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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Einführung in die Pflegeforschung
    An diesem Wochenende stand nach langem mal wieder eine Präsenzveranstaltung an, die natürlich online stattgefunden hat. Meine letzte war glaube ich letztes Jahr im Juli.
     
    Zur Zeit bearbeite ich das Modul Einführung in die Pflegeforschung. Eigentlich ist das auch sehr interessant und die Studienbriefe sind gut aufgebaut: Es geht los mit einer Einführung über die unterschiedlichen Arten von Wissen, wie Wissen gewonnen wird und was Forschung bedeutet. Dann gibt es eine Übersicht über quantitative und qualitative Methoden. So weit alles super... und dann gibt es den Studienbrief 3: Statistische Grundbegriffe verstehen.
    Gut an dem Studienbrief ist, dass gleich zu Beginn eine Beispielstudie beschrieben wird, an der viele Begriffe erklärt werden. Trotzdem sind einige Erklärungen leider sehr abstrakt gehalten. Daher habe ich mir von der Präsenz einiges versprochen, da es ja doch meistens hilfreich ist, wenn man über abstrakte Dinge mit anderen spricht. Diese Präsenz sollte sich ausschließlich mit diesem Studienbrief beschäftigen.
    Nicht gut gelungen ist an dem Studienbrief mMn, dass Begründungen, warum man bestimmte statistische Methoden anwenden könnte, bzw. bei was sie eigentlich darstellen können, meistens fehlen. Beispiel Quartile: man steht ja nicht morgens auf, denkt sich: Oh, draußen scheint die Sonne, da teile ich doch mal meine Werte in Quartile ein.  🤔
     
    Die Dozentin hat sich gut im Thema ausgekannt und ist auf alle Fragen eingegangen. Statistik ist ja vielen Stellen wie Gehirnjogging, und mir hilft es zum Verständnis, wenn ich sozusagen einen Probelauf mache. Ich brauche anwendungsbezogene Beispiele, um etwas verstehen zu können: Beispiel: Quartile könnte man gut einsetzen, wenn man einen ambulanten Pflegedienst gründet und wissen will, wie das Gehaltsspektrum der Mitbewerber vor Ort aussieht. So könnte man sein Angebot (an Gehalt) besser auf dem Markt platzieren.
    Frust kam bei mir auf, als es um Punktewolken und Regressionsgraden ging, denn ich konnte aus dem Studienbrief nicht herauslesen, aus was sich eine Regressionsgrade eigentlich zusammensetzt. Es gibt wohl Klausurfragen, in denen man Punktewolken interpretieren muss. Auch weitere Beispiele für Null- und Alternativhypothesen konnte ich mir nicht ableiten aus den Erklärungen aus Studienbrief und Präsenz. Da muss ich mich leider noch mal dransetzen.
    Nicht so gut hat mir gefallen, dass die Dozentin relativ wenig eigene Beispiele hatte. Die Kritik hat sie aber angenommen und im Anschluss eine Mail nachgeschickt mit einigen hilfreichen Material für die Klausurvorbereitung.
     
    Bis zur Klausur ist zum Glück noch Zeit. Und für das Wochenende lege ich die Studienbriefe erst mal beiseite... mit Frust lernt es sich eh schlechter.
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     
  2. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Am Wochenende ging es in Teil 1 der KÜ für das Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen (KUP), und auch diese fand online statt.
    Ein Unterschied zum Bachelor ist sehr deutlich: die online Vorlesungen zu den Modulen sind zwar wie im Bachelor weiterhin freiwillig, aber bereits in mehreren Modulen wurden Prüfungsleistungen ohne die Teilnahme kompliziert. In den Präsenzen werden beispielsweise Themen für Referate oder Gruppen ein- und zugeteilt, so dass es schwer ist, ohne diese Informationen arbeiten zu können. Da es aber ein Masterstudium ist, finde ich den erhöhten Aufwand absolut gerechtfertigt. 
     
    In Teil 1 der KÜ haben wir begonnen, eine kompetenzorientierte Prüfung zu erstellen. Wir durften  auch Prüfungen samt Erwartungshorizont nutzen, die wir bereits für die Arbeit erstellt haben, und glücklicherweise habe ich gleich mehrere in petto, so dass ich mir eine passende aussuchen konnte. Für die Teilnehmer, die auf kein Material zurückgreifen können, bedeutet dieser Teil allerdings schon erhöhten Aufwand, denn allein mit der Neukonzeption einer Prüfung kann man locker mehrere Tage zubringen. Das Format der Prüfung - schriftliche Klausur, mündliches Prüfungsgespräch oder praktische Prüfung bzw. Simulation - ist freigestellt.
     
    In der Zeit bis zur KÜ Teil 2 (diese soll ca. 4 Wochen später stattfinden) müssen wir nun eine Kompetenzmatrix erstellen, in der jede einzelne Frage (oder Prüfungsaufgabe) darauf geprüft wird, welche Kompetenzen damit gefördert werden. Außerdem gehört eine curriculare Verortung und Lernziele ebenfalls zu der Prüfungsleistung, die wir bis zwei Wochen vor KÜ Teil 2 beim Modulverantwortlichen abgeben müssen. In der KÜ Teil 2 haben wir dann 15 Minuten Zeit, unsere Prüfung samt Ergebnis zu präsentieren. Und damit ist dieses Modul ein ziemliches Brett, denn das ist alles sehr aufwändig. 
     
    Außerdem gehört KUP zu einer Reihe von Modulen, die thematisch aufeinander aufbauen: Die Inhalte der Module Diagnostik und Förderung, KUP, Didaktik der beruflichen Fachrichtung Pflege sowie die Praxisstudien sollen nicht umsonst in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden. Und sie sind eine inhaltliche Fortsetzung der pädagogischen Module im Bachelor. Das alles ist sehr durchdacht und gefällt mir gut. 
     
    Ich schwanke also sehr zwischen "Das Studium ist toll" und "Es soll vorbei sein, ich will nur noch Motorrad fahren".😀😉 Denn abgesehen von KUP bearbeite ich noch andere Module, aber dazu in an anderer Stelle.
     
    In diesem Sinne: Haltet durch! 😎
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  3. Silberpfeil

    Psychopathologie
    Ich bekomme immer noch Schnappatmung beim Gedanken an letzten Freitag. 😱😕 Eigentlich war meine Hausarbeit im Modul Psychopathologie so gut wie fertig. Geplant hatte ich bis zum Abgabetermin am 27.1. zwei Hausarbeiten, eben diese und die im Modul Pharmakologie. Begonnen hatte ich die für das Modul Psychopathologie, und als ich so gut wie fertig war, hatte ich eine zündende Idee für die im Modul Pharmakologie. So dachte ich also, wenn ich die Hausarbeit in Pharma beendet habe, lese ich die für Psychopathologie Korrektur und schicke sie dann ab. Und das sollte nun am Freitag passieren. 
     
    Es war meine erste Hausarbeit seit dem Bachelor, und Thema waren pflegerische Interventionsmöglichkeiten während einer Krise. Die Idee ist entstanden, weil man als Pflegekraft häufig erster Ansprechpartner für Menschen in einer Krise ist, sei es bei lebensverändernden Diagnosen und dem Tod eines nahen Angehörigen. In Pharmakologie habe ich die Wirkweisen von zwei verschiedenen Medikamenten miteinander verglichen und konnte zurückgreifen auf eine große Anzahl Studien, Metaanalysen und Behandlungsleitlinien. Als ich nun Korrektur gelesen habe für Psychopathologie, fiel mir auf, dass ich zwar eine Menge pflegerische Interventionsmöglichkeiten gefunden habe, aber keine einzige davon in Bezug auf ihre Wirksamkeit untersucht worden ist. Tatsächlich habe ich auch noch ein Fachbuch, eine Behandlungsleitlinie (aus der Psychotherapie) und eine aktuelle Forschung der Uni München gefunden, die aber gerade erst in der Auswertungsphase ist. 
    Das bedeutet, alles was ich in meinem Fazit geschrieben hatte, war im Prinzip auf dem Niveau einer Frauenzeitschrift und hatte nichts mit Wissenschaft zu tun. 🙈😱💩
     
    Also musste ich noch mal alles überarbeiten, um dann in meinem Fazit zu dem Schluss zu kommen, dass die Wirksamkeit nicht belegt ist und Forschungsbedarf besteht. Ich bin nicht mal sicher, ob man in einer Hausarbeit zu so einem Ergebnis kommen darf. Ist das schon mal jemandem hier passiert? 
    Eigentlich ist mein größter Wissenszuwachs in dem Modul, dass pflegerische Handlungen viel zu wenig wissenschaftlich erforscht sind. Das ist zwar spannend und im Masterstudium sicher auch sinnvoll, aber trotzdem hoffe ich, die Hausarbeit trotzdem bestanden zu haben. 
     
    Euch einen guten Start in die Woche!
    Silberpfeil
  4. Silberpfeil

    Pharmakologie
    Ausgerechnet vor den Feiertagen hat mein Mann und mich das böse C-Virus erwischt. Nicht, dass ich ein großer Fan von Weihnachten wäre. Meine persönliche Meinung ist: entweder man ist christlich und feiert die Geburt von Jesus Christus, oder aber man hat gar nichts zu feiern. Dieser Wahnsinn zu den Feiertagen, egal ob man im Supermarkt oder im Straßenverkehr ist, ging mir schon immer auf die Nerven. Allerdings gibt es auch einen großen Vorteil: die halbe Welt hat freie Tage. Für uns bedeutet das normalerweise schon fast Freizeitstress 😉, weil wir auf Familienessen und bei Freunden eingeladen sind und im Normalfall mehrere "Termine" pro Tag haben. Und einen Tag vor Heiligabend findet bei uns traditionell ein großes Konzert statt, zu dem ca. 500 - 600 Besucher kommen. Mein Mann hat schon mehrfach mit verschiedenen Bandformationen auf der Bühne gestanden, und auch dieses Jahr sollte es wieder so weit sein... wenn nicht am Montag der böse Test positiv gewesen wäre. 😑😷 So mussten wir alle Termine absagen. Das hat aber mehr Charme als gedacht, denn mit den Katzen auf dem Sofa zu lümmeln ist doch auch sehr gemütlich.
     
    Abgesehen davon habe ich noch zwei Hausarbeiten auf dem Plan stehen: die für das Modul Psychopathologie ist schon fast fertig und braucht nur noch den letzten Schliff. Im Modul Pharmakologie musste ich mir erst ein Thema aussuchen, und da beinahe 15 Jahre auf Intensivstation mich sehr geprägt haben, wird es um Schmerztherapie gehen. Das wusste ich eigentlich schon, als ich gesehen habe, dass der 2. Studienbrief "Analgesie und Anästhesie" behandelt, denn im Bereich Arzneimittel (auf Intensivstation praktisch der Hauptarbeitsbereich) war das schon immer mein Lieblingsthema. Und auch für die Unterrichtsvorbereitung konnte ich die meisten Inhalte der Studienbriefe nutzen.
     
    Damit kann ich hervorragend an @Vicas Blogbeitrag anknüpfen, denn auch ich bin schon fast unerträglich zufrieden mit meinem Studium. 😁 Die medizinisch-naturwissenschaftlichen Module sind sehr anspruchsvoll, aber wenn ich an Karl Lauterbachs neuesten Vorstoß in Bezug auf das Pflegekompetenzgesetz denke, das Pflegefachkräften mit entsprechenden Qualifikationen mehr Kompetenzen übertragen soll, bin ich darüber überaus dankbar. Die HFH war schon 2017 mit dem Bachelorstudiengang sehr innovativ und setzt das mit dem Master fort. 
     
    Von daher kommt mir die Zwangsauszeit doch sehr gelegen, denn wäre Cordula Grün nicht eingezogen, wäre ich sehr beschäftigt gewesen und hätte viel weniger Zeit für das Studium gehabt. 😉😇
     
    Euch schöne freie Tage!
    Silberpfeil
  5. Silberpfeil

    Diagnostik und Förderung
    Wenn ich mich manchmal "von früher" reden höre, fühle ich mich wie meine eigene Oma. 🫣 In der Feedbackrunde der KÜ am Samstag fiel mir wieder ein, dass ich an den meisten KÜ`s noch in Präsenz teilgenommen habe. Das war ein ziemlich großer logistischer Aufwand, da die KÜ`s im Bachelor in Hamburg stattgefunden haben. Den größten Aufwand hatte ich für die KÜ im Modul Innere Medizin, die zu dem Zeitpunkt leider ausschließlich in Präsenz in Nürnberg (über 400km) angeboten wurde.
     
    Aber seit der Pandemie hat die HFH die meisten KÜ`s auf online umgestellt, so auch diese im Modul Diagnostik und Förderung. Prüfungsleistung war es, in Einzel- oder Gruppenarbeit einen Diagnosebogen für eine fiktive oder auch bestehende Lerngruppe zu erstellen. Das Thema für den Diagnosebogen war frei wählbar. Ich hatte mir im Vorfeld für mich selbst entweder Sprachverständnis (Deutsch) oder Leseverständnis bzw. Informationsverarbeitung überlegt und mich dann für Informationsverarbeitung entschieden. Für Pflegefachkräfte ist es immer wieder entscheidend, wie schnell sie aus einer Masse an Informationen die entscheidenden heraus selektieren können, daher finde ich das Thema spannend. In den Examensprüfungen Pflegefachfrau / Pflegefachmann gibt es Fallbeispiele, die die Azubis bearbeiten müssen, daher ist es wichtig, dass die Azubis mit vielen Infos umgehen können.
    Ich musste also Items finden, die die Informationsverarbeitung nach wissenschaftlichen Gütekriterien testen können, und habe Kernaussagen erfassen, Gewichtung nach Relevanz, Dauer der Bearbeitung und noch einige mehr in meinen Bogen aufgenommen. Ich bin zwar nicht fertig geworden (keine Gruppe ist das), aber das war auch nicht das Ziel. Spannend war es, sich mit Messbarkeit, Bezugsnormen, aber auch mit Fehlerquellen auseinanderzusetzen. Die Dozentin hat sich sehr viel Zeit in den einzelnen Gruppen genommen und sich sehr in unsere Themen eingebracht, so dass es viel Spaß gemacht hat, mit ihr zu arbeiten. 
     
    Obwohl ich eine volle Woche hatte und mich mit einer Erkältung herumärgere, ist die Zeit schnell herum gegangen, und wie üblich bei HFH Modulen habe ich eine Menge für den beruflichen Alltag mitgenommen.
    Weiter geht es mit der Hausarbeit in Psychopathologie. Ich werde berichten!
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  6. Silberpfeil

    Allgemeines
    Nun bin ich also auch offiziell seit dem 1. Juli wieder Studierende an der HFH. Die Studienbriefe und Unterlagen kamen aber schon eine Woche vorher. Außerdem habe ich mir wieder einen Bibliotheksausweis für die Universitätsbibliothek der Uni Göttingen besorgt. Auch wenn ich nicht mehr in Göttingen arbeite und einen 35km langen Weg dorthin habe, hat mir der Ausweis im Bachelor zum einen viel Geld für Bücher gespart, und zum anderen kann man vor Ort hervorragend Bücher nach passendem Inhalt durchsuchen. So vermeidet man teure Anschaffungen, die man unter Umständen nicht mal nutzen kann.
    Außerdem habe ich mir zu Beginn im Webcampus einen Überblick über die Studienleistungen aller Module verschafft und eine Liste erstellt.. Für Hausarbeiten ist es beispielsweise wichtig zu wissen, wie viele Seiten sie haben sollen oder wie die Themen vereinbart werden sollen, denn auch das nimmt Zeit in Anspruch. Für manche Komplexe Übungen sollen Themen vorbereitet oder im Nachgang ausgearbeitet werden.
     
    Da ich bereits vier Module im Zertifikatsstudium abgeschlossen habe, werde ich versuchen, mir das Studium so zu organisieren, dass ich in drei Semestern mit den Modulen fertig bin. Wenn es nicht klappt und doch länger dauert, ist das aber auch kein Beinbruch. Im Bachelor hatte ich noch mächtig Zeitdruck, da ich den Abschluss brauchte, um Prüfungen abnehmen zu dürfen. Der Master ist zwar auch wichtig, aber ein Semester länger oder kürzer wird mich nicht hetzen. 🙂Motorrad fahren ist auch wichtig. 🏍️
    Die Module Didaktik der beruflichen Fachrichtung Pflege, Praxisstudien sowie Empirische Forschung hängen zusammen bzw. bauen aufeinander auf. Empirische Forschung ist außerdem die Vorbereitung für die Masterarbeit und Masterkolloquium. Und in den Praxisstudien ist ähnlich wie im Bachelor eine Komplexe Übung, eine Hausarbeit sowie eine Lehrprobe Pflicht, so dass das Modul sehr umfangreich wird. Daher würde ich mich im 3. Semester am liebsten ausschließlich mit diesen Modulen befassen und alles andere abgeschlossen haben.
     
    Im Gegensatz zum Bachelor sind seit der Pandemie so gut wie alle Komplexen Übungen auch online möglich, was für mich eine große Verbesserung und Kosten- und Zeitersparnis darstellt. Auch thematisch schließt der Studiengang nahtlos an den Bachelor an, die Module sind ein Mix aus Pädagogik, Pflegewissenschaft und Bezugswissenschaften wie Medizin und Psychologie. 
     
    Ich hab Bock! 😀
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
     
     
  7. Silberpfeil

    Studium
    Ziemlich genau ein Jahr, nachdem ich das Zertifikatsstudium an der HFH gestartet habe, ist mein (vorerst) letztes Modul abgeschlossen. 50 CP musste ich nachstudieren, um an einem Aufbaustudium teilnehmen zu dürfen, um ohne Lehramtsstudium an einer staatlichen Schule in Niedersachsen Pflege unterrichten zu dürfen. Klingt bürokratisch? Ist auch so. 🙄
     
    Zur Organisation:
    Um einzelne Module mit spezifischen Inhalten zu studieren, musste ich das Fernstudium wählen, da es an Präsenzhochschulen kaum möglich ist, als Gasthörer einzelne Module zu belegen. Das hat zwar eine Menge Geld gekostet, war aber organisatorisch unschlagbar. Ich konnte bis auf eine Prüfung (Modul Anatomie und Physiologie) alle weiteren online ablegen, und auch die weitere Organisation wie Anmeldung/Immatrikulation erforderte keine Anwesenheit und Fahrerei. Da ich ein alter HFH Hase bin und dort meinen B.A. absolviert habe, musste ich nicht mal Unterlagen einschicken zur Zugangsberechtigung, da alles bereits vorlag. Die HFH hat es mir dann noch besonders unbürokratisch gemacht. Ich musste nur noch der für die Zertifikatsmodule zuständigen Mitarbeiterin meine Anmeldung für das jeweils nächste Modul per Mail schicken, und innerhalb einiger Werktage wurde alles im Webcampus freigeschaltet und die Studienbriefe gesendet. Im Gegensatz dazu hätte an einer Präsenzhochschule unendlich viele Laufwege, Anfahrten und Gespräche angestanden. Das hat für mich den höheren Preis auf jeden Fall gerechtfertigt.
    Und da es organisatorisch so schön einfach war, liebäugle ich natürlich mit weiteren Modulen. 😇
     
    Zum Inhalt:
    Wenn man genau hinschaut, ist es absoluter Wahnsinn, was das Kultusministerium da verlangt. Zumal man mit dem B.A. Berufspädagogik an nicht staatlichen Pflegeschulen mit Kusshand genommen wird. Diese unsinnigen Vorgaben nerven mich eigentlich bis heute, und ich musste aufpassen, dass mir das nicht das Lernen verleidet.
    So ist es aber zum Glück nicht gekommen. Inhaltlich habe ich unglaublich viel mitgenommen und fast alles auch für meinen Unterricht nutzen können. Insofern war es tatsächlich eine Investition. Am meisten begeistert hat mich Biopsychologie, da viele Inhalte aus den Studienbriefen so kaum in Anatomie-Büchern zu finden sind. 
     
    Der Zeitaufwand:
    Ist sehr abhängig vom Vorwissen. Für die medizinischen Module habe ich viel weniger Zeit als vorgegeben benötigt, für die pflegewissenschaftlichen teilweise die angesetzten 15 - 20 Stunden pro Woche.
     
    Ergebnis:
    Heute kam die Nachricht vom Kultusministerium, dass ich durch die Module für die Nachqualifizierung zugelassen bin. Diese besteht aus drei Teilen:
    - das pädagogische Seminar, das mit anderen Seminarteilnehmern ein Mal pro Monat stattfindet
    - 70 CP in einem Zweitfach. Hierfür müssen wir noch einen Studienplatz finden, dann kann ich näheres dazu erzählen, welches Fach es werden wird. Denn natürlich ist auch hier das Problem, dass an Präsenzhochschulen selten Gasthörer zugelassen werden.
    - 30 CP in Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Hier will ich versuchen, mir mein Erststudium anerkennen zu lassen.
     
    Leider führt die pädagogische Nachqualifikation zu keinem Mastertitel, was im Endeffekt auch bedeutet, dass sie ausschließlich für die Arbeit an einer staatlichen Schule nützlich ist. Ich bin grundsätzlich aber kein Mensch, der unbedingt "den sicheren Job" für immer sucht, sondern ich mag gern neue Herausforderungen. Insofern schmeckt es mir nicht, mich so sehr festzulegen. Dazu kommt, dass ich das preußische, bürokratische und vor allem hierarchische Schulsystem an vielen Stellen nicht mag. Da fühle ich mich auch nach über einem Jahr sehr fremd. 
    Dafür ist die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern so gut und lässt mir besonders in der Pflege so viel gestalterischen Freiraum, dass auch die andere Seite der Waagschale sehr voll ist.
     
    Es wird sich zeigen, wohin der Weg führt.
    Bis bald!
    Silberpfeil
     
     
  8. Silberpfeil

    Allgemeines
    Heute räume ich mein Büro auf, und dabei ist ein erschreckend hoher Stapel Papier zusammen gekommen. Bestehend aus Unterlagen, die weggeheftet werden müssen, und einem bunten Haufen Unterrichtsmaterial zu allen möglichen Themen, der sich seit den Sommerferien angesammelt hat, wurden die verschiedenen Stapel (Alltag, Schule, Studium) immer unüberschaubarer, was meine Motivation zum Aufräumen nicht gerade gesteigert hat. Letzten Endes ist so viel zusammengekommen, weil ich es im alltäglichen Wahnsinn einfach nicht geschafft habe.
     
    Nachdem ich 2020 einen neuen Job beim alten Arbeitgeber begonnen und im Dezember meine Bachelorarbeit abgegeben hatte, dachte ich eigentlich, dass 2021 ruhiger wird. Mehr aus Neugier bewarb ich mich auf eine ausgeschriebene Stelle an einer staatlichen Schule. Der neue Job beim alten AG war zwar nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht toll. Vielleicht, weil ich eigentlich nicht so richtig auf der Suche war, lief das Vorstellungsgespräch super. Ich lernte ein sehr engagiertes Schulleitungsteam kennen, denen bestimmte Werte wirklich wichtig sind, und das Angebot war so gut, dass ich es nicht ablehnen konnte. Denn der Job an einer staatlichen Schule bedeutet Schulferien, und wenn man 25 Jahre mit den üblichen 30 - 34 Urlaubstagen (durch Schichtdienst) auskommen musste, ist das geradezu paradiesisch.
    Der einzige Haken: für eine dauerhaft unbefristete Stelle muss man sich pädagogisch und mit einem Zweitfach nachqualifizieren, und um dafür zugelassen zu werden, musste ich 50 CP nachstudieren.
     
    Dafür wiederum brauchte ich Geld, denn das Zertifikatsstudium wird mich rund 4500 Euro kosten, so dass ich eine geringfügige Tätigkeit beim alten Arbeitgeber auf Intensivstation aufnahm. Die neue Arbeitsumgebung in der Schule, die Prüfungsleistungen im Studium, der Nebenjob, der mit steigenden Inzidenzen auch mehr Zeit in Anspruch nimmt (durch Personalmangel), und alles, was man "nebenbei" so hat: Familie, Freunde, Haustiere, Haus, Garten, Hobbys... und weil das auch noch nicht gereicht hat, hatte ich 2021 so viele Autoreparaturen, dass ich in den sauren Apfel beißen und das alte verkaufen und ein neues kaufen musste... 😰
    ... kurz bevor im Dezember der Klausurmarathon mit drei Klausuren dem Jahr die Krone aufgesetzt hat. Am 23.12. hatte ich dann noch einen letzten Spätdienst auf Intensivstation (inklusive Notfall), und dann waren endlich Ferien.
     
    Diese Ferien verbringe ich zwar nicht tatenlos (mein Mann hat renoviert und ich habe in vielen anderen Ecken des Hauses aufgeräumt und entrümpelt), aber doch sehr entspannend. Wir haben viele Freunde getroffen, Filme und Serien geschaut, Spiele gespielt, Bücher gelesen und die Katzen verwöhnt, so dass ich mich richtig aufgetankt fühle. So langsam trudeln auch die Ergebnisse der Prüfungsleistungen ein:

    Auch wenn (oder vielleicht gerade weil) ich auf Noten keinen großen Wert lege, sind sie doch sehr gut ausgefallen. Am meisten freut mich Biopsychologie, denn zum einen war der Inhalt eins meiner all-time-Lieblingsthemen, und zum anderen war die Prüfungsleistung sehr kniffelig.
     
    Zwar habe ich noch mindestens zehn Ideen, was ich alles machen möchte, denn die HFH hat noch einige Module im Angebot, die mich sehr interessieren. Aber ich habe mir fest vorgenommen, 2022 mindestens einen Gang zurückzuschalten, denn die Module laufen ja nicht weg. Für das kommende halbe Jahr bleibt noch ein Modul im Zertifikatsstudium, Hauptjob und Nebenjob bleiben natürlich, und ich will wieder unbedingt mehr Sport treiben und mich um die Dinge kümmern, die im letzten halben Jahr viel zu kurz gekommen sind.
     
    Wie gut, dass in Niedersachsen noch Ferien sind.😁
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
     
  9. Silberpfeil

    Pflegewissenschaft und Transfer
    Im Dezember habe ich mir drei Klausuren vorgenommen, und heute stand die im Modul Pflegewissenschaft und Transfer auf dem Plan. Die Prüfungsleistungen finden an der HFH zur Zeit wieder online statt, und ich muss sagen, mir liegen diese Klausurersatzleistungen deutlich mehr. In den Präsenzklausuren wird viel auswendig gelerntes abgefragt, während in den schriftlichen Ausarbeitungen Transferwissen abgefragt wird. Das sind oft Fallbeispiele, und das Wissen aus den Studienbriefen muss angewendet werden.
     
    Das Modul thematisiert im 1. Studienbrief den aktuellen Stand der Pflegewissenschaft, im 2. geht es um Pflegemanagement als Forschungsgegenstand, im 3. und 4. um Evidence Based Nursing und im 5. um Expertenstandards.
    Es ist das letzte meiner vier pflegewissenschaftlichen Module, und wieder gibt sich die HFH Mühe, Pflegewissenschaft praxisorientiert zu vermitteln. Viele Inhalte waren mir neu und es war hochinteressant. Ein Kritikpunkt ist aber, dass der 1. Studienbrief - Aktueller Stand der Pflegewissenschaft - noch in der 1. Auflage von 2010 ausgeliefert wird. 
     
    "Nebenbei" geht der alltägliche Wahnsinn munter weiter (meinem Mann und mir wird sowieso selten langweilig). Bei einer Pendelstrecke von ca. 100 km wurde es langsam Zeit für ein neues Auto, da mein Mini 200.000 km auf der Uhr hatte und leider auch kein Sparwunder war. Bei so einem Auto macht ein privater Verkauf deutlich mehr Sinn, hat aber auch mehr Zeit in Anspruch genommen. Und dann brauchte ich auch noch ein neues Auto... und das ist für mich nicht so einfach. 😀🙄 Zum Glück hatte nach einiger Sucherei mein Mann einen sehr passenden Vorschlag. Er weiß halt, was mir gefällt. 😀 Nun ist es ein Skoda mit einem 1,4 l Diesel TDI geworden. Ein richtiges Auto also. 😉
     
    Bis zu den Weihnachtsferien werde ich noch drei Mal auf Intensiv arbeiten. Ich freue mich zwar immer sehr auf die Arbeit und auf die Kollegen, aber die derzeitige Situation dort macht mir doch zu schaffen, da wieder so viele Corona Patienten da sind. Die Kollegen hatten nach der 3. Welle null Verschnaufpause, und es ging gleich in die 4. Welle über. Von daher bin ich mittlerweile überhaupt nicht mehr in Stimmung für Debatten mit Impfgegnern und würde am liebsten alle mit auf Station nehmen. Oder vielleicht meine Präsentation über das Immunsystem aus dem Anatomie Modul vorführen?
     
    Auch am 11. und am 18. werde ich Klausurersatzleistungen schreiben in den Modulen Biopsychologie und Innere Medizin. Dazu aber mehr in den nächsten Einträgen.
     
    Euch ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil (ohne silbernes Auto, aber in schwarz metallic) 
     
    Foto: pixabay
    https://pixabay.com/de/photos/krankenschwester-liebe-spritze-1251256/
  10. Silberpfeil

    Studium
    Irgendwann mal (ich weiß nicht mal mehr den Grund) habe ich auf der Webseite der HFH herumgestöbert und unter Studiengänge den Punkt Weiterbildung gefunden. Und herausgefunden, dass man auch einzelne Module aus verschiedenen Studiengängen belegen kann. Das fand ich damals schon ganz spannend, denn mein Mann hatte sich für eine Fortbildung in Kosten- und Leistungsrechnung interessiert (die auch angeboten wird).
    Man kann diese Module entweder mit einem Teilnahmezertifikat oder mit einem Hochschulzertifikat abschließen. Beim Teilnahmezertifikat fallen geringere Kosten an, und man muss eine gewisse Stundenanzahl an den Präsenzstunden teilgenommen haben.
    Beim Hochschulzertifikat muss man das Modul mit einer Prüfungsleistung abschließen. Es fallen höhere Kosten an und man bekommt die ECTS angerechnet.
     
    Als mir das Niedersächsische Kultusministerium Anfang des Jahres mitgeteilte, dass mir Leistungspunkte in Pflegewissenschaft und medizinischen Grundlagen fehlen, fiel mir das zum Glück wieder ein. Denn ich weiß bis heute nicht (und das KM macht dazu auch keine Angaben), wo man sonst diese Leistungspunkte nachholen soll. Ich kann mich schlecht an einer medizinischen Fakultät der Uni Göttingen immatrikulieren, um 30 CP Medizin zu studieren. Und selbst wenn das möglich wäre, könnte ich in Göttingen nicht Pflegewissenschaft studieren.
    Ich habe die Vermutung, dass bestimmte Weiterbildungen in der Pflege (z.B. die Fachweiterbildung Intensiv-/Anästhesiepflege) angerechnet werden, aber sicher bin ich da nicht.
     
    Jedenfalls ist so ein Hochschulzertifikat ein schöner Abschluss für ein Modul. Es kommt per Post auf hochwertigem Papier in einer verstärkten Mappe. Auf der Rückseite sind die Modulinhalte ausführlich beschrieben und die ECTS ausgewiesen.
     
     
    Und weil das zum Zertifikatsstudium gehört, habe ich mich in Absprache mit @Markus Jung entschieden, hier eins  zu zeigen. Es ist natürlich nicht vollständig und vom Original abgewandelt.

    Wenn alles weiter läuft, wie ich es geplant habe, werde ich am Ende des Zertifikatsstudiums neun solcher Hochschulzertifikate haben. Ich hoffe, dass ich dann keine weiteren Bewerbungen mehr schreiben muss, sonst wird die Datei ganz schön groß.🙄 Und ich bin froh, dass in meinem zuständigen Bürgerbüro für das Beglaubigen von Kopien nur ein Pauschalpreis berechnet wird. 😀 
     
    Die Inhalte der pflegewissenschaftlichen Module sind meiner Meinung nach erstklassig. Vergleichen kann ich das, weil einige Kollegen aus der Pflege an verschiedenen Hochschulen Pflege bzw. Pflegewissenschaft studiert haben. Der Fernstudiengang steht den universitären Studiengängen hier inhaltlich in keiner Weise nach. Mein Eindruck ist, dass die HFH die Pflegewissenschaft noch mehr als Praxiswissenschaft auffasst als die Universitäten, aber das können Studierende des Studiengangs Pflege- und Therapiewissenschaften besser beurteilen. Es äußert sich aber so, dass häufig theoretische Konstrukte an Fallaufgaben erklärt werden, was es für mich persönlich besser zugänglich macht.
     
    Und der Studienservice ist im Zertifikatsstudium genau wie bei den "kompletten" Studiengängen. Es gibt ja die Modulfachberatung, an die man sich bei inhaltlichen Fragen wenden kann. Aus verschiedenen HFH-Gruppen in sozialen Netzwerken weiß ich, dass dieser Service scheinbar gar nicht so genutzt wird, was mir unverständlich ist.
    Gestern habe ich gleich mehrere Fragen per Mail gestellt zum Thema Pflegediagnosen, das sehr abstrakt ist, weil es leider in Deutschland noch kaum genutzt wird.  Und weil die Modulverantwortliche das Thema schriftlich zu umständlich fand, hat sie mich kurzerhand angerufen. Sie hat mit mir die offenen Fragen geklärt und mir noch viele Impulse zum Nachlesen und Recherchieren gegeben, da für mich das Thema sowohl für den Unterricht als auch für die Pflegepraxis auf Station sehr interessant ist. So nehme ich aus dem Modul wieder sehr viel mit und hoffe, dass ich das auch in der Klausur abbilden kann. 🙂
     
    Kurz gesagt: viel Stress, aber auch viel Freude daran! 🙃
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  11. Silberpfeil
    Da die Module der medizinischen Grundlagen aus verschiedenen Masterstudiengängen zusammengestellt sind und diese am 1.07. beginnen, habe ich mich nun gleich für drei neue Module angemeldet, da ich diese auf jeden Fall bis Ende des Jahres abschließen möchte.
    Die nächste Klausur in Pflegewissenschaft schreibe ich erst im September, so dass ich die Zeit dafür aufbringen kann.
     
    Ich starte mit dem Modul Medizinische Grundlagen aus dem Master Soziale Arbeit, da die Prüfungsleistung ebenfalls im September fällig ist. Inhaltlich werden hier Entwicklungsstörungen, Kinder- und Jugendpsychiatrie, körperliche und psychische Erkrankungen und Behinderungen, Sucht und Armut, Wohnungslosigkeit und Krankheit behandelt. Thematisch also absolut spannend und für mich sehr nützlich, da ich im nächsten Schuljahr psychiatrische Erkrankungen unterrichten werde. Prüfungsleistung wird eine Komplexe Übung sein, die laut Anleitung hauptsächlich den Studienbrief über Wohnungslosigkeit, Armut und Krankheit behandeln wird.
     
    Weiter geht es dann (nach der Klausur in Pflegewissenschaft) im November mit dem Modul Anatomie und Physiologie, der in verschiedenen Masterstudiengängen (Berufspädagogik) angeboten wird.
    Hier gibt es ein Buch mit inhaltlichen Schwerpunkten Zelle und Gewebe, Blut und Immunsystem, lymphatisches System, Hormonsystem, Nerven, Sinnesorgane, Haut, Bewegungsapparat, Atmung, Herzkreislauf und Gefäße, Nieren etc. Prüfungsleistung wird ebenfalls eine komplexe Übung sein, in der man ein Plakat vorstellen soll mit einem Thema nach Wahl. Dieses Modul wird mir wahrscheinlich nicht allzu große Schwierigkeiten bereiten, da ich einen Großteil der Themen bereits selbst unterrichtet habe.
     
    Das Semester abschließen wird dann eine Klausur im Modul Innere Medizin, ebenfalls Bestandteil verschiedener Masterstudiengänge (Berufspädagogik). Die Innere Medizin habe ich zum einen bereits rauf und runter unterrichtet, und abgesehen davon wäre ich eine schlechte Pflegekraft auf Intensivstation gewesen, wenn ich in dem Gebiet keine tieferen Kenntnisse hätte. Ohne dafür ein Buch aufgeschlagen zu haben, habe ich mir die Probeklausur angeschaut und denke, das ist absolut machbar.
     
    Daher möchte ich eigentlich noch das letzte Pflegewissenschaftliche Modul (Pflegewissenschaft und Transfer) belegen, wofür ich mich eigentlich bereits letzte Woche rückwirkend zum 1.07. angemeldet hatte. Leider funktioniert der sonst gewohnt gute Service der HFH zur Zeit irgendwie schleppend, und meine Anfrage bei der Verantwortlichen für die Zertifikatsstudiengänge scheint irgendwie im Sande verlaufen zu sein. Ich hoffe, dass sich das nächste Woche klärt.
     
    An dieser Stelle wird vielleicht deutlich, wie seltsam weltfremd die Anforderungen des Niedersächsischen Kultusministerium sind. Um im staatlichen Schuldienst zu arbeiten, hat das Land Niedersachsen für Fächer mit besonderem Bedarf die Sondermaßnahme geschaffen, damit Seiteneinsteiger eine pädagogische Nachqualifizierung erhalten. Beispielsweise können Meister in Handwerksberufen so an Berufsschulen unterrichten und besuchen dann berufsbegleitend die Maßnahme. Und natürlich ist die Pflege ein Bereich mit besonderem Bedarf, denn nicht nur Pflegekräfte sind rar am Markt, sondern auch und erst recht Pflegepädagogen.
    Obwohl ich bereits einen B.A. absolviert habe, mit dem ich an jeder Berufsfachschule das gleiche unterrichten darf, muss ich für die Zulassung zur Sondermaßnahme noch diese Module belegen.
    Die Auflage ist: 30 CP Medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, 20 CP Pflegewissenschaft.
     
    Ich kann mich aber nicht einfach beispielsweise an der Uni Göttingen immatrikulieren, um 30 CP in Medizin zu studieren. Und selbst, wenn das möglich wäre, könnte ich dort nicht Pflegewissenschaft studieren. Diese Studiengänge sind in Deutschland auch nicht allzu häufig.
    Das heißt, es blieb mir kaum etwas anderes übrig, als an eine private Hochschule zu gehen...  und dort werden ca. 4000 Euro Studiengebühren fällig.
     
    Selbstverständlich übernimmt das Kultusministerium die Studiengebühren nicht.
    Versteht mich nicht falsch: Ich mag die Module und freue mich sehr auf die neuen Inhalte. Natürlich werden sie mir auch nützlich sein, in vielerlei Hinsicht.
    Aber die Bürokratie in einem Berufsfeld, in dem so ein eklatanter Mangel herrscht, bereitet mir doch ein bisschen Zahnschmerzen.
     
    Nun habe ich aber genug gejammert. 😉 Der Job ist trotzdem phantastisch, und das "Lehrer-Dasein" hat ganz schön viele Vorteile. Und die Studienbriefe im Modul Medizinische Grundlagen sind wirklich spannend.
     
    Bis bald
    Silberpfeil
  12. Silberpfeil
    Strahlend schöner Sonnenschein, eine neue Staffel einer unserer Lieblingsserien ist gerade erschienen (Bosch, Staffel 7), aber als Fernstudent hat man nur die nächste Prüfungsleistung im Kopf. 😉😀
     
    Nächstes Wochenende steht die nächste Klausurersatzleistung im Modul Einführung in die Pflegeforschung an. Das ist sehr interessant, und zum Glück ähnelt es dem Modul Empirische Methoden aus dem Bachelor Berufspädagogik. Nichtsdestotrotz muss ich lernen, denn das Modul hatte ich im 3. Semester (2018).
     
    Ich bin übrigens jetzt schon großer Fan der Klausurersatzleistungen. Über den Webcampus ist im Prüfungszeitraum eine Aufgabe freigeschaltet, die man sich als pdf Datei downloaden kann. In einem Textverarbeitungsprogramm kann man dann seine Lösung bearbeiten, als pdf konvertieren und wieder im Webcampus hochladen. Zu den üblichen 100 Minuten Bearbeitungszeit gibt es noch 20 Minuten extra für das Laden der Aufgaben. Mit der Zeit bin ich gut hingekommen. Ich habe mir schon vorher eine Word-Datei erstellt mit der HFH-typischen Namensgebung (Modulkürzel, Matrikelnummer, Nachname) und der Kopfzeile und Seitenzahlen, so dass ich nur noch das Kürzel für die Prüfungsleistung einfügen musste und gleich loslegen konnte. Es gibt wohl unterschiedliche Prüfungsleistungen im gleichen Modul.
    Was ich vor allem gut finde ist, dass man sich die Fahrzeit zur Präsenzklausur inklusive Wartezeit spart, und ich persönlich schreibe am heimischen PC entspannter. Ich kann auch im Homeoffice viel produktiver arbeiten, weil meine Gedanken nicht abgelenkt sind, und das ist bei den Prüfungsleistungen ebenso.
    Ich bin gespannt, wie viele Prüfungsleistungen ich noch so ablegen kann - vermutlich nicht mehr so viele angesichts der erfreulicherweise sinkenden Fallzahlen. Abgesehen davon bin ich seit Anfang Mai zweifach geimpft und könnte natürlich auch in Präsenz teilnehmen.
     
    Was mir in diesem Modul mehr Bauchschmerzen bereitet, sind die statistischen Grundbegriffe. Die online Präsenz ist schon eine ganze Weile her (im April?) und war leider nur mittelmäßig hilfreich. Vielleicht lag das aber auch an mir.
    Also werde ich jetzt loslegen.
     
    Bleibt alle gesund und genießt die Sonne!
    Silberpfeil
  13. Silberpfeil

    Schule
    Meine ersten zwei Wochen im (staatlichen) Schuldienst sind gefühlt im Schnelldurchlauf an mir vorbei gezogen. So viele neue Eindrücke... und zack - Ferien. 😁
     
    Man sollte ja eigentlich meinen, dass eine Schule wie die andere ist, noch dazu, wenn es um Berufsbildung geht. Tatsächlich gibt es da riesige Unterschiede.
    Wenn die Pflegeschule an ein Krankenhaus angegliedert ist oder einen kirchlichen oder freien Träger hat, ist man auch an deren Arbeitszeitmodell gebunden. Für mich hat das bei meinen früheren Arbeitgebern bedeutet, dass ich dort einen Büroplatz hatte und zur Kernarbeitszeit dort anwesend sein musste. Corona hat das natürlich etwas verändert, aber ich glaube kaum, dass es dort bei Homeoffice Regelungen bleiben wird, denn diese sind befristet. Dazu kommt auch, dass man dann eigentlich ständig seine Materialien (Lehrbücher, Unterrichtsmaterial) hin und her schleppen muss - oder in meinem Fall mit dem Auto durch die Gegend fährt, wenn man zwei Büros hat. Mein Auto sah teilweise aus wie ein Bücherregal.
    Ähnlich ist es auch mit digitalem Unterrichtsmaterial. Man muss immer alles auf einem USB Stick speichern, da auf den Arbeitsrechnern der Zugriff auf Cloudspeicher geblockt ist. 🙄
     
    An  einer staatlichen Schule ist das völlig anders organisiert. Man hat je nach Bundesland und Schulform eine bestimmte Anzahl Unterrichtsstunden zu leisten. In meinem Fall, weil ich Pflege unterrichte und Auszubildende in deren Ausbildungsstätten besuche, werden da Praxisbesuche abgerechnet.
    Einen Büroplatz hat man dort nicht, es gibt maximal ein Lehrer:innenzimmer 🙃 Das bedeutet, dass ich meine komplette Unterrichtsplanung und alle administrativen Aufgaben von zuhause aus erledige. Ob ich das Sonntag abends oder Mittwoch morgens erledige, bleibt komplett mir überlassen. Auch die Organisation und die Vor- und Nachbereitung meiner Praxisbesuche fallen darunter.
    Und das bedeutet für mich eine maximale Freiheit, die ich schon nach zwei Wochen nicht mehr missen möchte. Unterricht gestalten ist ein kreativer Vorgang, den ich nicht auf Knopfdruck starten kann, nur weil ich gerade Arbeitszeit habe und an meinem Arbeitsplatz bin. Ich fange zum Beispiel morgens gern früh an und gehe vormittags zum Sport. Dafür arbeite ich dann am Nachmittag weiter. 12 Jahre Intensivstation stecken immer noch in mir drin, und ich kann mich ganz gut selbst organisieren. 😉 Und ich merke jetzt erst, wie sehr mir die Einflussnahme und die Kontrolle von außen gegen den Strich gingen und auch meine Kreativität blockiert haben.
     
    Mein Büro zuhause habe ich mir aufgerüstet, auch wenn ich aus finanziellen Gründen erst mal nicht viel neu anschaffen konnte. Aber ein neuer Monitor und extra Tastatur plus 2 Terabyte Cloudspeicher waren schon drin. 🤩 Damit kann ich an der neuen Schule von meinem iPad aus auf all mein Unterrichtsmaterial zugreifen und es auch so bearbeiten, wenn ich doch mal eine Freistunde habe.
     
    Ein anderer sehr großer Unterschied ist allerdings das Thema Einarbeitung. An Krankenhäusern und freien Schulen läuft die zwar mitunter auch mehr schlecht als recht und man arbeitet sich hauptsächlich selbst ein. Das staatliche Schulsystem sieht bei Seiteneinsteigern allerdings gar keine Einarbeitung vor. Das bedeutet, dass man vom Tag 1 an mit seinen vollen Unterrichtsstunden startet (je nach weiteren Tätigkeiten wie Praxisbesuchen sind das 20 - 24 Stunden pro Woche). Mir war das aber bewusst, und da ich ja seit 2018 unterrichte, habe ich schon eine Menge Themen in petto. Beispielsweise unterrichte zur Zeit in zwei verschiedenen Klassen Arzneimittellehre, und das habe ich bereits an einer anderen Schule in epischer Breite unterrichtet. Zum Glück habe ich auch sehr nette neue Kollegen, die immer für Hilfe zur Verfügung stehen. Für jemanden, der ganz neu in dem Berufsfeld ist, stelle ich mir das aber so einen Start sehr schwer vor.
     
    Früher konnte ich mir nie vorstellen, dass Lehrende außerhalb der Schule viel zu tun haben. Da schlägt das Karma gerade voll zurück. 😁😉 Ich werde noch so einige Ferientage damit verbringen, meinen Unterricht zu planen. Aber gerade diese maximale Freiheit - die ich vorher so nicht kannte - macht mir das auch extrem leicht.
     
    Mein Studium musste in den letzten Tagen erst mal warten. Weil ich mir das aber schon dachte, habe ich vorgearbeitet und bin jetzt nicht in Zeitnot. Ich bin gespannt, wie meine Klausur im Juni ablaufen wird. Die HFH bietet noch Ersatzleistungen für Klausuren an. Für einigen wenige Module auch Präsenzklausuren, wenn man vollständig geimpft ist und/oder einen negativen Test vorweist. Ich weiß aber noch nicht, ob das für meine Klausur gilt, aber ich werde berichten.
     
    Euch allen einen schönen Vater- und Feiertag!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  14. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Kontaktpersonen in der Berufsfachschule?
     
    Gerade als die Anzahl unserer Patienten im Covid Bereich stieg und die Erweiterung des Bereichs geplant wurde, beschloss die Bundesregierung die Lockerungen.
     
    In meiner Region sind nun auch ziemlich viele Altenheime von Corona Infektionen betroffen. Und ich frage mich mich mit ziemlich dollen Bauchschmerzen, wie sich die Landesschulbehörde eine staffelweise Wiederaufnahme des Unterrichts in einer Berufsfachschule für Pflege vorstellt. 🤦‍♀️
    Denn die Schüler, die dort arbeiten und mit Corona-positiven Bewohnern Kontakt haben , sind Kontaktpersonen. 
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Kontaktperson/Management.html
     
    Müssen die nicht vor- und nach dem Unterrichtsblock in Quarantäne? Laut dem empfohlenen Vorgehen für Kontaktpersonen der Kategorie 1 schon! Nur steht da nichts über Schüler einer Berufsfachschule... 
    Was ist, wenn ein Schüler Symptome im laufenden Block bekommt? Müssen dann alle in Quarantäne? Wer ist Schuld, wenn nach einem Schulblock die Fallzahlen in den Altenheimen sprunghaft ansteigt? Wollen wir es darauf ankommen lassen?
     
    Arbeitsbereiche in einem Pflegeheim sind nicht so einfach voneinander zu trennen wie auf einer Intensivstation. Denn die Bewohner wohnen und leben dort, sitzen im Essbereich oder bei Beschäftigungsangeboten beieinander. Manche sind kognitiv gar nicht in der Lage, sich an Beschränkungen zu halten... und die Pflegepersonen immer dazwischen. Menschen sind Gewohnheitstiere, und da ein Pflegeheim wie ein "Zuhause" für Menschen zu verstehen ist, ist dort im Normalfall auch keine so strikte Hygiene nötig wie beispielsweise auf einer Intensivstation. Denn die Menschen im Heim sind nicht akut krank. Das bedeutet, dass in Pflegeheimen eine viel größere Umgewöhnung bzw. Abkehr von der Routine nötig ist, was die strikten Hygienemaßnahmen, die für Corona nötig sind, zusätzlich erschwert.
     
    Wie das alles in einem Demenzbereich oder in einer Akutpsychiatrie  gehandhabt wird, ist erst richtig spannend. Man stelle sich Menschen mit solchen Erkrankungen vor, die bei manchen dazu führt, dass sie ihre Affekte nicht mehr kontrollieren können (und dann schreien, weinen, wütend werden, etc.), bei anderen wieder zur Enthemmung (Aggression, sexuelles Verhalten). Wenn man auf diese Bewohner in Akutphasen dann in Schutzausrüstung (Kittel, Haube, Mundschutz, Visier oder Brille) zugeht, wird die Pflegesituation sicher nicht einfacher.
     
    Und wenn man in die Autos der ambulanten Pflegedienste schaut, sieht man Kollegen mit einfachem Mundschutz ohne wirkliche Schutzfunktion.
     
    Da Sars-Cov2 so eine lange Inkubationszeit hat, ist doch nicht mehr nachzuvollziehen, wer sich wann infiziert und wo er sich angesteckt hat.
     
    All diese Einrichtungen schicken ihre Schüler in Pflegeschulen...  und diese Schüler sollen wir dann in eine Klasse setzen? Manche sind Kontaktpersonen, manche nicht, manche haben ein gutes Immunsystem, manche nicht, manche pflegen zuhause Angehörige... 😷
     
    Mich gruselt gar nicht mehr der Covid-Bereich der Intensivstation, auf der ich hochinfektiöses Sekret absauge und dabei in "Aerosol-Wolken" stehe. Denn dort arbeiten viele Leute, die sich wirklich Gedanken machen über jeden Schritt, viel forschen und Dinge verbessern wollen.
    Mich gruseln die Entscheidungen von Bürokraten, die vom Pflegealltag und der Lebenswelt der Patienten und Bewohner meilenweit entfernt sind.
     
    Ich hoffe sehr, dass wir den digitalen Unterricht an unserer Schule soweit ausbauen, dass es zumindest in der Krise eine Alternative sein kann.
    Denn das das möglich ist, zeigen ja die vielen Fernstudenten. Didaktisch gut aufbereitetes Material ist meiner Meinung nach viel besser als 08/15-Frontalunterricht, bei dem einen nach 10 Minuten eh keiner mehr zuhört.
     
    So werde ich mich jetzt dem Modul Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetzes widmen... und hoffe, dass das Material auch gut aufbereitet ist. 😁
    Und ich genieße mein freies Wochenende vor dem Nachtdienst nächste Woche.
     
    Passt auf Euch und auf andere auf! ❤️
    Silberpfeil
  15. Silberpfeil
    Am Wochenende stand endlich mal wieder eine Komplexe Übung an. Nicht, dass ich meine Wochenenden nicht lieber zuhause verbringen würde. 🙂 Aber es war auch mal wieder schön, meine Lerngruppe zu treffen. Wir kommen aus so verschiedenen Ecken Deutschlands, dass wir uns abseits der Präsenzen nicht sehen, bis auf die zwei Hamburger.
     
    Spannend ist, dass wir zusammen eine Entwicklung gemacht haben. Zum einen hatten nicht alle (mich selbst eingeschlossen) zu Beginn des Studiums Unterrichtserfahrung, und da sind wir natürlich rein gewachsen.
    Außerdem haben zwei meiner Kommilitoninnen Babys bekommen, beide Ende des 4. Semesters. Ich finde es absolut bewundernswert, wie sie das alles unter einen Hut bekommen. Babybetreuung ist ja kein Ponyhof. Das Pubertier meines Mannes ist da eher nicht mehr so betreuungsintensiv. 😉😉😁
    Allerdings drehte sich ein Teil der Gespräche sehr um Geburt, Vorher/Nachher, körperliche Veränderungen usw, was nach zwei Stunden doch eher 🙄😴 ist.
     
    Das Thema der Präsenz war "Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess". Die Studienbriefe handelten von verschiedenen Gruppen und eben deren Besonderheiten im Behandlungs- und Betreuungsprozess. Beispiel: der Studienbrief "Gender" handelte von gesundheitlichen Unterschieden bei Männern und Frauen (die Sterberate männlicher Säuglinge ist höher, Männer haben häufiger Herzkrankheiten, Frauen häufiger psychische Krankheiten, usw). Die Themen der anderen Studienbriefe war Alter, Migration, Menschen mit Behinderung und Jugend.
    Studienleistung war, in Gruppen- oder Einzelarbeit ein Behandlungs- oder Betreuungskonzept für eine Zielgruppe seiner Wahl zu entwickeln. Wir arbeiten ja absolut selbstgesteuert, und je mehr Freiheiten uns gelassen werden, umso besser und produktiver wird es.
    Die Dozentin hat uns das ermöglicht und sich zurückgezogen, war aber jederzeit ansprechbar. So hatten wir am Ende 3 fertige Konzepte von 5 Personen zu präsentieren, was auch wirklich Spaß gemacht hat.
    Eine Kompetenz, die ich im Studium gelernt habe, ist definitiv das Halten von Präsentationen.
     
    In Bezug auf meinen letzten Eintrag, in dem es darum ging, dass es für Hausarbeiten bzw. den Zeitaufwand dafür zu wenig CP`s gibt, muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich dafür für dieses Modul deutlich weniger Stunden gebraucht habe als veranschlagt. Die Studienbriefe lasen sich leicht runter, bzw. quer lesen ging auch an manchen Stellen. 🙂 Und natürlich haben wir alle für unsere Präsentationen Themen genommen, in denen wir uns ohnehin gut auskennen. 
     
    Abseits der Präsenz musste ich  mir dieses Mal in Hamburg ein Hotelzimmer suchen, da meine Freundin Nachtdienst hatte. Tatsächlich habe ich nahe der HFH eine tolle Unterkunft gefunden, die sogar eine Miniküche im Zimmer hat (so dass man nicht gezwungen ist, Essen zu gehen), und im Keller gibt es einen Fitnessraum.
    Seit ich vor einem Jahr wieder mit Sport begonnen habe, den ich ab Beginn des Studiums vernachlässigt hatte, bin ich ein großer Fan von Kraftsport geworden und liebe Hanteltraining und schwere Gewichte.
     
    Mein Mann sagt, wenn es so weitergeht, muss ich die Bierkisten rein tragen. 😉😁💪
     
    Nun werde ich mich um die letzte Hausarbeit im Modul "Betriebliches Bildungsmanagement" kümmern. Mein Themenwunsch dafür ist genehmigt worden.
    Aber erst ab morgen! Heute ist Sonntag und es wird gefaulenzt!
     
    Euch auch einen lazy Sunday! ☀️
    Silberpfeil
     
  16. Silberpfeil
    Pünktlich zu Weihnachten hat der Postbote die Studienbriefe für das 6. Semester gebracht. Das schöne am Bloggen ist, dass man so unglaubliche Dinge dann auch mal ausgeschrieben sieht. 6. Semester! 🙊🙉
     
    Die Module sind:
    - Betriebliches Bildungsmanagement, Studienleistung ist eine Hausarbeit.
    Die Studienbriefe sind mit "Einführung in die Personalentwicklung", "Methoden und Instrumente der Personalentwicklung", "Bildungsökonomie und Bildungscontrolling" und "Berufsausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich" betitelt.
     
    - Didaktische Nachbereitung der Lehrproben, Studienleistung ist eine Komplexe Übung. Es gibt einen Studienbrief, der eine Handreichung (vermutlich zur KÜ) beinhaltet.
     
    - Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetztes, Studienleistung ist hier eine Klausur.
    Die Studienbriefe befassen sich mit "Rechtliche Grundlagen der Berufsbildung und Berufsausübung", "Weiterbildungsgesetzen", "Arbeitsrecht und Sozialgesetzgebung" und "Rechte von Bevölkerungsgruppen in besonderer Lebenslage".
     
    - Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess, Studienleistung ist auch hier eine Komplexe Übung.
    Die Studienbriefe heißen "Alter", "Gender", "Migration", "Menschen mit Behinderungen" und "Jugendliche".
     
    Es sind aber noch nicht alle Studienbriefe fertig, so dass noch ein letztes letztes Päckchen kommen wird. 😉
     
    Obwohl ich noch zwei Hausarbeiten vor mir habe, habe ich schon eine Idee, in welche Richtung ich mit der Bachelor Thesis gehen möchte. Die Unibibliothek hat ein ganzes Regal voller nützlicher Literatur zu dem Thema.
     
    Da drängen sich leider schon jetzt die Überlegungen zum nachfolgenden Master auf, auch wenn ich noch gar nicht fertig bin.  Trotzdem weiß ich schon, dass ich gern einen forschungsorientierten Master studieren möchte, weil Berufsbildungsforschung mich einfach unglaublich interessiert.
    Für die Tätigkeit an der Schule ist es im Prinzip egal, welche Richtung der Master verfolgt. Pädagogische CP`s habe ich im Bachelor schon genug gesammelt.Und ich habe beschlossen, wenn ich schon den Aufwand eines Master Studiums in Kauf nehme, dann ist die wichtigste Voraussetzung, dass es mich interessiert - nicht dass er mir einfach "nur" beruflich nützt. Denn was mich im Bachelor am weitesten voran gebracht und meine Motivation bei Laune gehalten hat, war immer das Interesse an den Inhalten.
    Mein Mann unterstützt mich auch bei diesem Vorhaben. Ohne Support wäre das alles auch gar nicht möglich.
     
    Nun stellt sich natürlich die Frage, an welcher Hochschule ich den Master in Angriff nehmen werde. Es gibt verschiedene Optionen im Fernstudium, die aber alle ganz schön teuer sind. Der Studiengang Pädagogische Praxisforschung an der Alanus Hochschule hat mich ziemlich begeistert und ist auch mehr oder weniger gerade noch erschwinglich. Leider hat er aber ziemlich viele Präsenzzeiten, und die Hochschule ist weit weg von mir (ca. 400km). Und da ich für die Studiengebühren noch einen Nebenjob zu meinem Vollzeitjob brauche, um über die Runden zu kommen, ist es schon kaum noch realisierbar.
    Und ehrlich gesagt widerstrebt es mir, noch einmal 10 bis 15.000 in einen Master zu investieren, besonders bei dem Mangel an Fachkräften an Berufsschulen.
     
    Und dann gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, an einer Präsenzuni zu studieren. Einen Studiengang habe ich gefunden, der sogar in Teilzeit angeboten wird.
    Die Frage, die sich mir stellt, ist ob es nicht sogar vorteilhafter ist, gerade einen forschungsorientierten Master an einer Präsenzuni zu studieren.
     
    Letzen Endes wird es sich vermutlich dadurch entscheiden, ob ich einen Studienplatz an einer Präsenzuni bekomme.
     
    All das wird sich 2020 zeigen, wenn es denn so sein soll.
     
    Abgesehen vom Studium und dem Jobwechsel habe ich es 2019 geschafft, ziemlich regelmäßig Sport zu treiben und mir wieder eine ganz passable Form anzutrainieren.
    Das will ich 2020 auch auf keinen Fall vernachlässigen, eher noch optimieren.
     
    Ich bin kein großer Weihnachtsfan, aber zur Zeit habe ich meinen ersten Weihnachtsurlaub seit 19 Jahren. Den genieße ich sehr mit meinem Mann. Wir müssen beide erst wieder im neuen Jahr arbeiten. Ich wälze zwar Literatur für meine Hausarbeit, aber für meinen neuen Roman mit meiner liebsten Romanheldin Lisbeth Salander ist auch Zeit. 😊
     
    Euch allen schöne, stressfreie Tage. 
    And don`t forget to Rock`n Roll! 🤘
     
    Silberpfeil
     
  17. Silberpfeil

    5.Semester
    Nun bin ich ja bis jetzt durchaus begeisterungsfähig gewesen für sämtliche Inhalte des Studiums. Das liegt daran, dass ich der Meinung bin, dass man auch ein Stück weit selbst verantwortlich ist für das, was man am Ende aus einem Modul mitnimmt.
     
    Schulrecht und Schulorganisation (SRT) hat mich aber auf eine sehr harte Probe gestellt. Verwaltungsaufgaben und als Krönung die Datenschutzgrundverordnung und das Urheberrecht... das war kein Spaß.
     
    Der September war ja mit den beiden Lehrproben sowieso happig. Die Studienbriefe für SRT hatte ich vorher durchgearbeitet und die letzten zwei Wochen zum Lernen genutzt. Und nun bin ich nicht mal sicher, ob es gereicht hat. 
    Ich weiß, dass Fragen stellen nicht einfach ist, und tüftele da selbst immer dran. Aber die Klausurfragen waren wirklich zum Teil so gruselig gestellt, dass ich nicht wusste, was denn eigentlich Gegenstand der Frage ist. Beispiel:
    “Begründen Sie das Vorliegen eines sonderpädagogischen Förderbedarfs.“
    Wie soll man denn ein Vorliegen begründen? 

    Nun ja. Zum Glück hatte ich schon im Mai Konzertkarten bestellt, um diesen straffen Monat mit etwas Schönem abzuschließen. Und wenn die Musik dann laut genug ist, sind solche Fragen schnell vergessen. 😎🤘🏻
    Heute gibt es Wellness Programm mit Sport, Krimi lesen und Zuhause sein. Ab nächste Woche werden die beiden anstehenden Hausarbeiten in Angriff genommen.
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil


  18. Silberpfeil

    5.Semester
    Es fühlt sich echt gut an, das zu schreiben: Die erste von zwei Lehrproben ist gelaufen, und ich habe sie bestanden! 👸 🤘 Der Weg dahin war allerdings mit  viel Arbeit verbunden.
     
    Lehrprobe bedeutet, dass jemand von der HFH mit bestimmten Voraussetzungen und meine Mentorin an meinem Arbeitsplatz an einem 90-minütigen Unterricht teilnimmt. Für diesen Unterricht muss man im Voraus eine Planung abgeben, die in etwa beinhaltet: Gruppe, Vorkenntnisse, Bedeutung für die Schüler in Gegenwart und Zukunft, Lernziele, eingesetzte Methoden und ein Unterrichtsverlaufsplan. 😓 Die Klasse und das Thema darf man frei wählen.
    Nun könnte man meinen, dass jemand, der mittlerweile jeden Tag unterrichtet und im Thema voll drin ist, dass mal eben schnell runter tippt.
    In der Realität ist es so, dass ich mir durchaus über all diese Punkte Gedanken mache, wenn ich Unterricht plane. Aber für so eine Prüfungssituation soll es um einiges detaillierter und präziser sein.
     
    Unterricht hat aber die Eigenschaft, nur bedingt planbar zu sein. Zumindest ist das bei mir so. 😀 Ich lasse mich gern auf das ein, was von den Schülern kommt. Ich versuche dabei immer, einen roten Faden zu behalten, aber eine zeitliche Planung ist trotzdem eine meiner größten Schwierigkeiten. Genau vorauszusehen, wie lange eine bestimmte Sequenz dauert, in der man doch in Interaktion ist, ist wirklich schwer. Zumal ich eine sehr lebendige Klasse habe, die viel mitdenkt, miteinander im Gespräch ist und die alles, was ihnen an Stoff angeboten wird, praktisch aufsaugt. (Ein absoluter Hauptgewinn.)
     
    Außerdem wollte ich eine Prüfung, die möglichst nah an meinem Alltag ist, denn ich wollte nicht etwas "vortanzen", was nicht der Realität entspricht, sondern ich wollte ein realistisches Feedback.
     
    Eigentlich bin ich niemand, der vor Prüfungen durchdreht. Ich produziere ein gesundes Maß an Aufregung,mit dem ich gut umgehen kann. Aber die Lehrproben waren für mich eine der größten Hürden des Studiums, da der Weg dorthin aus der Pflege über den ersten Unterricht bis hin zur Festanstellung an der Schule doch lang war.
    Entsprechend wuchs dann doch in den Tagen vorher die Aufregung, und am Tag X war es dann viel mehr als für mich üblich.
     
    Aaaaber... dann bin ich in die Klasse gegangen, hab kurz den Prüfer vorgestellt, die beiden haben Platz genommen, und dann habe ich in die freundlichen Gesichter meiner Klasse geschaut, hab eine Frage gestellt, und alle Hände schossen hoch... 😀... da wusste ich, es kann nichts schief gehen.
     
    Tatsächlich war es wirklich rührend und eine der besten Erfahrungen der Lehrprobe, wie sehr meine Klasse darauf bedacht war, mich gut da stehen zu lassen. Das ging so weit, dass sie bei einer Gruppenpräsentation darauf geachtet haben, dass sie die Zeit einhalten und wir nicht in Zeitnot kommen. 
    Meine Mentorin hat mich an den Tagen vorher und am Tag selbst nach allen Kräften unterstützt und sich viel Zeit dafür frei geschaufelt.
     
    Im Unterricht selbst ist nicht alles gelaufen wie geplant, aber nicht so, dass es mir Probleme bereitet hätte, sondern im üblichen normalen Rahmen.
    Die Bewertung war sehr fair und die kleinen Kritikpunkte absolut berechtigt. Die werde ich gleich nutzen, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
     
    Nach der Lehrprobe, nach insgesamt fast 6 Stunden unter höchster Konzentration, war der Kopf allerdings absolut leer! ( Im Kopf hatte ich das völlig idiotische Wortspiel "Leerprobe" und fand das auch noch witzig, so fertig war ich.) 
    Zuhause hab ich dann meine Laufschuhe angezogen und bin erst mal 10km gejoggt. Danach waren die Stresshormone wieder im normalen Bereich, ich konnte schlafen und habe heute wieder gut in den Tag gefunden.
     
    Ein Mal noch, dann ist auch diese Studienleistung erbracht. Zu einer der Lehrproben ist eine Hausarbeit als Reflexion fällig, aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.
     
    Euch allen eine gute Woche!
    Silberpfeil
     
     
  19. Silberpfeil
    Gerade heute habe ich das Ergebnis der Klausur in Berufspädagogik erhalten, die ich am 16.3. geschrieben habe: eine schöne 1,3! 😊
    Da das nun schon die 9. von für mich insgesamt 12 Klausuren war (ich habe zwei Klausuren mehr geschrieben, da ich ohne Abitur im ersten Semester noch die Eingangsklausuren schreiben musste), rücken die Gedanken an ein anschließendes Masterstudium näher, denn mein Notendurchschnitt ist zur Zeit kleiner als 2,0. 
    Außerdem geht mein neuer Arbeitgeber auch fest davon aus, dass ich den Master anschließen werde.
     
    Gleichzeitig habe ich (als Lehrerin) die erste Klausur selbst erstellt und schreiben lassen, nachdem ich das zuvor mit einer Kollegin zusammen geübt habe. Eine Klausur haben wir gemeinsam erstellt, und ich konnte mich bei der Erstellung der Fragen und der Punkteverteilung an ihr orientieren.
    Ich weiß gar nicht, wer aufgeregter war, die Schüler oder ich. 😁 Zumal noch dazu kam, dass die Klasse sehr heterogen ist und ich versuchen musste, allen gerecht zu werden.
    Und da der Schulblock für einige Klassen beendet ist, habe ich auch das erste Mal mündliche Noten verteilt.
     
    Dazu habe ich noch einige sehr spannende Themen unterrichtet, zum Beispiel Demenz und die spezielle Pflegearbeit mit Demenzerkrankten. Überhaupt machen mir die Themen mit großem Pflegebezug am meisten Spaß. Früher hätte ich gedacht, dass spezielle Krankheitslehre am interessantesten ist. Aber gerade bei solchen Themen wie Demenz kann man die Bedeutung, die die Pflege für diese Menschen hat, am besten herausarbeiten, und es ist einfach schön zu sehen, wenn die Azubis merken, wie wichtig ihre Arbeit in diesem Bereich ist.
    Da schlägt einfach mein Krankenschwestern-Herz, und ich kann da nach insgesamt 14 Jahren (inklusive Ausbildung) viele Beispiele aus der Praxis bringen und versuche, den Unterricht so praxisnah wie möglich zu gestalten.
     
    Ich bin ehrlich gesagt ganz froh, dass ich diesen Monat durch Resturlaub und Überstundenabbau nicht mehr viel auf Station arbeiten muss.
    Denn all diese neuen Eindrücke wollen auch verarbeitet werden. Das hat die positive Folge, dass ich zur Zeit wieder zwei mal pro Woche laufen gehe, nachdem ich das aus Zeitgründen im 2. und 3. Semester ziemlich vernachlässigt habe. Das macht den Kopf frei. 
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  20. Silberpfeil

    4.Semester
    Zur Zeit genieße ich in vollen Zügen meinen Urlaub - wobei heute der letzte Abend ist. 
    Mal ausgiebig Zeit zu haben, um einen Krimi zu lesen oder um die Miezekatzen zu bespaßen, tankt die leeren Akkus schön auf!
    Okay, was im Haushalt liegen geblieben ist, habe ich auch gemacht, und die Steuererklärung ist auf einem guten Weg. 🙂🙊
     
    Da ich im April nicht viel arbeiten muss (auf Station muss ich meinen Resturlaub nehmen, und in der Schule hat ein Teil der Schüler Ferien oder Praxisblock), werde ich wohl schon mal mit der Recherche für die nächste Hausarbeit beginnen.
     
    Das Modul heißt Fachdidaktik Sozialkunde, ich kann mir da aber noch nicht viel vorstellen. Beim ersten Überfliegen habe ich gesehen, dass es um politische Bildung geht. Das klingt schon mal spannend in Zeiten der Gründung von Pflegekammer, Akademisierung usw.
     
    Der nächste Pflichttermin ist eine Komplexe Übung in Fachdidaktik Pflege, aber erst Ende April.
     
    Abgesehen von Krimis habe ich mir auch noch diverse Fachliteratur für die Unterrichtspraxis gekauft, in denen es um spezielle Methoden im Pflegeunterricht und Differenzierung geht.
     
      Ich hoffe, wenn der Urlaub morgen vorbei ist, wird es nicht gleich chaotisch. 🙈   Grüße Silberpfeil
  21. Silberpfeil

    Allgemeines
    Gesetzt den Fall, dass ich die Klausur heute bestanden habe, habe ich die Hälfte der Prüfungsleistungen erfüllt! Das fühlt sich gerade so richtig gut an! 🎸🍾 Daher möchte ich ein kleines Resümee ziehen.
     
    Kurz zur  Klausur heute in Berufspädagogik: sie war wirklich sehr fair. Was mir besonders gut gefallen hat: es ging weniger um auswendig gelerntes, sondern die Fragen bezogen sich auf die Interpretation des Gelesenen aus den Studienbriefen und/oder auf Grafiken daraus. Hätte man die Studienbriefe nicht gelesen, hätte man theoretisch die Fragen halbwegs beantworten können, man hätte aber zum Nachdenken so viel Zeit benötigt, dass man die Summe der Aufgaben nicht  hätte bewältigen können. Alles in allem sehr gelungen (aber das ist nur meine persönliche Meinung).
     
    Zu den Inhalten des Studiengangs:
    Die meisten Module habe ich ja in den Beiträgen beschrieben. Alles in allem hat mir jedes Modul gut gefallen. Über die Relevanz für den Beruf mag man sich bei manchen Inhalten streiten, zum Beispiel in Schulpädagogik im 2. Semester... wofür ich die Geschichte der Schule von der Antike bis heute gelernt habe, erschließt sich mir vielleicht später. 😁 Aber ohne das Modul hätte ich auch zu wenig zu meckern und das hier würde aussehen wie ein Werbeblog für die HFH. Für die Authentizität meines Blogs war es also gut. 😉
     
    Praxisnähe der Inhalte:
    Die zwei Module in Didaktik und Methodik haben mir bei meinem Start in den Beruf sehr geholfen. Ich wüsste sonst gar nicht, wie ich eine Unterrichtsplanung angegangen wäre. Auch in diesem Semester im Modul Vorbereitung auf die Lehrproben haben wir noch mal über Unterrichtsmethoden gesprochen, und ich habe einiges dazu gelernt und bereits ausprobiert.
    Und so komisch es klingt... Soziologie, so theoretisch und abstrakt es auch war, hat mir doch sehr dabei geholfen, die "Welt" Schule zu verstehen. Ich muss immer wieder an den Satz denken: Der Habitus ist Produkt und Produzent von Realität. (Was stimmt nicht mit mir?? 😀 )
    Ich erhoffe mir in den Fachdidaktiken in diesem und im nächsten Semester noch mehr Input.
     
    Organisatorisches:
    Das Fernstudium und alles, was damit zu tun hat, hat sich ziemlich schnell in mein Leben eingerüttelt. Als es dann so richtig gut lief, kam allerdings noch der Unterricht dazu. 🙈
    So bin ich heilfroh, einen verständnisvollen Freund zu haben, der mich oft bekocht, die Wäsche wäscht, den Kühlschrank auffüllt, und das, obwohl er selbst oft genug eine 60/70 Stunden Woche hat (IT`ler halt).
    Meine Familie hat mir oft bei der Gartenarbeit geholfen, damit ich mehr Zeit zum Lernen hatte.
    Mein Büro sieht allerdings leider trotzdem aus wie ein Handgranatenwurfstand nach Hausarbeit, Klausur und Unterricht.
    Also kann ich ganz klar sagen: ohne so viel soziale Unterstützung wäre es trotz aller Organisation und Motivation nicht möglich gewesen, so weit zu kommen.
     
    Konsequenzen:
    Immerhin hat sich die ganze Plackerei schon jetzt ausgezahlt und ich starte am 1.5. in meinen neuen Job als Lehrkraft. Meinem derzeitigen Arbeitgeber (große Uniklinik, öffentlicher Dienst) werde ich aber für drei Tage im Monat erhalten bleiben. Zum einen, um nicht ganz aus der Materie heraus zu sein, die ich immerhin unterrichte, und zum anderen aus finanziellen Gründen. Fernstudium ist und bleibt eine finanzielle Belastung.
    Aber ich freue mich schon sehr auf meine neue Aufgaben und kann es kaum erwarten.
     
    Highlights:
    Ich hoffe, ich darf den Namen schreiben, aber unter diese Überschrift gehört einfach Herr H.G. Kohlhund, unter anderem der Modulverantwortliche für das Modul Grundlagen des Wirtschaftens im 2. Semester.
    Vor diesem Modul hatte ich so viel Angst, denn was hat eine Pflegekraft schon mit Betriebswirtschaftslehre zu tun? Und ich sehe mich immer noch in der Präsenz sitzen und eine Angebotsfunktion erklären oder mit ihm über die Studienfachberatung via Mail über den Aufbau bzw die Konzernstruktur meines ehemaligen Arbeitgebers schreiben, was im übrigen ein Grund dafür war, weshalb ich den Stoff so gut verstanden habe.
    Er hatte noch so einige Methoden auf Lager, die uns heute noch begeistern, die aber schwer zu kopieren sind bzw. in denen richtig viel Arbeit steckt. 
    Und kürzlich hatte ich wegen einer Frage zu Berufspädagogik die Studienfachberatung angeschrieben und er hat geantwortet. Und weil ich mich ja mal beschwert habe, dass die Studienbriefe manchmal auf klingonisch geschrieben sind, hat er mir am Ende der Mail auf klingonisch ein schönes Wochenende gewünscht. 😁
    Wenn man beim Lernen lachen kann, läuft doch alles richtig.
     
    Wie es sich für eine richtige Halbzeit gehört, habe ich jetzt 1,5 Wochen Urlaub (nur mit 2 Vormittagen Unterricht dazwischen). Ich freue mich so hart auf Laufen gehen, Meditation, Nordseekrimis lesen, kochen und einfach zuhause sein.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
     
     
  22. Silberpfeil

    1.Semester
    Nach den Pädagogik Klausuren stehen gleich wieder die nächsten Termine an. Komplexe Übung in Didaktik und Methodik, für die man sich zumindest schon mal grob einen Unterrichtsentwurf überlegen soll, und Anfang Dezember die Klausur in Einführung in die Gesundheitswissenschaften - plus  die Eingangsklausur vorher, wenn man ohne Abitur studiert. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, und ich frage mich jetzt schon, womit ich eigentlich meine Zeit verbracht habe, bevor ich Fernstudentin wurde. 
     
    Die Klausuren waren inhaltlich auch alles andere als leicht. Zwar wurden die Themen etwas eingegrenzt, dafür wollten sie es dann aber ganz genau wissen, und dazu noch  die Bedeutung des Gelernten - also Transferwissen.
     
    Wenn ich jetzt böse wäre, könnte ich schreiben, dass man es als Krankenschwester gar nicht mehr gewöhnt ist, Dinge zu hinterfragen, wissenschaftlich zu beleuchten... aber lassen wir das :-)
    An diese Fragestellung werde ich mich auch gewöhnen. Es ist ja nicht so, dass es nicht auch Spaß macht.
     
    Schlimm ist das Warten auf die Ergebnisse... 
  23. Silberpfeil
    Die Zeit rennt! 🙈
     
    Pünktlich zur Hochzeit kam das Paket mit den neuen Studienbriefen. Danke, HFH! 😀😉
    In den Flitterwochen in Italien war ich aber durchaus gewillt, am Strand ein bisschen zu stöbern. Allerdings erst, nachdem ich 10 Tage lang nullkommagarnichts gemacht habe, außer mir mit meinem Liebsten die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen.
     
    Eröffnet habe ich das Semester mit Schulrecht und Schulorganisation.
    Ist tatsächlich gar nicht so trocken, wie es klingt. Der erste Studienbrief hat das Thema "Bildungs- und Erziehungsauftrag". Stoff, um sich selbst (seine Haltung, seine Rolle, etc.) zu reflektieren und neue Perspektiven zu bekommen. Im Prinzip perfekt für mich als Berufsanfänger.
    Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. Es heißt für mich also: Lernkarten!  Da bin ich aber mittlerweile mit meiner Methode sehr zufrieden, also im ersten Durchgang Online-Lernkarten, und im zweiten eine noch "kleinere" Zusammenfassung auf oldschool Lernkarten aus Karton.
     
    Das nächste Modul heißt Medienpädagogik. Darauf bin ich wirklich sehr gespannt, denn digitales Lernen, Mediennutzung und Mediendidaktik sind heiße Themen an der Schule.
    Dieses Modul wird mit einer Komplexen Übung abgeschlossen. Beim Überfliegen der Anleitung zur KÜ im Webcampus habe ich gesehen, dass wir währenddessen eine größere Aufgabe bearbeiten und vorstellen sollen, evtl. als Video, Podcast oder ähnliches. Ich werde natürlich berichten.
     
    Das dritte Modul ist Gesundheits- und Sozialpolitik. Es ist mir schon fast peinlich zuzugeben, dass ich das sicher spannend finden werde.😁 Bis jetzt waren die Module mit "Hintergrundwissen" von der HFH sehr kurzweilig gestrickt, und im Nachhinein haben sie immer meinen Horizont erweitert.
    Mal wieder Stichwort Soziologie aus dem 3. Semester: Erst heute hatten wir bei der Arbeit wieder das Thema "Der Habitus ist Produkt und Produzent von Realität." Dieser Satz ist wirklich angewandte Soziologie!
    Jedenfalls wird auch das Modul Gesundheits- und Sozialpolitik mit einer Klausur beendet.
     
    Das vierte Modul heißt Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege. Das ist wieder sehr nah am Berufsfeld Pflege, der erste Studienbrief heißt zum Beispiel "Handlungsfelder in der Pflege".
    Hier ist eine Hausarbeit Studienleistung. Da ich aber erst die Klausur in Schulrecht und Schulorganisation schreiben werde und danach die Komplexe Übung in Medienpädagogik ansteht, werde ich das vorerst nach hinten schieben.
     
    Außerdem läuft, schon fast im Hintergrund, das Hauptpraktikum. Dafür hatte ich ja ursprünglich eine freiberufliche Tätigkeit gesucht, um mir die Stunden anrechnen zu lassen, und bin gleich in einer Festanstellung gelandet. 😁
    Natürlich laufen die Schulpraktischen Studien nicht im Hintergrund, nur kann ich mir meine berufliche Tätigkeit voll anrechnen lassen. Das tolle ist, dass mich meine Fachbereichsleitung und meine neuen Kollegen dabei sehr unterstützen und mir überall helfen, wo sie können.
    Die Schulpraktischen Studien beinhalten 2 Lehrproben (Termine habe ich schon gemacht 🙈) und danach eine Hausarbeit über eine dieser Lehrproben. Das alles bringt mir 32 CP`s ein, und ich mache ehrlich drei Kreuze im Kalender, wenn ich das abgeschlossen habe.
     
    Gerade heute habe ich meine Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde abgeschlossen. Morgen lese ich noch mal Korrektur und formatiere ein paar Feinheiten, und dann geht sie raus.
    Wobei ich lachen muss bei "Ich formatiere ein paar Feinheiten"... das endet bestimmt wieder in einer Katastrophe. Ich HASSE Word!!! Open Office ist so unendlich viel einfacher! Und ein Viertel meiner Bearbeitungszeit verbringe ich grundsätzlich mit Formatierungen... ob das so sinnvoll ist?
     
    Nun ja. Ich wünsche euch allen einen schönen Abend!
     
    Bis bald
    Silberpfeil
     

  24. Silberpfeil

    2.Semester
    ... oder Studierende, wie es ja gender-korrekt so schön heißt. Für eine Krankenschwester, die den ganzen Tag mit primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen zu tun hat, ist das ganz schön verrückt.  Ich hab noch nicht verstanden, was so schlimm daran ist, eindeutig als männlich/weiblich erkannt zu werden. 
     
    Letztes Wochenende war Präsenzveranstaltung. Besonders mag ich daran, dass ich an diesen Tagen nicht arbeiten muss und mich ausschließlich auf das Lernen konzentrieren kann. "Studierende" sein ist etwas ganz anderes als Krankenschwester oder Arbeitnehmerin sein. Es ist wie Urlaub für das Gehirn, weil man bei der Arbeit so oft handeln muss, ohne dass man darüber nachdenken darf. Als Studierende wird man ständig überladen mit neuen Gedankengängen, neuen Möglichkeiten und Sichtweisen. Ich wäre so gern Vollzeitstudent.
    Und natürlich ist der Kontakt mit den Kommilitoninnen super. Ich habe das Glück, in einer kleinen und feinen Lerngruppe zu sein. Für die armen Dozenten ist das sicher oft anstrengend, weil wir so leidenschaftliche Diskutierer sind, manchmal vom Hundertsten ins Tausendste kommen und dann wieder zum Thema zurück geführt werden müssen. 
     
    Thema war Wissenschaftliches Arbeiten und Pädagogische Psychologie, auch in Vorbereitung auf die anstehende Hausarbeit und die notwendige Themenfindung.
    Ich tue mich damit immer noch schwer, aber aufgrund meiner praktischen Erfahrungen in der Neurochirurgie schaue ich zumindest schon mal in die grobe Richtung Neuropsychologie und habe mir auf Anraten der Dozentin ein Buch von Gerhard Roth bestellt. Mal schauen, ob dann eine Idee kommt. 
     
    Meine Arbeitswoche geht noch bis nächste Woche Freitag.  
     
    Euch allen ein paar schöne Wintertage!
  25. Silberpfeil
    Kann man sich eigentlich ein Schädel-Hirn-Trauma zuziehen, wenn ein Studienbrief so langweilig ist, dass man ständig mit dem Kopf auf dem Schreibtisch aufknallt?
    Schulpädagogik bringt mich bei aller Motivation wirklich an meine Grenzen... da schreibe ich doch lieber einen Blogeintrag. 
     
    Nach mehreren Spät- und vier Nachtdiensten habe ich nun einige Tage frei. Die Wetterkapriolen der letzten Woche haben mir ganz schön zu schaffen gemacht. Ich wohne in einem Mittelgebirge, und mein Arbeitsweg ist 30km lang, und bei Eis und Sturm war das nicht gerade ein Vergnügen. Zum Glück konnte ich aber trotzdem im Nachtdienst lernen (da brauchte ich aber zum Wachhalten Pädagogische Psychologie  ), so dass ich gut im Zeitplan liege.
     
    Apropos Pädagogische Psychologie... bei aller Langeweile hält mich dieses Modul über Wasser. Es ist wirklich großartig und jeder Studienbrief war bis jetzt spannend. Mittlerweile gibt es im OC auch Zusatzmaterial zur geforderter Hausarbeit. Leider steht da nichts dazu, wie man sich ein Thema sucht... natürlich habe ich gegoogelt und diverse Hausarbeiten im Internet gesichtet, aber das hat mir trotzdem wenig geholfen. Denn wenn ich mir eine Fragestellung überlege, die ich dann in Bezug zur Pflege setze, gibt es null Literatur zur Recherche. Ich hoffe einfach, dass die erste Präsenz etwas Klarheit bringen wird.
     
    Ansonsten habe ich ja im Dezember innerhalb meines Krankenhauses die Abteilung gewechselt, um mehr graue Substanz für das Fernstudium freizuhaben. Bis jetzt habe ich mich ganz gut im neuen Team eingelebt und tatsächlich klappt das Lernen noch besser, seit ich nicht mehr große Teile meines Gehirns mit Lösen von Intensivproblemen beschäftige. Nur manchmal, wenn der Rettungshubschrauber vorbei fliegt, kommt doch ein bisschen vom alten Kribbeln auf. Aber auf zwei Hochzeiten tanzen heißt auch, dass man beide Sachen nur halb macht, anstatt seine Energie in eine Sache richtig zu investieren.
     
    Nun muss ich wohl oder übel mit SPK loslegen, sonst gewinnt die Aufschieberitis noch die Oberhand und ich lege mich zu den Katzen. 
    Euch eine schöne Woche!
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