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Online- & BYOD-Klausuren | Unterschleif | KI in Betriebssysteme, Maustreiber und sonstwo eingebaut


Gast

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Hallo!

 

Ich hoffe, ich treffe hier irgendeinen Nerv, ohne irgendeinen Ansprechpartner zu haben, denn das Kind ist (für mich) noch nicht in den Brunnen gefallen:

 

Zum Einen stelle ich gerade fest, dass die Fernuni Hagen (zumindest eine Fakultät) immer mehr BYOD-Klausuren anbieten möchte in Zukunft. Wer BYOD nicht kennt, hier Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bring_your_own_device

 

Zitat

Bring your own device (BYOD) ist die Bezeichnung dafür, private mobile Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones in die Netzwerke von Unternehmen oder Schulen, Universitäten, Bibliotheken und anderen (Bildungs-)Institutionen zu integrieren. Darunter verstanden werden auch Organisationsrichtlinien, die regeln sollen, auf welche Art und Weise Mitarbeiter, Schüler oder Studenten ihre eigenen elektronischen Bürogeräte zu dienstlichen oder schulischen Zwecken, insbesondere für den Zugriff auf Netzwerkdienste und das Verarbeiten und Speichern organisations- oder unternehmensinterner Daten, nutzen dürfen.

 

Ich brauche zuhause bisher keinen Laptop, habe mir gerade erst einen Bürorechner für zuhause angeschafft - und muss jetzt wohl noch einen Laptop dazu kaufen.

 

Jetzt wollte ich eigentlich schon ein Macbook bestellen, aber da kommt diese segensreiche Meldung:

Zitat

OpenAI and Apple announce partnership to integrate ChatGPT into Apple experiences

Coming to iOS, iPadOS, and macOS later this year.

 

Und das erinnert mich gleich an meine Maustreiber meiner Logitechmaus, die seit Wochen (Monaten?) überraschend auch ChatGPT "eingebaut" haben. Ich glaube, die nennen das "Prompt Builder". Da geht ein nutzloses kleines hässliches Fenster auf, um mit ChatGPT zu kommunizieren... ich weiß es nicht genau, um ehrlich zu ekelt mich sowas innerhalb eines Maustreibers tierisch an.

 

Sicher kann man viel von dem Zeug wieder "ausschalten", aber fast jede Woche kommt anscheinend irgendwas dazu an "Optionen" und "Möglichkeiten", was man dann mit viel Glück vielleicht wieder abschalten kann. Und dann, wie man oben lesen kann, integriert in den nächsten Monaten Apple ChatGPT in alle Apple-Betriebssysteme.

 

Was bedeutet aber das möglicherweise für...

 

  • Online-Klausuren
  • Mündliche Prüfungen online
  • Online-Seminare
  • BYOD-Klausuren, d.h. Klausuren in Uni- / Hochschulräumlichkeiten mit eigenem Laptop

 

In den meisten Fällen dürfte derzeit nämlich sinnvollerweise ChatGPT gleichzeitig vollkommen nutzlos, aber auch vollkommen verboten sein.

 

:17_heart_eyes: Was aber tun, wenn ich gar nicht 100% sicher verhindern kann, dass sich ChatGPT in das einmischt, was ich grad auf dem Bildschirm habe? 🌶️

 

Leider meine ich das vollkommen ernst:

 

  • ChatGPT öffnet sich gegen meinen Willen, weil der Maustreiber eine ChatGPT-Funktion im Daumen-Mausbutton habe. --> Unterschleif --> Klausur nicht bestanden + evtl. weitere Sanktionen
  • ChatGPT ist / wird in MS Word & Excel integriert (*), vielleicht ja auch vom Betriebssystem aus in z.B. Apple-eigene Alternativen für Word (Excel, einfacher Texteditor) --> ChatGPT "versucht zu helfen" --> Unterschleif --> Sanktionen

 

(*) Kennt man so vielleicht nicht bei allen Fernstudienanbietern, nichtmal an allen Fakultäten: Es gibt Klausuren an der Fernuni Hagen, bei denen man eine PDF durch Hochladen einreicht. Wie man die PDF herstellt, ist einem selbst belassen, die meisten werden MS Word nehmen.

 

Wenn man problembewusst rangeht, kann man versuchen, sich so gut wie möglich vorzubereiten, aber...

 

  • Gefühlt wird alle 5 Minuten irgendein Schrott in jegliche Software eingebaut, z.B. ChatGPT
  • Ich hätte niemals einen ChatGPT-Prompt-Builder (?) in meinem Maustreiber erwartet!
  • Statt MS Word kann ich vielleicht LibreOffice wählen, aber vielleicht kosten mich die Formatierungen (Korrekturrand links, genau 7cm, aber kein Korrekturrand für das Inhaltsverzeichnis, kein Rand fürs Deckblatt, Seitenzahlen auf dem Deckblatt keine, Römisch für x, y und danach arabische Seitenzahlen...) in LibreOffice wertvollste Klausurzeit
  • Statt MS Word kann ich vielleicht Latex verwenden, aber vielleicht geht das in einem Semester nicht mehr - z.B. wegen einer tollen Integration von Teams / Zoom mit Word für den Klausurbetrieb, vielleicht brauche ich MS Excel

 

 

Mein momentaner Gedanke ist, einen Laptop anzuschaffen, den man mit Linux betreiben kann - d.h. z.B. kein Macbook. Da habe ich dann hoffentlich die Kontrolle, die ich brauche. Und darf beten, dass alles geht, was ich brauche - angefangen beim Maustreiber.

 

  • Selbst, wenn Zoom heute geht - was, wenn 4 Wochen vor der Klausur eine neue Zoom-Version rauskommt und dann Version X das Minimum ist, was man für die Klausur braucht? Kein Problem unter Windows und MacOS, vielleicht nichtmal unter iPadOS, iOS und Android. Aber Linux könnte doch durchaus mal ein paar Wochen hinterherhinken?
  • Microsoft wollte doch demnächst Word & Co. auch auf Linux rausbringen. Sobald das da ist, ist vielleicht auch auf Linux in Word ChatGPT (oder "Copilot") eingebaut, schon ist der Unterschleifteufel wieder da!

 

Noch eine kleine Anekdote:

 

Vor etwa zwei Wochen ging auf meinem Handy, das einfach so auf dem Tisch lag (Bildschirm schwarz), Audible an. Also nicht sichtbar, sondern unsichtbar: Es wurde einfach das zuletzt gehörte Hörbuch abgespielt. Ohne mein Zutun, wie von Geisterhand. Ich hatte Audible wochenlang gar nicht mehr benutzt! Nein, eigentlich monatelang nicht.

Ich brauchte dann mehrere Minuten, um das zu stoppen: Auch nach Schließen aller (angezeigten) Hintergrund-Apps (Samsung-Telefon) ging das Hörbuch einfach weiter. Ich kam erst spät auf die Idee, dass es Audible sein könnte, weil ich absolut nicht an Audible gedacht hatte: Die App konnte ich dann starten, irgendwas klicken und dann war das Hörbuch wieder still.

Aber jetzt stelle man sich das in einer Klausursituation vor!

Im schlimmsten Fall passt das Hörbuch thematisch zur Klausur und die Klausuraufsicht in der Onlineklausur hört das durch das Mikrofon!

Könnte ja eine Soziologie-Klausur sein und es könnte sich um ein Max Weber-Hörbuch handeln oder so.


 

Jetzt fragen sich manche: Was hat mein Handy um Himmels Willen in einer Klausur zu suchen?

 

  • Das Handy darf u.U. in der Nähe liegen, um im Notfall die Notfallnummer des Prüfungsamtes anzurufen ("Euer Server ist abgestürzt, ich kann die Klausur nicht runter- oder hochladen!")
  • Das Handy darf u.U. bereit liegen, falls man eine Klausur handschriftlich schreibt: Mit dem Handy kann dann die Klausur abfotografiert werden, um sie dann in ein PDF zu packen und hochzuladen.
  • Je nach Fakultät ist das Handy sogar als Zoom-Gerät erlaubt, um sich selbst zu filmen usw.

 

Für meine Klausuren werde ich mein Handy nach der Erfahrung befreien von möglichst viel Last, d.h. Musik-Apps (Spotify / was immer), Hörbuch-Apps, einfach mal deinstallieren. Und für etwaige handschriftliche Klausuren, kauft man sich vielleicht schlicht einen DIN A4 - Scanner. Und dann legt man das Handy weg und holt sich sein gutes, altes DECT-Funktelefon her. Das hat man aber jahrelang nicht benutzt und nach 20min. raus aus der Ladeschale, fängt es an zu hupen, weil die Akkus hinüber sind... 🤩 Also suche ich mir... ja... ein kabelgebundenes Telefon... mit 35m Verlängerungskabel für den weiten Weg vom Erdgeschoss, wo der Telefonanschluss und der Router liegen, rauf in den 1. Stock ins Arbeitszimmer? 🤨)

 

ChatGPT kriegt ja aber jetzt lauter neue Sprachfertigkeiten, wie Ihr vielleicht mitbekommen habt: Das heißt, es soll sich bald so anfühlen / anhören, als würde man einen fast normalen Sprachdialog wie mit einem anderen Menschen führen, weil ChatGPT so schnell reagiert auf die Spracheingabe mit dem Mikrofon und selbst per Ton antwortet.

 

Ja, natürlich deinstalliere ich die ChatGPT-App vom Telefon vor der Klausur - aber, was, wenn ChatGPT / Copilot zwangsweise eingebaut werden ins Betriebssystem auf dem Telefon, Laptop oder Tablet? Die Software- und Betriebssystemhersteller sind derzeit doch alle in einer Art Drogenrausch, was KI angeht.

 

Ich persönlich bin kein "Murmler", aber ich verurteile niemanden, der z.B. "laut denkt" und die Klausurangaben zum Beispiel laut vorliest oder vor sich hin murmelt, wenn man allein im stillen Kämmerchen sitzt. Das ist nicht in allen Klausuren so erlaubt, wie ich gesehen habe, aber es ist gerade nicht verboten.

Was, wenn Siri / ChatGPT sich getriggert fühlen, die Klausurfrage zu beantworten, die man für sich selbst vorgelesen hat?

 

Dann noch die illegale Aufzeichnung von Klausuren! Stichwort "Windows Recall"

 

Wer es nicht kennt: https://www.heise.de/news/Recall-von-Recall-Neue-Windows-Funktion-wird-Opt-In-9753623.html

 

Windows will also Screenshots (und vielleicht noch mehr) alle paar Sekunden (?) aufzeichnen und dann alle Informationen daraus jederzeit mit einem KI-Assistenten zur Verfügung stellen. "Genialer" Unterschleif während einer Klausur, wenn Windows die Inhalte der Skripte und Lehrbücher auswendig kennt, findet Ihr nicht?

 

  • Ja, im Heise-Artikel steht drin, dass das jetzt (erstmal) Opt-In ist und so, aber was, wenn man nicht weiß, was man als Anwender tut? Wenn der 15-jährige Neffe den Laptop für seine Tante im Fernstudium einrichtet? Und schon spricht ChatGPT (Copilot) mit Dir während der Klausur und beantwortet die Klausurfrage? Oder zeigt Dir am Bildschirm eine Klausurlösung oder passende Textausschnitte aus den Skripten und Lehrbüchern und Deinen eigenen Notizen an, also links das offene PDF von der Uni mit der Klausuraufgabenstellung, rechts die ChatGPT-/Copilot-Lösung?
  • Was, wenn es 5 Monate später kein Opt-In mehr ist, weil Microsoft sich umentschieden hat?
  • Was, wenn ein Gerätehersteller für die eigene Computermaus (oder die Webcam) meint, es besser zu wissen - und diese oder eine ähnliche Funktion (nur mit eigenem Logo) einfach so aktiviert? Also meine Logitech-Maustreiber enthalten alle paar Wochen neue unnütze "Features", u.a. einen ChatGPT "Prompt Builder", den man jederzeit versehentlich ggfs. aufrufen kann, wie ich weiter oben schon schrieb. Woher soll ich wissen, was Kensington einbaut, wenn ich mir nächste Woche eine Kensingtonmaus kaufe, um die Logitech-Treiber loszuwerden?

 

Aber, jetzt gibt es noch eine Gefahr: Illegale Klausuraufzeichnung durch Windows Recall!

An der Fernuni Hagen, zumindest an manchen Fakultäten (?) ist das Aufzeichnen von Klausuren verboten. Was, wenn Windows jetzt aber "alles" aufzeichnet, eben auch die Klausur, inkl. Webcam-Bild der Proctoring-Aufsicht?

 

Ich muss zugeben - die Rechtsfolgen für eine verbotene Klausuraufzeichnung kenne ich momentan nicht, aber die Gefahr, dass dies jetzt durch Betriebssystemfunktionen einfach so automatisch passiert, ist jetzt gegeben.

 

 

Wie geht Ihr alle mit diesen immer mehr werdenden Unterschleifgefahren um? Habt Ihr Euch schon Gedanken gemacht?

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Meiner Meinung nach sind hier vor allem die Hochschulen gefragt, Lösungen zu entwickeln, die auch für technisch nur durchschnittlich versierte Studierende umsetzbar sind. Und entsprechende Checklisten dazu, was zu tun und was zu lassen ist. Zumindest für typische Lernumgebungen wie Windows oder Apple. Oder eben selbst auch die Hardware zur Verfügung zu stellen.

 

Vielleicht geht es auch mehr zu Prüfungsformen hin, wo das Setting unwichtiger wird, ob man Zugriff auf irgendwelche Unterlagen hat. Bzw. gibt es ja Überlegungen, ganz von expliziten Prüfungsformaten wegzugehen, hin zu einem kontinuierlichen Assessment des Lernverhaltens. 

 

So viele Gedanken wie Du werden sich vermutlich im Vorfeld nur wenige machen, auch wenn diese ja grundsätzlich berechtigt sind.

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vor 1 Stunde schrieb WI_Muenchen:

Zum Einen stelle ich gerade fest, dass die Fernuni Hagen (zumindest eine Fakultät) immer mehr BYOD-Klausuren anbieten möchte in Zukunft

Um welche Fakultät handelt es sich und bei welchen Prüfungsformaten?

 

vor 1 Stunde schrieb WI_Muenchen:

Ich brauche zuhause bisher keinen Laptop, habe mir gerade erst einen Bürorechner für zuhause angeschafft - und muss jetzt wohl noch einen Laptop dazu kaufen.

Bist du noch am Beginn des Fernstudiums oder schon länger dabei? Wenn du schon länger dabei bist, wie hast du in der Vergangenheit die Inhalte konsumiert(nur Papierskripte) und Prüfungen abgelegt(immer vor Ort)? Was studierst du, wenn ich fragen darf? 

 

vor 1 Stunde schrieb WI_Muenchen:

Jetzt wollte ich eigentlich schon ein Macbook bestellen, aber da kommt diese segensreiche Meldung:

AI Features werden gerade in Hülle und Fülle in verschiedenste Software integriert. Grundsätzlich gibt es bei neuen Features, die viele Daten und Informationen verarbeiten, immer eine Vereinbarung, die man vorher akzeptieren muss. Bei z.B. Software häufig in der Nutzungsbedingung zu lesen, akzeptiert man diese bei der Installation (und aktiviert z.B. automatische Updates), dann kommt es vor, dass die Funktion "plötzlich" aktiv ist.

 

vor 1 Stunde schrieb WI_Muenchen:

Sicher kann man viel von dem Zeug wieder "ausschalten", aber fast jede Woche kommt anscheinend irgendwas dazu an "Optionen" und "Möglichkeiten", was man dann mit viel Glück vielleicht wieder abschalten kann.

So hart das wohl klingen mag, aber die Verwendung und der Funktionsumfang sind vor und während der Nutzung vom Nutzer zu überprüfen. Optionen zum Ausschalten sollte es definitiv geben. Gibt es diese nicht, muss der Nutzer überlegen die Software/Hardware auszutauschen. 

 

vor 1 Stunde schrieb WI_Muenchen:

Was aber tun, wenn ich gar nicht 100% sicher verhindern kann, dass sich ChatGPT in das einmischt, was ich grad auf dem Bildschirm habe?

Eine 100% Sicherheit hast du niemals. Einige Proctoring (Online-Beaufsichtigung von Prüfungen) Software können erkennen, wenn eine App/Tool ChatGPT oder andere AI Konstrukte verwendet werden. Wie bereits oben beschrieben, liegt die Verantwortung und Einschätzung beim Nutzer. Die Betreiber bzw. Prüfungsabnehmer müssen in ihrem eigenen Kontext Verfahren integrieren, um Täuschungsversuche präventiv zu vermeiden durch z.B. Regeln und Handbücher oder eben deren Software aktuell halten.

 

vor 2 Stunden schrieb WI_Muenchen:

Wie geht Ihr alle mit diesen immer mehr werdenden Unterschleifgefahren um? Habt Ihr Euch schon Gedanken gemacht?

Gedanken hab ich mir gemacht. Bei Fragen wende ich mich an meine Hochschule und würde mir eine Einschätzung schriftlich geben lassen. Es macht immer Sinn den Umgang mit neuen Technologien an der Universität/Hochschule zu verfolgen z.B. https://www.fernuni-hagen.de/zli/

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Zitat

Um welche Fakultät handelt es sich und bei welchen Prüfungsformaten?

Ich weiß, dass die Jura-Fakultät (FU Hagen) BYOD-Klausuren an den Campusstandorten anbietet. Darüberhinaus habe ich gelesen (Quelle kann ich nicht angeben, weiß ich nicht mehr, sorry), dass immer mehr Klausuren umgestellt werden sollen, weg von Online-Klausuren daheim, hin zu BYOD-Klausuren an den Campusstandorten.

Einige Gründe dafür dürften im JAG von NRW zu lesen sein. Stichworte: Aufsichtsarbeiten, Quorum.

Was ich gelesen habe, laufen diese Klausuren ansonsten analog zu Onlineklausuren ab, d.h. in jeder Prüfung wird individuell festgelegt, ob es sich um Open Book oder nicht handelt, welche Einschränkungen es beim Open Book gibt usw.;

In den meisten Fällen konkret: Man schreibt ein Gutachten / löst einen Fall, erstellt dazu eine PDF-Datei mit einer selbst ausgewählten Software (z.B. MS Word) und lädt diese PDF-Datei dann hoch.

 

 

Zitat

Bist du noch am Beginn des Fernstudiums oder schon länger dabei? Wenn du schon länger dabei bist, wie hast du in der Vergangenheit die Inhalte konsumiert(nur Papierskripte) und Prüfungen abgelegt(immer vor Ort)? Was studierst du, wenn ich fragen darf? 

 

Das ist lieb, dass Du fragst, aber bleiben wir hier doch bitte bei den Themen Technik + ungewollter Unterschleif usw.

 

Zitat

AI Features werden gerade in Hülle und Fülle in verschiedenste Software integriert. Grundsätzlich gibt es bei neuen Features, die viele Daten und Informationen verarbeiten, immer eine Vereinbarung, die man vorher akzeptieren muss. Bei z.B. Software häufig in der Nutzungsbedingung zu lesen, akzeptiert man diese bei der Installation (und aktiviert z.B. automatische Updates), dann kommt es vor, dass die Funktion "plötzlich" aktiv ist.

 

Man muss sich schonmal die Szenarien genau durchüberlegen, ob und inwieweit man als Verbraucher sich noch "wehren kann". Ich gebe Dir, quasi als rhetorische Frage, ein einzelnes Szenario an:

 

Dienstag, 11.06.2024, um 16:00 Uhr startet später Deine Onlineklausur.

Jetzt ist es 15 Uhr, Deine Computermaus geht kaputt.

Du fährst sofort zum Laden und kaufst eine Ersatzmaus.

Du installierst nichtmal was, das macht MS Windows für Dich ohne Dein Zutun, Du kriegst die tollen Nutzungsbedingungen freundlicherweise nichtmal ins Gesicht geworfen. Niemand zwingt Dich, auf ein "Akzeptieren" zu klicken.

Du denkst Dir absolut gar nix dabei, denn die Maus funktioniert.

IN ALLERLETZTER SEKUNDE!

16:00 Uhr: Du legst los.

Es ist 16:55 Uhr, Du bist dran mit der Zufallskontrolle, Dein Proctoringagent spricht Dich an: "Bitte den Ausweis vorzeigen!"

Du legst den Ausweis auf den Tisch und greifst nach der Kamera, schiebst die Maus zur Seite, drückst dabei zum ersten mal seit dem Kauf (unabsichtlich) auf eine Dir unbekannte Seitentaste.

ChatGPT öffnet sich im "Erklär mir das Fenster im Vordergrund!" - Modus.

Du weißt überhaupt nicht, was da geschieht, aber ChatGPT fängt an, die Klausuraufgabenstellung zu beantworten.

 

Jetzt ZACK Rollenwechsel, jetzt bist DU die Klausuraufsicht:

Du siehst also, wie ChatGPT aufgeht und die Klausur anfängt zu lösen.

Völlig egal, wie unabsichtlich, völlig egal, wie falsch die Antworten sind...

Was machst Du jetzt?

Richtig, Du schreibst das ins Protokoll. Ende der Klausur für die Person am anderen Ende des Bildschirms!

 

Zitat

So hart das wohl klingen mag, aber die Verwendung und der Funktionsumfang sind vor und während der Nutzung vom Nutzer zu überprüfen. Optionen zum Ausschalten sollte es definitiv geben. Gibt es diese nicht, muss der Nutzer überlegen die Software/Hardware auszutauschen. 

 

Ja, natürlich, aber Du unterschätzt, mit welcher Penetranz gerade die verschiedensten Unternehmen, ChatGPT / Copilot oder andere "Künstlichen Intelligenzen" überall einbauen - ÜBERALL!

Inklusive Maustreiber!

Es kann Dich jede Sekunde treffen, über Nacht hast Du vielleicht einen neuen Webcam-Treiber und Du weißt es nicht!

Du kennst das doch bestimmt auch von Deinem Handy, Tablet, egal von was: Auch die eingebaute Kamera-App erkennt beim Einschalten sofort, was sie sieht und bietet von sich aus an (ich paraphrasiere):

  • Oh , irgendein Text, möchtest Du eine Texterkennung?
  • Oh, ein englischer Text, soll ich ihn Dir ins Deutsche übersetzen?
  • Oh, eine Visitenkarte, soll ich den Kontakt hinzufügen?
  • Oh, ein Gesicht, soll ich die Person in Deinen alten Bildern suchen? [49 Fotos mit dieser Person aus dem Jahr 2023 gefunden]
  • Oh, ein Gesicht - wie hässlich, soll ich einen Beauty-Filter drüberlegen? Oder möchtest Du aussehen wie eine Katze?
  • Oh, ein Dokument! Soll ich die Verzerrungen gerade rücken, OCR (Texterkennung) starten und das Ganze als PDF abspeichern?

Das Zeug haben wir ja inzwischen schon in vielen Smartphones, auch Laptops. Wer garantiert DIR, dass Deine 35,- € - Webcam nicht über Nacht über ein Windows-Update ChatGPT als spontante Zusatzfunktion bekommt?

Du druckst Dir z.B. die Klausuraufgabe auf Papier aus (je nach Fakultät usw. durchaus erlaubt oder bei handschriftlichen Klausuren auch erforderlich), die Klausuraufgabenstellung gerät in den Sichtbereich Deiner Webcam. Was passiert denn morgen um 09:00 Uhr, wenn Deine Klausur startet?

 

  • Oh, eine Textaufgabe! Hier ist die Schritt-für-Schritt-Lösung!
  • Oh, willst Du, dass ich nach x auflöse? Kein Problem! x = ...
  • Oh, ich erkenne eine Frage! "Erklären Sie in einem Satz das Konzept der Entzauberung der Welt bei Max Weber." - "Natürlich! Die Entzauberung der Welt bei Max Weber beschreibt den Prozess, durch den traditionelle, magische und religiöse Vorstellungen durch rationales und wissenschaftliches Denken ersetzt werden."

 

Zitat

Gibt es diese nicht, muss der Nutzer überlegen die Software/Hardware auszutauschen. 

 

Ich musste etwas Schmunzeln bei diesem Vorschlag, denn ich hatte ja schon geschrieben, dass ich gerade dabei bin, einen Laptop zu kaufen! Nicht nur irgendeinen, sondern genau den richtigen, damit mir bei einer Klausur ja nichts Dummes passiert! 😅

Und Du schlägst vor, dass ich mir nicht nur irgendeinen Laptop kaufe, sondern "genau den richtigen" - warum - ja, damit mir bei einer Klausur ja nichts Dummes passiert! 🥰

Ich hoffe, Du erkennst die freundliche Ironie, die ich bei Deinem Vorschlag erkenne!  🤩

 

Zitat

Die Betreiber bzw. Prüfungsabnehmer müssen in ihrem eigenen Kontext Verfahren integrieren

 

Ja, ja, natürlich, aber man muss meiner Meinung nach momentan gerade den Fernstudienanbietern gegenüber Druck aufbauen, um nicht unter die Räder zu geraten:

 

  • Die Anbieter / Unis / Fern-FHs / usw. sollten nicht nur vorausschauend arbeiten,
  • sondern angesichts der dramatischen Umstürze sich quasi jeden einzelnen Tag damit befassen

Was kennt man teilweise, z.B. an der Fernuni Hagen?

Sogar noch vor der ChatGPT-Problematik?

 

--> Open Book - Klausuren!

 

Aber: ChatGPT könnte selbst bei Open Book ausgeschlossen sein.

Im Blödesten Fall könnte es auch sein, dass ChatGPT gar nicht verboten ist. Aber: Die Klausuraufsicht "sieht" ChatGPT nicht auf dem Bildschirm, sondern hört nur eine (angeblich) menschliche Stimme über das Mikrofon.

--> Proctoring-Agent trägt in das Protokoll ein: "Prüfling spricht mit fremder Person über die Klausuraufgabenstellung"

(nochmal, damit es keine Missverständnisse gibt: Es ist keine menschliche Stimme, sondern es ist die Stimme von ChatGPT oder Copilot, die sich aber halt echt natürlich anhört)

 

Lösung: Keine Ahnung?

 

-------------

 

Sonstige Lösungen, das wollen aber die meisten Studierenden heute nicht mehr hören:

 

1. Keine Onlineklausuren mehr, sondern nur noch Präsenzklausuren.

2. Bei Präsenzklausur wieder klassisch mit Papier und Kugelschreiber.

3. Notfalls stellt, wie von Markus Jung vorgeschlagen, die Uni die Rechner, auf der man die Klausur eintippt. Machen schon die Justizprüfungsämter teilweise heute für die beiden Staatsexamen / Juristischen Prüfungen.

 

Bei 3. weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, was das für die Umstellung bedeuten würde: Überprüfung und Anpassung der Studien- und Prüfungsordnungen, Umstellung von Open Book auf nicht-Open Book, Hardware beschaffen, Hardware in gutem Wartungszustand halten...

 

Was die Hardware betrifft, sieht man ja: Unis / Hochschulen wie die Fernuni Hagen veranstalten BYOD-Klausuren doch sicherlich nicht aus Jux und Dollerei, sondern gerade deshalb, weil die Kosten für Klausur-Hardware und die Wartung von Hard- und Software Kosten und Aufwand verursachen würde, die man ja gerade vermeiden will - vielleicht auch gar nicht leisten könnte. Und wenn, dann frühestens heute in zwei oder drei Jahren: Haushaltserweiterung, Personal einstellen und schulen, Planungen, Prüfungs- und Studienordnungen anpassen - und, ja, Gebühren um 60% anheben.

 

Zitat

Es macht immer Sinn den Umgang mit neuen Technologien an der Universität/Hochschule zu verfolgen

 

Ich erlaube mir, die Software-Änderungen, die uns vom Betriebssystem bis hin zum Maustreiber aufgezwungen werden, nicht oder nicht immer als "neue Technologie" zu bezeichnen.

Stattdessen würde ich auch von Veränderungen sprechen, die wir in Teilen als Einzelpersonen nicht verhindern können.

Bis hin dazu, dass man manche Änderungen in modernen Betriebssystemen und anderer Software (z.B. Maustreiber) eigentlich als "Hinzufügen von Malware" bezeichnen muss.

 

Und zu dieser Malware - Problematik, die aufmerksamen Beobachtern schon seit einigen Jahren ein Dorn im Auge ist, kommt jetzt eben die Problematik hinzu, dass das, was ich vielleicht als "Malware" bezeichnen würde, auch die verrückte Auswirkung haben kann, dass man eine Klausur nicht besteht - und evtl. sogar weitere Sanktionen befürchten muss aufgrund von unterstellter Unredlichkeit.

 

Mal ganz banal ausgedrückt:

 

Möchtest Du, dass die Treibersoftware Deiner Computermaus Deine Karriere ruiniert, weil Du den Prüfungsanspruch in Deinem Bachelor oder Master verlierst?

 

 

 

 

Bearbeitet von WI_Muenchen
Tippfehler
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vor 29 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Ich weiß, dass die Jura-Fakultät (FU Hagen) BYOD-Klausuren an den Campusstandorten anbietet. Darüberhinaus habe ich gelesen (Quelle kann ich nicht angeben, weiß ich nicht mehr, sorry), dass immer mehr Klausuren umgestellt werden sollen, weg von Online-Klausuren daheim, hin zu BYOD-Klausuren an den Campusstandorten.

Kann ich so leider nicht bestätigen. In meinem Studiengang (Bildungswissenschaft) habe ich noch keine Informationen über eine Umstellung gehört. 

vor 31 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Was ich gelesen habe, laufen diese Klausuren ansonsten analog zu Onlineklausuren ab, d.h. in jeder Prüfung wird individuell festgelegt, ob es sich um Open Book oder nicht handelt, welche Einschränkungen es beim Open Book gibt usw.;

Hierbei handelt es sich ja ganz klar zwei unterschiedliche Ausprägungen von Klausuren. Einmal mit Beaufsichtigung und einemal Open Book (unbeaufsichtigt). Jede dieser Formen hat Chancen und Risiken, und ich bin mir sehr sicher, die Hochschule ist sich deren bewusst. Für den die Studierenden gibt es ganz klare Anweisungen und Regelungen für diese Art an Klausuren.

 

vor 33 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Man muss sich schonmal die Szenarien genau durchüberlegen, ob und inwieweit man als Verbraucher sich noch "wehren kann".

DSGVO ist hier das große Stichwort. Datenverarbeitung darf nur mit Zustimmung des Nutzers erfolgen. 

 

vor 34 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Szenario

Dieses Szenario halte ich für einen Einzelfall und für zu fiktiv. 

 

vor 35 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Ja, natürlich, aber Du unterschätzt, mit welcher Penetranz gerade die verschiedensten Unternehmen, ChatGPT / Copilot oder andere "Künstlichen Intelligenzen" überall einbauen

Ähm vage Unterstellung, die ich so nicht unterschreibe und mir auch nicht vorwerfen lasse. 

vor 37 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Webcam nicht über Nacht über ein Windows-Update ChatGPT als spontante Zusatzfunktion bekommt?

Indem ich automatisiertes Updaten in meinem OS/Betriebssystem verbiete. 

vor 38 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Ich hoffe, Du erkennst die freundliche Ironie, die ich bei Deinem Vorschlag erkenne!

Nein verstehe ich leider nicht. Aber zurück zum Thema. Eine 100% Sicherheit gibt es nicht. Jedes Produkt auf dem Markt hat seine eigenen Funktionen. Man muss eben schauen, welche die meisten Übereinstimmungen hat zu dem, was man selbst will oder welche Anforderungen an das Produkt gestellt werden. Und nochmal das 100% richtige Produkt wird es nicht geben.

 

vor 42 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Was passiert denn morgen um 09:00 Uhr, wenn Deine Klausur startet?

Bei Online-Klausuren mit Proctoring: Die Software muss auf moderne Risiken angepasst werden. Studierende müssen darüber aufgeklärt werden, welche Sachen getrackt werden und wie diese ausgelöst werden. Präventiv muss eine Handlungsempfehlung erstellt werden. 

 

vor 46 Minuten schrieb WI_Muenchen:

ChatGPT könnte selbst bei Open Book ausgeschlossen sein.

Siehe Handlungsempfehlung und ZLI der FernUni Hagen. Dort steht ziemlich detailliert beschrieben, wie man bei Open-Book Klausuren mit KI umzugehen hat.

 

vor 48 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Proctoring-Agent trägt in das Protokoll ein: "Prüfling spricht mit fremder Person über die Klausuraufgabenstellung"

Auch hier gibt es bei Anbietern den Hinweis, dass dies eben nicht zu identifizieren ist und man sich bewusst sein muss, wenn man ein Murmler ist, dass es als Täuschungsversuch gelten kann. 

Bei einer Vor-Ort Klausur kannst du auch was vor dich hin nuscheln und die Aufsichtsperson kann dich zwar ermahnen, aber wenn es weiterhin vorkommt wird auch dies als Täuschungsversuch gezählt. Ganz egal was du da sagst. 

vor 51 Minuten schrieb WI_Muenchen:

1. Keine Onlineklausuren mehr, sondern nur noch Präsenzklausuren.

2. Bei Präsenzklausur wieder klassisch mit Papier und Kugelschreiber.

3. Notfalls stellt, wie von Markus Jung vorgeschlagen, die Uni die Rechner, auf der man die Klausur eintippt. Machen schon die Justizprüfungsämter teilweise heute für die beiden Staatsexamen / Juristischen Prüfungen.

Zu 1. Finde ich absoluter Quatsch aus vielerlei Hinsicht. Viele würden kein Fernstudium mehr machen oder machen können, weil es eben nicht immer so viele Regionalzentren gibt. Es hebt den Flexibilitätsgedanken z.B. von der IU komplett aus. 

Zu 2. Ok kann man machen, finde ich aber einen krassen Rückschritt
Zu 3. Korrekt, wenn man alles eliminieren möchte, dann muss eben die Uni die Geräte stellen. Bei anderen Prüfungsabnehmern ist das so. Ich habe meinen AEVO gemacht und zur Prüfungsabnahme vor Ort gab es eben Tablets, die die IHK zur Verfügung stellt. 

Nochmals, ich möchte nicht sagen, dass Online-Klausuren komplett gefahrlos sind. Aber ich denke, diese Risiken sind bereits im Bewusstsein der Uni/Hochschulen und man legt viel Energie rein Fragen zu beantworten.

vor 58 Minuten schrieb WI_Muenchen:

Ich erlaube mir, die Software-Änderungen, die uns vom Betriebssystem bis hin zum Maustreiber aufgezwungen werden, nicht oder nicht immer als "neue Technologie" zu bezeichnen.

Ich beziehe mich hier auf den neuen Funktionsumfang "KI"

 

vor einer Stunde schrieb WI_Muenchen:

Bis hin dazu, dass man manche Änderungen in modernen Betriebssystemen und anderer Software (z.B. Maustreiber) eigentlich als "Hinzufügen von Malware" bezeichnen muss.

"Die Begriffe Schadfunktion, Schadprogramm, Schadsoftware und Malware werden häufig synonym benutzt. Malware ist ein Kunstwort, das sich aus „Malicious software„ ableitet. Es bezeichnet Software, die mit dem Ziel entwickelt wurde, unerwünschte und meist schädliche Funktionen auf einem IT-System auszuführen. Dies geschieht in der Regel ohne Wissen des Benutzers." (vgl. Webseite BSI - URL)

 

In dem Fall eines Betriebssystems siehe ich weder, den ersten Faktor (unerwünscht und meist schädlich) als zutreffend. Der zweite Faktor sehe ich auch nicht als gegeben (Updates werden nicht verschleiert, Optionen sind gegeben, dass automatische Updaten zu unterbieten.)

vor einer Stunde schrieb WI_Muenchen:

Möchtest Du, dass die Treibersoftware Deiner Computermaus Deine Karriere ruiniert, weil Du den Prüfungsanspruch in Deinem Bachelor oder Master verlierst?

Nein, aber solange ich mich informiere, regelkonform agiere, Verständnisprobleme anspreche und kläre und meine Technik überprüfe, habe ich da geringe Sorge. 

 

Hinweis: Ich habe alles zu dem Thema gesagt, was ich sagen möchte. Aufgrund der Komplexität und des Zeitaufwands kann es sein, dass ich keine weiteren Fragen/Antworten beantworte/kommentiere.  

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vor 3 Stunden schrieb WI_Muenchen:

Ich weiß, dass die Jura-Fakultät (FU Hagen) BYOD-Klausuren an den Campusstandorten anbietet.

Irgendwo habe ich davon auch was gelesen. Verpflichtende BYOD-Klausuren gibt es an der ReWi Fakultät aber meines Wissens derzeit nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das ein Alternativangebot für diejenigen, die (z. B. mangels stabiler Internetverbindung) die entsprechende Online-Klausur nicht zuhause schreiben möchte.

 

vor 5 Stunden schrieb Markus Jung:

Meiner Meinung nach sind hier vor allem die Hochschulen gefragt, Lösungen zu entwickeln, die auch für technisch nur durchschnittlich versierte Studierende umsetzbar sind.

Das finde ich extrem wichtig. Ich halte mich da für sehr durchschnittlich. Mir zu sagen, ich soll irgendwas (de-)aktivieren/(de-)installieren, ohne mir gleichzeitig Schritt für Schritt zu erklären, wie und wo genau ich das mache, nützt mir gar nichts.... 🤔

 

vor 2 Stunden schrieb Kristin_Z:

 

vor 3 Stunden schrieb WI_Muenchen:

1. Keine Onlineklausuren mehr, sondern nur noch Präsenzklausuren.

2. Bei Präsenzklausur wieder klassisch mit Papier und Kugelschreiber.

3. Notfalls stellt, wie von Markus Jung vorgeschlagen, die Uni die Rechner, auf der man die Klausur eintippt. Machen schon die Justizprüfungsämter teilweise heute für die beiden Staatsexamen / Juristischen Prüfungen.

Zu 1. Finde ich absoluter Quatsch aus vielerlei Hinsicht. Viele würden kein Fernstudium mehr machen oder machen können, weil es eben nicht immer so viele Regionalzentren gibt. Es hebt den Flexibilitätsgedanken z.B. von der IU komplett aus. 

Zu 2. Ok kann man machen, finde ich aber einen krassen Rückschritt

Ich denke, dazu gibt es so viele Meinungen wie Klausurschreiber. Ich selbst fahre lieber mit fünf Ersatzkulis zur Präsenzklausur, als mir auszumalen, wie meine häusliche Hard- und Software sich mit einem Mal gegen mich verschwören.

 

@WI_Muenchen Ich kann deine Gedanken nachvollziehen und habe mir vor meiner ersten Online-Klausur mit Proctoring auch alle möglichen Szenarien ausgemalt. Letztlich war es halb so wild. Trotzdem habe ich mich nicht wohl gefühlt und habe zudem den Eindruck, dass die Hochschulen die "Risiken" der Technik einseitig auf die Studierenden abwälzen.

Andererseits ist es m. E. wahrscheinlicher, dass die Bahn auf dem Weg zur Klausur drei Stunden in einem Stellwerkausfall festhängt, als dass ChatGPT die Prüfung ruiniert.

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Zitat

"Die Begriffe Schadfunktion, Schadprogramm, Schadsoftware und Malware werden häufig synonym benutzt. Malware ist ein Kunstwort, das sich aus „Malicious software„ ableitet. Es bezeichnet Software, die mit dem Ziel entwickelt wurde, unerwünschte und meist schädliche Funktionen auf einem IT-System auszuführen. Dies geschieht in der Regel ohne Wissen des Benutzers." (vgl. Webseite BSI - URL)

 

In dem Fall eines Betriebssystems siehe ich weder, den ersten Faktor (unerwünscht und meist schädlich) als zutreffend. Der zweite Faktor sehe ich auch nicht als gegeben (Updates werden nicht verschleiert, Optionen sind gegeben, dass automatische Updaten zu unterbieten.)

 

Ja, das verstehe ich, dass Du das als nicht zutreffend siehst.

Denn Du beziehst Dich schonmal auf "[den] Fall eines Betriebssystems". Du beziehst Dich irritierenderweise aber nicht auf das Wort "Veränderungen", das ich benutzt hatte. Aber gut, reden wir übers Betriebssystem!

 

Sprichst Du hier von einer idealtypischen Vorstellung eines Betriebssystems, quasi aus einem Lehrbuch?

Sprichst Du also von einem idealtypischen Betriebssystem, das in der Realität nicht existiert?

Das sind die Fragen, die ich mir stelle. Diese Fragen brauche ich, um in die Richtung zu kommen, Deine Erwiderungen irgendwie einzusortieren.

Du hast es geschafft, dass ich mich richtig unwohl fühle, richtig angegriffen. Das kann selbstverständlich an meinem mangelnden Intellekt oder an meinen mangelnden sozialen Fähigkeiten liegen. Das bitte ich dann aber höflichst nicht weiter zu verfolgen, denn irgendeinen (gutartigen) Grund wird es schon geben, warum ich so schwer von Begriff sein mag.

 

Wohin geht es denn bei meiner - für Dich - seltsamen Vorstellung, dass solche Betriebssysteme wie MS Windows oder Android in die böse Ecke gestellt werden?

Na, zum Beispiel deswegen:

Beide sind bekannt dafür, oftmals schon bei Erstinstallation und dann später noch durch Updates, geradezu berühmt-berüchtigt, Zusatzsoftware wie Spielesoftware, Einkauf-Apps für Otto Versand oder sonstwas und allerlei Sonstiges mit zu installieren.

Von daher also:

Ich habe nicht den Eindruck, dass Dir bekannt ist, warum gerade ausgerechnet einige Informatiker*Innen heutzutage Windows-Updates, Android-Updates, Updates für Sofware für den Edge-Browser etc. in den Bereich von "Malware" stellen.

 

Frag gerne ein paar Informatiker*Innen Deines Vertrauens, was sie von "Änderungen" halten z.B. in Windows:

 

1. Werbung im Startmenü

2. Werbung in der Taskleiste

3. Automatische Suche in Bing, wenn man eigentlich ein lokales Dokument sucht

4. Überall Telemetrie

 

Oder im Edge-Browser unter Windows, den man derzeit vermutlich gar nicht mehr deinstallieren kann

  • Möchten Sie Edge als Standard-Browser einrichten? (vielleicht auch zum dreißigsten mal innerhalb eines Monats) - und ja, das bedeutet, dass man unter Umständen parallel unterschiedliche Browser benutzt, z.B. als Webentwickler, das lässt sich nicht immer vermeiden - es ist eigentlich ganz normal
  • Sie haben eine vollkommen leere Tab-Seite eingestellt, das respektiere ich! Hier ist nun Ihr Nachrichtenfeed von MSN.com mit Fußball, Wetter, Lottozahlen, Nachrichten über Taylor Swift...
  • Oh und Sie wohnen laut meinen Informationen in Musterstadt? Klasse, hier finden Sie Take Away Food in Musterstadt, auch in Ihrer Straße!
  • Sie haben bereits eine Standard-Suchmaschine gewählt? Klasse, jetzt können Sie Ihre neue Standard-Suchmaschine auswählen! Hier ist eine Liste von ca. zehn Suchmaschinen (neu: in zufälliger Reihenfolge). Nein, Ihre bisherige Suchmaschine befindet sich nicht darunter! Nein, Sie können das Fenster nicht schließen, bis Sie eine neue Suchmaschine gewählt haben!
  • Wussten Sie schon, was Taylor Swift gestern für Klamotten anhatte?

 

Ich bin ein sehr empfindungsfähiger Mensch. Und ich fühle mich in dieser Diskussion sichtlich unwohl.

Du versuchst, mir mit dem Hinweis auf das Datenschutzrecht, juristische Lektionen zu erteilen. Habe ich nicht verstanden, tut mir leid. Ist halt so, ich verstehe nicht immer alles.

Mit der Definition von Malware versuchst Du mir nun noch eine Informatik-Lektion zu erteilen. Ich bin mir nicht sicher, was hier ganz genau erreicht werden soll.

 

Ich kann also nicht anders, und fange nun selbst an, "Lektionen" zu erstellen, was Malware alles sein kann - bzw. was manche Menschen als Malware bezeichnen würden, abseits von der Lehrbuchdefinition des BSI.

 

 

Ich versuche mal meine Einstufung, also meine Meinung genauer darzustellen:

Eine Google-Suche fördert schnell und einfach Beiträge in Text- oder Videoform zu Tage, bei denen Menschen (z.B. Sicherheitsexpert*Innen, Publizist*Innen, Berufspraktiker*Innen, Sonstige Personen)  Vergleiche ziehen zwischen (z.B.) Microsoft-Produkten und Services (z.B. gerade auch in Form von Änderungen am Betriebssystem) und Malware. Ich bin also nicht der erste, der diese Vergleiche zieht und mit Sicherheit bin ich da auch kein Vordenker - aber, so behaupte ich, eben auch kein Outlier.

 

 

Beispielhaft: "Has Windows become Spyware?", ein x-beliebiges Video aus den ersten Suchtreffern

https://youtu.be/IT4vDfA_4NI

 

Ich frage mal ChatGPT:

 

Zitat

Ja, Spyware ist eine Art von Malware. Malware ist ein Sammelbegriff für bösartige Software, die entwickelt wurde, um Computer, Netzwerke oder Geräte zu schädigen, zu stören oder unbefugt darauf zuzugreifen. Spyware ist eine spezielle Art von Malware, die darauf abzielt, Informationen über die Aktivitäten eines Benutzers ohne dessen Wissen oder Zustimmung zu sammeln. Diese Informationen können dann an den Angreifer zurückgesendet werden.

 

Und zum Video:

 

Zitat

Der YouTuber kommt zu dem Schluss, dass Windows in gewisser Weise als Spyware betrachtet werden kann. Er zeigt, dass ein neuer Windows-Computer ohne jegliche Benutzeraktivität eine erhebliche Menge an Datenverkehr zu verschiedenen Microsoft- und Drittanbieter-Servern generiert. Im Vergleich zu Windows XP, das nur minimale notwendige Anfragen sendet, verbindet sich ein moderner Windows-Rechner mit zahlreichen Servern, die teilweise nichts mit der Grundfunktionalität des Betriebssystems zu tun haben. Dies führt dazu, dass der Benutzer ohne sein Wissen oder seine Zustimmung überwacht wird und Daten weitergegeben werden. In diesem Kontext betrachtet der YouTuber die heutige Situation als Rückschritt im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen die Kontrolle und Transparenz über die Datenverbindungen größer war.

 

Oder auch in diesem Umfeld:

https://www.schneier.com/blog/archives/2024/02/microsoft-is-spying-on-users-of-its-ai-tools.html

"Microsoft Is Spying on Users of Its AI Tools"

 

Oder auch hier, das hier bezieht sich auf das gesamte Windows 11 - Betriebssystem:

https://www.techspot.com/news/97535-windows-11-spyware-machine-out-users-control.html

"Windows 11: a spyware machine out of users' control?"

 

Wieder ChatGPT:

 

Zitat

Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass Windows 11 erheblich mehr Daten an Online-Server sendet als frühere Versionen wie Windows XP, was es effektiv zu einer Art "Spyware" macht. Trotz Versuchen, Telemetrie zu deaktivieren, sendet Windows 11 weiterhin Daten ohne Benutzererlaubnis, was erhebliche Datenschutzbedenken aufwirft.

 

Wenn ich Dich nicht überzeugen kann, dass gewisse heutige Verhaltensmuster von Betriebssystemen und Software von mir und von anderen in den Bereich von "Malware" eingeordnet werden, dann ist das natürlich ok, das ist dann Deine Meinung.

Aber ich habe hier die Befürchtung, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, wenn man sich nur diese Lehrbuchdefinition ansieht. Wenn ich Unrecht habe mit meiner Meinung - ok, aber ich kann mit dieser Lehrbuchdefinition - wieder meiner Meinung nach - die Wirklichkeit nicht beschreiben:

 

Daher:

Zitat

In dem Fall eines Betriebssystems siehe ich weder, den ersten Faktor (unerwünscht und meist schädlich) als zutreffend. Der zweite Faktor sehe ich auch nicht als gegeben (Updates werden nicht verschleiert, Optionen sind gegeben, dass automatische Updaten zu unterbieten.)

 

Ich hoffe, dass dies die Diskussion jetzt würdig auflöst:

Ich teile also nicht nur Deine Meinung nicht, dass der Faktor "unerwünscht und meist schädlich" nicht zutrifft. Ich spreche von der Realität und nicht von einer Lehrbuch-Idealvorstellung "eines Betriebssystems" - also so verstehe ich Dich.

Denn diese Idealvorstellung hätten ich und Millionen andere sehr gerne auf jedem Rechner.

Allein, diese Idealvorstellung existiert so nicht.

 

Ich habe auch hoffentlich zusätzlich ein bisschen gezeigt, warum ich nicht Deiner Meinung bin. Und  ich habe versucht aufzuzeigen, dass auch andere Menschen der Meinung sind, dass heutige Betriebssysteme Verhaltensmuster in Richtung "unerwünscht" und sogar "schädlich" bergen: Dass nicht nur ich es bin, der solch eine Meinung vertritt. Ich hoffe, dass insgesamt nun klar ist, warum ich auch noch der Meinung bin, dass wir allein mit Deiner BSI-Definition nicht weiterkommen. Das ergibt einfach kein Bild von unserer Realität.

 

Zitat

Indem ich automatisiertes Updaten in meinem OS/Betriebssystem verbiete. 

 

Wir sollten hier, wenn es erlaubt ist, verschiedenste Szenarien im Kopf haben, nicht nur das eine Szenario, das ich dort explizit hingeschrieben hatte (bei dem über Nacht ein Update KI-Funktionen ergänzt). Nur, wenn man sich vernünftigerweise eine ganze Reihe von realistischen Szenarien vorstellt, kommt man zu einem vernünftigen Gesamtbild.

 

Ich zum Beispiel hatte wochenlang (?) schlichtweg nicht bemerkt, dass mein Maustreiber eine ChatGPT-Funktion integriert bekam. Auf die Idee war ich nicht gekommen, dort nachzuschauen. Es ist einfach nur eine Maus. Wenn man das gesehen hat - und sieht, dass immer mehr Softwarehersteller aller Art "KI einbauen", dann eröffnet es gleich eine Reihe von neuen Szenarien, die man sich vorstellen könnte.

 

Vom zeitlichen Ablauf über Nacht (aus meinem einen Beispiel) magst Du erstmal recht haben, aber wenn wir die Zeiträume dehnen, wird es schon schwierig:

 

  • Im April, glaube ich, wurde Zoom Version 6 veröffentlicht.
  • Diese ist nun Voraussetzung, hatte die Fernuni (oder die Fakultät) bald darauf mitgeteilt.
  • Kein Problem, aktualisiere ich halt.
  • Aber, oh weh, es könnte bei irgendeiner Zoom-Version aber eine Vorschrift von Microsoft geben, dass bestimmte Patches installiert sein müssen, bevor man Zoom in der Version 6 installieren kann. Ich sag nicht, dass es diesmal so ist, aber solche Voraussetzungen sind sehr üblich in der Microsoft-Familie!
  • Wenn ich jetzt also - aus welchen Gründen auch immer - zu einem bestimmten Zeitpunkt X das Betriebssystem wie von Dir vorgeschlagen festnagele, dann kann ich am Zeitpunkt X + Y Zoom Version 6 nicht mehr installieren. Wie kann das sein? Na, Windows und Zoom haben schlicht nichts mit mir und nichts mit der Fernuni zu tun.

Ich frage mich gerade, ob ich unter z.B. gerade Windows Home ohne Zusatz-Tools überhaupt in der Lage bin, Betriebssystem-Updates auszuschalten. Wie weit das in welchem Szenario überhaupt jemandem zu empfehlen ist, das wäre nochmal eine andere Frage, aber war da nicht was, dass man (manche) Windows-Updates nur "verschieben" kann, vielleicht um 7 Tage oder so?

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass man diese Fragestellung nach einem Abschalten der OS-Updates einem durchschnittlichen User (danke für diesen Gedanken, Markus Jung) nicht zumuten kann.

 

Konkret: Ganz banal, aber realitätsnah (behaupte ich einfach mal):

 

1. Eine Software, die man auch während einer Klausur nicht vermeiden kann (Windows, Gerätetreiber, Browser) erhält eine ChatGPT-Funktionalität.

2. Diese Funktionalität kann man ausschalten. Ich bin schlau, ich bereite mich vor. Ich schalte das alles aus. Aaaaaalllllles. Aus, aus, aus. Weg.

3. Die Buttons und Menüeinträge bleiben aber sichtbar. Vielleicht ausgegraut, vielleicht nicht. Man kann nichts machen, es ist auf dem Bildschirm. Es tut nichts, es schreibt nichts, es hupt nicht und es spricht nicht. Vielleicht kommt ein kleines Pfeilchen mit Sprechblase "Hier klicken, um ChatGPT wieder zu benutzen!" Die Sprechblase kann man auch nicht verhindern.

4. Proctoring-Agent*In von der anderen Seite der Welt sieht überall ChatGPT. Laut Regelungsliste ist ChatGPT VERBOTEN. (deutschsprachiges Betriebssystem, deutschsprachige Software, aber Proctor-Agent*In nur englischsprachig, bei vielen Fernstudienanbietern Alltag!)

5. Meldet "ChatGPT" in das Protokoll.

 

Anfechtbares Klausur-Nichtbestehen? Von mir aus. Sogar ohne Anwalt? Ok! Glück gehabt!

Und dann? An der Fernuni Hagen, wann ist denn der nächste Klausurtermin? Richtig, 6 Monate später. Oh weia, in manchen Modulen vielleicht aber sogar erst 12 Monate später.

 

Da frage ich rhetorisch: Ist das lustig, macht das Spaß? 🤔

 

Es scheint zumindest bald mir so, als sei Pandoras Büchse geöffnet worden - und jeden Tag krabbeln neue Plagen aus ihr hervor.

 

------------

 

Das ist alles ganz schön anstrengend. Ich habe keine Lust mehr hier auf dieses Forum und verabschiede mich mit besten Grüßen und mit besten Empfehlungen.

 

 

 

 

 

 

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Eins noch:

 

Zitat

Kann ich so leider nicht bestätigen. In meinem Studiengang (Bildungswissenschaft) habe ich noch keine Informationen über eine Umstellung gehört. 

Wollte nicht behaupten, dass das überall so ist an der Fernuni Hagen, ich sprach nur über diverse Klausuren an der Jura-Fakultät. Jetzt aber bin ich wirklich raus.

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Zitat

Irgendwo habe ich davon auch was gelesen. Verpflichtende BYOD-Klausuren gibt es an der ReWi Fakultät aber meines Wissens derzeit nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das ein Alternativangebot für diejenigen, die (z. B. mangels stabiler Internetverbindung) die entsprechende Online-Klausur nicht zuhause schreiben möchte.

 

Hier unter "Bring your own device" gibt es ein paar gelistet:

https://www.fernuni-hagen.de/rewi/studium/termine/klausuren-ss/index.shtml

 

Das, was Du beschreibst, gibt es wohl auch, vermutlich aber nur direkt in Hagen an der Fernuni selbst, nicht an den anderen Campus-Standorten.

Ich glaube, dass jemand von der Fernuni berichtete, dass das bisher keine einzige Person in Anspruch genommen hat, alle haben bisher lieber zuhause geschrieben.

Beziehungsweise, der Tipp, den man kriegt ist:

Versuchen Sie, bei Freunden, Nachbarn oder in der Arbeitsstelle einen ruhigen, sicheren Klausurraum zu verwenden. Bei den Großeltern, irgendwo, wo niemand Sie stört - und, wo das Internet stabil ist, wie Du richtig sagst.

Aber, wie Du siehst, gibt es auch schon mehrere Präsenzklausuren, die aber explizit mit BYOD gekennzeichnet sind! Ich glaube ich sehe momentan zwei Stück: Handels- und Gesellschaftsrecht und Datenschutz oder sowas. Vor wenigen Wochen war Handels- und Gesellschaftsrecht vielleicht aber noch keine BYOD-Klausur, vielleicht irre ich mich, ich bin mir nicht ganz sicher.

 

Zitat

Das finde ich extrem wichtig. Ich halte mich da für sehr durchschnittlich. Mir zu sagen, ich soll irgendwas (de-)aktivieren/(de-)installieren, ohne mir gleichzeitig Schritt für Schritt zu erklären, wie und wo genau ich das mache, nützt mir gar nichts.... 🤔

 

 

Um ehrlich zu sein, bin ich voll anderer Meinung:

Wenn man nicht gerade Informatik studiert, sollte unbedingt eine Person auch mit unterdurchschnittlicher (!) technischer Versiertheit sicher und regelkonform studieren können.

Gerade an der Fernuniversität in Hagen, wo man auch Studierende jenseits der 80 findet, was ich ganz ehrlich richtig cool finde.

 

Zitat

Ich denke, dazu gibt es so viele Meinungen wie Klausurschreiber. Ich selbst fahre lieber mit fünf Ersatzkulis zur Präsenzklausur, als mir auszumalen, wie meine häusliche Hard- und Software sich mit einem Mal gegen mich verschwören.

 

@WI_Muenchen Ich kann deine Gedanken nachvollziehen und habe mir vor meiner ersten Online-Klausur mit Proctoring auch alle möglichen Szenarien ausgemalt. Letztlich war es halb so wild. Trotzdem habe ich mich nicht wohl gefühlt und habe zudem den Eindruck, dass die Hochschulen die "Risiken" der Technik einseitig auf die Studierenden abwälzen.

Andererseits ist es m. E. wahrscheinlicher, dass die Bahn auf dem Weg zur Klausur drei Stunden in einem Stellwerkausfall festhängt, als dass ChatGPT die Prüfung ruiniert.

 

Vielen Dank für Deine ehrliche Erfahrungsberichte.

 

Hoffen wir mal, die Wahrscheinlichkeit bleibt so, wie Du es beschreibst: Im Endeffekt dreht sich bei meinen Gedanken alles darum, dass diese Wahrscheinlichkeiten sich massiv derzeit verschieben, mit jedem Treiberupdate der Webcam, der Maus, des Monitors, der Tastatur, des Mikrofons, des Tintenstrahldruckers, des Browsers, des Betriebssystems, der RGB-Beleuchtung des Mauspads (falls man sowas hat, ich bin zu alt, finde es aber total lustig immer, wenn ich es wo sehe), der RGB-Beleuchtung hinten am Monitor, des Fernsteuerungsmoduls für den elektrisch verstellbaren Schreibtisch..... .... ....

 

Nochmal,

 

danke an alle und ich verbleibe mit besten Grüßen und besten Empfehlungen.

 

 

 

 

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Also ich Video der AKAD zum Beispiel wird auch erklärt, dass bei Problemen man nicht einfach durchgefallen ist, sondern dass sich alles vom Prüfungsamt nochmal angeschaut wird. Wenn da jetzt "unfreiwillig" was öffnet und man direkt wieder zu macht und das erklären kann denke ich nicht, dass man direkt durchfällt sondern ggf. zu erklären hat. Am Ende sitzen da ja noch Mensch die nicht vollkommen bekloppt sind.

Bearbeitet von cheester88
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