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Ein Traum wird (hoffentlich) wahr


Higgins

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Nach all den Jahren erfolgloser Versuche kann ich es immer noch kaum glauben: Ich bin tatsächlich offizielle und immatrikulierte Studentin des Studienfachs Soziale Arbeit. Ich freu mich wie ein Schnitzel :)und hoffe sehr, dass ich dadurch endlich mein Ziel erreiche und mit Anfang 40 beruflich in der sozialen Arbeit Fuß fassen kann.

 

Doch bis hierher war es ein langer und steiniger Weg. Eigentlich hatte ich schon mit 16 Jahren, als es darum ging welche Ausbildung man nun am besten macht, den Traum Soziale Arbeit zu studieren. Doch dafür hätte ich eine weiterführende Schule besuchen müssen, wozu ich keine Lust mehr hatte, weil meine Schulzeit nicht gerade besonders prickelnd war. Ich verschob das Ganze also auf später und konzentrierte mich erstmal auf eine Ausbildung als Krankenschwester, war aber von Anfang an kreuzunglücklich mit dieser Wahl. Über Ausbildung, Alltag und erster Berufserfahrung geriet mein Traum dann in Vergessenheit und ich dachte lange nicht mehr daran, bis ich mit Mitte 20 die Gelegenheit bekam ehrenamtlich in der Suchtkrankenhilfe zu arbeiten.

 

Die Arbeit hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich plötzlich wieder daran erinnerte was ich wirklich wollte. Also habe ich nach Wegen gesucht, dieses Ziel zu erreichen und mich erstmal über den zweiten Bildungsweg informiert. Ich habe dann ein halbes Dutzend Versuche gestartet, das Abitur bzw. die Fachhochschulreife nachzuholen, angefangen bei einer Berufsoberschule, über ein Abendgymnasium bis hin zu diversen Fernschulen wie SGD und ILS, bei denen ich mehrfach eingeschrieben war. Gescheitert sind diese Versuche dann an meiner Motivation, vielleicht auch deshalb, weil ich nicht wirklich überzeugt von diesem Weg war und ich keine Lust hatte, mich mit so „nutzlosen“ Dingen wie bspw. Mathe zu befassen.

 

Über diese erfolglosen Versuche sind dann ein paar Jahre ins Land gegangen, bis ich plötzlich Anfang 30 war. In dieser Zeit habe ich meinen Mann kennengelernt und bin in ein anderes Bundesland umgezogen. Dort habe ich dann erfahren, dass man über eine Fachweiterbildung („Meisterprüfung“) auch ohne Abi an Dualen Hochschulen Soziale Arbeit studieren kann. Da ich inzwischen schon die 30 überschritten hatte erschien mir der Weg über eine Aufstiegsfortbildung sinnvoller, vor allem weil es nur zwei Jahre dauern würde und ich dann sofort ins Studium einsteigen könnte. Gesagt, getan. Ich habe die Fachweiterbildung absolviert, mich danach sofort für einen Studienplatz an der Dualen Hochschule beworben und hätte ihn auch bekommen. Was mir noch dazu fehlte war ein Ausbildungsplatz. Und den fand ich einfach nicht, vermutlich weil ich mit viel jüngeren Schulabgängern um die wenigen Ausbildungsplätze konkurrierte. Zwei Jahre lang hab ichs versucht, ohne Erfolg.

 

Danach dachte ich mir dass es einfach nicht sein soll, habe aufgegeben und meinen Traum begraben. Habe mit inzwischen 37 ein Kind bekommen und mich in der Elternzeit nach einem anderen Studienfach umgesehen. Eins das gut zu meinem Lebenslauf passt und mir den Ausstieg aus der Pflege ermöglichen könnte. Gelandet bin ich dann bei Pflegemanagement und studiere das auch noch aktuell bei der HFH (im 8.Semester). Den Studiengang möchte ich auch unbedingt beenden, weil er sich gut mit der Sozialen Arbeit verbinden lässt um bspw. in der Pflegeberatung oder der Krankenhaussozialarbeit tätig zu werden. Das Studium war also bestimmt nicht umsonst :).

 

Jetzt freue ich mich einfach darauf loszulegen und viele interessante und neue Themen kennenzulernen. Dennoch muss ich an dieser Stelle zugeben, dass sich bei aller Freude auch ein bisschen Irritation breit macht, nachdem ich den Online-Campus der DIPLOMA durchgelesen habe. Von der HFH bin ich es gewohnt, pro Studienfach etwa 5 Studienbriefe mit mindestens 50 Seiten Umfang zu erhalten, einschließlich Literaturempfehlungen. Bei der DIPLOMA habe ich – wenn überhaupt – nur einen Studienbrief pro Fach gesehen, manchmal auch nur ein sogenanntes „Begleitheft“ :confused:. Jetzt weiß ich nicht so genau, was ich davon halten soll, ob die Studienbriefe noch in Arbeit sind (weil der Studiengang ja erst startet) oder ob man sich das ganze Wissen selber zusammensuchen muss. Ich hoffe nicht und übe mich in Geduld...

 

LG Higgins

 

13 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich werde versuchen das Fach "Methodik" anrechnen zu lassen, weil ich da eigentlich genug CP habe. Inhaltlich müsste das auch hinkommen, aber das ist momentan noch nicht aktuell.

 

LG Higgins

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Was für eine Bildungs-Odyssee! Ich wünsche dir schon mal viel Erfolg und freue mich darauf auch diesen Blog von dir zu verfolgen.

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Hallo Higgins,

 

ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute.

 

An unserer Hochschule gibt es übrigends überhaupt keine Studienbriefe. Wir müssen uns in der Tat "das ganze Wissen selber zusammensuchen". Das raubt vielleicht Zeit :(.

 

Dir aber alles Gute!!!!

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Super, es ist nie zu spät sich seinen Traum zu erfüllen!!! Viel Spaß!

Fernstudium ohne Studienbriefe kann ich mir gar nicht so recht vorstellen, bin gespannt auf Deine Berichte.

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Higgins.... ich bin - auch wenn wir uns nicht persönlich kennen - echt stolz auf Dich! 

Und ich drücke meine Daumen so feste ich kann, dass alles gut klappt und sich Deine Wünsche erfüllen!

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Ich drücke Dir die Daumen, dass Du das Studium an der HFH gut zu Ende bringen und voll in Dein Traum-Studienfach startest! Das muss doch wunderbar sein, nach all den Jahren endlich dem Ziel ein so großes Stück näher gekommen zu sein!    :thumbup:

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Klasse, schon drei Blogs zum Studienstart von Sozialer Arbeit an der DIPLOMA. Das wird richtig interessant, eure Eindrücke miteinander zu vergleichen.

 

Gibt es denn im Material schon Hinweise darauf, welche Fachbücher dann die Basis für den Stoff bilden? Steht da in den Begleitbriefen etwas zu drin?  - Ich denke schon, dass sich das Studienkonzept der DIPLOMA von dem der HFH unterscheiden wird.

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Am 29.3.2016 at 21:01 , anjaro sagte:

An unserer Hochschule gibt es übrigends überhaupt keine Studienbriefe. Wir müssen uns in der Tat "das ganze Wissen selber zusammensuchen". Das raubt vielleicht Zeit :(.

 

Das finde ich ziemlich krass, immerhin studiert man oft neben Beruf und Familie :o. Sollte das bei der DIPLOMA auch so sein, wird das eine ziemliche Herausforderung....

 

@Marks: Ich denke auch, das sich das Studienkonzept unterscheiden wird und bin sehr gespannt auf diese Unterschiede. Was die Begleithefte betrifft: Ich hab nur eins überflogen und dort hauptsächlich Literaturempfehlungen gefunden. Ob und wie diese eingegrenzt wurden kann ich aber noch gar nicht sagen.

 

LG Higgins

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Ohh das freut mich das ich nun mal in deinen Blog geschaut habe.. 

Deine Geschichte erinnert mich irgendwie stark an meine, Suchtkrankenhilfe, Abi nachholen/gescheitert am Abendgymnasium, arbeiten in der Pflege, keinen Ausbildungsplatz für das duale Studium gefunden.. nur mit dem Unterschied das ich erst 21 bin :D 

 

Schade das ich nun gelesen habe das du in die virtuelle Variante gehst weil ich werde nach Mannheim auch ein Tag früher fahren.. ;)  Auf jeden Fall zieh das durch egal was kommt oder wie schwierig es wird. Ich bin auch so überglücklich jetzt endlich das machen zu dürfen was ich immer wollte :) 

 

Ich freue mich sehr zu hören wie es dir noch im Studium geht, ich kann 

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So grundsätzlich favorisiere ich eigentlich auch reale Präsenzen, aber dafür müssen eben auch die Rahmenbedingungen passen. Und mit Familie ist die virtuelle Variante deutlich stressfreier, zumal mein Mann eh nicht begeistert davon ist, dass ich jetzt noch ein Studium angefangen habe.

 

Mit 21 hast du ja noch alle Möglichkeiten, v.a. nach dem Studium einen Job zu finden :thumbup:. Dann drücke ich uns allen mal die Daumen, dass wir es schaffen. Offenbar sind ja einige dabei, die sonst keine Möglichkeit haben in den sozialen Bereich zu kommen.

 

LG Higgins

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Hallo Higgins,

 

mit einem Studium der Sozialen Arbeitet findet man auch mit über 40 einen Job. Glaub mir das!!!

Bearbeitet von anjaro
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