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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Pflegewissenschaftliche Grundlagen
    Der Verlauf meines Studiums ist fast ein kleiner Selbstversuch: im Bachelorstudium habe ich mich ziemlich gestresst wegen der Noten - und das, obwohl ich selbst nicht viel von Noten halte. Denn Noten messen eigentlich noch viel mehr als das bloße Erbringen von Leistungen, nämlich Sprachverständnis, Umgang mit Zeitdruck, Umgang mit Wettbewerb, usw.
    Leider sind aber viele Masterstudiengänge zulassungsbeschränkt, so dass mir im Bachelor nichts anderes übrig blieb, als einen bestimmten Schnitt zu halten.
     
    Die Module, die ich jetzt studiere, sind aber nicht an einen bestimmten Schnitt gebunden. Ich benötige "nur" die CP, um zur Sondermaßnahme zugelassen zu werden. Und das bringt mich in die komfortable Situation, mich ganz ohne Leistungsdruck mit den Inhalten auseinander setzen zu können. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich im Bachelor absolut kleinteilig gelernt habe: ich habe versucht, mir viele Details zu merken und zu lernen. Das hat mich schon aufgrund der Masse echt gestresst.
    Nun befasse ich mich erst mal mit einem kompletten Thema, beim zweiten Durchgang kann ich relevante Inhalte schon viel besser ausmachen und markern, und im dritten Durchgang schreibe ich eine Zusammenfassung. Hier bin ich aber bei meinem bewährten System geblieben mit den Quizlet Karteikarten. Und interessanterweise kann ich mir auf diese Weise viel besser Details merken. Entweder weil ich besser ins Thema eingestiegen bin, oder tatsächlich weil der Druck weg ist. Wir werden es sehen, was bei der Klausur zum Abschluss des Moduls herauskommt. 😀 
     
    Fakt ist, dass es mir fast egal ist, was bei der Klausur am Ende für eine Note steht. In diesem Modul Pflegewissenschaftliche Grundlagen habe ich echt viel gelernt. Leider war das kein Teil meines Bachelors, sondern gehört in den B.A. Pflegemanagement und B.A. Pflege- und Therapiewissenschaften. Meiner Meinung nach sollten sich künftige Pflegepädagogen aber unbedingt mit der Pflegewissenschaft auseinander setzen, um diese immer wieder in den Unterricht einfließen zu lassen. Denn dass die Pflege in Deutschland in so einen katastrophalen Zustand ist, hat. m.M.n. auch mit der Weigerung einer wissenschaftlichen "Untermauerung" zu tun. Und zumindest die Grundzüge sollten Auszubildende in Pflegeberufen schon früh und immer wieder in verschiedenen Pflegekontexten kennenlernen, und dafür müssen sich Pflegepädagogen hier besonders gut auskennen.
     
    Die HFH hat die Inhalte wirklich sehr gut aufbereitet und zielt mit den Übungsfragen am Ende der Kapitel immer wieder auf Transfer ab: es sollen dann Theorien und Modelle an Beispielen aus der Praxis erprobt werden. Das ist wirklich Denksport, denn besonders Theorien großer Reichweite sind sehr abstrakt. Aber jetzt, im Studienbrief 4 angekommen, merke ich, wie ich schon beim Lesen versuche, das an praktischen Beispielen zu erproben.
    Präsenzen finden zur Zeit noch online statt. Mal sehen, wann ich es zeitlich schaffe, an einer teilzunehmen.
     
    Fazit: Ich habe Spaß. 😎
     
    Euch allen frohe Ostern!
    Silberpfeil
  2. Silberpfeil

    2.Semester
    Und das, obwohl ich noch gar nicht angefangen habe.
    Eigentlich mag ich das Modul Pädagogische Psychologie, und bei der Lektüre der Studienbriefe war ich noch guten Mutes, ein passendes Thema zu finden.
     
    Im Onlinecampus gibt es Zusatzmaterial zur Anleitung zur Hausarbeit. Das ist aber keine große Hilfe, denn es dreht sich hauptsächlich um formale Kriterien. Zur Themenfindung gibt es gerade mal eine halbe Seite, und die Hälfte davon beschreibt, was man eben nicht machen  soll. 
     
    Die letzte Präsenzveranstaltung war auch nicht  wirklich hilfreich. Die Dozentin hat zwar versucht, jedem einzelnen Tipps zu geben, ist dabei aber trotzdem sehr vage und zum Teil so kryptisch geblieben, dass ich schon an meinem Textverständnis zweifle. Zur Idee, die ich hatte, hat sie mir Literaturtipps gegeben. Diese Bücher habe ich mir gekauft (und zack, fast 100 Euro futsch) um dann festzustellen, dass sie zwar interessant sind, aber das Thema, was ich meinte, gar nicht berühren.
     
    Und seitdem macht sich ein gewisser Frust bei mir breit, weil ich mich frage, ob ich "Hausarbeit" überhaupt richtig verstanden habe. Natürlich habe ich Google bemüht, aber irgendwie nervt es mich auch, dass man hier von der Hochschule allein gelassen wird und sich alles selbst aus dem Internet recherchiert. Denn von anderen Hochschulen habe ich durchaus bessere Tipps für das Verfassen von Exposès und Hausarbeiten gefunden. Aber gut, dass ich jetzt alles weiß zum Thema Zeilenabstand, Zitierweise und wie das Deckblatt aussehen soll. 
     
    Schließlich werden mit diesem Studiengang beruflich Qualifizierte angesprochen, die keine Oberstufe abgeschlossen haben. Also müsste sich das Angebot auch an diese Teilnehmer richten... und irgendwie hat das eine klitzekleine Ironie in einem Studiengang, der etwas mit Erwachsenenbildung zu tun hat.
     
    Da ich vom Temperament her eher im Sportwagenbereich angesiedelt bin, habe ich mir, um mich nicht zu sehr zu ärgern, eine extra Yoga Einheit verordnet (das geht auch nach Grippe), hoffe auf die nächste Präsenzveranstaltung kommendes Wochenende und bearbeite bis dahin die anderen Module...  
     
    Liebe Grüße
  3. Silberpfeil
    Nachdem ich im Januar Influenza-bedingt nicht viel geschafft habe für das Studium, hatte ich gestern einen sehr produktiven Tag. Für das letzte Hausarbeitsmodul hatte ich nicht nur einen Geistesblitz für ein Thema, sondern ich konnte auch gleich noch eine vorläufige Gliederung erarbeiten und mir eine Dateivorlage in Word erstellen (ohne Word zu töten 😉😉😁 ) 
     
    Die Hausarbeiten sind meiner Meinung nach der größte Zeitfresser des Studiums und nicht zu unterschätzen. Im nachhinein bin ich sehr froh, dass ich keine einzige aufgeschoben habe. Der Reiz ist groß, denn meldet man sich zu Beginn des Semesters zur Hausarbeit an, liegt der Abgabetermin noch sechs Monate entfernt.
    In diesen sechs Monaten hat man aber noch andere Prüfungsleistungen zu erbringen, die Studienbriefe für das Modul zu lesen, ein Thema zu finden, Literaturrecherche zu betreiben, und dann kommt noch die "Kleinigkeit" des Schreibens selbst.
     
    Bei mir sah das so aus:
    * 2. Semester, Modul Pädagogische Psychologie: als Thema hatte ich mir die Förderung von Leistungsmotivation ausgesucht.
    Da dieses die erste Hausarbeit war, kam an Aufwand hier noch einiges oben drauf: sich mit Formalien und dem Schreibvorgang einer Hausarbeit auseinandersetzen, Beschaffung von Literatur - ich habe hier die örtliche Unibibliothek entdeckt. Dieses war eine der wichtigsten Entdeckungen des Studiums, aber aufgrund der Entfernung, Parkplatzsituation und Größe auch echter Aufwand. ( ein Besuch dort inklusive Fahrt und Recherche dauert locker drei Stunden)
    Für alle, die berufsbegleitend ein Erststudium ableisten, ist das nicht mal eben in einer halben Stunde gemacht.
     
    * 3. Semester, Modul Berufliche Identität und professionelles Handeln in Pflegeberufen: ich muss es leider so lapidar schreiben: in meiner Hausarbeit ging es um irgendwas mit Pflege. Die Klausurmodule in dem Semester (Soziologie und Empirische Methoden) haben mich zeitlich so eingespannt, dass ich danach so wenig Zeit für das Modul hatte, auf das ich mich eigentlich gefreut habe. Also habe ich schnell recherchiert, schnell geschrieben und leider auch schnell wieder vergessen. Es gab hier auch keine Note, sondern "bestanden".
     
    * 4: Semester, Modul Fachdidaktik Sozialkunde: eigentlich super interessant und praxisrelevant, geht es doch hier um die Feinheiten politischer Bildung. Hier habe ich von allen Hausarbeiten den größten Aufwand betrieben und einen Unterrichtsentwurf zum Thema "Pro & Kontra Pflegekammer Niedersachsen" geschrieben. Insgesamt hat das geschlagene drei Monate gedauert, in denen ich in Italien am Strand Fachbücher gelesen und zuhause bei 30° Celsius am Schreibtisch geschwitzt habe. Note: 1,7. Ein bisschen wurmt mich das immer noch.
     
    * 5. Semester, und hier wurde es wirklich knapp, denn es waren gleich zwei Hausarbeiten zu schreiben, zusätzlich zu zwei Klausuren und zwei Lehrproben. Zum einen musste zu einer Lehrprobe nach Wahl eine Analyse geschrieben werden (hat der Unterricht so geklappt wie im Entwurf geplant), und im Modul "Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege" steht ebenfalls eine Hausarbeit an. Diese Studienbriefe waren thematisch sehr offen, so dass man auch hier als Thema "irgendwas mit Pflege" wählen kann. Ich hatte mich für das Thema "Smalltalk in der Pflege" entschieden, um daraus perspektivisch einen Thementag in der Schule zu machen. So hatte dieses leider sehr schwammige Modul, dessen Mehrwert mir anfangs nicht klar war, für mich doch noch ein gutes Ergebnis. (Auch wenn ich die Note noch nicht habe, aber ich habe etwas gelernt.)
     
    Ich kann nur jedem ans Herz legen, nach Möglichkeit keine Hausarbeit aufzuschieben. Denn am Aufwand des 5. Semesters kann man gut sehen, dass es im Prinzip nicht möglich ist, "nebenbei" eine aufgeschobene Hausarbeit nachzuholen.
     
    So starte ich nun fristgemäß im 
    * 6. Semster mit der Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement. Das Thema muss noch genehmigt werden. Diese möchte ich so schnell wie möglich fertig haben, denn im Juni folgt die letzte Klausur. Mein Plan ist, nach dem Urlaub dann mit der Bachelorthesis loszulegen.
     
    Meiner Meinung nach ist die "Ausbeute" von 7 CP (die ja auch einen zeitlichen Umfang darstellen) für die Hausarbeitsmodule viel zu mager. Ich hätte mir außerdem zu Beginn des Studiums ein Seminar gewünscht, in dem es um das Erstellen von Hausarbeiten, Literaturrecherche und Themenfindung geht. Denn eigentlich haben Hausarbeiten einen großen Lerneffekt, da man sich mit einem Thema auseinandersetzen kann, für das man sich besonders interessiert. So habe ich viel darüber gelernt, meine Frustrationstoleranz zu erhöhen. 🙄 
     
    Auch bei mir hatte sich im letzten Monat eine gewisse Studienmüdigkeit breit gemacht. Es mag daran liegen, dass es nicht viel pädagogische Inhalte zu bearbeiten gab. Die Hausarbeit in den Startlöchern gibt mir wieder Auftrieb.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
     
  4. Silberpfeil

    5.Semester
    Es fühlt sich echt gut an, das zu schreiben: Die erste von zwei Lehrproben ist gelaufen, und ich habe sie bestanden! 👸 🤘 Der Weg dahin war allerdings mit  viel Arbeit verbunden.
     
    Lehrprobe bedeutet, dass jemand von der HFH mit bestimmten Voraussetzungen und meine Mentorin an meinem Arbeitsplatz an einem 90-minütigen Unterricht teilnimmt. Für diesen Unterricht muss man im Voraus eine Planung abgeben, die in etwa beinhaltet: Gruppe, Vorkenntnisse, Bedeutung für die Schüler in Gegenwart und Zukunft, Lernziele, eingesetzte Methoden und ein Unterrichtsverlaufsplan. 😓 Die Klasse und das Thema darf man frei wählen.
    Nun könnte man meinen, dass jemand, der mittlerweile jeden Tag unterrichtet und im Thema voll drin ist, dass mal eben schnell runter tippt.
    In der Realität ist es so, dass ich mir durchaus über all diese Punkte Gedanken mache, wenn ich Unterricht plane. Aber für so eine Prüfungssituation soll es um einiges detaillierter und präziser sein.
     
    Unterricht hat aber die Eigenschaft, nur bedingt planbar zu sein. Zumindest ist das bei mir so. 😀 Ich lasse mich gern auf das ein, was von den Schülern kommt. Ich versuche dabei immer, einen roten Faden zu behalten, aber eine zeitliche Planung ist trotzdem eine meiner größten Schwierigkeiten. Genau vorauszusehen, wie lange eine bestimmte Sequenz dauert, in der man doch in Interaktion ist, ist wirklich schwer. Zumal ich eine sehr lebendige Klasse habe, die viel mitdenkt, miteinander im Gespräch ist und die alles, was ihnen an Stoff angeboten wird, praktisch aufsaugt. (Ein absoluter Hauptgewinn.)
     
    Außerdem wollte ich eine Prüfung, die möglichst nah an meinem Alltag ist, denn ich wollte nicht etwas "vortanzen", was nicht der Realität entspricht, sondern ich wollte ein realistisches Feedback.
     
    Eigentlich bin ich niemand, der vor Prüfungen durchdreht. Ich produziere ein gesundes Maß an Aufregung,mit dem ich gut umgehen kann. Aber die Lehrproben waren für mich eine der größten Hürden des Studiums, da der Weg dorthin aus der Pflege über den ersten Unterricht bis hin zur Festanstellung an der Schule doch lang war.
    Entsprechend wuchs dann doch in den Tagen vorher die Aufregung, und am Tag X war es dann viel mehr als für mich üblich.
     
    Aaaaber... dann bin ich in die Klasse gegangen, hab kurz den Prüfer vorgestellt, die beiden haben Platz genommen, und dann habe ich in die freundlichen Gesichter meiner Klasse geschaut, hab eine Frage gestellt, und alle Hände schossen hoch... 😀... da wusste ich, es kann nichts schief gehen.
     
    Tatsächlich war es wirklich rührend und eine der besten Erfahrungen der Lehrprobe, wie sehr meine Klasse darauf bedacht war, mich gut da stehen zu lassen. Das ging so weit, dass sie bei einer Gruppenpräsentation darauf geachtet haben, dass sie die Zeit einhalten und wir nicht in Zeitnot kommen. 
    Meine Mentorin hat mich an den Tagen vorher und am Tag selbst nach allen Kräften unterstützt und sich viel Zeit dafür frei geschaufelt.
     
    Im Unterricht selbst ist nicht alles gelaufen wie geplant, aber nicht so, dass es mir Probleme bereitet hätte, sondern im üblichen normalen Rahmen.
    Die Bewertung war sehr fair und die kleinen Kritikpunkte absolut berechtigt. Die werde ich gleich nutzen, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
     
    Nach der Lehrprobe, nach insgesamt fast 6 Stunden unter höchster Konzentration, war der Kopf allerdings absolut leer! ( Im Kopf hatte ich das völlig idiotische Wortspiel "Leerprobe" und fand das auch noch witzig, so fertig war ich.) 
    Zuhause hab ich dann meine Laufschuhe angezogen und bin erst mal 10km gejoggt. Danach waren die Stresshormone wieder im normalen Bereich, ich konnte schlafen und habe heute wieder gut in den Tag gefunden.
     
    Ein Mal noch, dann ist auch diese Studienleistung erbracht. Zu einer der Lehrproben ist eine Hausarbeit als Reflexion fällig, aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.
     
    Euch allen eine gute Woche!
    Silberpfeil
     
     
  5. Silberpfeil

    5.Semester
    Ich freue mich wie ein Schnitzel, weil ich auch die 2. Lehrprobe bestanden habe. Sie lief ziemlich gut, und das lag zu einem großen Teil an meiner Klasse. Sie haben eine Gruppenarbeit und -präsentation so phantastisch ausgeführt, dass auch meine beiden Prüfer begeistert waren.
    Ich hatte eine kleine PowerPoint Präsentation mit einem Film vorbereitet. Anhand des Films sollten die Gruppen verschiedene Pflegeinterventionsmöglichkeiten erarbeiten. Der Film diente dabei als Fallbeispiel, und die Klasse hat sich mit großer Begeisterung in die Aufgabe gestürzt.
     
    Was mir dabei ganz gut gelungen ist, war die Einteilung der Gruppen und die Passung der Aufgaben. Da ich die Klasse und ihre Stärken gut kenne, konnte ich die Einteilung entsprechend vornehmen.
    Meine zeitliche Planung war dieses Mal deutlich besser als vorher, was aber trotzdem mehr oder weniger Glückssache war. 😆 
     
    Und natürlich gab es mit der Technik (Beamer, Laptop, Boxen usw) den einen oder andere Fallstrick, aber 11 Jahre Intensivstation haben da ihre Spuren bei mir hinterlassen (so lange die Fehlfunktion nicht lebensbedrohlich ist, ist es auch nicht schlimm. 😉 )
     
    Nun schreibe ich noch eine Reflexion zu der Lehrprobe, und das werde ich so schnell wie möglich machen. Noch sind die Erlebnisse frisch im Gedächtnis und ich will das vom Tisch haben. Und ehrlich gesagt ist das auch der Teil, der Spaß macht, denn die Lehrproben selbst waren mit ziemlich viel Stress verbunden. Es ist eben doch eine Prüfungssituation.
     
    Next Stop: Klausur in Schulrecht und Schulorganisation Ende September. Im 5. Semester kommt keine Langeweile auf.
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  6. Silberpfeil

    2.Semester
    ...heißt Grundlagen des Wirtschaftens. Nach der Klausur ist also aufstehen, Krone richten und weiter gehen angesagt und das bedeutet, ein neues Modul in Angriff zu nehmen.  
    Themen der Studienbriefe sind:
    1) Ökonomische Grundbegriffe
    2) Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
    3) Rechtsformen
    4) Betriebe mit personenbezogenen Dienstleistungen
    5) Ökonomie und Ethik
     
    Als ich zu Beginn des Studiums gelesen habe, dass sich ein Modul mit BWL und VWL befassen wird, habe ich innerlich die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Denn zum einen ist das überhaupt nicht meins (dachte ich), und zum anderen haben Betriebswirtschaftler meiner Meinung nach in einem Krankenhaus überhaupt nichts verloren. Von daher bin ich also mit einer inneren Abwehrhaltung an den Schreibtisch gegangen. Aber ich wurde sehr positiv überrascht. Nie hätte ich gedacht, dass "Die Grundzüge der Ökonomie" mich so fesseln können, denn mir war nicht klar, dass Ökonomie überhaupt nichts mit dem Effizienzwahn zur Kostenoptimierung zu tun hat, der zur Zeit in unseren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen herrscht
     
    Um nur mal ein Beispiel aus dem Krankenhausbereich zu nennen: bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, der zu einer großen Klinikkette gehört, heißt "Reanimation", also die Herz-Lungen-Wiederbelebung, während der ersten 15 Minuten jetzt "Kreislaufstabilisierung" - wohl wissend, dass der größte Personalaufwand eben während jener ersten 15 Minuten benötigt wird (bis man erst mal alle Abläufe organisiert und den Atemweg gesichert hat). Oft erinnert mich so etwas an George Orwells Ministerium für Wahrheit aus 1984.
     
    Und das meine ich mit der dunklen Seite der Macht. Ökonomie erscheint mir jetzt als etwas vernünftiges, logisches und erstrebenswertes, aber Menschen missbrauchen es, um Profit zu steigern.
     
    Von daher geht also die Lektüre der Studienbriefe gut los. Es regt zum Nach- und besonders zum Weiterdenken ein und erscheint mir eine Mischung aus mehreren Wissenschaften zu sein. Ein bisschen graut es mir vor der Klausur, denn es wird ganz schön viel Stoff. Aber ich will mir nicht jetzt schon den Spaß verderben. 
     
    Aber um mir das Lernen etwas zu versüßen, habe ich ein neues Lerntool. Ich bin ja ein kleiner Techniknerd. 
    Ich habe mir an den Karteikarten buchstäblich die Finger wund geschrieben (man sieht tatsächlich noch Blessuren eine Woche nach der Klausur), so dass das eigentlich keine dauerhafte Lösung war.
    Auf Anraten eines Freundes habe ich mir eine Karteikarten App abonniert, die ich sowohl am Notebook, iPad und iPhone nutzen kann. Da erstelle ich mir die Karten am Notebook oder Tablet und kann jederzeit zum Lernen am iPhone die Karteikarten aufrufen. Und vor allem kann ich es tippen und muss nicht so viel mit der Hand schreiben. Das spart auch noch Zeit und macht mir ehrlich gesagt mehr Spaß.
     
    Und die gesparte Zeit kann ich besser ins Laufen oder Yoga investieren. 
     
    Euch allen ein sonniges Wochenende!
  7. Silberpfeil
    Der Monat September verlief in Bezug auf die Thesis erst mal ruhig, aber geplant und aus gutem Grund.
    Am 1.09. sind bei uns 75 neue Auszubildende in die Ausbildung zum Pflegefachmann-/ Fachfrau (Fachdivers?) gestartet, und das brachte natürlich viele Aufgaben und Aufregung 😉 mit sich.
    Ich habe ja sozusagen zwei Stellen beim gleichen Arbeitgeber, nur in verschiedenen Abteilungen: mein anderer Job ist in der Fort- und Weiterbildung angesiedelt, und auch dort startete nach dem Lockdown und nach der Urlaubszeit im September wieder das fast volle Programm.
     
    Und weil ich mit der Thesis Zeit bis zum 31.12. habe und ich mich beim neuen Arbeitgeber gut einarbeiten will, habe ich mich im September erst mal in die Arbeit gestürzt.
    Nun läuft aber langsam alles in geregelteren Bahnen, was zwar nicht heißt, dass ich Langeweile habe, aber ich habe wieder mehr Muße für mein Thema.
     
    Abgesehen davon war ich ja gerade im E-Learning Bereich alles andere als untätig. Ich habe extrem viel dazu gelernt, und das wird ja auch einfließen.
    Neulich wollte ich ein Buch zum Thema Selbstgesteuertes Lernen bestellen, weil ich mein Exemplar aus der Unibibliothek bald zurückgeben muss. Die Dame in der Buchhandlung empfahl mir dabei ein anderes, das in der Relevanz höher gewertet wurde (wie auch immer so etwas entsteht), und gerade dieses Buch entpuppt sich gerade als neue Inspiration und Quelle für die Bachelorarbeit.
     
    Letzte Woche kam meine erste schlechte Note (in der letzten Prüfungsleistung vor der Bachelorarbeit). Eine 3,7 in der Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement. 🧐
    Ich wusste vorher, dass das keine Glanzleistung wird. Diese Hausarbeit wollte ich unbedingt fertig haben, bevor ich auf die Corona Intensiv gehe (also habe ich sie Ende März geschrieben), weil ich wusste, dass ich im Schichtdienst keine Energie dazu haben werde.
    Die Kritik in der Auswertung war auch sehr berechtigt, und eigentlich auch ganz gut, um in der Bachelorarbeit noch genau auf Formalitäten zu achten.
     
    Ein bisschen muss ich mich wieder aufrappeln und die Zähne zusammen beißen, um in den Endspurt zu starten. Einerseits habe ich zwar echt Lust auf mein Thema, andererseits gehe ich auch so gern zum Sport oder in die Natur usw... die Ablenkungen sind umfangreich. 😄
    Aber... das Ende ist in Sicht!
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
  8. Silberpfeil

    Berufliche Veränderungen
    ... sind der Wahnsinn! 😀 Es sind so viele Eindrücke, die auf mich einprasseln, dass ich gestern nach meinem ersten Tag völlig kaputt war und geschlafen habe, sobald mein Kopf das Kissen berührt hat.
     
    Wirklich schön ist, dass ich viele meiner neuen Kollegen und Schüler schon kenne und mir das Umfeld vertraut ist.
    Trotzdem fallen natürlich als fest angestellte Lehrerin noch viel mehr Sachen in meinen Aufgabenbereich als als freiberufliche Dozentin: zum Beispiel die Begleitung der praktischen Ausbildung. Das umfasst die Organisation der Stunden, die Aufträge, die die Schüler in der Praxis bearbeiten müssen, und einmal pro Praxisblock soll der jeweilige Klassenlehrer jeden seiner Schüler in der Praxis besuchen und eine Anleitung vornehmen.
    Die Pflegeausbildung gehört ja in Deutschland nicht zum dualen System, sondern die Schule ist verantwortlich für die Koordination zwischen Theorie und Praxis. Außerdem bin ich (eigentlich schon seit März, seit der neue Kurs Altenpflege gestartet ist) Klassenlehrerin und damit der Ansprechpartner für alles rund um die Ausbildung, sämtliche Orga (Fehlzeiten, Noten, etc) und auch Konfliktmoderation, falls das mal nötig sein sollte.
     
    Das erste Mal in meinem Leben habe ich einen Büroarbeitsplatz. Darüber muss ich schon wirklich sehr schmunzeln... es ist hell, groß, und meine Fachbereichsleiterin hat mir zum Einstand eine Blume geschenkt!
    Wenn man aus der Pflege kommt, muss man das erst mal verdauen. 😉 
    Das Büro teile ich mit einer sehr netten Kollegin, die Tür steht immer offen, und es schneien immer mal Kollegen und Schüler herein.
     
    Den heutigen Tag habe ich damit verbracht, mich mit dem ganzen EDV und Orga Struktur der Schule bekannt zu machen, meinen Rechner einzurichten und mein Unterrichtsmaterial von meinem heimischen auf dem Dienstrechner abzuladen (Konvertierung von Open Office in Word war nötig). Meine Fachbereichsleiterin ist während der Einarbeitung meine Ansprechpartnerin, und sie hat mir viel gezeigt. Die neuen Kollegen haben aber auch schon alle ihre Hilfe angeboten.
     
    Was auch super ist: Den Unterrichtsentwurf, den ich für das Modul Fachdidaktik Pflege ausarbeiten musste (Präsentation ist am 1.6.), habe ich gleich mal bei meiner neuen Klasse ausprobiert. Praktische Anwendung von gelernten Inhalten ist einfach unbezahlbar. Dabei sind mir so viele Dinge aufgefallen, die ich in der Theorie gar nicht bedacht hätte. Und meinen Schülern hat es echt Spaß gemacht und sie waren total motiviert dabei.
     
    Überhaupt verknüpfen sich gerade viele Inhalte aus dem Studium. Vom nächsten Semester erhoffe ich mir da noch mehr.
     
    Es steht für mich noch die Hausarbeit in politischer Bildung an. Ich werde mir aber einige Tage geben, um mich richtig einzuarbeiten, bevor ich mit der Recherche beginne.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  9. Silberpfeil
    Guten Morgen,
     
    heute ist endlich Post vom Finanzamt angekommen. 2017 war mein erstes Jahr als Fernstudentin, und ich war natürlich gespannt, was ich alles erstattet bekomme. Allerdings habe ich das Studium erst im Juli angefangen, so dass es noch kein vollständiges Jahr mit Studiengebühren war.
     
    Ich hatte mir auch ein Büro eingerichtet und ein Notebook gekauft, und das Finanzamt wollte Fotos vom Büro, eine Zeichnung und einen Bauplan des Hauses, um das Verhältnis der Größe zur Gesamtquadratmeterzahl zu sehen. Und dann musste ich noch mal einen mehrseitigen Bogen mit Angaben zum Büro ausfüllen. 
    Zum Glück lief alles andere über meinen Lohnsteuerhilfeverein, sonst wäre ich vielleicht wahnsinnig geworden. Ich muss als Schichtarbeiter sowieso schon meine jährlichen Arbeitstage zählen, da ich nicht die üblichen 220 Tage angeben kann.
     
    Lange Rede, kurzer Sinn: ich weiß natürlich nicht im Detail, was wovon erstattet wurde, aber es hat sich sehr gelohnt. 
     
    Zur Zeit sind bei der Arbeit viele Leute krank und ich war heute morgen so k.o., dass ich kaum die Augen offen halten konnte. Aber ein Blick in den Brief wirkte wie ein Koffeinkick. 😎 
     
    Der Tag kann kommen! Und die restliche Woche auch. 💪💪 Es geht weiter mit Soziologie, die letzten beiden Studienbriefe lesen, Online-Lernkarten erstellen, und dann Klausurvorbereitung für Empirische Methoden.
     
    Euch auch eine schöne Woche!
    Silberpfeil
  10. Silberpfeil

    Psychopathologie
    Ich bekomme immer noch Schnappatmung beim Gedanken an letzten Freitag. 😱😕 Eigentlich war meine Hausarbeit im Modul Psychopathologie so gut wie fertig. Geplant hatte ich bis zum Abgabetermin am 27.1. zwei Hausarbeiten, eben diese und die im Modul Pharmakologie. Begonnen hatte ich die für das Modul Psychopathologie, und als ich so gut wie fertig war, hatte ich eine zündende Idee für die im Modul Pharmakologie. So dachte ich also, wenn ich die Hausarbeit in Pharma beendet habe, lese ich die für Psychopathologie Korrektur und schicke sie dann ab. Und das sollte nun am Freitag passieren. 
     
    Es war meine erste Hausarbeit seit dem Bachelor, und Thema waren pflegerische Interventionsmöglichkeiten während einer Krise. Die Idee ist entstanden, weil man als Pflegekraft häufig erster Ansprechpartner für Menschen in einer Krise ist, sei es bei lebensverändernden Diagnosen und dem Tod eines nahen Angehörigen. In Pharmakologie habe ich die Wirkweisen von zwei verschiedenen Medikamenten miteinander verglichen und konnte zurückgreifen auf eine große Anzahl Studien, Metaanalysen und Behandlungsleitlinien. Als ich nun Korrektur gelesen habe für Psychopathologie, fiel mir auf, dass ich zwar eine Menge pflegerische Interventionsmöglichkeiten gefunden habe, aber keine einzige davon in Bezug auf ihre Wirksamkeit untersucht worden ist. Tatsächlich habe ich auch noch ein Fachbuch, eine Behandlungsleitlinie (aus der Psychotherapie) und eine aktuelle Forschung der Uni München gefunden, die aber gerade erst in der Auswertungsphase ist. 
    Das bedeutet, alles was ich in meinem Fazit geschrieben hatte, war im Prinzip auf dem Niveau einer Frauenzeitschrift und hatte nichts mit Wissenschaft zu tun. 🙈😱💩
     
    Also musste ich noch mal alles überarbeiten, um dann in meinem Fazit zu dem Schluss zu kommen, dass die Wirksamkeit nicht belegt ist und Forschungsbedarf besteht. Ich bin nicht mal sicher, ob man in einer Hausarbeit zu so einem Ergebnis kommen darf. Ist das schon mal jemandem hier passiert? 
    Eigentlich ist mein größter Wissenszuwachs in dem Modul, dass pflegerische Handlungen viel zu wenig wissenschaftlich erforscht sind. Das ist zwar spannend und im Masterstudium sicher auch sinnvoll, aber trotzdem hoffe ich, die Hausarbeit trotzdem bestanden zu haben. 
     
    Euch einen guten Start in die Woche!
    Silberpfeil
  11. Silberpfeil
    Gestern fand die Komplexe Übung im Modul Anatomie und Physiologie statt. Da die Masterstudiengänge weniger Teilnehmende haben als die Bachelorstudiengänge, finden die Komplexen Übungen leider nicht an jedem HFH Standort statt, und wenn man Pech hat, ist der Wunschstandort nicht dabei. Daher stand für mich also eine 400km lange Reise nach Nürnberg auf dem Zettel.
     
    Dieses Modul war bis jetzt von allen Modulen, die ich bisher hatte, das aufwändigste, bis auf die Bachelorarbeit. Denn man musste sich mit den Inhalten (in meinem Fall das Organsystem Immunsystem) auseinandersetzen, sich dann überlegen, was davon auf das Poster soll, und dann das Poster selbst gestalten.
    Abgesehen davon war es meine erste Präsenzveranstaltung seit der Pandemie, und es war trotz der langen Anreise schön, sich mal wieder auszutauschen. Denn natürlich hatten alle meine Mitstreiter, die jeder ein anderes Organsystem zu präsentieren hatten, ähnliche Probleme. Es war auch eine sehr angenehme Truppe, die mich sofort aufgenommen hat. Die Modulverantwortliche war da leider ein zweischneidiges Schwert: eine Medizinerin, absolut fachkompetent und mit einem sehr hohen Anspruch, die nach jeder Präsentation fachliche Rückmeldung gegeben hat. So hat man auch im Anschluss an jede Präsentation noch eine Menge gelernt.
    Leider war nun die Didaktik - also wie sie uns etwas lehrt - nicht so ihr Feld, wie das eben häufig bei Medizinern der Fall ist. Mediziner kennen Vorlesungen und Klausuren, aber die Führung von Gruppen durch Präsenz und Atmosphäre ist jetzt nicht gerade "Standardausführung". 😉 So hatten wir irgendwie alle Angst vor der Präsentation und vor sehr kleinteiliger Kritik, und dass obwohl ausnahmslos alle viel viel viel Arbeit in ihre Poster und in ihre Präsentationen gesteckt haben. Andererseits gab es zwar diese kleinteilige Kritik, sie hat es dann aber selbst als "Meckern auf hohem Niveau" betitelt und uns mehr als fair bewertet. Und ich habe selten so viel gelernt.
     
    Interessant für mich war, dass meine Präsentation irgendwie anders war als die meiner Mitstreiter. Alle waren sehr kompetent und sachlich und haben professionell den Aufbau und die Funktion ihrer Organsysteme vorgestellt. Ich habe neben mein Poster das Bild eines Schweizer Uhrwerks gehängt:

     
    Wir sollten eine kurze Einführung in das Making Of der Poster geben, und bei mir war es so, dass ich in den blauen Blöcken den Aufbau des Immunsystems beschreibe, und in den gelben Blöcken sozusagen "Fehlsteuerungen": Allergien, Autoimmunerkrankungen, Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken und aktuelles zu Covid-19.
    Dann habe ich als Einstieg erzählt, dass das Immunsystem nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Pflanzen vor Eindringlingen schützt und bisher kein Organismus bekannt ist, der ohne überleben könnte. Über die Entstehung der Zellen, wo sich diese aufhalten, so lange es keinen "Anwendungsfall" gibt und wie das Immunsystem eingeteilt wird, kam ich auf die neuste Forschung zu Covid-19, denn hier werden neuerdings Antikörper in der Therapie verabreicht.
    Ich kann physiologische Vorgänge einfach besser verdeutlichen, wenn ich anhand von Krankheiten schildere, was hier falsch läuft.
    Am Schluss kam ich zu dem Bild des Schweizer Uhrwerks (natürlich hatten sich bis dahin alle gefragt, was das soll): ich hatte lange einen Vergleich gesucht, und das hochpräzise Zusammenspiel der kleinsten Teile, die am Ende zu einem Kunstwerk werden, passen für mich sehr gut zu der Uhr, die James Bond in seinen ersten Filmen getragen hat. 🙂
     
    Die Dozentin nutzte dafür in ihrer Bewertung das Wort spektakulär 😊. Außerdem sieht man auf der Präsentation die rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer T-Zelle, und dazu meinte sie, dass das jeden noch so wissenschaftsfeindlichen Menschen faszinieren wird.
    Auch wenn das jetzt super klingt und auch die Note entsprechend war, war ich ganz schön schlimm aufgeregt. Teilweise war mein Herzschlag während des Vortrags so schnell, dass ich kaum sprechen konnte.🙄 Und dass, obwohl ich sonst nie Probleme habe, vor anderen zu sprechen. Im Gegenteil setze ich eigentlich Stimme, Präsenz und Ausdrucksweise sehr bewusst ein. Aber gestern konnte ich über mich selbst nur innerlich den Kopf schütteln. 
     
    Alles in allem war das eins der besten Module, die ich bisher an der HFH belegt habe. Ich habe nicht nur fachliches gelernt, sondern auch, wie man Inhalte reduzieren muss, wie man sie visuell darstellen kann und natürlich auch viel in der Reflexion der eigenen Präsentation.
    Das tröstet ein bisschen hinweg über die beinah 900 Euro, die mich das Modul insgesamt gekostet hat. Zusätzlich zu den Gebühren kam noch der Ausdruck des Posters (33 Euro), die Spritkosten für 800 km Autofahrt (das möchte ich wirklich nicht ausrechnen) und natürlich Verpflegung für einen Tag unterwegs. Was tut man nicht alles, um das Kultusministerium glücklich zu machen... 😋
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     
    P.S. Die Abbildungen habe3 ich aus urheberrechtlichen Gründen geschwärzt.
  12. Silberpfeil

    Allgemeines
    Eines ist sicher: in den letzten Wochen und Monaten habe ich eine Menge über mich gelernt. Als ich damals mit dem Studium begonnen habe, dachte ich noch, eine Anstellung als Lehrkraft könnte genau das richtige für mich sein. Nach aufreibenden Jahren auf Intensivstation wollte ich es etwas komfortabel angehen lassen. Und komfortabel ist es auf jeden Fall als Lehrkraft: keine Wochenenddienste, keine Schichten, keine Feiertage, keine schwere körperliche Arbeit, Bezahlung nach Tarifvertrag es öffentlichen Dienstes.
     
    All das hatte ich eigentlich gefunden, und an einer staatlichen BBS sogar noch mehr: Schulferien und ein qualifizierendes Studium, für das ich bei vollem Gehalt für die Hälfte der Arbeitszeit freigestellt werden sollte (die Sondermaßnahme). Warum nur wollte sich absolut kein Glücksgefühl einstellen?
    Stattdessen nervte mich zusehends die Hierarchie und der bürokratische Dschungel, in den ich geraten war. Auf einer Intensivstation ist es normal, dass man jede Entscheidung, die andere getroffen haben, hinterfragt. Nicht, weil man ein Schlaumeier ist, sondern weil sich die Situation instabiler Patienten so schnell ändern kann, dass zwei Stunden später die Visite von morgens praktisch veraltet ist. Und niemand nimmt es persönlich, wenn man etwas hinterfragt. Im Gegenteil, das gehört einfach zur Tätigkeit.
    Das deutsche Schulsystem ist aber absolut preußisch organisiert und streng hierarchisch. Vorgesetzte werden Vorgesetzte, weil sie in ihrer Beamtenlaufbahn mit den Jahren aufsteigen, und dazu gehört eben eine Führungsposition. Kritik ist weder erwünscht, noch ist es irgendjemand gewöhnt, dass jemand Kritik übt. Die einzigen Neulinge, die sonst an eine Schule kommen, sind Referendare, die auf eine Verbeamtung hoffen. Ich sag mal so... da sind ein paar Welten aufeinander geprallt. 😁 Die Pflegeausbildung ist seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2017 im Umbruch, aber es gibt noch viele, die an alten Zöpfen festhalten. Neue Ideen, die ich gern umgesetzt hätte, wurden sehr kritisch beäugt, denn Innovation hat keinen Platz in einer strengen Hierarchie. Genauso wie Quereinsteiger: das Schulsystem ist eigentlich nicht divers ausgelegt. Ohne Lehramtsstudium bleiben einem bestimmte Positionen - zumindest in Niedersachsen - verwehrt. Menschen, die noch nie in meinem Beruf gearbeitet haben, dürfen mir nicht nur erzählen, wie ich meine Arbeit zu tun habe. Sie dürfen auch weitreichende Entscheidungen treffen beispielsweise über die Ausgestaltung oder das Bestehen von Examensprüfungen von Auszubildenden. Das sind Diskrepanzen, die ich nur schlecht aushalten kann.
    Dazu kam noch die Bürokratie: Für jede kleine Entscheidung braucht man drei Formulare, eine Gesamtkonferenz, ein Zehntel Plutonium und drei Spinnenbeine. 
     
    Weil ich ja im Soziologie Modul aufgepasst habe und mir Niklas Luhmanns Systemtheorie viele schlaflose Nächte beschert hat, weiß ich, dass sich bestehende Systeme immer selbst aufrecht halten und man sie von innen heraus nicht ändern kann.🙃 Ich hatte nun die Wahl: sollte ich das alles erst mal schlucken und mir einen Platz im Team suchen, um es mir komfortabel einzurichten? Aber je näher die ca. dreijährige Sondermaßnahme rückte, desto mehr kam bei mir Beklemmung auf. Ich habe immer so gern studiert, aber etwas zu lernen, weil ich es muss, ist etwas anderes, als wenn man sich damit neue Möglichkeiten erschließen will. Und ehrlich gesagt ist mir meine Lebenszeit zu schade dafür, etwas zu tun, was andere von mir wollen, wovon ich aber selbst nicht 100% überzeugt bin. Ich habe also gelernt, dass mir Komfort nicht wichtig ist. Herausforderung und Abenteuer sind schon viel eher dazu geeignet, mich morgens zum Aufstehen zu motivieren. 
    Also habe ich lange nach Alternativen gesucht und verschiedene Gespräche geführt. Und wie das immer so ist: wenn man Möglichkeiten sucht, öffnen sich Türen.
     
    Wie es bei mir weitergeht, erzähle ich im nächsten Beitrag.
     
    Bleibt immer ihr selbst, denn die anderen gibt es schon!
    Silberpfeil
  13. Silberpfeil
    Im letzten Blogeintrag habe ich geschrieben, dass meine Ergebnisse Mist waren. Das waren sie tatsächlich. 😉 Der Teil war einfach unpräzise und hatte nicht viel mit meiner vorherigen Analyse zu tun. Zum Glück ist es mir rechtzeitig aufgefallen. Ich habe einige ziemlich gute Tipps von meiner Betreuerin bekommen und den Teil noch mal komplett neu geschrieben. Auch die Diskussion und den Ausblick habe ich noch ergänzt.
     
    Mein Problem ist zur Zeit, dass ich noch nie eine Thesis geschrieben habe und mir im Endeffekt nicht klar ist, wie ich es richtig mache. Dazu kommt, dass ich mit meinem Thema ziemliches Neuland betrete (E-Learning eben), zu dem es nicht sooo viel Literatur gibt, zumindest nicht in der Art, wie ich das Thema angehe. So kann ich mich nicht eng an die Literatur halten. Ich gehe das Thema kritisch an und beleuchte es von verschiedenen Seiten. Vermutlich könnte ich zwar noch mehr Literatur lesen, aber das würde mich zu keiner weiteren neuen Erkenntnis bringen.
    Aber ich kann ja nicht ewig auf der Thesis hocken und nur noch Tippfehler korrigieren. Irgendwann werde ich sie wohl oder übel als "Fertig" deklarieren und abgeben müssen.
     
    Neulich saß ich bei einer Kollegin im Büro, die selbst im Master studiert und gerade eine ziemlich umfangreiche Hausarbeit geschrieben hat. Sie hat sie einem Kollegen gegeben, der seine Meinung dazu abgeben sollte... und meinte dann: "Wenn man so lange an etwas arbeitet und fragt jemanden nach seiner Meinung und der findet die Arbeit schlecht, dann ist das genauso, als wenn jemand sagt: Dein Kind ist hässlich." 😀
     
    Ich fand das unglaublich treffend. 😬🙈 Die Sorge davor, dass man so lange an etwas arbeitet und dann eine schlechte Bewertung bekommt, ist doch schon ziemlich groß.
     
    Zum Glück habe ich noch Zeit bis zum Abgabetermin. 🙃
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  14. Silberpfeil

    Thesis
    Nach all der Fachliteratur möchte ich heute  einen großen Fußballer zitieren. 😉😉 (Olli Kahn)
     
    Ich habe heute zwei Exemplare nach Hamburg geschickt und eins hochgeladen und bin also fertig. Zumindest bis ich weiß, ob ich noch mal schreiben muss. 🙈
     
    Eine Kollegin war so nett zu lektorieren, und das ganze letzte Wochenende habe ich mit Korrekturen verbracht. Das war echt nervenaufreibend und ich bin jetzt gerade einfach nur glücklich, dass es vorbei ist.
     
    Drückt mir bitte die Daumen! 
     
    Viele Grüße 
    Silberpfeil 
  15. Silberpfeil
    Zur Zeit sind zwei Kollegen so nett, die Thesis Korrektur zu lesen. Bei meiner eigenen letzten Korrektur ist mir glücklicherweise noch ein ziemlicher Klops aufgefallen in Bezug auf das Urheberrecht:
     
    Ich analysiere in der Thesis ja eine von mir selbst erstellte E-Learning Einheit auf der Lernplattform ILIAS. Weil die Lernplattform passwortgeschützte, personenbezogene Accounts hat, ist es urheberrechtlich erlaubt, dort Inhalte aus Fachbüchern, beispielsweise Abbildungen zu nutzen. (selbstverständlich mit Quellenangabe)
    In der Thesis geht es dann in einem kleinen Abschnitt um die Wirkung von Abbildungen in linearen Texten, und dort habe ich Screenshots der Abbildungen eingefügt. 🙈
    Zum Glück ist mir rechtzeitig aufgefallen, dass diese Abbildung einer Abbildung ein Problem sein könnte, und nach Rücksprache mit meiner Betreuerin habe ich diese dann entfernt oder gegen eigene Abbildungen ersetzt. Ersatz musste ich allerdings erst mal finden, und das war nicht so unkompliziert.
     
    Aber mal ehrlich, bei so viel Urheberrechtsfallen bekommt man einen Knoten im Kopf. Immerhin war das Modul Schulrecht und Schulorganisation, in dem es um Datenschutz und Urheberrecht ging und was mir überhaut gar keinen Spaß gemacht hat, nicht umsonst. 🙄
    Der Plan ist, noch ein Wochenende und maximal noch ein paar Tage mit diesen Korrekturen zu verbringen (während der Arbeitswoche schaffe ich sehr wenig), und dann gebe ich die Arbeit in Druck. Die Zusammenarbeit mit meiner Betreuerin klappt sehr gut und ich erhalte zum Teil noch am gleichen Tag Antworten auf Anfragen, so dass der Plan realistisch sein sollte. Das Ende erscheint mir wie ein Silberstreifen am Horizont. 😉
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  16. Silberpfeil

    Thesis
    Das Beste kommt heute gleich zu Beginn: Ich habe bestanden! 🥂🤘
    Es ist eine 2,0 geworden, und damit bin ich sehr glücklich!
     
    Die Bewertung und die Gutachten fand ich absolut nachvollziehbar, und die Note hat auch meinem Gefühl entsprochen - wenn man mich nicht auf eine Dezimalstelle festgenagelt hätte. Zusammenfassen würde ich die Gutachten so, dass der Inhalt sehr gut bewertet wurde, meine Schwäche aber eher die Strukturierung war. Das würde ich auch genauso unterschreiben. Es war mir auch während des Schreibprozesses klar, und ich hätte ja theoretisch auch noch Zeit gehabt, die Struktur zu überarbeiten. Praktisch sah es aber so aus, dass ich beruflich so eingespannt war, dass ich am Limit war. Unterricht musste in E-Learning umgewandelt werden, die Betreuung der Auszubildenden lief ja auch trotz Corona so weiter wie bisher, und die Aufgaben als Kursleitung sind ziemlich umfangreich. Und der Unterschied zwischen einer 2 und einer 1 sind meiner Meinung nach immer noch akademischer Penislängenvergleich. 😉
     
    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin fertig! Das Studium ist beendet. 
    Ehrlich gesagt ist das im Moment noch sehr merkwürdig. Die meisten meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen (Sport, Konzerte, Treffen mit Freunden und Familie) fallen leider Corona-bedingt aus, so dass ich gerade mit so viel Freizeit nicht so richtig etwas anfangen kann. Zumal mein IT-Mann ja selbst gerade seinen Technischen Betriebswirt im Fernstudium macht. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon einige Male etwas neidisch seine Studienbriefe beäugt und mich gestern ganz begeistert in ein Gespräch über Statistik gestürzt habe... 🙄
    Außerdem habe ich im Urlaub zwischen den Feiertagen mehrere Krimis durchgelesen und habe das wenige Tageslicht für ausführliche Spaziergänge genutzt.
     
    Meine Studiengruppe sehe ich leider nicht mehr. Da die letzten Präsenzen Corona-bedingt verschoben wurden, hatten wir auch keinen richtigen Abschied voneinander. Natürlich stehen wir in Kontakt, aber das ist so der einzige Wehrmutstropfen. Auch von den Menschen von der HFH und aus dem Studienzentrum Hamburg hätte ich mich gern persönlich verabschiedet.
     
    Aber: ich habe natürlich Pläne! Zur Zeit ist aber noch nichts spruchreif, so dass ich Euch auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten muss. 
     
    Natürlich werde ich noch ein ausführliches Fazit zum Studiengang verfassen. Bis dahin werde ich Corona-konform feiern. 🤘
     
    Viele Grüße 
    Silberpfeil

    Bild: pixabay 
  17. Silberpfeil

    Thesis
    Jetzt gerade in diesem Moment habe ich das Gefühl, dass eigentlich kein zusammenhängender Satz mehr aus mir raus kommen kann. 2/3 der Thesis ist erledigt. Ich muss noch ein Fazit schreiben (was ich aber schon in Stichpunkten habe) und verschiedene Formulierungen überarbeiten. 
     
    Am meisten macht mich der Feinschliff fertig. Ich will meine Definitionen und Begründungen unbedingt absolut präzise ausdrücken, aber raus kommen dann Sätze, die ich selbst kaum verstehe. 🙈 💩 Ehrlich gesagt zerrt das ziemlich an meinen Nerven. Mein Mann hat mir bereits mein Büro im Wohnzimmer eingerichtet, wo ich schön am Ofen sitzen kann.  Ich bin so glücklich darüber, dass ich alle technischen Aspekte des E-Learning mit ihm besprechen kann, das hilft mir sehr beim Formulieren.
     
    Was gar nicht hilfreich ist, ist dass der Kater faul auf dem Sofa rumlümmelt und ich nicht dabei sein kann. 😀
     
    Gefühlsmäßig ist der Schreibprozess ein Auf und Ab, und das überrascht mich doch etwas. Gestern hatte ich ein kurzes Hoch, weil ich in den letzten Tagen wirklich weit gekommen bin. Heute könnte ich wieder in die Tischkante beißen und habe das Gefühl, ich werde nie fertig, weil einfach nicht die passenden Wörter aus mir rauskommen, obwohl ich weiß, was ich sagen möchte.
     
    Soviel erst mal von der Thesis-Front.
    Liebe Grüße
    Silberpfeil

  18. Silberpfeil
    Ich kann einfach nahtlos anknüpfen an den letzten Eintrag. Nie hätte ich gedacht, dass der Schreibprozess so eine Achterbahn wird. Eigentlich hat das Studium meine Selbstlernkompetenz wirklich gefördert (was irgendwie ironisch ist, wenn man bedenkt, dass ich gerade in der Thesis auch darüber schreibe), und ich bin lange nicht mehr in Wallung geraten, wenn ich vor einer Prüfungsleistung stand.
     
    Dieses Wochenende habe ich Korrektur gelesen, noch Zitate eingefügt und Begründen präzisiert. Heute hatte ich ein kurzes Hoch, als ich plötzlich das Gefühl hatte, dass es so langsam auf das Ende zugeht. Die ersten 30 Seiten haben mir gefallen.
     
    Und dann... habe ich festgestellt, dass meine Ergebnisse Mist sind. ☹️😡 Der Teil drückt nicht annährend aus, was denn  eigentlich genau die Ergebnisse sind und geht ziemlich am Thema vorbei. 🤮
    Jetzt ist gerade irgendwie die Luft raus, nachdem ich auch drei Stunden dran saß. Ich versuche, optimistisch zu bleiben und mit ein paar Tagen Abstand und Rücksprache mit meiner Betreuerin etwas Besseres zu schreiben.
     
    Zur Zeit schaffe ich es ausschließlich am Wochenende, mich darauf zu konzentrieren. Ich habe neue, ziemlich umfangreiche Lerneinheiten an der Schule, die ich vorbereiten muss, und noch einige andere neue Aufgaben. Da geht abends einfach nichts mehr außer etwas körperliches wie Sport.
     
    Was mich immer wieder motiviert: Wenn ich den Bachelor habe, darf ich nächstes Jahr Examensprüfungen in der Gesundheits- und Krankenpflege abnehmen, und an der Aufgabe hätte ich echt Spaß.
    Und mein Mann legt den Technischen Betriebswirt nach und verbringt ebenfalls viel Freizeit am Schreibtisch.
     
    Da mussten heute also Kekse her, weil die grauen Zellen einfach Energie brauchen. 😉
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  19. Silberpfeil
    Achtung: Frust-Eintrag 
     
    Warum muss eigentlich jede Hausarbeit - und eine Thesis ist ja nur eine größere Hausarbeit - Frust bedeuten?
    Frust hat nur negative Auswirkungen auf den Lernerfolg. 
    Und wie kommt dieser Frust eigentlich zustande?
     
    Zumindest diese Frage kann ich beantworten: Wenn man keine Strategie hat, um das Problem zu lösen.
     
    Mein Problem ist verrückterweise die Gliederung. 
    Eigentlich lief bis jetzt alles super. Das Thema kam mehr oder weniger zu mir, es passt 1a in meinen beruflichen Alltag, seit Wochen betreibe ich Literaturrecherche, die sich auch noch als spannend herausstellt.

    Um einen Themenvorschlag einreichen zu können, brauche ich aber eine Gliederung. Natürlich habe ich eine und weiß außerdem schon ziemlich genau, was ich in den einzelnen Kapiteln bearbeiten werde.
     
    Aber eine so feine Gliederung wie von der HFH gefordert könnte ich erst erstellen, wenn die Arbeit schon fertig ist.
    An der Stelle drehe ich mich im Kreis und bin genervt, weil mich so eine (meiner Meinung nach völlig unnütze) Vorgabe in meiner Kreativität blockiert.
     
    Und das zum Montag...🙄🤬
  20. Silberpfeil

    Thesis
    Eigentlich bin ich ja noch sehr früh dran und hätte formal Zeit bis Ende des Jahres, abgesehen davon dass man natürlich verlängern kann. Und gerade dieser Gedanke ist es, der es einfacher macht.
    Bei Hausarbeiten war die Themenfindung  immer der Teil, den ich am schwierigsten fand. Jetzt war es eigentlich keine Suche, sondern eher eine logische Schlussfolgerung. 🙂

    Es liegt absolut auf der Hand, über E-Learning zu schreiben. Zum einen weil mich das Thema bei der Arbeit täglich beschäftigt und ich dann sozusagen Synergieeffekte nutze. Zum anderen weil es durch Corona extrem angeschoben wurde.
     
    Erst- und Zweitprüfer sind gefunden, Literatur ist in Corona Zeiten ein anderes Thema. Die Bibliothek hat nur Notbetrieb, man muss online vorbestellen. Aber dafür muss man natürlich a) wissen, welches Buch man sucht, und b) muss der Suchprozess online so gestaltet sein, dass man ihn als Nicht-IT‘ler bedienen kann. 😃
     
    Das hat erst nach einer ausführlichen Einweisung eines Mitarbeiters geklappt, aber mittlerweile komme ich gut zurecht und kenne jetzt auch bald die entlegensten Standorte der Stadt. 😉
     
    Ende Juli werde ich die vorletzte KÜ besuchen. Dafür muss ich einen kurzen Stop bei der Recherche einlegen, weil ich ein Buch lesen muss.
    Ende August kommt dann passenderweise die KÜ zur Bachelorarbeit.
     
    Ich plane, im September oder Anfang Oktober Urlaub zu nehmen und zu schreiben, obwohl ich jetzt schon manchmal Textbausteine im Kopf habe, die ich notiere.
     
    Es geht gut los, und ich freue mich auf den Prozess!
     
    Bis bald 
    Silberpfeil 
     
  21. Silberpfeil

    Thesis
    Vor einer Woche habe ich die Themenvereinbarung für die Bachelorarbeit abgeschickt, und heute kam die Genehmigung des Themas durch das Prüfungsamt.
    Es geht um die Konzeption von Lerneinheiten im E-Learning. Grundsätzlich beglückwünsche ich mich selbst jeden Tag zu dem Thema 😉, weil es so spannend ist und es mir echt Spaß macht, mich in der Materie zu vergraben.
    Die Zusammenarbeit mit meiner Betreuerin klappt auch sehr gut! Ich muss gestehen, auch wenn ich anfangs gemeckert habe über die detaillierte Gliederung, so sehr ist mir das jetzt eine große Hilfe, mich nicht im Dschungel aus Informationstechnologie, Psychologie und Pädagogik zu verlieren. 
    Mein größtes Problem ist eigentlich, dass es so viele interessante Nebenschauplätze gibt und ich mich da nicht verzetteln darf.
     
    Es gibt tatsächlich viele Parallelen vom E-Learning zu meiner Arbeit auf Intensivstation. Bei beidem ist man eine Schnittstelle zwischen Mensch und Technik, und Informationstechnologie fasziniert mich mittlerweile genauso wie Medizintechnik (ich glaube, da ist auch kein Unterschied).
    Mir ist aufgefallen, dass viele im Umgang mit Hard- und Software einfach Angst haben, etwas kaputt zu machen. Das ist vermutlich der einzige Unterschied zwischen mir und den Kollegen... mir macht nichts Angst, wo kein Menschenleben dran hängt. 😃 (Mein IT-Mann kann ein Lied davon singen, da er oft genug wiederherstellen musste, was ich ins digitale Nirwana befördert habe 😅) Überhaupt ist es eine große Inspiration, zuhause noch detailliert mit ihm darüber reden zu können. Dabei kamen mir schon einige sehr gute Gedanken für die Bachelorarbeit.
     
    Nun habe ich aber eine ganze Woche Urlaub mit einem Haufen Bücher verbracht und schon einige Seiten geschrieben. Ich merke auch so langsam, dass ich an meine Grenzen komme. Die Zeit auf Corona Intensiv, die Einarbeitung im neuen Job, die letzten Studienleistungen, die ganzen bürokratischen Vorarbeiten zur Bachelorarbeit haben ganz schön an mir gezehrt. 
     
    Daher nehme ich mir nun unsere Katze zum Vorbild! 😎
    Euch allen ein schönes Wochenende!
  22. Silberpfeil

    Allgemeines
    Zum Start des Fernstudiums hatte ich mir ein neues Notebook zugelegt, das nun auch erst wenige Wochen alt ist. Und weil mein Freund IT´ler ist, ist es auch ein seeeehr schnelles mit viel Speicherplatz.  Dazu noch einen ordentlichen Virenscanner, und schon... nunja, verhallten die Rufe meines Freundes "Sichere immer Deine Daten! Das ist so wichtig!" irgendwo im Orbit zwischen meinen Ohren.
     
    Und am Wochenende passierte von einer Sekunde auf die andere plötzlich gar nichts mehr... die Programme liefen von einer Sekunde auf die andere nur noch unvollständig - bitte entschuldigt meine unqualifizierte Beschreibung, meine Kenntnisse reichen gerade für den Haus- und Arbeitsgebrauch.
    Am Beispiel Open Office: ich konnte das Programm zwar öffnen, aber kein neues Dokument erstellen. Vorhandene Dokumente konnte ich zwar öffnen, aber darin nicht mal nach unten scrollen.
    Nach der letzten komplexen Übung mussten wir einen Unterrichtsentwurf erstellen, der dann als Portfolio eingeschickt werden soll... ich habe ihn fast fertig und da steckt so richtig viel Arbeit drin. 
    Ich habe erst mal geweint... aber zum Glück konnten wir die Daten doch sichern.
     
    Zuerst dachten wir, das Notebook hätte einen Hardware Schaden. So ganz ist der Verdacht auch noch nicht vom Tisch.
    Da nichts anderes ging, haben wir es komplett zurück gesetzt. Möglichkeit b ist, dass ich den vorinstallierten Virenscanner nicht vollständig entfernt habe und dieser mit der Vollversion der anderen zusammen die Probleme verursacht hat.
     
    Bis jetzt funktioniert alles... aber lieber geht er jetzt kaputt als außerhalb der Garantie.
     
    Aber es ist erschreckend, wie sehr man als Fernstudent von der Technik abhängig ist. Da kam bei mir die Frage auf, ob wirklich Leute früher komplett nur auf dem Postweg ihr Fernstudium gemeistert haben.
     
    Das alles hat mich etwas aufgehalten. Eigentlich steht an, für die Klausur in Einführung in die Gesundheitswissenschaften zu lernen... und da muss ich jetzt unbedingt einsteigen.
     
    Ergebnisse der letzten Klausuren oder KÜs liegen immer noch nicht vor... Warten wird nicht mein Freund.
     
    LG
  23. Silberpfeil

    Allgemeines
    Heute überbrachte mir der Postbote ein Einschreiben. Darin waren eine hübsche Mappe mit dem eingeprägten Logo der HFH, die verschiedene Dokumente enthielt.
    Die Urkunde selbst und das Prüfungszeugnis, alles auf hochwertigem Papier. Das beigelegte Schreiben war zwar sicher ein Standardwerk, aber trotzdem hat sich da jemand wirklich Mühe gegeben.
    Wenn ich auch ein Fan davon bin, meine Dokumente zu digitalisieren, aber das alles in der Hand zu halten, ist schon ein tolles Gefühl! 
    Das Dokument führt für mich im TV-L direkt zu einer Höhergruppierung... einen materiellen Wert hat es also auch. 🙂
     
    Die große Party, mit der ich mich eigentlich belohnen wollte, wird definitiv nachgeholt. Im Sommer feiert es sich sowieso besser. 🙂
     
    Bleibt gesund! 
    Viele Grüße 
    Silberpfeil 
  24. Silberpfeil
    Im letzten Semester hatte ich also mein erstes Online-Seminar.
    Man kann ja wirklich nicht behaupten, dass sich an der HFH in den letzten drei Jahren nicht einiges getan hat, auch wenn dies nun Corona-geschuldet ist. Meiner Meinung nach haben Online-Veranstaltungen wirklich einen Mehrwert gegenüber Präsenzen, da man
    a) keine ewig lange Anreise hat (von mir aus gesehen ist Hamburg 250 km und Kassel 90 km entfernt),
    b) zeitlich noch flexibler ist, da man so auch Präsenzen in anderen Studienzentren wahrnehmen kann, man
    c) nicht übernachten muss, so dass man hier wieder Kosten und Zeit spart, und
    d) am zweiten Tag viel entspannter ist, selbst wenn draußen 31 Grad sind, da man nicht noch die Heimreise vor sich hat.
    Für den Master, wo immer ich ihn nun studieren werde, wünsche ich mir jedenfalls mehr davon, da solche Veranstaltungen viel besser in das Leben drumherum integrierbar sind.
     
    Thema des Moduls war "Perspektiven für Gesundheits- und Sozialberufe". Im Seminar sollten wir die Methode "Zukunftswerkstatt" nutzen, also erst mal in einer Kritikphase ohne Analyse Kritikpunkte in Gesundheitsberufen aufzählen. Als nächstes sollten wir in einer Phantasiephase Ideen und im weiteren Verlauf konkrete Lösungsvorschläge entwickeln.
     
    Ausgehend von dem Interview mit Markus im November wusste ich, dass meine WLAN Verbindung zu instabil für so eine Videokonferenz sein würde. Mein IT-Mann war also so fürsorglich, mir eine LAN Verbindung herzustellen und sein Büro zu überlassen. Adobe Connect läuft Browser-basiert, so dass ich mir nur vorher noch ein Plug-In installieren musste.
     
    Pünktlich am Freitag um 12:50 Uhr kam ich also in den Raum... und platzte mitten in das scheinbar schon länger andauernde Seminar. 😱
    Eine Kombination aus einer etwas missverständlich formulierten Einladung und meiner scheinbaren Unfähigkeit, einen Kalender zu lesen (31. statt 30. 7.) hatte dafür gesorgt, dass ich das erste Mal im Studium zu spät kam. 
    Wenn man bedenkt, dass ich sonst nach Hamburg oder Kassel anreise, ist es doppelt absurd, am eigenen Schreibtisch zu spät zu kommen. 😕
    Aber ich hatte großes Glück, wurde sehr freundlich empfangen und konnte mich thematisch sofort einbringen. Mein Strebertum 😀 kam mir hier zugute, da ich mich im Vorfeld tatsächlich mit den Unterlagen und mit der Methode Zukunftswerkstatt beschäftigt hatte.
    Die Dozentin und das Studienzentrum waren dann noch äußerst kulant und ich durfte am Samstag nach Feierabend der anderen noch länger mit der Dozentin bleiben, um das, was ich verpasst hatte zu wiederholen, so dass mir die Studienleistung anerkannt wird.🌞
     
    Abgesehen vom Inhalt war die Online-Präsenz für mich in vielerlei Punkten interessant.
    E-Learning bestimmt zur Zeit einen Großteil meiner Arbeitszeit. Einen Teil des Unterrichts im nächsten Schulblock planen wir jetzt schon virtuell, da es schwierig wird, so eine große Anzahl an Schülern räumlich unterzubringen und personell entsprechend auszustatten - wenn Gruppen geteilt werden müssen, braucht man auch eine größere Anzahl an Lehrkräften.
     
    Außerdem wurde schon vor Jahren für alle Mitarbeiter eine Online-Lernplattform implementiert, auf der zumindest die Pflichtfortbildungen (z.B Brandschutz, Hygiene) abgeleistet wurden.
    Diese Plattform hat nun natürlich in vielen Bereichen Hochkonjunktur und wird von der IT mit immer neuen Funktionen erweitert. Das ist echt genial, wenn man sich im Gegensatz dazu anschaut, was allgemeinbildende Schulen zum Teil für eine grottige Ausstattung haben und damit arbeiten sollen. Da leben wir geradezu im digitalen Schlaraffenland.
    Es ist aber auch so, als hätte man gerade erst einen Führerschein gemacht und würde die Schlüssel für einen Mercedes AMG in die Hand gedrückt bekommen. 😉
     
    Die Schüler melden interessante Sachen zum E-Learning zurück. Es hat den Anschein, als hätten sie viel weniger Probleme damit als die Lehrkräfte selbst. 😀
     
    Und natürlich widme ich auch meine Bachelorarbeit dem Thema E-Learning: alles, was ich in Büchern nachlese, kann ich auf der Lernplattform gleich ausprobieren, oder als Idee an die IT weiterleiten.
     
    Deshalb muss ich oft ins Fitnessstudio, um rein physisch mal einige Gewichte zu stemmen. 😀
     
    Ich bin sehr gespannt, ob E-Learning nach Corona noch wegzudenken ist. 🙂
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
     
     
     
  25. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Am Wochenende ging es in Teil 1 der KÜ für das Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen (KUP), und auch diese fand online statt.
    Ein Unterschied zum Bachelor ist sehr deutlich: die online Vorlesungen zu den Modulen sind zwar wie im Bachelor weiterhin freiwillig, aber bereits in mehreren Modulen wurden Prüfungsleistungen ohne die Teilnahme kompliziert. In den Präsenzen werden beispielsweise Themen für Referate oder Gruppen ein- und zugeteilt, so dass es schwer ist, ohne diese Informationen arbeiten zu können. Da es aber ein Masterstudium ist, finde ich den erhöhten Aufwand absolut gerechtfertigt. 
     
    In Teil 1 der KÜ haben wir begonnen, eine kompetenzorientierte Prüfung zu erstellen. Wir durften  auch Prüfungen samt Erwartungshorizont nutzen, die wir bereits für die Arbeit erstellt haben, und glücklicherweise habe ich gleich mehrere in petto, so dass ich mir eine passende aussuchen konnte. Für die Teilnehmer, die auf kein Material zurückgreifen können, bedeutet dieser Teil allerdings schon erhöhten Aufwand, denn allein mit der Neukonzeption einer Prüfung kann man locker mehrere Tage zubringen. Das Format der Prüfung - schriftliche Klausur, mündliches Prüfungsgespräch oder praktische Prüfung bzw. Simulation - ist freigestellt.
     
    In der Zeit bis zur KÜ Teil 2 (diese soll ca. 4 Wochen später stattfinden) müssen wir nun eine Kompetenzmatrix erstellen, in der jede einzelne Frage (oder Prüfungsaufgabe) darauf geprüft wird, welche Kompetenzen damit gefördert werden. Außerdem gehört eine curriculare Verortung und Lernziele ebenfalls zu der Prüfungsleistung, die wir bis zwei Wochen vor KÜ Teil 2 beim Modulverantwortlichen abgeben müssen. In der KÜ Teil 2 haben wir dann 15 Minuten Zeit, unsere Prüfung samt Ergebnis zu präsentieren. Und damit ist dieses Modul ein ziemliches Brett, denn das ist alles sehr aufwändig. 
     
    Außerdem gehört KUP zu einer Reihe von Modulen, die thematisch aufeinander aufbauen: Die Inhalte der Module Diagnostik und Förderung, KUP, Didaktik der beruflichen Fachrichtung Pflege sowie die Praxisstudien sollen nicht umsonst in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden. Und sie sind eine inhaltliche Fortsetzung der pädagogischen Module im Bachelor. Das alles ist sehr durchdacht und gefällt mir gut. 
     
    Ich schwanke also sehr zwischen "Das Studium ist toll" und "Es soll vorbei sein, ich will nur noch Motorrad fahren".😀😉 Denn abgesehen von KUP bearbeite ich noch andere Module, aber dazu in an anderer Stelle.
     
    In diesem Sinne: Haltet durch! 😎
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
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