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Warum dies der letzte Eintrag ist...


polli_on_the_go

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Einige haben ja die Höhen und Tiefen mitbekommen des letzten Semesters. Im Grund hatte ich mich wirklich auf das Studium gefreut und ich bin auch lange mit mir im Konflikt gewesen, was meine letztendliche Entscheidung angeht. Irgendwie braucht es auch eine Portion Mut, um sich selber einzugestehen, warum man etwas tut oder auch nicht, bzw. ob sich etwas wie versagen anfühlt oder auch nicht.

 

Vor einigen Wochen noch habe ich Frau Prof. Scherenberg geschrieben, dass ich das Studium durchziehe, dabei bleibe. Ich wollte mich gegen meinen Bauch stellen und habe dabei einen Rat, den mir eine liebe Mitarbeiterin vom Studienservice bei der Absolventenfeier gegeben hatte, nach ganz hinten gestellt. Dieser lautete "Achten Sie auf sich und Ihre Gesundheit." Ich für meinen Teil bin zumindest kein Superheld und ich bin auch niemanden, den man in einen Käfig sperren kann. Starre Strukturen, nahezu vollständige Isolation, kaum wirklichen Kontakt all das hat mir nicht gut getan, sondern mich enorm gestresst. Wer mich als Studentin kennt, weiß, dass ich wenn ich etwas mache mit tiefer Freude dabei bin und gerne in die Themen tauche. Ich lese gerne und erfasse die Dinge und analysiere gerne komplexe Fragestellungen. Also im Grund habe ich doch fast alles in Schweden gehabt.

 

Ja, ich habe fast alles gehabt und auch das derzeitige Assignment war eine super Herausforderung, die ich auch bis auf wenige Worte und Korrekturlesen abgeschlossen hatte. ABER anstelle sie die Tage abzuschicken habe ich heute den Kurs und die Kurse für das Semester "terminiert". Leicht ist mir diese Entscheidung den Master zu beenden nicht gefallen, aber sie ist so befreiend, wie einen schweren Rucksack nach einer Bergtour von den Schultern zu nehmen. Ich möchte nicht unbedingt sagen, dass ich das Projekt Master für immer auf Eis lege, aber ich habe mich tatsächlich gefragt, warum ich das im Moment mache und ob mich das Glücklich macht.

 

Das letzte bisschen Freude und Begeisterung der Funke hat gefehlt. Ich möchte mich nicht noch weitere 3,5 Jahre halbherzig, wenn auch mit guten Noten durch etwas durchquälen. Ein wenig ist es wie ein geplatzter Traum zugleich schafft er aber auch Raum für neue Träume.  Manchmal braucht es Mut, um zu erkennen, was für einen selbst das Beste ist. Für mich ist das Beste meine Nase in den Wind zu strecken, die Sonnenstrahlen einzufangen und mit einem Leuchten in den Augen an all die schönen Momente zurück zu denken, die es im Bachelor gab. Einem Türöffner in einen Beruf, der mir sehr gut gefällt.

 

Ich werde nun nicht mehr durch die Studienwelt hetzen, stattdessen werde ich einfach mal den Moment und die Landschaft genießen. Oder wie sagte Ovid "Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen."

Bearbeitet von polli_on_the_go

12 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Gibt es mit Master mehr und hochwertigere Stellen zur Auswahl? Oder eher Mangelware? Du würdest wohl im Gesundheitssektor bleiben, denke ich?

 

 

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Hi, ich bin gar nicht im Gesundheitssektor und habe nicht aus beruflichen Gründen studiert. Ich kann mich auch bei meinem Arbeitgeber (Behörde, SGB II) weiterentwickeln, wenn ich das möchte. Ich habe aus reinem Interesse an den Gesundheitswissenschaften studiert und vielleicht wollte ich mir wissenschaftliche Wege offen halten, habe aber tief gemerkt, dass ich im Grund so glücklich bin, wie es ist und nicht noch "mehr" brauche unabhängig davon ob ich es könnte. Gerade WILL ich meinen Kopf einfach mal ausbremsen, der kann einfach mal auf "normal" runterschrauben und aus diesem Stressrad raus.

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Wow, eine starke Entscheidung. Tut mir natürlich sehr leid, dass es mit deinem Masterstudium nicht geklappt hat aber auch einen Schlussstrich zu ziehen erfordert Mut und er scheint ja genau das richtige für dich gewesen zu sein. Ich wünsche dir dann viele Sonnenstrahlen und Wind um die Nase! 

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Zitat

Für mich ist das Beste meine Nase in den Wind zu strecken, die Sonnenstrahlen einzufangen und mit einem Leuchten in den Augen an all die schönen Momente zurück zu denken, die es im Bachelor gab. Einem Türöffner in einen Beruf, der mir sehr gut gefällt.

 

Dem ist wenig hinzuzufügen.

Dein Blog war eines der Ersten, in denen ich hier gestöbert habe. Mit dem Bachelor hast Du wirklich eine super Leistung hingelegt, und wenn der Master Dir nicht genauso viel Freude bereitet, dann ist die logische Konsequenz, sich lieber auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren. Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe sehr, dass wir weiterh8n von Dir lesen - wenn nicht im eigenen Blog, dann als Kommentatorin in unseren oder im Forum. 😊

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Ich habe Deinen Bachelor Blog ja auch immer verfolgt und mich eigentlich gefreut, als es für Dich mit dem Master weiter ging.

Aber irgendwie hat der Studiengang nicht zu Dir gepasst. Ich kann es nicht genauer benennen.

Ich wünsche Dir ganz viel Sonne! 🌞☀️

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Gast

Geschrieben (bearbeitet)

tja von außen sah der Master doch gut aus, und offensichtlich hat er dir thematisch auch Spaß gemacht und weißt jetzt auch für dich dass du Themen auf Masterniveau gut bearbeiten kannst.

Aber die Rahmenbedingungen waren ehrlich gesagt doch völliger Mist - abgekapseltes vor sich selbst hinarbeiten müssen, starre Fristen, wenig Feedback, keine Aussicht auf Besserung...

Und gerade weil du mit viel Herzblut in den Themen dabei bist, stelle ich mir das umso schwerer vor, dich mit so schlechten Bedingungen zu arrangieren.

Ich finde deine Entscheidung richtig und konsequent, es gehört viel Mut dazu einen klaren Schnitt zu machen!

Genieß die freie Zeit ☀️

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Ich hoffe du schreibst trotzdem noch ab und an hier im Forum - ich les dich gerne 😊

Bearbeitet von Gast
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Ich freue mich für dich! Ich weiß ja selbst, wie wichtig es ist, auf sich zu achten. Und manchmal dauert es auch seine Zeit, bis man das wirklich verstanden hat und auch dann den Mut findet, einen Schlussstrich zu ziehen. 

Man muss die Ernergiefresser aus seinem Leben verbannen, die einen nur Kraft kosten, aber nichts zurückgeben. 

 

Genieße die freie Zeit. Und wenn du wieder Kraft getankt hast, dann entscheide neu, ob du das Thema Master vielleicht doch wieder in Angriff nimmst. 

 

Ich habe dich ja kurz kurz kennen gelernt und für mich gehörst du zur APOLLON. Es würde mich nicht wundern und mich sogar freuen, dich irgendwann in einem Master bei der APOLLON wiederzufinden. 

 

Ich wünsche dir alles Liebe, sei stolz auf dich!

und bleibe uns hier im Forum erhalten. Ich habe deine Blogbeiträge immer gerne gelesen. 

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Ich würde auch eher dazu tendieren deinen Master an der Apollon ggf. zu starten. Es macht dir ja grundsätzlich Spass. Ich hatte auch nicht verstanden, warum du die FH gewechselt hattest, vllt. überlesen. 

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Es gehört wirklich mut dazu, "Ende" zu sagen. Das ist echt schade, aber danke, dass Du dies offen kund tust und nicht einfach schweigend im Nichts verschwindest.

 

Vielleicht geht irgendwann die kleine Sonne für einen Master wieder auf...in ferner Zukunft.

 

Viel Erfolg Dir

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vor 3 Stunden, Muddlehead schrieb:

Ich würde auch eher dazu tendieren deinen Master an der Apollon ggf. zu starten. Es macht dir ja grundsätzlich Spass. Ich hatte auch nicht verstanden, warum du die FH gewechselt hattest, vllt. überlesen. 

Weil mir die angebotenen Master nicht hinreichend meine Interessengebiete befriedigen, ich gerne auf englisch studieren wollte und es vergleichsweise kostenneutral in Schweden war.

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Wirklich schade, deine Eindrücke vom gemeinsamen Studiengang in Schweden waren für mich immer sehr bereichernd und unterhaltsam.

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Dein Eintrag regt zum Nachdenken an. Es ist sehr wichtig ehrlich zu sich selbst zu sein. Ich finde es toll, wie du deinen eigenen Weg gehst und wie du auf dein Herz hörst.

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