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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Die ersten Tage auf dem Schlachtfeld
     
    ... waren erst mal unspektakulär (zumindest, was Corona betrifft), aber trotzdem gut!
    Skurril ist ,dass ich mich kaum eingewöhnen muss. Zum einen scheint Pflegen wie Fahrradfahren zu sein, man verlernt das einfach nicht. Die Intensivstation macht da keine Ausnahme. Von Anfang an war es so, als wäre ich nie weg gewesen, während meine Sozialisation als Lehrkraft dagegen noch in den Kinderschuhen steckt. 
    Das ist ganz schön verrückt. Ich habe mich total gefreut, viele Kollegen wiederzusehen. Die Geräuschkulisse, die Gerüche, die Sprache, die Witze, alles war vertraut. Natürlich habe ich manches gesucht und einiges nicht gewusst, aber alle waren total hilfsbereit und sofort da, wenn ich Fragen hatte.
     
    Was mir gefehlt hat:
    - Die Arbeit im Team. Natürlich sind wir in der Schule auch ein Team, aber den Hauptteil der Arbeit, der Unterricht, macht man alleine. Das ist nun wirklich ganz anders auf einer Intensivstation, auf der man sehr angewiesen ist auf seine Kollegen und die Ärzte.
    - Der Humor. 💣 Wenn man von einer Intensivstation kommt, fällt man unter Pädagogen schon mal unangenehm auf. 😈
    - Die Art, wie man auf einer Intensivstation sein Gehirn benutzen muss, und zwar am besten schnell. Man muss Dosierungen von Medikamenten berechnen (wenn eine zweiprozentige Lösung eines Medikaments mit 7,5ml pro Stunde läuft, wie viel mg bekommt der Patient dann pro Stunde) oder etwas hervorkramen, was man womöglich vor Jahren mal gelernt hat, weil es relevant für Patientenbeobachtung ist.
    - die Nähe zum Patienten. Nicht umsonst heißt es "Intensiv"-Pflege. Eben weil man sehr nah dran ist.
    - dass man nie weiß, was der Tag bringt. Es kann immer alles und nichts passieren, während Tage in der Schule ziemlich genau planbar sind.
     
    Was mir nicht gefehlt hat:
    - der Schichtdienst. Es ist, als würden andere über mein Leben bestimmen. Man muss sich da komplett anpassen. Und was es für Auswirkungen auf dem Körper hat, ist einfach gruselig. Ich bin schon nach ein paar Tagen dauermüde. (Und dass, obwohl man auf dieser Station schon allein durch die Größe viele Freiheiten in Bezug auf Wünsche hat!)
    - der Schichtdienst
    - die Müdigkeit
    ...
     
    Zum Schlachtfeld selbst ist zu sagen, dass das Krankenhaus zur größeren Sorte gehört mit ca. 1500 Betten und allen medizinischen Fachabteilungen. Da sich Intensivbetten anteilig an der Gesamtbettenzahl berechnen (früher waren das tatsächlich mal 5%), hat dieses Haus also verschiedene Intensivstationen mit unterschiedlichen Fachrichtungen.
    Da geplante Behandlungen verschoben werden, sind Kapazitäten frei, und es wurden verschiedene Normalstationen extra für Corona Patienten bereit gestellt. Außerdem gibt es eine große Überwachungsstation für Corona Patienten, auf der auch die Verdachtsfälle behandelt werden.
     
    Meine Intensivstation hat 22 Betten, die aus zwei baulich voneinander getrennten Bereichen aus 10 und 12 Betten besteht. Hier werden Patienten nach großen Operationen, Hirnblutungen oder schweren Unfällen mit allen nur denkbaren Organersatzverfahren behandelt.
    Diese Patienten kommen natürlich trotz Corona, und zwar ungeplant. Durch die bauliche Trennung hat man einen eigenen Corona Bereich. Die Pflegekräfte und Ärzte teilen sich in jeder Schicht in verschiedene Bereiche ein, wobei man sich dann eben für den Corona Bereich komplett in Schutzkleidung begibt. Zur Kommunikation mit den anderen außerhalb des Bereichs gibt es ein Funkgerät und selbstverständlich Telefon. 🙂
     
    Ich habe gleich eigene Patienten betreut, aber keine Corona Patienten. Die Arbeit ist so ziemlich die gleiche wie vor Corona, nur dass die Schichtbesetzung zur Zeit viel höher ist als noch 2017. Ehrlich gesagt ist das ziemlich absurd. Auch damals hatten die Patienten schon ansteckende Krankheiten (Influenza, Tuberkulose, etc.), aber es hat niemanden interessiert, wie es Pflegekräften und Ärzten damit geht.
    Überhaupt geht es das erste Mal seit Jahren nicht um Profit oder Prestige, das ist wirklich auffällig anders. Es geht tatsächlich um die Patienten, und das erste Mal, seit ich Krankenschwester bin, auch um die Menschen, die mit den Patienten arbeiten. Mein Arbeitgeber ist schon sehr deutlich um das Personal bemüht, das macht sich an vielen Stellen bemerkbar. Es gibt sogar ein spezielles Seelsorgeangebot, betriebsärztliche Untersuchungen und "Care-Päckchen" mit Getränken und Snacks. ❤️
     
    Ich wünsche mir wirklich sehr, dass das auch nach Corona so bleibt und dass man sich nicht wieder für jede Minute rechtfertigen muss, in der man nicht effizient war.
     
    Ansonsten ist dieser Ort erfrischend "unpanisch". Während die halbe Welt neuerdings aus Virologen zu bestehen scheint, anstatt wie früher aus Bundestrainern, ist hier niemand übertrieben paranoid. Vorsichtig natürlich, aber ohne Panik.
     
    In unserer Region sind die Fallzahlen noch nicht so hoch, daher haben wir noch Kapazitäten frei... warten aber auf das, was kommt. Und sind vorbereitet.
     
    Bis bald
    Silberpfeil
     
  2. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Eigentlich arbeite ich seit einem Jahr als Fachpraxislehrerin für Pflege und nur noch ein Wochenende pro Monat im Krankenhaus.
    Nach fast 10 Jahren Intensivstation habe ich mich Ende 2017 auf eine IMC (das ist eine Überwachungsstation, angesiedelt zwischen Intensiv- und Normalstation) versetzen lassen, da das mit meinem Fernstudium besser vereinbar war.
     
    Eigentlich sollte ich heute,1.04.2020, als Klassenlehrerin mit einem neuen Kurs in die generalistische Pflegeausbildung starten. Dafür haben wir an unserer Pflegeschule in den letzten Monaten ein schulinternes Curriculum entwickelt und die praktische Ausbildung organisiert. Beides umfasst viel mehr als die vorherigen Pflegeausbildungen, da die "Pflege von Menschen aller Altersstufen" sowohl in der Theorie als auch in den praktischen Einsätzen berücksichtigt werden muss.
     
    Und dann krempelte Corona unser aller Leben komplett um. Die Schule wurde bis auf weiteres geschlossen und wir Lehrkräfte sollten im Homeoffice arbeiten, Überstunden und Resturlaubstage abbauen.
    Das fiel mir sowieso schon schwer, denn besonders durch meine Zeit auf Intensivstation bin ich es gewöhnt, mittendrin zu sein. Zu meinen Überlegungen kamen dann noch diverse Pressemitteilungen und Erzählungen von ehemaligen Kollegen, dass Pflegekräfte, die bis dato nichts zu tun hatten mit Intensivpflege, auf Beatmungsgeräte eingewiesen und "geschult" wurden, um Covid-Patienten zu pflegen.
    Kollegen, die sich auskennen, sträuben sich an dieser Stelle die Haare. Natürlich will man vorbeugen, aber Intensivpatienten oder solche mit Lungenversagen haben hochkomplexe Krankheitsbilder, die man nicht einfach mit einer Einweisung in ein Gerät beobachten und pflegen kann.
    So kam ich zu meiner Entscheidung, an meiner Schule für vorerst einen Monat unbezahlten Urlaub zu nehmen.
     
    Und statt meinen neuen Ausbildungskurs zu starten, wird heute mein erster Tag auf  in Vollzeit auf meiner alten Intensivstation sein. Ich habe diese Tätigkeit so lange ausgeübt, dass ich trotz der Pause eine Hilfe sein kann.
     
    Abgesehen davon glaube ich, hoffe ich, dass diese Krise das Berufsbild Pflege verändern wird. Ob im positiven oder im negativen wird sich zeigen.
    Es wird für meine Tätigkeit als Fachpraxislehrerin unglaublich wichtig sein, diese Entwicklung mitzuverfolgen. 
    Vielleicht wird es ein Thema für meine Bachelorarbeit.
     
    Über all diese Themen schreibe ich in meinem Erfahrungsbericht  und freue mich wie immer sehr über Kommentare und Likes. 🙂☀️
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
    Edit: Ich bin nicht sicher, ob „Intensivtagebuch“ ein geschützter Begriff ist. Daher habe ich den Titel geändert und entschuldige mich ausdrücklich.
  3. Silberpfeil

    6.Semester
    Achtung, dieser Blogeintrag hat überhaupt gar nichts mit dem Corona Virus zu tun, sondern dient rein der Unterhaltung... sofern man mein Gemecker unterhaltsam findet.🤦‍♀️😈
     
    Ganz ehrlich... viele Aspekte und Blickwinkel des Gender - also der Geschlechtsidentität - habe ich erst im Studium gelernt. Ich bin Krankenschwester, und Menschen hatten vorher einen Penis, eine Vagina oder mehrere Geschlechtsorgane oder wurden mit dem falschen Geschlecht geboren. Dazu hatten sie entsprechende Verhaltensweisen oder auch nicht.
     
    Dass es Rollenkonflikte gibt oder mannigfaltige politische Benachteiligungen, war mir klar.
    Gesundheitsbezogene Unterschiede habe ich dann im Studium gelernt und finde das auch unglaublich interessant. Hierzu zählen zum Beispiel die höhere Sterberate männlicher Säuglinge, dass Männer öfter Herzkrankheiten haben als Frauen, dass das gesundheitsbezogene Verhalten von Männern anders ist als das von Frauen oder dass Männer anders medizinisch behandelt und beraten werden als Frauen.
     
    Was mich allerdings wirklich verrückt macht, ist dieser Wahnsinn über das sogenannte gendern von Texten.
    Ich versuche gerade, die Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement zu gendern. So wurde schon aus "Mitarbeitergespräche" - "Personalgespräche" (es gab eine längere Denkpause zum Thema, ob das das gleiche meint). 🙄
     
    Die genderkorrekte Form von "Mitarbeiter" müsste ja eigentlich "Mitarbeitende" sein. Und von Arbeitnehmer? Arbeitnehmende? 🙄Und ist Führungskraft genderkorrekt?
     
    Als ich dann das Mutterschutzgesetz zitiert habe, war ich bei der Frage, ob es korrekt ist, wenn da steht: "Eine Frau...". Müsste es nicht heißen "ein Mensch"? 😴😁
     
    Ich verstehe einfach nicht, wie so eine Erbsenzählerei zur Gleichstellung beitragen soll. Mir geht es einfach nur auf den Keks!
     
    Entschuldigung fürs Meckern.❤️ Ich gehe jetzt ein paar Kilometer laufen. 
     
    Bleibt alle gesund!
    Silberpfeil
  4. Silberpfeil
    Auch meinen Alltag hat Corona einmal kräftig durchgerüttelt. Meine Schule wurde bis vorerst 18.04. geschlossen, und es gibt eine Regelung meines Arbeitgebers bezüglich Überstundenabbau, Urlaub und Homeoffice.
     
    Ich bin also mit meinen Unterrichtsmaterialien ins Homeoffice gezogen... und sah mich meinem Endgegner gegenüber. Natürlich habe ich schon oft in meinem Büro gearbeitet und bin hier meistens sogar produktiver als in unserem 3`er Büro in der Schule. Außerdem wohnen wir auf dem Land und können kilometerweit spazieren oder in den Garten gehen, ohne einem Menschen zu begegnen.
     
    Aber hier zu sitzen und zu warten, bis die Krise vorüber zieht, während ich eigentlich aktiv etwas tun könnte... das ist der eigentliche Endgegner. Und da ich ja immer noch ein Wochenende pro Monat am großen Klinikum in der Nähe arbeite, habe ich nach einigen Überlegungen dort angerufen.
    Nun werde ich im April unbezahlten Urlaub in der Schule nehmen und Vollzeit auf Intensivstation arbeiten. 👩‍⚕️
     
    Bis dahin arbeite ich an meiner Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement. Bevor die Unibibliothek geschlossen wurde, habe ich mir noch Literatur geholt und komme gut voran. Ich habe ca. die Hälfte geschafft.
    Es ist die letze Hausarbeit vor der Bachelor Thesis, und ich will sie so schnell wie möglich vom Tisch haben, um den Kopf für die Themenfindung frei zu haben.☀️
     
    Mal sehen, ob ich im April schon anfangen kann mit dem Modul "Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetzes". Die Klausur steht Mitte Juni an.
    Zur Zeit ist es an der HFH möglich, einige Klausuren online zu schreiben. Mich betrifft das aktuell noch nicht, aber ich bin sehr gespannt, ob sich das etabliert. Man kann wohl die Klausurfragen in einem bestimmten Zeitfenster online bearbeiten. Ich werde berichten, wenn ich mehr weiß.
     
    Passt alle auf Euch auf!
    Silberpfeil
  5. Silberpfeil
    Am Wochenende stand endlich mal wieder eine Komplexe Übung an. Nicht, dass ich meine Wochenenden nicht lieber zuhause verbringen würde. 🙂 Aber es war auch mal wieder schön, meine Lerngruppe zu treffen. Wir kommen aus so verschiedenen Ecken Deutschlands, dass wir uns abseits der Präsenzen nicht sehen, bis auf die zwei Hamburger.
     
    Spannend ist, dass wir zusammen eine Entwicklung gemacht haben. Zum einen hatten nicht alle (mich selbst eingeschlossen) zu Beginn des Studiums Unterrichtserfahrung, und da sind wir natürlich rein gewachsen.
    Außerdem haben zwei meiner Kommilitoninnen Babys bekommen, beide Ende des 4. Semesters. Ich finde es absolut bewundernswert, wie sie das alles unter einen Hut bekommen. Babybetreuung ist ja kein Ponyhof. Das Pubertier meines Mannes ist da eher nicht mehr so betreuungsintensiv. 😉😉😁
    Allerdings drehte sich ein Teil der Gespräche sehr um Geburt, Vorher/Nachher, körperliche Veränderungen usw, was nach zwei Stunden doch eher 🙄😴 ist.
     
    Das Thema der Präsenz war "Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess". Die Studienbriefe handelten von verschiedenen Gruppen und eben deren Besonderheiten im Behandlungs- und Betreuungsprozess. Beispiel: der Studienbrief "Gender" handelte von gesundheitlichen Unterschieden bei Männern und Frauen (die Sterberate männlicher Säuglinge ist höher, Männer haben häufiger Herzkrankheiten, Frauen häufiger psychische Krankheiten, usw). Die Themen der anderen Studienbriefe war Alter, Migration, Menschen mit Behinderung und Jugend.
    Studienleistung war, in Gruppen- oder Einzelarbeit ein Behandlungs- oder Betreuungskonzept für eine Zielgruppe seiner Wahl zu entwickeln. Wir arbeiten ja absolut selbstgesteuert, und je mehr Freiheiten uns gelassen werden, umso besser und produktiver wird es.
    Die Dozentin hat uns das ermöglicht und sich zurückgezogen, war aber jederzeit ansprechbar. So hatten wir am Ende 3 fertige Konzepte von 5 Personen zu präsentieren, was auch wirklich Spaß gemacht hat.
    Eine Kompetenz, die ich im Studium gelernt habe, ist definitiv das Halten von Präsentationen.
     
    In Bezug auf meinen letzten Eintrag, in dem es darum ging, dass es für Hausarbeiten bzw. den Zeitaufwand dafür zu wenig CP`s gibt, muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich dafür für dieses Modul deutlich weniger Stunden gebraucht habe als veranschlagt. Die Studienbriefe lasen sich leicht runter, bzw. quer lesen ging auch an manchen Stellen. 🙂 Und natürlich haben wir alle für unsere Präsentationen Themen genommen, in denen wir uns ohnehin gut auskennen. 
     
    Abseits der Präsenz musste ich  mir dieses Mal in Hamburg ein Hotelzimmer suchen, da meine Freundin Nachtdienst hatte. Tatsächlich habe ich nahe der HFH eine tolle Unterkunft gefunden, die sogar eine Miniküche im Zimmer hat (so dass man nicht gezwungen ist, Essen zu gehen), und im Keller gibt es einen Fitnessraum.
    Seit ich vor einem Jahr wieder mit Sport begonnen habe, den ich ab Beginn des Studiums vernachlässigt hatte, bin ich ein großer Fan von Kraftsport geworden und liebe Hanteltraining und schwere Gewichte.
     
    Mein Mann sagt, wenn es so weitergeht, muss ich die Bierkisten rein tragen. 😉😁💪
     
    Nun werde ich mich um die letzte Hausarbeit im Modul "Betriebliches Bildungsmanagement" kümmern. Mein Themenwunsch dafür ist genehmigt worden.
    Aber erst ab morgen! Heute ist Sonntag und es wird gefaulenzt!
     
    Euch auch einen lazy Sunday! ☀️
    Silberpfeil
     
  6. Silberpfeil
    Nachdem ich im Januar Influenza-bedingt nicht viel geschafft habe für das Studium, hatte ich gestern einen sehr produktiven Tag. Für das letzte Hausarbeitsmodul hatte ich nicht nur einen Geistesblitz für ein Thema, sondern ich konnte auch gleich noch eine vorläufige Gliederung erarbeiten und mir eine Dateivorlage in Word erstellen (ohne Word zu töten 😉😉😁 ) 
     
    Die Hausarbeiten sind meiner Meinung nach der größte Zeitfresser des Studiums und nicht zu unterschätzen. Im nachhinein bin ich sehr froh, dass ich keine einzige aufgeschoben habe. Der Reiz ist groß, denn meldet man sich zu Beginn des Semesters zur Hausarbeit an, liegt der Abgabetermin noch sechs Monate entfernt.
    In diesen sechs Monaten hat man aber noch andere Prüfungsleistungen zu erbringen, die Studienbriefe für das Modul zu lesen, ein Thema zu finden, Literaturrecherche zu betreiben, und dann kommt noch die "Kleinigkeit" des Schreibens selbst.
     
    Bei mir sah das so aus:
    * 2. Semester, Modul Pädagogische Psychologie: als Thema hatte ich mir die Förderung von Leistungsmotivation ausgesucht.
    Da dieses die erste Hausarbeit war, kam an Aufwand hier noch einiges oben drauf: sich mit Formalien und dem Schreibvorgang einer Hausarbeit auseinandersetzen, Beschaffung von Literatur - ich habe hier die örtliche Unibibliothek entdeckt. Dieses war eine der wichtigsten Entdeckungen des Studiums, aber aufgrund der Entfernung, Parkplatzsituation und Größe auch echter Aufwand. ( ein Besuch dort inklusive Fahrt und Recherche dauert locker drei Stunden)
    Für alle, die berufsbegleitend ein Erststudium ableisten, ist das nicht mal eben in einer halben Stunde gemacht.
     
    * 3. Semester, Modul Berufliche Identität und professionelles Handeln in Pflegeberufen: ich muss es leider so lapidar schreiben: in meiner Hausarbeit ging es um irgendwas mit Pflege. Die Klausurmodule in dem Semester (Soziologie und Empirische Methoden) haben mich zeitlich so eingespannt, dass ich danach so wenig Zeit für das Modul hatte, auf das ich mich eigentlich gefreut habe. Also habe ich schnell recherchiert, schnell geschrieben und leider auch schnell wieder vergessen. Es gab hier auch keine Note, sondern "bestanden".
     
    * 4: Semester, Modul Fachdidaktik Sozialkunde: eigentlich super interessant und praxisrelevant, geht es doch hier um die Feinheiten politischer Bildung. Hier habe ich von allen Hausarbeiten den größten Aufwand betrieben und einen Unterrichtsentwurf zum Thema "Pro & Kontra Pflegekammer Niedersachsen" geschrieben. Insgesamt hat das geschlagene drei Monate gedauert, in denen ich in Italien am Strand Fachbücher gelesen und zuhause bei 30° Celsius am Schreibtisch geschwitzt habe. Note: 1,7. Ein bisschen wurmt mich das immer noch.
     
    * 5. Semester, und hier wurde es wirklich knapp, denn es waren gleich zwei Hausarbeiten zu schreiben, zusätzlich zu zwei Klausuren und zwei Lehrproben. Zum einen musste zu einer Lehrprobe nach Wahl eine Analyse geschrieben werden (hat der Unterricht so geklappt wie im Entwurf geplant), und im Modul "Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege" steht ebenfalls eine Hausarbeit an. Diese Studienbriefe waren thematisch sehr offen, so dass man auch hier als Thema "irgendwas mit Pflege" wählen kann. Ich hatte mich für das Thema "Smalltalk in der Pflege" entschieden, um daraus perspektivisch einen Thementag in der Schule zu machen. So hatte dieses leider sehr schwammige Modul, dessen Mehrwert mir anfangs nicht klar war, für mich doch noch ein gutes Ergebnis. (Auch wenn ich die Note noch nicht habe, aber ich habe etwas gelernt.)
     
    Ich kann nur jedem ans Herz legen, nach Möglichkeit keine Hausarbeit aufzuschieben. Denn am Aufwand des 5. Semesters kann man gut sehen, dass es im Prinzip nicht möglich ist, "nebenbei" eine aufgeschobene Hausarbeit nachzuholen.
     
    So starte ich nun fristgemäß im 
    * 6. Semster mit der Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement. Das Thema muss noch genehmigt werden. Diese möchte ich so schnell wie möglich fertig haben, denn im Juni folgt die letzte Klausur. Mein Plan ist, nach dem Urlaub dann mit der Bachelorthesis loszulegen.
     
    Meiner Meinung nach ist die "Ausbeute" von 7 CP (die ja auch einen zeitlichen Umfang darstellen) für die Hausarbeitsmodule viel zu mager. Ich hätte mir außerdem zu Beginn des Studiums ein Seminar gewünscht, in dem es um das Erstellen von Hausarbeiten, Literaturrecherche und Themenfindung geht. Denn eigentlich haben Hausarbeiten einen großen Lerneffekt, da man sich mit einem Thema auseinandersetzen kann, für das man sich besonders interessiert. So habe ich viel darüber gelernt, meine Frustrationstoleranz zu erhöhen. 🙄 
     
    Auch bei mir hatte sich im letzten Monat eine gewisse Studienmüdigkeit breit gemacht. Es mag daran liegen, dass es nicht viel pädagogische Inhalte zu bearbeiten gab. Die Hausarbeit in den Startlöchern gibt mir wieder Auftrieb.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
     
  7. Silberpfeil

    Allgemeines
    Hallo!
     
    Sehr häufig werde ich auf allen möglichen Kanälen angeschrieben und nach Altklausuren gefragt. Daher my two Cents zu dem Thema.
     
    Die HFH stellt im Webcampus Altklausuren oder Probeklausuren zur Verfügung. Sie helfen dabei, sich an die Fragestellungen zu gewöhnen und mögliche Antworten kennenzulernen. Das Spektrum, in dem sich die möglichen Antworten bewegen können, ist meistens ziemlich groß.
    Die Blätter mit den Klausurfragen darf man nach der Klausur behalten.
     
    Vielleicht war ich echt naiv, weil ich früher nicht mal auf die Idee kam, die Fragen zu veröffentlichen.
     
    Natürlich testen Klausuren nur zum Teil gelerntes Wissen ab. Sie testen auch „nebenbei“ Sprachverständnis, Umgang mit Prüfungssituationen, zeitliche Planung usw. Und natürlich sind auch Noten und Bewertungen  niemals objektiv, können sie gar nicht sein.

    All das ist Bestandteil der Module Allgemeine Pädagogik und Schulpädagogik.
    Irgendwie muss Wissen „nachgewiesen“ werden. Vor dem selben Problem stehen wir als Lehrkräfte auch, wenn wir uns überlegen müssen, mit welcher Leistung die Schüler das Gelernte zeigen sollen. 
     
    Sich Altklausuren besorgen zu wollen in der Hoffnung, dadurch weniger lernen zu müssen, ist als angehende (oder bereits unterrichtende) Lehrkraft ziemlich absurd.
    Wie rechtfertigt man dann die Klausuren und Leistungsnachweise, die man selbst von den Schülern verlangt?🙄
     
    Man lernt ja nicht nur für das Modul, sondern auch aus den Klausurfragen selbst: die Formulierung, Nutzen von Operatoren, die Abfolge von Schwierigkeitsgraden... als Lehrkraft lernt man aus Klausuren gleich mehrfach. 😉
     
    Von daher: Nein, ich habe keine Altklausuren. 🙂
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil 
  8. Silberpfeil
    Nein, ich überlege mir keine neuen beruflichen Perspektiven 😉, sondern wurde von selbiger lahm gelegt.  😰 Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in meinem Leben so hohes Fieber hatte. Leider ist auch mein IT-Mann nicht davon verschont geblieben. Unser Husten klingt teilweise so heftig, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Hunde aus der Nachbarschaft antworten würden. 😐
     
    Insofern lag das Studium die letzen 10 Tage brach. Die Hausarbeit müsste ich noch mal Korrektur lesen und noch ein Zitat einfügen, und die Studienbriefe für das Modul Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess sollte ich auch langsam weiterlesen. Dafür steht eine Komplexe Übung im Februar an. Aber beides ist zu schaffen.
     
    Außerdem steht im Februar eine Komplexe Übung in Wissenschaftlichem Arbeiten an. Bis dahin soll man sich bereits Gedanken gemacht haben über das Thema seiner Bachelorarbeit.
    Eine grobe Richtung weiß ich schon länger. Sobald ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann, werde ich Literaturrecherche betreiben.
    Außerdem versuche ich, mich deshalb nicht allzu verrückt zu machen, sondern es wie eine größere Hausarbeit zu behandeln.
     
    Die Erfahrung mit den Hausarbeiten hat mir zwei Erkenntnisse gebracht: 
    1. Perfektionismus blockiert nur. Schraubt man seine Ansprüche runter, kommt man besser in einen Flow.
    2. Perfektionismus blockiert nur.
    😁
     
    Und ehrlich gesagt freue ich mich einfach auf das Fertig werden, denn es ist doch ganz schön viel Plackerei.
     
    Bleibt alle gesund!
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  9. Silberpfeil
    Wenn`s einmal läuft, dann läuft es... das passt sowohl zur Hausarbeit, als auch für das Jahr 2019.
     
    Da mein Mann krank geworden ist (Erkältung), hatte ich Zeit, mich um die Hausarbeit zu kümmern. Nachdem mich das Thema Gefühlsarbeit leider nur noch frustriert hat, habe ich noch mal alles auf Null gestellt, mir ein neues Thema gesucht (Smalltalk als Pflegeintervention) und bin nach der Absprache mit dem Modulverantwortlichen, die erfreulich schnell ging, neu gestartet. Und auf einmal lief es... ich habe in der Unibibliothek viel Literatur gefunden und bin schon zur Hälfte fertig. Sogar formatiert habe ich schon, ganz ohne etwas kaputt hauen zu müssen. 😁😉
    Die Hausarbeit schließt dann das letzte Modul des 5. Semesters, so dass sich ein Rückblick auf 2019 anbietet.
     
    Studium: 4. und 5. Semester
    In den Klausurmodulen habe ich nun schon Routine. Ich weiß ziemlich genau, wie ich mir die Studienbriefe zeitlich einteilen muss, damit ich zum Termin startklar bin. Die Lernmethoden habe ich jedoch nach Bedarf variiert: mal gab es Online-Lernkarten, die aber eher Zusammenfassungen der Kapitel enthielten, mal real-life-Papp-Karten 😉, mal Mindmaps, je nachUmfang des Stoffs. Drei Klausuren habe ich geschrieben, das letzte Ergebnis steht noch aus.
     
    In beiden Semestern zusammen habe ich 3 Hausarbeiten geschrieben, bzw. stelle die 3. gerade fertig. Da bin ich zwiegespalten: Einerseits machen mir gerade die Hausarbeiten riesig viel Spaß, und der Nutzen ist groß. Ich versuche, Themen zu wählen, die auch relevant für den Unterricht sein können, und für mich selbst hat es viel größeren Mehrwert, mich intensiv mit einem Thema zu befassen, als für eine Klausur zu lernen.
    Andererseits ist die Themenfindung jedes Mal wieder ein Krampf. Die HFH sollte hier ein Tutorial anbieten, denn ich bin nicht die Einzige mit diesem Problem. Im Prinzip bekommt man die Anweisung: Schreib eine Hausarbeit, such Dir selbst ein Thema. Und dann steht man da wie ein Fahranfänger vor einem Porsche und weiß nicht mal, wie man die Tür auf bekommt.
     
    Es gab pro Semester jeweils eine Komplexe Übung. Thematisch spannend waren beide, aber die Dozenten hätten unterschiedlicher nicht sein können. Beide KÜ`s haben mir inhaltlich trotzdem viel gebracht, und ich nutze das häufig im Unterricht. Das beste war aber, meine Kommilitonen mal wieder zu treffen, denn es wird nicht mehr viele Gelegenheiten geben. Und leider wohnen wir sehr weit auseinander.
     
    Das wohl größte Thema des Studiums stand im 5. Semester an: das Hauptpraktikum und die Lehrproben. Unfassbar, dass das vorbei ist. Es fühlt sich auch schon an, als wäre es richtig lange her. Dabei war es mal für mich eine der größten Hürden des Studiums.
    Es hat mir persönlich viel gebracht und mich verändert, das geschafft zu haben. Heute denke ich bei vielen Sachen: "nicht halb so schlimm wie eine Lehrprobe." 😁 Ich habe gelernt, meinen eigenen Fähigkeiten mehr zu vertrauen, und dass kaum eine Hürde zu groß ist, dass man sie nicht mit Willen und Vorbereitung schaffen könnte. Von dem Gefühl danach, es geschafft zu haben, zehre ich immer noch.
     
    Insgesamt muss ich sagen, dass ich mehr Lernkompetenzen dazu gewonnen habe. Ich kann mich noch besser organisieren, Frust besser überwinden, und dem Perfektionismus habe ich auch abgeschworen mittlerweile. 
     
    Job:
    Das Jahr 2019 startete mit einem Jobangebot meiner Schule, an der ich als Dozentin freiberuflich unterrichtete. Der komplette Wechsel vollzog sich dann zum 1.5., im Krankenhaus bin ich seitdem noch zwei mal im Monat.
    Mit dem Jobwechsel veränderte sich auch mein Alltag grundlegend. Kein Schichtdienst mehr, bis auf eins im Monat keine Wochenenden und keine Feiertage. Dadurch wurde mein Leben nicht nur viel planbarer, sondern ich fühle mich nicht mehr fremdbestimmt und entdecke völlig neue Dinge. Zum Beispiel, dass ich eigentlich ein Frühaufsteher bin. 🙈 So etwas geht einfach verloren, wenn man drei Schichten arbeitet.
    Die Arbeit an der Schule ist einfach großartig. Dazu gehört natürlich der Unterricht, aber auch die Begleitung der praktischen Ausbildung. Dazu besuchen wir jeden Schüler ein mal pro Praxisblock auf Station, und da ich nun  mal ein Praktiker bin, genieße ich das sehr.
    Ich habe schon sehr viele Unterrichtsthemen neu erschlossen. Dabei hilft mir meine 11 jährige Berufserfahrung sehr weiter, so dass ich oft fachlich nicht viel recherchieren muss. Ich muss mir dann überlegen, wie ich die Themen didaktisch so aufbereite, dass die Schüler einen möglichst guten Zugang haben. Dabei habe ich zum Glück viel Hilfe von meinen Kollegen.
    Scheint aber so schlecht nicht zu laufen.😁Ich mag einfach die Schüler und fühle mich mit ihnen wie "unter Kollegen".
    Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass mir die Arbeit auf Station so fehlen könnte. Ich war selbst am meisten überrascht, aber es ist ein super Gefühl, einmal im Monat die blauen Funktionsklamotten anzuziehen und Krankenpflegerin zu sein!
     
    Privates:
     Das allerbeste 2019: Ich habe meinen IT-Mann geheiratet! ❤️ Ohne seinen Support in jeder Lebenslage wäre ich nie so weit gekommen! Unsere Hochzeit fand bei traumhaftem Wetter in unserem Garten statt, und danach ging es in die Flitterwochen nach Italien.
     
    Zusammen haben wir im Februar angefangen, die müden Knochen mit Lauftraining in Schwung zu bringen. Ziel war, bis Herbst 10km zu laufen, gestartet sind wir bei 2km. Die 10km haben wir allerdings schon im Juni geknackt. 😀 Seit September gehe ich wetterbedingt ins Fitnessstudio und habe meine Begeisterung fürs Krafttraining entdeckt. 💪 Dank meiner neuen Arbeitszeiten kann ich vor der Arbeit in die Muckibude gehen. Das klappt drei mal die Woche.
    Außerdem waren wir 2019 auf ziemlich vielen tollen Konzerten, von Hip Hop bis Geknüppel (was eher mein Zuhause ist 😉).
     
    Vor allem: Niemand von meinen Lieben ist 2019 krank geworden, und wir mussten zu keiner Beerdigung gehen! Wir hatten durchaus schon andere Jahre, deshalb bin ich dafür besonders dankbar! 
    Und für meine eigene Gesundheit und für die meines Mannes, die es uns erlaubt, 70 Stunden pro Woche zu arbeiten / zu studieren, Sport zu treiben, und trotzdem noch genug Energie zu haben, um auf Konzerte zu gehen!
     
    Denn das fühlt sich nicht an wie eine Last, sondern wie ein Privileg! ❤️
    Und das ist auch das Einzige, was ich mir für 2020 wünsche!
     
    Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Silberpfeil!

  10. Silberpfeil
    Pünktlich zu Weihnachten hat der Postbote die Studienbriefe für das 6. Semester gebracht. Das schöne am Bloggen ist, dass man so unglaubliche Dinge dann auch mal ausgeschrieben sieht. 6. Semester! 🙊🙉
     
    Die Module sind:
    - Betriebliches Bildungsmanagement, Studienleistung ist eine Hausarbeit.
    Die Studienbriefe sind mit "Einführung in die Personalentwicklung", "Methoden und Instrumente der Personalentwicklung", "Bildungsökonomie und Bildungscontrolling" und "Berufsausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich" betitelt.
     
    - Didaktische Nachbereitung der Lehrproben, Studienleistung ist eine Komplexe Übung. Es gibt einen Studienbrief, der eine Handreichung (vermutlich zur KÜ) beinhaltet.
     
    - Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetztes, Studienleistung ist hier eine Klausur.
    Die Studienbriefe befassen sich mit "Rechtliche Grundlagen der Berufsbildung und Berufsausübung", "Weiterbildungsgesetzen", "Arbeitsrecht und Sozialgesetzgebung" und "Rechte von Bevölkerungsgruppen in besonderer Lebenslage".
     
    - Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess, Studienleistung ist auch hier eine Komplexe Übung.
    Die Studienbriefe heißen "Alter", "Gender", "Migration", "Menschen mit Behinderungen" und "Jugendliche".
     
    Es sind aber noch nicht alle Studienbriefe fertig, so dass noch ein letztes letztes Päckchen kommen wird. 😉
     
    Obwohl ich noch zwei Hausarbeiten vor mir habe, habe ich schon eine Idee, in welche Richtung ich mit der Bachelor Thesis gehen möchte. Die Unibibliothek hat ein ganzes Regal voller nützlicher Literatur zu dem Thema.
     
    Da drängen sich leider schon jetzt die Überlegungen zum nachfolgenden Master auf, auch wenn ich noch gar nicht fertig bin.  Trotzdem weiß ich schon, dass ich gern einen forschungsorientierten Master studieren möchte, weil Berufsbildungsforschung mich einfach unglaublich interessiert.
    Für die Tätigkeit an der Schule ist es im Prinzip egal, welche Richtung der Master verfolgt. Pädagogische CP`s habe ich im Bachelor schon genug gesammelt.Und ich habe beschlossen, wenn ich schon den Aufwand eines Master Studiums in Kauf nehme, dann ist die wichtigste Voraussetzung, dass es mich interessiert - nicht dass er mir einfach "nur" beruflich nützt. Denn was mich im Bachelor am weitesten voran gebracht und meine Motivation bei Laune gehalten hat, war immer das Interesse an den Inhalten.
    Mein Mann unterstützt mich auch bei diesem Vorhaben. Ohne Support wäre das alles auch gar nicht möglich.
     
    Nun stellt sich natürlich die Frage, an welcher Hochschule ich den Master in Angriff nehmen werde. Es gibt verschiedene Optionen im Fernstudium, die aber alle ganz schön teuer sind. Der Studiengang Pädagogische Praxisforschung an der Alanus Hochschule hat mich ziemlich begeistert und ist auch mehr oder weniger gerade noch erschwinglich. Leider hat er aber ziemlich viele Präsenzzeiten, und die Hochschule ist weit weg von mir (ca. 400km). Und da ich für die Studiengebühren noch einen Nebenjob zu meinem Vollzeitjob brauche, um über die Runden zu kommen, ist es schon kaum noch realisierbar.
    Und ehrlich gesagt widerstrebt es mir, noch einmal 10 bis 15.000 in einen Master zu investieren, besonders bei dem Mangel an Fachkräften an Berufsschulen.
     
    Und dann gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, an einer Präsenzuni zu studieren. Einen Studiengang habe ich gefunden, der sogar in Teilzeit angeboten wird.
    Die Frage, die sich mir stellt, ist ob es nicht sogar vorteilhafter ist, gerade einen forschungsorientierten Master an einer Präsenzuni zu studieren.
     
    Letzen Endes wird es sich vermutlich dadurch entscheiden, ob ich einen Studienplatz an einer Präsenzuni bekomme.
     
    All das wird sich 2020 zeigen, wenn es denn so sein soll.
     
    Abgesehen vom Studium und dem Jobwechsel habe ich es 2019 geschafft, ziemlich regelmäßig Sport zu treiben und mir wieder eine ganz passable Form anzutrainieren.
    Das will ich 2020 auch auf keinen Fall vernachlässigen, eher noch optimieren.
     
    Ich bin kein großer Weihnachtsfan, aber zur Zeit habe ich meinen ersten Weihnachtsurlaub seit 19 Jahren. Den genieße ich sehr mit meinem Mann. Wir müssen beide erst wieder im neuen Jahr arbeiten. Ich wälze zwar Literatur für meine Hausarbeit, aber für meinen neuen Roman mit meiner liebsten Romanheldin Lisbeth Salander ist auch Zeit. 😊
     
    Euch allen schöne, stressfreie Tage. 
    And don`t forget to Rock`n Roll! 🤘
     
    Silberpfeil
     
  11. Silberpfeil

    5.Semester
    ... oder: die ewige Frage nach der Fragestellung.🙈
    Mal wieder ist eine Hausarbeit zu schreiben, und mal wieder ist die Hürde der Fragestellung so hoch, dass ich sie einfach nicht erklimmen kann.
    Und weil mich das im Moment sehr frustriert, muss ich heute einen Schimpf-Eintrag verfassen. 😈☠️
     
    Manchmal schiele ich neidisch auf die Blogs, in denen geschildert wird, dass sich der Schreiber (und weil das hier keine Hausarbeit ist, gendere ich nicht 😛 ) ein Thema unter mehreren aussuchen kann. Natürlich birgt das die Gefahr, dass ausschließlich Themen angeboten werden, zu denen man sich nicht aufraffen kann.
     
    Wir müssen selbst ein Thema und eine Fragestellung finden, und nun schon zum 4. Mal bereitet mir das schlaflose Nächte. Ein Thema, das mich interessiert, war schnell gefunden. Aber eine Fragestellung, die ich wissenschaftlich bearbeiten kann, will mir dazu partout nicht einfallen. 
    Vielleicht blockiert es mich auch, dass es mich ziemlich nervt, damit so unglaublich viel Zeit zu verbringen, die ich eigentlich gar nicht habe. Denn erfahrungsgemäß brauche ich für die Fragestellung länger als für das Schreiben selbst: Wenn ich erst mal begonnen habe und einen roten Faden sehe, ist das eigentlich der Teil, der mir am meisten Spaß macht.
    Aber ein Seminar zu Hausarbeiten im Allgemeinen gab es leider nicht, es ist eher ein learning by doing.
     
    Dann kommt die nächste Eskalationsstufe: Der Kampf mit Word. Ich verstehe einfach nicht, wie mir Seitenzahlen ab Seite 3 in meiner akademischen Entwicklung weiterhelfen können. Und ja: ich habe schon alle YouTube Tutorials gesehen. Ich kann Seitenumbrüche und neue Textabschnitte, und trotzdem schaffe ich es, auf allen Seiten eine 1 als Seitenzahl zu produzieren. Und natürlich könnte ich meinen IT-Mann fragen, aber es treibt mich einfach in den Wahnsinn, dass ich zwar lebensnotwendige Geräte bedienen kann, aber bei einem blöden Textverarbeitungsprogramm kapitulieren muss. 💀
     
    Bevor ich mich erneut in die frustrierende Suche nach der Fragen der Fragen stürze, ist noch die Klausur in Gesundheits- und Sozialpolitik fällig.
    Drückt mir die Daumen!
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  12. Silberpfeil

    5.Semester
    Diesen Blogeintrag schreibe ich eigentlich nur, um diese zwei Wörter im Titel schwarz auf weiß zu sehen. 😁
     
    Was hat mich dieses Hauptpraktikum schon vor Beginn des Studiums gedanklich beschäftigt: Wie soll das gehen neben einer Vollzeitbeschäftigung? Was erwartet mich da überhaupt? Wie finde ich einen Platz dafür? Was ist, wenn ich während des Praktikums feststelle, dass Unterricht doch nichts für mich ist?
     
    Fragen über Fragen, und dann war es mein Mann, mein IT- Boy, der dann die schlauen Sätze sagte: "Fang doch erst mal an. Wenn Du es bis dahin schaffst, findet sich ein Weg."
     
    Und genau so war es dann ja auch. Wenn man sich erst mal auf den Weg gemacht hat und auch nicht mehr zurück will, dann findet man Möglichkeiten. Einfach "machen" ist manchmal besser, als immer nur über "hätte/könnte/würde" zu grübeln. 
     
    Nun hat meine Schule die Praktikumsbescheinigung ausgefüllt, die Lehrproben sind gelaufen, und der Betreuer meiner Lehrproben hat mir die Rückmeldung gegeben, dass die Didaktische Analyse zu einer der Lehrproben bestanden ist. Und damit ist dieser große Brocken "Hauptpraktikum" tatsächlich abgeschlossen.💪🤘
     
    Wenn alles weiter so läuft, bin ich Ende nächsten Jahres fertig. 🙈
     
    So langsam wird es Zeit, sich über einen anschließenden Master Gedanken zu machen. 🙊🙉.. schrieb die mittelmäßige Realschülerin. 😀
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
  13. Silberpfeil

    5.Semester
    Nach der Hausarbeit ist vor der Hausarbeit. Zu einer der Lehrprobe muss eine Hausarbeit in Form einer didaktischen Analyse erstellt werden. Diese ist nun so weit fertig, bis auf noch einmal Korrektur lesen.
    Ich hatte die Hausarbeit nach der Lehrprobe verschoben, da im September erst mal die Klausur in Schulrecht und Schulorganisation anstand.
     
    Die Klausur habe ich mit einer 2,3 überstanden, was sehr überraschend ist, da ich bei einigen Fragen wirklich raten musste (und scheinbar lag ich richtig). Das lag nicht an mangelnder Vorbereitung, und umso mehr hat mich das geärgert. Einige Fragen waren so unverständlich gestellt, dass mir gar nicht klar war, wie ich antworten soll.
    Und nach dem Bundesdatenschutzgesetz zu fragen anstatt nach der DSGVO, fand ich auch nicht besonders fair.
    Aber okay, auch hier kommt ein Haken dran.
     
    Damit beläuft sich mein Punktekonto (nicht das in Flensburg) 😀 auf 96 ECTS. Wenn ich die Hausarbeit abgegeben habe und sie bestanden ist, kommen für die Schulpraktischen Studien (denn die bestehen aus dem Hauptpraktikum, den zwei Lehrproben und der Hausarbeit) 32  ECTS dazu... endlich dreistellig. 🤘
     
    Aber vorbei ist das 5. Semester damit noch lange nicht. Ich bin "nebenbei" mitten in der Vorbereitung für die nächste Klausur im Dezember, Gesundheits- und Sozialpolitik. Durchaus ein spannendes Modul, aber laaaange Studienbriefe und viel Stoff, auf dem man im Kopf "herumkauen" muss, um ihn zu verstehen.
     
    Dazu kommt das Modul "Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege". Hier geht es um verschiedene Anspekte aus der Pflegewissenschaft. Durchaus sehr spannend, aber ich habe mich schwer getan mit einem Hausarbeitsthema. Mir war nicht klar, was ich denn in diesem Modul eigentlich lernen soll... bzw. wo der Mehrwert für mich als Person und als Lehrkraft ist (Achtung: --> dieser Satz besiegelt meine pädagogische Sozialisation 😁😉 ).
     
    Mit dieser eher ungewöhnlichen Frage habe ich mich an die Studienfachberatung gewandt und tatsächlich so eine produktive Antwort darauf bekommen, dass ich die Inhalte besser greifen konnte und mir zumindest schon ein grobes Thema für die Hausarbeit eingefallen ist. Dieses muss ich allerdings noch mit der Modulverantwortlichen abklären.
    Ich kann jedem nur empfehlen, die Studienfachberatung in Anspruch zu nehmen!
     
    Donnerstag ist in Niedersachsen Feiertag, und Freitag habe ich einen Brückentag. Den werde ich dann wohl zumindest teilweise in der Unibibliothek verbringen. Aber der Garten will auch winterfest werden, und das macht er leider nicht allein.
     
    So langsam ist ja ein Ende in Sicht, denn ein Jahr ist so schnell vorbei!
     
    Euch allen eine schöne Woche!
    Silberpfeil
     
     
     
     
  14. Silberpfeil

    5.Semester
    Zugegeben, der Titel des Studienbriefs lässt das nicht gerade vermuten.
     
    Gesundheits- und Sozialpolitik klingt erst mal ziemlich trocken. Also habe ich es mir in einem schönen Café gemütlich gemacht und erst mal eine halbe Stunde mit dem Handy prokrastiniert, bevor ich mich eingelesen habe.
     
    Von der Sozialpolitik der Weimarer Republik ging es zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt... und wie die Öffentliche Gesundheitspflege zum Instrument der Rassenhygiene wurde. Ich dachte eigentlich, während meiner Schulzeit hätte ich genug über die NS-Zeit gelernt, und gerade merke ich, wie kurzsichtig das war.
    Abgesehen davon, wie fatal die Auswirkungen auf die Öffentliche Gesundheitspflege in Deutschland sind. 
     
    Nach der seeeehr trockenen Datenschutzgrundverordnung in Schulrecht und Schulorganisation ist das eine gute Abwechslung.
    Hoffentlich bleibt es so spannend, denn 5 Studienbriefe á 70 bis 80 Seiten Klausur- tauglich zu lernen, kann sonst schwierig werden.
     
    Viele Grüße 
    Silberpfeil
  15. Silberpfeil

    5.Semester
    Nun bin ich ja bis jetzt durchaus begeisterungsfähig gewesen für sämtliche Inhalte des Studiums. Das liegt daran, dass ich der Meinung bin, dass man auch ein Stück weit selbst verantwortlich ist für das, was man am Ende aus einem Modul mitnimmt.
     
    Schulrecht und Schulorganisation (SRT) hat mich aber auf eine sehr harte Probe gestellt. Verwaltungsaufgaben und als Krönung die Datenschutzgrundverordnung und das Urheberrecht... das war kein Spaß.
     
    Der September war ja mit den beiden Lehrproben sowieso happig. Die Studienbriefe für SRT hatte ich vorher durchgearbeitet und die letzten zwei Wochen zum Lernen genutzt. Und nun bin ich nicht mal sicher, ob es gereicht hat. 
    Ich weiß, dass Fragen stellen nicht einfach ist, und tüftele da selbst immer dran. Aber die Klausurfragen waren wirklich zum Teil so gruselig gestellt, dass ich nicht wusste, was denn eigentlich Gegenstand der Frage ist. Beispiel:
    “Begründen Sie das Vorliegen eines sonderpädagogischen Förderbedarfs.“
    Wie soll man denn ein Vorliegen begründen? 

    Nun ja. Zum Glück hatte ich schon im Mai Konzertkarten bestellt, um diesen straffen Monat mit etwas Schönem abzuschließen. Und wenn die Musik dann laut genug ist, sind solche Fragen schnell vergessen. 😎🤘🏻
    Heute gibt es Wellness Programm mit Sport, Krimi lesen und Zuhause sein. Ab nächste Woche werden die beiden anstehenden Hausarbeiten in Angriff genommen.
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil


  16. Silberpfeil

    5.Semester
    Ich freue mich wie ein Schnitzel, weil ich auch die 2. Lehrprobe bestanden habe. Sie lief ziemlich gut, und das lag zu einem großen Teil an meiner Klasse. Sie haben eine Gruppenarbeit und -präsentation so phantastisch ausgeführt, dass auch meine beiden Prüfer begeistert waren.
    Ich hatte eine kleine PowerPoint Präsentation mit einem Film vorbereitet. Anhand des Films sollten die Gruppen verschiedene Pflegeinterventionsmöglichkeiten erarbeiten. Der Film diente dabei als Fallbeispiel, und die Klasse hat sich mit großer Begeisterung in die Aufgabe gestürzt.
     
    Was mir dabei ganz gut gelungen ist, war die Einteilung der Gruppen und die Passung der Aufgaben. Da ich die Klasse und ihre Stärken gut kenne, konnte ich die Einteilung entsprechend vornehmen.
    Meine zeitliche Planung war dieses Mal deutlich besser als vorher, was aber trotzdem mehr oder weniger Glückssache war. 😆 
     
    Und natürlich gab es mit der Technik (Beamer, Laptop, Boxen usw) den einen oder andere Fallstrick, aber 11 Jahre Intensivstation haben da ihre Spuren bei mir hinterlassen (so lange die Fehlfunktion nicht lebensbedrohlich ist, ist es auch nicht schlimm. 😉 )
     
    Nun schreibe ich noch eine Reflexion zu der Lehrprobe, und das werde ich so schnell wie möglich machen. Noch sind die Erlebnisse frisch im Gedächtnis und ich will das vom Tisch haben. Und ehrlich gesagt ist das auch der Teil, der Spaß macht, denn die Lehrproben selbst waren mit ziemlich viel Stress verbunden. Es ist eben doch eine Prüfungssituation.
     
    Next Stop: Klausur in Schulrecht und Schulorganisation Ende September. Im 5. Semester kommt keine Langeweile auf.
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  17. Silberpfeil

    5.Semester
    Es fühlt sich echt gut an, das zu schreiben: Die erste von zwei Lehrproben ist gelaufen, und ich habe sie bestanden! 👸 🤘 Der Weg dahin war allerdings mit  viel Arbeit verbunden.
     
    Lehrprobe bedeutet, dass jemand von der HFH mit bestimmten Voraussetzungen und meine Mentorin an meinem Arbeitsplatz an einem 90-minütigen Unterricht teilnimmt. Für diesen Unterricht muss man im Voraus eine Planung abgeben, die in etwa beinhaltet: Gruppe, Vorkenntnisse, Bedeutung für die Schüler in Gegenwart und Zukunft, Lernziele, eingesetzte Methoden und ein Unterrichtsverlaufsplan. 😓 Die Klasse und das Thema darf man frei wählen.
    Nun könnte man meinen, dass jemand, der mittlerweile jeden Tag unterrichtet und im Thema voll drin ist, dass mal eben schnell runter tippt.
    In der Realität ist es so, dass ich mir durchaus über all diese Punkte Gedanken mache, wenn ich Unterricht plane. Aber für so eine Prüfungssituation soll es um einiges detaillierter und präziser sein.
     
    Unterricht hat aber die Eigenschaft, nur bedingt planbar zu sein. Zumindest ist das bei mir so. 😀 Ich lasse mich gern auf das ein, was von den Schülern kommt. Ich versuche dabei immer, einen roten Faden zu behalten, aber eine zeitliche Planung ist trotzdem eine meiner größten Schwierigkeiten. Genau vorauszusehen, wie lange eine bestimmte Sequenz dauert, in der man doch in Interaktion ist, ist wirklich schwer. Zumal ich eine sehr lebendige Klasse habe, die viel mitdenkt, miteinander im Gespräch ist und die alles, was ihnen an Stoff angeboten wird, praktisch aufsaugt. (Ein absoluter Hauptgewinn.)
     
    Außerdem wollte ich eine Prüfung, die möglichst nah an meinem Alltag ist, denn ich wollte nicht etwas "vortanzen", was nicht der Realität entspricht, sondern ich wollte ein realistisches Feedback.
     
    Eigentlich bin ich niemand, der vor Prüfungen durchdreht. Ich produziere ein gesundes Maß an Aufregung,mit dem ich gut umgehen kann. Aber die Lehrproben waren für mich eine der größten Hürden des Studiums, da der Weg dorthin aus der Pflege über den ersten Unterricht bis hin zur Festanstellung an der Schule doch lang war.
    Entsprechend wuchs dann doch in den Tagen vorher die Aufregung, und am Tag X war es dann viel mehr als für mich üblich.
     
    Aaaaber... dann bin ich in die Klasse gegangen, hab kurz den Prüfer vorgestellt, die beiden haben Platz genommen, und dann habe ich in die freundlichen Gesichter meiner Klasse geschaut, hab eine Frage gestellt, und alle Hände schossen hoch... 😀... da wusste ich, es kann nichts schief gehen.
     
    Tatsächlich war es wirklich rührend und eine der besten Erfahrungen der Lehrprobe, wie sehr meine Klasse darauf bedacht war, mich gut da stehen zu lassen. Das ging so weit, dass sie bei einer Gruppenpräsentation darauf geachtet haben, dass sie die Zeit einhalten und wir nicht in Zeitnot kommen. 
    Meine Mentorin hat mich an den Tagen vorher und am Tag selbst nach allen Kräften unterstützt und sich viel Zeit dafür frei geschaufelt.
     
    Im Unterricht selbst ist nicht alles gelaufen wie geplant, aber nicht so, dass es mir Probleme bereitet hätte, sondern im üblichen normalen Rahmen.
    Die Bewertung war sehr fair und die kleinen Kritikpunkte absolut berechtigt. Die werde ich gleich nutzen, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
     
    Nach der Lehrprobe, nach insgesamt fast 6 Stunden unter höchster Konzentration, war der Kopf allerdings absolut leer! ( Im Kopf hatte ich das völlig idiotische Wortspiel "Leerprobe" und fand das auch noch witzig, so fertig war ich.) 
    Zuhause hab ich dann meine Laufschuhe angezogen und bin erst mal 10km gejoggt. Danach waren die Stresshormone wieder im normalen Bereich, ich konnte schlafen und habe heute wieder gut in den Tag gefunden.
     
    Ein Mal noch, dann ist auch diese Studienleistung erbracht. Zu einer der Lehrproben ist eine Hausarbeit als Reflexion fällig, aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.
     
    Euch allen eine gute Woche!
    Silberpfeil
     
     
  18. Silberpfeil

    5.Semester
    Diese Wochenende fand die Komplexe Übung in Medienpädagogik statt, und wir waren uns alle einig, dass diese Veranstaltung seit langem das beste war.
     
    Das lag ausschließlich an dem fachlich sehr kompetenten Dozenten, der nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch genau unseren Nerv getroffen hat.
     
    Aber von vorn. Medienpädagogik ist ein neues Modul, das heißt dass es noch in keinem anderen Studiengang an der HFH vorkam. Die Studienbriefe waren entsprechend neu und zum Teil bei der ersten Lieferung noch gar nicht fertig. Das war ziemlich nervig, weil wir alle (wenn ich es richtig verstanden habe, auch der Dozent) mit dem Lesen unter Zeitdruck waren.
     
    Das Thema selbst fand ich eigentlich spannend, denn natürlich ist heute sowohl bei Lehrenden als auch bei Schülern immer mehr Medienkompetenz gefragt.
    In Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten wird immer mehr IT-gestützt dokumentiert bzw. Dienstpläne gestaltet. Ein OP oder eine Intensivstation ohne Informationstechnologie ist undenkbar. Die angehenden Pflegekräfte müssen sich also mit immer mehr Software auskennen und sollen möglichst früh die Scheu davor verlieren. 
     
    Die Studienbriefe selbst haben aber Fragen, die ich an das Thema hatte, nicht wirklich beantwortet. Zum Beispiel, wann eigentlich welcher Medieneinsatz sinnvoll ist. 
    Die Aufgabenstellung, die es im Vorhinein zur Komplexen Übung gab, sorgte bei mir und meiner Studiengruppe auch anfangs für Verwirrung, war sie doch sehr kompliziert formuliert. Eine Lerneinheit über Medienpädagogik sollte erstellt werden unter Einsatz von Blended Learning. 🧐🤷‍♀️
    Null Ahnung, wie das aussehen sollte. 😉
    Aber ich hatte die Hoffnung, dass sich das in den fast 3 Tagen klären lassen sollte.
     
    Da wir nur vier Teilnehmer waren, war die Zeit entsprechend intensiv. Der Dozent konnte sowohl technisch als auch inhaltlich jederzeit Support bieten und hat es trotzdem irgendwie geschafft, sich sehr zurück zu nehmen und unsere Kreativität anzukurbeln.
    Erstellt hat dann jeder eine Unterrichtseinheit mit einem Thema seiner Wahl, in die digitale Inhalte eingebaut wurden. Und wenn ich mir überlege, wie ratlos wir anfangs waren und was am Ende für kreative Einheiten dabei herausgekommen sind (sie beinhalteten viele verschiedene Onlineanteile für die Schüler wie zB ein Quiz oder das Erstellen von Podcasts), finde ich den Lerneffekt aus der Veranstaltung wirklich sehr groß. 
     
    Ich bin ja (besonders durch meine Zeit auf Intensivstation) durchaus technikaffin, aber das sagt leider nichts über mein Talent aus. Ich komme mir da vor wie ein leidenschaftlicher Fußballer, der auf dem Bolzplatz immer als letztes gewählt wird. 😅😉 So fluche und schnaufe ich mich durch solche Aufgaben, und jeder, der das ertragen muss, hat mein Mitgefühl. 😃
     
    Nun geht es erst mal nach Hause und das Restwochenende genießen. 
    Ab nächste Woche steht Schulrecht und Schulorganisation auf dem Zettel.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil 

  19. Silberpfeil
    Die Zeit rennt! 🙈
     
    Pünktlich zur Hochzeit kam das Paket mit den neuen Studienbriefen. Danke, HFH! 😀😉
    In den Flitterwochen in Italien war ich aber durchaus gewillt, am Strand ein bisschen zu stöbern. Allerdings erst, nachdem ich 10 Tage lang nullkommagarnichts gemacht habe, außer mir mit meinem Liebsten die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen.
     
    Eröffnet habe ich das Semester mit Schulrecht und Schulorganisation.
    Ist tatsächlich gar nicht so trocken, wie es klingt. Der erste Studienbrief hat das Thema "Bildungs- und Erziehungsauftrag". Stoff, um sich selbst (seine Haltung, seine Rolle, etc.) zu reflektieren und neue Perspektiven zu bekommen. Im Prinzip perfekt für mich als Berufsanfänger.
    Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. Es heißt für mich also: Lernkarten!  Da bin ich aber mittlerweile mit meiner Methode sehr zufrieden, also im ersten Durchgang Online-Lernkarten, und im zweiten eine noch "kleinere" Zusammenfassung auf oldschool Lernkarten aus Karton.
     
    Das nächste Modul heißt Medienpädagogik. Darauf bin ich wirklich sehr gespannt, denn digitales Lernen, Mediennutzung und Mediendidaktik sind heiße Themen an der Schule.
    Dieses Modul wird mit einer Komplexen Übung abgeschlossen. Beim Überfliegen der Anleitung zur KÜ im Webcampus habe ich gesehen, dass wir währenddessen eine größere Aufgabe bearbeiten und vorstellen sollen, evtl. als Video, Podcast oder ähnliches. Ich werde natürlich berichten.
     
    Das dritte Modul ist Gesundheits- und Sozialpolitik. Es ist mir schon fast peinlich zuzugeben, dass ich das sicher spannend finden werde.😁 Bis jetzt waren die Module mit "Hintergrundwissen" von der HFH sehr kurzweilig gestrickt, und im Nachhinein haben sie immer meinen Horizont erweitert.
    Mal wieder Stichwort Soziologie aus dem 3. Semester: Erst heute hatten wir bei der Arbeit wieder das Thema "Der Habitus ist Produkt und Produzent von Realität." Dieser Satz ist wirklich angewandte Soziologie!
    Jedenfalls wird auch das Modul Gesundheits- und Sozialpolitik mit einer Klausur beendet.
     
    Das vierte Modul heißt Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege. Das ist wieder sehr nah am Berufsfeld Pflege, der erste Studienbrief heißt zum Beispiel "Handlungsfelder in der Pflege".
    Hier ist eine Hausarbeit Studienleistung. Da ich aber erst die Klausur in Schulrecht und Schulorganisation schreiben werde und danach die Komplexe Übung in Medienpädagogik ansteht, werde ich das vorerst nach hinten schieben.
     
    Außerdem läuft, schon fast im Hintergrund, das Hauptpraktikum. Dafür hatte ich ja ursprünglich eine freiberufliche Tätigkeit gesucht, um mir die Stunden anrechnen zu lassen, und bin gleich in einer Festanstellung gelandet. 😁
    Natürlich laufen die Schulpraktischen Studien nicht im Hintergrund, nur kann ich mir meine berufliche Tätigkeit voll anrechnen lassen. Das tolle ist, dass mich meine Fachbereichsleitung und meine neuen Kollegen dabei sehr unterstützen und mir überall helfen, wo sie können.
    Die Schulpraktischen Studien beinhalten 2 Lehrproben (Termine habe ich schon gemacht 🙈) und danach eine Hausarbeit über eine dieser Lehrproben. Das alles bringt mir 32 CP`s ein, und ich mache ehrlich drei Kreuze im Kalender, wenn ich das abgeschlossen habe.
     
    Gerade heute habe ich meine Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde abgeschlossen. Morgen lese ich noch mal Korrektur und formatiere ein paar Feinheiten, und dann geht sie raus.
    Wobei ich lachen muss bei "Ich formatiere ein paar Feinheiten"... das endet bestimmt wieder in einer Katastrophe. Ich HASSE Word!!! Open Office ist so unendlich viel einfacher! Und ein Viertel meiner Bearbeitungszeit verbringe ich grundsätzlich mit Formatierungen... ob das so sinnvoll ist?
     
    Nun ja. Ich wünsche euch allen einen schönen Abend!
     
    Bis bald
    Silberpfeil
     

  20. Silberpfeil
    Angelehnt an meinen Beitrag von vor einem Jahr sitze ich gerade  an demselben Ort wie damals. Ideal, um die Zeit Revue passieren zu lassen.
     
    Es kommt mir beinah unwirklich vor, was in einem Jahr - oder auch in zwei Jahren seit Beginn des Studiums - alles passiert ist. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass es mich so sehr verändert bzw. mich entwickelt.
    Im Prinzip war jedes Modul wie ein Meilenstein auf dem Weg, den ich zurück gelegt habe. Klar war nicht jeder Inhalt gleich wichtig, aber Gewichtung von Lernstoff  ist ja absolut individuell. Aber zumindest Teile der Module haben mich zum Nachdenken angeregt und mir viel gebracht.
     
    Allgemeine Pädagogik hat zB gefragt, was eigentlich Erziehung und  Bildung ist bzw die Reflexion über das eigene Bildungsverständnis angeregt. An einige Inhalte denke ich noch sehr oft. 
     
    Curriculumsarbeit in Didaktik und Methodik im 1. Semester fand ich sehr abstrakt und konnte nichts damit anfangen. Nun erarbeite ich im Kollegium ein Curriculum für die neue generalistische Pflegeausbildung, die ab nächstem Jahr startet. Dafür habe ich die „alten“ Studienbriefe wieder hervor gekramt. 🙂
     
    Soziologie... begleitet mich an jedem Tag. Auch ein sehr abstraktes Thema, das aber gewissermaßen die Welt erklärt, wenn man die Prinzipien verstanden hat.
     
    Grundlagen des Wirtschaftens...  mein Angstmodul, das mich dann so sehr fasziniert hat.
     
    Einführung in die Gesundheitswissenschaften und die Gesundheitspolitik hat mir viele Zusammenhänge gezeigt, über die ich vorher nichts wusste.
     
    Durch Schulpädagogik habe ich viele Einzelheiten im Schulsystem hinterfragt, die ich vorher für selbstverständlich gehalten habe. Zum Beispiel: Wer bestimmt eigentlich, was Schüler/Azubis lernen sollen?
     
    Empirische Methoden hat mir die (ehrlich gesagt ziemlich faszinierende) Welt der Wissenschaft - und wie sie funktioniert-  gezeigt.
     
    Grundlagen der Psychologie und Pädagogische Psychologie haben mich viel hinterfragen lassen, was ich vorher zu wissen geglaubt habe. 
     
    Im letzten Semester, in dem ich dann auch endlich regelmäßig unterrichtet habe, wurde  es dann mit den Fachdidaktiken sehr praxisorientiert.
     
    Ich habe gelernt, mich wegen Klausuren nicht verrückt zu machen, Portfolios anzufertigen und mich (mehr oder weniger) in Hausarbeitsthemen einzudenken.
     
    Natürlich hat das Studium seine Kinderkrankheiten, der Dozent in der letzten Fachdidaktik war leider schwierig. Und an manchen Stellen wünsche ich mir mehr Support: ein Seminar zum Thema Hausarbeiten wäre wirklich schön und hilfreich.
    Trotzdem ist die Betreuung an der HFH einfach Spitzenklasse. Es ist, wie vermutlich alles im Leben, das was man daraus macht. Wenn man viel fragt, wird einem viel geholfen. 😉
     
    Dieses Semester steht neben den Modulen, die ich noch vorstellen werde, das Hauptpraktikum und die Lehrproben an.
    Ich bin total gespannt auf alles, was mir die neuen Inhalte bringen bzw. wie sie mich anregen werden! Und ich freue mich auf die neuen Wege, die mir die Inhalte zeigen werden!
     
    Genießt alle die Sonne! ☀️
    Silberpfeil
     
     
     
  21. Silberpfeil

    4.Semester
    In den letzten Wochen habe ich zwar eifrig an meiner Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde geschrieben, aber eigentlich drehte sich das Leben zu Hause um unsere bevorstehende Hochzeit.
     
    Da wir einen Garten haben, wollten wir uns nicht in eine Gaststätte einmieten, sondern mit unseren Lieblingsmenschen ein Gartenfest feiern. Und so stieg dann letzten Samstag die große Feier mit Buffet und Livemusik, denn mein IT-Boy hat abgesehen von der IT eine große Leidenschaft: die Musik. 
    Er singt und spielt Gitarre, so wie viele Freunde von uns, so dass wir phasenweise ein bisschen Sorge hatten in Bezug auf Ruhestörung. 😉 Aber wir hatten nicht nur Glück mit dem Wetter, sondern haben außerdem noch die nettesten Nachbarn der Welt, die einfach mit uns gefeiert haben.
     
    Die Studienbriefe für das neue Semester sind auch schon da, aber angesichts dessen etwas ins Vergessenheit geraten. Die Hausarbeit liegt in den letzten Zügen, ein paar kleine Recherchesachen und Korrektur lesen, dann ist sie fertig.
    Und nach dem Urlaub starte ich mit den neuen Studienbriefen durch, dann gibt es auch wieder einen Unboxing-Beitrag.
     
    In diesem Sinne...
    ...love is a burning thing
    and it makes a firery ring.
     
    Silberpfeil
  22. Silberpfeil
    Am Samstag stand die nächste Komplexe Übung in Fachdidaktik Pflege an. Während der letzten vier Wochen sollten wir in Gruppenarbeit Lernstationen als Unterrichtsplanung in Gruppenarbeit erstellen. Während der KÜ sollten die Gruppen ihre Stationen präsentieren. Danach sollte als Einzelleistung jeder noch mal seine didaktischen Entscheidungen und Ziele anhand eines didaktischen Modells begründen. So weit, so gut.
     
    Ich bin schon am Freitag nach Hamburg angereist, um den Abend mit meiner besten Freundin, die dort wohnt, zu verbringen. Die Anreise gestaltete sich schon als Abenteuer, denn mein ICE ab Göttingen hatte nicht nur Verspätung, er fiel gleich aus.
    Der nachfolgende Zug war dementsprechend unfassbar überfüllt.
    Aber so etwas verdirbt einer Bahn-geplagten Ferstudentin ja auch nicht die Laune. 116 Seiten Nordseekrimi später ging es ab ins Schanzenviertel, um den Staub der Anreise mit ein bis vier Bier runter zu spülen. 😎 
    Ergebnis am nächsten Morgen: Kopfweh. 🤕 Aber Jammern half nicht.
     
    Leider war der Dozent etwas gewöhnungsbedürftig. Wir kannten ihn ja schon vom letzten Mal. Eigentlich sind wir eine sehr lebhafte Kleingruppe, die gern und viel diskutiert und Erfahrungen austauscht. Immerhin sind die Präsenzen dafür auch ein perfekter Ort, denn wir kommen alle aus unterschiedlichen Bundesländern, so dass es sehr spannend ist zu hören, wie die jeweiligen Schulen der anderen organisiert sind.
    Skurrilerweise - denn es ging ja um Fachdidaktik Pflege, also darum, wie pflegerelevante Themen am besten unterrichtet werden können - war die Lieblingsmethode des Dozenten... Frontalunterricht. 🙈 
    Es gab PowerPoint Präsentationen mit langer Monolog-Zeit, so dass wir ständig das Gefühl hatten, in unserer Kreativität ausgebremst zu werden. 🙄 Es gibt sicher Gruppen, zu denen das sehr gut passt. Bei uns war das leider ganz anders.
     
    Trotzdem liefen sowohl die Gruppen- als auch die Einzelpräsentationen ziemlich gut, und wir konnten alle sehr gute Noten abräumen. Man muss aber wirklich sagen, dass auch eine Menge Arbeit darin steckte, und entsprechend habe ich mich auf mein Restwochenende gefreut, das ich mit meinem IT-Boy 😁 verbringen wollte.
     
    Aber zwischen mir und meinem Wochenende stand noch die Heimfahrt mit der Deutschen Bahn. Der Zug kam pünktlich in Hamburg an, aber er fuhr nicht los. Auf der Anzeigentafel stand plötzlich „Feuerwehreinsatz“. Zum sehr großen Glück stellte sich aber schnell heraus, dass es um keinen Personenschaden  ging, sondern dass in Harburg „nur“ eine Böschung brannte, ohne dass dabei ein Mensch zu Schaden kam. Mit 30 Minuten Verspätung ging es ab nach Hause.
    Und da ich gern die kleinen Freuden des Lebens feiere, habe ich auch diese Fahrt mit einem großartigen Nordseekrimi und einem Kaffee verbracht, so dass mir das bisschen Verspätung nicht den Tag verderben konnte. 😉
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     

  23. Silberpfeil

    4.Semester
    Zur Zeit passieren so viele Sachen auf einmal, dass es mir schwer fällt, alles in eine Reihenfolge zu bringen.
     
    Für das Studium bearbeite ich final die Präsentation eines Unterrichtsentwurfs, die wir in Gruppenarbeit Anfang Juni präsentieren sollen. Hierfür habe ich die Sequenz eines Unterrichts verwendet, den ich bereits geplant und durchgeführt habe, was natürlich für das Studium eine schöne Zeitersparnis bedeutet.
    Die Ziele und Methoden sollten wir didaktisch begründen und uns dafür ein didaktisches Modell heraussuchen. Diese Präsentation soll eine Einzelpräsentation sein. Und damit das nicht so trocken ist, habe ich die erste Powerpoint Präsentation meines Lebens erstellt. 😁
    Ich bin eigentlich kein großer Freund davon, da das ziemlich frontal ist. Im Unterricht muss man aus dieser frontalen Situation erst mal wieder heraus kommen, denn Zuhörer (und dazu neige ich selbst) lehnen sich automatisch zurück und lassen sich berieseln, sobald eine Präsentation los geht.
    Aber für die Darstellung einiger Sachverhalte ist es wirklich sehr praktisch.
     
    Sobald ich fertig bin, werde ich mit der anstehenden Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde starten.
     
    Die Arbeit in der Schule ist unglaublich interessant und vielseitig. Man bekommt noch mal einen anderen Bezug zu den Schülern, wenn man täglicher Ansprechpartner ist. Einige besucht man auch während ihres praktischen Einsatzes, was auch wirklich spannend ist. Denn in dieser "Einzelsituation" lernt man sich auch noch mal anders kennen.
     
    Und da sich ab nächstem Jahr mit dem Inkrafttreten des neuen Pflegeberufereformgesetz die Pflegeausbildung grundlegend ändern wird, gibt es auch an der Schule diverse Arbeitsgruppen, um die theoretische und praktische Ausbildung der zukünftigen Pflegefachleute zu organisieren.
    Diese Ausbildung wird eine "generalistische" Ausbildung sein, die dann eben den Schwerpunkt auf Langzeit-/, Akut- oder Kinderpflege legt.
     
    Als ich mich zu dem Studium entschlossen habe, hätte ich nie damit gerechnet, mal eine Tätigkeit auszuüben, die so viel Kreativität und Gestaltungsmöglichkeiten beinhaltet. 
    Und eigentlich bin ich ja immer noch dabei, alles zu entdecken. 😉
     
    Aber jetzt geht es erst mal zu den Miezekatzen in den Gartenstuhl. 😺
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
  24. Silberpfeil

    Berufliche Veränderungen
    ... sind der Wahnsinn! 😀 Es sind so viele Eindrücke, die auf mich einprasseln, dass ich gestern nach meinem ersten Tag völlig kaputt war und geschlafen habe, sobald mein Kopf das Kissen berührt hat.
     
    Wirklich schön ist, dass ich viele meiner neuen Kollegen und Schüler schon kenne und mir das Umfeld vertraut ist.
    Trotzdem fallen natürlich als fest angestellte Lehrerin noch viel mehr Sachen in meinen Aufgabenbereich als als freiberufliche Dozentin: zum Beispiel die Begleitung der praktischen Ausbildung. Das umfasst die Organisation der Stunden, die Aufträge, die die Schüler in der Praxis bearbeiten müssen, und einmal pro Praxisblock soll der jeweilige Klassenlehrer jeden seiner Schüler in der Praxis besuchen und eine Anleitung vornehmen.
    Die Pflegeausbildung gehört ja in Deutschland nicht zum dualen System, sondern die Schule ist verantwortlich für die Koordination zwischen Theorie und Praxis. Außerdem bin ich (eigentlich schon seit März, seit der neue Kurs Altenpflege gestartet ist) Klassenlehrerin und damit der Ansprechpartner für alles rund um die Ausbildung, sämtliche Orga (Fehlzeiten, Noten, etc) und auch Konfliktmoderation, falls das mal nötig sein sollte.
     
    Das erste Mal in meinem Leben habe ich einen Büroarbeitsplatz. Darüber muss ich schon wirklich sehr schmunzeln... es ist hell, groß, und meine Fachbereichsleiterin hat mir zum Einstand eine Blume geschenkt!
    Wenn man aus der Pflege kommt, muss man das erst mal verdauen. 😉 
    Das Büro teile ich mit einer sehr netten Kollegin, die Tür steht immer offen, und es schneien immer mal Kollegen und Schüler herein.
     
    Den heutigen Tag habe ich damit verbracht, mich mit dem ganzen EDV und Orga Struktur der Schule bekannt zu machen, meinen Rechner einzurichten und mein Unterrichtsmaterial von meinem heimischen auf dem Dienstrechner abzuladen (Konvertierung von Open Office in Word war nötig). Meine Fachbereichsleiterin ist während der Einarbeitung meine Ansprechpartnerin, und sie hat mir viel gezeigt. Die neuen Kollegen haben aber auch schon alle ihre Hilfe angeboten.
     
    Was auch super ist: Den Unterrichtsentwurf, den ich für das Modul Fachdidaktik Pflege ausarbeiten musste (Präsentation ist am 1.6.), habe ich gleich mal bei meiner neuen Klasse ausprobiert. Praktische Anwendung von gelernten Inhalten ist einfach unbezahlbar. Dabei sind mir so viele Dinge aufgefallen, die ich in der Theorie gar nicht bedacht hätte. Und meinen Schülern hat es echt Spaß gemacht und sie waren total motiviert dabei.
     
    Überhaupt verknüpfen sich gerade viele Inhalte aus dem Studium. Vom nächsten Semester erhoffe ich mir da noch mehr.
     
    Es steht für mich noch die Hausarbeit in politischer Bildung an. Ich werde mir aber einige Tage geben, um mich richtig einzuarbeiten, bevor ich mit der Recherche beginne.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  25. Silberpfeil
    Passend zu meinem Arbeitsplatzwechsel im nächsten Monat stehen in diesem Semester noch zwei Module an: Fachdidaktik Pflege und Fachdidaktik Sozialkunde.
     
    Im Prinzip geht es in einer Fachdidaktik darum, wie man einer bestimmten Zielgruppe (in meinem Fall Pflege) ein fachrelevantes Thema beibringt. Das beinhaltet sowohl die Wahl der Methoden, aber auch die Grundhaltung bzw. die "Theorie im Hintergrund".
    Im Pflegeunterricht geht es ja nicht ausschließlich um die Vermittlung von Fakten, sondern auch beispielsweise um die Bedeutung für Patienten / Bewohner / Pflegekraft, um den Aspekt der körper- und gefühlsbetonten Arbeit und um die Persönlichkeitsbildung der Azubis. All das soll zu einer beruflichen Handlungsfähigkeit führen.
    Und genau darum (und um einiges mehr) geht es in Fachdidaktik Pflege. Studienleistung ist eine komplexe Übung, die an zwei Terminen mit 4 Wochen dazwischen stattfindet. Hier soll in Gruppenarbeit ein bestimmter Unterrichtsentwurf (Lernstationen) erarbeitet werden. Darauf bin ich sehr gespannt.
     
    In der Fachdidaktik Sozialkunde geht es um politische Bildung bzw. darum, wie politische Inhalte vermittelt werden können. Das beinhaltet z.B. Begrifflichkeiten wie Mündigkeit und Kontroversität: Schüler sollen keine vorgefertigte Meinung "serviert" bekommen, denn das wäre Indoktrination. Mündigkeit kann aber auch nicht sozusagen auf "Knopfdruck" produziert werden. Insofern ist die Gestaltung von politischem Unterricht schon sehr anspruchsvoll.
    Brandaktuelle berufspolitische Themen gibt es in der Pflege zur Zeit zuhauf: Akademisierung, generalistische Ausbildung, Bildung von Pflegekammern, um nur einige zu nennen.
    Hier steht eine Hausarbeit an, und darauf freue ich mich schon sehr, auch wenn es viel Arbeit werden wird. Ich habe eigentlich schon zwei Themen und muss mich nur noch für eins entscheiden. 😊
     
    Allerdings habe ich über Ostern und davor meine vorerst letzten Dienste auf Station gearbeitet - für 2 Tage im Monat bleibe ich in der Pflege, aber die Relation ist natürlich eine ganz andere.
     
    Ich freue schon sehr auf den Start im neuen Job und bin ganz schön aufgeregt. 😊
     
    Aber bis dahin genieße ich die Sonne... mit Studienbrief und Miezekatze, die einfach nicht verstehen will, dass ich so nicht lesen kann.
     
    Grüße
    Silberpfeil

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