinnung, -aufbereitung Metalle: Oxidation, Reduktion, Redoxreaktion, Metallreihe, Verfahren zur Gewinnung Atome / Moleküle und Elemente / Verbindungen: Historie, Dalton/Rutherford/Bohr, Atommasse, Wertigkeit, Strukturformel, Elektronenschreibweise, Bindungsarten Salze und Säure-Basen-Reaktionen: Salzbildung, Säurebegriff Arrhenius/Brönsted, Hydronium-/Hydroxidionen, (Auto)Protolyse, pH-Wert, Neutralisation, Titration Elektrochemie: Elektrolyse, Galvanik, Korrosion, Spannungsreihe der Elemente, Batterie/Akku/Brennstoffzelle, Kupferraffination  
    Zwischen den beiden ersten und den beiden letzten Studienheften gibt es einen großen Unterschied in der Schwierigkeit des Lernstoffes, das dritte Studienheft empfand ich als richtigen Bruch. Im dritten und vierten Studienheft sind es die Säuren und Basen, die mir zunächst erhebliche Kopfzerbrechen (im wörtlichen Sinne) bereiteten. Für mich ist das Thema Säuren und Basen ein gutes Beispiel dafür, dass, wenn man tief und immer tiefer in den Wald vordringt, die Gefahr droht, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen und von den Bäumen erschlagen zu werden. Als ich mich mal wieder unter einem Baumstamm wiederfand, stellte ich mir (endlich?) die Frage: Was ist der eigentliche Kern des Themas, aus dem sich der Rest erklärbar und nachvollziehbar entwickeln kann? Für diesen Schritt hat mir auch eine Frage der Einsendeaufgabe im vierten Studienheft geholfen: "Was ist das Besondere einer sauren Lösung?" Das ist die Frage nach dem Wald, die sich nicht mit der Aufzählung von Bäumen beantworten lässt. Ich vermute aber, das ist der normale Weg bei Erkenntnisgewinn, ein Abstraktionsprozess, bei dem man erst mal in den Wald läuft (Details aufsaugen), dann eine Lichtung sucht, in die Höhe fliegt, Abstand zu den Bäumen gewinnt (innehalten) und dann mehr und mehr den Wald erblickt (abstrahieren).
     
    Nun zur Güte des Studienmaterials. Es besteht aus einem Schulbuch für die Klassen 7 bis 10, inklusive einer CD-ROM mit ergänzenden Text-, Bildmaterialien und Übungsaufgaben zu jedem Kapitel, sowie vier Studienheften. Die formale Qualität des Buches und der Hefte (sprachlich verständlich geschrieben, sauberes Schriftbild, saubere Grafiken, mehrfarbig, stabile Bindung, etc.) finde ich sehr gut. Die Studienhefte haben eine eigene Gliederung, die mitunter anders ist als im Schulbuch. Bevor das Studienheft eigene Inhalte präsentiert, wird zuvor auf einzelne Kapitel/Abschnitte des Schulbuchs verwiesen, die vorweg studiert werden sollen. Die eigenen Inhalte der Studienhefte wiederholen den Schulbuchstoff nicht oder nur da, wo es für die Überleitung zu einer vertieften Darstellung passend erscheint. Sie ergänzen und vertiefen die Schulbuchinhalte durch Beispiele, weitergehende Fragestellungen und Herstellung weiterer Zusammenhänge mit anderen Sachverhalten. Die Hefte setzen damit eigene Schwerpunkte und behandeln Stoff, der im Buch möglicherweise zu kurz kommt. Das ist im Präsenzunterricht sicherlich ähnlich. Auch da ist das Schulbuch vielleicht (aber nicht unbedingt) Dreh- und Angelpunkt aber jedenfalls nicht das letzte Wort zum Curriculum, das hat der Lehrer.
     
    Meine Schwierigkeiten im dritten und vierten Quartal möchte ich nicht auf das Buch oder die Studienhefte schieben (obwohl es verlockend ist, genau das zu tun). Das Studienmaterial ist eben KEIN Konsumgut, sondern bildet die Grundlage für den Prozess des Auseinandersetzens. Es ist keine Chipstüte, die man nur leer essen muss, um das Ziel zu erreichen, das man mit dem Öffnen der Tüte zu erreichen suchte. Der notwendige Denkprozess für den eigenen Erkenntnisgewinn nimmt einem kein Lehrmaterial ab. Und die Steine auf dem Weg muss jeder selbst beiseite räumen. Mit dem ILS-Abiturlehrgang erwirbt man auch keine Garantie auf einen sorgenfreien Weg zu einem guten Abschluss, egal wieviel Geld der Lehrgang kostet. Die Beispiele und vor allem die Lösungen zu den Übungsaufgaben im Heft könnten allerdings manchmal ausführlicher sein. Der Text ist zu einem sehr überwiegenden Teil flüssig geschrieben, ohne "komische" oder nicht nachvollziehbare Sprünge oder Brüche in der Darstellung. Vielleicht könnten auch die Erklärungen an der einen oder anderen Stelle noch ausführlicher und detaillierter sein. Mir fehlt auch ein wenig die Struktur und Systematik in der Darstellung des Stoffes. Aber: diese Heftreihe beginnt praktisch bei null und anfangs ist eben noch nichts oder zu wenig vorhanden, dem eine Struktur oder ein System verpasst werden könnte. In einem späteren Wiederholungs- und Vertiefungszyklus kann das anders sein. Ich habe den sicheren Eindruck, in Richtung Abitur ein "großes" Lehrbuch anschaffen zu wollen und auch schon begonnen nach einem geeigneten zu recherchieren. Auf einer Skala von 1 bis 10 gebe ich dem Studienmaterial (Buch+CD+Studienhefte) deshalb 7 Punkte.
     
    Ich benutze auch andere Lernkanäle, z.B. Youtube und Beiträge aus Chemie-Foren (auf die mich Google leitet). Ich fand folgendes Wiki-Projekt "Anorganische Chemie für Schüler": https://de.wikibooks.or/wiki/Anorganische_Chemie_für_Schüler.
     
    Alle vier Einsendeaufgaben korrigierte ein Fernlehrer im Online-Modus. Die korrigierten Arbeiten erhielt ich zwischen 10 und 14 Tagen nach Abgabe zurück. Ich empfinde den Chemie Lernstoff als eine große Herausforderung, die mir aber viel Spaß macht, auch wenn man manchmal leiden muss. Diese Art der Naturbeschreibung, Verhaltenserklärung und Verhaltensprognose gefällt mir.
     
    In den verbleibenden beiden Studienjahren in Richtung Abitur, acht Studienvierteljahre, kommen noch neun Studienhefte inklusive Einsendeaufgaben auf mich zu, ziemlich regelmäßig auf die Quartale verteilt.
     
    Chemie kurz und bündig: Mein Lieblingsfach!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    27.01.2019

  15. Greetsiel

    Fernabitur
    Mit Abgabe der letzten Einsendeaufgabe des ersten Studienjahres, der elften, habe ich Mathe in der Einführungsphase (Mittelstufe) abgeschlossen. Ich berichte jetzt vom ersten Mathe-Jahr.
     
    Zu jedem der elf Studienhefte gab es eine Einsendeaufgabe. Ein Bild mit dem Studienmaterial ist unten angehängt. Auf dem Bild sind die Studienhefte nach Themengebieten gruppiert. Die Nummern oben rechts auf jedem Heft, geben die zeitliche Reihenfolge ihrer Bearbeitung an. Die Themenblöcke waren: Lineare Zusammenhänge (4 Hefte), quadratische Zusammenhänge und allgemeine Potenzen (3 Hefte), exponentielle/logarithmische Zusammenhänge (1 Heft) und Geometrie (3 Hefte). In jedem der vier Studienvierteljahre gab es neue Hefte, in der Abfolge der Quartale 2, 4, 3 und 2 Stück.
     
    Ich bin sehr zufrieden mit der formalen Qualität der Hefte (sprachlich verständlich geschrieben, sauberes Schriftbild, saubere Grafiken, stabile Bindung, etc.) und deren Inhalt, d.h. der Art und Weise der Stoffvermittlung. Ich las gerne in den Heften und werde es in Zukunft wieder gerne tun, zum Zwecke der Wiederholung oder des Nachschlagens wegen. Auf einer Skala von 1 bis 10 gebe ich den Studienheften deshalb 9 Punkte. Die Punktzahl ist allerdings sehr subjektiv und ist deshalb so hoch, weil ich mich immer gut abgeholt fühle, wenn ich mit den Heften lerne, nachdenke und Aufgaben löse. Mein Grundniveau passt zur Ausführlichkeit und zum Anspruchsniveau der Darstellung des Stoffes, der Übungsaufgaben und der präsentierten Lösungsvorschläge. Dieser Lernweg, Text und Bilder, ist eindimensional und damit natürlicherweise limitiert. Ich kann mir daher auch gut vorstellen, dass aller Text, Bilder und Beispiele in ihrer (natürlich auch beschränkten) Ausführlichkeit nicht reichen, wenn die Mathe-Affinität eine nicht zu quantifizierende Schwelle unterschreitet. Hinzu kommt, dass der Stoff für mich nicht neu ist, es handelt sich eben um Stoff bis Klasse 10, mit dem ich schon zu Schulzeiten im Großen und Ganzen gut zurecht kam. In den kommenden zwei Lehrgangs-Jahren wird es im Gegensatz dazu viel unbekannten Stoff geben und ich bin gespannt, ob mein positiver Eindruck der Schulmathematik und ihrer Vermittlung durch die ILS Lehrmaterialien bestehen bleibt.
     
    Andere Lernkanäle, wie Fragen an den jeweiligen Fernlehrer, Schul- und Lehrbücher, Youtube-Videos oder Internet-Animationen, Austausch mit anderen Abitur-Teilnehmern oder Nachhilfe, habe ich im Wesentlichen nicht genutzt. Wenn ich mit einer Einsendeaufgabe fertig war, fand ich in Mathe-Foren zu einzelnen Aufgaben manchmal Beiträge/Lösungsvorschläge, oder besser gesagt Ergebnisvorschläge ohne oder mit einem nur angedeuteten Lösungsweg, die von anderen Teilnehmern schon einmal dort nachgefragt wurden. So konnte ich mit meiner eigenen Lösung vergleichen. Ich hatte auch mal Abweichungen und begab mich dann auf Fehlersuche, was mitunter zu einer zusätzlichen Vertiefung der Angelegenheit führte und damit einen echten Nutzen hatte. Bei den Logarithmen wollte ich nun (im Gegensatz zur Schulzeit) endlich wissen, wie früher ohne Taschenrechner nur mit einer Logarithmentafel logarithmiert und mit dem Rechenschieber gerechnet werden konnte. Das wird im Studienheft nur kurz angesprochen, ich fühlte mich aber herausgefordert, die genaue Vorgehensweise dabei zu erlernen (was nicht schwierig ist). Eine Logarithmentafel als PDF-Datei fand ich im Internet mühelos, einen Online-Rechenschieber auch.
     
    Bei den Aufgaben (Übungsaufgaben, Einsendeaufgaben) ist mir aufgefallen, dass die Aufgabenstellungen oft einen Praxisbezug aufweisen, der es erforderlich macht, die praktische Fragestellung zunächst in eine passende (!) mathematische Fragestellung zu überführen, diese durch zielgerichtetes Rechnen zu lösen und die mathematischen Ergebnisse am Ende als Lösung der praktischen Ausgangsfrage zu interpretieren. Dabei gewann ich den Eindruck, gar nicht Mathematik zu machen, sondern einen "Mathe-Werkzeugkasten" zu erlernen und diesen für die Lösung von Problemstellungen, in passender Weise, und das ist die eigentliche Schwierigkeit, anzuwenden. Mir bereitet das jedenfalls viel Freude.
     
    Insgesamt vier verschiedene Fernlehrer korrigierten meine Mathe-Einsendeaufgaben. Davon drei Fernlehrer im "Online-Modus", also Korrektur direkt im elektronischen Abgabedokument (im RTF-Format), und einer im "Papier-Modus", also Korrektur im Papier-Dokument. Nach meiner Abgabe im Online-Studienzentrum wurde das Dokument von ILS ausgedruckt und dem Fernlehrer auf dem Postweg zugeschickt, der mir das korrigierte Exemplar dann seinerseits auf dem Postweg zurückschickte. Die Korrekturzeiten betrugen zwischen 0 und 8 Tagen, wobei 0 Tage mehrere Male vorkam. Damit ist Mathe mit Abstand das Fach mit den kürzesten Korrekturdauern unter meinen Fächern.
     
    Mathe kurz und bündig: Das leichteste Fach!
     
    Soweit ich es überblicke, stehen mir in den restlichen zwei Studienjahren noch 19 Studienhefte und 18 Einsendeaufgaben in Mathe bevor. Ich nehme die Herausforderung an und freue mich schon darauf. Bis zum Beginn des zweiten Studienjahres habe ich aber erst einmal Mathe-Pause.
     
    Schönen Sonntag
    Greetsiel
    19.01.2019

     
  16. Greetsiel
    Ich habe dieses Wochenende meinem ILS Studienbetreuer die beiden Fächer mit erhöhtem Anforderungsniveau (aka Leistungsfächer oder Leistungskurse) genannt. Dafür gibt es ein Formular von ILS, das ich ausgefüllt und per E-Mail versendet habe (siehe unten). Zu Beginn des Abiturlehrgangs hatte ich ja schon erklärt, dass ich vorhabe, Mathematik und Biologie zu wählen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ich habe diese beiden Fächer nun gewählt. Ich könnte diese Auswahl auch noch ändern. Verbindlich wird erst die Angabe in der Anmeldung zur externen Abiturprüfung sein.

    Bis heute finde ich es schade, dass ILS weder Physik noch Chemie als (betreutes) Leistungsfach anbietet. Über die Gründe berichtete ich ja schon mehrfach (Keine praktische Versuchskompetenz vermittelbar, etc.). Allerdings war das Setup, Biologie als schriftliches zusammen mit Physik (und Chemie) als mündliches Prüfungsfach wählen zu können ja ein Grund dafür, warum ich damals in der Findungsphase ILS und nicht das Lernzentrum am Killesberg, Stuttgart, als Anbieter auswählte.

    Welche Konsequenzen hat diese Wahl nun für mich? Als Leistungsfächer werden Mathematik und Biologie schriftlich geprüft. Das Anforderungsniveau der Prüfungsfragen ist höher als das der anderen Fächer (so drückt es bereits die Bezeichnung "Fächer mit erhöhtem Anforderungsniveau" aus). Die Aufgabenstellungen sind also (jedenfalls in der Gesamtbetrachtung aller Aufgaben) anspruchsvoller, ihre Lösungen schwieriger als die der übrigen Fächer.

    Das ist in erster Linie überhaupt keine Frage des Stoffumfangs, also der Lehrinhalte, sondern im Wesentlichen eine Frage der Problemstellungen, die in der Abiturprüfung und zuvor in den Probeklausuren vorgelegt werden. Auf die Studienhefte und die Einsendeaufgaben hat die Wahl der Fächer nur insofern Einfluss, dass es ein paar wenige zusätzliche Studienhefte und Einsendeaufgaben gibt. In Mathematik bekomme ich nach meiner Wahl nun ein Studienheft zusätzlich, in Analysis. Das wars. In Biologie sind es derer zwei; je eines in den Teilgebieten Genetik und Evolution. Das war es auch hier. Das relative Mehr an Anforderung spiegelt sich ILS-seitig also in dem Zusatzmaterial wider.
     
    Ich nehme an, dass  in dem Pflichtseminar vor den Probeklausuren das unterschiedliche Anforderungsniveau herausdifferenziert wird. Im Übrigen muss sich der Fernschüler selber darum kümmern, die Abiturvorbereitung "anspruchsvoller" zu gestalten, so wie ILS es im Formular ja auch einfordert. Da aber genügend alte Hamburger Abituraufgaben veröffentlicht sind, gibt es ausreichend Gelegenheiten dafür. Möglicherweise gibt es aber für die Vorbereitung noch differenzierte Hinweise oder Empfehlungen von ILS.

    Schönen Abend
    Greetsiel
    14.03.2021
     

  17. Greetsiel

    Fernabitur
    Im ILS-Online-Studienzentrum gibt es aktuell eine Mitteilung zum diesjährigen Frühjahrs-Abitur 2019. Gemeint ist natürlich das Externenabitur in Hamburg, das bei der Hamburger Schulbehörde u.a. über den ILS-Abiturlehrgang im Frühling und Herbst abgelegt werden kann. Ich fasse im folgenden die Highlights dieser Mitteilung zusammen:
     
    Es wurden über 280 mündliche Prüfungen in sechs Tagen, in sechs Fächern, absolviert.
     
    Die schriftlichen Abiturprüfungen fanden bereits vorher statt, so dass dieser Abiturzyklus mit den mündlichen Prüfungen nun abgeschlossen wurde.
     
    52 Fernschülerinnen / Fernschüler haben die Abiturprüfung bestanden.
    5 Fernschülerinnen / Fernschüler haben die Fortsetzungsprüfung zu Fachhochschulreife bestanden.
    6 Fernschülerinnen / Fernschüler haben ihre Prüfung nicht bestanden.
     
    7 Kandidaten haben einen 1-er Abiturdurchschnitt (also "eine 1 vor dem Komma").
     
    40% der Kandidaten schafften einen Abiturdurchschnitt von 2,5 oder besser.
    63% der Kandidaten schafften einen Abiturdurchschnitt von 3,0 oder besser.
     
    Schönen Tag
    Greetsiel
  18. Greetsiel
    Wohin geht die Reise?
     
    Heute bin ich in den Bus eingestiegen. Die Reise geht los. Das war keine einfache Entscheidung, aber ich wollte sie diese Woche treffen und habe es getan. Eigentlich sind es zwei Entscheidungen. Ich starte mit dem Abi-Lehrgang und zwar bei ILS (Abi Hamburg). Ich habe ILS aber nicht ausgewählt, weil ich das Lernzentrum am Killesberg ablehne. Gäbe es mich zweimal, hätte ich mich gar nicht zwischen den Alternativen entscheiden müssen, sondern beide genommen. Das Rennen war ein echtes Fotofinish! Mit im Rennen war auch der Gedanke, gar nicht loszufahren und die Abitour abzusagen. Der Gedanke hatte sogar eine kurze Zeit lang gewonnen.
     
    Während der Woche beschäftigte ich mich mit den ILS Studienheften des ersten Studienvierteljahres und hatte damit erste positive Lernerlebnisse. Die Arbeit mit dem Studienmaterial gefiel mir wirklich gut. ILS versendet diese Studienhefte und anderes Material (z.B Schulbücher in wenigen Fächern, Sprachkurs mit Lehrbuch, Wortschatzheft und Audio CD) quartalsweise. Welches Studienmaterial zu welchen Terminen verschickt wird, ist von der ersten bis zur letzten Sendung bereits geplant und im Online-Studienzentrum einsehbar, so bei mir: Erster Versandtermin: 14.05.2018; Letzter Versandtermin: 14.02.2021. Alle drei Monate erhalte ich das Studienmaterial für das folgende Studienvierteljahr; insgesamt 12 Lieferungen (es ist der 36 monatige Kurs, 2. Einstieg mit Realschulabschluss). Jedes Heft steht für eine größere Stoffportion, die am Ende mit einer Einsendeaufgabe zu Hause bearbeitet, Online eingesendet, korrigiert, benotet und Online zurückgesendet wird.
     
    Außerdem hatte ich über die Lernplattform des Lernzentrum am Killesberg mehrfach Kontakt mit einer der Chefinnen, Frau Günther. Sie hat meine Fragen innerhalb weniger Stunden beantwortet. Die Probeklausur, die ich in Mathe geschrieben und über die Online-Plattform eingescannt abgegeben hatte, erhielt ich einen Tag später, ebenfalls über die Lehrplattform, korrigiert zurück. Die Leidenschaft und Echtheit ist ein großes Plus für das Lernzentrum am Killesberg und ich gehe davon aus, dass die gefühlte Nähe zwischen Lehrenden und Fernschülern beim Lernzentrum am Killesberg viel größer ist, als bei ILS.
     
    Getaktete Lieferungen von Lehrmaterial gibt es beim Lernzentrum nicht. Studienmaterial wird auch nach Hause versendet, aber nicht so oft, nicht so viel und mehr Schul- und Fachbücher von Schulbuchverlagen wie z.B. dem Klett Verlag. Das Lernzentrum hat auch eigenes Material, das im Laufe des Lehrgangs ("wenn der Stoff an der Reihe ist") auf der Online-Plattform vor- und zum Herunterladen bereitgestellt wird. Stoffportionen, deren Bearbeitung vorgeschlagen und eingefordert werden, gibt es auch. Wie bei ILS mit den Einsendeaufgaben, wird jede Stoffportion in Form einer Klausur geprüft, die nach Bearbeitung des Stoffs fällig und zu Hause geschrieben, Online eingesendet, korrigiert, benotet und Online zurückgesendet wird. Die Stoffportionen sind größer und die Anzahl der Klausuren kleiner als die Anzahl der Einsendeaufgaben bei ILS.
     
    Warum entschied ich mich nun für ILS?
     
    Gute Frage! Für beide Organisationen spricht sehr viel und beide unterscheiden sich in grundsätzlichen Dingen, d.h. sie sind im Großen und Ganzen nicht besser oder schlechter, meinem bisherige Eindruck nach, sondern anders. ILS hat viel eigenes Studienmaterial in Form der Studienhefte und ergänzt es stellenweise durch Lehrbücher. Das Institut ist aber groß und kann in der Kommunikation wie eine anonyme Verwaltungsbehörde wirken, bei der ein konstruktiver Dialog, der persönliche Bezug und die daraus resultierenden Vorteile auf der Strecke bleiben können. Beim Lernzentrum am Killesberg ist es genau andersherum. Das eigene Studienmaterial ist viel weniger (aber vorhanden), der Anteil an Schul- und Lehrbüchern höher und der Kontakt ist direkter und enger. Auch die formalen Vorgaben zu den Abiturprüfungen seitens der Schulbehörden unterscheiden sich in Hamburg und Baden-Württemberg, vor allem was die Fächerwahl betrifft.
     
    Nun habe ich mich entschieden und beende die Findungsphase. ILS ist jetzt mein Lehr- und Lernpartner und ich möchte mich anstrengen, um das Schulfremdenabitur in Hamburg gut zu bestehen und dabei meine Freude am Lernen in so vielen unterschiedlichen Bereichen behalten. Als Erwachsener in den mittleren Jahren habe ich einen ganz anderen Blick auf den Schulstoff als früher als Jugendlicher. Schulstoff vermittelt mir breit angelegte Allgemeinbildung und das hebt sich ganz positiv und geradezu aufdringlich von dem hochspezialisierten Fachwissen ab, das ich im Rahmen jahrelanger Berufsausübung durch Lernen und Erfahrung erwarb.
     
    Was ist bisher geschehen?
     
    Ich erhielt nach meiner Anmeldung bei ILS (2. Einstieg, 36 Monate) einige Tage später per E-Mail den Zugang zur Online-Plattform, auch Online-Studienzentrum genannt, und die ersten Studienmaterialien auf dem Postweg. Welches Studienmaterial zu welchen Terminen verschickt wird, ist von der ersten bis zur letzten Sendung bereits geplant und im Online-Studienzentrum einsehbar. Erster Versandtermin: 14.05.2018; Letzter Versandtermin: 14.02.2021. Alle drei Monate erhalte ich das Studienmaterial für das folgende Studienvierteljahr.  
     
    Für das erste Studienvierteljahr erhielt ich am 17.05.2018 einen weißen Karton mit folgendem Inhalt:
     
    3 Deutsch-Hefte, 2 Mathe-Hefte, Den Sprachkurs Englisch 2. Teil (10 Lektionen) für das ganze erste Jahr mit Lehrbuch, Wortschatzheft, CDs und  Studienheft, das Übungen und alle Englisch Einsendeaufgaben des ersten Jahres enthält, 2 Chemie-Hefte und für das ganze erste Jahr ein Chemie Schulbuch für Klasse 7 bis 10 ("Prisma Chemie"), 1 Physik-Heft und 1 PGW (Politik/Gesellschaft/Wirtschaft)-Heft.  
    Außerdem dabei: Eine Mappe mit dem Vertrag, ein Heft mit Lehrgangsinformationen, ein bunter Flyer zum Schnellstart in den Lehrgang, ein Schreibblock und ein Kugelschreiber.
     
    Bisher habe ich in allen Heften herumgestöbert und mir einen groben Überblick verschafft.
     
    Wann sind die Abiturprüfungen in welchen Fächern?
     
    Mein großer Plan sieht aktuell so aus: Spätestens im Mai 2021 gebe ich die letzten Einsendeaufgaben ab. Anschließend schreibe ich die Probeklausuren und im Herbst 2021 nehme ich an den schriftlichen Abiturprüfungen teil. Die mündlichen Abiturprüfungen könnte ich dann Ende 2021 oder möglicherweise auch erst zum Frühlingstermin 2022 ablegen. Eventuell verschieben sich die Prüfungen auch nach hinten, denn ich kann die Prüfungen auch zu einem späteren Termin machen.
     
    Das ist aber alles ganz weit weg und richtig vorstellen kann ich es mir heute auch noch nicht. Außerdem kann während dieser langen Zeitspanne eine ganz Menge Unvorhergesehenes passieren, die den schönen Plan umwerfen und ein, möglicherweise wiederholtes, Umplanen erfordern oder sogar überflüssig machen. Ich habe zunächst mal das erste Jahr im Blick, in dem ich es mit Stoff des Schuljahres vor der Oberstufe zu tun habe (11. Klasse G9 bzw. 10. Klasse G8). Ich habe nämlich den Lehrgang so gewählt, dass er auf dem Niveau des mittleren Bildungsabschlusses beginnt (2. Einstieg, 36 Monate), denn ich verließ die Schule nach der 10. Gymnasialklasse.
     
    Stand heute möchte ich folgende Fächer lernen und prüfen lassen:
     
    Schriftlich : Biologie (LK), Mathe (LK), Deutsch, Englisch. Mündlich  : Latein, Geschichte oder Geografie, Physik, Chemie.  
    In der ersten Lieferung ist auch ein PGW (Politik/Gesellschaft/Wirtschaft)-Heft dabei. Ich habe es auch schon durchstöbert und wegen Missfallen bereits ausgeschlossen, dass ich eines meiner Fächer durch PGW austausche.
     
    Wie geht es jetzt weiter?
     
    Ich habe auf der Grundlage des Studienmaterials folgenden Plan für das 1. Studienvierteljahr gemacht, wobei ich die insgesamt 10 Hefte bzw. Lektionen (in Englisch) für dieses erste Quartal fortlaufend durchnummeriere:
     
    Monat (Ende Mai / Juni 2018) : Mathe-1, Deutsch-1, Englisch-1, Chemie-1 Monat (Juli 2018)                    : Deutsch-2, Englisch-2, Chemie-2 Monat (August 2018)              : Mathe-2, Deutsch-3, Physik-1  
    Nach meiner ersten Durchsicht der Lernhefte erscheinen mir Deutsch und Englisch aufwändiger als Chemie und Physik. Mathe wird mich am wenigsten Zeit kosten. Soweit meine Prognose.
     
    So, jetzt geht's los und Pläne heißen Pläne, weil sie sich auch noch ändern können... Ich bin mal selber auf meine Erfahrungen gespannt.
     
    Schönen Sonntag
    Greetsiel
    27.05.2018
  19. Greetsiel
    Das fünfte Studienvierteljahr (von zwölf) hat sich leider zu einer Hängepartie entwickelt. Mir fehlen noch drei Englisch-Einheiten (2 Einsendeaufgaben) und die Fertigstellung der Einsendeaufgabe in Deutsch, um dieses Quartal meines Abiturlehrgangs abzuschließen. Ich bin eine Weile gar nicht voran gekommen.
     
    Zwei von drei Aufgaben der Einsendeaufgabe in Deutsch (Antigone/Sophokles und Iphigenie auf Tauris/Goethe) sind fertig, die dritte erwartet geduldig mein Tun (Kabale und Liebe/Schiller). Ich finde die Dramen nicht uninteressant, aber die Lösung der beiden ersten Aufgaben war mental so fordernd, dass ich mit "Kabale und Liebe" noch nicht anfangen konnte ("Die Luft war raus."). Immerhin habe ich die Lektüre inklusive der zu interpretierenden Kammerdienserszene zu Beginn des zweiten Akts, bereits gelesen. In Englisch hatte ich das Lektüre-Heft (Roman "On the Beach" und zwei Kurzgeschichten) auch schon begonnen. Den Roman finde ich allerdings gar nicht inspirierend, so dass ich an dieser Front (genau, kein Wellnesstempel) auch nicht weitergekommen bin. Auf die zwei Englisch Hefte zur Landeskunde USA hatte ich dann gar keine Lust mehr; der Spaß an Englisch war mir abhanden gekommen.
     
    Um weiter zu kommen, entschied ich mich deshalb Ende September zur Flucht nach vorne und mit dem folgenden Studienvierteljahr, dem sechsten und letzten der ersten Hälfte meines 36 Studienmonate umfassenden Lehrgangs, zu beginnen. Mathe und Physik macht mir offenbar sehr viel mehr Spaß, denn nach dieser als Tal der Tränen, und wegen der Pausen des Nichtstun, zum Teil als verloren empfundenen Zeit mit Deutsch und Englisch, ging mir das Lernen und Aufgabenlösen in Mathe und Physik sehr viel leichter von der Hand.
     
    Den Inhalten nach urteilend, scheint das sechste Studienquartal tatsächlich das Letzte zu sein, das Stoff der Mittelstufe / der Realschule / der Sekundarstufe I behandelt. Ich meine fast alle Themen in der Schule gelernt zu haben und bei einem Blick in den Versandplan der Studienmaterialien der restlichen Quartale fällt auf, dass es keine "M-wie Mittelstufe"-Hefte mehr gibt und es vor "O-wie Oberstufe"-Heften nur so wimmelt, eine bisher unbekannte Bezeichnung. Nur die Mathe-Studieneinheit "Wahrscheinlichkeitsrechnung" im fünften und das Physik-Heft "Kernphysik" im neuen Studienvierteljahr sind und waren bisher wirklich neuer Stoff für mich, aus meiner Schulzeit völlig unbekannt.
     
    Kurz und bündig habe ich es im neuen Quartal mit 15 Einsendeaufgaben (Nr. 60 bis 74) aus 15 Studienheften zu tun: 2 x Bio, 2 x Deutsch, 2 x Englisch, 2 x Geschichte, 2 x Latein, 1 x Mathe und 4 x Physik. Chemie hat Pause. In Englisch gibt es wieder zwei Hefte, die thematisch dasselbe und zusammen nur eine Einsendeaufgabe umfassen. Dafür gibt es im ersten Bio-Heft zwei Einsendeaufgaben, wobei die Erste als "Probeaufgabe" und "freiwillig" bezeichnet wird. In Biolgie gibt es zusätzlich zu den Studienheften ein Schulbuch, so wie zuvor schon in Chemie. Ein Bild der Studienmaterialien habe ich unten angefügt.
     
    Im Einzelnen erwarten mich im sechsten Quartal folgende Lehrinhalte, wieder viel Zeug:
     
    Biologie: Mein neues Fach und angedachter Leistungskurs. In den ersten beiden Heften zum Fach geht es um Grundlagen und einen Überblick: Ökosysteme Wald und Gewässer, Zellbiologie, Infektionskrankheiten, Genetik und Evolution.
     
    Deutsch: Es geht weiter mit Dramen: "Der gute Mensch von Sezuan/Brecht", "Der Besuch der alten Dame/Dürrenmatt" und "Andorra/Frisch", das ich in der Schule hatte, inklusive eines Theaterbesuchs ... Und dann kommt auch noch die Lyrik.
     
    Englisch: In einem Doppelheft, das mit einer Einsendeaufgabe geprüft wird, geht es um Landeskunde Britain.
     
    Geschichte: In zwei Heften geht es um die Zeitgeschichte Deutschlands und der Welt nach 1945. Der erste Geschichte-Zyklus der Sekundarstufe I wird damit abgeschlossen.
     
    Latein: Der sechsteilige Grundlagenkurs wird mit den letzten beiden Heften abgeschlossen.
     
    Mathe: Diesmal nur ein Studienheft namens Stereometrie, mit der die Geometrie abgeschlossen wird. Dabei geht es um die Geometrie des Kreises und räumlicher Objekte wie Prisma, Kreiszylinder, Kegel, Pyramide und Kugel.
     
    Physik: Vier Studieneinheiten behandeln Mechanik/Bewegungslehre, Elektrizitätslehre/Elektromagnetismus, Energieformen/-erhaltungssatz und Kernphysik.
     
    Dass etwas "abgeschlossen wird" habe ich bewusst geschrieben, um zu belegen, warum meinem Eindruck nach, erst mit Ende dieses sechsten Studienvierteljahres, die Sekundarstufe I enden wird. Braucht man das für das Abitur? Ich lasse es mal dahingestellt, weil es sowieso keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt (höchstens hitzige Diskussionen) und ich das Abitur noch gar nicht habe. Ob man sich das antut, muss jeder selbst entscheiden. Latein brauchte ich; die anderen Inhalte sind für meine Auffrischung und somit Vorbereitung auf Neues, sowie meinem Spaß am Dazulernen und Lösen interessanter Aufgabenstellungen.
     
    Im September kamen mir erstmals Zweifel, ob ich durchhalte und den Lehrgang zu einem guten Ende führen kann. An die Abiturprüfungen danach, denke ich dabei noch gar nicht. Ich trete bei der Bearbeitung der Studienhefte und Einsendeaufgaben zwar ab und zu auf der Stelle. Aber Erholungspausen sind gut, wenn dadurch die Freude an der Weiterbildung und die Motivation das Abitur zu machen, erhalten bleibt oder zurückkommt. In Deutsch und Englisch habe ich jetzt sogar eine Bringschuld "aus der Vergangenheit". Solche Schulden dürfen sich natürlich nicht zu einer Bugwelle auswachsen.
     
    Mein Plan ist daher, das fünfte und sechste Quartal wirklich abzuschließen, d.h. alle Einsendeaufgaben zu bearbeiten und zur Korrektur einzureichen, bevor ich in die zweite Hälfte meines Lehrgangs mit dem Schulstoff der gymnasialen Oberstufe/Sekundarstufe II starte. Dafür nehme ich auch in Kauf, wesentlich länger zu brauchen, als von ILS veranschlagt, möglicherweise den ganzen Winter.
     
    Gute Nacht
    Greetsiel
    21.10.2019

  20. Greetsiel
    Heute gab ich die vorletzte Einsendeaufgabe des achten Studienvierteljahres ab: In Deutsch, eine Aufgabenstellung zu G. E. Lessings "Nathan der Weise". Ich schob sie sehr, sehr lange vor mir her, weil ich wie immer den enormen Aufwand scheute, der mit der Fremdtextanalyse (Lessing / Nathan) und Eigentextproduktion (Ich selber) für mich verbunden ist. Aber ich habe es dieses Wochenende geschafft, wenn auch nicht in dem für diese Aufgabe vorgegebenen Zeitrahmen von fünf Stunden. Mir kam es mindestens doppelt so lange vor ... mit vielen Unterbrechungen und auf zwei Tage aufgeteilt.

    "Den Nathan" las ich bereits vor einer gewissen Zeit mit großem Interesse im gelb-blauen Reclam XL Büchlein, ziemlich klein geschrieben. Lessings Sprache und die Versform sind natürlich anders und schwerer zu lesen, als beispielsweise Max Frisch Roman "Homo Faber", ebenfalls ziemlich klein geschrieben (oder sind es doch meine Augen ...) und Bestandteil dieser Studieneinheit, aber ohne Aufgabenstellung in der Einsendeaufgabe.

    Auch dieses Mal, wie in jeder Einsendeaufgabe in der neuerdings (in der Oberstufe) danach gefragt wird, gab ich an, das Fach mit erhöhtem Anspruchsniveau (als Leistungskurs) zu belegen und die Aufgabenlösung also vor diesem Hintergrund abzugeben und bewerten zu lassen. Denn wenn ich wie in Deutsch auch große Schwierigkeiten mit einer Aufgabe habe, so lege ich immer mein volles Gewicht in die Lösung und möchte dann auch eine Korrektur erhalten, die größtmöglichen Abituranspruch einfordert.
     
    Für (ehemalige) Insider: Die Aufgaben drehten sich um die zweite Szene im vierten Aufzug im Kontext des ganzen Stückes, in dem der Tempelherr den Patriarchen von Jerusalem in den Klostergängen spricht und eine kirchliche Bewertung des Umstands erfragt, dass der Jude Nathan das Christenkind Recha, also dessen Adoptivtochter, vor langer Zeit als Kleinkind aus der Not heraus annahm und aufzog. Das Ganze Unterfangen war natürlich weit davon entfernt, der Klausursituation einer schriftlichen Abiturprüfung zu entsprechen. Aber ich habe es hinter mich gebracht - die vorletzte Einsendeaufgabe? Ja, aber über Latein spreche ich heute mal nicht - Verdrängungsmaschinerie ...

    Der Titel des Beitrags "Mitten im ..." verrät bereits, dass ich trotz meiner Bringschuld im achten bereits mit den Studienheften des neunten Studienvierteljahres begonnen hatte. Und zwar schon längst. Mitte Mai löste ich die erste Einsendeaufgabe und gab sie ab: der fünfte und vorletzte Teil der Analysis-Reihe in Mathematik. Neben Mathematik sind auch bereits die Quartalsinhalte in Physik und Chemie erledigt, sowie eine Englischeinheit. So sind also bereits fünf der elf Einsendeaufgaben und der zugehörige Schulstoff erledigt; das ist aber nicht mal die Hälfte - und dazu noch aus der einfachen. Es gibt also noch viel zu tun, bevor die letzten drei zweistelligen Studienvierteljahre 10, 11, 12, in Angriff genommen werden wollen.

    Das Studienmaterial des neunten Quartals besteht aus 11 Studienheften inklusive je einer Einsendeaufgabe (die Nummern 95 bis 105) und das Oberstufenschulbuch "Green Line" / Klett-Verlag in Englisch. Ein Foto dieser Sammlung habe ich unten angefügt. Zusätzliche Deutschlektüre muss diesmal nicht beschafft werden.

    In Biologie, 1 Studienheft, 1 Einsendeaufgabe, gibt es den dritten und letzten Teil der Ökologie-Reihe. Mit diesem Heft wird also das erste der vier großen Abitur-Stoffgebiete Ökologie, Stoffwechsel/Steuerung, Genetik und Evolution, abgeschlossen. In Anlehnung an den hierarchischen Aufbau des Teilfachs, wird ein Streifzug auf der Ebene der Populationen, Arten, Biozönosen und Ökosysteme unternommen. Wie in Chemie auch, spielt in der Ökologie eine ausgefeilte und detaillierte fachsprachliche Nomenklatur eine wichtig Rolle, weil erst sie eine präzise Fachkommunikation ermöglicht.

    In Deutsch gibt es 2 Studienhefte mit je 1 Einsendeaufgabe. Das eine Studienheft gehört zur Literaturreihe und behandelt "Kurzprosa". Je eine Kurzgeschichte von Böll, Bichsel, Schädlich, Brecht und Kafka, die im Heft abgedruckt sind, werden besprochen. In der Einsendeaufgabe soll eine von zwei Kurzgeschichten interpretiert werden: Peter Bichsel: "San Salvador" oder Franz Kafka: "Vor dem Gesetz". Das zweite Heft trägt den Titel "Einführung in die Gesprächsanalyse". Hier geht es um die Analyse von Alltagskommunikation und literarischer Dialoge mit Hilfe von Einsichten und Mitteln aus der Linguistik und der Psychologie.

    In Chemie, 1 Studienheft, 1 Einsendeaufgabe, geht es um Kohlenhydrate (Sacccharide) und Stereochemie, also den "räumlichen Anordnungsbeziehungen" der Atome in Molekülen (organische Chemie). Hier wird der Stoff der vorherigen Einheiten, Kohlenwasserstoffe und Sauerstoffverbindungen, sehr systematisch fortgesetzt. Kohlenhydrate sind schließlich spezielle Sauerstoffverbindungen mit einer Aldehyd- oder Ketogruppe sowie mindestens einer Hydroxygruppe am Kohlenstoffgerüst, die über Sauerstoffbrücken paarweise miteinander verbunden werden können und so kurze oder lange "Ketten" (besser: komplizierte räumliche Strukturen) bilden können (Grundform mit einem Kohlenstoffgerüst: Monosaccharide, verbunden dann je nach Länge: Di-, Oligo- oder Polysaccharide).

    In Physik, 1 Studienheft, 1 Einsendeaufgabe, geht es um mechanische Schwingungen und Wellen. Die gab es bereits in der Mittelstufe, aber jetzt werden sie mit den Methoden der Differentialrechnung mathematisch behandelt und durchformalisiert beschrieben: Schwingungsgleichung, Kraft-, Energie- und Bewegungseigenschaften (gleichförmige und beschleunigte Bewegung), Wellenausbreitung. Das ganze Thema ist im großen Physikbereich Optik einsortiert, weil die mechanische Schwingungs- und Wellenlehre das Feld für die Interferenzoptik vorbereitet, bei der in einer späteren Studieneinheit, das Licht als Wellenphänomen beschrieben wird.

    In Mathematik, 2 Studienhefte mit je 1 Einsendeaufgabe, wird die Analysis mit dem letzten Teil zur Differentialrechnung (weitere Ableitungsregeln, gebrochen-rationale- und Exponential-Funktionen) und einem Teil zur Integralrechnung (Flächenberechnungen und Volumenberechnungen von Rotationskörpern, Uneigentliche Integrale, Mittelwertsätze) abgeschlossen, für Grundkursschüler. Der Leistungskursschüler, so wie ich, bekommt im letzten Studienquartal noch ein weiteres Analysisheft zur Vertiefung.

    In Geschichte, 1 Studienheft, 1 Einsendeaufgabe, wird der Themenkomplex "Industrialisierung" des letzten Studienquartals mit der "Sozialen Frage" fortgesetzt. Der geschichtliche Hintergrund ist aus der Mittelstufe bekannt und wird vertieft: Industrialisierung in Deutschland und die tiefgreifenden sozialen Veränderungen bis zum Beginn des ersten Weltkriegs 1914. Vor diesem Hintergrund: Grundzüge des Marxismus, Arbeiterbewegung, Sozialdemokratie, Gewerkschaften, staatliches und zivilgesellschaftliches Handeln (Bismarck/Kaiserreich, Kirche, Betriebe, politische Parteien und Gewerkschaften). Bis zum Abitur kommt es nun auch darauf an, die Expertise im Umgang mit Quellen und selbständiger Bewertung gesellschaftlicher sowie politischer Ereignisse und Entwicklungen im historischen Kontext auszubauen.

    In Englisch, 2 Studienhefte mit je 1 Einsendeaufgabe, wird die "alte" sechsteilige EngM-Reihe mit dem Themenkomplex "Lifestyles" beendet und eine "neue" vierteilige Green-Line-Reihe (das Oberstufenbuch) begonnen. Das Oberstufenbuch vom Klett-Verlag wird bis zum Schluss begleitet und ergänzt durch vier ausführliche ILS-Hefte, die mit erläuternden Inhalten und Übungen durch das Buch führen.
     
    Die Green-Line-Einsendeaufgaben bedeuten einen Bruch zu den bisherigen Englischaufgaben, die ein Mix aus Vokabel- und Grammatikübungen sowie Textverständnis und Textproduktion waren. In der ersten Einsendeaufgabe der Oberstufen-Reihe geht es nur noch um Textverständnis und Textproduktion, dafür in einem größeren Umfang. Neu ist auch ein "oral assignment" in der Einsendeaufgabe, d.h. eine Aufgabe, deren Lösung in einer 3-5 minütigen mündlichen Aufzeichnung besteht, separat abgegeben wird und in die Bewertung einfließt. Oral assignments gab es zwar auch schon in der Vergangenheit, sie waren aber immer freiwillig und flossen nicht in die Bewertung ein.

    In Latein, 1 Studienheft, 1 Einsendeaufgabe, gibt es den Lektürekurs Cicero, wie Caesar ein römischer Alleskönner aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Für mich Stand heute nicht machbar. Aber über Latein spreche ich erst wieder ein anderes mal.
     
    Auch das neunte Studienquartal ist also wieder vollgepackt. Ein bisschen davon habe ich ja bereits weggeräumt.
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    11.07.2021
     

  21. Greetsiel
    Mir sind im Laufe der ersten Wochen meines Abiturlehrgangs zwei Dinge aufgefallen, über die ich nun berichte:
     
    Mein erstes Studienjahr, in dessen erstem Vierteljahr ich mich gerade befinde, bereitet mich für die dann folgenden zwei Studienjahre vor, die den Schulstoff der Abiturprüfungen beinhalten. Das erste Jahr lehrt also den Stoff der Mittelstufe und die beiden letzten Jahre den Stoff der Oberstufe (in Baden-Württemberg wird dieser Zeitraum Kursstufe genannt).
     
    Bei ILS heißt das erste Jahr aber nicht Mittelstufe, sondern "Einführungsphase" und die letzten beiden Jahre heißen nicht Oberstufe, sondern "Qualifikationsphase". Einen Bezug zu den Termini Mittelstufe und Oberstufe gibt es aber trotzdem, ohne ausdrücklich erwähnt zu werden. Im ersten Jahr (Einführungsphase) haben nämlich auffallend viele Studienbriefe ein 'M' im Namen, so StiM2, StiM3, LitM1/N in Deutsch oder GesM4, GesM5 in Geschichte, um nur einige Beispiele zu nennen. In der Qualifikationsphase (die letzten beiden Jahre) haben auffallend viele Studienbriefe ein 'O' im Namen, z.B. LitO.., BioO.., GesO..., etc.
     
    Das könnte historisch erklärbar sein, denn ILS bietet ja schon sehr lange den Abiturlehrgang an. Möglicherweise sind die Begriffe Mittelstufe und Oberstufe, die  früher vielleicht einmal im ILS-Lehrgang verwendet wurden, irgendwann weggefallen und durch Einführungsphase und Qualifikationsphase ersetzt worden. Darauf deutet hin, dass es mindestens ein Fach gibt, Chemie, bei dem kein 'M' oder 'O' in den Namen der Studienbriefe steht, sondern stattdessen ein 'E' wie Einführungsphase im ersten Jahr und ein 'Q' wie Qualifikationsphase in den beiden letzten Jahren: CheE1, CheE2, ..., und CheQ01, CheQ02, ... Das könnte bedeuten, dass im Laufe von Jahren und grundlegenden Überarbeitungen der Studienbriefe, in einem schleichenden Prozess, auch die Buchstaben 'M' und 'O' aus den Namen der Studienbriefe entfernt werden.
     
    Apropos Chemie. Hier könnte ich den Eindruck gewinnen (ich tue es aber nicht), in der Schule, früher, gar nicht so viel gelernt zu haben. Für Chemie der ersten anderthalb Studienjahre gibt es ein reguläres Schulbuch (Prisma Chemie) für die Klassen 7-10, immerhin vier Schuljahre. Zu diesem Stoffumfang gibt es sechs Studienbriefe CheE1,-2,-3,-4,-5,-6 die auch ziemlich genau den Stoff des Schulbuchs nachbilden aber zahlreiche Querverweise auf das Schulbuch haben.
     
    Ich habe bisher, in meinem ersten Studienmonat, die ersten beiden Studienbriefe gelernt und das entspricht ziemlich genau der ersten Hälfte des Schulbuches, also dem Stoff der Klassen 7 und 8. Ich hatte auch immer wieder (eigentlich ständig) gute Erinnerungen an den Schulstoff, ich muss ihn damals doch sehr genau verinnerlicht haben. Es war also wirklich nur eine Wiederholung und Auffrischung. Ich stellte immer wieder fest, dass der Stoff bereits im Gehirn herumgeistert und nur noch wieder herausgekramt werden muss. Mir reichten also vier Wochen (Bruttozeit natürlich), um den Schulstoff der Chemie Klassen 7 und 8, auch Bruttozeit, (wieder) zu lernen. Es ist gar nicht so viel Stoff. Ich nahm zunächst jedenfalls an, dass ich in zwei Schulklassen eigentlich mehr gelernt haben müsste.
     
    Aber der Eindruck der Stoffebbe täuscht ein bisschen. Zum einen sind die Anforderungen an die Stoffvermittlung für Schüler im Jugendalter ganz andere als die für Erwachsene in der Erwachsenen-Fernlehre. Zum anderen fiel es mir jetzt nur so leicht den Stoff wieder zu aktivieren, gerade weil er mir damals in der Schule so nahe gebracht wurde, wie es in der Schule üblich ist.
     
    Schönes Wochenende
    Greetsiel
    30.06.2018
  22. Greetsiel

    Fernabitur
    Mit der Abgabe der sechsten Einsendeaufgabe beendete ich vorgestern das Fach Deutsch in der Einführungsphase ("Mittelstufe") meines Abiturlehrgangs. Ein Bild des Studienmaterials habe ich unten angehängt. ILS schickte mir nur die sechs Studienhefte ins Haus. Die Bücher musste ich extra kaufen. Neben den physischen Exemplaren habe ich mir auch die E-Books besorgt, um sie mit dem Kindle zu lesen und darin zu suchen.
     
    Ich fasse den Stoff der sechs Studienhefte, die jeweils die auch sonst üblichen 70-100 Seiten enthalten, so zusammen: Es geht um das Lesen und Schreiben als Mittel des sprachlichen Kompetenzerwerbs. Worin der sprachliche Kompetenzerwerb aber besteht ist "ein weites Feld" (welche literarische Figur verwendet diese Wendung des Öfteren?). Um Deutsche Grammatik geht es nicht. Als grobes Schlagwort nenne ich aber "Stilkunde" für das Lesen fremder und Schreiben eigener Texte und "Literaturkunde", bei der Stilbetrachtungen auch nicht zu kurz kommen. Mir fällt auch noch "Analysefähigkeit" ein, die unter Anleitung (Vorgabe von Systematiken) und anhand von Texten ("Textarbeit") trainiert wird. Die konstruktive Seite "Verbesserung des sprachlichen Ausdrucks" und "Zielgerichtete Texterstellung" sowie letzlich "Bildungserwerb", erkenne ich ebenfalls als große Ziele der Studienhefte.
     
    Drei der sechs Studienhefte befassen sich mit Literatur im Allgemeinen (in Form einer Einführung) und der Literaturgattung Epik im Besonderen. Drei Romane waren Gegenstand der Betrachtungen und von Einsendeaufgaben: "Arnes Nachlass", von Siegfried Lenz, erschienen 1999; "Der Vorleser", von Bernhard Schlink, erschienen 1995; "Effi Briest", von Theodor Fontane, erschienen 1896. Ein Studienheft hat die anderen Formen der Epik zum Thema: Erzählung, Novelle, Kurzgeschichte, Parabel, Anekdote, Sage, Legende, Märchen, Fabel. Insbesondere vertieft betrachtet werden hier: Die Kurzgeschichte, anhand einer "klassischen" und einer "modernen" Kurzgeschichte ("Jenö war mein Freund", von Wolfdietrich Schnurre, erschienen 1958; "Der Tipp des Arztes", von Seher Cackir, erschienen 2009), die Parabel (anhand von "Geschichten vom Herrn Keuner" von Bertold Brecht, erschienen in loser Reihe zwischen 1926 und 1956) und die Novelle (anhand der "Schachnovelle" von Stefan Zweig, erschienen 1942).
     
    Die anderen drei Studienhefte haben die Titel "Stilkunde", "Erörterungen" und "Texte im privaten und beruflichen Bereich". Hierbei geht es um das "Richtige", "Verständliche", "Wirksame", "Interessante" und "Zielgerichtete" Schreiben von Texten. Hier steht die (moderne) Sprache als Instrument im Mittelpunkt und die Möglichkeiten ihres Einsatzes, auch unlauteren (Manipulation).
     
    Die Studienhefte gefallen mir gut. Ich vergebe 8 von 10 Punkten. Sie sind ausführlich und bieten viel mehr Material als die Schulbücher (zu meiner Schulzeit) und das Material, das Lehrer zur Verfügung gestellt haben. In Deutsch wird ein Unterschied zwischen Fernlehre und Schulunterricht besonders deutlich: Die Art und Weise des Stofferwerbs. Im Deutschunterricht in der Schule wird viel Stoff innerhalb des Unterrichts durch Lehrer-Klasse-Kommunikation gemeinsam erarbeitet. Das fällt in der Fernlehre komplett weg. Hier wird der Stoff in einem didaktischen Rahmen präsentiert und Aufgaben laden zur selbständigen Beschäftigung mit dem Gelesenen ein. Ich meine, das Studienmaterial bietet alle Möglichkeiten für die geführte Weiterbildung, aber der Umfang ist die eigentlich Herausforderung. Der Schüler muss den Stoff, der vermittelt wird, auch "abholen", erst einmal "abholen wollen" und das wird, je nach Schüler, mal besser und mal schlechter gelingen.
     
    Die Einsendeaufgaben waren immer sehr aufwändig, zeitlich und mental, und ihre Bearbeitung beanspruchte jeweils viele entbehrungsreiche und manchmal auch quälende Stunden. Deshalb wähle ich Deutsch auch zu meinem aufwendigsten Fach im ersten Studienjahr. Das Fach ist sowieso schon zeitaufwändig, weil neben den anspruchsvollen Studienheften auch die behandelte Literatur gelesen sein will.
     
    Die Korrekturen der sechs Einsendeaufgaben enthielten immer sehr ausführliche Kommentare und Hinweise, 1-2 Seiten, handschriftlich oder elektronisch geschrieben, sowie Anmerkungen in den Arbeiten selber (inhaltliche und solche zu Rechtschreibung, Grammatik und sprachlichen Ausdruck). Drei Fernlehrerinnen korrigierten meine Aufgaben immer sehr akribisch und auffallend kritisch; eine im "im Online-Modus" direkt im Abgabedokument, die beiden anderen in der "Papier-Variante". Die Korrekturdauern waren im Durchschnitt die längsten aller Fächer. Eine der Aufgaben erhielt ich 19 Tage nach der Abgabe zurück, der bisherige Rekord.
     
    In den kommenden zwei Studienjahren, der Qualifikationsphase (Oberstufe), erwarten mich noch 14 Studienhefte inkl. Einsendeaufgaben und ein Textband "Literaturgeschichte". Die großen Themenfelder werden sein: Literatur- und Textanalyse, Literaturgeschichte und Textproduktion.
     
    Deutsch kurz und bündig: Ein weites Feld!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    19.05.2019

  23. Greetsiel

    Fernabitur
    Die ersten drei Monate, das erste Studienvierteljahr, nähert sich dem Ende. Ich habe alle 10 Studienhefte/Lektionen (insgesamt Nr. 1 - 10) dieses Quartals durchgearbeitet und die zugehörigen Einsendeaufgaben gelöst. Die Korrekturen der letzten beiden Deutscharbeiten stehen noch aus.
     
    Ich beschäftigte mich mit folgenden Fächern: Mathematik (2 Hefte), Chemie (2 Hefte), Physik (1 Heft), Englisch (2 Lektionen) und Deutsch (3 Hefte). In dieser Aufzählungsreihenfolge stieg auch der Zeit- und der mentale Aufwand, mit dem ich mich einem Fach, insbesondere der Einsendeaufgabe, widmen musste. Zum mentalen Aufwand gehörte dabei nicht nur die unternommenen Anstrengungen beim Stofferwerb, oder vielfach Stoffauffrischung, sondern auch die Mühen bei der Bearbeitung der Einsendeaufgaben des Faches und die Überwindung der mentalen Hürde, mit der Lösung einer Einsendeaufgabe überhaupt zu beginnen. Es ist daher auch kein Zufall, dass ich die letzten beiden Deutschaufgaben erst am Ende machte.
     
    Den wenigsten Aufwand hatte ich mit Mathematik. Es ist eben Stoff der Mittelstufe und mir ist alles bekannt. Ich war in der Schule immer gut in Mathe und den aktuellen Stoff brauchte ich nicht zu wiederholen, sondern in den Einsendeaufgaben nur anwenden. Das ersparte mir viel Lernzeit.
     
    Auf Chemie und Physik freute ich mich am meisten. Auch in diesen Fächern kam mir alles bekannt vor. Aber gut es nochmal zu wiederholen, um es als Grundlage für den Abiturstoff parat zu haben. Die Einsendeaufgaben waren auch interessant. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in der Schule die stöchiometrische Ausgleichsrechnung (einer Reaktionsgleichung) richtig verstanden hatte. Jetzt habe ich es aber, jedenfalls das bisherige Schwierigkeitsniveau (das war bestimmt noch nicht alles zu dem Thema!)
     
    Mit Englisch habe ich so meine Schwierigkeiten und auch die schlechtesten Noten bisher. Mein Problem ist es wieder in die Spur zu kommen, sprachlich-grammatikalisch korrekte Sätze zu bilden, zumindest schriftlich, denn die Abiturprüfung wird nur schriftlich sein und nicht mündlich. Spätestens seit Ende der Schulzeit spreche und schreibe ich Englisch intuitiv, was für die Verständigung völlig ausreicht, aber sprachlich eben oft nicht ganz in Ordnung ist. Positiv gesehen habe ich mit meiner Abiturvorbereitung eine schöne Chance die Systematik der Sprache nochmal neu kennenzulernen. Beispiel: Futur-Bildung mit "going to", "will" oder der Verlaufsform der Gegenwart. Das letzteres unter Voraussetzungen überhaupt möglich ist, hatte ich vergessen, obwohl ich es im Deutschen sehr oft so mache. Dass die Verwendung von "going to" bei entsprechenden Voraussetzungen unabdingbar und die Verwendung von "will" nicht richtig ist, hatte ich auch vergessen (vermutlich hat mich das zu Schulzeiten nicht sonderlich interessiert, zumindest nicht über die Klassenarbeit hinaus).
     
    Für die Vokabeln habe ich mir "Langenscheidts Vokabeltrainer 7.0 Englisch" für ein paar Euro gekauft. Er bietet einen guten Vokabelumfang (4.114 Vokabeln unterteilt in Grund- und Aufbauwortschatz) und zahlreiche Abfrage- und Wiederholungsmöglichkeiten. Die Software ist für Windows 10 auch technisch zuverlässig. Ich kann diesen Vokabeltrainer wirklich empfehlen. Zur Ergänzung des Englisch-Kurses des ILS habe ich mir außerdem "Essential Grammar in Use" und "English Grammar in Use" von Raymond Murphy gekauft. Beide unterscheiden sich in der vorausgesetzten Sprachkompetenz der Leser (Anfänger, Fortgeschrittene) Diese Bücher benutze ich als Nachschlagewerke, denn die einzelnen Grammatikthemen sind in zahlreiche Units eingepackt, die gezieltes Nachschlagen eines bestimmtes Themas ermöglichen.
     
    Den meisten Aufwand hatte ich mit der zweiten Deutscharbeit. Hier musste ich sehr mit mir selbst und der Abfassung einer gelungenen Arbeit kämpfen. Am Ende gewann ich den Kampf aber. Im Studienheft dieser Einsendeaufgabe geht es um Literatur und dem zur Verfügung stehendem Instrumentarium im Allgemeinen (Erzählstruktur, Formen der Charakterisierung einer Figur, Stilmittel, etc.) und Siegfried Lenz Roman "Arnes Nachlaß".  In der Einsendeaufgabe zu diesem Studienheft sind Fragen zu einer Romanfigur zu erörtern (Charakterisierung von Lars, einer der Hauptfiguren des Romans) und ein Textausschnitt eines Romans von Johannes Mario Simmel hinsichtlich der angewendeten literarischen Instrumente zu analysieren. Ich habe mich viele Wochen, sehr interessiert, mit "Arnes Nachlaß" beschäftigt und den Beginn der Aufgabenbearbeitung hinausgezögert. Schließlich bearbeitete ich die Aufgabe dann an einem Sonntag innerhalb weniger Stunden. Ich fand es spannend, mich mal wider analytisch mit einem Roman zu beschäftigen, also ihn nicht nur zu lesen, sondern unter dem "Literaturmikroskop" zu untersuchen. Vielleicht war es auch nur eine "Literaurlupe", allerdings konnte ich mithilfe des Kapitels dazu im Studienheft, den Roman verständig zu sezieren versuchen, anstatt ihn nur zu konsumieren. Ich bin auf die weiteren Literaturthemen und Lektüren gespannt, vor allem auf die abiturrelevanten.
     
    Für den Stoff und die Aufgaben dieses ersten Studienvierteljahres nutzte ich fast den gesamten Zeitraum (also drei Monate). Allerdings war die Nettodauer, in der ich mich damit beschäftigte, deutlich geringer, als die von ILS veranschlagte, die mit 15 Stunden pro Woche angegeben wird. Soviel Zeit wendete ich bei weitem nicht auf. Das bedeutet zum einen, dass ich es recht gemächlich angehen ließ ("Abivorbereitung mit angezogener Handbremse") und zum anderen, dass für zukünftige Quartale noch viel Puffer bereit steht, denn 15 Stunden pro Woche könnte ich schon aufbringen, wenn es sein muss. Möglicherweise sollte ich in den kommenden Studienquartalen doch mehr Zeit investieren, und ein Quartal zwei bis drei Wochen vor dessen Ende abzuschließen, so dass ich mir einen zeitlichen Puffer erarbeite, den ich in Zukunft (im 2. und 3. Jahr) vielleicht nötig habe. Aber vielleicht gehört es auch zum nachträglich festzustellenden Erfolgsrezept, nicht übermäßig zeitverdichtet gelernt zu haben. Fragen über Fragen. Am wichtigsten ist es mir den Spaß und die Neugier auf viele verschiedene allgemeinbildende Themenbereiche zu erhalten.
     
    Jetzt mache ich mich an den Karton von ILS mit den Studienunterlagen des zweiten Studienvierteljahres, September 2018 - November 2018, der bereits vor einem Monat und damit einige Wochen vor dem angekündigten Liefertermin verschickt wurde. Als das Paket ankam, hatte ich mir die Studienhefte kurz mal angeschaut und die Vollständigkeit überprüft. Seitdem liegen Karton und Hefte aber im Regal und warten auf mehr Aufmerksamkeit. Die bekommen sie jetzt.
     
    Schönes Wochenende
    Greetsiel
    25.08.2018
  24. Greetsiel

    Fernabitur
    In den letzten Wochen bin ich in meinem Abiturlehrgang leider nicht vorangekommen. Ich stecke im 5./6. Studienquartal fest und mir scheint, meine ursprüngliche Motivation hat ihre Strahlkraft verloren und mein Wille mir abhanden gekommen zu sein. Beides ist momentan unerreichbar; blöd, aber erst einmal nicht zu ändern.
     
    Wobei sich zeigt, dass meine Motivation "Das Ziel: Abitur" als Triebkraft für den Weg dorthin nicht ausreicht; was ich aber schon wusste. Meine Begeisterung ist im Meer von Fächern und Lehrstoff abgesoffen. Das ist eine Situation, mit der ich zurecht kommen muss. So habe ich mich jetzt entschlossen, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, den Lehrgang bis zu sechs Monate zu unterbrechen.
     
    Während der befristeten Unterbrechung, kann ich keine Einsendeaufgabe abgeben und bekomme keine neues Studienmaterial (davon habe ich aber noch genug zu Hause). Die Lehrgangsratenzahlung setzt aus und das Lehrgangsende verschiebt sich um die Unterbrechungsdauer. Zugang zum Online-Studienzentrum habe ich in der Zeit nicht. Die Wiederaufnahme des Lehrgangs ist innerhalb dieser sechs Monate immer möglich; eine E-Mail genügt. Es handelt sich dabei also um eine "offizielle Pause", die sechs Monate dauert, es sei denn, ich beende sie vorher. Spätestens am 21.06.2020 geht der Lehrgang automatisch wegen Fristablauf weiter. Ich kann aber mit meinem Studienmaterial weiter lernen und Einsendeaufgaben "auf Halde" lösen, ohne sie abzugeben (das hole ich nach der Pause nach).
     
    Ich versuche es jetzt einmal damit. Mein Ziel ist es, die Freude an meinem Abiturprojekt zurück zu erobern und innerhalb der Unterbrechungszeit das 5. und 6. Studienvierteljahr abzuschließen, so dass ich anschließend im 7. Studienvierteljahr mit dem Stoff der Oberstufe beginnen kann. Dazu fehlen noch 14 Studienhefte und 13 Einsendeaufgaben, also eigentlich "nur" der Umfang eines typischen Studienvierteljahres. Ich sehe im Moment aber nur riesige Brocken, vor allem in Deutsch und Englisch. Mit dabei sind alle Fächer, außer Chemie, Mathe und Physik. Die habe ich bereits fertig und wünschte, die anderen Fächer hätte ich längst mit der selben Leichtigkeit/Schwierigkeit abschließen können. Aber das war und ist nicht so.
     
    Für das Ende des 6. Studienquartals fehlen nun noch:
     
    - Biologie: 2 Studienhefte + Schulbuch mit 3 Einsendeaufgaben (Zellbiologie, Ökosystem Wald und Gewässer, Infektionskrankheiten, Genetik, Vererbungslehre, Evolution)
    - Geschichte: 2 Studienhefte mit 2 Einsendeaufgaben (Zeitgeschichte: 1945 - 1990 in Deutschland und der Welt)
    - Latein: 2 Studienhefte mit 2 Einsendeaufgaben (Ende des Grundlagenkurses Latein)
    - Englisch: 5 Studienhefte mit 3 Einsendeaufgaben (Lektüre, Landeskunde USA und Britain)
    - Deutsch: 3 Studienhefte mit 3 Einsendeaufgaben (Literatur: Drama und Lyrik)
     
    Ganz blank bin ich allerdings nicht mehr. In Biologie und Deutsch habe ich die Hefte (und die Lektüre teilweise) schon durch und mit der Lösung der Einsendeaufgaben begonnen.
     
    Kommende Woche beginnt mit 2020 also mein drittes Kalenderjahr im ILS Abiturlehrgang, wobei erst Ende Mai das zweite Studienjahr zu Ende wäre, hätte ich nicht unterbrochen, denn ich begann den Lehrgang ja Ende Mai 2018. Ist die Fülle an Stoff doch groß, beeindruckt sie mich auch positiv. Gepaart mit den überwiegend sehr guten Studienheften von ILS und meinem eigenen Interesse, das in jedem Fach vorhanden ist, sowie meinem Anspruch, auf der Abitour viel zu sehen und mitzunehmen, ist der Lehrgang eine Bereicherung, auch wenn ich momentan etwas ratlos mit ihm hadere. Aufgegeben habe ich ihn noch nicht. Die Herausforderung des Abiturlehrgangs gefällt mir eigentlich ganz gut.
     
    Einen schönen Jahreswechsel
    Greetsiel
    26.12.2019
  25. Greetsiel

    Fernabitur
    Das erste Studienjahr in Physik ist jetzt auch vorbei. Jedes Quartal hatte Studienhefte, mindestens eines, höchstens drei, insgesamt sieben, jeweils mit einer Einsendeaufgabe. Ein Bild mit dem Studienmaterial habe ich unten angehängt. Weiteres Studienmaterial, z.B. ein Schulbuch, wie in Chemie, gab es nicht. Folgende großen Themengebiete wurden gestreift: Klassische Mechanik (2 Hefte), Elektrizitätslehre (2 Hefte), Wärmelehre (2 Hefte) und (Geometrische) Optik (1 Heft).
     
    Anders als in Chemie, wo gefühlt alles mit allem zusammenhängt, scheinen die Teilgebiete in Physik, zumindest in der hier dargestellten Form, viel strikter voneinander getrennt zu sein. Die Wärmelehre kommt ohne Optik aus, Die Elektrizitätslehre ohne Newton-Mechanik und andersherum. Diese klare Trennung hat für das Lernen Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass man A-Zusammenhänge nicht kennen muss, wenn man B-Zusammenhänge lernt. Der Nachteil ist, A-Zusammenhänge schneller wieder zu vergessen, wenn man sich eine Zeit lang nur mit B- und C-Zusammenhängen beschäftigt.
     
    Am besten hat mir die Geometrische Optik, auch bekannt als Strahlenoptik, gefallen. Ich kenne den Stoff natürlich (besser gesagt die Existenz desgleichen) schon aus der Schulzeit, aber so intensiv mit ihm gestritten, hatte ich damals nicht. Licht als Strahl betrachtet, kommen hier geometrische Methoden zum Einsatz, um Spiegel/Linsen-Gegenstand/Abbild-Zusammenhänge herzustellen. Nur wenige physikalische Gesetzmäßigkeiten, wie Reflexionsgesetz, Linsengleichung und Brechungsgesetz, sowie geometrische Dreiecksberechnungen, reichen hier aus, um interessante Fragestellungen zu lösen und die Gegenstand/Abbild-Funktionsweise verschiedener optischer Geräte mit einer Linse oder Linsenkombinationen, wie Prisma, Lupe, Brillenglas, Mikroskop, Fernrohre (unterschiedlicher Funktionsweise), Fotoapparat, Diaprojektor, Tageslichtprojektor oder Beamer, herzuleiten und zu erklären. Mit wenig Wissen muss mehr nachgedacht und kombiniert werden, um für eine Aufgabe den richtigen Lösungsansatz und Lösungsweg zu finden. Eine Vorgehensweise, die mir immer gut gefällt. Eine allgemeine Beobachtung, die ich auch in den anderen Fächern mache: Man könnte die verschiedenen Ecken beim Studieren noch viel mehr ausleuchten, mehr Aufgaben lösen (im Internet gibt es tonnenweise Aufgaben), sich selber mehr Fragen stellen und nach Antworten suchen. Möglicherweise gibt es "später" einmal Gelegenheit, auf gewisse Sachverhalte zurückzukommen.
     
    Wie in Chemie, so spielen auch in Physik die Versuche eine große Rolle, die im Rahmen des Fernstudiums aber nicht Live und in Farbe demonstriert, sondern nur mit Text, Bildern, Grafiken erklärt und veranschaulicht werden können. Während in Chemie die meisten Versuche im Schulbuch behandelt und illustriert werden, übernehmen in Physik die Studienhefte selber diese Funktion. Hier bilden die Versuche und Schlussfolgerungen daraus eine Einheit. Im Internet finden sich natürlich auch zahlreiche Videos, Animationen und Erklärungen in Text- und Bildform. Die haptische Wahrnehmung der Untersuchungsgegenstände einer Naturwissenschaft kommen in einem Fernstudium ohne Präsenzen natürlich zu kurz. Ich bin aber eher theoretisch veranlagt, so dass ich diese Erfahrungen nicht vermisse. An die Experimente im Physik- und Chemie-Labor zu Schulzeiten kann ich mich noch vage erinnern, so dass ich eine ungefähre Vorstellung von praktischen Versuchen habe. Die Abwesenheit von Praxis im Umgang mit der Vorbereitung und Durchführung von Experimenten ist aber wohl ein Grund dafür, warum die Fernabitur-Anbieter Physik und Chemie nicht als Fächer mit erhöhtem Anspruchsniveau (Leistungsfächer) zur Abiturvorbereitung anbieten.
     
    Die Studienhefte in Physik bewerte ich mit 6 von 10 möglichen Punkten. Meine formalen Erwartungen an das Studienmaterial, erfüllen nur 6 der 7 Studienhefte. Das erste Heft zur Wärmelehre ist bezüglich Lesbarkeit und Handhabung eine Katastrophe und nicht akzeptabel. Dieses Heft hat offensichtlich noch eine mit Schreibmaschine getippte Vorlage, die nur als Bildmaterial zur Verfügung steht. Denn zum einen ist der Schriftsatz und die verwendeten Zeichen offensichtlich aus dem Schreibmaschinen-Zeitalter (das sieht man) und zum anderen ist es nicht möglich in dem PDF-Dokument (zu jeder Printversion eines Studienheftes, wird auch die PDF-Version angeboten) eine Zeichenkette zu suchen. Es handelt sich also offenbar gar nicht um Text. Es wird auf ein einziges Physik-Buch verwiesen, von 1962. Sowohl die Papierversion als auch das PDF-Dokument sind wegen der fatalen Darstellungsqualität nur schwer und physisch anstrengend zu lesen. ILS ist das Problem aber bekannt. Ich hoffe sehr, dass diese miese, formale, Heftqualität sich nicht woanders wiederholt und das erste Wärmelehre-Heft bald ausgetauscht wird. Das zweite Wärmelehre-Heft hat die gewohnte Qualität.
     
    Inhaltlich geben die Hefte dem Schüler genug Futter, um sich hineinzubeißen. Mir scheinen die Physik-Hefte aber doch schwächer zu sein als die Chemie-Hefte und als Inputgeber nicht auszureichen. Weil ich in Chemie mit dem Schulbuch "Prisma Chemie" (Teil des Studienmaterials) gute Erfahrungen gemacht habe, kaufte ich mir "Prisma Physik" als Zusatzlektüre. So richtig zufrieden bin ich mit diesem Buch aber leider nicht, weil das Niveau (im Gegensatz zum Chemie-Buch) doch bei den meisten Themen niedriger ist als ich es wünsche. Mit dem Internet steht jedem allerdings das gesamte Physik-Universum offen und gerade in einem Fernstudium ist es wohl unabdingbar die eigene Quellenkompetenz zu entwickeln und zum eigenen Vorteil (!) zu nutzen. Studierfähigkeit zu erwerben (ein Zweck des Abiturs) bedeutet auch zu lernen und einzuüben, neues Material zu suchen, zu finden, zu sichten, zu bewerten und anzuwenden. Früher waren das ausschließlich die "physischen" Bibliotheken oder Buchhandlungen. Ich war zu Schulzeiten öfters in der schönen, großen, Reutlinger Stadtbibliothek, um beispielsweise für Deutsch nach Sekundärliteratur zu den Lektüren zu suchen. In Buchhandlungen meiner Schulstadt hielt ich mich auch gerne auf. Heute ist das Internet eine vielversprechende Quelle, die für sich zu erschließen geübt sein will. Ich werde mir in der Oberstufe wohl auch ein Lehrbuch für die Oberstufe anschaffen, ich weiß allerdings noch nicht welches.
     
    Die Einsendeaufgaben wurden von einer Fernlehrerin und zwei Fernlehrern korrigiert. Zwei Lehrer korrigierten im Offline-Modus ("Papiervariante") und einer im Online-Modus (direkt im Abgabedokument). Die Korrekturzeiten betrugen zwischen zwei und acht Tagen.
     
    Bis zum Abitur erwarten mich in den kommenden zwei Jahren noch 15 Studienhefte mit dem Schulstoff und Einsendeaufgaben, sowie ein zusätzliches Studienheft mit einer Aufgabensammlung. Außer Wärmelehre werden die Physikgebiete des ersten Jahres, Klassische Mechanik, Elektrizitätslehre und Optik, fortgeführt und durch neue Teilgebiete ergänzt.
     
    Physik kurz und bündig: Nur Chemie finde ich noch spannender!
     
    Schöne Woche
    Greetsiel
    03.02.2019

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