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Was sind typische Eigenschaften von Fernstudenten?


Markus Jung

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Kürzlich bin ich im Blog von studienscheiss auf den Artikel 26 Eigenschaften, die starke Studenten ausmachen gestoßen und frage mich, ob es Merkmale gibt, die  typisch sind für erfolgreiche Fernstudierende. 

 

Ich fange mal an und ihr könnt ja gerne ergänzen.

 

Nach meinem Eindruck sind erfolgreiche Fernstudierende diszipliniert und motiviert - nicht ununterbrochen, aber doch meistens. 

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Frau Kanzler, Sie sprechen mir aus der Seele. Motiviert war ich bis ca. zur Hälfte meines Bachelorstudiums. Seitdem (zweite Hälfte Bachelor, Zielgerade Master) bin ich eigentlich nur noch diszipliniert. Motivation wäre zwar eine schöne Begleiterscheinung zum Studium, die sicherlich einiges leichter machen würde, ist bei mir aber seit längerem komplett verschwunden.

 

Wenn ich mich mal zu den erfolgreichen Fernstudenten dazuzähle, würde ich neben der Disziplin noch die folgenden Eigenschaften nennen:

  • leidensfähig (ist mir tatsächlich als erstes eingefallen, danach kam erst einmal lange nichts)
  • Durchhaltevermögen
  • strebsam/zielorientiert
  • strukturiert und organisiert
  • eigenbrötlerische Veranlagung (etwas drastisch ausgedrückt, wenn man aber nicht selbstständig arbeiten kann und auf ein Team angewiesen ist bzw. am liebsten im Team/mit Menschen arbeitet, ist ein Fernstudium evtl. nicht das Richtige) 

Es schadet sicherlich auch nicht, wenn man eine masochistische Ader mitbringt ;-) .

 

Vermutlich gibt es auch irgendwo einen Fernstudenten, der sogar noch am Ende seines Studiums mit Spaß und Freude bei der Sache ist. Der wird ggf. nicht jeden Punkt mit mir teilen ...

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Ich stelle es mir schwer vor, diszipliniert zu bleiben, wenn jegliche Motivation fehlen sollte. Warum dann auch? - Wenn ich überhaupt nicht mehr weiß, warum ich das Ganze mache und es mir auch in keiner Weise klar machen kann, was ich damit erreichen möchte, kann ich es auch bleiben lassen.

 

Es ging ja um erfolgreiche Fernstudierende, und die waren dann wohl diszipliniert, sonst wären sie nicht erfolgreich. 

 

Allen anderen bis hierher genannten Punkten stimme ich auch zu.

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Mir ging es mit der Motivation und der Disziplin so, als ich meine berufsbegleitende Familientherapieausbildung gemacht habe. Drei Jahre lang jährlich vier Einheiten zu je vier Tagen Präsenz, dazu vier Tage verpflichtend Peergruppentreffen, parallel dazu supervidierte und zu dokumentierende Sitzungen mit Familien ... alles zusätzlich zur Arbeit, weil sich nur ein Teil während der Arbeit machen ließ und der Arbeitgeber kaum freigestellt hat für die Ausbildung.

 

Nach zwei Jahren war ich fertig mit der Welt, Lust hatte ich keine mehr und nur der Blick auf das schon ausgegebene Geld hat mich diszipliniert genug sein lassen, das letzte Jahr auch noch durchzuziehen.

 

Geht also nur mit Disziplin!

 

;)

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Hier sind schon viele Begriffe gefallen, die ich auch genannt hätte. Allerdings kann ich einem Begriff überhaupt nicht zustimmen und zwar der eigenbrötlerischen Veranlagung. Ein Studium - und auch ein Fernstudium - ist niemals eine Sache, die man gut (nicht auf die Noten bezogen, sondern auf den Aufwand und die psychische Belastung) alleine machen kann. Meine Erfahrung von der FernUni und der Uni Stockholm ist im Gegenteil, dass Fernstudenten besonders teamfähig sind.

 

Die Fernstudenten, die ich kenne, sind alle ein bisschen verrückt. Sie studieren alle neben einem Präsenzstudium, neben dem Beruf oder mit Kindern - oder einer Kombination aus allem. Sich eine solche Arbeitsbelastung aufzuerlegen, muss doch irgendwie verrückt sein.

 

Ich stimme Frau Kanzler bezüglich der Motivation zu. Motivation gehört zu Beginn des Studiums auf jeden Fall dazu. Und mit Sicherheit ist es auch eine Motivation, nur auf einen Abschluss hinzuarbeiten. Allerdings ist Motivation nichts, was dauerhaft über einen längeren Zeitraum gleichbleibend vorhanden sein kann, geschweige denn ist es eine "besondere Eigenschaft" von Fernstudenten.

 

Strukturiert und organisiert mag wohl auf die meisten Fernstudenten zutreffen, passt aber überhaupt nicht zu mir. Ich nenne mich gerne den "Chaosmanager", da ich erst richtig arbeiten kann, wenn das Chaos voll im Gange ist. Ich bin dann derjenige, der das Chaos zähmt, jedoch nicht unbedingt strukturiert oder organisiert. Im Gegenteil, Chaos fördert erst die Kreativität zur Problemlösung.

 

Ich würde außerdem mal die Begriffe stressresistent, konzentriert und frustrationstolerant in den Raum werfen.

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vor 7 Stunden, Azurit schrieb:

Hier sind schon viele Begriffe gefallen, die ich auch genannt hätte. Allerdings kann ich einem Begriff überhaupt nicht zustimmen und zwar der eigenbrötlerischen Veranlagung. Ein Studium - und auch ein Fernstudium - ist niemals eine Sache, die man gut (nicht auf die Noten bezogen, sondern auf den Aufwand und die psychische Belastung) alleine machen kann. Meine Erfahrung von der FernUni und der Uni Stockholm ist im Gegenteil, dass Fernstudenten besonders teamfähig sind.

 

Das kommt wohl sehr stark auf den Typ an. "Niemals" würde ich nicht sagen, ich bin der lebende Beweis dafür ;-) . Beruflich kann ich meine Arbeit nicht alleine erledigen, da brauche ich mein Team. Im Studium (und auch schon im Abi, das ich auch nebenberuflich nachgeholt habe), habe ich immer wieder versucht mit Leidensgenossen zusammen zu arbeiten. Es hat nie (und das ist nicht übertrieben) geklappt. Ich war immer sehr schnell von meinen Kommilitonen genervt und bin tatsächlich jedes Mal im Nachgang zu dem Schluss gekommen, dass ich es ohne Teamarbeit schneller (also jetzt nicht die Arbeit von bspw. allen 5 Teammitgliedern, sondern dann entsprechend "mein" Fünftel von der Teamaufgabe), entspannter und mit einem besseren Ergebnis geschafft hätte. D. h. bei mir waren es nicht einmal die mangelnden Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, ich wollte es (nach ein paar Versuchen) schlichtweg nicht mehr. Psychisch belastet mich mein Fernstudium nicht (hat es auch nie). Der Aufwand ist zwar hoch, aber durchaus machbar (und letztendlich ist es ja wichtig, dass jeder den Stoff verstanden hat, und nicht nur ein Fünftel davon). Aber vielleicht bin ich in der Hinsicht auch etwas speziell ;-) .

 

vor 9 Stunden, Markus Jung schrieb:

Ich stelle es mir schwer vor, diszipliniert zu bleiben, wenn jegliche Motivation fehlen sollte. Warum dann auch? - Wenn ich überhaupt nicht mehr weiß, warum ich das Ganze mache und es mir auch in keiner Weise klar machen kann, was ich damit erreichen möchte, kann ich es auch bleiben lassen.

 

Das ist ja gerade die Kunst, wenn man diszipliniert ist. Auch mal die Zähne zusammenbeißen und durch. Nur weil ich nicht motiviert bin, muss es ja nicht heißen, dass ich nicht mehr weiß warum ich das mache bzw. dass es keinen Grund dafür gibt. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass bei Frau Kanzler das bereits ausgegebene Geld für die Motivation gesorgt hat. Aber das ist für mich jetzt erst einmal kein Ansporn, kein Antrieb im Vergleich zu "Ich will das machen, weil ich das Thema so interessant finde", "ich will das machen, weil mir mein Chef eine Beförderung in Aussicht gestellt hat", ... 

 

Also klar, streng genommen hast du recht, Markus. Für jede Handlung muss man in irgendeiner Form motiviert sein. Aber dann ist eine besondere Eigenschaft von Leuten, die ihre Toilette putzen, auch, dass sie total motiviert sind ;-) .

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Am 31.1.2017 at 20:57 , StefanK schrieb:

Für jede Handlung muss man in irgendeiner Form motiviert sein. Aber dann ist eine besondere Eigenschaft von Leuten, die ihre Toilette putzen, auch, dass sie total motiviert sind ;-) .

 

Ja, so sehe ich es. Auch um Disziplin aufzubringen, muss ich eine Motivation haben. Und wenn es das Geld ist, das ich sonst zum Fenster raus geschmissen habe.

 

Und ja, auch um meine Toilette zu putzen, benötige ich eine Motivation. Zum Beispiel, dass ich es sauber haben möchte, gesund bleiben möchte etc. "Total" motiviert zu sein ist dann wieder etwas anderes.

 

Und sicherlich gibt es auch Phasen in einem Studium und in anderen Bereichen, in denen die Motivation geringer oder einem nicht mehr so deutlich ist. Wenn das jedoch länger anhält, wird sich das auswirken und stelle ich auch immer wieder hier in den Berichten in den Blogs fest.

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Ich denke man muss eine innere Ruhe haben. Weiß jetzt gar nicht ob das mit Disziplin zusammen hängt. 

 

Manche Menschen möchten Dinge sofort verstehen oder nach maximal 2 Mal lesen oder rechnen. Wenn sie es nicht verstehen, dann lassen sie es sich erklären und verstehen es (vielleicht) oder sie lernen auf Lücke. 

 

Ein Mensch der Ruhe bewahren kann, liest und rechnet so oft bis er davon überzeugt ist, dass er es versteht und auch eventuelle Abwandlungen versteht. 

 

Diese innere Ruhe ist sehr wichtig, wenn man Fernstudent ist und die meiste Zeit alleine lernt. 

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