Würdet ihr die FH wechseln?

[Angelus]

Wie ihr bestimmt schon mitbekommen habt, komme ich bei dem Studium Web- und Medieninformatik der SRH einfach nicht voran. Ich habe Mitte 2021 dort gestartet und bisher 7 Module abgeschlossen. 2023 war ein Jahr, welches ich gerne nicht erlebt hätte, mit Kontaktabbruch zu meiner Familie, dadurch bedingten Wohnungswechsel und zudem ein selbst angestoßener Arbeitgeberwechsel. Das zweite Halbjahr hatte ich auch ein Urlaubssemester beantragt, sodass ich nun im 5. Semester bin. Grundsätzlich geplant habe ich eh die vollen 72 Monate auszureizen. Ob das so klappt ohne auch noch mit weiteren Kosten zu verlängern sei dahingestellt.

 

Wenn ich heute kündigen würde, könnte dies dann glaube ich zum 31.08. erfolgen, dann hätte ich 32 Zahlmonate voll. Die Crux daran ist, dass man bei Teilzeitzahlung den Differenzbetrag zum Vollzeitbetrag nachzahlen darf. Dann wäre ich ja so gut wie beim vollen Betrag fürs Studium (36 Monate) für - selbstverschuldet - so gut wie nix.

 

An der Brand University habe ich ein Modul Webdesign abgeschlossen, um mir dieses hoffentlich bei der SRH anrechnen lassen zu können. Derzeit stecke ich mitten in der B-Aufgabe bei der WBH im Nanodegree Gestaltung interaktiver Systeme. An dieser gefällt mir die praxisnahe Aufgabe, der (zwar lockere) Zeitdruck und die Vertonung der Studienbriefe. Durch diese Zertifikate hoffe ich auf Anrechnung von 1 - 2 Modulen.

 

Gleichzeitig liebäugle ich mit dem SAP-Zertifikat, was ich mir bei der SRH auf jeden Fall für das Wahlmodul ERP anrechnen lassen könnte. Grundsätzlich könnte ich mir auch noch das Wahlmodul Business Intelligence anrechnen lassen, was ich vorher bei der SRH belegt hatte - aber halt dachte, dass ich dann ja lieber ein neues Wahlmodul absolvieren könnte.

 

Mein Hindernis ist irgendwie die Überwindung mich an den Schreibtisch zu setzen. Durch die 180 Tage nach Anforderung der B-Aufgabe käme man bei der WBH irgendwann in Zeitdruck. Allerdings tendiere ich dort zum Studiengang Digitale Medien, was leider kein Informatik im Namen hat, was im öD halt wichtig wäre. Ggf. auch Game Development, hätte aber das selbe Problem und klingt vielleicht noch einen Ticken mehr nach Spaßstudium ohne Zweck.

 

Sehr liebäugeln tue ich mit dem Online-Abendstudium der Euro FH, was diesen September starten soll. Der Anrechnungsantrag läuft und das Ergebnis soll wohl ewig dauern… Dort hätte ich natürlich direkt eine Strukturzunahme von 200%…

 

Weitere Möglichkeit wäre mir evtl. noch ein paar Zertifikate für Anrechnungen zusammen zu sammeln, was jedoch auch immense Zusatzkosten bedeuten würde und mein Erspartes anzapft. Aber das würde ein Wechsel aufgrund dieser tückischen Vertragsregelung ja leider auch.

Tendenziell lässt mich auch der Technische Redakteur der der Diploma nicht los. Der Studiengang wird zum nächsten Semester umstrukturiert und heißt dann glaube ich Informationsdesign. Aber das ist etwas, was ich im öD nicht wirklich gebrauchen könnte. Und ob ich damit mein Gehaltslevel halten könnte wäre dann auch fraglich. Stellen wären in der Nähe zumindest vorhanden. Der TR wäre aber auch per Berufsverbandszertifikat gut machbar und beides würde ein IT-Studium gut ergänzen.

 

Mein jetziger AG weiß vom Studium und hat’s zumindest wohlwollend zur Kenntnis genommen. Voraussetzung für die Stelle war es aber nicht. Die SRH-Module würden allerdings perfekt zur Stelle passen.

 

Ich würde schon sagen, dass Medieninformatik grundsätzlich in die richtige Richtung geht, da es „brauchbarer“ ist als der technische Redakteur. Da ich eben nicht zu sehr in die Technik, aber auch nicht zu sehr ins Design möchte… Grundsätzlich machbar halte ich es auch.

 

Hilft mir wirklich nur noch der Arschtritt von außen??? Auf großartige Änderungen beim WMI-Studiengang kann ich eigentlich nicht hoffen, da der bei der SRH ausläuft.

 

[Markus Jung]

Was 2023 bei Dir passiert ist, war ja ganz unabhängig vom Studium.

 

Ansonsten lese ich aus dem, was Du alles machst oder überlegst, dass Du vor allem die Abwechslung schätzt. Aber sobald Du irgendwo anders im Bachelor eingeschrieben bist, hast Du auch wieder die Routine. Und ob dort dann wirklich alles besser ist?

 

Ich würde dazu tendieren, es durchzuziehen. Und Dir weitere Zertifikate etc. eher als Belohnung zu setzen, statt Dich damit abzulenken.

 

Du schreibst auch, dass die Module der SRH perfekt zur Stelle passen. Kannst Du daraus auch eine Motivation ziehen, das Wissen dann im Job anwenden zu können?

 

Was den Druck angeht, kannst Du Dir denn auch selbst aufbauen? Oder hier Deinen Blog dazu nutzen, dass Du Dir Fristen setzt und diese auch kommunizierst?

[KanzlerCoaching]

vor 47 Minuten schrieb Angelus:

Mein Hindernis ist irgendwie die Überwindung mich an den Schreibtisch zu setzen.

 

Neben den persönlichen Belastungen im Jahr 2023 sehe ich den zitierten Satz als einen Kernsatz in Ihrer Problembeschreibung. Mir wird nicht klar, ob das mit den Themen zusammenhängt, die Sie bearbeiten sollen oder ob es primär darum geht, dass Sie es nicht schaffen, sich die Struktur und die Selbstorganisation zu schaffen, die für ein erfolgreiches Studium notwendig ist.

 

Wenn es ein Problem von Struktur und Selbstdisziplin ist, dann glaube ich nicht, dass das durch einen Wechsel des Anbieters oder des Studienfaches lösbar ist. Denn selbst in einem Präsenzstudiengang mit strenger Anwesenheitspflicht bei Vorlesungen und Seminaren müssen Sie die diversen Themen nacharbeiten und für Prüfungen lernen. Und das Hindernis überwinden, sich an den Schreibtisch zu setzen.

 

Bevor Sie also mit einem Wechsel des Studienanbieters frisches Geld versenken, um in zwei Jahren an der gleichen Stelle zu stehen wie im Moment, würde ich noch mal in mich gehen und versuchen, an die Ursachen für Ihr Problem zu ergründen - oder ihnen zumindest näher zu kommen.

[AZI]

Moin

 

Wie du dir schon selbst ausgerechnet hast dürfte es keinen Sinn machen geldtechnisch jetzt noch zu wechseln. Anstatt dich in diversen Nebenschauplätzen zu verwickeln wäre es vielleicht sinnvoll Das Projekt Studium durchzuplanen. 

Geh vom letzt Möglichen Punkt aus an dem Du fertig sein musst um keine Mehrkosten zu haben und Plane Rückwärts. Danach Plane noch mal Vorwärts und dann schau wann du was erledigt haben musst um dein Studium abzuschließen.

Und dann Folge deinem Plan. Kein Nanodegree hier, oder Zusatz Modul da sondern hinsetzen und machen ohne weitere Ablenkung...

 

Ist zumindest meine Empfehlung. Ach und ich empfehle "Eat the Frog", wenn das Möglich ist. Das schlimmste zuerst, dann kannst du dich am Ende auf die leichten oder spaßigeren Aufgaben freuen ;)

[Indigo]

Ich denke - wenn ich Deinen Beitrag so lese - dass das größte Problem in einer fehlenden oder zumindest unzureichenden Selbstorganisation und vielleicht auch mangelnden Selbstmotivation besteht. Infolgedessen glaube ich auch nicht unbedingt, dass ein Wechsel ins Online-Abendstudium an der Euro-FH die Lösung Deines Problems darstellt - zumal die Online-Veranstaltungen überwiegend freiwillig sind, so dass auch hier das Leben und all die damit verbundenen Ablenkungsmöglichkeiten dazwischen kommen können.

 

Ich denke, Du solltest Dir vielmehr eine Struktur schaffen (z.B. einen Wochenplan schreiben oder Dir fixe Termine setzen, bis zu welchen Du eine konkrete Sache erledigt haben möchtest) und Dich, wenn Du Dich erfolgreich an diese Struktur gehalten und das jeweilige Ziel erreicht hast, selbst belohnen. Solltest Du keinen richtigen Lernplatz haben, so könnte es Dir unter Umständen auch helfen, einen solchen einzurichten oder - sofern bereits vorhanden - diesen ansprechend umzugestalten, so dass Du dich gerne an diesem Platz aufhälst.

[Vica]

Ich empfinde das alles als sehr rationalisiert und dass man sich dabei schnell verlieren kann :-) Kostenaufstellungen, Umrechnungen, Kosten-Nutzen-Analysen. Aber ob man in diesem Dschungel wirklich mehr Motivation finden könnte?
Ist es ein Studium für dich denn auch etwas Sinnerfüllendes, also z.B.: Spannend, Stoff macht neugierig, anstrengend, aber herausfordernd,  vielleicht sogar Verwirklichung oder Identitätsstiftung? Auch wenn es vielleicht nicht "das vernünftigste Fach" ist?

Ähnlich wie Frau Kanzler

vor 22 Stunden schrieb Angelus:

Mein Hindernis ist irgendwie die Überwindung mich an den Schreibtisch zu setzen.

finde ich, dass das eigentlich der Kern des Problems ist und man herausfinden muss, wogegen genau die Überwindung konkurriert :-). Und hier ist dann radikale Ehrlichkeit mit sich selbst gefragt, egal was man für Prinzipien hat. 
 

Zitat

Hilft mir wirklich nur noch der Arschtritt von außen??? 

Da das eine offene Frage ist, würde ich auch so offen antworten: Hoffentlich nicht. :-)
Kommt auch drauf an, wie du dir einen Arschtritt von außen so vorstellst. Es gibt vermutlich niemanden, der hinter einem steht und auf die Finger haut. Warum auch? Ein Fernstudium ist ja keine Tätigkeit als Galeerensklave.
Deswegen bin ich da für Ehrlichkeit zu sich selbst: Was hemmt mich? Wie viel Ruhe brauche ich? Wie stark interessiert es mich. Unabhängig davon, was die Kostenaufstellung dazu sagt :-). 

Beste Grüße

[KanzlerCoaching]

vor 38 Minuten schrieb Vica:

Zitat

Hilft mir wirklich nur noch der Arschtritt von außen??? 

Da das eine offene Frage ist, würde ich auch so offen antworten: Hoffentlich nicht. :-)
Kommt auch drauf an, wie du dir einen Arschtritt von außen so vorstellst. Es gibt vermutlich niemanden, der hinter einem steht und auf die Finger haut. Warum auch? Ein Fernstudium ist ja keine Tätigkeit als Galeerensklave.

 

Auf jemanden von außen zu hoffen oder jemandem diese Aufgabe zuzuweisen, das würde ja auch bedeuten, die Verantwortung an diese Person abzugeben. So nach dem Motto "Streng Dich mal an, mich zum Lernen an den Schreibtisch zu bekommen. Sonst bist Du schuld, wenn ich mein Studium nicht abschließe. Und damit auch schuld daran, wenn ich meine beruflichen Pläne nicht umsetzen kann."

 

Das wollen Sie, Angelus, als erwachsener Mensch doch ganz sicher nicht!

Bearbeitet 16. Mai von KanzlerCoaching

[AZI]

Den Sklaventreiber vertreiben wir mal ganz schnell wieder aus dem Kopf, ich seh sowas immer vor meinem geistigen Auge. Angekettet an den Schreibtisch ein Dicker Typ im Römerkostüm mit Peitsche dahinter und in der anderen Ecke des Raums der Trommler der den Takt vorgibt.......

Aber eine andere Alternative kam mir bei dem Bild in den Sinn:

Wie wäre es mit einer Lerngruppe? 

Studenten aus deiner Region, oder auch über Zoom/Discord Online, die sich austauschen gegenseitig helfen oder einfach eine Online zeit vereinbahren in der sie gemeinsam lernen, jeder an seinem Stoff aber man sich gleichzeitig austauschen und Motivieren kann.

Auch gibt es an vielen Fernhochschulen Regionale Stammtische der Studenten, wo man sich anschließen kann. Auch da könnte man sich Motivation und Energie holen.

Ach und wie jemand vorgeschlagen hat, kann auch das Bloggen und sich dabei Ziele und setzen sehr motivierend sein :)

[KanzlerCoaching]

vor 2 Stunden schrieb AZI:

Den Sklaventreiber vertreiben wir mal ganz schnell wieder aus dem Kopf, ich seh sowas immer vor meinem geistigen Auge. Angekettet an den Schreibtisch ein Dicker Typ im Römerkostüm mit Peitsche dahinter und in der anderen Ecke des Raums der Trommler der den Takt vorgibt.......

 

Zu viel Asterix gelesen, wa?

 

🤪

[AZI]

ganz genau