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Hausarbeiten, Einsendeaufgaben, Workbooks & Co. Notenvergabe "zu" positiv?


CarlaC.

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Ich habe über verschiedene Fernhochschulen und Studiengänge hinweg die Erfahrung gemacht, dass ich in schriftlichen "häuslichen" Arbeiten i. d. R. bessere Noten bekomme als in Klausuren - und das unabhängig vom Klausurformat, also MC oder Freitext.

 

Meine Hypothese (vielleicht wäre das ja mal ein Thema für eine Abschlussarbeit in Bildungswissenschaften oder so 😉): Die Ergebnisse von Klausuren ähneln eher einer Normalverteilung - je nach Hochschule/Studienfach vielleicht ein bisschen noch vorne oder hinten verschoben, während sich die Noten für häusliche Arbeiten gleichmäiger verteilen oder vielleicht sogar mal eine U-Form annehmen. Wie gesagt, das ist nur eine Vermutung und müsste noch bestätigt (oder widerlegt) werden.

 

Klausuren sind halt immer eine Momentaufnahme und zielen auf das Reproduzieren von Wissen ab. Da spielt dann die eigene Tagesform mit rein, aber auch ein bisschen Glück, welche Themen abgefragt werden und ob man beim Lernen die richtigen Schwerpunkte gesetzt hat. Dazu kommt die zeitliche Limitierung. Bei den Hausarbeiten, die ich geschrieben habe, ging es dagegen darum, sich ein neues Themengebiet zu erarbeiten und dann "wissenschaftlich" aufzubereiten. An meiner letzten Hochschule gab es für Hausarbeiten im Grunde auch keine zeitliche Begrenzung. Ich würde meinen, bei dieser Art von Hausarbeiten kann eine (sehr) gute Leistung mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit erreicht werden, wenn man sorgfältig arbeitet und nicht am Thema vorbei schreibt.

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Zitat

Bei den Hausarbeiten, die ich geschrieben habe, ging es dagegen darum, sich ein neues Themengebiet zu erarbeiten und dann "wissenschaftlich" aufzubereiten. An meiner letzten Hochschule gab es für Hausarbeiten im Grunde auch keine zeitliche Begrenzung

 

Bei meiner damaligen Präsenz-Universität (Sitz Unter den Linden ;-) ) war es auch typisch und mit wenigen Ausnahmen ganz zu Beginn des Grundstudiums oder sehr überarbeiteten/fehlplatzierten Leuten gingen Hausarbeiten meistens recht glatt über die Bühne. Münkler war nach meiner Erfahrung der einzige mit relativ knapper Zeit- und Themenvorgabe (1 Woche für Muttersprachler:innen, 1-3 Tage extra für DaF, Thema aus Lostopf gezogen).

 

Was ich damit sagen möchte: Ich glaube, gerade für Menschen, die nicht ganz frisch im akademischen Betrieb sind, stellen Hausarbeiten im Regelfall in der Tat eine beherrschbare Aufgabe dar, egal ob in Präsenz oder Fern. Die einzige "schlechte" (2,3) Hausarbeit nach meiner ersten an der HU war ein ziemliches methodisches Experiment.

Bearbeitet von Burtchen
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vor 53 Minuten schrieb Burtchen:

Was ich damit sagen möchte: Ich glaube, gerade für Menschen, die nicht ganz frisch im akademischen Betrieb sind, stellen Hausarbeiten im Regelfall in der Tat eine beherrschbare Aufgabe dar, egal ob in Präsenz oder Fern.


Beherrschbarer bestimmt, mir war die Hausarbeit immer die liebste Prüfungsform. Das Notenspektrum wurde jedoch ausgeschöpft bei uns. Ich habe zu einer ähnlichen Zeit studiert wie du, mein Präsenzstudium ist ca. 20 Jahre her. Eventuell hängt mein aktueller Eindruck der überraschend guten Benotung auch mit der generellen Noteninflation zusammen, die ja auch an Universitäten bei vielen Fächern beobachtet wird.

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vor 7 Minuten schrieb DerLenny:

Hast du hierfür Belege?

Also Zahlen aus vergleichbaren Studiengängen damals und heute, die das Spektrum der Noten damals und heute und die von Dir beschriebene Inflation zeigen?


Auf die Schnelle habe ich nur was aus 2012 gefunden (mein Studium habe ich damals 1998 begonnen).

"Ein weiteres zentrales Ergebnis des vorliegenden Arbeitsberichtes ist die fortgesetzte Tendenz zur Vergabe besserer Noten. In den universitären Studiengängen mit traditionellen Abschlüssen – Diplom und Magister sowie Staatsexamen ohne Lehramt – ist beispielsweise der Anteil der mit „gut“ oder „sehr gut“ bewerteten Abschlussprüfungen zwischen 2000 und 2011 um knapp neun Prozentpunkte von 67,8 % auf 76,7 % gestiegen."

https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2627-12.pdf?__blob=publicationFile&v=2
 

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Am 23.3.2024 um 13:37 schrieb CarlaC.:

Prüfungsleistungen wie Hausarbeiten, Einsendeaufgaben, Workbooks und Co. scheinen bei mir bei privaten Fernhochschulen durchweg sehr gut bis gut bewertet zu werden, unabhängig vom Anbieter und unabhängig vom Studiengang, von einer 3 oder 4 habe ich hier tatsächlich nie gelesen.

Das hier wären Beispiele: 

 

 

Sowas kann also schon mal passieren. Aber wie bereits gesagt wurde, weil man oft selbst bestimmt wann man die Arbeit abgibt, sollte es im Vergleich zur Klausur idR zu besseren Noten kommen wenn man gründlich prüft, ob man alle Vorgaben usw. beachtet hat. (Dafür tun die Fehler die aus Missverständnissen entstehen deutlich mehr weh, weil es dann nicht einfach Flüchtigkeitsfehler sind)

Bearbeitet von PVoss
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Also das man nur gute Noten bekommt kann ich bei mir nicht bestätigen 😂 

 

was ich wohl sagen kann, wenn man vom Thema Ahnung hat, kann man gute Note erhalten. Ich habe auch schlechte dabei.

 

es ist eine normale Mischung. Es ist wie immer, im Bachelor musste man wissen was dem Prof wichtig war, damit man eine gute Note bekommt. Ist bei der Fernhochschule nicht anders. Auch bin ich schon bei Modulen durch gefallen 🤷‍♂️. Geschenkt ist es leider nicht 😥

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vor einer Stunde schrieb cheester88:

Geschenkt ist es leider nicht 😥


Das wollte ich wirklich gar nicht sagen. Ich persönlich fand den Anspruch wirklich hoch, wenn auch die Note wohlwollend. Nicht super krass wohlwollend, aber eine halbe Note besser als erwartet. 

Ich habe zum Notenunterschied Privat/Staatlich noch diese Untersuchung hier gefunden, die Schlussfolgerung schafft allerdings auch keine Klarheit. Natürlich kann es an der besseren Aufbereitung der Inhalte liegen und der besseren Betreuung.

https://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/19_1/Herrmann.pdf

Bearbeitet von CarlaC.
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Danke euch für die spannende Diskussion. :) Ich denke, es braucht allüberall mehr Transparenz im Sinne von Vergleichbarkeit. Siehe Benotungen in Jura, die ein Fall für sich sind. Oder eben starke Unterschiede in der Benotung bei gleichen Fach zu gleicher Zeit, abhängig von der einzelnen Hochschule oder Universität.

In welchem Bereich liegt man denn prozentual mit der erhaltenen Note: Das wäre doch jeweils wertvoll für Studierende und Personaler.

Wenn mein Teenie-Sohn mit einer Note nach Hause kommt, frage ich zum Beispiel nach dem Notenschnitt der Klasse. Ich finde es hilfreich für die Einordnung. 

Bearbeitet von CarlaC.
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