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Azurit

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Blogbeiträge von Azurit

  1. Azurit
    Schon seit Jahren denke ich darüber nach, die Ausbildung zum Heilpraktiker zu machen. Im Endeffekt habe ich dann doch nie damit angefangen - keine Zeit, kein Geld, macht das überhaupt Sinn?
    In spätestens drei Wochen ist die Sanierung meiner Wohnung endlich abgeschlossen - das heißt, es wird endlich wieder Zeit frei. Und die möchte ich natürlich nutzen.
    Ich habe mich vorerst bewusst dazu entschieden, mich nicht in einen Fernlehrgang einzuschreiben. Das hat zwei Gründe. Erstens möchte ich die Zeit, die jetzt freigeworden ist, nicht komplett mit neuem Zeitdruck ausfüllen. Fristen, festgelegte Seminartermine und Ähnliches will ich vermeiden. Zweitens sind die Fernlehrgänge extrem teuer und die Durchfallquote in der staatlichen Prüfung trotzdem hoch.
    Grundlage ist die Heilpraktiker-Akademie von Rudolf Schweitzer, die ich mir nun gebraucht gekauft habe. Auch die Entscheidung für dieses Lehrwerk habe ich bewusst getroffen. Die Standardwerke sind ja Naturheilpraxis heute von Elvira Bierbach und Lehrbuch für Heilpraktiker von Isolde Richter. Beide Bücher sind schon relativ teuer, dazu kommt, dass selbst die alten Auflagen gebraucht weiterhin teuer sind. Die alten Auflagen sind laut Internet zum Teil auch fehlerbehaftet und vor allem auch nicht aktuell, was den juristischen Teil angeht. Meiner Meinung nach noch ein Manko: Beide Autoren sind Heilpraktiker, die Prüfung wird jedoch von einem Arzt abgenommen. Zudem komme ich mit der ausschweifenden Schreibweise vieler weiblicher Autoren nicht zurecht. Rudolf Schweitzer ist ein Mann und Arzt, dementsprechend hat mir sein Werk besonders zugesagt. Außerdem ist es sehr viel ausführlicher als die anderen beiden Bücher, da es aus 14 Bänden besteht. Und noch ein Grund: Wer schleppt gerne einen riesigen Wälzer mit sich herum? Ich jedenfalls nicht, da bevorzuge ich schon die Art und Weise mit mehreren Büchern. Und sollte der juristische Teil nicht mehr aktuell sein, wenn ich meine Prüfung machen möchte, kann ich den juristischen Teil neu für 30 Euro nachkaufen.
    In diesem Blog möchte ich euch meine Erfahrungen mit dem Heilpraktiker-Selbststudium mitteilen - und natürlich auch die, die ich mache, falls ich mich doch noch für einen Anbieter entscheide. Wie immer freue ich mich über eure Kommentare
    Demnächst geht es los, die Bücher sollten diese Woche noch verschickt werden.
  2. Azurit
    Nachdem ich diverse Gründe für ein Fernstudium in Schweden gefunden hatte, musste ich mich nun in das schwedische Studiensystem einarbeiten und passende Programme bzw. Kurse finden. Einfacher gesagt als getan! Meine Erkenntnisse über das Studium auf Bachelor-Niveau möchte ich daher in diesem Blog-Eintrag mit euch teilen.

    Die wichtigste Website für ein Fernstudium in Schweden ist diese:
    universityadmissions.se
    Hier findet man alle Kurse und Programme, die auf Englisch angeboten werden. Nun könnt ihr filtern, sodass ihr nur Angebote im Fernstudium angezeigt bekommt:
    Klick auf "More Search Options"
    Häkchen bei "Show only distance courses"
    Wichtig: Man könnte nun noch ein Häkchen bei "Only distance courses without required meetings" setzen. Zu Beginn dachte ich, dass es hier um "required meetings" auf dem Campus geht - das ist aber falsch! Die meisten dieser "required meetings" finden online statt. Daher empfehle ich, dieses Häkchen vorerst nicht zu setzen.
    In meinem Fall habe ich noch zusätzlich ein Häkchen bei "Bachelor's level" gesetzt, da ich noch keinen Bachelor besitze und daher keine Master-Kurse belegen kann.
     
    Nun werden also alle möglichen Kurse und Programme angezeigt, die man in Schweden auf Englisch im Fernstudium studieren kann. Für mich sah das zunächst aus wie ein heilloses Durcheinander. Nun wollte ich aber keine einzelnen Kurse belegen, sondern auch einen Bachelor-Abschluss erwerben. Ich klickte daher zusätzlich das Häkchen bei "Programmes" an und bekam exakt ein Ergebnis:
    Earth Science - Uni Stockholm
    Nachdem ich so euphorisch gesucht hatte, war das eine große Enttäuschung. Das Fach liegt zwar in meinem Interessenbereich, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet. Dabei hatte ich nur das schwedische Studiensystem nicht verstanden...
     
    Die Sache ließ mir keine Ruhe und so fing ich zu einem späteren Zeitpunkt an, weiter zu recherchieren. Ich überlegte, ob es nicht sinnvoll sein könnte, auch einzelne Kurse ohne Abschluss zu belegen. Dabei fiel mir auf, dass man sich in einigen Fächern für eine einzelne "Bachelor Degree Thesis" bewerben konnte. Ich recherchierte weiter und fragte an entsprechenden Hochschulen nach. So fand ich heraus, dass man tatsächlich mehr Bachelor-Abschlüsse im englischen Fernstudium in Schweden erwerben konnte, als ich gedacht hatte. Und so funktioniert das System:
    Man studiert einen Major mit 90 bis 150 ECTS (abhängig vom Fach und der Hochschule), der auch die Bachelor-Thesis enthält. Hinzu kommt je nach Hochschule ein Minor mit beispielsweise mindestens 30 ECTS. Die restlichen ECTS sind völlig frei wählbar. Man bewirbt sich für die einzelnen Kurse ("freestanding") und kann nach dem Erwerb von 180 ECTS den Bachelor erhalten.
     
    Es gibt folgende Major-Fächer:
    Chinese - Hochschule Dalarna
    French - Hochschule Dalarna
    Russian - Hochschule Dalarna
    English Liguistics - Hochschule Dalarna
    English Literature - Hochschule Dalarna
    Portuguese - Hochschule Dalarna
    Spanish Liguistics - Hochschule Dalarna
    Spanish Literature - Hochschule Dalarna
    Japanese - Hochschule Dalarna
    German - Hochschule Dalarna
    Interational Relations - Hochschule Dalarna
    Wind Power Project Management - Uni Uppsala
     
    Solltet ihr noch einen Major entdecken, füge ich diesen natürlich gerne meinem Blog-Eintrag hinzu, damit die Liste vollständig ist
  3. Azurit

    Fernstudium
    Hallo ihr Lieben!

    Sicher habt ihr euch gewundert, wieso ihr von mir in letzter Zeit nichts gehört habt. Vielleicht hat der ein oder andere auch gedacht, ich habe das Fernstudium aufgegeben, nachdem ich nun ein berufliches Ziel vor Augen habe - das habe ich natürlich nicht gemacht! Warum es trotzdem keinen Blog-Eintrag von mir gab, möchte ich euch nun erklären. Zugegeben bin ich auch ein bisschen stolz darauf, was ich in den letzten Monaten alles erreichen konnte, ich erwarte aber natürlich keine Lobeshymnen ;)
     
    Nachdem es an der Präsenz-Uni mit dem E-Learning zunächst nicht so gut lief, kamen die Inhalte dann doch noch nach und nach. Da ich bei der Online-Exkursion in Stockholm dabei war, hatte ich auch einiges verpasst und musste das nachholen. Ende Juli bzw. Anfang August kamen dann auch schon die Prüfungen, die extrem schlecht lagen, sodass ich nur die Hälfte schreiben konnte (aber zum Glück alles mit guten Noten bestanden habe!). An der FernUni ging im letzten Semester leider nicht so viel, da mein Prüfungsort durch Corona gecancelt wurde - das wird sich wohl leider auch dieses Semester nicht groß ändern :( Und natürlich habe ich auch ein paar Sachen für Earth Science gemacht, durch die Flexibilität ist das kein Problem.
    Nachdem meine Jobs durch die Corona-Krise weggefallen sind, habe ich natürlich auch einen Ausgleich gebraucht und mich nach der Auflösung meiner Band im letzten Jahr nach einer langen Phase ohne Musik dazu entschieden, wieder richtig loszulegen. Meine andere Band bestand noch, hier haben wir einige Besprechungen gemacht und Umstrukturierungen vorgenommen. Dann habe ich eine zweite, neue Band gefunden, mit der ich dann auch direkt eine EP aufgenommen habe. Außerdem spiele ich auch wieder in zwei Orchestern, einem Sinfonieorchester und einem Kammerorchester. Daneben habe ich letztes Semester noch einen Verein mitgegründet, mit einer kleinen Partei einen neuen Kreisverband gegründet, mich als Landtagskandidatin aufstellen lassen und Unterschriften gesammelt.
    Natürlich kam auch die Baustelle nicht zu kurz und so haben wir es mittlerweile fast geschafft und in Eigenleistung ohne jegliche Handwerker aus einem Rohbau eine wunderschöne Wohnung gezaubert. Aktuell sind wir am Putzen und stellen Möbel auf, der Umzug kann also hoffentlich bald über die Bühne gehen.
    Im August kam dann die nächste Baumwart-Woche, die ich auch erfolgreich gemeistert habe. Nächste Woche geht es dann schon mit der drittletzten Woche weiter. Für mein berufliches Ziel benötige ich die Praktikantenprüfung und habe mich parallel um Stellen für ein dreimonatiges Praktikum bemüht. Letztendlich habe ich sogar eine bezahlte Stelle bei einem wirklich tollen landwirtschaftlichen Betrieb gefunden und in den letzten 3 Monaten 45 Stunden die Woche mit Schweinen und Kartoffeln gearbeitet. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich mal bis zur Schulter in der Gebärmutter einer Sau stecke, hätte ich ihm nicht geglaubt, aber ich habe es tatsächlich gemacht und es war eine wirklich interessante und tolle Erfahrung. Parallel haben dann die Schulen geöffnet und an meinem freien Tag (Montag) und an meinen Urlaubstagen habe ich dann noch zusätzlich im "alten" Job gearbeitet. Und natürlich die übrigen Prüfungen noch geschrieben. Anscheinend habe ich mich bei meinem Praktikum gut angestellt und das Angebot bekommen, zukünftig einen Tag pro Woche als Nebenjobberin zu kommen. Das Angebot habe ich natürlich sofort angenommen, weil es mir dort wirklich extrem gut gefällt und keiner weiß, ob die Schulen in Zukunft nicht wieder schließen müssen und ich finanziell wieder am Abgrund stehe.
    Und nun hat natürlich auch das Semester an der Präsenz-Uni Anfang November wieder begonnen und ich bin aufgrund meines Praktikums noch etwas im Rückstand, den ich bis nächste Woche wegen dem Baumwart auch nicht aufholen werde. Aber das wird schon noch. Wenigstens kann ich wohl dieses Semester endlich meine Bachelor-Arbeit schreiben, da die Bibliotheken und Schulen (bis jetzt) noch geöffnet sind.
     
    Wie ihr seht, ist in den letzten Monaten also ganz schön was passiert bei mir! Mein Plan für dieses Semester ist es also, die Finanzen mit verschiedenen Jobs wieder in den Griff zu bekommen, die Bachelor-Arbeit zu schreiben, das 2. Semester im Master zu studieren, etwas für Earth Science zu machen und den Baumwart abzuschließen. Und dabei natürlich die Musik, die Politik und meine Vereine nicht zu vernachlässigen. Es wird wie immer eine Herausforderung und ich hoffe, dass ich dann mal öfter dazu komme, euch einen Blog-Eintrag zu verfassen!
  4. Azurit
    Als ich meinen Freunden und Bekannten erzählt habe, dass ich ein Fernstudium in Schweden beginnen möchte, wurde ich sehr fragend angeschaut. "Warum denn in Schweden? Du sprichst doch nicht einmal die Sprache?!" Trotzdem gibt es viele Gründe, ein Fernstudium in Schweden anzustreben. Die Gründe möchte ich in diesem Blog-Eintrag darlegen.
     
    Kostenlose Bildung
    Für schwedische Staatsbürger ist Bildung in Schweden kostenlos - und zwar komplett, d.h. es müssen auch keine Semesterbeiträge o.Ä. wie in Deutschland oder Österreich gezahlt werden. Da innerhalb der EU alle Staatsbürger gleich behandelt werden müssen, entfallen auch für deutsche Staatsbürger die Studiengebühren.
     
    Weltweit anerkannte Top-Hochschulen
    Einige der schwedischen Universitäten und Hochschulen finden sich im weltweiten Ranking auf Top-Positionen wieder, so beispielsweise die Universität in Lund auf Platz 70. Die Anerkennung der Bachelor- und Master-Abschlüsse in Deutschland ist dank Bologna-Prozess gewährleistet.
     
    Ein gut ausgebautes Fernstudien-System mit vielen Angeboten auf Englisch
    Da Schweden ein sehr weitläufiges Land mit teilweise sehr geringer Einwohnerdichte ist, verwundert es nicht, dass das Fernstudium dort sehr beliebt ist. Dementsprechend haben die Hochschulen im Land auch viele Angebote, die im Fernstudium studiert werden können. Einige dieser Angebote - um genau zu ein sind es im Herbst 2016 353 Programme und Kurse - werden in englischer Sprache angeboten. Man muss daher nicht unbedingt Schwedisch lernen, sondern kann bei einem Fernstudium in Schweden auch sein Englisch verbessern.
     
    Offen, freundlich und schnell
    Wer schon einmal an einer deutschen Präsenz-Hochschule studiert hat, kennt folgendes Szenario: Man benötigt dringend eine Information und schreibt daher eine E-Mail an das Studierendensekretariat, die Studienberatung oder den Professor. Nicht zu vergessen, dass diese E-Mail mit allen Höflichkeiten der deutschen Kultur versehen sein muss: "Sehr geehrte Damen und Herren" oder "Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Dr. Dr. Mustermann" sind die Anreden, die Hochschulen in Deutschland erwarten. Die Antwort lässt dann erstmal wochenlang auf sich warten, falls sie überhaupt kommt. Ahnungslos schrieb ich also "deutsche" E-Mails an verschiedene Institutionen in Schweden, z.B. an einen Professor der Universität Stockholm. Die Antworten kamen immer innerhalb von zwei Tagen und auf die deutsche Förmlichkeit wird überhaupt keinen Wert gelegt. Im Gegenteil - man spricht sich mit Vornamen an, sogar den Professor. Das sorgt - trotzdem man in Schweden nicht anwesend ist - für ein familiäres Gefühl.
     
    Wie ihr seht, gibt es also nicht nur einen Grund, ein Fernstudium in Schweden zu beginnen. Ich bin mir sicher, dass ich noch mehr Gründe finden werde, sobald das Studium in zwei Wochen beginnt
  5. Azurit
    Lange habt ihr von mir nichts mehr gehört. Das liegt nicht daran, dass ich meine hohen Ziele nicht umsetzen könnte oder keine Lust mehr auf Fernstudium-Infos hatte. Anfang des Jahres wurde bei meinem Opa Lungenkrebs festgestellt. Keine Angst, es geht ihm heute schon sehr viel besser und die Medikamente schlagen gut an. Meine Oma hat allerdings keinen Führerschein und war dann ganz alleine auf dem Land. Während der Zeit musste ich sie sehr unterstützen, sie beispielsweise zu Opa ins Krankenhaus fahren (und ihn natürlich selbst auch besuchen), ihr beim Einkaufen und Müll wegbringen helfen etc. Neben meinem hohen Pensum und der Unterstützung meiner Oma war dann einfach keine Zeit mehr für Fernstudium-Infos. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen! Ich werde versuchen, meine Blogs nachzuarbeiten und euch wieder ins Bild zu setzen.

    Warum nun ein neuer Blog? Ich habe mich entschieden, im Fernstudium in Teilzeit an der TU Dresden mein Diplom in Maschinenbau zu machen. Ursprünglich hatte ich bereits 2014 darüber nachgedacht, es dann allerdings doch um ein Jahr verschoben und prompt hat sich die Immatrikulationsordnung geändert - ein Teilzeit-Studium (und nur als solches ist das Fernstudium möglich) kann seither nicht mehr als Nebenhörer studiert werden. Also habe ich den Plan ad acta gelegt.
    Nun haben sich allerdings die Regelungen zum Doppelstudium in Baden-Württemberg geändert, sodass ich mich an der TU Dresden als Haupthörer einschreiben kann. Die Genehmigung für das Doppelstudium von meiner Universität liegt mir schon vor. Außerdem habe ich erneut einen Leistungsnachweis angefordert, um mir einige Module anrechnen zu lassen. Da es sich bereits um ein Teilzeit-Studium handelt (das ich auch in Teilzeit absolvieren möchte), wird das für mich durch die Anrechnung noch "chilliger". Im ersten Semester steht dann nur eine Prüfung auf dem Programm (Teil 1 des Informatik-Moduls) und eben die Hälfte der Module Grundlagen Mathematik und Technische Mechanik - Statik lernen.

    Im Wintersemester geht es dann los, allerdings gibt es auch noch eine Hürde: Ich erlaube mir das nur, wenn ich dieses Semester alle geplanten Prüfungen schaffe! (Diesbezüglich bin ich guter Dinge.)
  6. Azurit

    Zusammenfassung
    Hallo ihr Lieben!
     
    Die Zeit vergeht im Flug - seit meinem letzten Blogeintrag ist schon wieder fast ein halbes Jahr vergangen und daher wird es dringend Zeit für ein Update!
    Spoiler: Nach Plan ist tatsächlich im letzten halben Jahr nichts gelaufen und das hat sich bis jetzt auch nicht geändert. Aber lest selbst...
     
    Im Oktober habe ich wie geplant mit dem Master in Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Agrartechnik angefangen. Im Bachelor hatte ich bereits ungefähr zwei Semester des Masters absolviert und konnte mir diese anrechnen lassen. Wie geplant habe ich also die restlichen Module und etwas darüber hinaus belegt.
    Besonders gefreut hatte ich mich auf das Roboter-Modul, das sich dann aber als überaus effizienter Zeitfresser erwiesen hat. Zum einen gab es eine Gruppenarbeit zum Thema Programmieren, wobei alle zwei Wochen eine Programmieraufgabe abgegeben werden musste. Normalerweise trifft man sich für die Bearbeitung dieser Aufgaben in der Uni, was jedoch aufgrund von Covid nicht möglich war. Die Aufgaben können nur mit einem Roboter gelöst werden, pro Gruppe gibt es jedoch nur einen Roboter, sodass immer nur ein Studierender programmieren konnte. Man muss sich also zu Hause treffen, was sich auch alles andere als einfach gestaltet, wenn Kommilitonen aufgrund der Pandemie wieder bei ihren Eltern weit entfernt von der Uni wohnen. Im Endeffekt hatten meine Kommilitonen aber ohnehin keine Programmierkenntnisse, was dazu geführt hat, dass ich die Programmieraufgaben komplett alleine erledigt habe und das ein oder andere mal völlig verzweifelt bin oder vor Wut schäumte (Anmerkung: die Kommilitonen konnten nichts dafür und ich hege auch absolut keinen Groll). Außerdem mussten alle zwei Wochen in Einzelarbeit Konstruktionsaufgaben mit SolidWorks erledigt und abgegeben werden. Ich habe (selbst in meinem Über-120-ECTS-Semester) noch nie so viel Zeit ins Studium investiert :D
    Im Januar folgte dann im Modul Automatisierung noch eine weitere sehr aufwendige Gruppenarbeit und ich musste im Modul Landmaschinen in der Pflanzenproduktion noch einen Vortrag halten (der war kein so großes Problem, da das Thema sehr nah an meiner Bachelor-Arbeit dran war).
    In den anderen drei Modulen, die mir für den Master fehlten, habe ich bis zur Prüfungsphase keine Vorlesung gehört und keine Übung gemacht. Zwei dieser Module habe ich dann direkt mal geschoben, da die Zeit für die Vorbereitung nicht mehr reichte. Die beiden Module im Pflanzenbereich, die ich zusätzlich machen wollte, habe ich schon relativ früh gecancelt. Automatisierung hatte ich sowieso schon geschoben, weil ich am Prüfungstermin keine Zeit hatte.
    Landmaschinen in der Pflanzenproduktion habe ich bestanden, Bewässerungstechnik auch. Jetzt steht noch Statik, Festigkeitslehre und Werkstoffkunde, Automatisierung und Energietechnik an. Statik, Festigkeitslehre und Werkstoffkunde wird sehr knapp, ist am Dienstag und ich bin noch nicht komplett durch mit allen Vorlesungen und Übungsaufgaben. Automatisierung (bis jetzt nichts gelernt) ist eine Woche später, das werde ich vermutlich schaffen. Energietechnik (bis jetzt nichts gelernt) ist wiederum nur eine halbe Woche danach, das werde ich beim besten Willen nicht mehr schaffen und muss ich wohl auf das nächste Wintersemester schieben.
     
    In den anderen Semestern lief im Wintersemester rein gar nichts. Wenn ihr jetzt denkt, das lag sicher daran, dass im Master so viel zu tun war - im Folgenden erzähle ich euch, was sonst noch so alles los war:
    Oktober und November sind die "Hauptzeiten" von Nebenjob 1, da bin ich eine Menge unterwegs. Im Oktober durfte ich dann noch zusätzlich den Chef vertreten und es war die absolute Hölle los (Covid-19-Erkrankungen, sonstige Erkrankungen, Absagen wegen Vorlesungsverschiebungen, usw. usf. und jedes Mal musste Ersatz gefunden werden).
    Im November habe ich meine Grundausbildung beim THW erfolgreich mit 0 Fehlern bestanden, dafür musste ich natürlich auch noch lernen und üben.
    Daneben gab es dann natürlich noch das Übliche zu erledigen: Band-Probe mit Band 1, Band-Probe mit Band 2 (inklusive Videodreh, Tonstudio und diversen Besprechungen), Proben mit dem Sinfonieorchester (inklusive abgesagter Konzerte), Proben und Konzerte mit dem Kammerorchester, seit Januar Proben mit einem weiteren Ensemble, bei dem ich dringend gebraucht werde, diverse weitere Termine in Nebenjob 1 inklusive Vorbereitung und Durchführung von Workshops, diverse Termine in Nebenjob 2, der ganz normale Wahnsinn auf dem Bauernhof in Nebenjob 3 inklusive weiterer Einarbeitung und Chef-Vertretung für eine Woche im Januar (Verantwortung für so viele Tiere und eigenständiges Mitdenken ist mal so viel schwerer wie bei Problemen einfach den Chef dazuzuholen), dazu kam dann noch Nebenjob 4 (Erstellung von Inhalten für eine Website), Vereinsarbeit und die normalen THW-Dienste.
    Für die anderen Studiengänge war da echt überhaupt keine Zeit mehr.
     
    Und ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin ziemlich platt und könnte eine Pause brauchen :D Und das sage ich wirklich, wirklich selten!
     
    Was ist also nun der Plan für das kommende Sommersemester, das schon in wenigen Tagen beginnt?
    Zum Jahreswechsel kam mir spontan die Idee, im Sommersemester meine Master-Arbeit schreiben zu wollen. Dementsprechend habe ich mich bei drei Unternehmen beworben. Eine Absage kam bereits nach einer Woche, vom zweiten Unternehmen habe ich bis heute überhaupt nichts gehört und das dritte Unternehmen hat mich zunächst online kennengelernt und dann bin ich zum Vorstellungsgespräch nach Hannover gefahren. Letztendlich habe ich von dort eine Zusage erhalten. Allerdings handelt es sich um ein Startup, das mir leider nicht sonderlich viel Geld zahlen konnte, sodass ich nebenbei noch zusätzlich einen Nebenjob gebraucht hätte, um die Kosten für ein WG-Zimmer, Krankenversicherung, Essen und Sprit zu decken. Ich habe mich daher dagegen entschieden und abgesagt.
    Dann habe ich den ursprünglichen Plan wieder ausgepackt und mich für Praktika auf Bauernhöfen beworben, um die Praktikantenprüfung abzuschließen. Die Landwirtschaft hat allerdings momentan mit großen Problem zu kämpfen (Energiepreise, Düngemittelpreise usw.) und daher habe ich auch hier keine Zusage bekommen.
    Für einen kurzen Moment habe ich überlegt, die Master-Arbeit an der Uni zu schreiben. Nach eingehender Überlegung habe ich mich aber dagegen entschieden, da ich mich mit dem momentanen Stresslevel alles andere als bereit dazu fühle, nach etwas über einem halben Jahr nach Abgabe der Bachelor-Arbeit schon wieder eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben.
    Da Agrartechnik nach wie vor meine Prio 1 ist, nächste Idee: interessante Zusatzmodule belegen. Die Uni hat für das Sommersemester Präsenz angekündigt. Ergebnis: Die beiden Module aus der Tierhaltungstechnik, die mein Interesse geweckt haben, sind leider beide freitags und da arbeite ich auf dem Bauernhof. In das Bienen-Modul, das mich auch sehr interessieren würde, kommt man kaum rein, weil es extrem beliebt ist. Also bleibt nur das Python-Modul, das aber ohnehin ein E-Learning-Modul ist. Und natürlich fehlt noch die zweite Hälfte des Roboter-Moduls inklusive Teilnahme am Roboter-Wettbewerb und zwei Ausarbeitungen.
     
    Also endlich wieder Zeit für andere Studiengänge!
    An der FernUni bin ich tatsächlich noch in Rechtswissenschaft eingeschrieben, da ich keine Zeit hatte, das riesige Studiengangwechsel-Formular auszufüllen xD Auf Rechtswissenschaft habe ich aber nach wie vor nicht so richtig Lust. Ganz eventuell werde ich mich an einer Hausarbeit versuchen. Und Arbeitsvertragsrecht habe ich belegt, das ziehe ich schon seit einer Weile hinter mir her.
    In Wirtschaftswissenschaft werde ich wohl ein paar Prüfungen schreiben und habe noch internes Rechnungswesen und mein erstes Wahlpflichtmodul belegt.
     
    Tja, in Earth Science ist wegen der Pause einiges scheiße gelaufen. Ich habe Geologie II immer noch nicht abgeschlossen (4 Abgaben fehlen noch) und daher Probleme mit der Zulassung zu Geologie-Wahlmodulen. Bei den bereits belegten Modulen sieht es so aus:
    Climate Variability (50% fertig) wurde in einen neuen Kurs mit neuen Inhalten überführt - darf ich also nochmal von vorne anfangen...
    Geomorphological Processes (50% fertig) wurde abgeschafft, kann ich nicht mehr beenden und muss mir auch noch ein neues Wahlmodul aussuchen...
    Geographische Informationssysteme (90% fertig) gibt es noch und kann ich mit einer neuen Registrierung fertig machen, indem ich meine alten "Quizzes" einfach abschreibe.
    Paleoclimatology and the ocean systems (10% fertig) kann ich einfach ganz normal weiterstudieren.
    Und an der letzten Exkursion kann ich dieses Jahr im August dann auch teilnehmen. Hoffen wir mal, dass es nicht der nächste Horrortrip wird...
     
    Outdoor Environments for Human Health and Well-Being kann ich im Sommersemester nicht fortsetzen, weil ich meine Zulassung zum Kurs übersehen und mich daher nicht dafür eingeschrieben habe - shit happens...
     
    Und zusätzlich werde ich mich noch teilweise an den Voraussetzungen für den Master Praktische Informatik an der FernUni versuchen. Wir wissen ja, dass ich Mathe und Programmieren (siehe Wutanfälle oben) liebe :D
     
    Ich hoffe echt, dass es dann mal besser läuft nächstes Semester und vielleicht kann ich dann noch ein passendes Thema für die Master-Arbeit finden.
  7. Azurit

    Sommersemester, Allgemeines
    Schon wieder sind ein paar Monate vergangen und ich hatte absolut keine Zeit zu berichten. Daher zunächst ein kleiner Rückblick auf die letzten Monate, bevor ich erzähle, was ich aktuell mache und wie es in Zukunft weitergehen soll.
     
    Glücklicherweise habe ich alle Prüfungen in der Agrartechnik im Februar und März bestanden. Statik, Festigkeitslehre und Werkstoffkunde wurde deutlich schlechter bewertet, als ich erwartet hatte und bei Energietechnik habe ich einfach einen schlechten Tag erwischt. Alle anderen Prüfungen liefen gut bis sehr gut. Damit habe ich - außer der Master-Arbeit - alle Leistungen zusammen, die ich für den Abschluss brauche. Der Rest ist nur noch "Kür" ;)
     
    Auf die Prüfungen im Master Wirtschaftswissenschaft an der FernUni habe ich nicht gelernt, musste aber dennoch daran teilnehmen, da ich mich nicht rechtzeitig abgemeldet hatte (ansonsten wird es teuer). Zu meiner Überraschung wusste ich auch ohne Lernen schon relativ viel, gereicht hat es trotzdem in beiden Fällen knapp nicht. Aber das hatte ich mir bereits gedacht.
     
    Außerdem in den letzten Monaten erledigt:
    Vertrag für ein bezahltes Unternehmensprojekt im Sommer im Rahmen des AIDAHO-Projekts unterschrieben
    Theorie-Prüfungen für die Führerscheine C und CE bestanden
    verpflichtende Weiterbildungen für die Pflanzenschutz-Sachkunde erledigt
    praktische Prüfung für den Sportbootführerschein See bestanden (dafür die Theorie nicht)
     
    Momentan bin ich hauptsächlich mit der Master-Arbeit beschäftigt. Dadurch, dass es zu Beginn so schlecht lief, musste ich bereits eine Verlängerung beantragen und muss jetzt erst Ende Juli abgeben. Insgesamt ist es immer noch sehr zäh und ich habe eigentlich schon keine Lust mehr. Ich bin froh, wenn ich endlich so weit bin, dass ich die Computer-Experimente laufen lassen kann und nur noch schreiben muss. Eigentlich hatte ich mich wirklich angestrengt, dass es nicht wieder schlecht läuft wie schon bei der Bachelor-Arbeit, aber genutzt hat das auch nichts. Abschlussarbeiten scheinen einfach nicht mein Ding zu sein und ich frage mich, ob ich meine anderen Studiengänge überhaupt abschließen will, wenn die Abschlussarbeit nicht angerechnet wird...
     
    Nebenbei läuft gerade der Kurs "Scientific Method" in Stockholm, der eigentlich auch Teil der Bachelor-Arbeit ist. Es geht um wissenschaftliches Arbeiten. An vier Nachmittagen gibt es von 15 bis 18 Uhr Online-Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht und Experimenten, am Ende muss in 3 Stunden am Nachmittag ein Essay geschrieben werden. Es war schön, wieder ein paar Gesichter von den Exkursionen der letzten Jahre zu sehen, wenn auch nur online. Ansonsten langweile ich mich eher, weil ich mit bereits vorhandenem Bachelor-Abschluss und mitten in der Master-Arbeit natürlich bereits genug Kenntnisse zum wissenschaftlichen Arbeiten mitbringe.
     
    Lang dauert es nicht mehr, dann beende ich mein Präsenzstudium. Im Juli gebe ich die Master-Arbeit ab, arbeite über den Sommer am AIDAHO-Unternehmensprojekt und mache außerdem sechs Wochen lang ein landwirtschaftliches Praktikum in Irland, im Anschluss schreibe ich noch die letzten Prüfungen für das AIDAHO-Zertifikat und in Zusatzmodulen (mit denen ich meine Abschlussnote noch verbessern könnte), verteidige die Master-Arbeit und nehme an der Praktikantenprüfung teil und dann war es das. Dementsprechend mache ich mir Gedanken, wie es weitergehen soll. Das Kapitel "Vollzeit-Studium" werde ich auf jeden Fall beenden und bin gerade dabei, mir eine passende Stelle zu suchen. Im Prinzip bewerbe ich mich auf alles, was mir zusagt und wofür ich mich halbwegs qualifiziert fühle. Im Prinzip sind die Stellen so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Vier Bewerbungen sind schon raus, eine Absage wurde mir bereits erteilt, vom Rest habe ich noch nichts gehört. Auf einer Messe habe ich noch einen Schnuppertag klar gemacht. Wie ich schon vermutet hatte, gestaltet sich die Suche nach passenden Stellen eher schwierig und viel mehr finde ich nicht.
     
    Außerdem muss ich mir auch die Frage stellen, inwiefern ich in Zukunft noch nebenbei studieren möchte und ob ich das in nächster Zeit in erster Linie für eine passende berufliche Weiterquailfikation oder als Hobby machen sollte. Folgende Überlegungen habe ich in letzter Zeit angestellt:
    1. Der Master in Wirtschaftswissenschaft für Ingenieur:innen und Naturwissenschaftler:innen macht mir aufgrund der Vielzahl an Wahlmöglichkeiten meistens Spaß, allerdings müssen am Ende zwei Seminare und die Master-Arbeit gemacht werden. Die Master-Arbeit könnte ich mir eventuell anrechnen lassen, die Seminare sind allerdings auch ein hoher Aufwand und es ist hier nicht garantiert, dass man überhaupt in ein zum Schwerpunkt passendes Seminar reinkommt. Beruflich bringt mich der Abschluss leider auch nicht weiter.
    2. Beim Master Praktische Informatik knabbere ich immer noch an den Zulassungsvoraussetzungen. Während mir die 20 ECTS in Informatik sehr leicht fallen, scheinen die 10 ECTS in Mathe nahezu unerreichbar zu sein. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwands sind die Unterlagen bereits vier bis sechs Wochen vor Semesterbeginn zugänglich. Trotzdem habe ich bei meinem ersten Versuch im letzten Sommer trotz hohem zeitlichen Aufwand nicht geschafft, auch nur vier Wochen mitzuhalten. Dementsprechend kann ich mir nicht vorstellen, dass ich das Modul berufsbegleitend schaffen kann. Beruflich hätte mich der Studiengang sicher weiterbringen können, aber das läuft auch ad absurdum, wenn ich dann jahrelang an den Voraussetzungen herummache.
    3. Den Bachelor in Rechtswissenschaft habe ich wegen der Überschneidungen der Prüfungszeiträume mit den Hausarbeiten bereits unterbrochen, außerdem wurde er reformiert, sodass die wirtschaftswissenschaftlichen Module keine Rolle mehr spielen. Das führt dazu, dass ich bei ungefähr gleichbleibender Studiendauer nur noch 180 ECTS erreichen würde anstatt 210. Wirklich viel Spaß hatte ich in den weiterführenden Modulen (z.B. Arbeitsrecht) auch nicht und beruflich würde mir der Abschluss rein gar nichts bringen.
    4. Der Bachelor in Earth Science lief schon immer "nebenbei", was durch das schwedische Studiensystem auch überhaupt kein Problem ist. Da ich schon sehr viele Leistungen erbracht habe und deutlich über der Hälfte bin, möchte ich diesen Studiengang wie seither nebenbei laufen lassen. Ob ich mich mit meiner Abschluss-Arbeiten-Abneigung wirklich dazu hinreißen lasse, den Abschluss zu machen, weiß ich momentan nicht. Aber vielleicht sehe ich das mit etwas Abstand auch wieder anders. Beruflich bringt mir der Abschluss jedenfalls gar nichts.
    5. Der Master in Geographical Information Science läuft auch so nebenbei, wobei ich seit Beginn der Master-Arbeit nicht wirklich Zeit hatte, irgendetwas dafür zu tun. Auch den werde ich wahrscheinlich einfach nebenbei laufen lassen und überlegen, ob ich dann später die Abschlussarbeit schreibe. Beruflich bringt der Abschluss mir wahrscheinlich auch nicht viel.
    Irgendwie motiviert mich das alles nicht so sehr und was die Stellenanzeigen angeht, die mich ansprechen, habe ich häufig das Gefühl, dass mir Qualifikationen fehlen. Da praktische Informatik eher nichts wird, habe ich mich an der HTW Dresden für den berufsbegleitenden Elektrotechnik-Bachelor beworben. Alternativ dachte ich an den Master in Bildungswissenschaft, da müsste ich aber auch erst noch die Voraussetzungen studieren, allerdings wäre es mal etwas komplett anderes und würde mir sicher Spaß machen. Und dann ist mir plötzlich noch ein Studiengang von Verbundstudium ins Auge gesprungen, Elektrotechnik an der HS Bielefeld mit Schwerpunkt Weiterbildung (und Lehramtsoption). Dafür habe ich mich heute auch spontan beworben und direkt die Zusage erhalten. Jetzt bin ich ein bisschen überfordert, ob ich wirklich wieder woanders studieren soll wie an einer Uni und ob ich das/die Fächer lieber machen will als das, was ich gerade mache etc. Ihr könnt auf jeden Fall gespannt sein, so wie immer 😂
  8. Azurit

    Fernstudium
    Guten Morgen!
     
    Fast ein halbes Jahr ist es her, dass ich mich das letzte Mal bei euch gemeldet habe. Das tut mir aufrichtig leid, aber mir ist einfach keine Zeit geblieben, meinen Blog in gewohnter Weise fortzuführen. Ich werde das auf jeden Fall nachholen, sobald es etwas ruhiger geworden ist! Dennoch möchte ich euch einen Überblick über die letzten Monate nicht vorenthalten.
     
    1. Agrarwissenschaften
    Nach wie vor läuft das ganze Studium über digitale Lehre und zu 99% asynchron, was es mir zugegebenermaßen sehr viel einfacher macht. Im letzten Semester konnte ich mein 2. Semester Master fast komplett abschließen und habe zusätzlich noch ein paar Bachelor-Module aus dem Themenfeld der Agrartechnik aus eigenem Interesse (nicht nötig für meinen Abschluss) belegt. Mir fehlt noch eine Master-Note von einer Prüfung im Februar, aufgrund der langen Korrekturzeit (Take-Home-Klausur) wurde mir aber bereits mitgeteilt, dass ich die Prüfung auf jeden Fall bestanden habe. Außerdem habe ich an einem internationalen Projekt mit Frankreich teilgenommen, das aufgrund unterschiedlicher Semesterzeiten etwas zeitversetzt läuft, unsere Abschlusspräsentation ist Anfang Mai.
    Aufgrund der anhaltenden Pandemie habe ich das Thema für meine Bachelor-Arbeit gewechselt und schreibe nun in einem Unternehmen zum Thema Elektrifizierung von Implementen. Aktuell befinde ich mich schon in der Einarbeitungsphase (Praktikum), im Mai werde ich dann mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Noch kann ich es kaum glauben, dass ich dann voraussichtlich Ende Juli meinen Abschluss in der Tasche haben werde - darauf habe ich so lange hingearbeitet! Zusätzlich werde ich Ende Juli/Anfang August noch eine Prüfung für den Master schreiben, die ich im letzten Sommersemester nicht geschafft habe. Außerdem möchte ich ein weiteres Master-Modul (geblockt) als Plan B über den Sommer belegen - zu Plan A später.
     
    2. Earth Science
    Aktuell beschäftige ich mich mit den Modulen Geologie II, Klimavariabilität (fehlt nicht mehr viel), Geomorphologische Prozesse (ungefähr die Hälfte fertig), Geoinformationssysteme (nur noch die Prüfung), Paläoklimatologie und das System der Ozeane (erst angefangen). An einigen Modulen hänge ich schon länger, vor allem an Geologie II, das mir absolut nicht liegt. Allerdings muss ich Geologie II unbedingt bis Juni fertig bekommen, damit ich Ende August zur Exkursion darf (aktuell ist noch ungeklärt, ob sie in Präsenz am Vättern-See oder online stattfindet). Aktuell bearbeite ich Kapitel 13 von 16, viel ist es also nicht mehr. Ich muss mich aber ständig motivieren, auch wirklich dranzubleiben.
     
    3. Rechtswissenschaft/Wirtschaftswissenschaft
    In Rechtswissenschaft läuft nach wie vor nicht viel, ich hänge seit einiger Zeit an den Hausarbeiten fest. Problematisch ist hierbei, dass die Hausarbeiten immer parallel zu meinen Prüfungszeiten geschrieben werden müssen (sowohl die Uni Hohenheim als auch die FernUni selbst liegen da mittendrin). Eventuell klappt es diesen Sommer, das ist zumindest mein Plan B - zum Plan A später. Außerdem möchte ich dieses Semester endlich die Einsendearbeiten für Arbeitsvertragsrecht abgeben.
    In Wirtschaftswissenschaft gab es viel Hickhack um die Klausuren, die dann letztendlich online stattgefunden haben. Ich habe tatsächlich an zwei Klausuren über Zoom teilgenommen, dann aber doch leer abgegeben. Die Geräuschkulisse war selbst auf geringster Lautstärke unzumutbar, man hörte jeden Studenten beim Ablegen seines Stifts, beim Tippen auf dem Taschenrechner, beim Eingießen von Getränken, Abstellen der Flasche oder des Glases, husten... Ganz abschalten geht nicht, da man für die Aufsichten erreichbar bleiben muss. Kurz gesagt: ich finde Online-Klausuren super und würde es begrüßen, wenn die FernUni auch weiterhin daran arbeitet, allerdings ist noch viel Verbesserungspotential da.
    In Wirtschaftswissenschaft möchte ich dieses Semester einige Einsendearbeiten schaffen, die ich zum Teil auch schon lange vor mir herschiebe (Internes Rechnungswesen und funktionale Steuerung, Investition und Finanzierung) und zum Teil neu belegt habe (Produktionsplanung, Materialwirtschaft und Entsorgung). Wichtig ist hier vor allem Materialwirtschaft und Entsorgung, da das Modul abgeschafft wird. Zudem möchte ich im September einiges an Prüfungen abhaken und bin gespannt, ob das klappt.
     
    4. Baumwart
    Den Baumwart habe ich im Februar zwar nicht mit Bestnote (ich schneide einfach zu langsam und benötige im Vergleich zu starken Männern deutlich länger, um meine Leiter umzustellen), aber erfolgreich abgeschlossen!
     
    5. Finanzen
    Meine finanzielle Lage hat sich mittlerweile entspannt. Für die Bachelor-Arbeit werde ich bezahlt, muss aber 40h/Woche arbeiten. Jeder hat mir geraten, meinen Nebenjob zu kündigen, dennoch habe ich ihn behalten und arbeite dort den ganzen Samstag. Meine ursprünglichen Jobs mit Schülern sind mittlerweile beide online gegangen, d.h. ich mache "zwischendurch" (Gleitzeit im Homeoffice) Online-Einsätze an Schulen und abends Veranstaltungen und Workshops für Schüler und meine Kollegen. Aktuell habe ich sogar noch einen weiteren Job und begutachte Anträge für die Stiftung Innovation in der Hochschullehre, das ist allerdings morgen erledigt.
     
    6. Wohnung
    Wir konnten die Sanierung bereits im Dezember so weit abschließen, dass wir einziehen konnten. Für mich ist der Umzug aber ein nicht enden wollendes Drama. Mein Auto kann aufgrund des Lockdowns immer noch nicht umgemeldet werden und ich bekomme ständig Strafzettel, weil die neue Straße "Anlieger frei" ist und das Ordnungsamt mich nicht als Anlieger zuordnen kann. Es war lange unmöglich, weitere Möbel zu kaufen, sodass alles voller Kisten war und ich die alte Wohnung nicht weiter ausräumen konnte. Durch diverse Lieferverzögerungen sind die Aquarien- und Terrarienanlagen für meine Tiere auch noch nicht fertig, sodass diese in der alten Wohnung auf den Umzug warten und ich andauernd füttern fahren muss. Das macht wirklich keinen Spaß, ich will es nur noch erledigt haben!
     
    7. Plan A für den Sommer
    Für den Studienabschluss habe ich meiner Meinung nach eine Belohnung verdient! Ich habe lange überlegt, womit ich mich belohnen könnte - eine Armbanduhr? neue Inlineskates? Urlaub? Tja, dreimal dürft ihr raten, wofür ich mich entschieden habe - mehr Studium! :D :D :D
    Sollte es die Pandemie zulassen, werde ich Anfang August zunächst an die Universität Kopenhagen fahren, um dort am Beer Brewing Summer Course teilzunehmen (läuft als Auslandsaufenthalt über die Uni Hohenheim). Danach soll es weitergehen an die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften in Alnarp, wo ich an der Sommerschule in Host Plant Resistance Breeding as a part of Integrated Pest Management teilnehmen möchte (auch das läuft als Auslandsaufenthalt über die Uni Hohenheim). Von dort aus würde es dann weiter gehen an den Vättern-See, um dort an meiner letzten Exkursion in Earth Science teilzunehmen.
    Ich würde mich echt freuen, wenn das klappt. Ansonsten eben Plan B mit FernUni und Online-Exkursion, wie oben schon erläutert.
     
    8. Wie geht es ab Herbst weiter?
    Nachdem ich meine Bachelor-Arbeit in Agrarwissenschaften hoffentlich geschafft habe, werde ich mich im Wintersemester in den Master Agrarwissenschaften umschreiben und habe dann erstmal noch das 3. Semester mit weiteren Modulen vor mir.
    Außerdem überlege ich, mich an der FernUni in den Bachelor Wirtschaftswissenschaft umzuschreiben, da ich davon ausgehe, dass ich das schneller abschließen kann wie Rechtswissenschaft. Das ist aber noch nicht in Stein gemeißelt. Mittlerweile habe ich beschlossen, dass ich beide Fächer nach dem Bachelor-Abschluss nicht fortsetzen möchte. Die Schwerpunkte der Master-Studiengänge an der FernUni passen nicht zu meinen Interessen und das 1. Staatsexamen bringt keinen Mehrwert, wenn man kein Referendariat mit 2. Staatsexamen macht.
    In Earth Science möchte ich alle angefangenen Module abschließen (mal schauen, wie viel ich im Sommersemester schaffe) und schaffe im Herbstsemester hoffentlich, das 4. Semester abzuschließen. Aufbauend dazu will ich irgendwann den Master in Geographische Informationssysteme an der Universität Lund studieren - geht theoretisch auch mit dem Bachelor in Agrarwissenschaften, allerdings gibt es dort keine vorläufige Zulassung, d.h. ich kann mich erst bewerben, wenn ich das Bachelor-Zeugnis schon habe. Der Studiengang lässt sich mit 100, 50 und 25% studieren, also auch in Teilzeit. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
    Außerdem habe ich eine vorläufige Zusage für den Master Outdoor Environments for Health and Well-Being (Umweltpsychologie) an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften in Teilzeit. In diesen Studiengang habe ich dieses Semester schon reingeschnuppert und fand ihn sehr spannend. Ob ich mich im Endeffekt wirklich einschreiben werde, weiß ich noch nicht.
    Noch mehr Zukunftsmusik: Auf meiner Liste steht aktuell noch der Bachelor Bildungswissenschaft an der FernUni, das Diplom Maschinenbau an der TU Dresden, der Master Praktische Informatik an der FernUni und diverse Fremdsprachen an der Hochschule Dalarna. Aber das wird definitiv erst passieren, wenn ich alle vier Bachelor-Studiengänge (und hoffentlich auch die ersten Master-Studiengänge) abgeschlossen habe und im Beruf angekommen bin - so als Hobby nebenbei ;)
  9. Azurit

    weiter
    Wieder habe ich mich lange nicht gemeldet, ein halbes Jahr ist seit meinem letzten Beitrag vergangen. Zunächst die wichtigsten News:
     
    ICH HABE ES GESCHAFFT! 🥳🥳🥳🎉🎉🎉 Endlich habe ich meinen Bachelor-Abschluss in Agrarwissenschaften in der Hand und kann es noch gar nicht so richtig fassen!
     
    Aber nun von Anfang an: Wie geplant habe ich im April mein Praktikum angetreten und im Mai mit der Bachelor-Arbeit im Unternehmen begonnen. Auch wenn ich wegen Corona im Homeoffice saß, hat es mir sehr gut gefallen und ich habe sehr viel gelernt. Allerdings hatte ich mich dazu entschieden, alle meine Nebenjobs zu behalten, was im Nachhinein betrachtet nicht die beste Idee war. Von Montag bis Freitag war ich also im Unternehmen, zwischendurch habe ich online Schüler über das Studium informiert (und dementsprechend länger gearbeitet), abends noch Workshops für Schüler organisiert und gehalten sowie Gutachten für die Stiftung Innovation in der Hochschullehre geschrieben und samstags habe ich auf dem Bauernhof gearbeitet. Pro Woche kam ich so auf mindestens 55 bis 60 Stunden Arbeit. Währenddessen habe ich außerdem noch an (Online-) Berufsmessen und Tagungen teilgenommen, Proben und Konzerte mit einer meiner Bands und beiden Orchestern gespielt, wurde geimpft (mit sehr harten Nebenwirkungen) und habe mit der Grundausbildung im THW begonnen.
     
    Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war das eine heftige Zeit und meine anderen Studiengänge und "Baustellen" mussten leider zurückstecken. Dafür wurde ich aber auch mit einer tollen Note belohnt. Entgegen aller Planungen gab es im Sommer keine Belohnung im Sinne einer Verschnaufpause. Nach der Abgabe musste die Bachelor-Arbeit noch gedruckt werden, ich musste aufgrund der Vermietung dringend meine alte Wohnung vollständig leeren, Familie und Freunde treffen, viel organisieren... Die Summer Schools und die Exkursion nach Schweden war entsprechend nicht machbar. Nicht einmal Plan B (Belegung eines Moduls für den Master über den Sommer) hat geklappt. Wie ihr seht, bin auch ich kein Übermensch und auch bei mir klappt manchmal nicht alles so, wie ich mir das vorgestellt hatte!
     
    Wie geht es jetzt weiter?
    Nachdem der Bachelor nun endlich abgeschlossen ist, habe ich mich für den Master in Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Agrartechnik eingeschrieben und konnte mir die beiden während dem Bachelor studierten Semester anrechnen lassen. Im Wintersemester werde ich nun die restlichen Module (und eventuell ein bisschen was darüber hinaus) für den Master belegen. Im Sommersemester werde ich die fehlenden 7 Monate Praktikum in der Landwirtschaft machen und die Praktikantenprüfung absolvieren. Anschließend möchte ich im Wintersemester noch für ca. zwei Monate ein Praktikum beim Landratsamt machen, um meine Chancen auf einen späteren Referendariatsplatz zu erhöhen und mir mit meiner Berufswahl auch ganz sicher zu sein. Danach folgt (verteilt über das Winter- und das Sommersemester) die Master-Arbeit, da habe ich auch wieder eine externe Stelle im Blick.
    Rechtswissenschaft an der FernUni werde ich im Wintersemester komplett pausieren, da ich mich momentan in keiner Weise zu den Hausarbeiten motivieren kann. Stattdessen werde ich mich auf Wirtschaftswissenschaft konzentrieren und zum Sommersemester auch offiziell wechseln. Aller Voraussicht nach kann ich den Bachelor dann ungefähr zeitgleich zum Master in Agrarwissenschaften abschließen. Mit Rechtswissenschaft werde ich dann ab dem Sommersemester im Akademie-Studium weitermachen und die bereits belegten und noch offenen Module langsam abschließen. Nach dem Master in Agrarwissenschaften und dem Bachelor in Wirtschaftswissenschaft kann ich mich an der FernUni dann in bis zu drei Studiengänge einschreiben. Geplant ist dann eine erneute Einschreibung in Rechtswissenschaft, außerdem Bildungswissenschaft und der Master Praktische Informatik (für den ich noch entsprechend die Voraussetzungen erfüllen, d.h. ganz gechillt bis dahin drei Module nebenbei machen).
    Mit Earth Science werde ich ganz normal zwischendurch weitermachen, wenn ich Zeit habe. Ich hoffe, dass ich die Exkursion dann nächsten Sommer nachholen kann (zwecks Praktikum und Urlaubstagen usw.). Wenn das klappt, könnte ich zusammen mit dem Master Agrarwissenschaften und dem Bachelor Wirtschaftswissenschaft abschließen.
    Außerdem habe ich mich in Schweden für den Master Outdoor Environments for Human Health and Well-Being (Umweltpsychologie) in Teilzeit eingeschrieben und auch schon mit dem Studium gestartet. Jetzt bei den Grundlagen-Modulen bin ich mir allerdings nicht so 100% sicher, ob das wirklich zu mir passt - aber mal abwarten.
    Für das Sommersemester hatte ich mich auch für den Master Geoinformationssysteme in Teilzeit beworben, konnte allerdings mein Bachelor-Zeugnis nicht rechtzeitig einreichen und muss mich daher für das Wintersemester nächstes Jahr erneut bewerben.
    Nebenbei mache ich dann gerade noch "Portugiesisch für Anfänger 1 und 2" und "Russisch für Anfänger 1 und 2" sowie Kaukasus-Studien (mit Fremdsprache Georgisch). Das war der Langeweile im September geschuldet :D Ein Abschluss in diesen Fächern ist aber vorerst auf keinen Fall geplant!
  10. Azurit
    Endlich ein für mich gänzlich neues Thema - darauf hatte ich mich schon gefreut :) Hier werden folgende Themen behandelt:
     
    1. Krankheit und Tod: Todesursachen, Todeszeichen (unsichere Todeszeichen, sichere Todeszeichen, Totenflecke, Totenstarre, Fäulnis).
    2. Vererbung: Struktur des Genoms (DNA und Gene, Aufbau der Gene, Besonderheiten menschlicher DNA, Herkunft der Chromosomen, Entstehung des Geschlechts), Vererbung von Merkmalen (Mendel-Regeln, Kriterien der Vererbung, Vererbung dominanter und rezessiver Merkmale, kodominante Vererbung, gonosomale Vererbung), chromosomale Anomalien (Ursachen, Folgen, Down-Syndrom).
    3. Entzündung: Entzündungszeichen, Ursachen, Pathophysiologie der Entzündung (Histaminwirkungen, Ursachen der Mastzelldegranulation, histaminunabhängige Entzündungsreaktionen), biologischer Sinn der Entzündung, Wundheilung, Nekrose und Apoptose (Apoptose, Nekrose, Formen, Folgen), virale Entzündungen, bakterielle Entzündungen (Eiterbildung, besondere Formen der Eiterbildung), Granulom (Granulomentstehung, spezifische Granulome).
    4. Amyloidose: Definition, Krankheitsentstehung, Symptomatik, Diagnostik.
    5. Neubildungen und Tumoren: benigne Neubildungen (Hyperplasie und Hypertrophie, Definition, Ursachen, Atrophie, Definition, Ursachen), benigne Tumoren (Ursachen, Beispiele, Merkmale), maligne Tumoren (Vorstadien, Ursachen, Wachstum, Namensgebung, Frühsymptome, paraneoplastische Syndrome, Folgen, Metastasenbildung, Stadieneinteilung, Diagnostik), semimaligne Tumoren.
     
    Ich fand diesen Teil insgesamt sehr interessant, weil einige Dinge - trotz bekannter Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer - mir noch nicht bekannt waren. Ich denke, ich habe hier tatsächlich viel Neues gelernt.
     
    Heilpraktiker werden von vielen Menschen belächelt, "Homöopathie und Bachblüten bringen ja nichts", oder gar (im negativen Sinn) als "Wunderheiler" bezeichnet. Das ist allerdings gar nicht der Fall - im Gegenteil. Bis jetzt habe ich nur ganz grobe Grundlagen der lateinischen Sprache, naturwissenschaftliche Grundlagen und etwas Schulmedizin gelernt. Von "ominösen" Verfahren zur Heilung keine Spur. Im Gegenteil wird auch darauf hingewiesen, wann ein Patient zum Arzt geschickt werden muss (beispielsweise bei einer Anämie - diese kann ein frühes Symptom von Krebs sein). Das erste Buch ist nun durchgearbeitet, aber auch in den folgenden Büchern wird das wahrscheinlich nicht anders!
     
    Mein Plan, die Heilpraktiker-Akademie von Rudolf Schweitzer durchzugehen und dann die Prüfung zu machen, geht allerdings nicht vollständig auf.
    Zunächst: Mit der Heilpraktiker-Akademie bin ich extrem zufrieden. Ich hatte mich hierfür entschieden, da Rudolf Schweitzer Arzt und Pharmazeut ist. In Frage gekommen wäre noch Naturheilpraxis heute von Elvira Bierbach und Lehrbuch für Heilpraktiker von Isolde Richter. Beide Autorinnen sind jedoch Heilpraktikerinnen und dementsprechend fehlte mir der wissenschaftliche Hintergrund. Außerdem besteht die Heilpraktiker-Akademie aus mehreren Bänden, die man problemlos überallhin mitnehmen kann, während die anderen beiden eben dicke, unpraktische Wälzer sind. Mit meinem Gespür lag ich absolut richtig. Mittlerweile habe ich auch eine Whatsapp-Gruppe mit Mistreitern und dort wurden Ausschnitte der Bücher geschickt, weil jemand Inhalte nicht verstanden hatte. Selbst einfache und grundlegende Dinge aus dem Bereich der Zytologie (endoplasmatisches Retikulum) wurden falsch und missverständlich erklärt. Im Vergleich dazu wird in der Heilpraktiker-Akademie alles wissenschaftlich korrekt und in einer sehr verständlichen Art und Weise erklärt. Rudolf Schweitzer geht sogar so weit, zusätzlichen Stoff einzubauen, der nicht prüfungsrelevant ist, für das tiefere medizinische Verständnis aber sinnvoll ist (das gibt er in den entsprechenden Teilen auch so an). Ich bin mit meiner Entscheidung für dieses Buch also zu 100% zufrieden.
    Der Plan geht allerdings doch nicht auf, da in diesem Jahr die Richtlinien für die Prüfung verändert wurden. Die schriftliche Prüfung ist quasi noch die Gleiche wie vorher - Schulmedizin eben. In der mündlichen Prüfung werden nun allerdings auch Naturheilverfahren abgefragt, man soll quasi einen Behandlungsvorschlag für den Patienten erarbeiten. Entsprechende Teile sind in der Heilpraktiker-Akademie (wie auch in den anderen Lehrbüchern) nicht enthalten. Zudem wird auch großer Wert darauf gelegt, dass man Injektionstechniken beherrscht, was man nur durch lesen im Buch nicht lernen kann.
    Mein neuer Plan ist daher: Ich kaufe mir das Buch "45 Naturheilverfahren" von Elvira Bierbach, das speziell für die mündliche Prüfung konzipiert wurde. Hier habe ich auch nichts gegen die Autorin, denn da ist sie sicher sehr bewandert und auf ihrem Fachgebiet unterwegs.
    Injektionstechniken werde ich dann mit einer Freundin üben, die Arzthelferin ist und das dementsprechend kann. Wir brauchen nur noch einen freiwilligen Probanden :D
    Ich hoffe, dass mir "45 Naturheilverfahren" dann im Hinblick auf eine spätere Spezialisierung (nach der Heilpraktiker-Prüfung) auch einen guten Überblick bietet. Aktuell interessiere ich mich für die traditionelle chinesische Medizin (Akupunktur, Phytotherapie), für die Phytotherapie und für Ernährung. Aber vielleicht möchte mir jemand noch einen Vorschlag machen, was noch interessant sein könnte? ;)
  11. Azurit
    Nachdem ich gestern hoffentlich erfolgreich das zweite Kapitel bearbeitet habe, bin ich heute mit viel Interesse zum dritten Kapitel gekommen. Meine Aufgaben:
    1. Kapitel 3 in Earth: Portrait of a Planet lesen. Themen: Beweise für Kontinentaldrift (passende Formen, Vorkommen von Gletschern, Klimagürtel am Äquator, Fundort von Fossilien, passende Gebirgszüge), Paleomagnetismus und Polar-Wanderung, neue Bilder vom Ozeanboden, neue Beobachtungen in der ozeanischen Kruste (Hitze), magnetische Anomalien als Beweis für Ozeanbodenspreizung, Umpolung, Interpretation und neue Beweise.
    2. Interlude A in Earth: Portrait of a Planet lesen. Zur Erklärung: Die Interludes sind Bestandteile des Buches, die nicht unbedingt notwendig sind, um die weiteren Kapitel zu verstehen. Sie richten sich an weiter interessierte Studierende, müssen aber hier im Rahmen des Kurses gelesen werden. Themen: Grundlagen des Magnetismus, das Magnetfeld der Erde, Wie ist das Magnetfeld der Erde entstanden?, Wie entwickeln Felsen Paleomagnetismus?, Wie werden Polar-Wanderwege interpretiert?.
    3. Internet-Vorlesung: Wiederum eine Wiederholung und Ergänzung des bereits gelernten Materials, diesmal mit einer Dauer von etwa 10 Minuten.
    4. Internet-Material: Diesmal musste ich auf das Paleomap Project gehen.Dort sollte ich eine Animation zur Bildung und zum Ende Pangaeas anschauen. Leider konnte diese Animation bei mir am PC nicht geladen werden. Unter Umständen könnte das an meinem PC liegen, unter Umständen aber auch an der sehr "oldschool" wirkenden Website.
    5. Self-answering questions: Die meisten Fragen konnte ich diesmal problemlos beantworten, allerdings hatte ich auch hier zum Teil Probleme mit den Grafiken. Alles in allem könnten aber auch meine mangelnden geographischen Kenntnisse oder meine mangelnde Geduld schuld gewesen sein. Aber die Self-answering questions zählen ja auch nicht zur Note.
    6. Exam. Leider habe ich die Ergebnisse des Exams von Kapitel 2 noch nicht bekommen. So konnte ich das Exam von Kapitel 3 mangels Passwort leider noch nicht machen. Ich hoffe, dass ich morgen die Auswertung bekomme. Morgen Abend geht es für mich nämlich nach Hamburg, um dort am Samstag und Sonntag insgesamt 6 Mal mit meiner Band aufzutreten. Und am Montag bin ich nach der Rückkehr sicher zu müde, um noch groß zu lernen.
  12. Azurit
    Nach der sehr langen Prüfungsphase hatte ich nun große Lust, mal wieder etwas ganz anderes zu machen. Darum konnte und wollte ich endlich mit meinem Selbststudium für die Heilpraktiker-Prüfung beginnen. Mein Plan ist, mich strikt an die Reihenfolge der Heilpraktiker-Akademie von Rudolf Schweitzer zu halten. Daher habe ich mit dem ersten Buch und dem ersten Kapitel angefangen.
     
    Themen in der Terminologie:
    1. Wortbildung und Aussprache: Ableitung von Wortstämmen, Aussprache, Betonung, Wortendungen, Groß- und Kleinschreibung, Abkürzungen. Es handelt sich sozusagen um eine Mini-Einführung ins Lateinische. Für mich ist es Wiederholung, da ich das Latinum bereits aus der Schule mitbringe.
    2. Körperebenen, Lagebezeichnungen, Achsen und Bewegungsrichtungen: Lagebezeichnungen und Bewegungsrichtungen, Orientierungslinien am Rumpf. Diese Themen sind neu für mich, viele Wörter waren mir allerdings durch das Latinum bereits bekannt, sodass es einfach war, diese zu verknüpfen und entsprechend auswendig zu lernen.
    3. Medizinisch bedeutsame Größenordnungen: Längenmaße, Potenzen, Raummaße, Gewicht, Zeit, Prozent, Druckmessung. Wenn man Abitur hat, sind eigentlich alle Dinge bereits aus dem Mathe-Unterricht bekannt. Lediglich die Druckmessung in mmHg ist neu und muss gelernt werden.
    4. Allgemeine Nomenklatur: Tabelle mit wichtigen Begriffen der Medizin. Der Autor gibt an, dass dies hauptsächlich als "Nachschlagewerk" dienen soll, man nun also nicht bereits alle Begriffe auswendig lernen soll. Es ist wohl deutlich einfacher, die Begriffe dann im Zusammenhang mit dem entsprechenden Stoff automatisch zu lernen. So werde ich das auch halten und habe die Tabelle daher mal grob überflogen, aber nichts gelernt.
     
    Damit ist dann Teil 1 auch schon abgeschlossen - für mich mit Abitur und Latinum hauptsächlich Wiederholung. Demnächst geht es dann weiter mit Teil 2 - Chemie.
  13. Azurit
    Das Lernen geht weiter - heute steht Chemie auf dem Lehrplan. Vorab kann ich sagen, dass der Autor großen Wert darauf legt, die Themen möglichst einfach darzustellen und nicht zu sehr ins Detail zu gehen, sodass nur das gelernt wird, was für das Verständnis der medizinischen Inhalte notwendig ist.
     
    1. Anorganische Chemie: Was ist ein Atom?, Aufbau eines Atoms (Bohr-Rutherford-Atommodell, Unterschiede zwischen den Elementen, Aufbau der Schalen), das Periodensystem der Elemente (Elemente und ihre Symbole, vereinfachtes Periodensystem), chemische Bindungen (Außenelektronen, Idealzahl 8, Edelgase, Voraussetzungen für chemische Reaktionen, Wertigkeit, Warum Atome beeinander bleiben, Kochsalzkristall, komplexere Moleküle, Atombindung, Doppelbindungen, Dreifachbindungen, Schreibweise von Formeln, "Notfallbindungen", das Periodensystem als "Eselsbrücke"), Elektronegativität, Wasser, Fette, Ionen, Säuren und Basen (Säure, Base, pH-Wert, Puffer), Oxidation und Reduktion (Oxidation, Reduktion), Diffusion und Osmose (Diffusion, Osmose, Osmose im Organismus).
    2. Organische Chemie: Kohlenwasserstoffketten, Elektronegativität und Wasserlöslichkeit, funktionelle Gruppen (Alkohole, Aldehyde und Ketone), organische Säuren (Fettsäuren, Kohlensäure), organische Basen, ringförmige Moleküle (Benzol, Steran).
     
    Für mich war das alles Wiederholung, da ich bereits acht Semester Chemie-Studium hinter mir habe, aber es war trotzdem noch einmal schön zu sehen, welche Details nun für das medizinische Verständnis relevant sind und welche nicht.
  14. Azurit
    Eigentlich solltet ihr den nächsten Blog-Eintrag gestern bekommen. Ich hatte Frühschicht und wollte danach gemütlich ca. 50 Kilometer fahren, um dort ein neues Aquarium abzuholen, das von den Maßen exakt auf mein Fensterbrett passt. Besonders freute ich mich, dass meine Schwester spontan mitfahren wollte, da eine gemeinsame Autofahrt weniger langweilig ist. Anschließend wollte ich bei einem gemütlichen Kaffee den nächsten Blog-Eintrag schreiben.
    Leider kommt es immer anders als man denkt, vielleicht bin ich auch einfach ein kleiner Pechvogel. Ich holte meine Schwester ab und wir fuhren los. Ich wollte noch kurz bei der Bank halten, um das Geld für das Aquarium abzuholen. Bei uns im Ort gibt es gerade viele Baustellen. Eine ältere Dame musste die Umleitung nutzen, regte sich darüber auf und überblickte die Vorfahrtssituation nicht. Sie fuhr ungebremst mit 50 über die Kreuzung. Ich bremste noch voll, aber gereicht hat es nicht mehr, ich schlug voll in ihre Beifahrer-Tür ein. In der Tat hat es sich nicht sonderlich schlimm angefühlt, die Passanten schauten allesamt schockierter als ich. Als unendlicher Optimist stieg ich noch aus dem Auto und ging davon aus, dass ich nun eben eine Beule in der Front habe... Wir sind alle mit dem Schrecken davon gekommen. Außer einer Beule am Fuß und leichter Nackenzerrung meiner Schwester, einem kleinen blauen Fleck an meinem Knie und einer Zerrung meines Rückens passierte nichts.
    Leider habe ich aber nicht nur eine Beule in der Front. Als ich ausstieg, sah ich dann überall Trümmer (mein Kennzeichen war bestimmt 5 Meter vom Auto entfernt), weitere Teile waren weit verstreut, das Kühlwasser spritzte und dampfte aus einigen Löchern, ein Kabel war gerissen... Natürlich können wir froh sein, dass keiner verletzt wurde und nur materielle Güter einen Schaden davon getragen haben. Dennoch bin ich extrem traurig. Ich hatte das Auto seit 3 Wochen, bin zum 3. Mal gefahren und es war quasi das Geburtstagsgeschenk meines Vaters. Nun ist es wohl ein finanzieller Totalschaden. Als er mir die Schlüssel übergab, sagte er aus Jux noch "aber bau nicht gleich einen Unfall!". Ich bin natürlich nicht Schuld, aber es tut trotzdem sehr weh.
     
    Aber nun kommen wir zurück nach Schweden. Ich kam tatsächlich in Filipstad an und dort wartete bereits ein "Mini-Bus" samt Dozent auf mich. Wir fuhren in unsere Unterkunft, eine Art Jugendherberge oder Schullandheim. Ich hatte gerade Zeit, mein Gepäck abzustellen, dann ging es auch schon los.
    Wir fuhren an verschiedene Orte, um uns einen Überblick über das Gelände zu verschaffen, das wir in den nächsten Tagen untersuchen würden.Dort gruben die Dozenten auch schon erste Löcher, um uns zu zeigen, auf was wir achten sollen. Nachdem es dann anfing, aus Kübeln zu regnen, fuhren wir zurück zur Unterkunft und anschließend in die Stadt, um in einem asiatischen Restaurant zu essen. Danach hatten wir noch eine Vorlesung über das, was wir nun tun sollten und über die Region, in der wir uns aufhielten. Dann blieb noch etwas Zeit, die Kommilitonen kennenzulernen. Meine Erwartung war, dass die meisten wohl aus Schweden sein würden, aber das war weit gefehlt. Die Exkursion war sehr international, wir hatten Studenten aus Großbritannien, Rumänien, Spanien, Griechenland und sogar aus Brasilien. Da ich nach der Nacht am Hauptbahnhof von Malmö doch sehr müde war, ging ich allerdings zeitnah ins Bett.
    Am Sonntag starteten wir dann eine Exkursion in ein glaziofluviales Delta. Hier schauten wir uns verschiedene Landschaftsformen an. Es regnete mittlerweile nicht mehr, wobei Schweden für mich als Deutsche sich natürlich sehr kalt anfühlte. Am Nachmittag wurden wir dann in Zweier-Gruppen aufgeteilt, um unser Gelände zu untersuchen. Für meine Gruppe war zunächst geplant, dass wir gemeinsam mit einer anderen Gruppe und einem Dozenten in den Sumpf gehen würden, um dort Bohrungen mit einem Russischen Bohrer vorzunehmen. Ich trat natürlich direkt in eine Wasserlache und hatte nasse Füße. Insgesamt war der Sumpf natürlich sehr unwegsam. Wir aßen Cranberries direkt von der Pflanze und bohrten 4 Meter tief - danach hatten wir die glaziofluviale Schicht erreicht und konnten aufgrund der Härte nicht tiefer bohren. 10 000 Jahre altes Material hatten wir in unseren Händen! Und dann lernte ich auch schon, wie man in den Geowissenschaften Korngrößen prüft: man zerreibt das Material in den Händen. Wenn man etwas fühlt, handelt es sich um Sand. Ist es kein Sand, prüft man, ob man mit den Zähnen etwas spürt. Dann ist es Schlick. Ansonsten ist es Lehm. Sehr eklig, ich glaube, ich habe noch nie so viel Dreck gegessen wie auf der Exkursion  Anschließend ging es noch auf die andere Seite, wo wir uns eine interessante Steinformation anschauten. Wie war dieser riesige Block auf zwei kleineren gelandet? Vielleicht ein Erdbeben? Eine endgültige Erklärung gab es nicht.Auf dem Rückweg verknackste ich mir im unwegsamen Gelände den Fuß... und blieb im Sumpf stecken, konnte mich aber selbst befreien. Danach fuhren wir wieder in die Stadt und aßen im Burger-Restaurant, insgesamt ist Essen im Restaurant sehr viel günstiger wie in Deutschland. Leider war das Restaurant überfordert mit unserer Anzahl und so war mein Burger zwar sehr lecker, aber leider kalt. Nun konnte ich auch einkaufen gehen, um mir Mittagessen und Frühstück für den nächsten Tag zu machen - richtig gehört, völlig normal, dass in Schweden die Läden sonntags geöffnet haben! Anschließend ging es zurück zur Unterkunft und ich ging wieder früh ins Bett, um am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein.
    Am Montag war ich mit meinem Partner dann auf mich allein gestellt. Wir hatten 3 Quadrat-Kilometer zu untersuchen. Zunächst wollten wir das Grundgestein sehen, also fuhren wir bis zum Ende eines Weges und wanderten dann einen Hügel hinauf. Anschließend wollten wir nach links zum See. Hier mussten wir steile Abgründe besiegen, überall riesige Steine, das war schon ein bisschen gefährlich. Letztendlich schafften wir es aber zum See und gruben unser erstes Loch. Danach wollten wir dann zum Mittagessen an einen anderen See auf der anderen Seite, mussten aber außen herum laufen und querten daher das Gelände einer anderen Gruppe - also nicht so viel Untersuchung möglich. Wir fanden den See und Spuren von Bären. Dort gruben wir erneut ein Loch. Dann wanderten wir weiter durch den Wald, überall große Gesteinsbrocken, viel Vegetation, alles sehr unwegsam. Ich hatte abends bereits den Muskelkater meines Lebens. Natürlich gruben wir unterwegs weitere Löcher - allerdings war nicht viel möglich, da überall Steine waren. Am Weg angekommen, war ich sehr froh und wir wurden abgeholt und in die Unterkunft zurückgebracht. Danach gingen wir wieder in die Stadt, diesmal Pizzeria. Plötzlich piekte mich etwas in meinen Kopf. Ich fasste hin und fand ein Insekt - die Hirschlausfliege. Laut meinen schwedischen Freunden völlig ungefährlich für Menschen. Normalerweise fliegen sie Hirsche und Rehe an, um dann Blut zu saugen, sich durch die dicke Haut zu bohren und ihre Jungen abzulegen. Dabei stoßen sie ihre Flügel ab. Im Restaurant fand ich mehr und mehr dieser Tiere in meinen Haaren, es war richtig unangenehm, da sie vom Nacken her krabbeln und sich durch die Haare hangeln, um dann Blut zu saugen. Sie hängen dann quasi zwischen den Haaren an der Kopfhaut und man bekommt sie nicht heraus, ohne sich selbst Haare auszureißen. Es wurden immer mehr und mehr und ich hatte keine Ahnung, warum. Zurück in der Unterkunft musste ich feststellen, dass sie wohl das Futter meines Pullovers liebten, denn dort saßen viele weitere, die mir sicher auch noch auf den Kopf gekrabbelt wären. Insgesamt musste ich ca. 20 dieser Insekten von mir entfernen und hatte die weiteren Tage große Panik vor den Tieren - und mir zukünftig einen Zopf gemacht. Abends feierte ich meinen Geburtstag mit den anderen, ich hatte Gin aus Deutschland mitgebracht. Diesmal ging es dann tatsächlich spät ins Bett, aber am Geburtstag ist das dann auch mal erlaubt.
    Vielleicht klingt mein Bericht sehr negativ, aber das soll er nicht sein. Ich habe Orte gesehen, an denen normalerweise keine Menschen sind, die Landschaft und die Natur dort sind wunderschön. Direkt aus dem Wald und dem Sumpf habe ich Cranberries, Preiselbeeren und Blaubeeren in großen Mengen gegessen. Und das Wetter hat gehalten, es hat nicht geregnet, manchmal kam sogar die Sonne heraus. Außerdem war ich sehr stolz, dass ich es geschafft habe, ohne Sturz und Verletzungen samt schwerem Rucksack zu klettern.
    Das soll für heute reichen, der Eintrag ist fast schon zu lang geworden  Im nächsten Beitrag erfahrt ihr dann alles über Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Dann gibt es noch einen weiteren zu Freitag und meiner Rückreise. Und ich hoffe, ihr wollt wissen, ob ich bestanden habe, oder das nochmal machen muss
  15. Azurit
    Mein letzter Blog-Eintrag ist nun schon eine Weile her. Ich war intensiv mit der Vorbereitung auf meine Prüfungen an der Uni Hohenheim beschäftigt. Leider umsonst, denn eine böse Magen-Darm-Grippe hat mich erwischt, sodass ich nur zwei Prüfungen schreiben konnte, die ich jedoch beide bestanden habe.
    Außerdem war ich mit diversen anderen Dingen beschäftigt - Arbeit, Konzerte (inklusive meinem ersten Auftritt in Wacken) und vieles Weitere.
     
    Außerdem habe ich mich natürlich auch mit der Vorbereitung der Exkursion in Physischer Geographie III beschäftigt. Von der Universität habe ich quasi eine Seite PDF mit allen Informationen bekommen - beispielsweise Treffpunkt und Abfahrtszeit, voraussichtliche Ankunft nach der Rückfahrt und Dinge, die man auf jeden Fall einpacken sollte.
    Zunächst recherchierte ich nach Flügen nach Stockholm. Leider stellte sich schnell Ernüchterung ein - ohne Gepäck hätte es günstige Flüge mit ca. 180 Euro gegeben, mit Gepäck hätte ich aber mindestens 300 zahlen müssen. Und wenn man Schreibzeug, Laptop, Gummistiefel, Regenkleidung, Handtücher, Rucksack und sogar Bettwäsche mitbringen muss, reichen 8 kg Handgepäck leider nicht aus. Also schaute ich mich nach Alternativen um. Mein erster Einfall war Flixbus für ca. 150 Euro, nachdem ich eine Reisezeit von über 30 Stunden feststellen musste, legte ich aber auch das ganz schnell wieder ad acta. Als letzte Möglichkeit schaute ich also nach einer Reise mit der Bahn. Dort ergatterte ich nach kurzem Überlegen mein Ticket als "Sparpreis Europa" für 125 Euro. Zusätzlich buchte ich über das Internet ein Bett jeweils vor dem ersten und nach dem letzten Tag, um nach bzw. vor der Reise noch entspannen und schlafen zu können.
    Ca. eine Woche vor der Abreise kam von der Bahn eine E-Mail mit Verspätungsalarm, meine Verbindung existierte nicht mehr. Ich ging ins Reisezentrum, meine Zugbindung wurde aufgelöst und ich bekam eine neue Verbindung (früher los, dafür auch früher zu Hause).
     
    Am 24. August sollte es für mich dann in den frühen Morgenstunden losgehen. Wie immer hatte ich nichts rechtzeitig erledigt. Die Wäsche hatte ich erst am Tag vorher gewaschen, sodass sie noch trocknen musste und ich nicht alles packen konnte. Ich stand also um 04:15 auf und merkte dann schnell, dass es eng werden würde. Ich musste noch den Rest packen, ich musste noch duschen und - was ich völlig vergessen hatte - mit dem Koffer, der dann auch noch sehr viel schwerer war als erwartet, ziemlich viele Treppen nach unten zum Bahnhof. Um 05:15 stand ich dann völlig nassgeschwitzt, aber rechtzeitig mit allem Gepäck am Bahnhof und zwei Minuten später kam dann auch die Bahn. Es ging los. Ich war aufgeregt.
    In Stuttgart stieg ich um, in Würzburg erneut, in Hamburg wieder. Schon jetzt hatte ich keine Lust mehr, den schweren Koffer zu schleppen, aber es lag noch eine weite Reise vor mir. Bis jetzt lief es aber gut und ich war nach meinen seitherigen Erfahrungen mit der Bahn sehr überrascht über die unkomplizierte Reise.
    Zwischen Hamburg und Flensburg ereignete sich dann der erste Zwischenfall: Ein Fahrgast in meinem Zug musste notärztlich versorgt werden, daher war der Zug zum Anhalten gezwungen und ein halbes Dutzend Sanitäter stürmte den Zug. Bei 6 Minuten Zeit für das erneute Umsteigen wurde mir schnell klar, dass ich meinen Anschluss verpassen würde. Dennoch hatte ich weiterhin gute Laune, ich hatte ja absichtlich nicht den letzten Zug gebucht, da ich mit Verspätungen gerechnet hatte. Außerdem hatte ich Verständnis, ich würde schließlich auch auf Hilfe hoffen, wenn ich in einer solchen Situation wäre.
    Also ging es mit ca. 25 Minuten Verspätung nach Flensburg. Der Anschluss war natürlich weg. Meinen nächsten Ausflug machte ich also ins Reisezentrum der DB, um zu fragen, wie ich nun weiterfahren sollte, da die schwedischen Züge reservierungspflichtig sind. Dort war alles überhaupt kein Problem, ich bekam eine neue Verbindung und eine neue Reservierung (für den Nachtzug, der dann am nächsten Morgen um 6:00 ankommen würde) sowie ein Fahrgastrechteformular. Es sei auch überhaupt kein Problem, das Geld für das nun umsonst gebuchte Hostel zurückzubekommen. Am Bahnhof traf ich dann zwei weitere Personen aus Deutschland - Chris, der auch Schwedisch beherrschte und Simon, einen Flüchtling, der seine Schwester in Schweden besuchen wollte. Wir waren alle noch guter Laune und freuten uns bereits auf den Nachtzug.
    Es kam, wie es kommen musste und der Zug nach Kolding hatte 25 Minuten Verspätung. So mussten wir erneut nach einer Verbindung suchen, was aber kein Problem war, da es noch eine Verbindung gab, mit der wir den Nachtzug erreichen würden. Stattdessen fuhren wir nach Fredericia. Dort gab es dann viel Verwirrung wegen der Gleisbelegung, da sich alles geändert hatte. Wir rannten (samt meinem schweren Koffer) durch den gesamten Bahnhof, dank Chris wussten wir wenigstens, wohin. Am Ende erwischten wir den Zug nach Kopenhagen. In Kopenhagen herrschte das pure Chaos am Bahnhof, ich hatte nicht wirklich Ahnung, was dort eigentlich los war, aber wir stiegen in den richtigen Zug nach Malmö. Mein Koffer nervte mich langsam wirklich, aber Simon bot mir Unterstützung an und wir tauschten die Koffer. Mittlerweile war auch noch Celine bei uns, ebenfalls Deutsche, die nach Malmö musste. Die Laune war trotz allem noch gut, ich freute mich schon auf meinen Liegeplatz im Nachtzug.
    Doch schon wenig später kam die große Ernüchterung: Der Zug stoppte am Flughafen in Kopenhagen, wir sollten alle aussteigen und zwar schnell. Ich vergaß meinen Schlafsack. Ich habe das meiste nicht verstanden, aber es war wohl so, dass es in Schweden mehrere Probleme mit Zügen gab. Ein Zug brannte wohl zwischen Malmö und Lund, ein anderer versperrte die Brücke von Kopenhagen nach Malmö. Wir sollten den Ersatzverkehr nutzen.
    Wir gingen also zur angesagten Bushaltestelle. Dort herrschte das reinste Chaos. Mindestens 2000 Personen standen dort. Ordner versuchten, die Leute von der Durchfahrt fernzuhalten. Ich merkte, dass ich den Schlafsack vergessen hatte. Es war nicht meiner, sondern der meines Freundes. Ich war wütend auf mich und plötzlich liefen mir die Tränen runter. Wenn ich den Nachtzug verpassen würde, würde ich niemals rechtzeitig in Stockholm ankommen. Mütter mit kleinen Kindern, Behinderte usw. wurden natürlich vorgelassen und durften zuerst mit dem Bus nach Malmö. Ich hatte mittlerweile kein Zeitgefühl mehr, aber irgendwann saßen auch wir im Bus.
    Aussteigen durften wir nicht etwa am Hauptbahnhof von Malmö, sondern in Hyllie. Dort war es mittlerweile nach 0 Uhr, es fuhr quasi nichts mehr zum Hauptbahnhof. Auf der Suche nach einem Taxi brach mir ein Rad vom Koffer ab. Jetzt war dann endgültig Schluss bei mir, der Koffer war so schwer, dass ich ihn nicht einmal tragen konnte. Also zog ich ihn ohne Rad weiter hinter mir her. Schließlich nahmen wir uns ein Taxi vom Hauptbahnhof. Der Nachtzug war natürlich längst abgefahren. Vielleicht würden wir dort eine andere Möglichkeit finden. Unterwegs brachten wir noch Celine zu ihrem Hotel.
    Am Hauptbahnhof kam dann auch schnell die Ernüchterung: Ein Taxi nach Stockholm kostet ein Vermögen, Stellen für Mietwägen hatten bereits geschlossen, ebenfalls jegliche Information. Wir würden die Nacht wohl in Malmö verbringen. Die Hostels und Hotels waren natürlich längst voll oder die Rezeption bereits geschlossen. Mit dem Koffer hatte ich auch keine Lust, noch Kilometer durch die Stadt zu dackeln. Simon traf durch Zufall einen Bekannten und ging dann mit ihm. Chris und ich saßen am Bahnhof und wussten nicht, was wir tun sollten. Mittlerweile versuchte ich, über Facebook jemanden zu erreichen, der ebenfalls zur Exkursion fuhr, um herauszufinden, was ich nun tun sollte. Stockholm war keine Option mehr, um 9 würde ich dort selbst mit dem ersten Zug nicht ankommen, eher um 12.
    Wir beschlossen, in der Stadt ein Bier zu trinken. Aber auch da hatten wir keine Chance, denn ab 1 ist schon Sperrstunde. Also zurück zum Bahnhof. Dort verbrachten wir die ganze Nacht. Netterweise sind die Bänke so konstruiert, dass Schlafen umöglich ist. Alle haben einen Bügel in der Mitte. Also saß ich die ganze Nacht dort, manchmal nickte ich weg. Ich hatte ein bisschen Angst, dass mir jemand mein Geld klauen würde. Ich recherchierte (wenigstens gab es WLAN), wie ich nun anderweitig zur Exkursion kommen könnte. Ich beschloss, ich würde mit der ersten Möglichkeit nach Filipstad fahren. Die Toiletten waren natürlich nachts geschlossen, bereits um 3 Uhr musste ich eigentlich dringend dorthin, aber es gab keine Chance. Ich wartete.
    Um 6 Uhr morgens wurden die Toiletten endlich geöffnet. Ich war kurz vor dem Platzen und weinte beinahe vor Freude, als ich endlich bei der Schüssel war. Im Gegensatz zu meiner Erwartung öffnete aber keine Information und ich hatte keine Chance ein Ticket zu kaufen. Mit Bargeld kann man nirgends bezahlen und ich habe keine Kreditkarte. Über Google fand ich schließlich eine Verbindung nach Filipstad. Um 7 ging es los nach Hallsberg. Der Schaffner hatte kein Problem mit meinem Ticket, da ich weiterhin auf dem Weg in Richtung Stockholm war.
    In Hallsberg angekommen, hatte ich viel Zeit zum Umsteigen. Ich beschloss, erstmal alle schweren Sachen vom Koffer in den Rucksack zu packen und möglichst viel anzuziehen. Es war schließlich auch ganz schön kalt in Schweden, verglichen mit Deutschland. Auch dort schnell die Ernüchterung: Hier gab es gar kein Reisezentrum und es war wieder nicht möglich, ein Ticket zu kaufen. Der Schaffner war ziemlich böse, dass ich kein Ticket habe. Ich erklärte ihm die Situation und er sagte, er würde mich heute mitfahren lassen, aber ich soll nächstes Mal auf jeden Fall ein Ticket kaufen.
    Dann war ich in Karlstad und musste dort in den Bus umsteigen. Mittlerweile hatten sich auch die Dozenten gemeldet, dass es kein Problem sei, ich nicht einmal zu spät wäre und man mich am Busbahnhof in Filipstad abholen würde. Leider fand ich in Karlstad die Bushaltestelle nicht. Sie war nicht am Bahnhof. Ich fragte jemanden, der mir sagte, er sei nicht von hier - natürlich waren es deutsche Touristen... Dann sagte mir jemand, ich müsse weiter die Straße entlang, da sei ein großer Busbahnhof. Ich erreichte ihn eine Minute vor Abfahrt des Busses. Zunächst rannte ich ins Informationszentrum, da ich ein Ticket brauchte. Die nette Dame sagte: "Der Bus fährt aber in einer Minute...". Ich sagte: "Ja, ich weiß, ich brauche aber das Ticket!" Sie gab mir das Ticket und mein Rückgeld und ich rannte quasi um mein Leben. Mein Koffer legte in der Kurve in der Halle einen Drift hin. Ich bekam den Bus gerade so, bevor der Fahrer die Tür schließen wollte. Dann saß ich also endlich im Bus nach Filipstad...
    Und damit es spannend bleibt: Ob ich jemals angekommen bin, erfahrt ihr im nächsten Eintrag!
  16. Azurit
    In meinem Blog habe ich mich nun schon sehr lange nicht mehr zu Wort gemeldet. Der Grund dafür war einfach, dass seit meinem letzten Eintrag im Oktober 2018 (tatsächlich schon so lange her!) extrem viel zu tun war und mir einfach kaum Zeit blieb. Daher ein kurzer Überblick:
    Arbeit: Letztes Jahr habe ich mich für zwei Vollzeit-Stellen beworben und leider Absagen bekommen. Daher arbeite ich nach wie vor in meinen beiden Nebenjobs. Beide sind allerdings gerade wegen Corona ausgesetzt. Zusätzlich wollte ich eigentlich noch einen Teilzeit-Job machen und alles sah gut aus, aber dank Corona...
    Baustelle: Anfang letztes Jahr bin ich in meine eigenhändig sanierte Wohnung gezogen. Aktuell bin ich mit meinem Freund zusammen am Projekt "Sanierung der gemeinsamen Wohnung".
    Hobbys: Meine Aquarien- und Terrarienanlage werde ich erst in der neuen Wohnung aufbauen (sonst wird der Umzug sehr kompliziert), daher (und dank finanziellem Corona-Tief) wurden erstmal keine neuen Tiere angeschafft. Eine meiner Bands hat sich aufgelöst, die andere besteht noch, allerdings auch gerade mit erzwungener Corona-Pause.
    Agrarwissenschaften: Im Februar hatte ich meinen 3. Versuch in einem Wahlpflicht-Fach, letztes Jahr ging das leider völlig schief, weil mein Opa an Krebs erkrankt ist. Jetzt sind alle Prüfungen geschafft, ich schreibe aktuell an der Bachelor-Arbeit, belege nebenbei noch zwei Zusatzmodule (eins davon für den Pflanzenschutz-Schein) und erste Master-Module (eines habe ich bereits abgeschlossen).
    Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft: Bei den Rechtswissenschaften habe ich das Problem, dass sich die Hausarbeiten immer mit den Prüfungszeiträumen (sowohl an der Präsenz-Uni als auch an der FernUni selbst) überschneiden. Daher komme ich nicht so richtig weiter. Bei den Wirtschaftswissenschaften hätte ich nun im März die letzten beiden Pflicht-Module geschrieben, was leider aufgrund Corona nicht möglich war.
    Ausbildung Baumwart: Läuft wie geplant, Prüfung ist nächstes Jahr im März.
    Heilpraktiker-Prüfung: Lief leider im letzten Jahr nicht so gut, da ich zu viel zu tun hatte, darum bin ich nicht wirklich weiter gekommen.

    Und nun zu Earth Science  Corona sorgt dafür, dass ich diesbezüglich sehr fleißig bin.
    Das Modul Geologie II wurde leider stark verändert, sodass sich die Teile verändert haben. Manche wurden mir angerechnet, andere nicht, sodass ich sie noch einmal machen musste. Aktuell bin ich bei Teil 11, hier geht es um Erdbeben. Genauere Informationen gibt es dann in passenden Blog-Einträgen.
    Nebenbei habe ich das Modul Geoinformationssysteme belegt und fast abgeschlossen - es fehlt nur noch die große Prüfung am Ende und ein Projekt.
    Im Modul Geomorphologische Prozesse bin ich noch nicht viel weiter gekommen und hänge aktuell bei Kapitel 8 (hier im Blog habe ich noch bis 6 Beiträge verfasst).
    Außerdem habe ich Klimavariabilität belegt und bin bereits bei Kapitel 9!
    Die Exkursion Geologie III wird virtuell in Echtzeit stattfinden und zwar vom 29. April bis 6. Mai. Hierzu wird es dann natürlich auch wieder einen Blog-Eintrag geben
    Sobald ich mit Geologie II fertig bin, darf ich übrigens mit Mineralogie beginnen. Das ist erstmal genug zu tun!
  17. Azurit

    Sommersemester, Allgemeines
    Wenn man viel zu tun hat, rast die Zeit unglaublich schnell und dementsprechend sind seit meinem letzten Blog-Eintrag schon wieder zwei Monate ins Land gezogen. Es wird also dringend Zeit für ein Update!
     
    Den Kurs "Scientific Method" im Rahmen des Earth Science Bachelors habe ich erfolgreich abgeschlossen. Auch die Theorie für den Sportbootführerschein See habe ich im zweiten Anlauf bestanden und somit meinen Führerschein erhalten. Meine LKW-Fahrstunden laufen mit Anhänger tatsächlich noch viel besser wie ohne 🤣
    Im Rahmen meines Unternehmensprojektes für das AIDAHO-Zertifikat war ich Ende Juni für eine Woche in Norddeutschland an der Ostsee, was mir - trotzdem ich mit normalen Bürozeiten den ganzen Tag gearbeitet habe - sehr gefallen hat und für mich auch sehr entspannend war. Interessanterweise war ich abends gar nicht müde, war anschließend noch täglich in der Ostsee schwimmen und habe Ausflüge gemacht (z.B. nach Kiel, an Steilküsten zum Spazieren usw.).
    Im Juli begann dann das Blockmodul "Bioethanol and Distilled Spirits", das ich im Rahmen des Agrartechnik-Masters als Zusatzmodul belegt habe. Das Seminar (mit Tasting verschiedener Brände und Destillate) und das Labor (Maische herstellen, destillieren, Tasting) haben mir ebenfalls sehr viel Spaß gemacht. Außerdem habe ich noch kurzfristig die Einsendearbeit für Makroökonomik an der FernUni eingereicht und bestanden. Die Prüfung in Introduction to Data Science (die letzte für das AIDAHO-Zertifikat) habe ich geschrieben und warte momentan noch auf das Ergebnis.
    Daneben war ich wieder aktiv beim Aufbau unseres Jugendhaus-Festivals dabei, der in diesem Jahr richtig gut lief und auch das Festival konnte trotz Regen und zusammengeklappten Pavillons erfolgreich durchgeführt werden. Außerdem konnte ich noch zwei wunderbare Konzerte in Kirchen mit dem Torelli-Consort spielen. Und Vorstellungsgespräche für neue Studienbotschafter liefen auch wieder!
     
    Allerdings gab es leider auch unerfreuliche Ereignisse... Meine Master-Arbeit ging nämlich komplett in die Hose. Ich habe das auch "rechtzeitig" erkannt und ein Gespräch mit meinem Professor geführt, da ich eine schlechte Note vermeiden wollte (mit einer 3 oder einer 4 in der Master-Arbeit hätte ich mir den ganzen Durchschnitt und wahrscheinlich auch Teile meiner Zukunft verbaut). Mein Professor war sehr verständnisvoll und hat es sehr wertgeschätzt, dass ich ihn um ein Gespräch gebeten habe. Im Gegensatz dazu war mein Firmenchef sehr kurz angebunden und hat mir noch reingedrückt, dass er es sehr ärgerlich findet, mich dafür auch noch bezahlt zu haben. Dazu sage ich besser nichts weiter... Mein Professor und ich haben uns darauf geeinigt, dass ich "irgendwas" abgebe (im Endeffekt sind es 3 Seiten geworden - Stand der Technik mit Quellen, Aufgabenstellung und eine Seite darüber, was alles nicht geklappt hat) und dementsprechend durchfalle. Er hat 4 Wochen Zeit für die Korrektur, ist aber dazwischen noch im Urlaub und wird die Note Mitte September ans Prüfungsamt geben, danach habe ich 6 Wochen Zeit, die Master-Arbeit mit einem neuen Thema neu anzumelden. Zwei Möglichkeiten für ein neues Thema hat er mir bereits vorgeschlagen, ich bin allerdings noch nicht so begeistert. Momentan setze ich meine Hoffnungen auf das Unternehmen, mit dem ich auch mein Unternehmensprojekt mache.
    Die Prüfung in Bioethanol and Distilled Spirits habe ich leider auch nicht bestanden (ich hatte den Prüfungszeitpunkt ursprünglich anders eingeschätzt und hatte daher nicht genug Zeit zu lernen, zumal ich auch noch die Labor-Protokolle anfertigen musste).
    Auch das Jugendhaus-Festival war für mich sehr schnell vorbei. Am Freitag habe ich noch eine Küchenschicht gemacht, war aber mehr im Spülzelt unterwegs, weil in der Küche nur sehr wenig zu tun war. Im Anschluss war ich noch auf der Aftershow-Party. Am Samstag bin ich gegen Mittag aufgewacht, mir war sehr warm und ich habe mich schon irgendwie unwohl und müde gefühlt. Dann ging es los mit Magen-Darm, die Details erspare ich euch. Gegen Abend habe ich mich von meinem Freund abholen und in die Notfallpraxis im Krankenhaus bringen lassen. Da ging es mir schon so schlecht, dass ich sofort dran war und mehrere Infusionen notwendig waren...
     
    Am Sonntag ging es dann los nach Irland! Und wie immer, wenn ich reisen gehe, ist das natürlich alles andere als unspektakulär 😂 Am Samstag wollte ich online für Rail and Fly einchecken, hatte dann aber eine Mail bekommen, dass mein Zug ausfällt. (Funfact: Er ist nicht ausgefallen und wurde nur durch einen Zug mit anderer Nummer ersetzt.) Jedenfalls ging dann der Online-Check-In nicht mehr und der Herr an der Hotline (den ich kaum verstanden habe) konnte mich ebenfalls nicht einchecken, hat mir aber ein sehr fragwürdig aussehendes Dokument geschickt, damit ich meine Buchung über die Lufthansa nachweisen kann. Ich habe deshalb ein paar Züge früher genommen. Wie erwartet hat der Check-In an den Terminals auch nicht funktioniert und ich durfte samt Gepäck quer durch den Frankfurter Flughafen rennen, um einen Schalter zu finden. Auch dort hat der Check-In dann ewig gedauert, im Endeffekt aber glücklicherweise funktioniert. Da ich bis jetzt nur einmal geflogen bin und das auch schon fast 20 Jahre her ist, war das Chaos für mich perfekt, ich habe ewig nach dem richtigen Eingang gesucht, ich hatte keine Ahnung, was man beim Sicherheitscheck machen muss (hätte ich gewusst, dass ich Laptop, Tablet, Handys usw. aus meinem Handgepäck herausholen muss, hätte ich anders gepackt), ich habe ewig mein Gate gesucht... aber am Ende bin ich glücklicherweise rechtzeitig dort angekommen und konnte kurz danach auch schon ins Flugzeug einsteigen. Der Flug war relativ unspektakulär. In Irland hatte allerdings mein Bus Verspätung, sodass ich meinen Zug verpasst habe. Dementsprechend musste ich einen Zug später nehmen, was aber auch problemlos geklappt hat und dann wurde ich am Bahnhof abgeholt.
    Ich habe nun ein kleines Zimmer in einem Bauernhaus und arbeite hier auf einem Milchvieh-Betrieb mit über 200 Milchkühen. Morgens um 8 fange ich an, bringe Kühe in den Melkstand und lege ihnen das Melkzeug an, anschließend muss der Melkstand gereinigt werden. Frühstück gibt es dann irgendwann zwischen 11 und 12. Im Anschluss bin ich meistens mit weiteren Reinigungsarbeiten beschäftigt (meistens Liegematten und Silage-Futterplatz im Laufstall). Damit bin ich meistens gegen 14 Uhr fertig, dann habe ich Pause, in der es auch Mittagessen gibt (meistens so gegen 15:30, 16:00). Die Pause nutze ich für sinnvolle Tätigkeiten: Unternehmensprojekt, Berichte und Lernen für die Praktikantenprüfung, Projekt Autonome Roboter, Lernen für Prüfungen im Herbst. Um 17 Uhr geht die Arbeit weiter. Ich hole die Kühe von der Weide, dann werden sie im Melkstand gemolken und anschließend der Melkstand wieder gereinigt. Abhängig von den Kühen bin ich dann meistens zwischen 21 und 22 Uhr fertig und esse dann zu Abend (und dusche meistens auch). Hier bin ich jetzt bis Mitte September. Und ja - es ist sehr anstrengend!
     
    Weitere Pläne: Ende September muss ich den Bericht zum Projekt Autonome Roboter abgeben, Ende Oktober muss ich den Bericht zum Unternehmensprojekt abgeben. Außerdem werde ich im Herbst noch Zusatzmodule schrieben (Wiederholung Bioethanol and Distilled Spirits, Ackerschlepper und selbstfahrende Landmsachinen, Precision Livestock Farming und Melktechnik, Bauen und Stallklima). Die Praktikantenprüfung findet Mitte Oktober statt.
    Im Übrigen habe ich einen Job für nach dem Master :) Entweder schon ab Mai oder erst ab Oktober (ab Oktober ist allerdings sicher). Das war jetzt doch sehr viel einfacher als gedacht!
    Was die restlichen Studiengänge angeht, möchte ich mich im Wintersemester auf die erneute Master-Arbeit konzentrieren, werde aber dennoch nicht ganz aufgeben. Ich hatte mich im Sommersemester wieder viel zu sehr eingeschränkt, was am Ende auch die Lust auf die Master-Arbeit auf ein Minimum beschränkt hat. Das soll diesmal nicht wieder passieren.
    Studiengänge für Herbst:
    Master Agrartechnik (eventuell noch weitere Zusatzmodule im Herbst) in Hohenheim
    Master Wirtschaftswissenschaft für Ingenieur:innen und Naturwissenschaftler:innen an der FernUni
    Bachelor Earth Science in Stockholm
    Master Geographical Information Systems in Lund
    Voraussetzungen Master Praktische Informatik an der FernUni
    Bachelor Elektrotechnik in Bielefeld (Teilzeitstudium)
    Master Environmental Engineering for Sustainable Developtment in Mälardalen
  18. Azurit
    Fristen
    Man kann jeweils im August und im Januar mit dem Studium beginnen. Es gibt verschiedene Bewerbungsverfahren. Das erste Bewerbungsverfahren ist für internationale Studenten, nicht alle Kurse werden darüber ausgeschrieben. Für Deutsche ist das zweite Bewerbungsverfahren für EU-Bewerber interessant, hier sind dann auch alle Kurse gelistet. Die Bewerbungsfristen sind hier 15. April und 15. Oktober. Im Gegensatz zu deutschen Hochschulen, wo die Fristen Ausschlussfristen sind, ist auch eine "Late Application" möglich. D.h. dass man sich noch bis kurz vor Studienbeginn für manche Kurse bewerben kann, in denen noch Plätze frei sind. Die Bewerbungen werden dann nicht mehr nach Auswahlverfahren, sondern nach Eingang bearbeitet.

    Kursauswahl
    Die Bewerbung erfolgt ganz einfach über universityadmissions.se. Hierzu wählt man die entsprechenden Kurse oder Programme aus. Wenn man fertig ist, dann geht man im blauen Kasten "My selection" auf "To application".

    Account generieren
    Im Folgegenden kann man dann einen Accout generieren. Da man als Deutscher in der Regel keine schwedische "Personnummer" hat, kann man sich mit Hilfe seiner E-Mail-Adresse registrieren. Nach der Eingabe der Daten wird der Account generiert und es geht weiter mit der Bewerbung.
     
    Kurse sortieren
    Nun muss man die Kurse nach eigener Priorität sortieren. Bei einer Late Application ist später keine Änderung der Reihenfolge mehr möglich! Nach der Reihenfolge der Prioritäten wird man dann für bis zu 45 ECTS pro Semester zugelassen. Im zweiten Bewerbungsverfahren muss man sein Angebot annehmen, bei der Late Application nicht. Man kann das Angebot aber ablehnen, um anderen Bewerbern die Chance zu geben, noch für den Kurs zugelassen zu werden.
     
    Unterlagen hochladen
    Um einen Studienplatz zu bekommen, muss man natürlich die Voraussetzungen erfüllen. Alle Dokumente können eingescannt oder fotografiert werden, müssen aber als pdf hochgeladen werden. Als deutscher Bewerber muss man in der Regel folgende Dokumente hochladen:
    1. Ausweis. Das hat den Sinn, dass man als EU-Staatsbürger keine Studiengebühren zahlen muss.2
    2. Nachweis über die Hochschulreife. Das sollte so weit logisch sein.
    3. Nachweis über Englisch-Kenntnisse auf Level B2. Dies funktioniert über international anerkannte Englisch-Zertifikate wie TOEFL. In meinem Fall war es CAE (Level C1).
     
    Warten auf die Zulassung...
    Bei den normalen Bewerbungsverfahren gibt es einen Termin, an dem die Ergebnisse veröffentlicht werden. Bei der Late Application kommt die Zusage irgendwann. In meinem Fall kam sie für "Russian for Beginners I und II" an der Dalarna University relativ schnell. Ich warte aber noch auf die Zusage für ein Programm und/oder weitere Kurse.
     
    Im nächsten Blog-Eintrag geht es dann weiter mit der Einschreibung
  19. Azurit
    Gestern hat das Semester an der Uni Stockholm begonnen. Und ich habe schon wieder das nächste Problem! Für meinen ersten Kurs ist es notwendig, das Buch "Earth: Portrait of a Planet" von Stephen Marshak zu besitzen. Das wollte ich am Freitag bei Amazon bestellen, dann wäre es gestern hier angekommen. Allerdings hat mir jemand das letzte Prime-Exemplar vor der Nase weggekauft und die anderen Exemplare benötigen bis ca. 24.09. - viel zu lange! Ich bin jetzt am schauen, woher ich das Buch nun bekomme. Wahrscheinlich muss ich mir das als E-Book besorgen, da die Lieferzeit sonst zu lange dauert. Schade. Hätte es echt gerne in der Hand gehabt! Und dann wird es heute auch schon losgehen
  20. Azurit
    Wie versprochen berichte ich euch heute über meine ungewöhnliche virtuelle Exkursion an der Uni Stockholm. Für mich war es eine sehr interessante und wertvolle Erfahrung!
     
    Begonnen haben wir die Exkursion am 28. April um 14 Uhr mit einem Online-Meeting über Zoom. Wie bei Exkursionen üblich haben wir uns zunächst vorgestellt, jeder hat gesagt wie er heißt, wo er herkommt und wohnt, warum er an der Exkursion teilnimmt und welche Hobbys er hat. Wie ich schon von meinem Studium in Stockholm gewohnt bin, waren wir sehr international aufgestellt. Anschließend wurde uns noch kurz vorgestellt, was wir in den nächsten Tagen machen würden. Insgesamt hat das Meeting ca. eine Stunde gedauert.
    Am 29. April ging es um 8:30 auch schon richtig los - und zwar auf der Fähre! Unser Professor wollte uns die schöne Überfahrt nicht vorenthalten und so konnten wir via Zoom die wunderschöne Aussicht bei der Überfahrt nach Utö genießen. Um 9:20 waren wir dann dort. Der Professor und seine beiden Assistentinnen hatten ihre E-Bikes mitgenommen und fuhren dann zunächst zu unserem ersten Ort auf der Insel, Krokarna, wo wir um 9:30 ankamen. Die Verbindung dort war extrem schlecht, alles hat geruckelt und wir konnten nichts verstehen. "Oh weia, das kann was werden...", dachte ich. Im Laufe des Tages ging es dann quer über die Insel von Krokarna zu den Utö Minen, den Minenresten, Rävstavik West und Ost, Skaftängen, Stora Persholmen Süd und Nord. Meine Sorgen bezüglich der schlechten Verbindung waren unbegründet - Krokarna blieb der einzige Ort, an dem die Verbindung so schlecht war. Unsere Dozenten schalteten auf längeren Wegen die Kamera ab, sodass man zwischendurch problemlos Kaffee- und Essenspausen machen konnte. Benutzt haben sie tatsächlich ihre Handys, die sie live auf Zoom übertragen haben. Während der Exkursion mussten wir Notizen machen und verschiedene Orte skizzieren. Wenn wir einen Ort skizzieren mussten, wurde das Handy in ein Stativ gespannt, sodass es nicht zu Wacklern kam. Beim Laufen war es leider sehr wacklig, mir wurde ab und an sogar etwas schwindlig. Ein Kugelstativ hätte da sicher Abhilfe geschaffen, aber in Anbetracht der geringen Vorbereitungszeiten und Lieferschwierigkeiten durch Corona möchte ich mich da nicht beschweren. Falls es bei Studenten Verbindungsprobleme geben sollte, wurden immer zusätzlich Fotos und Videos gemacht, die per Mail verschickt wurden. Um 15:30 ging es dann zurück auf die Fähre und wir hatten erstmal Pause. Um 16:30 haben wir uns noch einmal online für ein Meeting getroffen, um die Aufgabe für den nächsten Tag zu besprechen. Der Professor war sehr traurig, dass wir nicht wie normalerweise abends gemeinsam Bier trinken können und daher haben wir um 17:30 noch eine Bier-Session gemacht, um uns zu unterhalten und besser kennenzulernen.
    Am 30. April war dann Heimarbeit angesagt. Das Ziel war eine Rekonstruktion der geologischen Geschichte der Insel Utö. Hierfür musste ich folgende Aufgaben machen:
    1. Skizzen vom Vortag ins Reine zeichnen, die Notizen für jeden Ort unter Beobachtung und Interpretation zusammenfassen und die dort gesehenen geologischen Phasen dazu schreiben.
    2. Eine Reihenfolge der geologischen Phasen anhand der Beobachtungen festlegen und in einem kleinen Text begründen.
    3. Die Beobachtungen in einer Tabelle nach geologischer Phase und Ort zusammenfassen.
    4. Um 14 Uhr gab es ein Zoom-Meeting, wo wir in kleinen Gruppen in Breakout-Räume geschickt wurden und unsere Ergebnisse diskutiert haben, jede Gruppe hat im Anschluss ihre Ergebnisse präsentiert. Danach haben wir noch die Aufgaben für den nächsten Tag besprochen. Das hat bis ca. 16 Uhr gedauert.
    5. Die geologische Geschichte von Utö in einem Aufsatz zusammenfassen.
    Das war wirklich ein ganzer Batzen an Arbeit, ich wurde an diesem Tag nicht fertig und hatte schon Angst, dass ich die Exkursion nicht schaffen werde. Außerdem fühlte ich mich sehr alleine, da der Professor auch keine Kontaktdaten anderer Studenten herausgeben durfte.
    Am 1. Mai ging es dann direkt weiter mit Heimarbeit. Auch hier gab es wieder einen ganzen Batzen an Arbeit:
    1. Eine Seite Aufsatz über gebänderte Eisenformationen und Karbonate auf Basis des Buchs Earth Science: Portrait of a Planet von Marshak. Der Professor hat bereits am Vortag festgestellt, dass es zu den Karbonaten im Buch kein Material gibt und die Aufgabe daher auf eine halbe Seite über gebänderte Eisenformationen geändert.
    2. Mit Hilfe einer Karte und eines Querschnitts musste die ungefähre Menge des geförderten Erzes berechnet werden.
    3. Mit Hilfe eines Online-Kartengenerators sollten Karten erstellt und mögliche Orte für weitere Minen im Stockholm-Archipel gefunden werden, selbstverständlich begründet. Damit ihr euch das besser vorstellen könnt: zunächst macht man eine Karte mit magnetischen Abweichungen, da sind mögliche Orte zu sehen (weil Eisen und sein Erz Magnetit magnetisch sind). Danach kann man eine Schwerkraft-Karte machen, da Eisen-Erze schwerer sind und man so sehen kann, wie viel Erz an einem Ort zu finden ist. Zum Schluss kann man noch Kupfer-, Kobalt- und Nickel-Karten erstellen, da diese häufig mit Eisen zusammen vorkommen.
    4. Zoom-Meeting um 14 Uhr, lief ziemlich genauso ab wie das am Tag davor.
    5. Arfwedson hat Karbonate in Utö analysiert und dabei Lithium entdeckt. Wir sollten nun mit Hilfe von Gewichten das Molekulargewicht des unbekannten Lithiums bestimmen und anschließend die chemische Formel für Petalit (ein Lithium-Mineral) berechnen.
    Auch an diesem Tag wurde ich nicht fertig mit den Aufgaben, besonders die Meetings zwischendurch haben mich immer komplett aus meinem Workflow gehauen.
    Am 2. Mai ging es dann wieder ins Feld - diesmal nach Ytterby und Stockholm. Um 10 Uhr morgens ging es zunächst zur Ytterby Mine, wo wir verschiedene Skizzen anfertigen und Notizen machen mussten. Dann gab es eine kleine Mittagspause, während die Dozenten den Ort wechselten. In Stockholm sind wir dann quasi gemeinsam mit den Professoren von Ort zu Ort gelaufen und haben Notizen gemacht, die Orte waren Filadelfiakyrka, Rörstrandsgatan, eine Bahn-Unterführung, eine Mülldeponie, Sabbatsberg, Observatorielunden, Stallmästargarden und Stockholmsasen. Nach dem Tag trafen wir uns gegen Abend nochmals zum Meeting, um den nächsten Tag zu besprechen.
    Am 3. Mai gab es dann wieder Aufgaben in Heimarbeit und es war wieder viel zu tun:
    1. Skizzen aus Ytterby ins Reine zeichnen, Notizen aus Ytterby strukturieren in eine Tabelle mit den drei gesehenen Mineralien, ihrer Beschreibung und Identifikation, anschließend sollte das Muttergestein einer Steingruppe zugeordnet werden, dann bestimmt, anschließend noch die Alpha-, Beta- und Gamma-Strahlung vom Geiger-Zähler berechnet und die X-Ray-Analyse aufgeschrieben.
    2. Mit Hilfe verschiedener Paper (zum Teil sehr alt) sollte ein Aufsatz über die Reihenfolge der Entdeckungen von Yttrium, Terbium, Erbium, Ytterbium und Lutecium geschrieben werden. Ein Paper war auf Deutsch, zwei auf Schwedisch und der Rest auf Englisch. Wir sollten Google Translate benutzen, um die Paper zu übersetzen und grob zu verstehen. Dummerweise waren die beiden schwedischen Paper alt und eingescannt, sodass es nicht möglich war, den Text zu kopieren, stattdessen mussten die entsprechenden Teile von Hand in Google Translate eingegeben werden. Das hat natürlich eine Menge Zeit gekostet.
    3. Notizen aus Stockholm ins Reine schreiben.
    4. Historische Karten von Stockholm ansehen und abzeichnen, eine vor der Porzellan-Industrie, eine während und eine danach rund um Filadelfiakyrka.
    5. Zoom-Meeting um 14 Uhr, wie die anderen vorher auch.
    Das war vom Aufwand her der schlimmste Tag und ich war nebenher noch dabei, die vorigen drei Tage Heimarbeit fertig zu bekommen...
    Am 4. Mai sollte es dann nach Ekerö gehen, um 9 ging es los zum Väsby Hage Naturschutzgebiet. Dabei musste man natürlich wieder Notizen machen und Skizzen anfertigen. Eigentlich sollte es am Nachmittag weiter nach Ekeröasen gehen, allerdings fing das Wetter gegen Mittag an, sich rapide zu verschlechtern und so brachen wir um 12 Uhr ab, da viele Studenten in Schweden kaum noch Internet hatten und auch die Verbindung der Dozenten durch das Gewitter eingeschränkt war. Nachmittags sollten dann die Aufgaben vom 5. Mai vorgezogen werden:
    1. Auf der LiDAR Karte die angeschauten Orte eintragen. Außerdem Skizzen ins Reine zeichnen.
    2. Tabelle mit Nummer des Ortes, Koordinaten, Landformen, Beobachtungen wie Größe, Höhe, etc., Erosion oder Ablagerung.
    3. Ein paar Sätze über die gesehenen Erosions-Landformen.
    4. Ein paar Sätze über die gesehenen Ablagerungen und den Zusammenhang zur Erosion.
    Am 5. Mai gab es dann bereits um 9:30 ein Meeting, da viele sich alleine fühlten. Das war dann auch der Punkt, an dem wir eine Whatsapp-Gruppe ins Leben riefen (über den Zoom-Chat) und uns endlich mal vernetzt haben. Das hätten wir schon lange vorher tun sollen. Danach sollten wir den Rest der Aufgaben vom 5. Mai erledigen:
    1. De Geer Moränen auf einer LiDAR Karte einzeichnen.
    2. Abstände zwischen den De Geer Moränen messen und kommentieren, ob diese gleichmäßig oder ungleichmäßig sind.
    3. Die erhaltenen Daten mit einer Karte von Strömberg vergleichen und ca. eine Seite Aufsatz darüber schreiben.
    Um 13:30 Uhr wurde dann der Teil vom 4. Mai nachgeholt und wir gingen wieder raus nach Ekeröasen. Das dauerte extrem viel länger wie geplant, wir waren von 13:30 bis nach 18 Uhr draußen. Dabei mussten wir natürlich wieder Notizen machen.
    An diesen Tag erfuhr ich, dass ich nicht der einzige Student war, der mit dem extremen Workload zu kämpfen hatte. Manche meiner Kommilitonen arbeiteten 16 Stunden am Tag an den Aufgaben und hatten keine Zeit mehr zum Duschen, Schlafen oder Essen. Rückenschmerzen waren absolut normal bei fast allen, da wir täglich x Stunden vor dem PC saßen, ohne uns zu bewegen. Das war dann doch noch etwas krasser wie bei mir. Wir entschieden uns daher, den Dozenten eine E-Mail zu schicken und um Verlängerung der Deadline zu bitten.
    Am 6. Mai kam morgens eine E-Mail, dass unsere Dozenten uns absolut verstehen können und die Deadline vom 7. Mai auf den 11. Mai verlegen. Super! Danach war dann der letzte Tag Heimarbeit angesagt:
    1. Skizzen ins Reine zeichnen.
    2. Mit Hilfe von hochauflösenden Fotos von Sandkörnern auf Millimeter-Papier die Größe von je 30 Körnern in 2 Proben bestimmen.
    3. Mittelwert und Median berechnen.
    4. Mit Hilfe von Hjulström-Kurven die Fließgeschwindigkeit für den Transport dieser Körner berechnen.
    5. Drei mögliche Quellen von Fehlern, Unsicherheit und Verzerrung beschreiben.
    6. Erklären, warum dazwischen große Steine gefunden werden können.
    7. Mit Hilfe eines Kartengenerators LiDAR Karten von Stockholm und Umgebung erstellen und Esker darauf einzeichnen, danach die Länge und Abstände messen und einen Text dazu schreiben.
    8. Eine Seite Aufsatz über die Nutzung von Eskern für die Rekonstruktion des Rückgangs von Gletschern mit Hilfe von zwei Artikeln und den gemachten Beobachtungen, außerdem, warum man mit Eskern auch die Veränderung des Meeresspiegels erforschen kann.
    9. Um 14 Uhr gab es wieder ein Meeting auf Zoom mit Gruppendiskussionen.
    Um 16 Uhr gab es dann das Abschluss-Meeting, wo noch einmal auf offene Fragen eingegangen wurde. Meine Heimarbeiten habe ich dann gestern endlich abgeben können, nachdem ich sie fertiggestellt hatte.

    Fazit: Es war eine sehr interessante Exkursion und man hat sich trotzdem man nicht wirklich anwesend war zum Teil gefühlt wie ein kleiner Forscher. Technische Probleme gab es kaum und es wurde dafür gesorgt, dass Studenten keine Nachteile durch fehlende Internet-Verbindung erhalten. Außerdem waren die Dozenten sehr offen für Feedback und haben uns direkt eine längere Bearbeitungszeit gewährt. Trotzdem man daheim saß, war es auf keinen Fall weniger anstrengend wie eine "echte" Exkursion! Das dauerhafte Sitzen war extrem anstrengend. Außerdem hatten wir am Anfang kaum Kontakt zueinander, man sollte die Studenten bei zukünftigen ähnlichen Exkursionen direkt darauf hinweisen, Kontakt über einen weiteren Kanal aufzunehmen und sich zu unterhalten - ich denke, dann hätte man sich weniger allein gefühlt. Die meisten von uns werden sich bei der Pflicht-Exkusion des 3./4. Semesters nächstes Jahr im März in Islay wiedersehen (vorausgesetzt, Corona ist bis dahin halbwegs erledigt). Insgesamt ein tolles Format - sicher noch an der ein oder anderen Stelle verbesserungsfähig, aber definitiv zu empfehlen!
     
    Und nun werde ich mich daran machen, den verpassten Stoff von meiner Präsenz-Uni nachzuholen, damit ich wieder auf dem neuesten Stand bin!
  21. Azurit
    Hallo liebe Leser!
     
    Zunächst möchte ich mich bei euch für die dreimonatige Pause entschuldigen. Ich hatte extrem viel um die Ohren und bin daher leider nicht dazu gekommen, einen Blogeintrag zu schreiben. Unter anderem habe ich das achtwöchige Vorpraktikum für Agrarwissenschaften an der Uni Hohenheim absolviert, was dringend nötig war, da ich sonst spätestens zum Ende des Semesters exmatrikuliert werden würde. Nebenher war ich noch mit der Band auf Tour und studieren musste ich auch noch... Deshalb gibt es nun 3 Kapitel auf einmal für euch
    Das Ergebnis von Exam 2 war übrigens verloren gegangen, als mein Betreuer wechselte. Ich musste es also noch einmal abschicken. Das war aber kein Problem. Auch Exam 3 habe ich bestanden.
     
    Kapitel 4 - Plattentektonik
    1. Kapitel 4 in Earth: Portrait of a Planet lesen. Themen: Was ist Plattentektonik?, divergierende Plattengrenzen und Ozeanbodenspreizung, konvergente Plattengrenzen und Subduktion, Transformations-Plattengrenzen, besondere Orte im Plattenmosaik, Wie entstehen und sterben Plattengrenzen?, Was führt dazu, dass Platten sich bewegen?, Geschwindigkeit der Plattenbewegung, der dynamische Planet.
    2. Internet-Vorlesung, wie immer eine Wiederholung des bereits gelernten Materials.
    3. Internet-Material: Diesmal muss man über Google Earth konvergente und divergente Plattengrenzen finden.
    4. Self-answering questions: Wie immer relativ problemlos zu machen.
    5. Exam: Exam 4 war nicht ganz meins, hier leider nur 5 von 10 Punkten erreicht. Aber immerhin bestanden! Nach Exam 4 wurde meine Adresse angefordert. Warum? Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete... Das sollte ich erst zu Kapitel 5 erfahren
     
    Kapitel 5 - Mineralien
    1. Kapitel 5 in Earth: Portrait of a Planet lesen. Themen: Definition eines Minerals, Kristalle und ihre Struktur, Wie kann man Mineralien voneinander unterscheiden?, Klassifikation von Mineralien, Edelsteine.
    2. Internet-Vorlesung.
    3. Internet-Material: Diesmal muss man sich auf "Web Mineral" über Quartz informieren.
    4. Self-answering quetions.
    5. Exam: Nachdem meine Adresse eingegeben war, bekam ich eine "mineral box" zugesandt. Das ist eine Plastik-Sortierbox und darin sind verschiedene Materialien zu finden. Manche davon musste ich für das Exam analysieren und bestimmen. Hier war also tatsächlich zum ersten Mal Verständnis nötig, ohne das ich das Exam nicht geschafft hätte.
     
    Kapitel 6 - Magmatische Gesteine
    1. Kapitel 6 in Earth: Portrait of a Planet lesen. Themen: Entstehung von Magma, Bestandteile von Magma, Bewegung von Lava und Magma, extrusive und intrusive Umgebungen, Verwandlung von Magma in Gestein, Beschaffenheiten von magmatischem Gestein, Klassifikation von magmatischem Gestein, Wo gibt es magmatische Aktivitäten und warum?
    2. Internet-Vorlesung.
    3. Internet-Material: Auf webGeology muss man das Material zu Magmatismus und magmatischen Gesteinen lesen.
    4. Self-answering questions.
    5. Exam: Auch diesmal wieder Bestimmung von Gesteinen aus der "mineral box" und natürlich auch weitere Aufgaben.
     
    Und nun geht es noch an Kapitel 7 und 8 und dann an die das "große" Exam nach Kapitel 9 am 13. und 14. Januar. Ich hoffe, ich werde noch rechtzeitig fertig. Währenddessen muss ich noch die Belegung für alle Studiengänge für nächstes Semester durchführen. Bei drei Universitäten und 4 Studiengängen gar nicht so einfach...
    Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
  22. Azurit
    Das war ein umfangreiches, langweiliges, schwieriges Kapitel! Ich hatte echt schon keine Lust mehr...
     
    1. Kapitel 22 in Earth: Portrait of a Planet lesen. Themen: Eis und Natur der Gletscher, Polare Eiskappen des Mars, Erosion und Bewegung durch Eis, Ablagerungen durch Gletscher, Andere Konsequenzen von Gletschern, periglaziale Umgebungen, Pleistozän-Eiszeiten, Gletscher in Nationalparks, Gründe für Eiszeiten, Eiszeiten in der Zukunft.
    2. Internet-Vorlesung.
    3. Review-Quiz.
    4. Assignment 1. Eis und Natur der Gletscher.
    5. Assignment 2. Erosion und Bewegung durch Eis.
    6. Assignment 3. Pleistozän-Eiszeiten. Leider hat der Computer drei meiner Antworten als falsch markiert, obwohl ich mir sicher bin, dass sie richtig sind. Laut Ergebnis bin ich durchgefallen. Die Assignments werden aber alle noch einmal manuell korrigiert, daher sollte das kein Problem darstellen.
     
    Für die Exkursionen muss man sich zusätzlich bewerben - gestern ging die Bewerbungsphase los. Mein Professor, Alasdair, hat mir erlaubt, an der Geoscience Field Study Mitte März in Schottland bereits teilzunehmen, wenn ich gute Fortschritte im Modul Geologie II mache (das ich direkt nach Physische Geografie I starten werde), obwohl ich die Zulassungsvoraussetzungen eigentlich nicht erfülle (die Geologie III Exkursion wäre normalerweise auch vorher zu absolvieren). In Deutschland wäre das wohl unmöglich gewesen.
    Außerdem habe ich mich für die Geologie III Exkursion beworben, die entweder Anfang Mai in Schottland oder Mitte Juni in Stockholm stattfindet. Ganz habe ich das noch nicht verstanden. Zusätzlich zur Bewerbung muss man ohnehin den Professor anschreiben. Ich bin auch mal gespannt, was mich das Ganze kostet (Unterkunft, Verpflegung usw.). Selbstverständlich werde ich euch auf dem Laufenden halten und berichten, sobald ich mehr weiß.
     
    Die Zwischenprüfung habe ich übrigens immer noch nicht einschieben können. Drei Stunden am Stück habe ich zurzeit irgendwie nicht zur Verfügung. Noch ein Kapitel ist übrig.
     
     
  23. Azurit
    Es ist Freitag Nachmittag, als Präsenz-Student startet man - im Gegensatz zu den meisten Fernstudenten - langsam aber sicher ins Wochenende. Und darum ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die fällt in meinen Augen leider nicht sehr günstig aus.
     
    Ackerschlepper und selbstfahrende Landmaschinen: Damit bin ich - wie im ersten Teil des Exkurses bereits erwähnt - sehr zufrieden.
    Mess- und Regelungstechnik: Die ersten 10 Minuten der Vorlesung (Vorstellung des Professors, Instituts, etc.) wurden hochgeladen. Ansonsten ist noch nichts da, wir werden um Geduld gebeten. Meine ist nun am Freitag Nachmittag langsam aber sicher ausgereizt...
    Entwicklung in ländlichen Räumen: Von der Vorlesung ist weit und breit nichts zu sehen. Eine Antwort auf meinen Hinweis habe ich auch nicht erhalten. Bis 5.5. soll ich eine Region auswählen, die ich in meiner Hausarbeit bearbeiten möchte. Dummerweise geht das eher schlecht, ohne zu wissen, welche Kriterien ich dabei ansetzen sollte.
    Precision Farming: Die erste Hälfte der ersten Vorlesung ist online. Die Vorlesung ist auf Englisch - und der Professor kann das leider überhaupt nicht. "Äh, äh, äh, äh, äh, äh" und "in, in, in, in, in" kommen sogar vor, wenn er den Begriff eigentlich nur vorlesen muss, weil er auf der Folie steht. Bei gefühlt jeder Folie kommt "Yes!" oder "Okay!", als würde er sie selbst zum ersten Mal sehen. Und die zweite Hälfte fehlt ja auch noch...
    Weinbau: Weder im Teil Biologie der Rebe noch im Teil Praktischer Weinbau ist auch nur irgendetwas online.
    Schadursachen und Schadwirkungen: Das Herbologie-E-Learning funktioniert eigentlich ganz gut, auch wenn es zum Großteil (leider!) aus den Präsentationsfolien besteht und durch Ankreuzfragen und Abgaben ergänzt wird. Im Chat habe ich auch nicht herausgefunden, ob die Abgabe der Aufgaben verpflichtend ist, da ja niemand dort war. Dementsprechend gebe ich sie gerade einfach ab, auch wenn ich sie teilweise sinnlos finde. Die Live-Vorlesungen in Phytopathologie und Entomologie über Zoom haben sehr gut funktioniert, die meisten Studenten haben schon geblickt, dass sie ihre Mikrofone abschalten sollten, solange sie nicht reden. Auch mit diesem Modul bin ich ganz zufrieden.
     
    Fazit: Mit 2 von 6 Modulen bin ich zufrieden und kann gut lernen. Bei den restlichen vier Modulen fehlt der Inhalt entweder komplett oder in großen Teilen. Ich gehe davon aus, dass man bis zum Schluss gehofft hat, dass man diese Woche einfach wieder mit Präsenz-Lehre beginnen kann und dementsprechend eben nicht wie vom Direktor angeordnet E-Learning vorbereitet wurde. Wenn man nicht einmal die Folien verändert (im Vergleich ohne Corona und mit Corona), dann kann man doch erwarten, dass die Vorlesungen (oder eine Alternative) rechtzeitig aufgenommen und hochgeladen werden. Für ein gutes "Corona-Semester" muss man eben auch die Motivation hoch halten und das kann so nicht klappen. Am meisten tun mir die Studienanfänger leid (bei uns kann man auch zum SS anfangen), die nun wohl völlig in der Luft hängen und häufig nicht wissen, ob der Fehler bei ihnen oder der Uni liegt.
     
    Nun - ich hoffe auf eine Besserung in der nächsten Woche und schnellstmögliche Aufarbeitung der fehlenden Inhalte. Wenn die Verspätung um eine Woche (oder mehr?!) dauerhaft bestehen bleibt, haben wir nämlich am Ende des Semesters ein großes Problem, da die Prüfungsphase direkt an die Vorlesungszeit anschließt. Drückt mir die Daumen!
  24. Azurit
    Gestern Nachmittag und heute Morgen habe ich mich mit dem ersten Kapitel in meinem Studium beschäftigt - Kosmologie. Hierzu musste ich Folgendes tun:
    1. Kapitel 1 in Earth: Portrait of a Planet lesen. Da ich mich erst wieder in die englische Sprache einfinden musste und alles sehr aufmerksam lesen wollte, habe ich dafür etwa 1,5 Stunden benötigt. Zunächst werden verschiedene Weltbilder (z.B. heliozentrisch, geozentrisch) und ihre Geschichte betrachtet. Es wird auch darauf eingegangen, wie man den Umfang der Erde und den Abstand zu anderen Himmelskörpern berechnen kann. Anschließend beschäftigt man sich mit dem aktuellen Stand der Forschung: Warum geht man davon aus, dass das Universum immer größer wird (Doppler Effekt)? Was ist der Urknall? Welche Elemente entstanden zuerst? Wie entstehen Sterne und wie sieht ihr Lebenszyklus aus? Welche Elemente entstanden in den Sternen? Was ist ein Planet und wie ist unser Sonnensystem aufgebaut? Wie entstehen Planeten und Monde? Was sind Asteroiden und Komete und warum gibt es sie? Und warum ist unsere Erde eigentlich rund?
    2. Internet-Vorlesung. Es öffnet sich ein Videostream, in dem der Professor die wichtigsten Dinge noch einmal wiederholt und ergänzt. Die Grafiken sind passend zum Video nebenan zu sehen. Die Vorlesung dauert ca.9 Minuten.
    3. Internet-Material: Die nächste Aufgabe war, sich zusätzliches Material im Internet anzuschauen. In diesem Kapitel musste ich auf die Seite der NASA gehen und Informationen zu aktuellen Projekten zu Wasser auf dem Mars finden.
    4. Self-answering questions: Nun musste ich verschiedene Fragen zum Kapitel beantworten. Nach jeder Frage kommt direkt eine Rückmeldung, die entweder "Correct!" ausspuckt oder "No" plus Erklärung, warum das die falsche Antwort ist. Hat man alle Fragen beantwortet, bekommt man ein Passwort.
    5. Mit diesem Passwort kann man nun das "Exam" öffnen. Dort sind auf einer Seite verschiedene Aufgaben. Gewundert hat mich, dass ich auch rechnen musste. Das waren aber eher einfache Aufgaben, die man auch mit Mathe aus der Mittelstufe bewältigen kann. Die meisten Aufgaben sind allerdings Auswahl-Aufgaben. Eine Zeitbegrenzung gibt es nicht. Schließt man das Fenster, bekommt man beim nächsten Öffnen aber andere Aufgaben. Und nun kann man das Exam abschicken...
    ... oder doch nicht. Denn erneut geht das ohne schwedische Personalnummer nicht. Ich habe mich direkt an die Uni gewandt und hoffe, dass ich bald Antwort bekomme und mein Exam einreichen kann...
  25. Azurit

    Sommersemester, Allgemeines
    Schon wieder sind drei Wochen vergangen und ich hoffe, ihr habt meinen nächsten Blog-Eintrag vermisst 🤣 Wie ihr sehen werdet, kommt manchmal alles anders, als man denkt...
     
    Am 23. Mai habe ich wie geplant Bürotag gemacht, war aber weit davon entfernt, alles erledigen zu können. Im Endeffekt habe ich meinen Opa angerufen, meine Angelegenheiten mit beiden Finanzämtern geregelt, alles für das spontante Konzert am Sonntag geregelt und mich um einen Haufen E-Mails, den Haushalt und sonstige Angelegenheiten gekümmert sowie den THW-Dienst vorbereitet und bei der Werkstatt angerufen.
    Am 24. Mai ging es zur Werbeaktion nach Ludwigsburg, wo wir die Pädagogische Hochschule, die Hochschule für öffentliche Verwaltung und die Evangelische Hochschule besucht haben. Wir waren früher fertig als gedacht, sodass ich anschließend noch bei Ikea war und Möbel für meinen Freund besorgt habe (und natürlich Pflanzen für mich) und auf der Arbeit einen Strohballen für den THW-Dienst abholen konnte. Nach einer kurzen Pause ging es dann etwas früher zum THW, um noch Material vorzubereiten und dann habe ich meinen ersten Dienst geleitet!
    Am 25. Mai ging es zur Werbeaktion an die DHBW Heidenheim und anschließend an die Hochschule Aalen. Ich habe noch eine Freundin nach Hause gefahren, dann bin ich selbst nach Hause aufgebrochen, da wir anschließend eine Online-Studienbotschafter-Veranstaltung zur Finanzierung hatten. Danach ging es dann auch schon in die Probe des Sinfonieorchesters.
    Am 26. Mai habe ich wie geplant mein Exam in Tellus II - Geology abgelegt. Naja - nicht ganz wie geplant, ich hätte ja eigentlich die Paper vorher lesen sollen, habe das aber nicht getan. Das Exam bestand aus zwei Teilen: Zunächst mussten verschiedene Rechenaufgaben und Aufgaben zur Mineralienbox gelöst werden, anschließend musste ein zweiseitiger Essay zur Snowball Earth geschrieben werden, wofür es notwendig war, die Literatur zu lesen. Insgesamt hätte ich 24 Stunden Zeit gehabt, da ich am nächsten Tag arbeiten musste, wollte ich aber unbedingt fertig werden. Da meine Assignments zum Teil schon sehr lange her waren und ich nicht wirklich auf das Exam gelernt habe, habe ich mich zeitlich bei den Rechenaufgaben ordentlich verzettelt. Die Literatur zu lesen und sich eine Meinung für den Essay zu bilden, hat dann auch noch gedauert. Bis ich den Essay fertig hatte, war es schon 12 Uhr nachts, eigentlich vieeeeel zu spät... Aber ich habe es geschafft und das mit einer sehr guten Note! Die ersten 12,5 ECTS des Semesters habe ich damit in der Tasche!
    Am 27. Mai ging es dann wie geplant zur Arbeit auf dem Bauernhof. Anschließend machte ich mich auf den Weg zur Getränkeschicht im Jugendhaus beim Punkfest. Wir hatten sehr viel Spaß und schließlich machte ich mich auf den Heimweg. Es nieselte leicht und ich hatte nicht allzu viel getrunken, also war ich der Meinung, ich könnte problemlos trotzdem mit meinen Speed-Inlinern nach Hause fahren. Das endete leider (kurz vor daheim) nicht sonderlich gut. Ich rutschte dank regennasser Fahrbahn in einer Kurve weg und flog mit Karacho auf den Boden und crashte dabei in die Seitenmauer einer Brücke. Ich hatte noch Glück im Unglück, da ich mir nichts gebrochen habe, dennoch war es ziemlich schmerzhaft... zwei blaue, schwer geprellte Knie, ein leicht geprelltes Handgelenk mit kleiner Schürfwunde, eine geprellte Schulter und ein geprellter Wangenknochen mit blauem Auge.
    Am 28. Mai war ich dann natürlich erstmal zu nichts zu gebrauchen, bin aber trotzdem zu meiner abendlichen Getränkeschicht im Jugendhaus gefahren, selbstverständlich diesmal mit dem Auto. Und dann auch gleich wieder gegangen, nachdem diese beendet war, weil ich wirklich fertig war.
    Am 29. Mai bin ich dann wie geplant zu meinem Kollegen aus dem Bach-Kammerorchester gefahren und von dort aus dann zum Konzert im Gottesdienst. Wir haben als Streichquartett wirklich toll gespielt und die Leute haben sich sehr gefreut. Anschließend ging es für mich direkt weiter ins Jugendhaus, um dort bei der Gesamtmitgliederversammlung dabei zu sein. Dort wurde ich als Beisitzerin in den Gesamtvorstand gewählt. Anschließend hatten wir eine Pause, weil die Treffmitgliederversammlung des anderen Jugendhauses lief, danach haben wir noch eine Planungssitzung für unser Open Air gemacht. Abends konnte ich dann endlich nach Hause und meinen Sturz weiter auskurieren.
    Am 30. Mai startete dann das Modul Bienenkunde und Imkerei. Das läuft so ab, dass ich vor der täglichen Präsenzveranstaltung eine Online-Vorlesung schauen muss, was ich dann morgens gemacht habe. Anschließend habe ich mich um das Assignment in Bildanalyse in Deep Learning gekümmert, wurde aber nicht ganz fertig. Danach bin ich an die Uni gefahren, um zur Präsenzveranstaltung zu gehen. Die Präsenzveranstaltungen sind Diskussionsrunden in kleinen Gruppen und tatsächlich im Vergleich zu Vorlesungen sehr interessant.
    Am 31. Mai bin ich dann früh aufgestanden, um noch irgendwas für mein Paper zu machen, das ich um 10:00 mit meinem Betreuer besprechen musste. Immerhin eine Einleitung und einen Methodik-Teil habe ich hinbekommen. Dann war ich in der Besprechung und es lief eigentlich ganz gut, wobei wir wie meistens danach noch eine Stunde über anderes geredet haben. Danach habe ich die Bienen-Vorlesung geschaut und mich mit der Roboter-Gruppe in der Werkstatt getroffen, wo wir uns mal wieder gezofft haben. Dann musste ich echt dringend was essen und bin gegangen, um danach zur Bienen-Diskussionsrunde zu erscheinen. Direkt im Anschluss ging es wieder zum THW-Dienst.
    Am 1. Juni habe ich mein Auto in die Werkstatt gefahren und bin danach mit der Bahn zur Uni gefahren, um wieder die Bienen-Vorlesung zu hören und danach an meinem Paper weiterzuarbeiten. In der Roboter-Gruppe gab es dann einen Eklat und ich hatte sowieso zu viel Kaffee, also habe ich mich stundenlang aufgeregt, anstatt mich zu konzentrieren, war also nicht sonderlich hilfreich. Anschließend war ich in der Bienen-Diskussionsrunde und habe auf die Probe des Sinfonieorchesters verzichtet, um weiter am Paper zu arbeiten und es schließlich halb fertig abgegeben. (Nicht so schlimm, da das nur eine Zwischenabgabe war, auf die Feedback von anderen gegeben werden sollte.)
    Am 2. Juni habe ich dann morgens mein Auto abgeholt. Danach ging es in die Uni, um die Bienen-Vorlesung anzuhören und dann in die Vorlesung Bildanalyse mit Deep Learning, wo wir Gruppen für die Gruppenarbeit gebildet haben und uns die Aufgabe vorgestellt wurde. Danach ging es in die Bienen-Diskussion und anschließend habe ich noch ein Bier auf dem Agrartechnik-Stammtisch getrunken und bin dann nach Hause gefahren.
    Am 3. Juni ging es wieder zur Arbeit auf dem Bauernhof, aber ich habe zu Mittag Schluss gemacht, da ich am Nachmittag wieder in die Bienen-Diskussion musste. Nach der Arbeit waren wir dann aber zunächst einkaufen, bevor ich losgefahren bin. Mein Freund hatte leider einen Migräne-Anfall, sodass ich nach der Diskussionsrunde quasi alleine packen musste und schon beinah die Krise gekriegt habe. Und auch wieder echt spät ins Bett kam.
    Am 4. Juni ging es dann ganz früh raus - 3:45! Denn es ging endlich los zur Konzertreise nach Italien 😍 Die Fahrt war schrecklich, wir haben mit dem Bus ganze 15 Stunden gebraucht, weil überall Stau war. Mich hat das nicht so krass interessiert, ich kann überall schlafen, und so habe ich fast die kompletten 15 Stunden mit Schlafen verbracht, egal, was neben mir passiert ist 😅 Endlich angekommen gab es dann auch schon Essen im Hotel und wir konnten einchecken.
    Am 5. Juni ging es dann los mit Frühstück, danach gab es eine Probe im Hotel, anschließend Mittagessen, eine weitere Probe, danach konnte ich die Pools der Therme ausprobieren und am Abend haben wir ein schönes Konzert im Hotel gespielt.
    Am 6. Juni haben wir einen Ausflug gemacht. Nach einer kleinen Busfahrt ging es mit dem Boot nach Venedig, wir konnten uns die Stadt ansehen, ein bisschen shoppen, anschließend ging es mit dem Boot weiter nach Burano (so schön, dass ich mir am liebsten direkt ein heruntergekommenes Haus gekauft hätte, ich kann auch nur an Arbeit denken, egal wo ich bin 🤣 und danach mit dem Boot zurück zum Abendessen.
    Am 7. Juni gab es auch Frühstück und eine Probe, danach Mittagessen. Anschließend habe ich den Nachmittag in den Pools verbracht, dann zu Abend gegessen und mich bereit für das Konzert gemacht. Wir haben in einem schönen alten italienischen Theater gespielt, es war einfach toll. Abends im Zimmer wurde mir dann kalt, obwohl es 27 Grad hatte und ich zwei Decken über mir hatte. Ich hielt das zunächst nicht für ungewöhnlich.
    Am 8. Juni sollte es dann nach Hause gehen. Nach dem Frühstück haben wir alle noch ein Lunchpaket bekommen und sind dann in den Bus gestiegen. Seltsamerweise hatte ich ein Halskratzen, irgendwann bildete sich viel flüssiger Schleim und ich fing an, leicht zu husten. Bei einer Pause hatte ich dann auch einen Schwächeanfall und wäre beinah auf dem Rastplatz zusammengeklappt. Zuhause habe ich also direkt einen Corona-Schnelltest gemacht... und er war so leicht positiv, dass man es nur mit einer Taschenlampe sehen konnte!
    Am 9. Juni ging es daher für mich ins Testzentrum und siehe da - ich war jetzt so positiv, dass das Ergebnis schon nach 4 Minuten feststand. Juhu, Isolation, erstmal den Chef anrufen... Zu diesem Zeitpunkt ging es mir noch gut, danach ging es rapide abwärts. Flüssiger Schleim mit voller Nase, Husten, Fieberschübe bis ans Limit, die sich mit Kältegefühl abwechselten und ein extremer Heißhunger auf Süßspeisen.
    Am 10. Juni ging es genauso weiter.
    Am 11. Juni wurde der Schleim langsam fester, dafür ging es mit Kopfschmerzen los.
    Den 12. Juni habe ich entsprechend auch mit Kopfschmerzen verbracht.
    Am 13. Juni ging es mir dann endlich besser, ab und an noch leichte Kopfschmerzen, leichtes Halskratzen und Schleim im Kopf, dafür Schmierblutungen (dieses Symptom ist tatsächlich schon lange bekannt, wird wissenschaftlich aber nicht ernst genommen). Mit etwas Anstrengung habe ich es aber geschafft, meine Bewerbung für das Helmut Claas-Stipendium noch pünktlich abzuschicken.
    Eigentlich hätte ich die letzten Tage fleißig für den Roboter-Wettbewerb programmieren sollen, aber das hat angesichts der Symptome überhaupt nicht funktioniert. Und eigentlich sollte ich seit heute bei den DLG-Feldtagen den Roboter-Wettbewerb genießen, aber ich bin immer noch in Isolation. Im schlechtesten Fall kostet mich der Spaß jetzt 12 ECTS. Die Bienen-Diskussionsrunden kann ich jetzt auch nicht wahrnehmen, der Dozent hat mir aber versprochen, dass das völlig in Ordnung ist und meine Kommilitonen von der Gruppenarbeit (die wir eigentlich gestern beginnen wollten) teilen mir alles Wichtige mit. Bis mindestens einschließlich Donnerstag sitze ich immer noch in Isolation und bin jetzt, da es mir wieder gut geht, ziemlich genervt davon. Glücklicherweise komme ich spätestens am Sonntag wieder raus! Bis dahin werde ich mich wohl damit begnügen müssen, das Verpasste aufzuarbeiten, weitere Bewerbungen für Stipendien und die Master-Arbeit zu schreiben.
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