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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil
    Zur Zeit fahre ich ja dreigleisig: Berufstätigkeit, Fernstudium, und nun auch noch Unterrichten. Wobei es genau das ist, was mich aufrecht hält. 💪
     
    Diese Woche durfte zwei Tage erste Hilfe unterrichten, und das hat wirklich riesig Spaß gemacht. Die Bildungseinrichtung, in der ich freiberuflich unterrichte, hat da eine sehr schöne Mischung: einerseits werde ich betreut und gefragt, wie es läuft und wo ich Hilfe brauche, aber andererseits bin ich in der Gestaltung des Unterrichts völlig frei.
    In erster Hilfe hatte ich mir, abgesehen von den üblichen Inhalten (an der Puppe üben), mehrere Rollenspiele überlegt, die auch mit teilweise großer Begeisterung und schauspielerischen Einlagen ausgeführt wurden. Ich selbst hatte auch einen Heidenspaß beim mitmachen, vorführen und bei Bedarf die Notrufzentrale zu spielen - ein Teil des Rollenspiels war das Absetzen des Notrufs. Nun muss mir die Bildungseinrichtung nur noch als Praktikumsplatz anerkannt werden, damit ich mir die Stunden auf das Hauptpraktikum anrechnen lassen kann.
     
    Letzte Woche war ich noch ziemlich erkältet und musste mich trotzdem auf die Klausur in Empirische Methoden vorbereiten, die ich am Samstag dann geschrieben habe. Ich wollte das endlich hinter mir haben, da ich für die Klausur gefühlt schon im August nach der Präsenz bereit gewesen wäre. Nun musste ich alles wieder auffrischen.
    Insgesamt war die Klausur kniffelig, aber auch sehr fair, und ich hoffe, dass ich sie bestanden habe.
     
    Als nächstes steht die Klausur in Soziologie im November an. Gerüchten zufolge soll die ziemlich hart sein. Ich lasse mich mal überraschen. Die Studienbriefe habe ich fast durch und kann somit in die Vorbereitung gehen. 
     
    LG
    Silberpfeil
  2. Silberpfeil

    2.Semester
    So langsam weiß ich nicht mehr, wo mir der Kopf steht.🧐 In Grundlagen des Wirtschaftens steht Ende Juni die Klausur an, dafür muss ich die Studienbriefe durcharbeiten und (sinnvolle) Online-Lernkarten erstellen.
     
    In Didaktik und Methodik II findet Anfang Juni die Komplexe Übung statt. Dazu gab es eine Änderung. Letztes Semester sollten wir eine Unterrichtsplanung erstellen und die sollte dann in der Komplexen Übung sozusagen ausprobiert werden. War wirklich ein super Modul, aber für die erste Unterrichtsplanung auch ganz schön happig, wenn man das noch nie gemacht hat. Daher hat die HFH für das "neue" erste Semester das Programm insofern umgestellt, dass in der KÜ im ersten Semester die Unterrichtsplanung gemeinsam erstellt wird, und im zweiten Semester wird sie ausprobiert. Wir sind also unserer Zeit voraus, haben aber natürlich trotzdem ein Programm für die KÜ, und die Studienbriefe wollen auch noch mal gelesen werden.
     
    Und für die Hausarbeit in Pädagogische Psychologie habe ich mich auf Literatursuche begeben. Dafür bin ich jetzt in der Unibibliothek registriert, denn als Mitarbeiter der Uniklinik war das ganz einfach, und ich war ganz begeistert von der Auswahl. Leider ist es ein ziemlicher Ritt von mir zuhause bis dorthin, ca. 35 Minuten Autofahrt plus Parkplatzsuche plus Fußweg. Und in der Bibliothek selbst braucht man ja ein Navi, um sich einigermaßen zurecht zu finden. 😁 Aber ich habe Bücher schon immer sehr geliebt und mich dort sofort wohlgefühlt.
    Nun muss ich das alles erst mal erst mal lesen, um mir dann eine Fragestellung zu erarbeiten. 👀
     
    Eigentlich habe ich gar keine Zeit zum Arbeiten, aber genau das muss ich tun für noch weitere 9 Dienste. Also vor dem Spätdienst um 7:15 Uhr aus den Federn und ab an den Schreibtisch. Oder in den Garten, da lässt es sich auch gut lernen.
     
    Bis bald!
     
  3. Silberpfeil

    5.Semester
    Zugegeben, der Titel des Studienbriefs lässt das nicht gerade vermuten.
     
    Gesundheits- und Sozialpolitik klingt erst mal ziemlich trocken. Also habe ich es mir in einem schönen Café gemütlich gemacht und erst mal eine halbe Stunde mit dem Handy prokrastiniert, bevor ich mich eingelesen habe.
     
    Von der Sozialpolitik der Weimarer Republik ging es zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt... und wie die Öffentliche Gesundheitspflege zum Instrument der Rassenhygiene wurde. Ich dachte eigentlich, während meiner Schulzeit hätte ich genug über die NS-Zeit gelernt, und gerade merke ich, wie kurzsichtig das war.
    Abgesehen davon, wie fatal die Auswirkungen auf die Öffentliche Gesundheitspflege in Deutschland sind. 
     
    Nach der seeeehr trockenen Datenschutzgrundverordnung in Schulrecht und Schulorganisation ist das eine gute Abwechslung.
    Hoffentlich bleibt es so spannend, denn 5 Studienbriefe á 70 bis 80 Seiten Klausur- tauglich zu lernen, kann sonst schwierig werden.
     
    Viele Grüße 
    Silberpfeil
  4. Silberpfeil
    Die letzte Klausur für dieses Semester, Grundlagen des Wirtschaftens, ist geschrieben. Ich kann da immer nicht so richtig Gefühl für entwickeln, insofern kann ich nicht sagen, wie es gelaufen ist. Ich habe sicher nicht alles richtig, und es war so umfangreich, dass ich nicht jede Frage so ausführlich beantwortet habe, wie ich es gern gemacht hätte. Insgesamt war die Klausur aber sehr fair, mit einigen kniffeligen Fragen dabei, die aber okay waren.
     
     Eigentlich habe ich mich zwei Monate richtig viel mit dem Stoff beschäftigt und fand ihn ja auch viel spannender, als ich mir das vorher je vorgestellt hätte.
     
    Einige Tage vor der Klausur hat mein Freund jedoch gesundheitliche Probleme bekommen, und wir hatten Angst, es könnte etwas ernstes sein. Die Ärztin empfahl eine Untersuchung, die ausschließlich bei Fachärzten oder im Krankenhaus möglich ist. Wir wohnen aber sehr ländlich, und auf einen Termin muss man zum Teil Monate warten.
    Glücklicherweise konnte aber ein sehr lieber befreundeter Arzt einen früheren Termin organisieren, und mit großem Bammel sind wir dahin gefahren.
    Zum Glück hat sich aber heraus gestellt, dass seine Probleme behandelbar sind, was auch sofort gemacht wurde. Wir waren unglaublich erleichtert. ❤️
     
    Natürlich habe ich in diesen Tagen nichts anderes auf die Reihe bekommen. 
    Es ging einfach nicht. 
    Auf dem Weg nach Hamburg konnte ich dann aber alles noch mal durchgehen.
    Und ehrlich gesagt, natürlich ist mir das Studium wichtig, aber heute freue ich mich am meisten über die Gesundheit. 😎
     
    Jetzt werden wir erst mal ein paar Tage den Sommer genießen, bevor es weiter geht. 
     
    Liebe Grüße
    Silberpfeil
     
     
     
     
     
     
  5. Silberpfeil

    3.Semester
    Bis zur Klausur in Empirische Methoden sind es noch etwas über 3 Wochen. Zur Präsenzveranstaltung im August hatte ich alle Studienbriefe durchgearbeitet und Quizlet Karten geschrieben und war voll im Thema. Am liebsten hätte ich da schon die Klausur geschrieben, aber leider stehen die Termine ja fest.
    Wobei - das ist eine Neuerung - seit diesem Semester hat man immerhin zwei statt nur einem Termin pro Semester, was immerhin ein Fortschritt ist, wenn man an einem Termin verhindert ist.
    Ich hatte also erst mal weiter gemacht mit dem Soziologie Modul, die Klausur steht im November an.
     
    In den letzten Tagen hatte ich einiges im Garten zu tun, so dass ich nicht groß dazu kam, mich an den Schreibtisch zu setzen. Ich muss aber sagen, als ich mich heute mit Studienbrief und iPad bewaffnet habe, war ich sehr schnell wieder im Thema. Klinische Forschung habe ich schon in meinem Arbeitsbereich erlebt, und das Basiswissen dazu ist einfach spannend. Es ist erfreulich, dass doch einiges hängen geblieben ist!
     
    Vor Statistik gruselt es mich immer noch ein bisschen, aber die Präsenz war gut und hilfreich und ich hoffe, die Aufgaben sind nicht gemein.
     
    Drückt mir bitte die Daumen! 
     
    LG Silberpfeil
  6. Silberpfeil

    2.Semester
    Leider hat mich eine Grippe komplett aus den Latschen gehauen. Anfang des Monats hatte ich vermutlich nur eine Erkältung, und da ich wegen eines runden Geburtstags nicht zuhause bleiben wollte, war ich mit angeschlagenem Immunsystem willkommene Partyzone für die Influenza B Viren, die auf der Arbeit von so vielen Patienten angeschleppt wurden. Ich habe also beschlossen, auf meinen Körper zu hören und ihm Ruhe zu gönnen, lese Krimis und leiste den Miezekatzen beim Herumlümmeln Gesellschaft.
     
    Im Juni findet eine Komplexe Übung zu Didaktik und Methodik II statt. Im ersten Semester in DM I haben wir eine Unterrichtsplanung zu einem frei wählbaren Thema entworfen, die dann in der Komplexen Übung als Gruppenarbeit durchgespielt wurde. Anschließend gab es eine Reflexion, man hat zuhause die Unterrichtsplanung modifiziert, eine Reflexion geschrieben und das ganze als Portfolio eingeschickt.
    Für die, die noch in der Pflege arbeiten und noch nicht unterrichten, war das Erstellen der Unterrichtsplanung ganz schönes Neuland. Ich habe alles in allem Stunden daran gesessen, vermutlich locker so lange wie an der Vorbereitung einer Klausur. Am Anfang wusste ich überhaupt nicht, wie es aussehen soll und hab teilweise ganz schön geflucht. Rückblickend kann ich aber sagen, dass ich dabei wirklich etwas gelernt habe, denn vorher hatte ich kaum eine Vorstellung davon, wie man eine Unterrichtsstunde plant. Und es hat riesig Spaß gemacht, denn wir durften so kreativ sein, wie wir nur wollten - was mir im gewöhnlichen Arbeitstag sehr fehlt.
    Natürlich hat jeder sein "Lieblingsthema" genommen, damit man wenigstens thematisch auf sicherem Boden ist, und wir hatten in unserer kleinen Gruppe eine Menge Spaß.
     
    Der zweite Teil wird nahtlos anknüpfen. Wir werden mit dem Unterrichtsentwurf aus DM I arbeiten (wenn wir wollen), und sollen zum einen die Kompetenzen, die wir stärken wollen, herausarbeiten, und wir sollen uns eine Lernzielkontrolle für das Thema überlegen.
    Also verspricht auch dieses Modul wieder sehr spannend zu werden und außerdem einen großen Lernfaktor zu haben. 
    Darauf freue ich mich schon, und ein paar Gedanken dazu kann ich mir auch mit Miezekatzen auf dem Sofa machen. 
     
    Euch allen eine schöne, eiskalte Winterwoche!
  7. Silberpfeil

    Berufliche Veränderungen
    ... sind der Wahnsinn! 😀 Es sind so viele Eindrücke, die auf mich einprasseln, dass ich gestern nach meinem ersten Tag völlig kaputt war und geschlafen habe, sobald mein Kopf das Kissen berührt hat.
     
    Wirklich schön ist, dass ich viele meiner neuen Kollegen und Schüler schon kenne und mir das Umfeld vertraut ist.
    Trotzdem fallen natürlich als fest angestellte Lehrerin noch viel mehr Sachen in meinen Aufgabenbereich als als freiberufliche Dozentin: zum Beispiel die Begleitung der praktischen Ausbildung. Das umfasst die Organisation der Stunden, die Aufträge, die die Schüler in der Praxis bearbeiten müssen, und einmal pro Praxisblock soll der jeweilige Klassenlehrer jeden seiner Schüler in der Praxis besuchen und eine Anleitung vornehmen.
    Die Pflegeausbildung gehört ja in Deutschland nicht zum dualen System, sondern die Schule ist verantwortlich für die Koordination zwischen Theorie und Praxis. Außerdem bin ich (eigentlich schon seit März, seit der neue Kurs Altenpflege gestartet ist) Klassenlehrerin und damit der Ansprechpartner für alles rund um die Ausbildung, sämtliche Orga (Fehlzeiten, Noten, etc) und auch Konfliktmoderation, falls das mal nötig sein sollte.
     
    Das erste Mal in meinem Leben habe ich einen Büroarbeitsplatz. Darüber muss ich schon wirklich sehr schmunzeln... es ist hell, groß, und meine Fachbereichsleiterin hat mir zum Einstand eine Blume geschenkt!
    Wenn man aus der Pflege kommt, muss man das erst mal verdauen. 😉 
    Das Büro teile ich mit einer sehr netten Kollegin, die Tür steht immer offen, und es schneien immer mal Kollegen und Schüler herein.
     
    Den heutigen Tag habe ich damit verbracht, mich mit dem ganzen EDV und Orga Struktur der Schule bekannt zu machen, meinen Rechner einzurichten und mein Unterrichtsmaterial von meinem heimischen auf dem Dienstrechner abzuladen (Konvertierung von Open Office in Word war nötig). Meine Fachbereichsleiterin ist während der Einarbeitung meine Ansprechpartnerin, und sie hat mir viel gezeigt. Die neuen Kollegen haben aber auch schon alle ihre Hilfe angeboten.
     
    Was auch super ist: Den Unterrichtsentwurf, den ich für das Modul Fachdidaktik Pflege ausarbeiten musste (Präsentation ist am 1.6.), habe ich gleich mal bei meiner neuen Klasse ausprobiert. Praktische Anwendung von gelernten Inhalten ist einfach unbezahlbar. Dabei sind mir so viele Dinge aufgefallen, die ich in der Theorie gar nicht bedacht hätte. Und meinen Schülern hat es echt Spaß gemacht und sie waren total motiviert dabei.
     
    Überhaupt verknüpfen sich gerade viele Inhalte aus dem Studium. Vom nächsten Semester erhoffe ich mir da noch mehr.
     
    Es steht für mich noch die Hausarbeit in politischer Bildung an. Ich werde mir aber einige Tage geben, um mich richtig einzuarbeiten, bevor ich mit der Recherche beginne.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  8. Silberpfeil

    Pflegewissenschaft und Transfer
    Im Dezember habe ich mir drei Klausuren vorgenommen, und heute stand die im Modul Pflegewissenschaft und Transfer auf dem Plan. Die Prüfungsleistungen finden an der HFH zur Zeit wieder online statt, und ich muss sagen, mir liegen diese Klausurersatzleistungen deutlich mehr. In den Präsenzklausuren wird viel auswendig gelerntes abgefragt, während in den schriftlichen Ausarbeitungen Transferwissen abgefragt wird. Das sind oft Fallbeispiele, und das Wissen aus den Studienbriefen muss angewendet werden.
     
    Das Modul thematisiert im 1. Studienbrief den aktuellen Stand der Pflegewissenschaft, im 2. geht es um Pflegemanagement als Forschungsgegenstand, im 3. und 4. um Evidence Based Nursing und im 5. um Expertenstandards.
    Es ist das letzte meiner vier pflegewissenschaftlichen Module, und wieder gibt sich die HFH Mühe, Pflegewissenschaft praxisorientiert zu vermitteln. Viele Inhalte waren mir neu und es war hochinteressant. Ein Kritikpunkt ist aber, dass der 1. Studienbrief - Aktueller Stand der Pflegewissenschaft - noch in der 1. Auflage von 2010 ausgeliefert wird. 
     
    "Nebenbei" geht der alltägliche Wahnsinn munter weiter (meinem Mann und mir wird sowieso selten langweilig). Bei einer Pendelstrecke von ca. 100 km wurde es langsam Zeit für ein neues Auto, da mein Mini 200.000 km auf der Uhr hatte und leider auch kein Sparwunder war. Bei so einem Auto macht ein privater Verkauf deutlich mehr Sinn, hat aber auch mehr Zeit in Anspruch genommen. Und dann brauchte ich auch noch ein neues Auto... und das ist für mich nicht so einfach. 😀🙄 Zum Glück hatte nach einiger Sucherei mein Mann einen sehr passenden Vorschlag. Er weiß halt, was mir gefällt. 😀 Nun ist es ein Skoda mit einem 1,4 l Diesel TDI geworden. Ein richtiges Auto also. 😉
     
    Bis zu den Weihnachtsferien werde ich noch drei Mal auf Intensiv arbeiten. Ich freue mich zwar immer sehr auf die Arbeit und auf die Kollegen, aber die derzeitige Situation dort macht mir doch zu schaffen, da wieder so viele Corona Patienten da sind. Die Kollegen hatten nach der 3. Welle null Verschnaufpause, und es ging gleich in die 4. Welle über. Von daher bin ich mittlerweile überhaupt nicht mehr in Stimmung für Debatten mit Impfgegnern und würde am liebsten alle mit auf Station nehmen. Oder vielleicht meine Präsentation über das Immunsystem aus dem Anatomie Modul vorführen?
     
    Auch am 11. und am 18. werde ich Klausurersatzleistungen schreiben in den Modulen Biopsychologie und Innere Medizin. Dazu aber mehr in den nächsten Einträgen.
     
    Euch ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil (ohne silbernes Auto, aber in schwarz metallic) 
     
    Foto: pixabay
    https://pixabay.com/de/photos/krankenschwester-liebe-spritze-1251256/
  9. Silberpfeil

    Allgemeines
    Während meines nun fast 3,5 Jahre andauernden Studiums konnte ich verschiedene Jobs ausprobieren und habe, beispielsweise über Stellenanzeigen oder durch den Austausch mit anderen Studierenden, einige berufliche Möglichkeiten entdeckt, die man mit dem Studium hat.
    Ich weiß leider keine offiziellen Zahlen der HFH, aber zumindest über den Austausch mit anderen habe ich mitbekommen, dass die Anzahl der Studierenden in diesem Studiengang ziemlich gewachsen ist. Daher möchte ich in diesem Beitrag auflisten, welche Perspektiven der Studiengang so bietet. Das hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und darf gern in den Kommentaren ergänzt werden.
     
    Da wäre als erstes natürlich die Lehrtätigkeit an einer Berufsfachschule für Pflege. Diese haben im dualen System einen Sonderstatus, da sie häufig nicht an staatliche Berufsschulen angegliedert sind, sondern traditionell an Krankenhäuser. Schon hier ist die Vielfalt groß: von kleinen Krankenhäusern (freie, private oder konfessionell gebunden) bis zu den großen Universitätskliniken. Ich selbst habe beides kennengelernt: meine Ausbildung habe ich an einer kirchlichen Krankenpflegeschule absolviert, und nun arbeite ich an einer großen Universitätsklinik.
    Außerdem gibt es auch Schulen in freier Trägerschaft, an die viele Pflegeheime ihre Auszubildenden schicken.
    Und in einigen Bundesländern ist auch die Pflegeausbildung an staatlichen Schulen untergebracht. Die Vielfalt ist echt groß und es ist unmöglich, hier allgemeingültige Aussagen über die Zulassung zu machen.
    Ich kann für Niedersachsen sagen, dass ich mit dem Bachelor in den Seiteneinstieg in den Schuldienst gehen könnte, mich dann aber weiter qualifizieren müsste.
    Auch die Unterschiede in den Tätigkeitsbereichen sind groß: im regulären Schuldienst hat man eine Stundenzahl pro Woche, die man unterrichten muss, aber kaum bis gar keine Zeit für Praxisbegleitungen. Dafür muss man in der Zusatzqualifikation noch ein Zweitfach studieren.
    An allen anderen Schulen gibt es zwar keine feste Stundenzahl Unterricht pro Woche, dafür kommen aber vielfältige Aufgaben dazu: Klassenleitung mit organisatorischen Aufgaben, Stundenplanung, QM, Praxisbegleitungen... 
    Zu beachten sind hier auf jeden Fall die Gehaltsunterschiede: An Kliniken und Berufsschulen ist man im öffentlichen Dienst, während man an freien Schulen an Haustarifverträge gebunden ist.
     
    Weitere Lehrtätigkeiten sind natürlich auch als freiberufliche*r Dozent*in möglich und kann von einzelnen Fortbildungsverantstaltungen bis hin zur Übernahme ganzer Themenbereiche an Berufsfachschulen alles umfassen.
     
    Was mir selbst gar nicht so bekannt war und was viele vermutlich nicht kennen, ist eine Tätigkeit in der innerbetrieblichen Fortbildung. 
    Hier hatte ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber für ein halbes Jahr eine Tätigkeit als Fortbildungsreferentin. 
    Große Kliniken oder auch freie Unternehmen haben manchmal eigene Angestellte, die die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter organisieren. Das heißt, sie erkunden den Bedarf an Fort- und Weiterbildung, beispielsweise bei der Erweiterung um eine neue Abteilung, Fachrichtung oder Arbeitsfeld. Dann organisieren Fortbildungsreferenten dafür notwendige Veranstaltungen: sie können sie entweder selbst gestalten oder dafür Dozenten beauftragen - je nachdem, was sie für ein Jahresbudget zur Verfügung haben, und übernehmen die ganze Kursorganisation. Davor und danach regeln sie die Teilnehmerverwaltung: Zusagen, Absagen, Wartelisten, Teilnahmebescheinigungen, gesetzliche Grundlagen über regelmäßige Wiederholungen... Und auch eine Evaluation nach der Veranstaltung gehört dazu.
    Die Tätigkeit umfasst also den kompletten Kreislauf des Bildungscontrollings und ist im Prinzip ein Hybrid aus Management und Pädagogik. Ob der Bachelor ausreicht oder der Master gewünscht ist, hängt hier vom Arbeitgeber ab. 
    Mir hat der Bereich echt Spaß gemacht und ich habe dort viel gelernt. Schlussendlich hat mir aber der Kontakt und der enge Bezug zu den Schülern gefehlt, so dass ich dann ganz an die Pflegeschule gewechselt bin. Es gibt aber sicher Leute, bei denen die Interessen genau andersherum liegen.
     
    Eine weitere Möglichkeit ist eine Tätigkeit als freigestellte*r Praxisanleiter*in. Per Gesetz müssen Auszubildende in der Pflege eine bestimmte Anzahl an sogenannten Praxisanleiterstunden nachweisen. Dieses soll ihre praktische Ausbildung sicherstellen und dafür sorgen, dass sie nicht nur unqualifizierte Aufgaben erledigen müssen.
    Im Kampf um Auszubildende und neue Mitarbeiter "leisten" sich viele Pflegeeinrichtungen (sowohl Pflegeheime als auch Krankenhäuser) mittlerweile freigestellte Praxisanleiter, die die praktische Ausbildung der Azubis und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter übernehmen. Freigestellt heißt, dass die Praxisanleitung ihre Hauptaufgabe ist und sie dafür freigestellt sind von der üblichen Arbeit in der Pflege.
    Die Arbeitszeit und weitere Tätigkeiten sind Verhandlungssache und so vielfältig wie die Arbeitgeber: manche arbeiten in Regelarbeitszeit (werktags von 8 Uhr bis 16 Uhr), andere sind außerhalb der Praxisanleitung im Springerpool und decken dann noch vakante Dienste auf Station ab.
    Diese Tätigkeit ist also sowohl pädagogisch, als auch sehr nah am Berufsalltag (im Gegensatz zur Tätigkeit an einer Schule). Man muss aber genau schauen, was man selbst möchte in Bezug auf Aufgaben, Verdienstmöglichkeiten und Arbeitszeiten, und sich das dann aushandeln.
    Zur Zeit ist der Bachelor als Qualifikation für diese Tätigkeit ausreichend.
     
    Noch eine berufliche Möglichkeit ist eine Tätigkeit als Beauftragter im Qualitätsmanagement. Viele Pflegeheime, aber auch Krankenhäuser haben in dem Bereich Stellen ausgeschrieben, und auch hier sind die Aufgaben so vielfältig wie die Arbeitgeber. Die Sicherung von Pflegequalität, die Optimierung von Arbeitsprozessen und die Schulung von Mitarbeitern  sind hier als große Aufgabenbereiche zu nennen, und dazu passen natürlich sehr gut Menschen mit Pflegeerfahrung und pädagogischem Studium. Wobei auch das wieder ein Hybrid ist aus Management und Pädagogik und damit vielleicht eine Option für Leute, denen beides gut liegt.
     
     
    Am Anfang des Studiums hätte ich nie gedacht, dass pädagogische Arbeit so vielfältig sein kann. Vermutlich kann man auch gut quer einsteigen in viele andere Bereiche, beispielsweise in die Kompetenzanalyse von Menschen  mit Behinderungen oder in die IT (Entwicklung von Pflegedokumentation oder Lernsoftware).
    Im Studium hat man viele Möglichkeiten, über den Tellerrand zu schauen, wenn man aktiv die Augen offen hält und sich neue Wege sucht.
     
    Ich selbst bin froh, Einblicke in verschiedene Tätigkeiten bekommen zu haben, weil es einfach den Horizont erweitert. Die Arbeit an der Schule macht mir bis jetzt am meisten Spaß, aber so ein Berufsleben ist ja lang. 🙂
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
     
     
  10. Silberpfeil
    Im letzten Blogeintrag habe ich geschrieben, dass meine Ergebnisse Mist waren. Das waren sie tatsächlich. 😉 Der Teil war einfach unpräzise und hatte nicht viel mit meiner vorherigen Analyse zu tun. Zum Glück ist es mir rechtzeitig aufgefallen. Ich habe einige ziemlich gute Tipps von meiner Betreuerin bekommen und den Teil noch mal komplett neu geschrieben. Auch die Diskussion und den Ausblick habe ich noch ergänzt.
     
    Mein Problem ist zur Zeit, dass ich noch nie eine Thesis geschrieben habe und mir im Endeffekt nicht klar ist, wie ich es richtig mache. Dazu kommt, dass ich mit meinem Thema ziemliches Neuland betrete (E-Learning eben), zu dem es nicht sooo viel Literatur gibt, zumindest nicht in der Art, wie ich das Thema angehe. So kann ich mich nicht eng an die Literatur halten. Ich gehe das Thema kritisch an und beleuchte es von verschiedenen Seiten. Vermutlich könnte ich zwar noch mehr Literatur lesen, aber das würde mich zu keiner weiteren neuen Erkenntnis bringen.
    Aber ich kann ja nicht ewig auf der Thesis hocken und nur noch Tippfehler korrigieren. Irgendwann werde ich sie wohl oder übel als "Fertig" deklarieren und abgeben müssen.
     
    Neulich saß ich bei einer Kollegin im Büro, die selbst im Master studiert und gerade eine ziemlich umfangreiche Hausarbeit geschrieben hat. Sie hat sie einem Kollegen gegeben, der seine Meinung dazu abgeben sollte... und meinte dann: "Wenn man so lange an etwas arbeitet und fragt jemanden nach seiner Meinung und der findet die Arbeit schlecht, dann ist das genauso, als wenn jemand sagt: Dein Kind ist hässlich." 😀
     
    Ich fand das unglaublich treffend. 😬🙈 Die Sorge davor, dass man so lange an etwas arbeitet und dann eine schlechte Bewertung bekommt, ist doch schon ziemlich groß.
     
    Zum Glück habe ich noch Zeit bis zum Abgabetermin. 🙃
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  11. Silberpfeil

    Anatomie und Physiologie
    Im Modul Anatomie und Physiologie hat sich die HFH eine - zumindest aus meiner Sicht - neue Prüfungsleistung einfallen lassen: eine Postersession.
    Hierfür soll vor der Komplexen Übung ein wissenschaftliches Poster im Format A1 oder A0 erstellt werden. Als Lernmittel hat man das im letzten Beitrag erwähnte Buch und kann sich hier ein Thema aussuchen. Dieses muss dann mit der Modulverantwortlichen abgesprochen werden. Wie schon erwähnt: mein Thema ist das Immunsystem.
    Das wissenschaftliche Poster soll aus den Abschnitten
    Einleitung Daten und Methode Ergebnisse Diskussion Literatur  bestehen, also im Prinzip wie eine wissenschaftliche Publikation.
     
    Das Modul besteht also aus den Arbeitsschritten Einlesen in das Thema, Gestaltung des Posters und die Vorstellung des Posters in der Komplexen Übung, die 10 Minuten dauern soll.. Finde ich ehrlich gesagt ziemlich spannend, denn es geht ja scheinbar nicht nur um den Inhalt, den man sonst auch in einer Klausur abfragen könnte. 🥱 Die Methode selbst, also die Postersession, gehört auch zum Lerninhalt. Diese kann man dann später selbst im Unterricht anwenden. Ich bin leider kein Held in der visuellen Darstellung von Inhalten, aber 10 Minuten Vortrag wird kein Problem sein.😀
     
    Und zur Gestaltung des Posters ist es zwar formal erlaubt, auch mit Stift, Schere und Kleber zu arbeiten, wobei die Schriften eine bestimmte Größe haben müssen. Ich habe heute im Netz viel recherchiert, wie man mit PP Poster gestalten kann und bin ehrlich fasziniert. Dazu ist allerdings zu sagen, dass ich auch erst eine Überschrift und ein Bild eingefügt habe. Ich hoffe sehr, dass das nicht in einem ich-schmeiß-alles-aus-dem-Fenster-Frust endet. 😅
     
    Trotzdem finde ich die neue Prüfungsform spannend! Ich werde berichten.
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  12. Silberpfeil

    4.Semester
    Zur Zeit hat mein Tag leider zu wenig Stunden und die Woche zu wenig Tage. 🙈
    Die Bildungseinrichtung, bei der ich Ende 2018 die Gelegenheit bekommen habe zu unterrichten, hatte mich ja gefragt, ob ich zwei Vormittage die Woche unterrichten könnte.
    Das war ja schon ein Sechser im Lotto, wenn man bedenkt, dass ich als absoluter Anfänger da hin kam. Ich habe das also mit meinem Hauptarbeitgeber abgeklärt. Meine Stunden bei der Arbeit (aktuell 33,6 Wochenstunden) wollte ich vorerst nicht reduzieren, da ich nicht weiß, wie sich das mit dem Unterrichten entwickelt. Auf die Berufserfahrung an der Schule will ich aber auf keinen Fall verzichten... und außerdem macht es riesig Spaß, sich in die neuen Anforderungen einzufinden. 
     
    Was das Studium betrifft, ist es wirklich genau der richtige Zeitpunkt. Denn so ganz ohne Berufserfahrung haben die Fachdidaktik Module und die Vorbereitung auf die Lehrproben sicher nicht so einen großen Lerneffekt, als wenn man das Gelesene auf erlebte oder künftige Unterrichtssituationen übertragen kann. Und irgendwie gibt das Unterrichten dem Lernaufwand des Studiums noch das gewisse Etwas. 
     
    Allerdings könnte der Tag im Moment getrost zwei Stunden mehr und die Woche zwei Tage mehr haben. Denn an den Vormittagen, an denen ich unterrichte, kann ich nichts fürs Studium machen. Und das Unterrichten will ja auch vorbereitet werden. Im März steht die Klausur in Berufspädagogik an, und die Studienbriefe warten.
     
    So musste ich leider mit meiner goldenen Regel brechen, an freien Wochenenden nichts fürs Studium zu machen. Die Hausarbeit ist zwar zum Glück mittlerweile recht weit fortgeschritten, aber auch nur, weil ich dieses Wochenende richtig viel Zeit investiert habe.
    Es ist irgendwie so, dass ich mich in das Thema reindenken muss, um dann wirklich etwas produktives und kreatives schreiben zu können. Das geht leider nicht, wenn ich nur eine Stunde zur Verfügung habe.
    Und den Unterricht für nächste Woche musste ich auch vorbereiten. So habe ich das Gefühl, dass ich ständig an meinem Schreibtisch die Sonne untergehen sehe.
     
    Ich habe mir eine Deadline bis Ende Februar gesetzt, in der sich klären sollte, wie das Unterrichten weitergeht. Denn dann möchte ich unbedingt Stunden bei meinem Hauptarbeitgeber reduzieren.
     
    Euch allen einen schönen Sonntag
    Silberpfeil
     
     
  13. Silberpfeil

    6.Semester
    Das Daumendrücken hat geholfen. 🙃 In der Klausur in Sozialrecht habe ich von 100 möglichen Punkten sagenhafte 95 erreicht... 🙊 Es war aber tatsächlich auch Glück dabei, dass gerade die Themengebiete dran kamen, die ich gut drauf hatte. Asylrecht hätte mich beispielsweise ziemlich kalt erwischt, weil ich mir diese bürokratischen Vorgänge einfach nicht merken konnte.
     
    Damit habe ich die letzte Klausur abgeschlossen. Da ich ohne Abitur zwei Einangsklausuren schreiben musste, habe ich insgesamt 12 geschrieben. Die schlechteste Note war eine 2,3, und ich finde, berufsbegleitend kann sich das sehen lassen.
    Die letzte Hausarbeit ist noch in Korrektur, und ich hoffe sehr, dass ich auch diese bestanden habe. 
    Dann fehlen nur noch zwei Komplexe Übungen und die Bachelorarbeit.
     
    Ich bin schon eifrig mit Literaurrecherche beschäftigt, denn ich möchte über E-Learning schreiben, da mich dieses Thema auch bei der Arbeit sehr begleitet und ich Mich gerade sehr dafür begeistern kann.
    Da fehlt mir aber noch eine Erstbetreuung, und die ist bei diesem Thema gar nicht so leicht zu finden.
     
    Und natürlich schiele ich schon nach einem passenden Master. Möglichkeiten gibt es sowohl im Präsenz- als auch im Fernstudium. Da ich genug pädagogische CP‘s habe, könnte ich auch etwas pflegewissenschaftliches studieren. Das macht die Auswahl noch größer. 🙂
    Hier ist auch der einzige Grund versteckt, weshalb ich auf die Noten überhaupt Rücksicht genommen habe: manche Master sind zulassungsbeschränkt, und ich wollte mir alles offen halten. 
     
    Next Stop: Bachelorarbeit!
     
    Bis bald!
    Silberpfeil 
  14. Silberpfeil
    Heute möchte ich einen kleinen Einblick geben, wie ich Unterricht plane. Als Beispiel habe ich das Thema Arzneimittellehre genommen, da ich das gerade mit zwei verschiedenen Berufsgruppen (Altenpfleger:innen und Heilerziehungspfleger:innen) bearbeite. Spoiler: Es ist eins meiner absoluten Lieblingsthemen.😎 Was vermutlich jedem so geht nach Jahren auf Intensivstation in Zusammenarbeit mit Anästhesist:innen.😈
    An Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen hat man als Lehrkraft pro Woche 24,5 Unterrichtsstunden abzuleisten, abzüglich der Praxisbesuche bei den Auszubildenden. Ich muss zugeben, dass mir früher nicht klar war, wie viel Arbeit eigentlich in Unterricht steckt und was Lehrkräfte da an Zeit investieren. Immer gesetzt den Fall, dass sie nicht nur ihr Schema F abspulen, dassie einmal geplant haben und immer wieder genauso durchziehen, egal welche Zielgruppe vor ihnen sitzt.
     
    1.       Der Inhalt: Sichten und recherchieren
    Zu Beginn sichte ich in verschiedenen Fachbüchern und Fachartikeln die Inhalte. Wenn man keine Vorkenntnisse im Thema hat, ist dieser Teil sehr aufwändig. Man muss zwar nicht alle Details eines Themas kennen, aber in der Breite sollte man sich schon auskennen. Beispiel Arzneimittellehre: zum Glück war das ein sehr großer Bestandteil meiner Berufstätigkeit auf Intensivstation: Wie verteilt sich dieses Arzneimittel im Körper und was macht es dort? Wie ist der gewünschte Effekt? Die Krankenbeobachtung gehörte dann zu meinen Hauptaufgaben. Trotzdem war das viel spezielles Fachwissen, welches Auszubildende erst mal nicht brauchen.
     
    2.       Ziele für den Unterricht: was müssen die Schüler wirklich wissen? = didaktische Reduktion
    Außerdem setze ich Ziele, was ich mit dem Unterricht erreichen möchte und was Auszubildende lernen müssen, um beruflich handlungskompetent zu sein. Denn: reines Wissen ist kein Lernziel. Auszubildende müssen in der Praxis umsetzen können, was sie lernen, oder Probleme aus der Praxis im Unterricht wiederfinden. Es nutzt den Auszubildenden nichts, wenn sie nur Begriffe auswendig lernen wie Pharmakokinetik, aber dann das gelernte nicht in der Praxis umsetzen können. Am Beispiel Arzneimittellehre kann ich sagen, dass ich mit den Auszubildenden genau recherchiert habe, wie eine Tablette, ein Zäpfchen, eine Inhalation vom Körper aufgenommen wird, wie das Medikament zum Zielort gelangt und was es dort verändert. So konnten sie selbst ableiten, wie wichtig die korrekte Verabreichung ist. Dafür ist es für mich nicht relevant, ob sie Fremdwörter auswendig gelernt haben.
     
    Dies ist ein sehr kreativer Teil mit viel Eigenverantwortung, da man entscheidet, was man für wichtig hält und was man weg lässt. An manchen Schulen wird leider alles bis  aufs Stöckchen und Steinchen vorgegeben. Das wichtigste ist meiner Meinung nach der Praxisbezug. Ich habe mich schon gefragt, wie machen das Kollegen, die keinen Praxisbezug mehr haben? Oder fachfremde Dozenten, die oft Inhalte bringen, die nicht relevant oder viel zu umfangreich sind.
     
    3.       Verteilen der Inhalte auf die vorgesehenen Stunden = Vorplanung
    Dafür muss man einschätzen, wie viel Zeit man in etwa braucht für Unterthemen (Bestellung, Lagerung, Richten). Dies ist sehr abhängig von der Gruppe und Faktoren wie Größe, Leistungsfähigkeit, Konzentration, Motivation. Es ist sehr schwer bei Gruppen, die man nicht kennt. Außerdem schwankt ja bei allen Gruppen die Tagesform, und man muss seinen Plan immer wieder flexibel anpassen.
     
    4.       Planung der einzelnen Unterrichtseinheiten = Detailplanung
    Dafür muss man sich wieder überlegen: Was ist das Ziel der Stunde? Wie ist der Ablauf und welche Methoden sind geeignet. Man muss benötigte Unterrichtsmaterialien herstellen wie Präsentationen, Arbeitsblätter, Metaplankarten, etc. Und man muss wissen, wie die Räume ausgestattet sind, sofern man diese noch nicht kennt.
     
    5.       Wünsche und Interessen der SuS berücksichtigen
     
    Für mich kam neu die Zielgruppe der Heilerziehungspfleger:innen dazu. In der ersten Stunde habe wir erst mal erarbeitet, was die Aufgaben in Bezug auf Arzneimittel sind - und überrascht festgestellt, dass das ganz schön viel ist. Also habe ich natürlich eine neue Planung für die Gruppe erstellt, da sie andere Ziele haben. Beispielsweise verabreichen sie keine Injektionen, arbeiten aber viel mit Psychopharmaka. 
     
    Bei Kollegen mit wenig Berufserfahrung in der Pflege sehe ich die Probleme, dass nicht nur das Unterrichten selbst, also die Methoden erlernt werden müssen, sondern auch das viel inhaltliches fehlt. Man muss zum Beispiel auf spontane Fragen der Auszubildenden reagieren.
    Es gibt an vielen Stellen Beschwerden, dass die Pflegeausbildung nicht praxisorientiert ist. Meiner Meinung nach ist an der Stelle der Grund zu suchen, dass viele Leute Lehrende werden, um nicht mehr am Patienten arbeiten zu müssen. Oder weil viele Lehrkräfte schon teilweise Jahrzehnte nicht in der Praxis gearbeitet haben.
     
    Mir macht es wirklich Spaß, meine praktischen Erlebnisse in den Unterricht einfließen zu lassen. Das gibt auch immer was zu lachen, weil Patienten auf die verrücktesten Ideen kommen. Zum Beispiel Tabletten kleinzubröseln und durch die Nase zu ziehen. 🙄 Brausetabletten zu lutschen oder oder oder...
     
    Bei Gelegenheit werde ich einen Einblick geben in die Praxisbesuche. 
    Euch ein schönes Pfingstwochenende!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  15. Silberpfeil
    Achtung: Frust-Eintrag 
     
    Warum muss eigentlich jede Hausarbeit - und eine Thesis ist ja nur eine größere Hausarbeit - Frust bedeuten?
    Frust hat nur negative Auswirkungen auf den Lernerfolg. 
    Und wie kommt dieser Frust eigentlich zustande?
     
    Zumindest diese Frage kann ich beantworten: Wenn man keine Strategie hat, um das Problem zu lösen.
     
    Mein Problem ist verrückterweise die Gliederung. 
    Eigentlich lief bis jetzt alles super. Das Thema kam mehr oder weniger zu mir, es passt 1a in meinen beruflichen Alltag, seit Wochen betreibe ich Literaturrecherche, die sich auch noch als spannend herausstellt.

    Um einen Themenvorschlag einreichen zu können, brauche ich aber eine Gliederung. Natürlich habe ich eine und weiß außerdem schon ziemlich genau, was ich in den einzelnen Kapiteln bearbeiten werde.
     
    Aber eine so feine Gliederung wie von der HFH gefordert könnte ich erst erstellen, wenn die Arbeit schon fertig ist.
    An der Stelle drehe ich mich im Kreis und bin genervt, weil mich so eine (meiner Meinung nach völlig unnütze) Vorgabe in meiner Kreativität blockiert.
     
    Und das zum Montag...🙄🤬
  16. Silberpfeil
    Ich muss an manchen Stellen der Soziologie Studienbriefe schon sehr schmunzeln und frage mich, ob hier vielleicht absichtlich zum Nachdenken angeregt werden sollte. 🧐
     
    In einer Überschrift kam die "korporale Performanz" vor. 👀 Ich dachte: "Okay, schon wieder klingonisch", habe mich aber erst mal nicht entmutigen lassen und weiter gelesen und musste schon sehr lachen, als ich später verstanden habe, dass korporale Performanz nichts anderes bedeutet als den körperlichen Ausdruck (wenn man es weiß, ist es logisch 😉 ).
     
    Noch lustiger wird es, wenn man drei Seiten vorher darüber gelesen hat, dass die Verwendung von Fachbegriffen sozusagen zur Selbstinszenierung und Selbstdarstellung dient.
    Den Teil kann ich aus der Praxis nur bestätigen. Es gibt einfach Menschen, die Fachwörter nicht benutzen, weil ihnen auf die Schnelle kein anderes Wort einfällt, sondern um sich selbst darzustellen.
     
    Nun sind diese Studienbriefe sehr zwiespältig. Einerseits sind sie wirklich sehr interessant (wobei das ausschließlich am Thema liegt), andererseits sind sie in einer Sprache verfasst, die mich an elaborierte Sprachcodes denken lassen - also an einen Sprachgebrauch gebildeter Schichten.
     
    Und an der Stelle bleibt mir das Lachen leider im Hals stecken. Ich frage mich, warum das so wichtig ist, sich so auszudrücken, dass man jeden Satz mindestens zwei mal lesen muss, um wenigstens einigermaßen den Sinn zu erschließen. Im Kontakt mit dem Gesundheitswesen hassen es alle Menschen, mit Fachwörtern bombardiert zu werden (zu Recht), weil es platzierend wirkt und sich niemand gern fühlt wie ein Depp.
    Und meiner persönlichen Meinung nach sollten Soziologie Studienbriefe in einem pädagogischen Studiengang das besser können. Oder vielleicht soll es doch nur zum Nachdenken anregen. 
     
    Ich nehme mir jetzt schon vor, das später besser zu machen.
     
    Liebe Grüße
    Silberpfeil
  17. Silberpfeil
    Am Samstag stand die nächste Komplexe Übung in Fachdidaktik Pflege an. Während der letzten vier Wochen sollten wir in Gruppenarbeit Lernstationen als Unterrichtsplanung in Gruppenarbeit erstellen. Während der KÜ sollten die Gruppen ihre Stationen präsentieren. Danach sollte als Einzelleistung jeder noch mal seine didaktischen Entscheidungen und Ziele anhand eines didaktischen Modells begründen. So weit, so gut.
     
    Ich bin schon am Freitag nach Hamburg angereist, um den Abend mit meiner besten Freundin, die dort wohnt, zu verbringen. Die Anreise gestaltete sich schon als Abenteuer, denn mein ICE ab Göttingen hatte nicht nur Verspätung, er fiel gleich aus.
    Der nachfolgende Zug war dementsprechend unfassbar überfüllt.
    Aber so etwas verdirbt einer Bahn-geplagten Ferstudentin ja auch nicht die Laune. 116 Seiten Nordseekrimi später ging es ab ins Schanzenviertel, um den Staub der Anreise mit ein bis vier Bier runter zu spülen. 😎 
    Ergebnis am nächsten Morgen: Kopfweh. 🤕 Aber Jammern half nicht.
     
    Leider war der Dozent etwas gewöhnungsbedürftig. Wir kannten ihn ja schon vom letzten Mal. Eigentlich sind wir eine sehr lebhafte Kleingruppe, die gern und viel diskutiert und Erfahrungen austauscht. Immerhin sind die Präsenzen dafür auch ein perfekter Ort, denn wir kommen alle aus unterschiedlichen Bundesländern, so dass es sehr spannend ist zu hören, wie die jeweiligen Schulen der anderen organisiert sind.
    Skurrilerweise - denn es ging ja um Fachdidaktik Pflege, also darum, wie pflegerelevante Themen am besten unterrichtet werden können - war die Lieblingsmethode des Dozenten... Frontalunterricht. 🙈 
    Es gab PowerPoint Präsentationen mit langer Monolog-Zeit, so dass wir ständig das Gefühl hatten, in unserer Kreativität ausgebremst zu werden. 🙄 Es gibt sicher Gruppen, zu denen das sehr gut passt. Bei uns war das leider ganz anders.
     
    Trotzdem liefen sowohl die Gruppen- als auch die Einzelpräsentationen ziemlich gut, und wir konnten alle sehr gute Noten abräumen. Man muss aber wirklich sagen, dass auch eine Menge Arbeit darin steckte, und entsprechend habe ich mich auf mein Restwochenende gefreut, das ich mit meinem IT-Boy 😁 verbringen wollte.
     
    Aber zwischen mir und meinem Wochenende stand noch die Heimfahrt mit der Deutschen Bahn. Der Zug kam pünktlich in Hamburg an, aber er fuhr nicht los. Auf der Anzeigentafel stand plötzlich „Feuerwehreinsatz“. Zum sehr großen Glück stellte sich aber schnell heraus, dass es um keinen Personenschaden  ging, sondern dass in Harburg „nur“ eine Böschung brannte, ohne dass dabei ein Mensch zu Schaden kam. Mit 30 Minuten Verspätung ging es ab nach Hause.
    Und da ich gern die kleinen Freuden des Lebens feiere, habe ich auch diese Fahrt mit einem großartigen Nordseekrimi und einem Kaffee verbracht, so dass mir das bisschen Verspätung nicht den Tag verderben konnte. 😉
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     

  18. Silberpfeil

    Studium
    Ziemlich genau ein Jahr, nachdem ich das Zertifikatsstudium an der HFH gestartet habe, ist mein (vorerst) letztes Modul abgeschlossen. 50 CP musste ich nachstudieren, um an einem Aufbaustudium teilnehmen zu dürfen, um ohne Lehramtsstudium an einer staatlichen Schule in Niedersachsen Pflege unterrichten zu dürfen. Klingt bürokratisch? Ist auch so. 🙄
     
    Zur Organisation:
    Um einzelne Module mit spezifischen Inhalten zu studieren, musste ich das Fernstudium wählen, da es an Präsenzhochschulen kaum möglich ist, als Gasthörer einzelne Module zu belegen. Das hat zwar eine Menge Geld gekostet, war aber organisatorisch unschlagbar. Ich konnte bis auf eine Prüfung (Modul Anatomie und Physiologie) alle weiteren online ablegen, und auch die weitere Organisation wie Anmeldung/Immatrikulation erforderte keine Anwesenheit und Fahrerei. Da ich ein alter HFH Hase bin und dort meinen B.A. absolviert habe, musste ich nicht mal Unterlagen einschicken zur Zugangsberechtigung, da alles bereits vorlag. Die HFH hat es mir dann noch besonders unbürokratisch gemacht. Ich musste nur noch der für die Zertifikatsmodule zuständigen Mitarbeiterin meine Anmeldung für das jeweils nächste Modul per Mail schicken, und innerhalb einiger Werktage wurde alles im Webcampus freigeschaltet und die Studienbriefe gesendet. Im Gegensatz dazu hätte an einer Präsenzhochschule unendlich viele Laufwege, Anfahrten und Gespräche angestanden. Das hat für mich den höheren Preis auf jeden Fall gerechtfertigt.
    Und da es organisatorisch so schön einfach war, liebäugle ich natürlich mit weiteren Modulen. 😇
     
    Zum Inhalt:
    Wenn man genau hinschaut, ist es absoluter Wahnsinn, was das Kultusministerium da verlangt. Zumal man mit dem B.A. Berufspädagogik an nicht staatlichen Pflegeschulen mit Kusshand genommen wird. Diese unsinnigen Vorgaben nerven mich eigentlich bis heute, und ich musste aufpassen, dass mir das nicht das Lernen verleidet.
    So ist es aber zum Glück nicht gekommen. Inhaltlich habe ich unglaublich viel mitgenommen und fast alles auch für meinen Unterricht nutzen können. Insofern war es tatsächlich eine Investition. Am meisten begeistert hat mich Biopsychologie, da viele Inhalte aus den Studienbriefen so kaum in Anatomie-Büchern zu finden sind. 
     
    Der Zeitaufwand:
    Ist sehr abhängig vom Vorwissen. Für die medizinischen Module habe ich viel weniger Zeit als vorgegeben benötigt, für die pflegewissenschaftlichen teilweise die angesetzten 15 - 20 Stunden pro Woche.
     
    Ergebnis:
    Heute kam die Nachricht vom Kultusministerium, dass ich durch die Module für die Nachqualifizierung zugelassen bin. Diese besteht aus drei Teilen:
    - das pädagogische Seminar, das mit anderen Seminarteilnehmern ein Mal pro Monat stattfindet
    - 70 CP in einem Zweitfach. Hierfür müssen wir noch einen Studienplatz finden, dann kann ich näheres dazu erzählen, welches Fach es werden wird. Denn natürlich ist auch hier das Problem, dass an Präsenzhochschulen selten Gasthörer zugelassen werden.
    - 30 CP in Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Hier will ich versuchen, mir mein Erststudium anerkennen zu lassen.
     
    Leider führt die pädagogische Nachqualifikation zu keinem Mastertitel, was im Endeffekt auch bedeutet, dass sie ausschließlich für die Arbeit an einer staatlichen Schule nützlich ist. Ich bin grundsätzlich aber kein Mensch, der unbedingt "den sicheren Job" für immer sucht, sondern ich mag gern neue Herausforderungen. Insofern schmeckt es mir nicht, mich so sehr festzulegen. Dazu kommt, dass ich das preußische, bürokratische und vor allem hierarchische Schulsystem an vielen Stellen nicht mag. Da fühle ich mich auch nach über einem Jahr sehr fremd. 
    Dafür ist die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern so gut und lässt mir besonders in der Pflege so viel gestalterischen Freiraum, dass auch die andere Seite der Waagschale sehr voll ist.
     
    Es wird sich zeigen, wohin der Weg führt.
    Bis bald!
    Silberpfeil
     
     
  19. Silberpfeil

    3.Semester
    Die Skripte für Empirische Methoden habe ich durchgearbeitet. Da am kommenden Wochenende die Präsenz ist, wollte ich das vorher fertig haben, um Fragen zu klären. Davon gibt es einige, besonders in Statistik. Die Klausur ist leider erst im Oktober. Ich wäre ehrlich gesagt ganz froh, wenn ich das bald abhaken könnte... andererseits bin ich auch bei weitem noch nicht so weit, dass ich mich da ran wagen würde.
     
    Als nächstes steht also Soziologie auf dem Plan. Darauf bin ich wirklich gespannt.
     
    Auf "Berufliche Identität und professionelles Handeln in Pflegeberufen" (=BIP) freue ich mich richtig, muss das aber leider nach hinten schieben, da ich zuerst die Klausurfächer durcharbeiten will. Die fällige Hausarbeit wird dann sozusagen meine "Belohnung" dafür. 😉
     
    Ich mochte ja die Hitze gern, auch wenn Lernen dabei nicht immer einfach war. Donnerstag soll es wieder warm werden. 😎
     
    Euch eine schöne Woche
    Silberpfeil
  20. Silberpfeil
    Drei Jahre nach meiner ersten Präsenz in Hamburg, als ich noch gar nicht sicher war, ob ich so ein Studium überhaupt schaffen kann, habe ich meine letzte Studienleistung vor der Bachelorarbeit abgeleistet.
    Ausstehend ist noch die Bewertung einer Hausarbeit, aber ich hoffe mal, dass die nicht so schlecht war, dass ich durchgefallen bin.
     
    Gestern stand die KÜ zum Modul Wissenschaftliches Arbeiten an. Man sollte anhand einer vorbereiteten Ideenskizze das Thema seiner Bachelorarbeit anhand der Punkte "Motivation", "Fragestellung", "Literatur", "Methoden" und "Grobgliederung" vorstellen. Da ich schon mitten in der Vorbereitung stecke und das Exposè fast fertig habe, hat das also gut in meinen Zeitplan gepasst.
     
    Eigentlich soll die Veranstaltung im SZ Hamburg stattfinden, und zwar morgen (Samstag) ab 9 Uhr. Ich hatte im Vorfeld bei der HFH angefragt, ob es nicht möglich wäre, diese Präsenz online abzuhalten. Wenn man wie ich eine weitere Anfahrt hat, ist es kaum möglich, um 9 Uhr in Hamburg zu sein, wenn man nicht um 4:30 Uhr losfahren möchte. Das bedeutet, ich hätte eine Übernachtung einkalkulieren müssen, und mit dem Rückweg wäre ich für ca. drei Stunden Präsenz 24 Stunden unterwegs. Und tatsächlich wurde nach kurzen Terminabsprachen die Veranstaltung online angeboten für alle mit einem weiten Anfahrtsweg! Ich muss schon sagen, so viel Flexibilität und Service finde ich super.
    So trafen wir uns also gestern mit sechs Studierenden, die alle sehr froh waren, ihre mächtig weiten Reisen gespart zu haben (eine Teilnehmerin war z.B. aus Sylt zugeschaltet). Wir waren auch einstimmig darin, dass die gleiche Veranstaltung in Präsenz überhaupt keinen Mehrwert geboten hätte. Zum einen war sie online genauso gehaltvoll, und einlassen kann ich mich auf Themen in Präsenz nicht besser als online.
    Ich persönlich bin sowieso zuhause entspannter, da ich nicht schon im Kopf die Rückreise habe, und man zwischendurch auch mal die Katzen bespaßen oder im Garten frische Luft schnappen kann.
    Die HFH nutzt Adobe Connect, und aus Userperspektive funktioniert das völlig intuitiv.
    Kleiner Tipp: die Internetverbindung läuft viel stabiler über eine LAN-Verbindung. Sich die aufzubauen ist eine Sache von einer Minute, dafür hat man aber währenddessen überhaupt keinen Stress mehr.
     
    Als die KÜ nach ca. drei Stunden vorbei war, habe ich mit meinem Mann noch mit einem Bier angestoßen. Ein bisschen neidisch bin ich auf ihn, denn er hat gerade den Wirtschaftsfachwirt bei der SGD begonnen und arbeitet fleißig an seinen Studienbriefen.
     
    Nächste Woche habe ich Urlaub und werde mich auf die Bachelorarbeit stürzen!
     
    Euch allen ein sommerliches Wochenende!
    Silberpfeil
  21. Silberpfeil

    Innere Medizin
    Wenn man Wörter wie mineralokortikotrope Achse, Aldosteron/Renin-Quotient oder Pseudohypoparathyreoidismus super findet, wird man das Modul Innere Medizin lieben.😀 Auch das Modul ist aus dem M.A. Berufspädagogik. Mich persönlich hat schon immer viel mehr die Intensivmedizin und Anästhesie begeistert, und seit dem Modul weiß ich, dass daran auch meine Lehrtätigkeit nichts geändert hat. 😁
     
    Lehrmaterial ist das Kurzlehrbuch Innere Medizin aus dem Thieme Verlag, wobei man sich durch das kurz besser nicht täuschen lassen sollte. Das Lehrbuch dient eigentlich der Prüfungsvorbereitung für Ärzte und setzt eine Menge Wissen bereits voraus. Denn wie das so ist mit medizinischem Wissen, erschließen sich Krankheiten nur, wenn man die Grundlagen der Anatomie und Physiologie drauf hat. Das heißt, man sollte schon genau wissen, wie ein Organsystem aufgebaut ist und welche Funktionen sich daraus erschließen, um sich überhaupt mit Krankheiten zu beschäftigen. 
    (Etwas, was btw meiner Meinung nach bei der Pandemie viel zu kurz kommt... viele Leute reimen sich Dinge über das Immunsystem zusammen, ohne überhaupt eine entfernte Ahnung vom Aufbau zu haben.)
    Prüfungsrelevant waren die Kapitel Kardiologie, Pulmologie und Endokrinologie 🙄 und Stoffwechsel (also beispielsweise alles, was mit Diabetes, Schilddrüse und Gicht zu tun hat). Ich musste also erst mal wieder die Anatomie wiederholen und viele Fachwörter nachschlagen, um dann die Kurzfassung der Krankheit zu verstehen. Zum Glück war die Steuerung der Hormone Bestandteil des Moduls Biopsychologie, so dass ich den Studienbrief wieder verwenden konnte.

    Es ging tatsächlich so weit, dass ich mir Zeichnungen gemacht habe. 😀
     
    Abgesehen davon war der Kater sehr hilfreich beim Lernen.

     
    Die schriftliche Ausarbeitung (Prüfungsleistung) hatte dann die Rolle der Pflege bei der Prävention chronischer Krankheiten zum Thema. Man sollte zu einer selbst gewählten chronischen Krankheit ein Schulungskonzept erstellen.
    Gern hätte ich ja mein erworbenes Wissen über den Hypophysen-Schilddrüsen-Regelkreis in die Prüfungsleistung eingebracht, weil ich es nun extra gelernt hatte. Da der Anteil der Pflege und der Prävention da aber verschwindend gering ist, habe ich mich für die Herzinsuffizienz entschieden.
     
    So hart wie ich die Neurologie und damit Biopsychologie geliebt habe, so viele Gefühle bringe ich für die Innere Medizin dann doch nicht auf. 😀
    Trotzdem halte ich das Modul für Lehrkräfte sehr wichtig, denn die Innere Medizin vermittelt einfach viel Grundlagenwissen, das man für so ziemlich jedes Unterrichtsthema gebrauchen kann. Ich selbst musste hier nicht ganz so viel lernen, da ich zum einen fast alles innerhalb der Kardiologie, Pneumologie und Diabetes bereits rauf und runter unterrichtet habe, und die langen Jahre auf Intensivstation hatte ich auch oft genug ein Fachbuch vor der Nase, um Zusammenhänge besser zu verstehen.
    Für Berufsanfänger könnte das Modul allerdings ziemlich zeitaufwändig sein. 
     
    Für dieses Jahr ist der Klausurenwahnsinn erst mal vorüber. Bevor ich mich freuen kann, dass nur noch ein Modul offen ist, will ich erst die Ergebnisse der Klausuren abwarten. Denn die eigene Leistung bei der schriftlichen Ausarbeitung einschätzen, fällt mir noch schwerer als bei Klausuren, die "nur" abfragen.
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  22. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Der schmale Grat zwischen Hygiene und Panikmache
     
    Beim Einkaufen kommt ja mittlerweile Endzeitstimmung auf. Menschen tragen Handschuhe und Masken, und vor den Supermärkten sehe ich neuerdings Personal, das die Einkaufswagen desinfiziert. Das sieht so aus: einsprühen, abwischen, fertig.
    Das ist ja grundsätzlich keine schlechte Idee, nur frage ich mich, ob den Leuten je erzählt wurde, wann eigentlich genau der Vorgang der Desinfektion (also der Keimreduktion) passiert. 
    Die Reduktion der Keime passiert nicht während des Sprühens, und auch nicht während des Abwischens, sondern während des Einwirkens, bzw. während des Trocknens des Desinfektionsmittels. Dem aufmerksamen Beobachter (oder Leser) ist schon aufgefallen, dass Einwirken in meiner Aufzählung gar nicht vorkam. 😉
     
     Im Covid Bereich gibt es immer wieder Situationen, in denen man Regeln zur Hygiene neu überdenken und anwenden muss. Im Nachtdienst über Ostern musste beispielsweise ein Patient notfallfallmäßig in den OP, und ich musste eine kurze Schrecksekunde darüber nachdenken, durch welche Tür wir jetzt mit seinem Bett fahren dürfen, denn durch die Schleuse nach draußen dürfte er ja nicht, weil man dort seine kontaminierte Kleidung auszieht. 💁‍♀️
    Einwirkzeit von Desinfektionsmitteln kann man sehr gut über den Sekundenzeiger einer Wanduhr kontrollieren, denn irgendwoher muss man ja wissen, dass 30 Sekunden um sind. 
     
    Lustigerweise habe ich letztes Jahr im Herbst noch Infektionskrankheiten unterrichtet. Eingestiegen bin ich mit dem Unterschied zwischen Bakterien, Viren und Pilzen. Dann ging es weiter mit den Übertragungswegen, und ich weiß noch genau, dass ich gesagt habe, dass vermutlich bei nichts anderem so viele Mythen und Legenden existieren. 🙄 Menschen haben zum Teil skurrile Vorstellungen davon, wie sich Krankheiten übertragen.
    Außerdem hatte ich hatte einen kurzen Film, in dem die Darsteller geniest und gehustet haben, und kaum ein Schüler war nicht angeekelt.😁😷
    Dann ging es noch um den Ablauf von Infektionskrankheiten und natürlich die spezielle Pflege dazu sowie um die Hygienemaßnahmen.
    Und auch unter Fachleuten ist der Grat zwischen sinnvollen Hygienemaßnahmen und Panikmache oft schmal. Da muss man nur auf die Benutzung von Einmalhandschuhen schauen (ob im Krankenhaus oder im Supermarkt): über die Haut wird Corona sowieso nicht übertragen. Händewaschen reicht völlig aus.
     
    So schlecht habe ich mich bis jetzt scheinbar nicht geschlagen. Wir Mitarbeiter aus den Covid Bereichen dürfen uns ohne Symptome abstreichen lassen, und mein Abstrich war negativ. 🙂
    Die schlimmsten Blessuren, die ich bis jetzt davon getragen habe, sind einige Druckstellen im Gesicht durch die FFP3 Masken. Und meine Hände sind durch das häufige Waschen und Desinfizieren unglaublich trocken, trotz umfangreicher Cremes und Salben. Könnte deutlich schlimmer kommen... 😁
     
    Ansonsten bin ich sehr gespannt, was heute für Nachrichten kommen bezüglich der Lockerungen. Wenn die Schulen geschlossen bleiben, werde ich wohl auch im Mai noch auf Intensiv bleiben.
    Einerseits vermisse ich die Schüler und den Unterricht, andererseits fühle ich mich auf Intensiv pudelwohl. Im Juni schreibe ich allerdings eine Klausur, so dass ich meine Tätigkeit auf Intensiv in Teilzeit weiterführen würde.
     
    Ich bin sehr gespannt!
     
    Bleibt alle gesund! Bis bald!
    Silberpfeil
     
     
  23. Silberpfeil

    Pflegewissenschaftliche Grundlagen
    Eigentlich starte ich gerade in in die Klausurenphase und hoffe sehr, dass das kein Fehlstart wird.
    Morgen schreibe ich die Klausur im Modul Pflegewissenschaftliche Grundlagen. Diese ist aber, anders als die Prüfungen, die ich bisher kannte, Corona-bedingt eine Klausurersatzleistung. D.h. dass man sich am heimischen Schreibtisch die Aufgabe, die nur im Prüfungszeitraum im Webcampus freigeschaltet ist, herunterlädt, in einem Word-Dokument bearbeitet und als PDF wieder hochlädt.
    Diese Prüfungsform habe ich selbst schon im Szenario C an Auszubildenden getestet und eigentlich für gut befunden. Natürlich nutzt man dann keine Fragen, die auf auswendig gelerntes abzielen. Aber wo das nach der Klausur im Hirn landet, wissen wir denke ich alle.😉 Statt dessen nutzt man Transferfragen wie z.B. "Vergleichen Sie Theorie A mit Theorie B", "Diskutieren Sie je 3 Vor- und 3 Nachteile von Theorie C". Solche Fragen sind meiner Meinung nach sowieso viel wertvoller, wenn es um den Lernerfolg geht.
    Was mich betrifft, könnte es also losgehen. 🙂 Leider zeigt mein Account im Webcampus seit ca. 1 Stunde nur an:
     

     
    Vermutlich sind das nur Wartungsarbeiten, aber so langsam macht es mich doch nervös. Immerhin ist Freitag Mittag. Ich hoffe sehr, dass sich das bald aufklärt. Denn ich möchte nicht umsonst bei 33° C in meiner eigenen Soße am Schreibtisch gesessen und gelernt haben. 😀
    Das Thema ist ja sehr interessant, und da gerade in der Schule Examensphase ist, habe ich das reichlich oft mit Prüfungskandidaten wiederholt.
    Anfang Juli schreibe ich dann Einführung in die Pflegeforschung, was sich überwiegend mit statistischen Methoden befasst. Die Klausur macht mir etwas mehr Sorgen.
     
    Und außerdem habe ich neue Module gebucht, in die ich dann ab Juli eingeschrieben bin. Dieses sind Module aus dem Master Berufspädagogik und befassen sich hauptsächlich mit medizinischen Grundlagen. Darüber werde ich aber ausführlich berichten, wenn ich die Studienbriefe habe.
     
    Genießt die Sonne und bleibt gesund!
    Silberpfeil
     
  24. Silberpfeil
    Ich kann einfach nahtlos anknüpfen an den letzten Eintrag. Nie hätte ich gedacht, dass der Schreibprozess so eine Achterbahn wird. Eigentlich hat das Studium meine Selbstlernkompetenz wirklich gefördert (was irgendwie ironisch ist, wenn man bedenkt, dass ich gerade in der Thesis auch darüber schreibe), und ich bin lange nicht mehr in Wallung geraten, wenn ich vor einer Prüfungsleistung stand.
     
    Dieses Wochenende habe ich Korrektur gelesen, noch Zitate eingefügt und Begründen präzisiert. Heute hatte ich ein kurzes Hoch, als ich plötzlich das Gefühl hatte, dass es so langsam auf das Ende zugeht. Die ersten 30 Seiten haben mir gefallen.
     
    Und dann... habe ich festgestellt, dass meine Ergebnisse Mist sind. ☹️😡 Der Teil drückt nicht annährend aus, was denn  eigentlich genau die Ergebnisse sind und geht ziemlich am Thema vorbei. 🤮
    Jetzt ist gerade irgendwie die Luft raus, nachdem ich auch drei Stunden dran saß. Ich versuche, optimistisch zu bleiben und mit ein paar Tagen Abstand und Rücksprache mit meiner Betreuerin etwas Besseres zu schreiben.
     
    Zur Zeit schaffe ich es ausschließlich am Wochenende, mich darauf zu konzentrieren. Ich habe neue, ziemlich umfangreiche Lerneinheiten an der Schule, die ich vorbereiten muss, und noch einige andere neue Aufgaben. Da geht abends einfach nichts mehr außer etwas körperliches wie Sport.
     
    Was mich immer wieder motiviert: Wenn ich den Bachelor habe, darf ich nächstes Jahr Examensprüfungen in der Gesundheits- und Krankenpflege abnehmen, und an der Aufgabe hätte ich echt Spaß.
    Und mein Mann legt den Technischen Betriebswirt nach und verbringt ebenfalls viel Freizeit am Schreibtisch.
     
    Da mussten heute also Kekse her, weil die grauen Zellen einfach Energie brauchen. 😉
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  25. Silberpfeil
    Am Wochenende war Präsenz, die sich komplett um empirische Methoden drehte. Zu Statistik habe ich eine sehr merkwürdige Beziehung. Einerseits ist es ungefähr so angenehm wie ein Zahnarztbesuch, andererseits aber auch irgendwie leider interessant. (Und da grusele ich mich vor mir selbst und frage mich ständig: Was stimmt denn nicht mit mir??) 😎 
    Aber wenn man da etwas versteht, fühlt man sich gleich ein bisschen wie ein Genie. 😁
    Der Dozent hat jedenfalls einiges zur Erhellung beigetragen, und es kann keinesfalls ein Spaß sein, so etwas zu unterrichten. Dazu hatten wir im Plenum noch einige sehr interessante Gespräche über die Zukunft der Pflege - Professionalisierung, Aufgabenverteilung, Delegation usw.
    Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung.
    Leider ist die Klausur erst im Oktober. Am liebsten würde ich sie schon einen Monat früher schreiben, um das Thema abhaken zu können.
     
    Ich starte also schon mal mit dem Modul Soziologie. Die Studienbriefe sind:
    1) Allgemeine Grundlagen (zur Zeit bearbeite ich das Kapitel Sozialstruktur und sozialer Wandel).
    2) Theorien und Konzepte
    3) Sozialisation und Lebenslauf
    4) Organisation 1
    5) Organisation 2
     
    Zur Zeit bearbeite ich den ersten SB. Die ersten beiden Kapitel, "Was ist Soziologie?" und "Ursprung und Leitvorstellungen" waren wirklich spannend, aber sie sind nicht gerade wie ein Nordseekrimi geschrieben, und im Nachtdienst ist das schon ein größere Aufgabe. 
    Andererseits treibt mich schon das Interesse immer weiter. Soziale Ungleichheit ist für mich als 300%igen Gewerkschafter sozusagen ein Herzensthema.
     
    Je weiter ich im Studium voran schreite, desto mehr gefällt mir die Vielfalt der Module. Jedes gibt einen neuen Blickwinkel. Das klappt auch im Nachtdienst. 😉
    Die Quizlet Lernkarten haben sich übrigens für mich als Methode bewährt.
     
    Euch allen eine schöne Woche
    Silberpfeil
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