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Azurit

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Blogbeiträge von Azurit

  1. Azurit

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    Wieder habe ich mich lange nicht gemeldet, ein halbes Jahr ist seit meinem letzten Beitrag vergangen. Zunächst die wichtigsten News:
     
    ICH HABE ES GESCHAFFT! 🥳🥳🥳🎉🎉🎉 Endlich habe ich meinen Bachelor-Abschluss in Agrarwissenschaften in der Hand und kann es noch gar nicht so richtig fassen!
     
    Aber nun von Anfang an: Wie geplant habe ich im April mein Praktikum angetreten und im Mai mit der Bachelor-Arbeit im Unternehmen begonnen. Auch wenn ich wegen Corona im Homeoffice saß, hat es mir sehr gut gefallen und ich habe sehr viel gelernt. Allerdings hatte ich mich dazu entschieden, alle meine Nebenjobs zu behalten, was im Nachhinein betrachtet nicht die beste Idee war. Von Montag bis Freitag war ich also im Unternehmen, zwischendurch habe ich online Schüler über das Studium informiert (und dementsprechend länger gearbeitet), abends noch Workshops für Schüler organisiert und gehalten sowie Gutachten für die Stiftung Innovation in der Hochschullehre geschrieben und samstags habe ich auf dem Bauernhof gearbeitet. Pro Woche kam ich so auf mindestens 55 bis 60 Stunden Arbeit. Währenddessen habe ich außerdem noch an (Online-) Berufsmessen und Tagungen teilgenommen, Proben und Konzerte mit einer meiner Bands und beiden Orchestern gespielt, wurde geimpft (mit sehr harten Nebenwirkungen) und habe mit der Grundausbildung im THW begonnen.
     
    Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war das eine heftige Zeit und meine anderen Studiengänge und "Baustellen" mussten leider zurückstecken. Dafür wurde ich aber auch mit einer tollen Note belohnt. Entgegen aller Planungen gab es im Sommer keine Belohnung im Sinne einer Verschnaufpause. Nach der Abgabe musste die Bachelor-Arbeit noch gedruckt werden, ich musste aufgrund der Vermietung dringend meine alte Wohnung vollständig leeren, Familie und Freunde treffen, viel organisieren... Die Summer Schools und die Exkursion nach Schweden war entsprechend nicht machbar. Nicht einmal Plan B (Belegung eines Moduls für den Master über den Sommer) hat geklappt. Wie ihr seht, bin auch ich kein Übermensch und auch bei mir klappt manchmal nicht alles so, wie ich mir das vorgestellt hatte!
     
    Wie geht es jetzt weiter?
    Nachdem der Bachelor nun endlich abgeschlossen ist, habe ich mich für den Master in Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Agrartechnik eingeschrieben und konnte mir die beiden während dem Bachelor studierten Semester anrechnen lassen. Im Wintersemester werde ich nun die restlichen Module (und eventuell ein bisschen was darüber hinaus) für den Master belegen. Im Sommersemester werde ich die fehlenden 7 Monate Praktikum in der Landwirtschaft machen und die Praktikantenprüfung absolvieren. Anschließend möchte ich im Wintersemester noch für ca. zwei Monate ein Praktikum beim Landratsamt machen, um meine Chancen auf einen späteren Referendariatsplatz zu erhöhen und mir mit meiner Berufswahl auch ganz sicher zu sein. Danach folgt (verteilt über das Winter- und das Sommersemester) die Master-Arbeit, da habe ich auch wieder eine externe Stelle im Blick.
    Rechtswissenschaft an der FernUni werde ich im Wintersemester komplett pausieren, da ich mich momentan in keiner Weise zu den Hausarbeiten motivieren kann. Stattdessen werde ich mich auf Wirtschaftswissenschaft konzentrieren und zum Sommersemester auch offiziell wechseln. Aller Voraussicht nach kann ich den Bachelor dann ungefähr zeitgleich zum Master in Agrarwissenschaften abschließen. Mit Rechtswissenschaft werde ich dann ab dem Sommersemester im Akademie-Studium weitermachen und die bereits belegten und noch offenen Module langsam abschließen. Nach dem Master in Agrarwissenschaften und dem Bachelor in Wirtschaftswissenschaft kann ich mich an der FernUni dann in bis zu drei Studiengänge einschreiben. Geplant ist dann eine erneute Einschreibung in Rechtswissenschaft, außerdem Bildungswissenschaft und der Master Praktische Informatik (für den ich noch entsprechend die Voraussetzungen erfüllen, d.h. ganz gechillt bis dahin drei Module nebenbei machen).
    Mit Earth Science werde ich ganz normal zwischendurch weitermachen, wenn ich Zeit habe. Ich hoffe, dass ich die Exkursion dann nächsten Sommer nachholen kann (zwecks Praktikum und Urlaubstagen usw.). Wenn das klappt, könnte ich zusammen mit dem Master Agrarwissenschaften und dem Bachelor Wirtschaftswissenschaft abschließen.
    Außerdem habe ich mich in Schweden für den Master Outdoor Environments for Human Health and Well-Being (Umweltpsychologie) in Teilzeit eingeschrieben und auch schon mit dem Studium gestartet. Jetzt bei den Grundlagen-Modulen bin ich mir allerdings nicht so 100% sicher, ob das wirklich zu mir passt - aber mal abwarten.
    Für das Sommersemester hatte ich mich auch für den Master Geoinformationssysteme in Teilzeit beworben, konnte allerdings mein Bachelor-Zeugnis nicht rechtzeitig einreichen und muss mich daher für das Wintersemester nächstes Jahr erneut bewerben.
    Nebenbei mache ich dann gerade noch "Portugiesisch für Anfänger 1 und 2" und "Russisch für Anfänger 1 und 2" sowie Kaukasus-Studien (mit Fremdsprache Georgisch). Das war der Langeweile im September geschuldet :D Ein Abschluss in diesen Fächern ist aber vorerst auf keinen Fall geplant!
  2. Azurit

    Heilpraktiker
    Hallo!

    Da @AnnyOkemich nach einer Zwischenbilanz gefragt hat, komme ich der Aufforderung gerne nach :) Allerdings habe ich mich für einen neuen Blog-Eintrag entschieden, um meinen Text einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen.
     
    Meine Entscheidung für das Selbststudium war aus vielfältigen Gründen richtig:
    Schon vor Corona war ich finanziell nicht gerade gut aufgestellt und eine Schule wäre für mich sehr teuer gewesen. Zusätzlich hat mich die Corona-Krise 2020 extrem getroffen (Verlust sämtlicher Einkünfte für ca. ein halbes Jahr) und ein Vertrag mit einer Schule hätte mich da zusätzlich in die Bredouille gebracht. Ich schätze die hohe Flexibilität des Selbststudiums sehr. Da ich mich schlecht konzentrieren kann, wenn ich gerade keine Lust habe, wähle ich meine Lernzeiten gerne selbst aus, was für mich von Anfang an gegen eine Schule mit festen Unterrichtszeiten gesprochen hat. In einem Fernstudium wäre das zwar durchaus ebenso möglich gewesen, aber ich schätze es auch sehr, dass ich etwas habe, dass ich ohne Druck genießen und durchaus auch pausieren kann. Die Pandemie hat bei mir einiges durcheinander gewirbelt und so bin ich sehr froh darüber, maximale Flexibilität zu genießen. Ich halte über Facebook- und Whatsapp-Gruppen regen Kontakt zu anderen Lernenden und bekomme daher auch immer wieder Informationen über die Vorgehensweisen verschiedener Schulen. Im Rahmen meiner Vergleichsmöglichkeiten wäre eine Schule definitiv nichts für mich gewesen, da ich lieber lese als zuhöre und die Schulen natürlich möglichst alle mitnehmen wollen, unabhängig von den Vorkenntnissen oder dem Lerntempo. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde es mir zu langsam gehen und wäre mir zu oberflächlich.  
    Ich lerne nach wie vor mit der Heilpraktiker-Akademie von Rudolf Schweitzer, da sie für mich im Vergleich zu anderen Lehrbüchern absolut unschlagbar ist. Die Heilpraktiker-Akademie gibt mir einen durchdachten roten Faden, sieht von "Hausfrauen-Sprache" ab und die einzelnen Bände lassen sich auch unterwegs einfach mitführen, ohne das Gewicht des Rucksacks signifikant zu erhöhen.
    Da sich die Gesetzesgrundlagen im Bereich Heilpraktiker ständig ändern und man für die Prüfung natürlich die neuesten Gesetze kennen muss, bietet die Heilpraktiker-Akademie einen weiteren Vorteil. Wenn ich weiß, dass ich die Prüfung zum nächsten Termin antrete, kann ich mir einfach die neueste Auflage des entsprechenden Bandes kaufen, ohne gleich wieder ein ganzes teures Lehrbuch kaufen zu müssen.
    Allerdings ist es nicht bei der Heilpraktiker-Akademie alleine geblieben. Manchmal möchte ich tiefer ins Thema einsteigen und greife dann auf Bücher zurück, die normalerweise Medizin-Studierende benutzen (z.B. Physiologie von Pape). Über meine Kontakte zu anderen Lernenden bin ich auf Malbücher aufmerksam geworden und habe mir ohne große Erwartungen das Sobotta Malbuch Anatomie geholt, da ich gerne male. Entgegen meiner ursprünglichen Intentionen hat mir das Malbuch beim Verständnis sehr geholfen, vor allem deshalb, weil ich mich mit räumlichem Denken schwer tue.
    Vor der schriftlichen Prüfung möchte ich mir auf jeden Fall noch Prüfungsfragen mit Lösungen besorgen, um mein Wissen zu testen und die Multiple-Choice-Klausuren zu üben.
    Nach neuen Prüfungsrichtlinien werden außerdem auch erste Kenntnisse zum Thema Heilverfahren abgefragt, dementsprechend möchte ich noch das Buch "45 Naturheilverfahren" von Elvira Bierbach anschaffen.
     
    Während die schriftliche Prüfung im Selbststudium absolut kein Problem darstellen sollte, ist mir mittlerweile klar geworden, dass die mündliche Prüfung bei ausschließlichem Selbststudium nichts wird, da einiges an praktischen Kenntnissen nötig ist und die müssen natürlich erlernt und geübt werden. Das betrifft vor allem klassische Untersuchungstechniken (Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskulation, Funktionsprüfung) und Injektionstechniken. Dementsprechend plane ich, vor der Prüfung an Praxiskursen teilzunehmen.
     
    Ursprünglich hatte ich mir eine Deadline gesetzt (Oktober 2020). Allerdings hat die Pandemie meine Pläne vollkommen durcheinander gewirbelt.
    Statt im März 2020 mit der Bachelor-Arbeit zu beginnen und Ende Mai abzuschließen und mich dann voll und ganz auf die Heilpraktiker-Prüfung zu konzentrieren, musste ich ein Semester Master vorziehen. Außerdem hat mich die Pandemie auch finanziell voll getroffen, sodass ich mich dazu entschieden habe, im Herbst lieber ein bezahltes Praktikum zu machen, aus dem mittlerweile ein fester Nebenjob geworden ist. Die Heilpraktiker-Prüfung hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt sowieso nicht leisten können. Im Herbst 2020 ist dann direkt das Gleiche nochmal passiert, d.h. ich konnte mit der Bachelor-Arbeit wieder nicht beginnen und habe noch ein Semester Master vorgezogen. Mittlerweile habe ich mich für ein anderes Thema entschieden und schreibe nun mit vorherigem Praktikum im Unternehmen (d.h. ich habe erst im Mai tatsächlich mit der Arbeit begonnen). Aufgrund meiner schlechten finanziellen Situation 2020 habe ich mich dazu entschieden, neben der Bachelor-Arbeit im Unternehmen auch sämtliche meiner Nebenjobs zu behalten, d.h. ich arbeite pro Woche mindestens 50 Stunden, eher 55. Dazu kommen dann noch ein paar wichtigere Lernsachen (Modul in Earth Science abschließen, damit ich im Sommer zur Exkursion kann, zwei weitere Master-Module und Module an der FernUni, die abgeschafft werden sollen) und der seit Dezember andauernde Umzug. Daher bleibt mir für den Heilpraktiker aktuell überhaupt keine Zeit mehr. Aktuell strebe ich daher März oder Oktober 2022 an.
     
    Was mir mittlerweile allerdings auch klar geworden ist: die Heilpraktiker-Prüfung macht noch lange keinen Heilpraktiker. Wer die Prüfung bestanden hat, weist damit lediglich nach, dass von ihm bei der Ausübung der Tätigkeit kein Schaden ausgeht - man kann also noch gar nichts. An die Heilpraktiker-Prüfung schließt sich also zunächst noch das Erlernen einer oder mehrerer Verfahren und Methoden an.
    Nun könnte man bei manchen Verfahren problemlos auf ein Selbststudium setzen und z.B. entsprechende Praxiskurse besuchen. Allerdings ist es aus rechtlichen Gründen wichtig, ein Zertifikat über die erworbenen Kenntnisse zu besitzen und daher wird mir eine (Fern-)Schule nicht erspart bleiben. Aktuell plane ich daher:
    Phytotherapie an der Impulse e.V.
    Traditionelle Chinesische Medizin an der Impulse e.V.
    Akupunktur (ist zwar Thema im TCM-Kurs, ich würde aber dennoch gerne einen vertieften Kurs machen, habe aber noch nichts Passendes gefunden)
    Ernährungsberatung voraussichtlich an der Impulse e.V.
    Psychotherapie (auch gerne vertiefend, noch kein passender Anbieter gefunden)
    Wenn ihr Inputs zu passenden Kursen in Akupunktur und Psychotherapie habt, gerne her damit!
     
    Ich hoffe, die Zwischenbilanz ist hilfreich und freue mich weiterhin über jeden Leser :)
  3. Azurit
    Schon seit Jahren denke ich darüber nach, die Ausbildung zum Heilpraktiker zu machen. Im Endeffekt habe ich dann doch nie damit angefangen - keine Zeit, kein Geld, macht das überhaupt Sinn?
    In spätestens drei Wochen ist die Sanierung meiner Wohnung endlich abgeschlossen - das heißt, es wird endlich wieder Zeit frei. Und die möchte ich natürlich nutzen.
    Ich habe mich vorerst bewusst dazu entschieden, mich nicht in einen Fernlehrgang einzuschreiben. Das hat zwei Gründe. Erstens möchte ich die Zeit, die jetzt freigeworden ist, nicht komplett mit neuem Zeitdruck ausfüllen. Fristen, festgelegte Seminartermine und Ähnliches will ich vermeiden. Zweitens sind die Fernlehrgänge extrem teuer und die Durchfallquote in der staatlichen Prüfung trotzdem hoch.
    Grundlage ist die Heilpraktiker-Akademie von Rudolf Schweitzer, die ich mir nun gebraucht gekauft habe. Auch die Entscheidung für dieses Lehrwerk habe ich bewusst getroffen. Die Standardwerke sind ja Naturheilpraxis heute von Elvira Bierbach und Lehrbuch für Heilpraktiker von Isolde Richter. Beide Bücher sind schon relativ teuer, dazu kommt, dass selbst die alten Auflagen gebraucht weiterhin teuer sind. Die alten Auflagen sind laut Internet zum Teil auch fehlerbehaftet und vor allem auch nicht aktuell, was den juristischen Teil angeht. Meiner Meinung nach noch ein Manko: Beide Autoren sind Heilpraktiker, die Prüfung wird jedoch von einem Arzt abgenommen. Zudem komme ich mit der ausschweifenden Schreibweise vieler weiblicher Autoren nicht zurecht. Rudolf Schweitzer ist ein Mann und Arzt, dementsprechend hat mir sein Werk besonders zugesagt. Außerdem ist es sehr viel ausführlicher als die anderen beiden Bücher, da es aus 14 Bänden besteht. Und noch ein Grund: Wer schleppt gerne einen riesigen Wälzer mit sich herum? Ich jedenfalls nicht, da bevorzuge ich schon die Art und Weise mit mehreren Büchern. Und sollte der juristische Teil nicht mehr aktuell sein, wenn ich meine Prüfung machen möchte, kann ich den juristischen Teil neu für 30 Euro nachkaufen.
    In diesem Blog möchte ich euch meine Erfahrungen mit dem Heilpraktiker-Selbststudium mitteilen - und natürlich auch die, die ich mache, falls ich mich doch noch für einen Anbieter entscheide. Wie immer freue ich mich über eure Kommentare
    Demnächst geht es los, die Bücher sollten diese Woche noch verschickt werden.
  4. Azurit

    Fernstudium
    Guten Morgen!
     
    Fast ein halbes Jahr ist es her, dass ich mich das letzte Mal bei euch gemeldet habe. Das tut mir aufrichtig leid, aber mir ist einfach keine Zeit geblieben, meinen Blog in gewohnter Weise fortzuführen. Ich werde das auf jeden Fall nachholen, sobald es etwas ruhiger geworden ist! Dennoch möchte ich euch einen Überblick über die letzten Monate nicht vorenthalten.
     
    1. Agrarwissenschaften
    Nach wie vor läuft das ganze Studium über digitale Lehre und zu 99% asynchron, was es mir zugegebenermaßen sehr viel einfacher macht. Im letzten Semester konnte ich mein 2. Semester Master fast komplett abschließen und habe zusätzlich noch ein paar Bachelor-Module aus dem Themenfeld der Agrartechnik aus eigenem Interesse (nicht nötig für meinen Abschluss) belegt. Mir fehlt noch eine Master-Note von einer Prüfung im Februar, aufgrund der langen Korrekturzeit (Take-Home-Klausur) wurde mir aber bereits mitgeteilt, dass ich die Prüfung auf jeden Fall bestanden habe. Außerdem habe ich an einem internationalen Projekt mit Frankreich teilgenommen, das aufgrund unterschiedlicher Semesterzeiten etwas zeitversetzt läuft, unsere Abschlusspräsentation ist Anfang Mai.
    Aufgrund der anhaltenden Pandemie habe ich das Thema für meine Bachelor-Arbeit gewechselt und schreibe nun in einem Unternehmen zum Thema Elektrifizierung von Implementen. Aktuell befinde ich mich schon in der Einarbeitungsphase (Praktikum), im Mai werde ich dann mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Noch kann ich es kaum glauben, dass ich dann voraussichtlich Ende Juli meinen Abschluss in der Tasche haben werde - darauf habe ich so lange hingearbeitet! Zusätzlich werde ich Ende Juli/Anfang August noch eine Prüfung für den Master schreiben, die ich im letzten Sommersemester nicht geschafft habe. Außerdem möchte ich ein weiteres Master-Modul (geblockt) als Plan B über den Sommer belegen - zu Plan A später.
     
    2. Earth Science
    Aktuell beschäftige ich mich mit den Modulen Geologie II, Klimavariabilität (fehlt nicht mehr viel), Geomorphologische Prozesse (ungefähr die Hälfte fertig), Geoinformationssysteme (nur noch die Prüfung), Paläoklimatologie und das System der Ozeane (erst angefangen). An einigen Modulen hänge ich schon länger, vor allem an Geologie II, das mir absolut nicht liegt. Allerdings muss ich Geologie II unbedingt bis Juni fertig bekommen, damit ich Ende August zur Exkursion darf (aktuell ist noch ungeklärt, ob sie in Präsenz am Vättern-See oder online stattfindet). Aktuell bearbeite ich Kapitel 13 von 16, viel ist es also nicht mehr. Ich muss mich aber ständig motivieren, auch wirklich dranzubleiben.
     
    3. Rechtswissenschaft/Wirtschaftswissenschaft
    In Rechtswissenschaft läuft nach wie vor nicht viel, ich hänge seit einiger Zeit an den Hausarbeiten fest. Problematisch ist hierbei, dass die Hausarbeiten immer parallel zu meinen Prüfungszeiten geschrieben werden müssen (sowohl die Uni Hohenheim als auch die FernUni selbst liegen da mittendrin). Eventuell klappt es diesen Sommer, das ist zumindest mein Plan B - zum Plan A später. Außerdem möchte ich dieses Semester endlich die Einsendearbeiten für Arbeitsvertragsrecht abgeben.
    In Wirtschaftswissenschaft gab es viel Hickhack um die Klausuren, die dann letztendlich online stattgefunden haben. Ich habe tatsächlich an zwei Klausuren über Zoom teilgenommen, dann aber doch leer abgegeben. Die Geräuschkulisse war selbst auf geringster Lautstärke unzumutbar, man hörte jeden Studenten beim Ablegen seines Stifts, beim Tippen auf dem Taschenrechner, beim Eingießen von Getränken, Abstellen der Flasche oder des Glases, husten... Ganz abschalten geht nicht, da man für die Aufsichten erreichbar bleiben muss. Kurz gesagt: ich finde Online-Klausuren super und würde es begrüßen, wenn die FernUni auch weiterhin daran arbeitet, allerdings ist noch viel Verbesserungspotential da.
    In Wirtschaftswissenschaft möchte ich dieses Semester einige Einsendearbeiten schaffen, die ich zum Teil auch schon lange vor mir herschiebe (Internes Rechnungswesen und funktionale Steuerung, Investition und Finanzierung) und zum Teil neu belegt habe (Produktionsplanung, Materialwirtschaft und Entsorgung). Wichtig ist hier vor allem Materialwirtschaft und Entsorgung, da das Modul abgeschafft wird. Zudem möchte ich im September einiges an Prüfungen abhaken und bin gespannt, ob das klappt.
     
    4. Baumwart
    Den Baumwart habe ich im Februar zwar nicht mit Bestnote (ich schneide einfach zu langsam und benötige im Vergleich zu starken Männern deutlich länger, um meine Leiter umzustellen), aber erfolgreich abgeschlossen!
     
    5. Finanzen
    Meine finanzielle Lage hat sich mittlerweile entspannt. Für die Bachelor-Arbeit werde ich bezahlt, muss aber 40h/Woche arbeiten. Jeder hat mir geraten, meinen Nebenjob zu kündigen, dennoch habe ich ihn behalten und arbeite dort den ganzen Samstag. Meine ursprünglichen Jobs mit Schülern sind mittlerweile beide online gegangen, d.h. ich mache "zwischendurch" (Gleitzeit im Homeoffice) Online-Einsätze an Schulen und abends Veranstaltungen und Workshops für Schüler und meine Kollegen. Aktuell habe ich sogar noch einen weiteren Job und begutachte Anträge für die Stiftung Innovation in der Hochschullehre, das ist allerdings morgen erledigt.
     
    6. Wohnung
    Wir konnten die Sanierung bereits im Dezember so weit abschließen, dass wir einziehen konnten. Für mich ist der Umzug aber ein nicht enden wollendes Drama. Mein Auto kann aufgrund des Lockdowns immer noch nicht umgemeldet werden und ich bekomme ständig Strafzettel, weil die neue Straße "Anlieger frei" ist und das Ordnungsamt mich nicht als Anlieger zuordnen kann. Es war lange unmöglich, weitere Möbel zu kaufen, sodass alles voller Kisten war und ich die alte Wohnung nicht weiter ausräumen konnte. Durch diverse Lieferverzögerungen sind die Aquarien- und Terrarienanlagen für meine Tiere auch noch nicht fertig, sodass diese in der alten Wohnung auf den Umzug warten und ich andauernd füttern fahren muss. Das macht wirklich keinen Spaß, ich will es nur noch erledigt haben!
     
    7. Plan A für den Sommer
    Für den Studienabschluss habe ich meiner Meinung nach eine Belohnung verdient! Ich habe lange überlegt, womit ich mich belohnen könnte - eine Armbanduhr? neue Inlineskates? Urlaub? Tja, dreimal dürft ihr raten, wofür ich mich entschieden habe - mehr Studium! :D :D :D
    Sollte es die Pandemie zulassen, werde ich Anfang August zunächst an die Universität Kopenhagen fahren, um dort am Beer Brewing Summer Course teilzunehmen (läuft als Auslandsaufenthalt über die Uni Hohenheim). Danach soll es weitergehen an die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften in Alnarp, wo ich an der Sommerschule in Host Plant Resistance Breeding as a part of Integrated Pest Management teilnehmen möchte (auch das läuft als Auslandsaufenthalt über die Uni Hohenheim). Von dort aus würde es dann weiter gehen an den Vättern-See, um dort an meiner letzten Exkursion in Earth Science teilzunehmen.
    Ich würde mich echt freuen, wenn das klappt. Ansonsten eben Plan B mit FernUni und Online-Exkursion, wie oben schon erläutert.
     
    8. Wie geht es ab Herbst weiter?
    Nachdem ich meine Bachelor-Arbeit in Agrarwissenschaften hoffentlich geschafft habe, werde ich mich im Wintersemester in den Master Agrarwissenschaften umschreiben und habe dann erstmal noch das 3. Semester mit weiteren Modulen vor mir.
    Außerdem überlege ich, mich an der FernUni in den Bachelor Wirtschaftswissenschaft umzuschreiben, da ich davon ausgehe, dass ich das schneller abschließen kann wie Rechtswissenschaft. Das ist aber noch nicht in Stein gemeißelt. Mittlerweile habe ich beschlossen, dass ich beide Fächer nach dem Bachelor-Abschluss nicht fortsetzen möchte. Die Schwerpunkte der Master-Studiengänge an der FernUni passen nicht zu meinen Interessen und das 1. Staatsexamen bringt keinen Mehrwert, wenn man kein Referendariat mit 2. Staatsexamen macht.
    In Earth Science möchte ich alle angefangenen Module abschließen (mal schauen, wie viel ich im Sommersemester schaffe) und schaffe im Herbstsemester hoffentlich, das 4. Semester abzuschließen. Aufbauend dazu will ich irgendwann den Master in Geographische Informationssysteme an der Universität Lund studieren - geht theoretisch auch mit dem Bachelor in Agrarwissenschaften, allerdings gibt es dort keine vorläufige Zulassung, d.h. ich kann mich erst bewerben, wenn ich das Bachelor-Zeugnis schon habe. Der Studiengang lässt sich mit 100, 50 und 25% studieren, also auch in Teilzeit. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
    Außerdem habe ich eine vorläufige Zusage für den Master Outdoor Environments for Health and Well-Being (Umweltpsychologie) an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften in Teilzeit. In diesen Studiengang habe ich dieses Semester schon reingeschnuppert und fand ihn sehr spannend. Ob ich mich im Endeffekt wirklich einschreiben werde, weiß ich noch nicht.
    Noch mehr Zukunftsmusik: Auf meiner Liste steht aktuell noch der Bachelor Bildungswissenschaft an der FernUni, das Diplom Maschinenbau an der TU Dresden, der Master Praktische Informatik an der FernUni und diverse Fremdsprachen an der Hochschule Dalarna. Aber das wird definitiv erst passieren, wenn ich alle vier Bachelor-Studiengänge (und hoffentlich auch die ersten Master-Studiengänge) abgeschlossen habe und im Beruf angekommen bin - so als Hobby nebenbei ;)
  5. Azurit

    Fernstudium
    Hallo ihr Lieben!

    Sicher habt ihr euch gewundert, wieso ihr von mir in letzter Zeit nichts gehört habt. Vielleicht hat der ein oder andere auch gedacht, ich habe das Fernstudium aufgegeben, nachdem ich nun ein berufliches Ziel vor Augen habe - das habe ich natürlich nicht gemacht! Warum es trotzdem keinen Blog-Eintrag von mir gab, möchte ich euch nun erklären. Zugegeben bin ich auch ein bisschen stolz darauf, was ich in den letzten Monaten alles erreichen konnte, ich erwarte aber natürlich keine Lobeshymnen ;)
     
    Nachdem es an der Präsenz-Uni mit dem E-Learning zunächst nicht so gut lief, kamen die Inhalte dann doch noch nach und nach. Da ich bei der Online-Exkursion in Stockholm dabei war, hatte ich auch einiges verpasst und musste das nachholen. Ende Juli bzw. Anfang August kamen dann auch schon die Prüfungen, die extrem schlecht lagen, sodass ich nur die Hälfte schreiben konnte (aber zum Glück alles mit guten Noten bestanden habe!). An der FernUni ging im letzten Semester leider nicht so viel, da mein Prüfungsort durch Corona gecancelt wurde - das wird sich wohl leider auch dieses Semester nicht groß ändern :( Und natürlich habe ich auch ein paar Sachen für Earth Science gemacht, durch die Flexibilität ist das kein Problem.
    Nachdem meine Jobs durch die Corona-Krise weggefallen sind, habe ich natürlich auch einen Ausgleich gebraucht und mich nach der Auflösung meiner Band im letzten Jahr nach einer langen Phase ohne Musik dazu entschieden, wieder richtig loszulegen. Meine andere Band bestand noch, hier haben wir einige Besprechungen gemacht und Umstrukturierungen vorgenommen. Dann habe ich eine zweite, neue Band gefunden, mit der ich dann auch direkt eine EP aufgenommen habe. Außerdem spiele ich auch wieder in zwei Orchestern, einem Sinfonieorchester und einem Kammerorchester. Daneben habe ich letztes Semester noch einen Verein mitgegründet, mit einer kleinen Partei einen neuen Kreisverband gegründet, mich als Landtagskandidatin aufstellen lassen und Unterschriften gesammelt.
    Natürlich kam auch die Baustelle nicht zu kurz und so haben wir es mittlerweile fast geschafft und in Eigenleistung ohne jegliche Handwerker aus einem Rohbau eine wunderschöne Wohnung gezaubert. Aktuell sind wir am Putzen und stellen Möbel auf, der Umzug kann also hoffentlich bald über die Bühne gehen.
    Im August kam dann die nächste Baumwart-Woche, die ich auch erfolgreich gemeistert habe. Nächste Woche geht es dann schon mit der drittletzten Woche weiter. Für mein berufliches Ziel benötige ich die Praktikantenprüfung und habe mich parallel um Stellen für ein dreimonatiges Praktikum bemüht. Letztendlich habe ich sogar eine bezahlte Stelle bei einem wirklich tollen landwirtschaftlichen Betrieb gefunden und in den letzten 3 Monaten 45 Stunden die Woche mit Schweinen und Kartoffeln gearbeitet. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich mal bis zur Schulter in der Gebärmutter einer Sau stecke, hätte ich ihm nicht geglaubt, aber ich habe es tatsächlich gemacht und es war eine wirklich interessante und tolle Erfahrung. Parallel haben dann die Schulen geöffnet und an meinem freien Tag (Montag) und an meinen Urlaubstagen habe ich dann noch zusätzlich im "alten" Job gearbeitet. Und natürlich die übrigen Prüfungen noch geschrieben. Anscheinend habe ich mich bei meinem Praktikum gut angestellt und das Angebot bekommen, zukünftig einen Tag pro Woche als Nebenjobberin zu kommen. Das Angebot habe ich natürlich sofort angenommen, weil es mir dort wirklich extrem gut gefällt und keiner weiß, ob die Schulen in Zukunft nicht wieder schließen müssen und ich finanziell wieder am Abgrund stehe.
    Und nun hat natürlich auch das Semester an der Präsenz-Uni Anfang November wieder begonnen und ich bin aufgrund meines Praktikums noch etwas im Rückstand, den ich bis nächste Woche wegen dem Baumwart auch nicht aufholen werde. Aber das wird schon noch. Wenigstens kann ich wohl dieses Semester endlich meine Bachelor-Arbeit schreiben, da die Bibliotheken und Schulen (bis jetzt) noch geöffnet sind.
     
    Wie ihr seht, ist in den letzten Monaten also ganz schön was passiert bei mir! Mein Plan für dieses Semester ist es also, die Finanzen mit verschiedenen Jobs wieder in den Griff zu bekommen, die Bachelor-Arbeit zu schreiben, das 2. Semester im Master zu studieren, etwas für Earth Science zu machen und den Baumwart abzuschließen. Und dabei natürlich die Musik, die Politik und meine Vereine nicht zu vernachlässigen. Es wird wie immer eine Herausforderung und ich hoffe, dass ich dann mal öfter dazu komme, euch einen Blog-Eintrag zu verfassen!
  6. Azurit
    Wie versprochen berichte ich euch heute über meine ungewöhnliche virtuelle Exkursion an der Uni Stockholm. Für mich war es eine sehr interessante und wertvolle Erfahrung!
     
    Begonnen haben wir die Exkursion am 28. April um 14 Uhr mit einem Online-Meeting über Zoom. Wie bei Exkursionen üblich haben wir uns zunächst vorgestellt, jeder hat gesagt wie er heißt, wo er herkommt und wohnt, warum er an der Exkursion teilnimmt und welche Hobbys er hat. Wie ich schon von meinem Studium in Stockholm gewohnt bin, waren wir sehr international aufgestellt. Anschließend wurde uns noch kurz vorgestellt, was wir in den nächsten Tagen machen würden. Insgesamt hat das Meeting ca. eine Stunde gedauert.
    Am 29. April ging es um 8:30 auch schon richtig los - und zwar auf der Fähre! Unser Professor wollte uns die schöne Überfahrt nicht vorenthalten und so konnten wir via Zoom die wunderschöne Aussicht bei der Überfahrt nach Utö genießen. Um 9:20 waren wir dann dort. Der Professor und seine beiden Assistentinnen hatten ihre E-Bikes mitgenommen und fuhren dann zunächst zu unserem ersten Ort auf der Insel, Krokarna, wo wir um 9:30 ankamen. Die Verbindung dort war extrem schlecht, alles hat geruckelt und wir konnten nichts verstehen. "Oh weia, das kann was werden...", dachte ich. Im Laufe des Tages ging es dann quer über die Insel von Krokarna zu den Utö Minen, den Minenresten, Rävstavik West und Ost, Skaftängen, Stora Persholmen Süd und Nord. Meine Sorgen bezüglich der schlechten Verbindung waren unbegründet - Krokarna blieb der einzige Ort, an dem die Verbindung so schlecht war. Unsere Dozenten schalteten auf längeren Wegen die Kamera ab, sodass man zwischendurch problemlos Kaffee- und Essenspausen machen konnte. Benutzt haben sie tatsächlich ihre Handys, die sie live auf Zoom übertragen haben. Während der Exkursion mussten wir Notizen machen und verschiedene Orte skizzieren. Wenn wir einen Ort skizzieren mussten, wurde das Handy in ein Stativ gespannt, sodass es nicht zu Wacklern kam. Beim Laufen war es leider sehr wacklig, mir wurde ab und an sogar etwas schwindlig. Ein Kugelstativ hätte da sicher Abhilfe geschaffen, aber in Anbetracht der geringen Vorbereitungszeiten und Lieferschwierigkeiten durch Corona möchte ich mich da nicht beschweren. Falls es bei Studenten Verbindungsprobleme geben sollte, wurden immer zusätzlich Fotos und Videos gemacht, die per Mail verschickt wurden. Um 15:30 ging es dann zurück auf die Fähre und wir hatten erstmal Pause. Um 16:30 haben wir uns noch einmal online für ein Meeting getroffen, um die Aufgabe für den nächsten Tag zu besprechen. Der Professor war sehr traurig, dass wir nicht wie normalerweise abends gemeinsam Bier trinken können und daher haben wir um 17:30 noch eine Bier-Session gemacht, um uns zu unterhalten und besser kennenzulernen.
    Am 30. April war dann Heimarbeit angesagt. Das Ziel war eine Rekonstruktion der geologischen Geschichte der Insel Utö. Hierfür musste ich folgende Aufgaben machen:
    1. Skizzen vom Vortag ins Reine zeichnen, die Notizen für jeden Ort unter Beobachtung und Interpretation zusammenfassen und die dort gesehenen geologischen Phasen dazu schreiben.
    2. Eine Reihenfolge der geologischen Phasen anhand der Beobachtungen festlegen und in einem kleinen Text begründen.
    3. Die Beobachtungen in einer Tabelle nach geologischer Phase und Ort zusammenfassen.
    4. Um 14 Uhr gab es ein Zoom-Meeting, wo wir in kleinen Gruppen in Breakout-Räume geschickt wurden und unsere Ergebnisse diskutiert haben, jede Gruppe hat im Anschluss ihre Ergebnisse präsentiert. Danach haben wir noch die Aufgaben für den nächsten Tag besprochen. Das hat bis ca. 16 Uhr gedauert.
    5. Die geologische Geschichte von Utö in einem Aufsatz zusammenfassen.
    Das war wirklich ein ganzer Batzen an Arbeit, ich wurde an diesem Tag nicht fertig und hatte schon Angst, dass ich die Exkursion nicht schaffen werde. Außerdem fühlte ich mich sehr alleine, da der Professor auch keine Kontaktdaten anderer Studenten herausgeben durfte.
    Am 1. Mai ging es dann direkt weiter mit Heimarbeit. Auch hier gab es wieder einen ganzen Batzen an Arbeit:
    1. Eine Seite Aufsatz über gebänderte Eisenformationen und Karbonate auf Basis des Buchs Earth Science: Portrait of a Planet von Marshak. Der Professor hat bereits am Vortag festgestellt, dass es zu den Karbonaten im Buch kein Material gibt und die Aufgabe daher auf eine halbe Seite über gebänderte Eisenformationen geändert.
    2. Mit Hilfe einer Karte und eines Querschnitts musste die ungefähre Menge des geförderten Erzes berechnet werden.
    3. Mit Hilfe eines Online-Kartengenerators sollten Karten erstellt und mögliche Orte für weitere Minen im Stockholm-Archipel gefunden werden, selbstverständlich begründet. Damit ihr euch das besser vorstellen könnt: zunächst macht man eine Karte mit magnetischen Abweichungen, da sind mögliche Orte zu sehen (weil Eisen und sein Erz Magnetit magnetisch sind). Danach kann man eine Schwerkraft-Karte machen, da Eisen-Erze schwerer sind und man so sehen kann, wie viel Erz an einem Ort zu finden ist. Zum Schluss kann man noch Kupfer-, Kobalt- und Nickel-Karten erstellen, da diese häufig mit Eisen zusammen vorkommen.
    4. Zoom-Meeting um 14 Uhr, lief ziemlich genauso ab wie das am Tag davor.
    5. Arfwedson hat Karbonate in Utö analysiert und dabei Lithium entdeckt. Wir sollten nun mit Hilfe von Gewichten das Molekulargewicht des unbekannten Lithiums bestimmen und anschließend die chemische Formel für Petalit (ein Lithium-Mineral) berechnen.
    Auch an diesem Tag wurde ich nicht fertig mit den Aufgaben, besonders die Meetings zwischendurch haben mich immer komplett aus meinem Workflow gehauen.
    Am 2. Mai ging es dann wieder ins Feld - diesmal nach Ytterby und Stockholm. Um 10 Uhr morgens ging es zunächst zur Ytterby Mine, wo wir verschiedene Skizzen anfertigen und Notizen machen mussten. Dann gab es eine kleine Mittagspause, während die Dozenten den Ort wechselten. In Stockholm sind wir dann quasi gemeinsam mit den Professoren von Ort zu Ort gelaufen und haben Notizen gemacht, die Orte waren Filadelfiakyrka, Rörstrandsgatan, eine Bahn-Unterführung, eine Mülldeponie, Sabbatsberg, Observatorielunden, Stallmästargarden und Stockholmsasen. Nach dem Tag trafen wir uns gegen Abend nochmals zum Meeting, um den nächsten Tag zu besprechen.
    Am 3. Mai gab es dann wieder Aufgaben in Heimarbeit und es war wieder viel zu tun:
    1. Skizzen aus Ytterby ins Reine zeichnen, Notizen aus Ytterby strukturieren in eine Tabelle mit den drei gesehenen Mineralien, ihrer Beschreibung und Identifikation, anschließend sollte das Muttergestein einer Steingruppe zugeordnet werden, dann bestimmt, anschließend noch die Alpha-, Beta- und Gamma-Strahlung vom Geiger-Zähler berechnet und die X-Ray-Analyse aufgeschrieben.
    2. Mit Hilfe verschiedener Paper (zum Teil sehr alt) sollte ein Aufsatz über die Reihenfolge der Entdeckungen von Yttrium, Terbium, Erbium, Ytterbium und Lutecium geschrieben werden. Ein Paper war auf Deutsch, zwei auf Schwedisch und der Rest auf Englisch. Wir sollten Google Translate benutzen, um die Paper zu übersetzen und grob zu verstehen. Dummerweise waren die beiden schwedischen Paper alt und eingescannt, sodass es nicht möglich war, den Text zu kopieren, stattdessen mussten die entsprechenden Teile von Hand in Google Translate eingegeben werden. Das hat natürlich eine Menge Zeit gekostet.
    3. Notizen aus Stockholm ins Reine schreiben.
    4. Historische Karten von Stockholm ansehen und abzeichnen, eine vor der Porzellan-Industrie, eine während und eine danach rund um Filadelfiakyrka.
    5. Zoom-Meeting um 14 Uhr, wie die anderen vorher auch.
    Das war vom Aufwand her der schlimmste Tag und ich war nebenher noch dabei, die vorigen drei Tage Heimarbeit fertig zu bekommen...
    Am 4. Mai sollte es dann nach Ekerö gehen, um 9 ging es los zum Väsby Hage Naturschutzgebiet. Dabei musste man natürlich wieder Notizen machen und Skizzen anfertigen. Eigentlich sollte es am Nachmittag weiter nach Ekeröasen gehen, allerdings fing das Wetter gegen Mittag an, sich rapide zu verschlechtern und so brachen wir um 12 Uhr ab, da viele Studenten in Schweden kaum noch Internet hatten und auch die Verbindung der Dozenten durch das Gewitter eingeschränkt war. Nachmittags sollten dann die Aufgaben vom 5. Mai vorgezogen werden:
    1. Auf der LiDAR Karte die angeschauten Orte eintragen. Außerdem Skizzen ins Reine zeichnen.
    2. Tabelle mit Nummer des Ortes, Koordinaten, Landformen, Beobachtungen wie Größe, Höhe, etc., Erosion oder Ablagerung.
    3. Ein paar Sätze über die gesehenen Erosions-Landformen.
    4. Ein paar Sätze über die gesehenen Ablagerungen und den Zusammenhang zur Erosion.
    Am 5. Mai gab es dann bereits um 9:30 ein Meeting, da viele sich alleine fühlten. Das war dann auch der Punkt, an dem wir eine Whatsapp-Gruppe ins Leben riefen (über den Zoom-Chat) und uns endlich mal vernetzt haben. Das hätten wir schon lange vorher tun sollen. Danach sollten wir den Rest der Aufgaben vom 5. Mai erledigen:
    1. De Geer Moränen auf einer LiDAR Karte einzeichnen.
    2. Abstände zwischen den De Geer Moränen messen und kommentieren, ob diese gleichmäßig oder ungleichmäßig sind.
    3. Die erhaltenen Daten mit einer Karte von Strömberg vergleichen und ca. eine Seite Aufsatz darüber schreiben.
    Um 13:30 Uhr wurde dann der Teil vom 4. Mai nachgeholt und wir gingen wieder raus nach Ekeröasen. Das dauerte extrem viel länger wie geplant, wir waren von 13:30 bis nach 18 Uhr draußen. Dabei mussten wir natürlich wieder Notizen machen.
    An diesen Tag erfuhr ich, dass ich nicht der einzige Student war, der mit dem extremen Workload zu kämpfen hatte. Manche meiner Kommilitonen arbeiteten 16 Stunden am Tag an den Aufgaben und hatten keine Zeit mehr zum Duschen, Schlafen oder Essen. Rückenschmerzen waren absolut normal bei fast allen, da wir täglich x Stunden vor dem PC saßen, ohne uns zu bewegen. Das war dann doch noch etwas krasser wie bei mir. Wir entschieden uns daher, den Dozenten eine E-Mail zu schicken und um Verlängerung der Deadline zu bitten.
    Am 6. Mai kam morgens eine E-Mail, dass unsere Dozenten uns absolut verstehen können und die Deadline vom 7. Mai auf den 11. Mai verlegen. Super! Danach war dann der letzte Tag Heimarbeit angesagt:
    1. Skizzen ins Reine zeichnen.
    2. Mit Hilfe von hochauflösenden Fotos von Sandkörnern auf Millimeter-Papier die Größe von je 30 Körnern in 2 Proben bestimmen.
    3. Mittelwert und Median berechnen.
    4. Mit Hilfe von Hjulström-Kurven die Fließgeschwindigkeit für den Transport dieser Körner berechnen.
    5. Drei mögliche Quellen von Fehlern, Unsicherheit und Verzerrung beschreiben.
    6. Erklären, warum dazwischen große Steine gefunden werden können.
    7. Mit Hilfe eines Kartengenerators LiDAR Karten von Stockholm und Umgebung erstellen und Esker darauf einzeichnen, danach die Länge und Abstände messen und einen Text dazu schreiben.
    8. Eine Seite Aufsatz über die Nutzung von Eskern für die Rekonstruktion des Rückgangs von Gletschern mit Hilfe von zwei Artikeln und den gemachten Beobachtungen, außerdem, warum man mit Eskern auch die Veränderung des Meeresspiegels erforschen kann.
    9. Um 14 Uhr gab es wieder ein Meeting auf Zoom mit Gruppendiskussionen.
    Um 16 Uhr gab es dann das Abschluss-Meeting, wo noch einmal auf offene Fragen eingegangen wurde. Meine Heimarbeiten habe ich dann gestern endlich abgeben können, nachdem ich sie fertiggestellt hatte.

    Fazit: Es war eine sehr interessante Exkursion und man hat sich trotzdem man nicht wirklich anwesend war zum Teil gefühlt wie ein kleiner Forscher. Technische Probleme gab es kaum und es wurde dafür gesorgt, dass Studenten keine Nachteile durch fehlende Internet-Verbindung erhalten. Außerdem waren die Dozenten sehr offen für Feedback und haben uns direkt eine längere Bearbeitungszeit gewährt. Trotzdem man daheim saß, war es auf keinen Fall weniger anstrengend wie eine "echte" Exkursion! Das dauerhafte Sitzen war extrem anstrengend. Außerdem hatten wir am Anfang kaum Kontakt zueinander, man sollte die Studenten bei zukünftigen ähnlichen Exkursionen direkt darauf hinweisen, Kontakt über einen weiteren Kanal aufzunehmen und sich zu unterhalten - ich denke, dann hätte man sich weniger allein gefühlt. Die meisten von uns werden sich bei der Pflicht-Exkusion des 3./4. Semesters nächstes Jahr im März in Islay wiedersehen (vorausgesetzt, Corona ist bis dahin halbwegs erledigt). Insgesamt ein tolles Format - sicher noch an der ein oder anderen Stelle verbesserungsfähig, aber definitiv zu empfehlen!
     
    Und nun werde ich mich daran machen, den verpassten Stoff von meiner Präsenz-Uni nachzuholen, damit ich wieder auf dem neuesten Stand bin!
  7. Azurit
    Lange habe ich euch nicht mehr auf dem Laufenden gehalten, was mein Earth Science Studium angeht. Die neuen Entwicklungen will ich euch natürlich nicht vorenthalten und über die ungewöhnliche virtuelle Exkursion in Echtzeit berichten!

    Ich bin ein bisschen traurig, dass ich nun nicht nach Schottland fliege, da es mein erster Aufenthalt in diesem wunderschönen Land gewesen wäre. Zu gerne wäre ich durch die Straßen von Edinburgh geschlendert und wäre in einem netten Pub eingekehrt... Aber die Situation ist wie sie ist und wir können hoffen, dass wir alle gesund bleiben. Von meiner bereits bezahlten Zusatz-Nacht im Hostel in Edinburgh habe ich bereits 90% des Geldes erstattet bekommen. Die Fluggesellschaft hat die Flüge abgesagt und wird daher den gesamten Flug erstatten, das kann allerdings dauern, da viele Flüge betroffen sind.
     
    Heute ging es dann los mit einem "Welcome-Meeting" via Zoom. Dort haben wir uns alle vorgestellt und ich bin sehr überrascht, denn neben mir leben noch 2 weitere Teilnehmer in Deutschland (eine Kroatin und eine Französin) und eine Teilnehmerin ist Deutsche, lebt aber in Stockholm. Ansonsten gab es einen Überblick darüber, wie die Exkursion ablaufen soll und welche Anforderungen an uns gestellt werden. Auch Fragen wurden beantwortet.
     
    Morgen geht es dann richtig los - und zwar um 8:30 auf der Fähre nach Utö. Der Professor und seine Assistenten werden mit dem E-Bike über die Insel touren und uns quasi Steine zeigen  Sollte das Internet nicht so gut funktionieren, gibt es dann zusätzlich kleine Videos und Fotos für die, die nicht dauerhaft anwesend sein konnten. Angesetzt ist bis 15 Uhr, allerdings könnte es auch bis 15:20 dauern (kurz danach fährt die letzte Fähre zurück). Wir sollen während der Exkursion Notizen und Skizzen anfertigen. Am Mittwoch und Donnerstag werden wir dann zu Hause verschiedene Aufgaben in Gruppen bearbeiten und können uns hierzu via Zoom treffen. Um 14 Uhr treffen sich alle in einem großen Zoom-Meeting und es wird noch einmal diskutiert, Fragen beantwortet etc. (Dauer ca. 1 bis 3 Stunden). Ich bin gespannt!
  8. Azurit
    Endlich ein für mich gänzlich neues Thema - darauf hatte ich mich schon gefreut :) Hier werden folgende Themen behandelt:
     
    1. Krankheit und Tod: Todesursachen, Todeszeichen (unsichere Todeszeichen, sichere Todeszeichen, Totenflecke, Totenstarre, Fäulnis).
    2. Vererbung: Struktur des Genoms (DNA und Gene, Aufbau der Gene, Besonderheiten menschlicher DNA, Herkunft der Chromosomen, Entstehung des Geschlechts), Vererbung von Merkmalen (Mendel-Regeln, Kriterien der Vererbung, Vererbung dominanter und rezessiver Merkmale, kodominante Vererbung, gonosomale Vererbung), chromosomale Anomalien (Ursachen, Folgen, Down-Syndrom).
    3. Entzündung: Entzündungszeichen, Ursachen, Pathophysiologie der Entzündung (Histaminwirkungen, Ursachen der Mastzelldegranulation, histaminunabhängige Entzündungsreaktionen), biologischer Sinn der Entzündung, Wundheilung, Nekrose und Apoptose (Apoptose, Nekrose, Formen, Folgen), virale Entzündungen, bakterielle Entzündungen (Eiterbildung, besondere Formen der Eiterbildung), Granulom (Granulomentstehung, spezifische Granulome).
    4. Amyloidose: Definition, Krankheitsentstehung, Symptomatik, Diagnostik.
    5. Neubildungen und Tumoren: benigne Neubildungen (Hyperplasie und Hypertrophie, Definition, Ursachen, Atrophie, Definition, Ursachen), benigne Tumoren (Ursachen, Beispiele, Merkmale), maligne Tumoren (Vorstadien, Ursachen, Wachstum, Namensgebung, Frühsymptome, paraneoplastische Syndrome, Folgen, Metastasenbildung, Stadieneinteilung, Diagnostik), semimaligne Tumoren.
     
    Ich fand diesen Teil insgesamt sehr interessant, weil einige Dinge - trotz bekannter Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer - mir noch nicht bekannt waren. Ich denke, ich habe hier tatsächlich viel Neues gelernt.
     
    Heilpraktiker werden von vielen Menschen belächelt, "Homöopathie und Bachblüten bringen ja nichts", oder gar (im negativen Sinn) als "Wunderheiler" bezeichnet. Das ist allerdings gar nicht der Fall - im Gegenteil. Bis jetzt habe ich nur ganz grobe Grundlagen der lateinischen Sprache, naturwissenschaftliche Grundlagen und etwas Schulmedizin gelernt. Von "ominösen" Verfahren zur Heilung keine Spur. Im Gegenteil wird auch darauf hingewiesen, wann ein Patient zum Arzt geschickt werden muss (beispielsweise bei einer Anämie - diese kann ein frühes Symptom von Krebs sein). Das erste Buch ist nun durchgearbeitet, aber auch in den folgenden Büchern wird das wahrscheinlich nicht anders!
     
    Mein Plan, die Heilpraktiker-Akademie von Rudolf Schweitzer durchzugehen und dann die Prüfung zu machen, geht allerdings nicht vollständig auf.
    Zunächst: Mit der Heilpraktiker-Akademie bin ich extrem zufrieden. Ich hatte mich hierfür entschieden, da Rudolf Schweitzer Arzt und Pharmazeut ist. In Frage gekommen wäre noch Naturheilpraxis heute von Elvira Bierbach und Lehrbuch für Heilpraktiker von Isolde Richter. Beide Autorinnen sind jedoch Heilpraktikerinnen und dementsprechend fehlte mir der wissenschaftliche Hintergrund. Außerdem besteht die Heilpraktiker-Akademie aus mehreren Bänden, die man problemlos überallhin mitnehmen kann, während die anderen beiden eben dicke, unpraktische Wälzer sind. Mit meinem Gespür lag ich absolut richtig. Mittlerweile habe ich auch eine Whatsapp-Gruppe mit Mistreitern und dort wurden Ausschnitte der Bücher geschickt, weil jemand Inhalte nicht verstanden hatte. Selbst einfache und grundlegende Dinge aus dem Bereich der Zytologie (endoplasmatisches Retikulum) wurden falsch und missverständlich erklärt. Im Vergleich dazu wird in der Heilpraktiker-Akademie alles wissenschaftlich korrekt und in einer sehr verständlichen Art und Weise erklärt. Rudolf Schweitzer geht sogar so weit, zusätzlichen Stoff einzubauen, der nicht prüfungsrelevant ist, für das tiefere medizinische Verständnis aber sinnvoll ist (das gibt er in den entsprechenden Teilen auch so an). Ich bin mit meiner Entscheidung für dieses Buch also zu 100% zufrieden.
    Der Plan geht allerdings doch nicht auf, da in diesem Jahr die Richtlinien für die Prüfung verändert wurden. Die schriftliche Prüfung ist quasi noch die Gleiche wie vorher - Schulmedizin eben. In der mündlichen Prüfung werden nun allerdings auch Naturheilverfahren abgefragt, man soll quasi einen Behandlungsvorschlag für den Patienten erarbeiten. Entsprechende Teile sind in der Heilpraktiker-Akademie (wie auch in den anderen Lehrbüchern) nicht enthalten. Zudem wird auch großer Wert darauf gelegt, dass man Injektionstechniken beherrscht, was man nur durch lesen im Buch nicht lernen kann.
    Mein neuer Plan ist daher: Ich kaufe mir das Buch "45 Naturheilverfahren" von Elvira Bierbach, das speziell für die mündliche Prüfung konzipiert wurde. Hier habe ich auch nichts gegen die Autorin, denn da ist sie sicher sehr bewandert und auf ihrem Fachgebiet unterwegs.
    Injektionstechniken werde ich dann mit einer Freundin üben, die Arzthelferin ist und das dementsprechend kann. Wir brauchen nur noch einen freiwilligen Probanden :D
    Ich hoffe, dass mir "45 Naturheilverfahren" dann im Hinblick auf eine spätere Spezialisierung (nach der Heilpraktiker-Prüfung) auch einen guten Überblick bietet. Aktuell interessiere ich mich für die traditionelle chinesische Medizin (Akupunktur, Phytotherapie), für die Phytotherapie und für Ernährung. Aber vielleicht möchte mir jemand noch einen Vorschlag machen, was noch interessant sein könnte? ;)
  9. Azurit
    Es ist Freitag Nachmittag, als Präsenz-Student startet man - im Gegensatz zu den meisten Fernstudenten - langsam aber sicher ins Wochenende. Und darum ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die fällt in meinen Augen leider nicht sehr günstig aus.
     
    Ackerschlepper und selbstfahrende Landmaschinen: Damit bin ich - wie im ersten Teil des Exkurses bereits erwähnt - sehr zufrieden.
    Mess- und Regelungstechnik: Die ersten 10 Minuten der Vorlesung (Vorstellung des Professors, Instituts, etc.) wurden hochgeladen. Ansonsten ist noch nichts da, wir werden um Geduld gebeten. Meine ist nun am Freitag Nachmittag langsam aber sicher ausgereizt...
    Entwicklung in ländlichen Räumen: Von der Vorlesung ist weit und breit nichts zu sehen. Eine Antwort auf meinen Hinweis habe ich auch nicht erhalten. Bis 5.5. soll ich eine Region auswählen, die ich in meiner Hausarbeit bearbeiten möchte. Dummerweise geht das eher schlecht, ohne zu wissen, welche Kriterien ich dabei ansetzen sollte.
    Precision Farming: Die erste Hälfte der ersten Vorlesung ist online. Die Vorlesung ist auf Englisch - und der Professor kann das leider überhaupt nicht. "Äh, äh, äh, äh, äh, äh" und "in, in, in, in, in" kommen sogar vor, wenn er den Begriff eigentlich nur vorlesen muss, weil er auf der Folie steht. Bei gefühlt jeder Folie kommt "Yes!" oder "Okay!", als würde er sie selbst zum ersten Mal sehen. Und die zweite Hälfte fehlt ja auch noch...
    Weinbau: Weder im Teil Biologie der Rebe noch im Teil Praktischer Weinbau ist auch nur irgendetwas online.
    Schadursachen und Schadwirkungen: Das Herbologie-E-Learning funktioniert eigentlich ganz gut, auch wenn es zum Großteil (leider!) aus den Präsentationsfolien besteht und durch Ankreuzfragen und Abgaben ergänzt wird. Im Chat habe ich auch nicht herausgefunden, ob die Abgabe der Aufgaben verpflichtend ist, da ja niemand dort war. Dementsprechend gebe ich sie gerade einfach ab, auch wenn ich sie teilweise sinnlos finde. Die Live-Vorlesungen in Phytopathologie und Entomologie über Zoom haben sehr gut funktioniert, die meisten Studenten haben schon geblickt, dass sie ihre Mikrofone abschalten sollten, solange sie nicht reden. Auch mit diesem Modul bin ich ganz zufrieden.
     
    Fazit: Mit 2 von 6 Modulen bin ich zufrieden und kann gut lernen. Bei den restlichen vier Modulen fehlt der Inhalt entweder komplett oder in großen Teilen. Ich gehe davon aus, dass man bis zum Schluss gehofft hat, dass man diese Woche einfach wieder mit Präsenz-Lehre beginnen kann und dementsprechend eben nicht wie vom Direktor angeordnet E-Learning vorbereitet wurde. Wenn man nicht einmal die Folien verändert (im Vergleich ohne Corona und mit Corona), dann kann man doch erwarten, dass die Vorlesungen (oder eine Alternative) rechtzeitig aufgenommen und hochgeladen werden. Für ein gutes "Corona-Semester" muss man eben auch die Motivation hoch halten und das kann so nicht klappen. Am meisten tun mir die Studienanfänger leid (bei uns kann man auch zum SS anfangen), die nun wohl völlig in der Luft hängen und häufig nicht wissen, ob der Fehler bei ihnen oder der Uni liegt.
     
    Nun - ich hoffe auf eine Besserung in der nächsten Woche und schnellstmögliche Aufarbeitung der fehlenden Inhalte. Wenn die Verspätung um eine Woche (oder mehr?!) dauerhaft bestehen bleibt, haben wir nämlich am Ende des Semesters ein großes Problem, da die Prüfungsphase direkt an die Vorlesungszeit anschließt. Drückt mir die Daumen!
  10. Azurit
    Heute melde ich mich mit dem nächsten Tag E-Learning an der Präsenz-Uni.

    Der Professor, dessen Vorlesung ich eigentlich gestern um 8 besuchen wollte, lädt die Vorlesungen hoch. Bis jetzt hat er es geschafft, 10 Minuten Einführung hochzuladen (Vorstellung seiner Person, des Instituts, des Moduls etc.). Wir sollen uns gedulden.
     
    Die Vorlesung für das Modul Entwicklung in ländlichen Räumen kam natürlich auch nicht mehr vor dem Tutorium online. Das Tutorium selbst war daher an sich schon zum Scheitern verurteilt (nicht ganz - wir haben uns immerhin alle vorgestellt). Sämtliche Fragen, die gestellt wurden, werden durch die Vorlesung beantwortet. Das Versprechen: direkt nach dem Tutorium geht sie online. Bis jetzt: nichts.

    Zudem hätte ich (laut altem Stundenplan) gestern noch ein weiteres Modul mit zwei Vorlesungen gehabt. Material: Fehlanzeige, es gibt noch gar nichts. Da mir die Höflichkeit und die Samthandschuhe langsam zum Hals heraushängen, habe ich erst gar nicht nachgefragt.
     
    Heute Morgen hätte dann eigentlich der Chat mit dem Herbologie-Professor stattfinden sollen. Außer mir war niemand da, weder Studenten noch Professor. Ich dachte erst, ich hätte mich vielleicht verlesen, habe aber nochmal nachgesehen... Und eigentlich hatte ich auch einige Fragen! Aber egal...
     
    Precision Farming ist vom gleichen Professor wie Mess- und Regelungstechnik. Da findet also keine Live-Vorlesung statt und was einen Upload angeht, muss ich mich wohl noch gedulden.
     
    Ich bin total motiviert in dieses Semester gestartet und hoffe inständig, dass das noch besser wird, bevor ich meine Motivation komplett verliere. Ich hoffe, dass es sich einpendelt, sobald die Profs ausreichend Erfahrung mit der Technik gesammelt haben und alles schneller uploaden.
     
    Morgen hätte ich keine neue Vorlesung gehabt, also kann ich nur darauf hoffen, dass irgendwas im Laufe des morgigen Tages noch hochgeladen wird - sonst kümmere ich mich eben um Coursera, Stockholm oder Hagen. Am Freitag gibt es dann wieder Neuigkeiten von den beiden Live-Vorlesungen in Phytopathologie und Entomologie.
  11. Azurit
    Gestern hat das neue Semester an meiner Präsenz-Uni angefangen. Als Optimist hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass alles relativ geordnet ablaufen würde, auch wenn der letzte Termin erst gestern eingetrudelt ist. Stattdessen scheint es leider das pure Chaos zu werden, aber seht selbst:
     
    Der Professor im Modul Ackerschlepper und selbstfahrende Landmaschinen war sehr schnell und hat bereits am Wochenende erste Lehrinhalte hochgeladen. Daher habe ich gestern mit diesem Modul begonnen.
    Es gibt eine PowerPoint-Präsentation mit dem Professor in Bild und Ton daneben. Im Vergleich zur Präsenz-Veranstaltung wurde eigentlich nichts geändert, der Professor hält ganz normal seine Vorlesung. Diese ist aufgrund der Dateigröße in mehrere kleinere Dateien aufgeteilt. Zusätzlich gibt es ein Skript und ein Forum.
    Tatsächlich muss ich sagen, dass es mich - entgegen meiner Erwartungen - überhaupt nicht stört, dass sich im Vergleich zur Präsenz-Veranstaltung so wenig geändert hat. Bild und Ton sind einwandfrei, er erklärt alles sehr gut und hat eine angenehme Stimme. Vergleicht man die Videos mit denen der Uni Stockholm, so ist kein Unterschied erkennbar - auch wenn die Schweden deutlich mehr Erfahrung haben. Was mir sehr zugute kommt, ist die Aufteilung der Vorlesung in mehrere kleinere Teile. Und dass ich zwischendurch einfach mal Pause drücken kann. Meine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne beim Zuhören ist etwas begrenzt, daher bin ich sehr froh über diese Möglichkeit, die es im Präsenz-Studium nicht gibt. Das Forum hat noch nicht funktioniert, daher habe ich ihm eine höfliche E-Mail geschrieben innerhalb wenigen Stunden das Problem gefixt.
    Ergebnis: sehr zufrieden!
     
    Heute sollte es dann eigentlich weitergehen und zwar mit dem Modul Mess- und Regelungstechnik. Da ein Vorlesungsplan hochgeladen wurde und dort 8 bis 12 Uhr angegeben wurde, bin ich extra früh aufgestanden. Das war leider völlig umsonst. Es gab weder eine Live-Vorlesung noch wurde das Material bis jetzt (13:15!) hochgeladen. Meinen Zeitplan muss ich jetzt natürlich auch komplett umschmeißen. Hier hätte ich mir mehr Information (und vor allem keine feste Zeitangabe!) gewünscht. Wie das E-Learning in diesem Modul abläuft, kann ich euch dann sicher beim nächsten Beitrag erzählen.
     
    Auf 12:30 hat mein Phytopathologie-Professor (gehört zum Modul Schadursachen und Schadwirkungen) angeboten, die Technik zu testen. Er arbeitet bei seinen Vorlesungen, genauso wie der Entomologie-Professor (ebenfalls Schadursachen und Schadwirkungen), mit Zoom. Offensichtlich war ich der einzige Student, der an einem Test Interesse hatte. Jedenfalls funktioniert das Programm bei mir einwandfrei.
     
    Um spätestens 14 Uhr wollte ich eigentlich mit dem Modul Entwicklung in ländlichen Räumen anfangen. Die Vorlesung hierzu hätte vormittags hochgeladen werden sollen. Bis jetzt wurden lediglich ein paar Dokumente zum richtigen Zitieren hochgeladen und der Vormittag ist lange vorbei. Um 16 Uhr soll das Tutorium stattfinden, wo es natürlich Sinn machen würde, wenn man vorher die Vorlesung gehört hat.
     
    Morgen soll um 9 Uhr ein Chat mit dem Herbologie-Professor stattfinden (ebenfalls Schadursachen und Schadwirkungen), um 16 Uhr dann die Vorlesung zum Modul Precision Farming. Ob das was wird? Ihr erfahrt es morgen
  12. Azurit
    In meinem Blog habe ich mich nun schon sehr lange nicht mehr zu Wort gemeldet. Der Grund dafür war einfach, dass seit meinem letzten Eintrag im Oktober 2018 (tatsächlich schon so lange her!) extrem viel zu tun war und mir einfach kaum Zeit blieb. Daher ein kurzer Überblick:
    Arbeit: Letztes Jahr habe ich mich für zwei Vollzeit-Stellen beworben und leider Absagen bekommen. Daher arbeite ich nach wie vor in meinen beiden Nebenjobs. Beide sind allerdings gerade wegen Corona ausgesetzt. Zusätzlich wollte ich eigentlich noch einen Teilzeit-Job machen und alles sah gut aus, aber dank Corona...
    Baustelle: Anfang letztes Jahr bin ich in meine eigenhändig sanierte Wohnung gezogen. Aktuell bin ich mit meinem Freund zusammen am Projekt "Sanierung der gemeinsamen Wohnung".
    Hobbys: Meine Aquarien- und Terrarienanlage werde ich erst in der neuen Wohnung aufbauen (sonst wird der Umzug sehr kompliziert), daher (und dank finanziellem Corona-Tief) wurden erstmal keine neuen Tiere angeschafft. Eine meiner Bands hat sich aufgelöst, die andere besteht noch, allerdings auch gerade mit erzwungener Corona-Pause.
    Agrarwissenschaften: Im Februar hatte ich meinen 3. Versuch in einem Wahlpflicht-Fach, letztes Jahr ging das leider völlig schief, weil mein Opa an Krebs erkrankt ist. Jetzt sind alle Prüfungen geschafft, ich schreibe aktuell an der Bachelor-Arbeit, belege nebenbei noch zwei Zusatzmodule (eins davon für den Pflanzenschutz-Schein) und erste Master-Module (eines habe ich bereits abgeschlossen).
    Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft: Bei den Rechtswissenschaften habe ich das Problem, dass sich die Hausarbeiten immer mit den Prüfungszeiträumen (sowohl an der Präsenz-Uni als auch an der FernUni selbst) überschneiden. Daher komme ich nicht so richtig weiter. Bei den Wirtschaftswissenschaften hätte ich nun im März die letzten beiden Pflicht-Module geschrieben, was leider aufgrund Corona nicht möglich war.
    Ausbildung Baumwart: Läuft wie geplant, Prüfung ist nächstes Jahr im März.
    Heilpraktiker-Prüfung: Lief leider im letzten Jahr nicht so gut, da ich zu viel zu tun hatte, darum bin ich nicht wirklich weiter gekommen.

    Und nun zu Earth Science  Corona sorgt dafür, dass ich diesbezüglich sehr fleißig bin.
    Das Modul Geologie II wurde leider stark verändert, sodass sich die Teile verändert haben. Manche wurden mir angerechnet, andere nicht, sodass ich sie noch einmal machen musste. Aktuell bin ich bei Teil 11, hier geht es um Erdbeben. Genauere Informationen gibt es dann in passenden Blog-Einträgen.
    Nebenbei habe ich das Modul Geoinformationssysteme belegt und fast abgeschlossen - es fehlt nur noch die große Prüfung am Ende und ein Projekt.
    Im Modul Geomorphologische Prozesse bin ich noch nicht viel weiter gekommen und hänge aktuell bei Kapitel 8 (hier im Blog habe ich noch bis 6 Beiträge verfasst).
    Außerdem habe ich Klimavariabilität belegt und bin bereits bei Kapitel 9!
    Die Exkursion Geologie III wird virtuell in Echtzeit stattfinden und zwar vom 29. April bis 6. Mai. Hierzu wird es dann natürlich auch wieder einen Blog-Eintrag geben
    Sobald ich mit Geologie II fertig bin, darf ich übrigens mit Mineralogie beginnen. Das ist erstmal genug zu tun!
  13. Azurit
    Mein Professor hat mir versichert, dass ich nächstes Jahr auf beide Exkursionen mitgehen kann (die zweite Exkursion ist eigentlich Voraussetzung für die erste), wenn ich mit Geologie II und Physische Geographie II fertig werde. Mit Physischer Geographie II bin ich quasi bereits fertig, wie ihr wisst, fehlt da nur noch eine Abgabe, auf die ich einfach keine Lust habe... Mit Geologie geht es jetzt weiter :)
    Was ich in Geologie II völlig vergessen hatte: Man muss wieder seine Adresse angeben und bekommt dann diesmal zwei neue Boxen mit "Steinen" zugeschickt.
     
    1. In Earth: Portrait of a Planet Kapitel 5 noch einmal lesen. Das habe ich natürlich nicht gemacht, weil mich Wiederholung langweilt.
    2. Einleitung: Text lesen. Hier gibt es auch eine Tabelle, wie man bei der Bestimmung von bekannten Mineralien vorgehen kann. Diese wird später bei der Bestimmung noch wichtig.
    3. Farben: Text lesen, die Farbe von Steinen aus Box 2 bestimmen und mit den richtigen Antworten abgleichen.
    4. Aussehen: Text lesen, Aussehen von Steinen aus Box 2 zuordnen und mit den richtigen Antworten abgleichen.
    5. Härte: Text lesen, Härten von Steinen aus Box 1 mit Hilfe von Fingernagel und Stahlnagel bestimmen, mit der richtigen Antwort abgleichen. Nun muss die Härte von Stein 1 und 2 aus Box 1, Stein 3 und 4 aus Box 2 und Stein 5 aus Box 2 in zwei Richtungen bestimmt werden. Diese Aufgabe wird eingereicht.
    6. Spaltung: Text lesen, Spaltung von zwei Steinen aus Box 2 bestimmen und mit den richtigen Antworten vergleichen. Danach muss die Zahl der Spaltungen und die Beschreibung der Spaltung für Stein 1 und 2 aus Box 1 und für Stein 1 und 9 aus Box 2 angegeben und abgegeben werden.
    7. Dichte: Text lesen, Dichte in spezifisches Gewicht umrechnen. Durch Vergleich mit Granit und Basalt die Dichte von Stein 1 und 2 aus Box 1 und Stein 2 und 3 aus Box 2 bestimmen und abgeben.
    8. Andere Eigenschaften: Text lesen, Fragen (Strichfarbe, Löslichkeit) beantworten und mit den richtigen Antworten abgleichen.
    9. Identifikation von Mineralien: Stein 1 bis 6 aus Box 2 müssen nun bestimmt werden und bis zu 100 Zeichen Beschreibung dazu geschrieben werden. Das wird dann ebenfalls abgegeben. 
     
    Ich fand das diesmal relativ einfach und hoffe, dass ich eine gute Note bekomme :)
  14. Azurit
    Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit Histologie - also Geweben:
     
    1. Bindegewebe: Interstitium, Zellen des Bindegewebes, Grundsubstanz (flüssige Phase, Molekularsieb, Ionenspeicher, stabile Struktur), Fettgewebe (braunes Fettgewebe, weißes Fettgewebe).
    2. Epithelgewebe: Oberflächenepithel, Übergangsepithel, Parenchymgewebe, Ernährung von Epithelgewebe, Basalmembran, Drüsenepithel (Sekretabgabe, Aufbau der Drüsen, Beschaffenheit der Sekrete).
     
    Auch das war aufgrund meines Studiums in Agrarwissenschaften nur Wiederholung, allerdings deutlich mehr auf den Menschen bezogen als ich das bisher kannte. Damit schließt sich der Kreis der Wiederholung, denn als nächstes kommt etwas dran, was ich noch nicht kenne - Allgemeine Pathologie.
  15. Azurit
    Nachdem man die Grundlagen der Chemie verstanden hat, geht es nun weiter zur Biochemie, deren Verständnis Voraussetzung für das Verständnis vieler medizinischer Zusammenhänge ist. Hier gibt es viele Themen zu lernen, der Autor vereinfacht wieder stark und bezieht sich auf das, was für das Verständnis der medizinischen Zusammenhänge notwendig ist.
     
    1. Energiegewinnung: (Katalysatoren, das Grundprinzip des Chaos), Erzeugung und Speicherung von Energie (Adenosintriphosphat, Energiegewinnung und Übertragung auf ATP, Regeneration von ATP), "Übersäuerung" des Organismus, Atmungskette, Zitratzyklus.
    2. Kohlenhydrate: Aufbau und Funktion (D- und L-Form, Drehsinn von Molekülen, alternative Formelschreibweise, Glukose), Abbau der Glukose, Milchsäurebildung, Glykogen.
    3. Aminosäuren und Peptide: Aufbau, die 20 Aminosäuren, Peptidbildung, Aufgaben von Peptiden und Proteinen (Strukturproteine, Peptide als Hormone, Proteine in Zellmembranen, Enzyme, aktives Zentrum), räumliche Anordnung der Proteine, Proteinabbau, Stoffwechsel der Aminosäuren (Transaminierung, Desaminierung, Decarboxylierung), Harnstoffzyklus, Molekulargewicht.
    4. Fette (Lipide): Aufbau und Funktion, Fettsäuresynthese (Triglyceride, Phospholipide), biologische Membranen, Fettabbau, Ketonkörper.
    5. Alkoholabbau.
    6. Nukleinsäuren: DNA, Basen, DNA-Struktur, RNA, Proteinsynthese (Transkription, Translation, Synthese der Kohlenhydrate und Fette, Abweichungen der Erbinformation).
     
    Auch hier gilt wieder das Gleiche: Da ich bereits 8 Semester Chemie hinter mir habe, inklusvie Biochemie, war das alles Wiederholung. Dennoch war es schön, noch einmal zu sehen, welche Details für das medizinische Verständnis wichtig sind.
  16. Azurit
    Das Lernen geht weiter - heute steht Chemie auf dem Lehrplan. Vorab kann ich sagen, dass der Autor großen Wert darauf legt, die Themen möglichst einfach darzustellen und nicht zu sehr ins Detail zu gehen, sodass nur das gelernt wird, was für das Verständnis der medizinischen Inhalte notwendig ist.
     
    1. Anorganische Chemie: Was ist ein Atom?, Aufbau eines Atoms (Bohr-Rutherford-Atommodell, Unterschiede zwischen den Elementen, Aufbau der Schalen), das Periodensystem der Elemente (Elemente und ihre Symbole, vereinfachtes Periodensystem), chemische Bindungen (Außenelektronen, Idealzahl 8, Edelgase, Voraussetzungen für chemische Reaktionen, Wertigkeit, Warum Atome beeinander bleiben, Kochsalzkristall, komplexere Moleküle, Atombindung, Doppelbindungen, Dreifachbindungen, Schreibweise von Formeln, "Notfallbindungen", das Periodensystem als "Eselsbrücke"), Elektronegativität, Wasser, Fette, Ionen, Säuren und Basen (Säure, Base, pH-Wert, Puffer), Oxidation und Reduktion (Oxidation, Reduktion), Diffusion und Osmose (Diffusion, Osmose, Osmose im Organismus).
    2. Organische Chemie: Kohlenwasserstoffketten, Elektronegativität und Wasserlöslichkeit, funktionelle Gruppen (Alkohole, Aldehyde und Ketone), organische Säuren (Fettsäuren, Kohlensäure), organische Basen, ringförmige Moleküle (Benzol, Steran).
     
    Für mich war das alles Wiederholung, da ich bereits acht Semester Chemie-Studium hinter mir habe, aber es war trotzdem noch einmal schön zu sehen, welche Details nun für das medizinische Verständnis relevant sind und welche nicht.
  17. Azurit
    Nachdem man die notwendige Chemie und Biochemie gelernt hat, folgt der erste biologische Stoff.
     
    1. Aufbau der Zelle: Zellmembran (Austauschvorgänge mit der Umgebung, Aquaporine, Ionenkanäle, Ionenpumpen, Carrierproteine, Endozytose, Exozytose, Transzytose, Oberfläche der Zellmembran, Glykokalyx, Mikrovilli, Flimmerhaare, Zellkontakte, Desmosom, Zonulae adhaerentes und Zonulae occludentes (tight junctions), Gap junctions), Zytoskelett, Mitochondrien, Zellkern (Chromatin, Chromosomen), Ribosomen, endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Lysosomen, Peroxisomen, Verhältnisse in lebenden Zellen.
    2. Zellzyklus und Zellteilung: Mitose, Meiose.
     
    Da ich nebenbei Agrarwissenschaften studiere, war das für mich alles Wiederholung - die Prüfung ist tatsächlich auch noch nicht so lange her. Aber Wiederholung ist immer gut und so geht es dann auch im nächsten Kapitel mit Wiederholung weiter.
  18. Azurit
    Nach der sehr langen Prüfungsphase hatte ich nun große Lust, mal wieder etwas ganz anderes zu machen. Darum konnte und wollte ich endlich mit meinem Selbststudium für die Heilpraktiker-Prüfung beginnen. Mein Plan ist, mich strikt an die Reihenfolge der Heilpraktiker-Akademie von Rudolf Schweitzer zu halten. Daher habe ich mit dem ersten Buch und dem ersten Kapitel angefangen.
     
    Themen in der Terminologie:
    1. Wortbildung und Aussprache: Ableitung von Wortstämmen, Aussprache, Betonung, Wortendungen, Groß- und Kleinschreibung, Abkürzungen. Es handelt sich sozusagen um eine Mini-Einführung ins Lateinische. Für mich ist es Wiederholung, da ich das Latinum bereits aus der Schule mitbringe.
    2. Körperebenen, Lagebezeichnungen, Achsen und Bewegungsrichtungen: Lagebezeichnungen und Bewegungsrichtungen, Orientierungslinien am Rumpf. Diese Themen sind neu für mich, viele Wörter waren mir allerdings durch das Latinum bereits bekannt, sodass es einfach war, diese zu verknüpfen und entsprechend auswendig zu lernen.
    3. Medizinisch bedeutsame Größenordnungen: Längenmaße, Potenzen, Raummaße, Gewicht, Zeit, Prozent, Druckmessung. Wenn man Abitur hat, sind eigentlich alle Dinge bereits aus dem Mathe-Unterricht bekannt. Lediglich die Druckmessung in mmHg ist neu und muss gelernt werden.
    4. Allgemeine Nomenklatur: Tabelle mit wichtigen Begriffen der Medizin. Der Autor gibt an, dass dies hauptsächlich als "Nachschlagewerk" dienen soll, man nun also nicht bereits alle Begriffe auswendig lernen soll. Es ist wohl deutlich einfacher, die Begriffe dann im Zusammenhang mit dem entsprechenden Stoff automatisch zu lernen. So werde ich das auch halten und habe die Tabelle daher mal grob überflogen, aber nichts gelernt.
     
    Damit ist dann Teil 1 auch schon abgeschlossen - für mich mit Abitur und Latinum hauptsächlich Wiederholung. Demnächst geht es dann weiter mit Teil 2 - Chemie.
  19. Azurit
    Und weiter geht es mit den Geomorphologischen Prozessen!
     
    Teil 5: Plattentektonik und zugehörige Landschaftsformen
    Kapitel 5 in Fundamentals of Geomorphology lesen. Danach sollte man folgende Dinge können:
    1. Tektonik und Landschaftsform: Tektonische Prozesse und wie sie Landschaftsformen beeinflussen, Definitionen der fett gedruckten Wörter.
    2. Plattentektonik und Vulkanismus: Fett gedruckte Wörter definieren, Unterschiede zwischen aktiven und passiven Rändern erklären, ozeanische und kontinentale Platten, vulkanische Prozesse, Orte von Vulkanen.
    3. Landschaftsformen mit Verbindung zur Plattentektonik: Alles sehr aufmerksam lesen, Terminologie lernen.
    4. Tektonische Geomorphologie und kontinentale Landschaftsformen: Endogene und exogene Prozesse.
     
    Teil 6: Vulkane, Einschlagskrater, Falten und Verwerfungen
    Kapitel 6 in Fundamentals of Geomorphology lesen. Danach sollte man folgende Dinge können:
    1. Vulkanische und plutonische Landschaftsformen: Unterschiede erklären, Intrusionen, Vulkane und indirekte Effekte.
    2. Einschlagskrater: Simple und komplexe Strukturen unterscheiden, Einschlagskrater erkennen.
    3. Landschaftsformen mit Falten: Verschiedene Falten-Typen und die passende Landschaftsform.
    4. Landschaftsformen mit Verwerfungen und Fugen: Unterschiede zwischen Verwerfungen und Fugen, Terminologie lernen.
     
    Übungsaufgaben zu Teil 5: Hier werden offene Fragen gestellt, die man in Textform beantworten muss. Ich musste  beschreiben, warum Roches mountonnées strukturelle Landschaftsformen sind, mit Hilfe von Google Earth in ein norwegisches Tal fahren und dort verschiedene Dinge identifizieren, diese markieren und einreichen und Topographie im Gleichgewicht erklären.
     
    Übungsaufgaben zu Teil 6. Auch hier werden offene Fragen gestellt. Ich musste beschreiben, auf welcher Landschaftsform sich Edinburgh Castle befindet, einen Einschlagskrater in Schweden suchen und beschreiben, in Google Earth zu verschiedenen Orten reisen, mir die Landschaftsformen anschauen und die Unterschiede beschreiben.
     
    Test zu Teil 5 und 6: Wie bereits bei Teil 1 bis 4 gibt es hier Ankreuz-Aufgaben. Auch hier bin ich erstmal knapp an den 75% vorbeigeschrabbt, da die Fragen so komisch gestellt sind. Ich hoffe, das wird in den nächsten Teilen noch besser.
     
    Aufgrund meiner Magen-Darm-Erkrankung im Juli bin ich aktuell ordentlich eingespannt. Aktuelle Liste, was zu tun ist:
    Endlich die letzte Abgabe für Physische Geographie II fertig machen.
    Für die Unterkunft bei der Exkursion zu Physische Geographie III das Geld überweisen (110 Euro).
    Geomorphologische Prozesse Teil 7 fertig machen (bin beinahe durch).
    Geologie II Teil 4.
     
    ABER:
    Durch meine Magen-Darm-Erkrankung und den Prüfungszeitraum an der FernUni bin ich gerade ordentlich eingespannt. Letzte Woche habe ich mich endlich getraut, Bürgerliches Recht I zu schreiben. Diese Woche habe ich Biometrie geschrieben (und ordentlich verkackt). Nächste Woche folgt Grundlagen der Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Phytomedizin und Sonderkulturen sowie Landwirtschaftliche Betriebslehre. Und dann noch Grundlagen der Pflanzenbauwissenschaften am Montag danach.
    Ab dem 08.10. sollte es also mit Geowissenschaften weitergehen. Außerdem muss ich euch mal über mein Heilpraktiker-Selbststudium berichten, damit habe ich natürlich auch schon angefangen. Und dann mal die Blogs zur FernUni starten. Bin mal gespannt, ob ich das alles schaffe. Aber jetzt wird ja wieder Winter, da habe ich wieder jeden Tag Zeit, euch schöne Blog-Beiträge zu schreiben, weil ich draußen erfriere :D
  20. Azurit
    Nun bin ich gerade tatsächlich so schnell, dass ich mit den Blog-Einträgen schon gar nicht mehr hinterherkomme. Lange habe ich Geologie II vor mir hergeschoben, aber irgendwann muss es mal weitergehen, denn sonst kann ich nächstes Jahr nicht an den Exkursionen teilnehmen.
     
    1. In Earth: Portrait of a Planet Kapitel 10 und 11 noch einmal lesen. Ich hatte wie immer keine Lust, das noch einmal zu machen.
    2. Geologische Strukturen: Text lesen, Fragen beantworten und mit den richtigen Antworten abgleichen. Anschließend Fragen zu einem Bild beantworten.
    3. Geologische Karten und Querschnitte: Text lesen, Fragen beantworten und mit den richtigen Antworten abgleichen. Anschließend muss man selbst Hand anlegen, indem man eine Karte ausdruckt, sie richtig bemalt und einen Querschnitt erstellt. Dann muss noch der Steigungswinkel berechnet werden. Fotos von der Karte und dem Querschnitt müssen separat eingereicht werden. Hier musste ich mir Hilfe bei einem Kommilitonen holen, ansonsten hätte ich es nicht verstanden. Aber dann hat es doch noch Klick gemacht.
    4. Block-Diagramme: Drei Block-Diagramme ausdrucken, ausschneiden und zusammenkleben. Anschließend Fragen beantworten und mit den richtigen Antworten vergleichen. Danach ein eigenes Block-Diagramm konstruieren (Werte sind vorgegeben) und einen Winkel berechnen. Das Block-Diagramm muss fotografiert und separat eingereicht werden. Ich habe keine Ahnung, was ich gemacht habe und auch nicht, ob das nun so richtig war. Sieht aber immerhin nicht falsch aus
    5. Erdbeben: Fragen beantworten und mit den richtigen Antworten in Earth: Portrait of a Planet vergleichen. Anschließend aus vorgegebenen Daten den Ort des Erdbebens, die Größenklasse und die Uhrzeit des Erdbebens angeben. Das war einfach, schließlich kannte ich es schon aus Geologie I.
    6. Tsunamis: Text lesen, Fragen beantworten und mit den richtigen Antworten vergleichen. Anschließend müssen Geschwindigkeit, Wellenlänge und Amplitude berechnet werden. Die Fangfrage dahinter ist nur das richtige Umrechnen der Einheiten. Also auch eine einfache Aufgabe.
     
    Als nächstes schreibe ich dann über Geomorphologische Prozesse Kapitel 5 und 6, damit bin ich nämlich auch schon fertig.
  21. Azurit
    Als ich am Freitag Morgen aufwachte, war ich so froh, dass ich die Exkursion bestanden hatte und freute mich eigentlich nur noch auf zu Hause. Aber noch war der letzte Tag nicht vorbei!
    Wir standen früh auf, um unsere Sachen zu packen und unsere Unterkunft ordentlich zu putzen. Dazwischen mussten wir noch eine "Mini-Prüfung" machen - auf Englisch und Deutsch gibt es wohl kein Wort dafür. Es handelt sich mehr um eine "Spaß-Prüfung" zur Wiederholung, man kann also nicht durchfallen. Auf den Tischen vor dem Haus standen 12 Tüten mit Material aus unserem Gebiet und wir mussten quasi jeder für sich beantworten, um was es sich handelt und aus welcher Quelle das Material stammt. Das war auch deswegen sinnvoll, weil nicht jeder von uns alle Landschaftsformen in seinem Gebiet hatte und so nach Material aus anderen sehen konnte. Am Ende besprachen wir die Ergebnisse zusammen. Dann putzten wir weiter die Unterkunft. Wir waren weit früher fertig als geplant und stiegen dann in die Autos nach Stockholm. Ich wollte eigentlich wach bleiben, um noch etwas von der schönen schwedischen Landschaft zu sehen, aber ich war chancenlos und schlief ein. Unterwegs aßen wir noch bei "Max", einer Fastfood-Kette ähnlich McDonald's - nur mit nachhaltigem Konzept. Hier gab es keinen Ketchup aus dem Beutel, sondern man konnte sich selbst Ketchup in ein kleines Papier-Schälchen abfüllen. Insgesamt eine sehr gute Idee und schmeckte auch deutlich besser! Schade, dass wir Max nicht in Deutschland haben. Dann waren wir an der Universität angelangt, wo wir noch Spaten, Bohrer etc. ausluden und aufräumten. Das Gebäude der Geowissenschaften sieht tatsächlich kein bisschen anders aus wie jedes Uni-Gebäude, das ich aus Deutschland kenne.
    Außer mir mussten noch ein paar Kommilitonen zum Hauptbahnhof und darum fuhren wir zusammen. Am Hauptbahnhof trennten sich dann unsere Wege. Mein Hostel war nicht weit entfernt, trotzdem hatte ich wieder starke Probleme, meinen kaputten Koffer dorthin zu ziehen. Vom Hostel war ich sehr überrascht. Für knapp 20 Euro hatte ich eine saubere Toiletten und Dusche, eine Küche und einen Kühlschrank zur Verfügung und ein sauberes Zimmer mit fünf anderen jungen Leuten beiden Geschlechts. Ich richtete mich ein, ging duschen und zog mir etwas Ordentliches an. Dann traf ich mich mit zwei Kommilitonen, die eine Straße weiter unten ein Hotel gebucht hatten. Wir gingen dann noch ein bisschen durch Stockholm und ließen uns an einer Bar nieder, um Bier zu trinken. Da ich am nächsten Tag früh aufstehen musste, machten wir das allerdings nicht allzu lange, so um 12 war ich wieder im Hostel.
    Am nächsten Tag ging dann die Heimreise los. Mein Zug von Stockholm nach Kopenhagen war problemlos zu finden, bergab war es mit dem Koffer etwas einfacher und pünktlich kam er auch noch. Als es in Richtung Grenze ging, wurden meine Knie etwas weich, denn ich hatte Angst, dass es wieder nicht weitergehen würde. Das war aber unbegründet, pünktlich kam ich in Kopenhagen an. Dort hatte ich dann noch etwas Panik, da ich in den Ersatzbus umsteigen musste und nicht wusste, wo er fährt. Jemand fragte mich tatsächlich nach dem Bus, ich sagte, ich weiß auch nicht und wir fanden schließlich noch jemanden, der ebenfalls den Bus suchte. Jemand sagte zu uns, wir sollten am besten in die Bahnhofshalle gehen und dort nachfragen, das war dann absolut problemlos, ich fand den Bus und hatte sogar noch 10 Minuten Zeit. Mit dem Bus ging es dann nach Hamburg. Von Dänemark nach Deutschland wurde die Fähre genutzt, es war wunderschön, ich stand 45 Minuten lang auf dem Deck, genoss den Wind und die Sonne - es war nämlich deutlich wärmer wie in Schweden zuvor! In Hamburg kamen wir sogar zu früh an und so musste ich dort noch knapp eine Stunde auf meinen Zug nach Stuttgart warten. Auch dieser war pünktlich. Dennoch tat mir irgendwann der Hintern vom Sitzen weh, ich hatte keine Lust mehr und wenn man sich so freut, dass man nach Hause kommt, dauert es natürlich noch länger... Aber ich kam pünktlich in Stuttgart an und stieg in die S-Bahn um. Die war natürlich voll mit betrunkenen Menschen mittleren Alters, alle in Schlager-Montur und wahnsinnig laut. Davon hatte ich nun echt die Schnauze voll, aber es war ja nur noch eine halbe Stunde! Dann nahm mich am Bahnhof endlich mein Freund in Empfang, lud den kaputten Koffer ins Auto und fuhr mich nach Hause, wo schon andere Freunde auf uns warteten, mir Essen gekocht hatten, mir nachträglich zum Geburtstag gratulierten... Das war schön, auch wenn ich unendlich müde war und dann doch schnell ins Bett ging.
     
    Fazit: Es war eine sehr interessante Exkursion - auch mal ganz anders, etwas tatsächlich zu sehen anstatt auf schönen Bildern im Buch. Auch die Landschaft war sehr schön und interessant. Ich habe viele tolle Kommilitonen kennengelernt und bin mit einigen seither auch in dauerhaftem Kontakt. Die Dozenten waren allesamt sehr engagiert, sehr nett und unterstützten uns in jeder Hinsicht! Dennoch: Noch einmal würde ich das nicht machen wollen. Es war anstrengend und kräftezehrend und ich denke nicht, dass ich jemals so viel für 2,5 ECTS gemacht habe. Nun hoffe ich, dass ich mich bis zu den Exkursionen nächstes Jahr etwas ausruhen kann und diese dann nicht ganz so anstrengend sind - oder es zumindest nicht ganz so kalt ist. Wahrscheinlich nicht - aber die Hoffnung stirbt zuletzt!
     
    Demnächst geht es dann weiter mit folgenden Themen:
    Ich habe den Aufsatz aus Physische Geographie II zu Remote Sensing immer noch nicht gemacht.
    Ich habe keine Lust mehr auf Geologie II - und das schon nach dem zweiten Test.
    Ich habe mich für Wahlmodule beworben, Zusagen erhalten und bereits mit dem ersten Kurs gestartet
  22. Azurit
    Hier ist es - mein erstes Wahlmodul! Letztes Semester habe ich herausgefunden, dass man sich für die Wahlmodule erneut bewerben muss. Zum Glück rechtzeitig, denn die Fristen liefen bald ab. Die Auswahl war kompliziert, da nicht jedes Wahlmodul in jedem Semester (Winter- oder Sommersemester) und nicht in jedem Jahr des Studiums (2. oder 3. Jahr) belegt werden kann und ich weitere Exkursionen vermeiden wollte. Es war für mich auch ziemlich schwierig, die Module passend zueinander zu wählen. Ich hoffe, dass ich nun keinen völligen Blödsinn gewählt habe. Zulassungen habe ich in den Modulen Geomorphologische Prozesse, Geographische Infomationssysteme und Klima-Variabilität bekommen. In Mineralogie und Sediment-Petrologie gab es leider eine Absage - umso blöder, dass beide Module Voraussetzung für andere Module sind, die ich gewählt habe. Laut meinen Kommilitonen ist das aber kein Problem, ich kann Mineralogie wohl starten sobald ich Geologie II abgeschlossen habe.
     
    Teil 1 - Was ist Geomorphologie?
    Kapitel 1 in Fundamentals of Geomorphology von Richard John Huggett lesen. Man soll darauf achten, dass man nach dem Lesen folgende Dinge kann: Geomorphologie erklären und definieren, Beziehungen zwischen Landschaftsform und Prozess sowie Größe und Alter verstehen, die Unterschiede zwischen Prozess-Geomorphologie und historischer Geomorphologie verstehen, den Geographischen Kreislauf von Davis erklären und die Kritik daran verstehen.
     
    Teil 2 - Einführung in Prozess und Form
    Kapitel 2 in Fundamentals of Geomorphology lesen. Man soll darauf achten, dass man nach dem Lesen folgende Dinge kann:
    1. Geomorphologische Systeme: Geomorphologisches System erklären und erklären, warum es sinnvoll ist, den System-Ansatz zu nutzen. Gleichgewicht und Nicht-Gleichgewicht erklären.
    2. Geomorphologische Modelle: Geomorphologisches Modell erklären, erklären, warum man sinnvollerweise Modelle nutzt, Vorteile und Nachteile von Modellen aufzeigen.
    3. Form: Unterschiede von Feld-Kartierung und Geomorphometrie erklären, Nutzen von digitalen Höhenmodellen und Remote Sensing verstehen.
     
    Teil 3 - Einführung in die Geschichte
    Kapitel 3 in Fundamentals of Geomorphology lesen. Man soll darauf achten, dass man nach dem Lesen folgende Dinge kann:
    1. Rekunstruktion der geomorphologischen Geschichte: Drei verschiedene Ansätze: stratigraphische und Umwelt-Rekonstruktion, Landschaftsform-Chronosequenzen, numerische Modellierung. Alle drei müssen erklärt werden können, man muss für jeden ein Beispiel nennen können, Vor- und Nachteile sowie Grenzen nennen.
    2. Eckpunkte der Vergangenheit: Reliktäre Landschaftsformen und reliktäre Landschaftsoberflächen definieren und erklären sowie ihre Wichtigkeit erkennen.
    3. Zufall: Prozess, Ort und Zeit: Einfluss des Zufalls verstehen und diskutieren können.
     
    Teil 4 - Das Geomorphologische System
    Kapitel 4 in Fundamentals of Geomorphology lesen. Man soll darauf achten, dass man nach dem Lesen folgende Dinge kann:
    1. Gebirgsbildung und globale Abkühlung: Begriffe erklären: Wasserkreislauf, Gesteinskreislauf, Biogeochemischer Kreislauf, magmatische, metamorphische, Sediment-Gesteine, differentielle Erosion. Auch die Zusammenhänge und Interaktionen zwischen ihnen soll verstanden werden.
    2. Denudation und Deposition: Variable Sediment-Ausbeute und -Deposition in verschiedenen Regionen der Erde, chemische und mechanische Denudation, unterschiedliche Denudationsraten in verschiedenen Klimazonen und Reliefarten.
    3. Globale tektonische und klimatische Systeme: Verbindung zwischen Tektonik und Klima verstehen, Bedeutung von Kohlenstoffdioxid.
    4. Menschen als geomorphologische Handler: menschlichen Einfluss erklären und zwei Beispiele nennen können.
     
    Test zu Teil 1 bis 4: Um den nächsten Teil freizuschalten, müssen 75% erreicht werden. Es handelt sich wie immer um Ankreuz-Aufgaben, die direkt vom System korrigiert werden. Da zwei Fragen sehr seltsam gestellt waren, erreichte ich im ersten Versuch nur 73%. Der Test lässt sich aber sofort wiederholen (mit den gleichen Fragen) und so ist das Weitermachen kein Problem.
  23. Azurit
    Und weiter geht es! Dann kam nämlich auch schon der Dienstag. Ich bereute etwas, am Montag so spät ins Bett gegangen zu sein. Am Dienstag Morgen waren wir wieder mit einem Dozenten unterwegs, gruben Löcher und bohrten im Sumpf. Der Dozent erklärte viel, was für mich sehr wertvoll war. Als Anfänger sind eben nicht alle Dinge direkt und einfach zu erkennen und zuzuordnen. Es war sehr anstrengend, denn die Dozenten sind das unwegsame Gelände natürlich gewohnt und in einem Affenzahn unterwegs. Am Nachmittag waren wir dann wieder zu zweit unterwegs, gingen nochmal durch einen anderen Wald und dachten dann, wir könnten uns mal noch den Fluss anschauen, der durch unser Gelände fließt. Das war eine ziemlich blöde Idee, denn plötzlich hörten wir Schüsse aus dem Bereich, in den wir eigentlich laufen wollten. Trotz Warnwesten entschieden wir uns, doch besser in eine andere Richtung zu gehen. Vielleicht könnten wir den Fluss ja dann auch überqueren. Das war leider auch eine dumme Idee. Wir mussten am Fluss entlang durch den Sumpf, haben eine Ewigkeit dafür gebraucht und am Abend konnte ich die Beine nicht mehr heben. Heute entschied ich mich, Tortellini mit Käsesoße zu kochen. Leider bin ich ein wahnsinnig schlechter Koch und es war so eklig, dass ich es nicht essen konnte. Drei Kommilitonen lachten mich aus und gaben mir etwas von ihrem Reis mit Hähnchenfleisch und Gemüse
    Am Mittwoch Morgen hatten wir dann wieder einen anderen Dozenten dabei, auch diesmal war es wieder sehr interessant. Wir gruben eine Menge Löcher im Wald und ließen uns eine Menge Dinge erklären. Auch im Sumpf bohrten wir erneut. Am Mittwoch Nachmittag waren wir wieder alleine und wanderten durch den Wald, diesmal, um noch eine andere Stelle zu sehen. Abends kochte ich nochmal Tortellini und bekam dazu Pfifferlinge, die eine Kommilitonin im Wald gesammelt hatte
    Am Donnerstag ging es dann daran, die gefundenen Rückstände aus der Gletscherzeit auf eine Landkarte zu zeichnen, einen Querschnitt anzufertigen und das Ganze zu präsentieren. Mein Partner hatte leider eine völlig andere Arbeitsweise als ich. Er machte viele Pausen, sehr langsam, fragte noch zehn Mal irgendwo nach... Die Grenzen zu den anderen Gruppen mussten wir nämlich mit diesen absprechen. Endlich sagte er, die Landkarte wäre nun fertig. Ich begann also, den Querschnitt zu zeichnen und fragte ihn dann immer, wie viele Meter wir jeweils hatten. Ich hatte gerade alles eingezeichnet, da kam er wiederum auf die Idee, die Karte sei falsch. Ich sagte, dass wir diese nun nicht mehr korrigieren, da der Querschnitt nun schon fast fertig ist. Dann zeichnete ich den Rest. Anschließend überlegten wir, ob wir eine PowerPoint-Präsentation machen würden, entschieden uns aber dagegen und überlegten uns, wer was zu welchem Gebiet sagen würde. Mittags kamen dann schon die Präsentationen. Die meisten anderen Gruppen hatten es auch so gemacht wie wir. Fünf Minuten dauerten die Präsentationen, die Dozenten stellen dann noch ein paar Fragen und schon waren wir fertig. Alle hatten bestanden! Im Endeffekt war es aber auch ziemlich unmöglich, den Kurs nicht zu bestehen, wenn man irgendetwas gemacht hatte - schließlich sind wir alle Anfänger! Abends ging ich dann zum letzten Mal in die Stadt, um noch einmal einzukaufen. Danach kochte ich mir Rührei - sehr lecker. Wir feierten noch ein bisschen unser Bestehen und unsere Dozenten hatten Eis aus Preiselbeeren für alle gemacht. Anschließend ging es ins Bett.
    Mittlerweile war ich nahezu endlos erschöpft und freute mich wirklich auf die Heimfahrt. Durch das Bestehen konnte ich der Exkursion dann auch mehr abgewinnen, als ich anfangs gedacht hatte. Tatsächlich hatte ich viel gelernt, die Landschaft war wunderschön und ich war sehr stolz, dass ich durchgehalten und nicht schon auf der Hinreise aufgegeben hatte. Auch viele nette Menschen hatte ich getroffen.
    Nun fehlt noch ein Eintrag - der zu Freitag und meiner Rückreise am Samstag. Ich hoffe, auch das bietet dann noch ein bisschen Einblick in die großen Unterschiede des Studiums in Schweden und des Studiums in Deutschland. Danach gibt es dann mal wieder eine Übersicht und etwas zu den Dingen, die ich seit meiner Rückkehr bearbeitet habe
  24. Azurit
    Eigentlich solltet ihr den nächsten Blog-Eintrag gestern bekommen. Ich hatte Frühschicht und wollte danach gemütlich ca. 50 Kilometer fahren, um dort ein neues Aquarium abzuholen, das von den Maßen exakt auf mein Fensterbrett passt. Besonders freute ich mich, dass meine Schwester spontan mitfahren wollte, da eine gemeinsame Autofahrt weniger langweilig ist. Anschließend wollte ich bei einem gemütlichen Kaffee den nächsten Blog-Eintrag schreiben.
    Leider kommt es immer anders als man denkt, vielleicht bin ich auch einfach ein kleiner Pechvogel. Ich holte meine Schwester ab und wir fuhren los. Ich wollte noch kurz bei der Bank halten, um das Geld für das Aquarium abzuholen. Bei uns im Ort gibt es gerade viele Baustellen. Eine ältere Dame musste die Umleitung nutzen, regte sich darüber auf und überblickte die Vorfahrtssituation nicht. Sie fuhr ungebremst mit 50 über die Kreuzung. Ich bremste noch voll, aber gereicht hat es nicht mehr, ich schlug voll in ihre Beifahrer-Tür ein. In der Tat hat es sich nicht sonderlich schlimm angefühlt, die Passanten schauten allesamt schockierter als ich. Als unendlicher Optimist stieg ich noch aus dem Auto und ging davon aus, dass ich nun eben eine Beule in der Front habe... Wir sind alle mit dem Schrecken davon gekommen. Außer einer Beule am Fuß und leichter Nackenzerrung meiner Schwester, einem kleinen blauen Fleck an meinem Knie und einer Zerrung meines Rückens passierte nichts.
    Leider habe ich aber nicht nur eine Beule in der Front. Als ich ausstieg, sah ich dann überall Trümmer (mein Kennzeichen war bestimmt 5 Meter vom Auto entfernt), weitere Teile waren weit verstreut, das Kühlwasser spritzte und dampfte aus einigen Löchern, ein Kabel war gerissen... Natürlich können wir froh sein, dass keiner verletzt wurde und nur materielle Güter einen Schaden davon getragen haben. Dennoch bin ich extrem traurig. Ich hatte das Auto seit 3 Wochen, bin zum 3. Mal gefahren und es war quasi das Geburtstagsgeschenk meines Vaters. Nun ist es wohl ein finanzieller Totalschaden. Als er mir die Schlüssel übergab, sagte er aus Jux noch "aber bau nicht gleich einen Unfall!". Ich bin natürlich nicht Schuld, aber es tut trotzdem sehr weh.
     
    Aber nun kommen wir zurück nach Schweden. Ich kam tatsächlich in Filipstad an und dort wartete bereits ein "Mini-Bus" samt Dozent auf mich. Wir fuhren in unsere Unterkunft, eine Art Jugendherberge oder Schullandheim. Ich hatte gerade Zeit, mein Gepäck abzustellen, dann ging es auch schon los.
    Wir fuhren an verschiedene Orte, um uns einen Überblick über das Gelände zu verschaffen, das wir in den nächsten Tagen untersuchen würden.Dort gruben die Dozenten auch schon erste Löcher, um uns zu zeigen, auf was wir achten sollen. Nachdem es dann anfing, aus Kübeln zu regnen, fuhren wir zurück zur Unterkunft und anschließend in die Stadt, um in einem asiatischen Restaurant zu essen. Danach hatten wir noch eine Vorlesung über das, was wir nun tun sollten und über die Region, in der wir uns aufhielten. Dann blieb noch etwas Zeit, die Kommilitonen kennenzulernen. Meine Erwartung war, dass die meisten wohl aus Schweden sein würden, aber das war weit gefehlt. Die Exkursion war sehr international, wir hatten Studenten aus Großbritannien, Rumänien, Spanien, Griechenland und sogar aus Brasilien. Da ich nach der Nacht am Hauptbahnhof von Malmö doch sehr müde war, ging ich allerdings zeitnah ins Bett.
    Am Sonntag starteten wir dann eine Exkursion in ein glaziofluviales Delta. Hier schauten wir uns verschiedene Landschaftsformen an. Es regnete mittlerweile nicht mehr, wobei Schweden für mich als Deutsche sich natürlich sehr kalt anfühlte. Am Nachmittag wurden wir dann in Zweier-Gruppen aufgeteilt, um unser Gelände zu untersuchen. Für meine Gruppe war zunächst geplant, dass wir gemeinsam mit einer anderen Gruppe und einem Dozenten in den Sumpf gehen würden, um dort Bohrungen mit einem Russischen Bohrer vorzunehmen. Ich trat natürlich direkt in eine Wasserlache und hatte nasse Füße. Insgesamt war der Sumpf natürlich sehr unwegsam. Wir aßen Cranberries direkt von der Pflanze und bohrten 4 Meter tief - danach hatten wir die glaziofluviale Schicht erreicht und konnten aufgrund der Härte nicht tiefer bohren. 10 000 Jahre altes Material hatten wir in unseren Händen! Und dann lernte ich auch schon, wie man in den Geowissenschaften Korngrößen prüft: man zerreibt das Material in den Händen. Wenn man etwas fühlt, handelt es sich um Sand. Ist es kein Sand, prüft man, ob man mit den Zähnen etwas spürt. Dann ist es Schlick. Ansonsten ist es Lehm. Sehr eklig, ich glaube, ich habe noch nie so viel Dreck gegessen wie auf der Exkursion  Anschließend ging es noch auf die andere Seite, wo wir uns eine interessante Steinformation anschauten. Wie war dieser riesige Block auf zwei kleineren gelandet? Vielleicht ein Erdbeben? Eine endgültige Erklärung gab es nicht.Auf dem Rückweg verknackste ich mir im unwegsamen Gelände den Fuß... und blieb im Sumpf stecken, konnte mich aber selbst befreien. Danach fuhren wir wieder in die Stadt und aßen im Burger-Restaurant, insgesamt ist Essen im Restaurant sehr viel günstiger wie in Deutschland. Leider war das Restaurant überfordert mit unserer Anzahl und so war mein Burger zwar sehr lecker, aber leider kalt. Nun konnte ich auch einkaufen gehen, um mir Mittagessen und Frühstück für den nächsten Tag zu machen - richtig gehört, völlig normal, dass in Schweden die Läden sonntags geöffnet haben! Anschließend ging es zurück zur Unterkunft und ich ging wieder früh ins Bett, um am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein.
    Am Montag war ich mit meinem Partner dann auf mich allein gestellt. Wir hatten 3 Quadrat-Kilometer zu untersuchen. Zunächst wollten wir das Grundgestein sehen, also fuhren wir bis zum Ende eines Weges und wanderten dann einen Hügel hinauf. Anschließend wollten wir nach links zum See. Hier mussten wir steile Abgründe besiegen, überall riesige Steine, das war schon ein bisschen gefährlich. Letztendlich schafften wir es aber zum See und gruben unser erstes Loch. Danach wollten wir dann zum Mittagessen an einen anderen See auf der anderen Seite, mussten aber außen herum laufen und querten daher das Gelände einer anderen Gruppe - also nicht so viel Untersuchung möglich. Wir fanden den See und Spuren von Bären. Dort gruben wir erneut ein Loch. Dann wanderten wir weiter durch den Wald, überall große Gesteinsbrocken, viel Vegetation, alles sehr unwegsam. Ich hatte abends bereits den Muskelkater meines Lebens. Natürlich gruben wir unterwegs weitere Löcher - allerdings war nicht viel möglich, da überall Steine waren. Am Weg angekommen, war ich sehr froh und wir wurden abgeholt und in die Unterkunft zurückgebracht. Danach gingen wir wieder in die Stadt, diesmal Pizzeria. Plötzlich piekte mich etwas in meinen Kopf. Ich fasste hin und fand ein Insekt - die Hirschlausfliege. Laut meinen schwedischen Freunden völlig ungefährlich für Menschen. Normalerweise fliegen sie Hirsche und Rehe an, um dann Blut zu saugen, sich durch die dicke Haut zu bohren und ihre Jungen abzulegen. Dabei stoßen sie ihre Flügel ab. Im Restaurant fand ich mehr und mehr dieser Tiere in meinen Haaren, es war richtig unangenehm, da sie vom Nacken her krabbeln und sich durch die Haare hangeln, um dann Blut zu saugen. Sie hängen dann quasi zwischen den Haaren an der Kopfhaut und man bekommt sie nicht heraus, ohne sich selbst Haare auszureißen. Es wurden immer mehr und mehr und ich hatte keine Ahnung, warum. Zurück in der Unterkunft musste ich feststellen, dass sie wohl das Futter meines Pullovers liebten, denn dort saßen viele weitere, die mir sicher auch noch auf den Kopf gekrabbelt wären. Insgesamt musste ich ca. 20 dieser Insekten von mir entfernen und hatte die weiteren Tage große Panik vor den Tieren - und mir zukünftig einen Zopf gemacht. Abends feierte ich meinen Geburtstag mit den anderen, ich hatte Gin aus Deutschland mitgebracht. Diesmal ging es dann tatsächlich spät ins Bett, aber am Geburtstag ist das dann auch mal erlaubt.
    Vielleicht klingt mein Bericht sehr negativ, aber das soll er nicht sein. Ich habe Orte gesehen, an denen normalerweise keine Menschen sind, die Landschaft und die Natur dort sind wunderschön. Direkt aus dem Wald und dem Sumpf habe ich Cranberries, Preiselbeeren und Blaubeeren in großen Mengen gegessen. Und das Wetter hat gehalten, es hat nicht geregnet, manchmal kam sogar die Sonne heraus. Außerdem war ich sehr stolz, dass ich es geschafft habe, ohne Sturz und Verletzungen samt schwerem Rucksack zu klettern.
    Das soll für heute reichen, der Eintrag ist fast schon zu lang geworden  Im nächsten Beitrag erfahrt ihr dann alles über Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Dann gibt es noch einen weiteren zu Freitag und meiner Rückreise. Und ich hoffe, ihr wollt wissen, ob ich bestanden habe, oder das nochmal machen muss
  25. Azurit
    Mein letzter Blog-Eintrag ist nun schon eine Weile her. Ich war intensiv mit der Vorbereitung auf meine Prüfungen an der Uni Hohenheim beschäftigt. Leider umsonst, denn eine böse Magen-Darm-Grippe hat mich erwischt, sodass ich nur zwei Prüfungen schreiben konnte, die ich jedoch beide bestanden habe.
    Außerdem war ich mit diversen anderen Dingen beschäftigt - Arbeit, Konzerte (inklusive meinem ersten Auftritt in Wacken) und vieles Weitere.
     
    Außerdem habe ich mich natürlich auch mit der Vorbereitung der Exkursion in Physischer Geographie III beschäftigt. Von der Universität habe ich quasi eine Seite PDF mit allen Informationen bekommen - beispielsweise Treffpunkt und Abfahrtszeit, voraussichtliche Ankunft nach der Rückfahrt und Dinge, die man auf jeden Fall einpacken sollte.
    Zunächst recherchierte ich nach Flügen nach Stockholm. Leider stellte sich schnell Ernüchterung ein - ohne Gepäck hätte es günstige Flüge mit ca. 180 Euro gegeben, mit Gepäck hätte ich aber mindestens 300 zahlen müssen. Und wenn man Schreibzeug, Laptop, Gummistiefel, Regenkleidung, Handtücher, Rucksack und sogar Bettwäsche mitbringen muss, reichen 8 kg Handgepäck leider nicht aus. Also schaute ich mich nach Alternativen um. Mein erster Einfall war Flixbus für ca. 150 Euro, nachdem ich eine Reisezeit von über 30 Stunden feststellen musste, legte ich aber auch das ganz schnell wieder ad acta. Als letzte Möglichkeit schaute ich also nach einer Reise mit der Bahn. Dort ergatterte ich nach kurzem Überlegen mein Ticket als "Sparpreis Europa" für 125 Euro. Zusätzlich buchte ich über das Internet ein Bett jeweils vor dem ersten und nach dem letzten Tag, um nach bzw. vor der Reise noch entspannen und schlafen zu können.
    Ca. eine Woche vor der Abreise kam von der Bahn eine E-Mail mit Verspätungsalarm, meine Verbindung existierte nicht mehr. Ich ging ins Reisezentrum, meine Zugbindung wurde aufgelöst und ich bekam eine neue Verbindung (früher los, dafür auch früher zu Hause).
     
    Am 24. August sollte es für mich dann in den frühen Morgenstunden losgehen. Wie immer hatte ich nichts rechtzeitig erledigt. Die Wäsche hatte ich erst am Tag vorher gewaschen, sodass sie noch trocknen musste und ich nicht alles packen konnte. Ich stand also um 04:15 auf und merkte dann schnell, dass es eng werden würde. Ich musste noch den Rest packen, ich musste noch duschen und - was ich völlig vergessen hatte - mit dem Koffer, der dann auch noch sehr viel schwerer war als erwartet, ziemlich viele Treppen nach unten zum Bahnhof. Um 05:15 stand ich dann völlig nassgeschwitzt, aber rechtzeitig mit allem Gepäck am Bahnhof und zwei Minuten später kam dann auch die Bahn. Es ging los. Ich war aufgeregt.
    In Stuttgart stieg ich um, in Würzburg erneut, in Hamburg wieder. Schon jetzt hatte ich keine Lust mehr, den schweren Koffer zu schleppen, aber es lag noch eine weite Reise vor mir. Bis jetzt lief es aber gut und ich war nach meinen seitherigen Erfahrungen mit der Bahn sehr überrascht über die unkomplizierte Reise.
    Zwischen Hamburg und Flensburg ereignete sich dann der erste Zwischenfall: Ein Fahrgast in meinem Zug musste notärztlich versorgt werden, daher war der Zug zum Anhalten gezwungen und ein halbes Dutzend Sanitäter stürmte den Zug. Bei 6 Minuten Zeit für das erneute Umsteigen wurde mir schnell klar, dass ich meinen Anschluss verpassen würde. Dennoch hatte ich weiterhin gute Laune, ich hatte ja absichtlich nicht den letzten Zug gebucht, da ich mit Verspätungen gerechnet hatte. Außerdem hatte ich Verständnis, ich würde schließlich auch auf Hilfe hoffen, wenn ich in einer solchen Situation wäre.
    Also ging es mit ca. 25 Minuten Verspätung nach Flensburg. Der Anschluss war natürlich weg. Meinen nächsten Ausflug machte ich also ins Reisezentrum der DB, um zu fragen, wie ich nun weiterfahren sollte, da die schwedischen Züge reservierungspflichtig sind. Dort war alles überhaupt kein Problem, ich bekam eine neue Verbindung und eine neue Reservierung (für den Nachtzug, der dann am nächsten Morgen um 6:00 ankommen würde) sowie ein Fahrgastrechteformular. Es sei auch überhaupt kein Problem, das Geld für das nun umsonst gebuchte Hostel zurückzubekommen. Am Bahnhof traf ich dann zwei weitere Personen aus Deutschland - Chris, der auch Schwedisch beherrschte und Simon, einen Flüchtling, der seine Schwester in Schweden besuchen wollte. Wir waren alle noch guter Laune und freuten uns bereits auf den Nachtzug.
    Es kam, wie es kommen musste und der Zug nach Kolding hatte 25 Minuten Verspätung. So mussten wir erneut nach einer Verbindung suchen, was aber kein Problem war, da es noch eine Verbindung gab, mit der wir den Nachtzug erreichen würden. Stattdessen fuhren wir nach Fredericia. Dort gab es dann viel Verwirrung wegen der Gleisbelegung, da sich alles geändert hatte. Wir rannten (samt meinem schweren Koffer) durch den gesamten Bahnhof, dank Chris wussten wir wenigstens, wohin. Am Ende erwischten wir den Zug nach Kopenhagen. In Kopenhagen herrschte das pure Chaos am Bahnhof, ich hatte nicht wirklich Ahnung, was dort eigentlich los war, aber wir stiegen in den richtigen Zug nach Malmö. Mein Koffer nervte mich langsam wirklich, aber Simon bot mir Unterstützung an und wir tauschten die Koffer. Mittlerweile war auch noch Celine bei uns, ebenfalls Deutsche, die nach Malmö musste. Die Laune war trotz allem noch gut, ich freute mich schon auf meinen Liegeplatz im Nachtzug.
    Doch schon wenig später kam die große Ernüchterung: Der Zug stoppte am Flughafen in Kopenhagen, wir sollten alle aussteigen und zwar schnell. Ich vergaß meinen Schlafsack. Ich habe das meiste nicht verstanden, aber es war wohl so, dass es in Schweden mehrere Probleme mit Zügen gab. Ein Zug brannte wohl zwischen Malmö und Lund, ein anderer versperrte die Brücke von Kopenhagen nach Malmö. Wir sollten den Ersatzverkehr nutzen.
    Wir gingen also zur angesagten Bushaltestelle. Dort herrschte das reinste Chaos. Mindestens 2000 Personen standen dort. Ordner versuchten, die Leute von der Durchfahrt fernzuhalten. Ich merkte, dass ich den Schlafsack vergessen hatte. Es war nicht meiner, sondern der meines Freundes. Ich war wütend auf mich und plötzlich liefen mir die Tränen runter. Wenn ich den Nachtzug verpassen würde, würde ich niemals rechtzeitig in Stockholm ankommen. Mütter mit kleinen Kindern, Behinderte usw. wurden natürlich vorgelassen und durften zuerst mit dem Bus nach Malmö. Ich hatte mittlerweile kein Zeitgefühl mehr, aber irgendwann saßen auch wir im Bus.
    Aussteigen durften wir nicht etwa am Hauptbahnhof von Malmö, sondern in Hyllie. Dort war es mittlerweile nach 0 Uhr, es fuhr quasi nichts mehr zum Hauptbahnhof. Auf der Suche nach einem Taxi brach mir ein Rad vom Koffer ab. Jetzt war dann endgültig Schluss bei mir, der Koffer war so schwer, dass ich ihn nicht einmal tragen konnte. Also zog ich ihn ohne Rad weiter hinter mir her. Schließlich nahmen wir uns ein Taxi vom Hauptbahnhof. Der Nachtzug war natürlich längst abgefahren. Vielleicht würden wir dort eine andere Möglichkeit finden. Unterwegs brachten wir noch Celine zu ihrem Hotel.
    Am Hauptbahnhof kam dann auch schnell die Ernüchterung: Ein Taxi nach Stockholm kostet ein Vermögen, Stellen für Mietwägen hatten bereits geschlossen, ebenfalls jegliche Information. Wir würden die Nacht wohl in Malmö verbringen. Die Hostels und Hotels waren natürlich längst voll oder die Rezeption bereits geschlossen. Mit dem Koffer hatte ich auch keine Lust, noch Kilometer durch die Stadt zu dackeln. Simon traf durch Zufall einen Bekannten und ging dann mit ihm. Chris und ich saßen am Bahnhof und wussten nicht, was wir tun sollten. Mittlerweile versuchte ich, über Facebook jemanden zu erreichen, der ebenfalls zur Exkursion fuhr, um herauszufinden, was ich nun tun sollte. Stockholm war keine Option mehr, um 9 würde ich dort selbst mit dem ersten Zug nicht ankommen, eher um 12.
    Wir beschlossen, in der Stadt ein Bier zu trinken. Aber auch da hatten wir keine Chance, denn ab 1 ist schon Sperrstunde. Also zurück zum Bahnhof. Dort verbrachten wir die ganze Nacht. Netterweise sind die Bänke so konstruiert, dass Schlafen umöglich ist. Alle haben einen Bügel in der Mitte. Also saß ich die ganze Nacht dort, manchmal nickte ich weg. Ich hatte ein bisschen Angst, dass mir jemand mein Geld klauen würde. Ich recherchierte (wenigstens gab es WLAN), wie ich nun anderweitig zur Exkursion kommen könnte. Ich beschloss, ich würde mit der ersten Möglichkeit nach Filipstad fahren. Die Toiletten waren natürlich nachts geschlossen, bereits um 3 Uhr musste ich eigentlich dringend dorthin, aber es gab keine Chance. Ich wartete.
    Um 6 Uhr morgens wurden die Toiletten endlich geöffnet. Ich war kurz vor dem Platzen und weinte beinahe vor Freude, als ich endlich bei der Schüssel war. Im Gegensatz zu meiner Erwartung öffnete aber keine Information und ich hatte keine Chance ein Ticket zu kaufen. Mit Bargeld kann man nirgends bezahlen und ich habe keine Kreditkarte. Über Google fand ich schließlich eine Verbindung nach Filipstad. Um 7 ging es los nach Hallsberg. Der Schaffner hatte kein Problem mit meinem Ticket, da ich weiterhin auf dem Weg in Richtung Stockholm war.
    In Hallsberg angekommen, hatte ich viel Zeit zum Umsteigen. Ich beschloss, erstmal alle schweren Sachen vom Koffer in den Rucksack zu packen und möglichst viel anzuziehen. Es war schließlich auch ganz schön kalt in Schweden, verglichen mit Deutschland. Auch dort schnell die Ernüchterung: Hier gab es gar kein Reisezentrum und es war wieder nicht möglich, ein Ticket zu kaufen. Der Schaffner war ziemlich böse, dass ich kein Ticket habe. Ich erklärte ihm die Situation und er sagte, er würde mich heute mitfahren lassen, aber ich soll nächstes Mal auf jeden Fall ein Ticket kaufen.
    Dann war ich in Karlstad und musste dort in den Bus umsteigen. Mittlerweile hatten sich auch die Dozenten gemeldet, dass es kein Problem sei, ich nicht einmal zu spät wäre und man mich am Busbahnhof in Filipstad abholen würde. Leider fand ich in Karlstad die Bushaltestelle nicht. Sie war nicht am Bahnhof. Ich fragte jemanden, der mir sagte, er sei nicht von hier - natürlich waren es deutsche Touristen... Dann sagte mir jemand, ich müsse weiter die Straße entlang, da sei ein großer Busbahnhof. Ich erreichte ihn eine Minute vor Abfahrt des Busses. Zunächst rannte ich ins Informationszentrum, da ich ein Ticket brauchte. Die nette Dame sagte: "Der Bus fährt aber in einer Minute...". Ich sagte: "Ja, ich weiß, ich brauche aber das Ticket!" Sie gab mir das Ticket und mein Rückgeld und ich rannte quasi um mein Leben. Mein Koffer legte in der Kurve in der Halle einen Drift hin. Ich bekam den Bus gerade so, bevor der Fahrer die Tür schließen wollte. Dann saß ich also endlich im Bus nach Filipstad...
    Und damit es spannend bleibt: Ob ich jemals angekommen bin, erfahrt ihr im nächsten Eintrag!
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