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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Nach den beiden Hausarbeiten starte ich das neue Semester mit dem Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen. Studienleistung sind zwei KÜ, und dazwischen sollen wir eine kompetenzorientierte Prüfung erstellen. Die Studienbriefe haben die Themen:
    1. Kompetenzorientierung in der Berufsbildung
    2. Förderung einer ganzheitlichen Kompetenzentwicklung
    3. Handlungsorientierter Unterricht
    4. Problemorientiertes Lernen
    5. Kompetenzorientiertes Prüfen
     
    Was sperrig klingt, ist gefühlt das neue Eldorado in der Berufsbildung: alle Lerninhalte sollen sich an zu erwerbenden Kompetenzen orientieren und kein träges Wissen erzeugen. Akademisch klingt das erst mal gut und sinnvoll, auch hier im Forum ist ja häufig Thema, dass niemand gern "Bulimie-Lernen" mag und anwendungsbezogenes Wissen bevorzugt wird.
    Was mir für die Pflegeausbildung noch nicht klar ist, ist wie man ohne Fachwissen Kompetenz entwickeln soll. Beispiel Arzneimittellehre: Ich brauche erst mal Fachwissen über die Wirkweisen, Herstellungsprozesse und chemischen Zusammensetzungen über Medikamente, um sicher mit Medikamenten arbeiten zu können.
     
    Kompetenzorientiert ist aber die Studienleistung, denn so müssen wir das Gelernte gleich anwenden. Und es gefällt mir, dass das Modul auf Vorwissen aus dem Bachelor aufbaut, und das "Wiederentdecken" dieses Vorwissens macht Spaß. 
     
    Ich bin wieder voll drin im Leben einer Fernstudentin. 🙂 Hab ständig und überall Studienbriefe dabei, um bei Leerlauf lesen zu können. Diskutiere mit Kollegen über Studieninhalte und wende das Wissen gleich an.
    Es ist ein großer Bonus, dass mein Arbeitgeber das Studium finanziert. Im Bachelor war das für mich sehr schwierig mit den Studiengebühren, da ich deshalb keine Arbeitszeit reduzieren konnte. Ich habe mal wieder in meinem Bachelorblog gestöbert (stellt den eigenen Kompetenzerwerb gut dar 😀) und weiß noch, wie mich die Doppelbelastung gestresst hat.
    Nun versuche ich, richtig Gas zu geben. Bei schlechtem Wetter im Studium, und wenn das Wetter besser ist, doch lieber mit dem Motorrad. 🏍️
     
    Viele Grüße aus dem popokalten Harz! (Heute morgen -11 Grad 😰 😱😰❄️
    Silberpfeil
  2. Silberpfeil

    Diagnostik und Förderung
    Wenn ich mich manchmal "von früher" reden höre, fühle ich mich wie meine eigene Oma. 🫣 In der Feedbackrunde der KÜ am Samstag fiel mir wieder ein, dass ich an den meisten KÜ`s noch in Präsenz teilgenommen habe. Das war ein ziemlich großer logistischer Aufwand, da die KÜ`s im Bachelor in Hamburg stattgefunden haben. Den größten Aufwand hatte ich für die KÜ im Modul Innere Medizin, die zu dem Zeitpunkt leider ausschließlich in Präsenz in Nürnberg (über 400km) angeboten wurde.
     
    Aber seit der Pandemie hat die HFH die meisten KÜ`s auf online umgestellt, so auch diese im Modul Diagnostik und Förderung. Prüfungsleistung war es, in Einzel- oder Gruppenarbeit einen Diagnosebogen für eine fiktive oder auch bestehende Lerngruppe zu erstellen. Das Thema für den Diagnosebogen war frei wählbar. Ich hatte mir im Vorfeld für mich selbst entweder Sprachverständnis (Deutsch) oder Leseverständnis bzw. Informationsverarbeitung überlegt und mich dann für Informationsverarbeitung entschieden. Für Pflegefachkräfte ist es immer wieder entscheidend, wie schnell sie aus einer Masse an Informationen die entscheidenden heraus selektieren können, daher finde ich das Thema spannend. In den Examensprüfungen Pflegefachfrau / Pflegefachmann gibt es Fallbeispiele, die die Azubis bearbeiten müssen, daher ist es wichtig, dass die Azubis mit vielen Infos umgehen können.
    Ich musste also Items finden, die die Informationsverarbeitung nach wissenschaftlichen Gütekriterien testen können, und habe Kernaussagen erfassen, Gewichtung nach Relevanz, Dauer der Bearbeitung und noch einige mehr in meinen Bogen aufgenommen. Ich bin zwar nicht fertig geworden (keine Gruppe ist das), aber das war auch nicht das Ziel. Spannend war es, sich mit Messbarkeit, Bezugsnormen, aber auch mit Fehlerquellen auseinanderzusetzen. Die Dozentin hat sich sehr viel Zeit in den einzelnen Gruppen genommen und sich sehr in unsere Themen eingebracht, so dass es viel Spaß gemacht hat, mit ihr zu arbeiten. 
     
    Obwohl ich eine volle Woche hatte und mich mit einer Erkältung herumärgere, ist die Zeit schnell herum gegangen, und wie üblich bei HFH Modulen habe ich eine Menge für den beruflichen Alltag mitgenommen.
    Weiter geht es mit der Hausarbeit in Psychopathologie. Ich werde berichten!
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  3. Silberpfeil
    Nein, ich überlege mir keine neuen beruflichen Perspektiven 😉, sondern wurde von selbiger lahm gelegt.  😰 Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in meinem Leben so hohes Fieber hatte. Leider ist auch mein IT-Mann nicht davon verschont geblieben. Unser Husten klingt teilweise so heftig, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Hunde aus der Nachbarschaft antworten würden. 😐
     
    Insofern lag das Studium die letzen 10 Tage brach. Die Hausarbeit müsste ich noch mal Korrektur lesen und noch ein Zitat einfügen, und die Studienbriefe für das Modul Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess sollte ich auch langsam weiterlesen. Dafür steht eine Komplexe Übung im Februar an. Aber beides ist zu schaffen.
     
    Außerdem steht im Februar eine Komplexe Übung in Wissenschaftlichem Arbeiten an. Bis dahin soll man sich bereits Gedanken gemacht haben über das Thema seiner Bachelorarbeit.
    Eine grobe Richtung weiß ich schon länger. Sobald ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann, werde ich Literaturrecherche betreiben.
    Außerdem versuche ich, mich deshalb nicht allzu verrückt zu machen, sondern es wie eine größere Hausarbeit zu behandeln.
     
    Die Erfahrung mit den Hausarbeiten hat mir zwei Erkenntnisse gebracht: 
    1. Perfektionismus blockiert nur. Schraubt man seine Ansprüche runter, kommt man besser in einen Flow.
    2. Perfektionismus blockiert nur.
    😁
     
    Und ehrlich gesagt freue ich mich einfach auf das Fertig werden, denn es ist doch ganz schön viel Plackerei.
     
    Bleibt alle gesund!
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  4. Silberpfeil

    Allgemeines
    In den letzten Monaten habe ich also deutlich gemerkt, dass mich das Schulsystem buchstäblich krank machen würde. Die Notbremse zu ziehen war das einzig richtige. Es war auch absolut sinnvoll, dieses zum Ende des Schuljahres zu tun, da ich so noch meine Klassenleitungstätigkeit und meine Unterrichtsthemen zum Ende bringen konnte.
     
    Ich habe schon länger nach Alternativen gesucht, und wie gesagt, wenn man Möglichkeiten sucht, öffnen sich Türen. An meine Tür klopfte mehr zufällig eine Firma an, die Fortbildungen im E-Learning Format für Kunden im Sozialwesen anbietet. Ich hatte ja meine Bachelorarbeit zum Thema Selbstgesteuertes Lernen im E-Learning geschrieben und mich in dem Rahmen sehr ausgiebig mit verschiedenen Formaten und E-Didaktik befasst. Jemand, der sich nun mit Pflege und E-Learning Konzepten auskennt, passt gut ins Team. Gleich nach meinem ersten Gespräch wusste ich schon, dass ich das unbedingt machen will, da mich die Konzeption von E-Learning Inhalten einfach begeistert. An staatlichen Schulen ist die Digitalisierung noch so weit entfernt, dass ich froh bin, dass wir nicht mehr mit Steinen auf Schiefertafeln kratzen, und ich hatte immer das Gefühl, dass meine kreative und IT-affine Seite verkümmert.
     
    Zeitgleich hatte ich Konflikte in meiner Schule, da wiederholt Versprechungen aus meinem Vorstellungsgespräch nicht eingehalten wurden. Dieses führte beispielsweise dazu, dass ich viel häufiger als geplant den Weg in die fast 50km entfernte Stadt auf mich nehmen musste – und das bei dem bekannten Anstieg der Dieselpreise. Außerdem wurde der Eintritt in die Sondermaßnahme wegen Mangel an Lehrkräften auf ungewisse Zeit verschoben, was mir die Perspektive auf eine unbefristete Beschäftigung nahm (denn ohne Sondermaßnahme keine unbefristete Beschäftigung für Quereinsteiger). Abgesehen davon habe ich das als einen Vertrauensbruch empfunden, denn um von meiner Seite die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Sondermaßnahme zu erfüllen, habe ich das Zertifikatsstudium absolviert und ziemlich viel Geld investiert.
     
    Aber bin ich durch das Studium nicht dümmer geworden. Die Module kann ich mir auf den Master anrechnen lassen. Den Start in den Master habe ich aber erst für nächstes Jahr geplant, um im Job erst mal durchstarten zu können. Denn E-Learning ist nicht alles. Wenn ich das ausschließlich machen würde, würde ich den Kontakt zu den Schüler:Innen und die Begleitung der praktischen Ausbildung vermissen. So habe ich mich beworben an einer kleinen Berufsfachschule Pflege, die im Gegensatz zum Land Niedersachsen unbefristet einstellt und eine ganze Entgeltgruppe höher eingruppiert. Außerdem reduziert sich damit meine Fahrstrecke um die Hälfte. Dort werde ich in Teilzeit einsteigen und diese Teilzeit an bestimmten Wochentagen ableisten. Auch der Einsatz im Homeoffice ist besprochen. Der Konzeption von E-Learning Inhalten werde ich mich freiberuflich widmen und habe so ganze Wochentage zur Verfügung. Durch die Kombination aus Festanstellung in Teilzeit und Freiberuflichkeit sind meine Fixkosten abgedeckt und ich kann erst mal schauen, wie es läuft.
     
    Ich bin echt gespannt! Der Start für beides ist am 1. September, denn ich habe so gekündigt, dass die Sommerferien in die Kündigungsfrist fallen.😎 Selten hatte ich freie Tage so nötig wie jetzt, denn die letzten Monate waren turbulent und alles andere als angenehm.
     
    Euch allen einen schönen, C-freien Sommer!☀️🌞
    Silberpfeil
     
  5. Silberpfeil

    Schule
    Meine ersten zwei Wochen im (staatlichen) Schuldienst sind gefühlt im Schnelldurchlauf an mir vorbei gezogen. So viele neue Eindrücke... und zack - Ferien. 😁
     
    Man sollte ja eigentlich meinen, dass eine Schule wie die andere ist, noch dazu, wenn es um Berufsbildung geht. Tatsächlich gibt es da riesige Unterschiede.
    Wenn die Pflegeschule an ein Krankenhaus angegliedert ist oder einen kirchlichen oder freien Träger hat, ist man auch an deren Arbeitszeitmodell gebunden. Für mich hat das bei meinen früheren Arbeitgebern bedeutet, dass ich dort einen Büroplatz hatte und zur Kernarbeitszeit dort anwesend sein musste. Corona hat das natürlich etwas verändert, aber ich glaube kaum, dass es dort bei Homeoffice Regelungen bleiben wird, denn diese sind befristet. Dazu kommt auch, dass man dann eigentlich ständig seine Materialien (Lehrbücher, Unterrichtsmaterial) hin und her schleppen muss - oder in meinem Fall mit dem Auto durch die Gegend fährt, wenn man zwei Büros hat. Mein Auto sah teilweise aus wie ein Bücherregal.
    Ähnlich ist es auch mit digitalem Unterrichtsmaterial. Man muss immer alles auf einem USB Stick speichern, da auf den Arbeitsrechnern der Zugriff auf Cloudspeicher geblockt ist. 🙄
     
    An  einer staatlichen Schule ist das völlig anders organisiert. Man hat je nach Bundesland und Schulform eine bestimmte Anzahl Unterrichtsstunden zu leisten. In meinem Fall, weil ich Pflege unterrichte und Auszubildende in deren Ausbildungsstätten besuche, werden da Praxisbesuche abgerechnet.
    Einen Büroplatz hat man dort nicht, es gibt maximal ein Lehrer:innenzimmer 🙃 Das bedeutet, dass ich meine komplette Unterrichtsplanung und alle administrativen Aufgaben von zuhause aus erledige. Ob ich das Sonntag abends oder Mittwoch morgens erledige, bleibt komplett mir überlassen. Auch die Organisation und die Vor- und Nachbereitung meiner Praxisbesuche fallen darunter.
    Und das bedeutet für mich eine maximale Freiheit, die ich schon nach zwei Wochen nicht mehr missen möchte. Unterricht gestalten ist ein kreativer Vorgang, den ich nicht auf Knopfdruck starten kann, nur weil ich gerade Arbeitszeit habe und an meinem Arbeitsplatz bin. Ich fange zum Beispiel morgens gern früh an und gehe vormittags zum Sport. Dafür arbeite ich dann am Nachmittag weiter. 12 Jahre Intensivstation stecken immer noch in mir drin, und ich kann mich ganz gut selbst organisieren. 😉 Und ich merke jetzt erst, wie sehr mir die Einflussnahme und die Kontrolle von außen gegen den Strich gingen und auch meine Kreativität blockiert haben.
     
    Mein Büro zuhause habe ich mir aufgerüstet, auch wenn ich aus finanziellen Gründen erst mal nicht viel neu anschaffen konnte. Aber ein neuer Monitor und extra Tastatur plus 2 Terabyte Cloudspeicher waren schon drin. 🤩 Damit kann ich an der neuen Schule von meinem iPad aus auf all mein Unterrichtsmaterial zugreifen und es auch so bearbeiten, wenn ich doch mal eine Freistunde habe.
     
    Ein anderer sehr großer Unterschied ist allerdings das Thema Einarbeitung. An Krankenhäusern und freien Schulen läuft die zwar mitunter auch mehr schlecht als recht und man arbeitet sich hauptsächlich selbst ein. Das staatliche Schulsystem sieht bei Seiteneinsteigern allerdings gar keine Einarbeitung vor. Das bedeutet, dass man vom Tag 1 an mit seinen vollen Unterrichtsstunden startet (je nach weiteren Tätigkeiten wie Praxisbesuchen sind das 20 - 24 Stunden pro Woche). Mir war das aber bewusst, und da ich ja seit 2018 unterrichte, habe ich schon eine Menge Themen in petto. Beispielsweise unterrichte zur Zeit in zwei verschiedenen Klassen Arzneimittellehre, und das habe ich bereits an einer anderen Schule in epischer Breite unterrichtet. Zum Glück habe ich auch sehr nette neue Kollegen, die immer für Hilfe zur Verfügung stehen. Für jemanden, der ganz neu in dem Berufsfeld ist, stelle ich mir das aber so einen Start sehr schwer vor.
     
    Früher konnte ich mir nie vorstellen, dass Lehrende außerhalb der Schule viel zu tun haben. Da schlägt das Karma gerade voll zurück. 😁😉 Ich werde noch so einige Ferientage damit verbringen, meinen Unterricht zu planen. Aber gerade diese maximale Freiheit - die ich vorher so nicht kannte - macht mir das auch extrem leicht.
     
    Mein Studium musste in den letzten Tagen erst mal warten. Weil ich mir das aber schon dachte, habe ich vorgearbeitet und bin jetzt nicht in Zeitnot. Ich bin gespannt, wie meine Klausur im Juni ablaufen wird. Die HFH bietet noch Ersatzleistungen für Klausuren an. Für einigen wenige Module auch Präsenzklausuren, wenn man vollständig geimpft ist und/oder einen negativen Test vorweist. Ich weiß aber noch nicht, ob das für meine Klausur gilt, aber ich werde berichten.
     
    Euch allen einen schönen Vater- und Feiertag!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  6. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Kontaktpersonen in der Berufsfachschule?
     
    Gerade als die Anzahl unserer Patienten im Covid Bereich stieg und die Erweiterung des Bereichs geplant wurde, beschloss die Bundesregierung die Lockerungen.
     
    In meiner Region sind nun auch ziemlich viele Altenheime von Corona Infektionen betroffen. Und ich frage mich mich mit ziemlich dollen Bauchschmerzen, wie sich die Landesschulbehörde eine staffelweise Wiederaufnahme des Unterrichts in einer Berufsfachschule für Pflege vorstellt. 🤦‍♀️
    Denn die Schüler, die dort arbeiten und mit Corona-positiven Bewohnern Kontakt haben , sind Kontaktpersonen. 
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Kontaktperson/Management.html
     
    Müssen die nicht vor- und nach dem Unterrichtsblock in Quarantäne? Laut dem empfohlenen Vorgehen für Kontaktpersonen der Kategorie 1 schon! Nur steht da nichts über Schüler einer Berufsfachschule... 
    Was ist, wenn ein Schüler Symptome im laufenden Block bekommt? Müssen dann alle in Quarantäne? Wer ist Schuld, wenn nach einem Schulblock die Fallzahlen in den Altenheimen sprunghaft ansteigt? Wollen wir es darauf ankommen lassen?
     
    Arbeitsbereiche in einem Pflegeheim sind nicht so einfach voneinander zu trennen wie auf einer Intensivstation. Denn die Bewohner wohnen und leben dort, sitzen im Essbereich oder bei Beschäftigungsangeboten beieinander. Manche sind kognitiv gar nicht in der Lage, sich an Beschränkungen zu halten... und die Pflegepersonen immer dazwischen. Menschen sind Gewohnheitstiere, und da ein Pflegeheim wie ein "Zuhause" für Menschen zu verstehen ist, ist dort im Normalfall auch keine so strikte Hygiene nötig wie beispielsweise auf einer Intensivstation. Denn die Menschen im Heim sind nicht akut krank. Das bedeutet, dass in Pflegeheimen eine viel größere Umgewöhnung bzw. Abkehr von der Routine nötig ist, was die strikten Hygienemaßnahmen, die für Corona nötig sind, zusätzlich erschwert.
     
    Wie das alles in einem Demenzbereich oder in einer Akutpsychiatrie  gehandhabt wird, ist erst richtig spannend. Man stelle sich Menschen mit solchen Erkrankungen vor, die bei manchen dazu führt, dass sie ihre Affekte nicht mehr kontrollieren können (und dann schreien, weinen, wütend werden, etc.), bei anderen wieder zur Enthemmung (Aggression, sexuelles Verhalten). Wenn man auf diese Bewohner in Akutphasen dann in Schutzausrüstung (Kittel, Haube, Mundschutz, Visier oder Brille) zugeht, wird die Pflegesituation sicher nicht einfacher.
     
    Und wenn man in die Autos der ambulanten Pflegedienste schaut, sieht man Kollegen mit einfachem Mundschutz ohne wirkliche Schutzfunktion.
     
    Da Sars-Cov2 so eine lange Inkubationszeit hat, ist doch nicht mehr nachzuvollziehen, wer sich wann infiziert und wo er sich angesteckt hat.
     
    All diese Einrichtungen schicken ihre Schüler in Pflegeschulen...  und diese Schüler sollen wir dann in eine Klasse setzen? Manche sind Kontaktpersonen, manche nicht, manche haben ein gutes Immunsystem, manche nicht, manche pflegen zuhause Angehörige... 😷
     
    Mich gruselt gar nicht mehr der Covid-Bereich der Intensivstation, auf der ich hochinfektiöses Sekret absauge und dabei in "Aerosol-Wolken" stehe. Denn dort arbeiten viele Leute, die sich wirklich Gedanken machen über jeden Schritt, viel forschen und Dinge verbessern wollen.
    Mich gruseln die Entscheidungen von Bürokraten, die vom Pflegealltag und der Lebenswelt der Patienten und Bewohner meilenweit entfernt sind.
     
    Ich hoffe sehr, dass wir den digitalen Unterricht an unserer Schule soweit ausbauen, dass es zumindest in der Krise eine Alternative sein kann.
    Denn das das möglich ist, zeigen ja die vielen Fernstudenten. Didaktisch gut aufbereitetes Material ist meiner Meinung nach viel besser als 08/15-Frontalunterricht, bei dem einen nach 10 Minuten eh keiner mehr zuhört.
     
    So werde ich mich jetzt dem Modul Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetzes widmen... und hoffe, dass das Material auch gut aufbereitet ist. 😁
    Und ich genieße mein freies Wochenende vor dem Nachtdienst nächste Woche.
     
    Passt auf Euch und auf andere auf! ❤️
    Silberpfeil
  7. Silberpfeil
    Die Biopsychologie befasst sich mit den neurobiologischen Grundlagen von Erleben und Verhalten, und das Modul ist sowohl Teil des B.A. Psychologie als auch Bestandteil des M.A. Berufspädagogik Fachwissenschaften Pflege Plus. Ich hatte mich auf das Modul gefreut, seit ich wusste, dass ich es zur Nachqualifikation belegen kann, und wurde nicht enttäuscht. Mit dem Wort super meine ich verschiedenes: zum einen hat mir das Modul wirklich über alle Maßen gefallen und Begeisterung hervorgerufen, zum anderen war es sehr anspruchsvoll und die Bearbeitung der Prüfungsleistung aufwendig. 
     
    Die Studienbriefe behandeln folgende Themen:
    1. Neurobiologische Grundlagen von Erleben und Verhalten: es gibt eine Einführung in die Biopsychologie, und in den weiteren Kapiteln die Anatomie des Nervensystems von groß nach klein - vom Aufbau des Gehirns bis zur Erregung der Nervenzelle, Synapsen und Neurotransmittern.
    2. Neuroplastizität, Lernen, Gedächtnis und Amnesie: ein wirklich faszinierendes Kapitel über die pränatale Entwicklung des Gehirns, eins über Hirnschädigung und Neuroplastizität und im dritten Abschnitt Lernen, Gedächtnis und Amnesie. Alles untermauert mit Fallbeispielen aus der klinischen Praxis und mit Fragestellungen, die sehr praxisorientiert sind. Da ich das Thema Neuroanatomie gerade unterrichte, habe ich viel recherchiert und kann sagen, dass man das in der Kompaktheit kaum in Fachbüchern oder im www finden kann.
    Mein Lieblingsbeispiel habe ich gleich mit in den Unterricht genommen: wo im Gehirn Erinnerungen abgespeichert werden, kann man sich gut an dem Beispiel verdeutlichen: wenn man an einen wunderschönen Urlaubstag denkt, dann sind da nicht nur bildhafte Erinnerungen, sondern man denkt beispielsweise an die Wärme auf der Haut, das Salzwasser des Meeres oder den Geschmack des Weins zum Abendessen. Daran erklärt sich, dass Erinnerungen eben nicht nur an einem Ort abgespeichert werden, sondern über den Cortex verteilt sind.
    Alles in allem - und nachdem ich ihn nun mehrfach gelesen habe - m.M.n. der beste Studienbrief, den ich bisher von der HFH bekommen habe. 
    3. Hormone, Sexualität, Schlaf: hier geht es um die Grundprinzipien der Hormonwirkung, um Sexualhormone und sexuelle Entwicklung, und im dritten Kapitel um Schlaf und Traum.
    4. Biopsychologie von Emotionen, Motivation und Stress: thematisiert werden Motivation und Sucht, neuronale Grundlagen menschlicher Emotionen und Stress.
    5. Biopsychologie ausgewählter Prozesse und Störungen: der letzte Studienbrief geht noch mal richtig ans eingemachte. Es geht um die zerebrale Lateralisierung von Sprache, das somatosensorische System (also grob gesagt die Körperwahrnehmung betreffend), Schmerz und Nozizeption, und im letzten Kapitel werden psychische Störungen wie Schizophrenie, Angststörungen usw. behandelt.
     
    Spontan fällt mir kein Modul ein, bei dem ich so viel Vorwissen habe wie in diesem, weil ich die Themen entweder bereits unterrichtet habe, oder während meiner Zeit auf neurologischen und neurochirurgischen Intensivstationen viel Erfahrung gesammelt habe. Beispielsweise versteht man die Lateralisierung von Sprache ganz anders, wenn man mal Schlaganfallpatienten betreut hat, die in der linken Hirnhälfte einen Infarkt hatten.
    Trotzdem sind die Studienbriefe keinesfalls oberflächlich, sondern gehen viel mehr in die Tiefe, und daher musste ich viel Zeit investieren und war froh, als ich im Webcampus noch die Aufzeichnungen der online abgehaltenen Präsenzen gefunden habe. Außerdem werden die Studienbriefe ergänzt mit qr-Codes, die beispielsweise zu einem Film führen, der "Das Gehirn am Klavier" heißt und in dem die komplexen Prozesse im Gehirn beim Klavierspielen erklärt werden.
    Oft saß ich buchstäblich mit offenem Mund vor den Studienmaterialien und habe erkannt, was ich - trotz Vorwissen - alles nicht weiß. 😀
     
    Die Prüfungsleistung war eine Klausurersatzleistung, die ich gestern geschrieben habe, und die war ein echtes Brett. Es gab zwei Fallbeispiele zur Lateralisierung von Sprache und Gedächtnis, die absolut kniffelig waren, und ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich abgeschnitten habe.
     
    Zum benötigten Zeitaufwand des Moduls, wenn man so gar kein Vorwissen in dem Bereich hat, kann ich keine Angaben machen. Wäre aber mal interessant zu hören, wie das anderen Studierenden erging.
     
    Den Rest des Samstags war mein Gehirn zu nichts anderem mehr in der Lage als eine Serie zu schauen. Und der Sonntag läuft so ähnlich. 😉
     
    Euch einen schönen Restsonntag
    Silberpfeil
     
  8. Silberpfeil

    5.Semester
    Ich freue mich wie ein Schnitzel, weil ich auch die 2. Lehrprobe bestanden habe. Sie lief ziemlich gut, und das lag zu einem großen Teil an meiner Klasse. Sie haben eine Gruppenarbeit und -präsentation so phantastisch ausgeführt, dass auch meine beiden Prüfer begeistert waren.
    Ich hatte eine kleine PowerPoint Präsentation mit einem Film vorbereitet. Anhand des Films sollten die Gruppen verschiedene Pflegeinterventionsmöglichkeiten erarbeiten. Der Film diente dabei als Fallbeispiel, und die Klasse hat sich mit großer Begeisterung in die Aufgabe gestürzt.
     
    Was mir dabei ganz gut gelungen ist, war die Einteilung der Gruppen und die Passung der Aufgaben. Da ich die Klasse und ihre Stärken gut kenne, konnte ich die Einteilung entsprechend vornehmen.
    Meine zeitliche Planung war dieses Mal deutlich besser als vorher, was aber trotzdem mehr oder weniger Glückssache war. 😆 
     
    Und natürlich gab es mit der Technik (Beamer, Laptop, Boxen usw) den einen oder andere Fallstrick, aber 11 Jahre Intensivstation haben da ihre Spuren bei mir hinterlassen (so lange die Fehlfunktion nicht lebensbedrohlich ist, ist es auch nicht schlimm. 😉 )
     
    Nun schreibe ich noch eine Reflexion zu der Lehrprobe, und das werde ich so schnell wie möglich machen. Noch sind die Erlebnisse frisch im Gedächtnis und ich will das vom Tisch haben. Und ehrlich gesagt ist das auch der Teil, der Spaß macht, denn die Lehrproben selbst waren mit ziemlich viel Stress verbunden. Es ist eben doch eine Prüfungssituation.
     
    Next Stop: Klausur in Schulrecht und Schulorganisation Ende September. Im 5. Semester kommt keine Langeweile auf.
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  9. Silberpfeil
    Zur Zeit sind zwei Kollegen so nett, die Thesis Korrektur zu lesen. Bei meiner eigenen letzten Korrektur ist mir glücklicherweise noch ein ziemlicher Klops aufgefallen in Bezug auf das Urheberrecht:
     
    Ich analysiere in der Thesis ja eine von mir selbst erstellte E-Learning Einheit auf der Lernplattform ILIAS. Weil die Lernplattform passwortgeschützte, personenbezogene Accounts hat, ist es urheberrechtlich erlaubt, dort Inhalte aus Fachbüchern, beispielsweise Abbildungen zu nutzen. (selbstverständlich mit Quellenangabe)
    In der Thesis geht es dann in einem kleinen Abschnitt um die Wirkung von Abbildungen in linearen Texten, und dort habe ich Screenshots der Abbildungen eingefügt. 🙈
    Zum Glück ist mir rechtzeitig aufgefallen, dass diese Abbildung einer Abbildung ein Problem sein könnte, und nach Rücksprache mit meiner Betreuerin habe ich diese dann entfernt oder gegen eigene Abbildungen ersetzt. Ersatz musste ich allerdings erst mal finden, und das war nicht so unkompliziert.
     
    Aber mal ehrlich, bei so viel Urheberrechtsfallen bekommt man einen Knoten im Kopf. Immerhin war das Modul Schulrecht und Schulorganisation, in dem es um Datenschutz und Urheberrecht ging und was mir überhaut gar keinen Spaß gemacht hat, nicht umsonst. 🙄
    Der Plan ist, noch ein Wochenende und maximal noch ein paar Tage mit diesen Korrekturen zu verbringen (während der Arbeitswoche schaffe ich sehr wenig), und dann gebe ich die Arbeit in Druck. Die Zusammenarbeit mit meiner Betreuerin klappt sehr gut und ich erhalte zum Teil noch am gleichen Tag Antworten auf Anfragen, so dass der Plan realistisch sein sollte. Das Ende erscheint mir wie ein Silberstreifen am Horizont. 😉
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  10. Silberpfeil
    Am Wochenende stand endlich mal wieder eine Komplexe Übung an. Nicht, dass ich meine Wochenenden nicht lieber zuhause verbringen würde. 🙂 Aber es war auch mal wieder schön, meine Lerngruppe zu treffen. Wir kommen aus so verschiedenen Ecken Deutschlands, dass wir uns abseits der Präsenzen nicht sehen, bis auf die zwei Hamburger.
     
    Spannend ist, dass wir zusammen eine Entwicklung gemacht haben. Zum einen hatten nicht alle (mich selbst eingeschlossen) zu Beginn des Studiums Unterrichtserfahrung, und da sind wir natürlich rein gewachsen.
    Außerdem haben zwei meiner Kommilitoninnen Babys bekommen, beide Ende des 4. Semesters. Ich finde es absolut bewundernswert, wie sie das alles unter einen Hut bekommen. Babybetreuung ist ja kein Ponyhof. Das Pubertier meines Mannes ist da eher nicht mehr so betreuungsintensiv. 😉😉😁
    Allerdings drehte sich ein Teil der Gespräche sehr um Geburt, Vorher/Nachher, körperliche Veränderungen usw, was nach zwei Stunden doch eher 🙄😴 ist.
     
    Das Thema der Präsenz war "Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess". Die Studienbriefe handelten von verschiedenen Gruppen und eben deren Besonderheiten im Behandlungs- und Betreuungsprozess. Beispiel: der Studienbrief "Gender" handelte von gesundheitlichen Unterschieden bei Männern und Frauen (die Sterberate männlicher Säuglinge ist höher, Männer haben häufiger Herzkrankheiten, Frauen häufiger psychische Krankheiten, usw). Die Themen der anderen Studienbriefe war Alter, Migration, Menschen mit Behinderung und Jugend.
    Studienleistung war, in Gruppen- oder Einzelarbeit ein Behandlungs- oder Betreuungskonzept für eine Zielgruppe seiner Wahl zu entwickeln. Wir arbeiten ja absolut selbstgesteuert, und je mehr Freiheiten uns gelassen werden, umso besser und produktiver wird es.
    Die Dozentin hat uns das ermöglicht und sich zurückgezogen, war aber jederzeit ansprechbar. So hatten wir am Ende 3 fertige Konzepte von 5 Personen zu präsentieren, was auch wirklich Spaß gemacht hat.
    Eine Kompetenz, die ich im Studium gelernt habe, ist definitiv das Halten von Präsentationen.
     
    In Bezug auf meinen letzten Eintrag, in dem es darum ging, dass es für Hausarbeiten bzw. den Zeitaufwand dafür zu wenig CP`s gibt, muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich dafür für dieses Modul deutlich weniger Stunden gebraucht habe als veranschlagt. Die Studienbriefe lasen sich leicht runter, bzw. quer lesen ging auch an manchen Stellen. 🙂 Und natürlich haben wir alle für unsere Präsentationen Themen genommen, in denen wir uns ohnehin gut auskennen. 
     
    Abseits der Präsenz musste ich  mir dieses Mal in Hamburg ein Hotelzimmer suchen, da meine Freundin Nachtdienst hatte. Tatsächlich habe ich nahe der HFH eine tolle Unterkunft gefunden, die sogar eine Miniküche im Zimmer hat (so dass man nicht gezwungen ist, Essen zu gehen), und im Keller gibt es einen Fitnessraum.
    Seit ich vor einem Jahr wieder mit Sport begonnen habe, den ich ab Beginn des Studiums vernachlässigt hatte, bin ich ein großer Fan von Kraftsport geworden und liebe Hanteltraining und schwere Gewichte.
     
    Mein Mann sagt, wenn es so weitergeht, muss ich die Bierkisten rein tragen. 😉😁💪
     
    Nun werde ich mich um die letzte Hausarbeit im Modul "Betriebliches Bildungsmanagement" kümmern. Mein Themenwunsch dafür ist genehmigt worden.
    Aber erst ab morgen! Heute ist Sonntag und es wird gefaulenzt!
     
    Euch auch einen lazy Sunday! ☀️
    Silberpfeil
     
  11. Silberpfeil

    Schule
    Im Juli 2017 habe ich begonnen zu studieren, damals noch mit relativ vagen Plänen für die beruflichen Aussichten "danach".  Es gab genug Tage, an denen ich mich selbst gefragt habe, weshalb ich mir das eigentlich antue. Dabei erinnere ich mich besonders an einen heißen Sommertag 2018, an dem ich buchstäblich an meinem Schreibtischstuhl festgeklebt bin, weil ich für die Klausur im Modul "Grundlagen des Wirtschaftens" gelernt habe.
    Davon abgesehen haben mich das viele Kollegen aus der Pflege gefragt, und anstrengende Kommentare (ich erinnere nur an "Das ist ja nur ein Fernstudium") gab es zu viele.
     
    Einen Bachelorabschluss, fast 20.000 Euro Studiengebühr (inklusive Zertifikatsstudium), unzählige Unterrichtsstunden und zwei Arbeitgeber später musste ich mir heute nach der Gesamtdienstbesprechung Mühe geben, nicht mit quietschenden Reifen vom Parkplatz der Schule zu fahren, denn in Niedersachsen starten morgen die Sommerferien! Und dieses Mal bin ich dabei. 🤩
    Ganz ehrlich: dafür hat sich all der Aufwand wirklich gelohnt! 
     
    Zu den Schulferien von Lehrer:innen gibt es irgendwie nur zwei polarisierende Ansichten, wir mir scheint. Die, die denken, Lehrer:innen wären faul und würden ein Viertel Jahr nur zuhause sitzen und hätten nachmittags frei. Das nervt ziemlich, wenn ich daran denke, wie viel Zeit und Aufwand oft in meiner Unterrichtsvorbereitung, aber auch in der praktischen Begleitung der Auszubildenden steckt. Da kommen schnell 50 Arbeitsstunden pro Woche zusammen.
    Das andere sind aber manche Lehrkräfte selbst, die unbedingt betonen müssen, es wären keine Ferien, sondern "unterrichtsfreie Zeit".🙄 Und die ganz viel stöhnen und seufzen und jedem unbedingt kundtun müssen, wie viel und wie hart sie arbeiten. Zum Glück ist das aber an meiner Schule nicht üblich.
     
    Aus meiner Sicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Klar habe ich für die Ferien total viel auf dem Zettel. Um nur ein Beispiel zu nennen: als neues Unterrichtsthema habe ich im Herbst die Psychiatrie. Das geht von der Neuroanatomie über die häufigsten Krankheiten bis hin zur speziellen Pflege und spezielle Arzneimittel. Und selbst wenn man Themen häufiger unterrichtet, so ist doch die Zielgruppe jedes Mal anders. 
    Aber während in vielen anderen Bereichen über das Ende der Homeofficepflicht diskutiert wird und Arbeitnehmer wieder lange Pendelwege in Kauf nehmen müssen, nur damit Vorgesetzte... ja was eigentlich? ihre Angestellten im Blick haben?, kann ich und können alle Lehrkräfte sich aussuchen, wo und zu welcher Tageszeit man gern arbeiten möchte. Das kann ja auch bei einer Kiste Wein 😉 in einer hübschen Urlaubsregion sein.😎
     
    Lehrer:innen an staatlichen Schulen haben ja, ohne es zu wissen, auch Homeoffice, denn bis auf die Führungskräfte der Schule sind sie ausschließlich zum Unterricht in der Schule. Das ist an Berufsfachschulen anders, da haben Lehrkräfte Büros vor Ort und Anwesenheitspflicht mit Kernarbeitszeit.
    Und das bedeutet eine maximale Freiheit, die ich jetzt schon nicht missen möchte. Ich  möchte mir nicht mehr vorschreiben lassen, zu welcher Zeit des Tages ich kreativ oder produktiv sein darf. Sich das selbst einzuteilen, bedeutet m.M.n. ein großes Stück Lebensqualität.
     
    Auch das Studium wird in den Ferien nicht zu kurz kommen. Im September habe ich gleich zwei Prüfungsleistungen: eine komplexe Übung im Modul Medizinische Grundlagen, und eine Klausur im Modul Pflege im Prozess. Dafür wollen 10 Studienbriefe gelesen und verstoffwechselt werden.🙂
    Außerdem werde ich natürlich auf geringfügiger Basis auf Intensivstation arbeiten. Die Studiengebühren bezahlen sich nicht von allein. 🤑
     
    Vor Montag fange ich aber nichts an. Bis dahin genieße ich erst mal meine ersten Sommerferien seit 1996. 
     
    Euch eine gute Woche und passt auf Euch und Eure Liebsten auf!
    Silberpfeil

  12. Silberpfeil

    Pflegewissenschaftliche Grundlagen
    Bei der Auswahl der Module habe ich mir doch ein kleines bisschen Komfortzone gegönnt. 😊 Ich musste den Modulplan erst vom Kultusministerium anerkennen lassen, damit ich nicht hinterher bei der Zulassung zur Sondermaßnahme da stehe und Module belegt (und bezahlt) habe, die gar nicht geeignet sind.
     
    Vermutlich ist es auch möglich, an einer staatlichen Uni einzelne Module zu belegen. Dazu muss ich ehrlich sagen, dass ich den Aufwand der ganzen Organisation, des Einholens von Informationen und der häufigen Fahrtwege abgewogen habe gegen die Kosten, die ich an einer privaten Fernhochschule investiere. Die HFH hat außerdem einige Module im Angebot, die ich wirklich spannend finde. Die habe ich mir natürlich für den Modulplan ausgesucht und gedacht, dass ich sie zur Not immer noch austauschen kann, falls sie nicht genehmigt werden (was nicht passiert ist 🙂 )
    Dazu kommt noch, dass für das Zertifikatsstudium an der HFH nur minimaler Verwaltungsaufwand nötig war, da ich ja dort bereits studiert habe. Keine beglaubigten Kopien (in Zeiten von Corona), die Strukturen und die Ansprechpartner sind mir bekannt, ich weiß, wie die Modulprüfungen ablaufen. Ich habe meine Anmeldung abgeschickt, und bereits drei Werktage später war mein Account auf dem Webcampus wieder frei geschaltet und ich hatte Zugriff auf alle Studienmaterialien. Das Paket mit den Studienbriefen kam einen Tag später. Es konnte also losgehen! Ehrlich gesagt konnte ich es kaum erwarten, endlich wieder loszulegen!🙃 Den zeitlichen Ablauf habe ich mir wie gewohnt nach den Klausurterminen organisiert.
     
    Ich starte mit dem Modul Pflegewissenschaftliche Grundlagen aus dem B.A. Pflegemanagement. Die ersten Kapitel des Studienbriefs handeln davon, auf welchen Wegen Pflegewissenschaft forscht und welche Theorien und Modelle es gibt. 
    Meiner Meinung nach wird durch die Corona Pandemie sehr deutlich, dass die Menschen mehr Wissenschaftskompetenz benötigen, um sich überhaupt eine Meinung dazu bilden zu können, wie beispielsweise eine Stichprobe erstellt wird und wie Forschungsergebnisse zu werten sind. 
    In meinem Unterricht gehe ich häufig darauf ein, was eigentlich der Unterschied ist zwischen einer Korrelation und Kausalität... das passt in jedes Thema von Onkologie bis Diabetes Mellitus und räumt schnell mit Mythen und Legenden auf. Insofern finde ich super, das Thema Pflegewissenschaft noch genauer zu untersuchen.
     
    Im Mai starte ich den neuen Job an der BBS und freue mich schon sehr darauf! Bis dahin habe ich noch einige Tage Resturlaub, aber auch noch einiges an der alten Arbeitsstelle auf dem Zettel. Da mein IT-Mann auch mit seinem Fernstudium beschäftigt ist, muss ich jetzt nicht mehr neidisch auf seine Studienbriefe schielen.😉
     
    Bis bald und viele Grüße
    Silberpfeil
     
    Edit: Ich habe in die Blogbeschreibung eine Modulliste eingefügt und eine kurze Darstellung, weshalb der Weg im Gesundheitswesen anders ist als in anderen Berufen. 
  13. Silberpfeil

    Psychopathologie
    Ich bekomme immer noch Schnappatmung beim Gedanken an letzten Freitag. 😱😕 Eigentlich war meine Hausarbeit im Modul Psychopathologie so gut wie fertig. Geplant hatte ich bis zum Abgabetermin am 27.1. zwei Hausarbeiten, eben diese und die im Modul Pharmakologie. Begonnen hatte ich die für das Modul Psychopathologie, und als ich so gut wie fertig war, hatte ich eine zündende Idee für die im Modul Pharmakologie. So dachte ich also, wenn ich die Hausarbeit in Pharma beendet habe, lese ich die für Psychopathologie Korrektur und schicke sie dann ab. Und das sollte nun am Freitag passieren. 
     
    Es war meine erste Hausarbeit seit dem Bachelor, und Thema waren pflegerische Interventionsmöglichkeiten während einer Krise. Die Idee ist entstanden, weil man als Pflegekraft häufig erster Ansprechpartner für Menschen in einer Krise ist, sei es bei lebensverändernden Diagnosen und dem Tod eines nahen Angehörigen. In Pharmakologie habe ich die Wirkweisen von zwei verschiedenen Medikamenten miteinander verglichen und konnte zurückgreifen auf eine große Anzahl Studien, Metaanalysen und Behandlungsleitlinien. Als ich nun Korrektur gelesen habe für Psychopathologie, fiel mir auf, dass ich zwar eine Menge pflegerische Interventionsmöglichkeiten gefunden habe, aber keine einzige davon in Bezug auf ihre Wirksamkeit untersucht worden ist. Tatsächlich habe ich auch noch ein Fachbuch, eine Behandlungsleitlinie (aus der Psychotherapie) und eine aktuelle Forschung der Uni München gefunden, die aber gerade erst in der Auswertungsphase ist. 
    Das bedeutet, alles was ich in meinem Fazit geschrieben hatte, war im Prinzip auf dem Niveau einer Frauenzeitschrift und hatte nichts mit Wissenschaft zu tun. 🙈😱💩
     
    Also musste ich noch mal alles überarbeiten, um dann in meinem Fazit zu dem Schluss zu kommen, dass die Wirksamkeit nicht belegt ist und Forschungsbedarf besteht. Ich bin nicht mal sicher, ob man in einer Hausarbeit zu so einem Ergebnis kommen darf. Ist das schon mal jemandem hier passiert? 
    Eigentlich ist mein größter Wissenszuwachs in dem Modul, dass pflegerische Handlungen viel zu wenig wissenschaftlich erforscht sind. Das ist zwar spannend und im Masterstudium sicher auch sinnvoll, aber trotzdem hoffe ich, die Hausarbeit trotzdem bestanden zu haben. 
     
    Euch einen guten Start in die Woche!
    Silberpfeil
  14. Silberpfeil

    4.Semester
    Diese Woche musste ich mit Schrecken feststellen, dass Entschleunigen gar nicht so leicht ist, wie ich immer dachte. Oft habe ich mit meinem Freund geschimpft wegen seiner 60 - 70 Stunden Woche.
    Nun habe ich im Januar selbst 20 Tage gearbeitet (wobei die Nachtdienste 10 Stunden reine Arbeitszeit haben), 2 Vormittage pro Woche unterrichtet, diese Unterrichtsstunden vor- und nachbereitet, meine Hausarbeit fertig gestellt und mit der Klausurvorbereitung für Berufspädagogik begonnen. 🙈
     
    Jetzt ist die Hausarbeit fertig, zeitlich bin ich mit der Klausurvorbereitung gut im Rennen, und durch Resturlaubstage aus 2018 habe ich einfach mehr Luft. Und trotzdem musste ich mich selbst bremsen, als ich gestern sofort überlegt habe, was ich als nächstes tun könnte. Es fiel mir wirklich schwer, nicht sofort wieder an den Schreibtisch zu gehen.
     
    Stattdessen habe ich mich - endlich mal wieder - für Yoga entschieden. Das war genau das Richtige. Es ist auch ein bisschen erschreckend, wie sehr meine Kondition und meine Form unter dem Fernstudium gelitten haben. In den letzten Monaten hatte ich einfach keine Zeit für Sport. 
     
    Dafür habe ich mir fest vorgenommen, spätestens nach der Klausur wieder regelmäßiger Sport zu treiben. 2 - 3 Stunden pro Woche sollten immer drin sein.
    Und die Yoga Stunde hat mir nicht nur körperlich, sondern auch mental unglaublich gut getan. Ich habe ein bisschen Muskelkater 😁, aber vor allem wieder mehr inneres Gleichgewicht. gefunden.
     
    In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen entspannten Sonntag.
    Namaste! 🙏 💗
    Silberpfeil
     
     
  15. Silberpfeil

    4.Semester
    Zur Zeit genieße ich in vollen Zügen meinen Urlaub - wobei heute der letzte Abend ist. 
    Mal ausgiebig Zeit zu haben, um einen Krimi zu lesen oder um die Miezekatzen zu bespaßen, tankt die leeren Akkus schön auf!
    Okay, was im Haushalt liegen geblieben ist, habe ich auch gemacht, und die Steuererklärung ist auf einem guten Weg. 🙂🙊
     
    Da ich im April nicht viel arbeiten muss (auf Station muss ich meinen Resturlaub nehmen, und in der Schule hat ein Teil der Schüler Ferien oder Praxisblock), werde ich wohl schon mal mit der Recherche für die nächste Hausarbeit beginnen.
     
    Das Modul heißt Fachdidaktik Sozialkunde, ich kann mir da aber noch nicht viel vorstellen. Beim ersten Überfliegen habe ich gesehen, dass es um politische Bildung geht. Das klingt schon mal spannend in Zeiten der Gründung von Pflegekammer, Akademisierung usw.
     
    Der nächste Pflichttermin ist eine Komplexe Übung in Fachdidaktik Pflege, aber erst Ende April.
     
    Abgesehen von Krimis habe ich mir auch noch diverse Fachliteratur für die Unterrichtspraxis gekauft, in denen es um spezielle Methoden im Pflegeunterricht und Differenzierung geht.
     
      Ich hoffe, wenn der Urlaub morgen vorbei ist, wird es nicht gleich chaotisch. 🙈   Grüße Silberpfeil
  16. Silberpfeil

    Spezielle Krankheitslehre
    Zur Zeit bearbeite ich das vorerst letzte Modul in meinem Zertifikatsstudium, welches aus dem Master Berufspädagogik entnommen ist. Das Modul habe ich über das neue, virtuelle Studienzentrum belegt, so dass alle Veranstaltungen online stattfinden. Meiner Meinung nach eine super Neuerung an der HFH, und falls ich weitere Module buche, hoffe ich, sie ebenfalls am virtuellen Studienzentrum belegen zu können. Momentan besteht leider noch nicht bei jedem Modul die Möglichkeit. 
    Studienmaterial ist ein Buch (Allgemeine und spezielle Krankheitslehre, Thieme Verlag) und Prüfungsleistung ist eine komplexe Übung in zwei Teilen:
    - Teil 1: besteht aus Einteilung der Gruppen und Zuteilung der Themen. Jede Gruppe sucht sich ein Thema aus der Krankheitslehre aus, alle aus dem Bereich der Inneren Medizin: Diabetes Mellitus, COPD (eine Lungenkrankheit), die weiteren sind mir gerade entfallen. Die Dozentin achtet aber darauf, dass sich die Themen nicht doppeln.
    In der Gruppenphase arbeitet man an einem Fallbeispiel die pflegerischen Versorgungsschwerpunkte der jeweiligen Krankheit aus, und zwar so, wie man die Krankheit an Berufsfachschulen unterrichten könnte, um eben auf Frontalunterricht verzichten zu können. Man hat also gleich eine Art Vorlage für den Unterricht.
    - Teil 2: vier Wochen nach Teil 1 findet dann die Präsentation der Gruppenarbeiten statt.
     
    Im Vorfeld der komplexen Übungen gab es einige Vorlesungen, die wohl die wichtigsten Krankheitsbilder aus dem Buch zum Thema hatten. An diesen habe ich aber aus Zeitmangel nicht teilgenommen, und das waren auch keine Pflichtveranstaltungen.
     
    Die komplexen Übungen sollen jeweils drei bis vier Stunden dauern. Zur Zeit befinde ich mich am Ende der Gruppenphase, die wirklich gut geklappt hat. Wir haben in mehreren Zoom Meetings unsere Einteilung und die Präsentation besprochen und sind sozusagen startklar.
    Ich muss gestehen, ich hätte mir ein andere Krankheitsbilder gewünscht, da ich alle „Klassiker“ der Inneren Medizin schon häufig unterrichtet habe und für mich nicht viel neues dabei ist. Andererseits finde ich es vom Prinzip her gut, dass für die Studierenden genau diese Krankheiten besprochen werden, da sie für Auszubildende unbedingt relevant sind und die Lehrkräfte sie daher gut kennen müssen. Von daher gibt es vom fachlichen Anspruch an den Masterstudiengang überhaupt nichts zu meckern.
    Ich finde die Innere Medizin nur so laaaaaaaaangweilig, und nachdem ich im Dezember das Modul Innere Medizin abgeschlossen habe, hatte ich gehofft, wenigstens den Schlaganfall als Gruppenarbeit zu kommen (irgendwie ist die Formulierung unglücklich 😀). Jede Gruppe hat 30 Minuten Zeit: 20 für Präsentation und 10 Minuten für Nachbesprechung und Fragen. Wenn ich mir den Umfang unserer Arbeit so anschaue, hoffe ich doch sehr, dass wir das Zeitfenster beachten, damit wir am Ende nicht fünf Stunden für die KÜ benötigen. 
     
    Sobald ich das Zertifikat für das Modul bekommen habe, habe ich alle Voraussetzungen erfüllt, um in die Sondermaßnahme zum Einstieg in Schuldienst in Niedersachsen zugelassen zu werden. Der weitere Weg wird dann von meiner Schulleitung organisiert. Das sogenannte Seminar, das ich besuchen werde, soll im August starten, und bisher habe ich immerhin die Anmeldeunterlagen erhalten. 
    Zu dem Zertifikatsstudium bin ich gekommen, weil eine Sachbearbeiterin vom Niedersächsischen Kultusministerium das Modulhandbuch meines Bachelorstudiums geprüft hat und dabei festgestellt hat, dass mir CP`s in Pflegewissenschaften und Medizin fehlen (die mir an meinen vorherigen Schulen nicht gefehlt haben). Nun ist diese Sachbearbeiterin nicht mehr da, und hoffe sehr, dass ihre Nachfolger:Innnen nicht noch andere Voraussetzungen stellen.
    Auch, wie und wann es mit meinem Zweitfach losgeht, kann mir noch niemand beantworten. Gewünscht habe ich mir Werte und Normen oder evangelische Religion, und die Fachgruppe an meiner Schule würde mich lieber heute als morgen in ihrem Team begrüßen. 
     
    Es bleibt spannend!
     
    Drückt mir die Daumen!
    Silberpfeil
     
    Titelbild: www.pixabay.com
  17. Silberpfeil

    Palliative Care
    Und am Kalender? Unglaublich, wie schnell die Zeit herum geht und das Studium voranschreitet. Von den beiden Hausarbeiten haben ich leider noch kein Ergebnis. Weil Warten so viel Freude macht. 🙄
     
    Die Komplexe Übung im Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen musste verschoben werden, da der Dozent erkrankt ist. Folgetermin fällt leider auf den Samstag nach meinem Geburtstag... Pech. 🙂
    Ich konnte aber an der Präsenzveranstaltung für das Modul Palliative Care teilnehmen. Das Modul gehört zu den Fachwissenschaften Pflege und kann auch einzeln als Weiterbildung gebucht werden. Die Studienbriefe behandeln die Themen:
    1. Grundlagen und Rahmenbedingungen von Palliative Care und Hospizarbeit
    2. Ethisch-rechtliche Aspekte der Palliativpflege
    3. Symptomerfassung und -Kontrolle, medizinisch-pflegerische Aspekte der Palliativpflege
    4. Symptomerfassung und -Kontrolle, psycho-soziale Aspekte der Palliativpflege
    5. Symptomerfassung und -Kontrolle, religiös-spirituelle und existentielle Aspekte und multiprofessioneller Teamansatz.
     
    Sowohl die Präsenzveranstaltung als auch die KÜ findet online statt. Ich habe mich aus Termingründen beim Studienzentrum Nürnberg angemeldet, weil es Überschneidungen gab mit dem Termin in Kassel. Die Präsenzveranstaltung ist zwar keine Pflicht, aber man muss für die Studienleistung Referat, welches in der KÜ gehalten wird, ein Thema mit dem Modulverantwortlichen vereinbaren. Das konnte ich zwar bereits vorher per Mail, aber ich habe trotzdem teilgenommen, da das Thema Palliative Care sehr interessant ist. Während meiner Ausbildung konnte ich viel Erfahrung im Hospiz sammeln, und mein späteres Arbeitsfeld Intensivstation hat viele Überschneidungen in den Themen. 
     
    Zum gewählten Referatsthema muss eine PPP angefertigt werden, die Präsentation soll 15 Minuten dauern, und anschließend soll es eine zehnminütige Diskussion geben. Mein Referat und meine Präsentation sind fertig, und ich bin gespannt auf den KÜ-Termin, an dem ich es vorstellen werde. Ich werde berichten!
     
    So langsam kommt das Frühlingswetter auch bei uns im Harz an, und wir sind schon die erste Runde mit den Mopeds gedreht! 🏍️
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
  18. Silberpfeil

    Schule
    Nach dem Klausurmarathon im Dezember hatte ich die Hoffnung, dass es anschließend ruhiger wird. Leider ist das Gegenteil eingetreten. In meiner Naivität hatte ich zum neuen Schuljahr eine Klassenleitung übernommen, die mir mit zwei bis drei Wochenstunden Arbeitsaufwand verkauft wurde.
     
    Zur Erklärung ist es wichtig zu wissen, dass die Arbeitszeit von Lehrkräften nicht nach tatsächlicher Arbeitszeit bemessen wird. Als Vollzeitkraft mit einer 39,5 Stunden Woche müsste man, um die Ferienzeit „vorzuarbeiten“, 48,74 Stunden pro Woche arbeiten. Das macht bei einer 5-Tage-Woche ein Tagessoll von ca. 9,7 Stunden. Der Hauptfaktor bei der Berechnung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist aber die Unterrichtszeit, also die Wochenstunden Unterricht. Die sind je nach Schulform und Bundesland verschieden. In Niedersachsen muss ich als Berufsschullehrerin 24,5 Stunden pro Woche unterrichten. Weder Vor- und Nachbereitungszeit, Klausuren, Klassenleitungstätigkeiten noch Konferenzen werden darauf angerechnet.
     
    Und was alles zu Klassenleitungstätigkeiten gehört, habe ich im letzten halben Jahr erfahren. Von Eltern- und Ausbildersprechtagen, der kompletten Dokumentation der An- und Abwesenheiten der Schüler:innen (inklusive entschuldigter und unentschuldigter Fehltage), Schülergesprächen, Elterngesprächen, die zusätzlichen Corona-Maßnahmen (Verteilung der Tests, Kontrolle der Testergebnisse, Führen der Listen etc.), Konferenzen zum Leistungsstand und dem Arbeitsverhalten und der Erstellung der Zeugnisse hat mir leider im Vorfeld niemand etwas erzählt. Mehrarbeit bzw. Überstunden gibt es eben  auch nicht.🥵
     
    Überhaupt ist die Erstellung der Zeugnisse ein Musterbeispiel für die Digitalisierung und die Bürokratie in der Schule: es gibt einen sogenannten Zeugnisklient, für den man als Klassenleitung einen Zugang bekommt. Dieser Zugang ist aber nicht aus dem Homeoffice möglich, sondern ausschließlich über einen Rechner in der Schule. Dort kommen auf einen Rechner ca. 10 Lehrkräfte… man muss also Glück haben. Aus dem Klient druckt man eine Notenliste aus, die man in einen Ordner im Lehrerzimmer heftet. Dort tragen dann alle Lehrkräfte ihre Noten per Hand ein. Anschließend muss die Klassenleitung diese Zahlenkolonnen dann wieder in den Zeugnisklient übertragen. Diese fertige Notenliste wird dann ausgedruckt, damit alle beteiligten Lehrkräfte noch mal kontrollieren können, ob ihre Noten korrekt übertragen wurden. Wenn das der Fall ist, kann die Klassenlehrkraft die Datei exportieren und an den zuständigen Kollegen schicken (der vermutlich Anrechnungsstunden dafür bekommt), der dann die fertige Datei ans Sekretariat weiterleitet, wo die Zeugnisse gedruckt werden. Und das ist nur ein Beispiel von Digitalisierung in der Schule. Hier macht sich niemand Gedanken über Arbeitsprozesse, sondern es geht um Datenschutz, Finanzierungsprobleme (externe Berater werden nicht finanziert über den Digitalpakt) und natürlich Befindlichkeiten – viele haben halt lieber Papier in der Hand.🤦‍♀️
     
    Auf Intensivstation habe ich Digitalisierung weitgehend als Arbeitserleichterung empfunden. Da haben sich Leute wirklich Gedanken gemacht über die einzelnen Schritte von Arbeitsprozessen und diese digital abgebildet. Beispiel Pflegedokumentation: das ist mittlerweile so gut geworden, dass man auf meiner Station nur noch so selten Stifte benötigt, dass man die im seltenen Anwendungsfall erst mal suchen muss. Und ob Schwester Uschi und Dr. Brinkmann vor der Rente keine Lust mehr haben, sich mit Digitalisierung auseinanderzusetzen, kann bei bei der Einführung keine Rolle spielen. Im Gegensatz dazu kommt mir dieses bürokratische Monster, mit dem ich jeden Tag in der Schule zu tun habe, einfach absurd vor. Für alles gibt es mindestens ein Formular, eine Konferenz und ein Gespräch. Was für eine gigantische Ressourcenverschwendung das ist, wenn man mehr mit der Bürokratie beschäftigt ist als mit den Problemen, die man lösen könnte. In den letzten Monaten hat es mich eine Menge Energie gekostet, immer wieder gegen Betonwände zu laufen.😕
     
    Auf der Haben-Seite kann ich allerdings phantastische Schüler:innen verbuchen, die sogar in der 9. Stunde noch schlaue Fragen stellen und für Spaß im Unterricht jederzeit zu haben sind. Was für Details sie noch aus Unterricht abrufen können, der teilweise monatelang zurück liegt, erstaunt mich jedes mal. Und so einen kaputten Overheadprojektor kann man super nutzen, um noch mal über den IV. Hirnnerv – den Augenrollnerv - zu sprechen. Den muss man ja schließlich auch nutzen.🙄🙄🙄
     
    Eine Prüfungsleistung in meinem Zertifikatsstudium steht noch aus. Das Modul Spezielle Krankheitslehre wird eine geteilte Prüfungsleistung haben – im März und im April – die zum Glück beide online stattfinden. Ich werde berichten.
    Mal schauen, wie es danach weitergeht.
     
    Haltet durch!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  19. Silberpfeil

    Allgemeines
    In der letzten Woche habe ich meinen Fokus neu ausgerichtet. Bisher habe ich vier Tage die Woche in der Schule gearbeitet, da ich eine 30 Stunden Stelle habe. Irgendeinen Nebenjob habe ich für den fünften Tag immer gefunden: Arztpraxis und Flüchtlingsunterkunft im letzten Jahr, und davor (im staatlichen Schuldienst) hatte ich neben der 100% Stelle in der Schule noch eine 25% Stelle auf Intensiv. Das war vor allem der Tatsache geschuldet, dass ich die Studiengebühren im Bachelor und im Modulstudium selbst zahlen musste, aber auch Geld für Hobbys haben wollte (der A Führerschein und die Ducati haben sich leider nicht selbst bezahlt. 😁) Das Resultat war aber auch, das ich gefühlt immer alles im Dauerlauf gemacht habe und meiner Gesundheit das nicht gut getan hat.
     
    Der Job in der Flüchtlingsunterkunft war nur vorübergehend, da diese Notunterkunft nur einige Monate bestehen wird. Und so sah ich mich zum neuen Jahr damit konfrontiert, „nur“ noch die 30 Stunden Stelle zu haben. Natürlich hatte ich einige Bewerbungen laufen für einen Nebenjob, aber bis das neue Jahr angelaufen war, hatte sich noch nichts getan. Und auf einmal fiel mir auf, wie gut es ist, einen Tag die Woche mehr für das Studium zu haben. Denn im Master übernimmt mein AG die Gebühren, so dass ich diese Last zumindest los bin.
     
    Mir ist aufgefallen, dass ich so schneller mit dem Studium fertig werde. Und ehrlich gesagt tut es nach 6,5 Jahren Fernstudium, Arbeit und Einarbeitung im neuen Job sehr gut, sich mal eine Stunde mehr Zeit nehmen zu können für Sport und Freizeit. Das ist definitiv mit Geld nicht aufzuwiegen. Also habe ich alle Angebote, die dann für einen Nebenjob kamen, abgesagt und habe wieder richtig Spaß daran, mir gleich das nächste Modul zur Bearbeitung vorzunehmen: Palliative Care.
     
    Ich werde berichten!
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil🏍️
  20. Silberpfeil

    Allgemeines
    Heute räume ich mein Büro auf, und dabei ist ein erschreckend hoher Stapel Papier zusammen gekommen. Bestehend aus Unterlagen, die weggeheftet werden müssen, und einem bunten Haufen Unterrichtsmaterial zu allen möglichen Themen, der sich seit den Sommerferien angesammelt hat, wurden die verschiedenen Stapel (Alltag, Schule, Studium) immer unüberschaubarer, was meine Motivation zum Aufräumen nicht gerade gesteigert hat. Letzten Endes ist so viel zusammengekommen, weil ich es im alltäglichen Wahnsinn einfach nicht geschafft habe.
     
    Nachdem ich 2020 einen neuen Job beim alten Arbeitgeber begonnen und im Dezember meine Bachelorarbeit abgegeben hatte, dachte ich eigentlich, dass 2021 ruhiger wird. Mehr aus Neugier bewarb ich mich auf eine ausgeschriebene Stelle an einer staatlichen Schule. Der neue Job beim alten AG war zwar nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht toll. Vielleicht, weil ich eigentlich nicht so richtig auf der Suche war, lief das Vorstellungsgespräch super. Ich lernte ein sehr engagiertes Schulleitungsteam kennen, denen bestimmte Werte wirklich wichtig sind, und das Angebot war so gut, dass ich es nicht ablehnen konnte. Denn der Job an einer staatlichen Schule bedeutet Schulferien, und wenn man 25 Jahre mit den üblichen 30 - 34 Urlaubstagen (durch Schichtdienst) auskommen musste, ist das geradezu paradiesisch.
    Der einzige Haken: für eine dauerhaft unbefristete Stelle muss man sich pädagogisch und mit einem Zweitfach nachqualifizieren, und um dafür zugelassen zu werden, musste ich 50 CP nachstudieren.
     
    Dafür wiederum brauchte ich Geld, denn das Zertifikatsstudium wird mich rund 4500 Euro kosten, so dass ich eine geringfügige Tätigkeit beim alten Arbeitgeber auf Intensivstation aufnahm. Die neue Arbeitsumgebung in der Schule, die Prüfungsleistungen im Studium, der Nebenjob, der mit steigenden Inzidenzen auch mehr Zeit in Anspruch nimmt (durch Personalmangel), und alles, was man "nebenbei" so hat: Familie, Freunde, Haustiere, Haus, Garten, Hobbys... und weil das auch noch nicht gereicht hat, hatte ich 2021 so viele Autoreparaturen, dass ich in den sauren Apfel beißen und das alte verkaufen und ein neues kaufen musste... 😰
    ... kurz bevor im Dezember der Klausurmarathon mit drei Klausuren dem Jahr die Krone aufgesetzt hat. Am 23.12. hatte ich dann noch einen letzten Spätdienst auf Intensivstation (inklusive Notfall), und dann waren endlich Ferien.
     
    Diese Ferien verbringe ich zwar nicht tatenlos (mein Mann hat renoviert und ich habe in vielen anderen Ecken des Hauses aufgeräumt und entrümpelt), aber doch sehr entspannend. Wir haben viele Freunde getroffen, Filme und Serien geschaut, Spiele gespielt, Bücher gelesen und die Katzen verwöhnt, so dass ich mich richtig aufgetankt fühle. So langsam trudeln auch die Ergebnisse der Prüfungsleistungen ein:

    Auch wenn (oder vielleicht gerade weil) ich auf Noten keinen großen Wert lege, sind sie doch sehr gut ausgefallen. Am meisten freut mich Biopsychologie, denn zum einen war der Inhalt eins meiner all-time-Lieblingsthemen, und zum anderen war die Prüfungsleistung sehr kniffelig.
     
    Zwar habe ich noch mindestens zehn Ideen, was ich alles machen möchte, denn die HFH hat noch einige Module im Angebot, die mich sehr interessieren. Aber ich habe mir fest vorgenommen, 2022 mindestens einen Gang zurückzuschalten, denn die Module laufen ja nicht weg. Für das kommende halbe Jahr bleibt noch ein Modul im Zertifikatsstudium, Hauptjob und Nebenjob bleiben natürlich, und ich will wieder unbedingt mehr Sport treiben und mich um die Dinge kümmern, die im letzten halben Jahr viel zu kurz gekommen sind.
     
    Wie gut, dass in Niedersachsen noch Ferien sind.😁
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
     
  21. Silberpfeil

    Pflegewissenschaftliche Grundlagen
    Heute habe ich die Bearbeitung der Studienbriefe im Modul Pflegewissenschaftliche Grundlagen beendet. Die Klausur findet im Juni statt. Bis dahin werde ich mich erst mal dem nächsten Modul widmen und zwei Wochen vor der Klausur mit der Wiederholung beginnen.
     
    Das Modul hat mir wirklich neue Denkhorizonte erschlossen, und das in einem Beruf, den ich inklusive Ausbildung über 15 Jahre ausgeübt habe. Dass die Pflegewissenschaft in Deutschland im Vergleich zu GB und den USA noch in den Kinderschuhen steckt, war mir nicht neu, und die Ursachen dafür sind sehr vielfältig: natürlich unser soziales Sicherungssystem, in das die Pflege eingebettet ist und das eben primär darauf ausgerichtet ist, finanzierbar zu bleiben. Viele andere Berufsgruppen, dessen Interesse es ist, dass die Pflege ein Assistenzberuf bleibt, und leider auch die Pflege selbst, die häufig evidenzbasiertes Arbeiten ablehnt und sich eher auf überliefertes Wissen verlässt. 
     
    Seit meiner Ausbildung (2005 - 2008) hat sich in der Pflegewissenschaft eine Menge getan, und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich davon nicht viel mitbekommen habe. Umso mehr wird es mir ein Anliegen sein zu versuchen, die Begeisterung bei den Auszubildenden für ihre eigene Wissenschaft zu wecken. Meine Begeisterung ist jedenfalls definitiv geweckt. 😉
     
    Das Modul gehört in den Studiengang B.A. Pflegemanagement, und daher schließt auch der letzte Studienbrief damit ab, wie man ein Pflegekonzept in einer Langzeitpflegeeinrichtung einführen kann. Das ist sicherlich für angehende Führungskräfte sehr praxisbezogen, ich hätte mir an der Stelle eher gewünscht, beispielsweise eine Zusammenfassung über aktuelle Forschungsprojekte zu finden. Die suche ich mir nun selbst zusammen.🙂
    Überhaupt habe ich noch nie so viel für ein Modul rechts und links gelesen und recherchiert.
     
    Fazit: sehr empfehlenswertes Modul, insbesondere für alle angehenden Pflegepädagogen.
     
    Und es bleibt wissenschaftlich: als nächstes starte ich das Modul Einführung in die Pflegeforschung. 
     
    Viele Grüße und bleibt gesund!
    Silberpfeil
     
    P.S. Ich bin übrigens wirklich angetan von dem immer konstruktiven Umgang hier bei fi, selbst wenn die Diskussionen manchmal kontrovers sind. Das habe ich bis jetzt in keiner anderen Community erlebt. Im Gegenteil finde ich es erschreckend, wie sehr in sozialen Netzwerken gehetzt wird. Corona hat da noch mal ein Brennglas draufgehalten.
    Danke dafür! 🤘
  22. Silberpfeil

    Thesis
    Eigentlich bin ich ja noch sehr früh dran und hätte formal Zeit bis Ende des Jahres, abgesehen davon dass man natürlich verlängern kann. Und gerade dieser Gedanke ist es, der es einfacher macht.
    Bei Hausarbeiten war die Themenfindung  immer der Teil, den ich am schwierigsten fand. Jetzt war es eigentlich keine Suche, sondern eher eine logische Schlussfolgerung. 🙂

    Es liegt absolut auf der Hand, über E-Learning zu schreiben. Zum einen weil mich das Thema bei der Arbeit täglich beschäftigt und ich dann sozusagen Synergieeffekte nutze. Zum anderen weil es durch Corona extrem angeschoben wurde.
     
    Erst- und Zweitprüfer sind gefunden, Literatur ist in Corona Zeiten ein anderes Thema. Die Bibliothek hat nur Notbetrieb, man muss online vorbestellen. Aber dafür muss man natürlich a) wissen, welches Buch man sucht, und b) muss der Suchprozess online so gestaltet sein, dass man ihn als Nicht-IT‘ler bedienen kann. 😃
     
    Das hat erst nach einer ausführlichen Einweisung eines Mitarbeiters geklappt, aber mittlerweile komme ich gut zurecht und kenne jetzt auch bald die entlegensten Standorte der Stadt. 😉
     
    Ende Juli werde ich die vorletzte KÜ besuchen. Dafür muss ich einen kurzen Stop bei der Recherche einlegen, weil ich ein Buch lesen muss.
    Ende August kommt dann passenderweise die KÜ zur Bachelorarbeit.
     
    Ich plane, im September oder Anfang Oktober Urlaub zu nehmen und zu schreiben, obwohl ich jetzt schon manchmal Textbausteine im Kopf habe, die ich notiere.
     
    Es geht gut los, und ich freue mich auf den Prozess!
     
    Bis bald 
    Silberpfeil 
     
  23. Silberpfeil
    Da die Module der medizinischen Grundlagen aus verschiedenen Masterstudiengängen zusammengestellt sind und diese am 1.07. beginnen, habe ich mich nun gleich für drei neue Module angemeldet, da ich diese auf jeden Fall bis Ende des Jahres abschließen möchte.
    Die nächste Klausur in Pflegewissenschaft schreibe ich erst im September, so dass ich die Zeit dafür aufbringen kann.
     
    Ich starte mit dem Modul Medizinische Grundlagen aus dem Master Soziale Arbeit, da die Prüfungsleistung ebenfalls im September fällig ist. Inhaltlich werden hier Entwicklungsstörungen, Kinder- und Jugendpsychiatrie, körperliche und psychische Erkrankungen und Behinderungen, Sucht und Armut, Wohnungslosigkeit und Krankheit behandelt. Thematisch also absolut spannend und für mich sehr nützlich, da ich im nächsten Schuljahr psychiatrische Erkrankungen unterrichten werde. Prüfungsleistung wird eine Komplexe Übung sein, die laut Anleitung hauptsächlich den Studienbrief über Wohnungslosigkeit, Armut und Krankheit behandeln wird.
     
    Weiter geht es dann (nach der Klausur in Pflegewissenschaft) im November mit dem Modul Anatomie und Physiologie, der in verschiedenen Masterstudiengängen (Berufspädagogik) angeboten wird.
    Hier gibt es ein Buch mit inhaltlichen Schwerpunkten Zelle und Gewebe, Blut und Immunsystem, lymphatisches System, Hormonsystem, Nerven, Sinnesorgane, Haut, Bewegungsapparat, Atmung, Herzkreislauf und Gefäße, Nieren etc. Prüfungsleistung wird ebenfalls eine komplexe Übung sein, in der man ein Plakat vorstellen soll mit einem Thema nach Wahl. Dieses Modul wird mir wahrscheinlich nicht allzu große Schwierigkeiten bereiten, da ich einen Großteil der Themen bereits selbst unterrichtet habe.
     
    Das Semester abschließen wird dann eine Klausur im Modul Innere Medizin, ebenfalls Bestandteil verschiedener Masterstudiengänge (Berufspädagogik). Die Innere Medizin habe ich zum einen bereits rauf und runter unterrichtet, und abgesehen davon wäre ich eine schlechte Pflegekraft auf Intensivstation gewesen, wenn ich in dem Gebiet keine tieferen Kenntnisse hätte. Ohne dafür ein Buch aufgeschlagen zu haben, habe ich mir die Probeklausur angeschaut und denke, das ist absolut machbar.
     
    Daher möchte ich eigentlich noch das letzte Pflegewissenschaftliche Modul (Pflegewissenschaft und Transfer) belegen, wofür ich mich eigentlich bereits letzte Woche rückwirkend zum 1.07. angemeldet hatte. Leider funktioniert der sonst gewohnt gute Service der HFH zur Zeit irgendwie schleppend, und meine Anfrage bei der Verantwortlichen für die Zertifikatsstudiengänge scheint irgendwie im Sande verlaufen zu sein. Ich hoffe, dass sich das nächste Woche klärt.
     
    An dieser Stelle wird vielleicht deutlich, wie seltsam weltfremd die Anforderungen des Niedersächsischen Kultusministerium sind. Um im staatlichen Schuldienst zu arbeiten, hat das Land Niedersachsen für Fächer mit besonderem Bedarf die Sondermaßnahme geschaffen, damit Seiteneinsteiger eine pädagogische Nachqualifizierung erhalten. Beispielsweise können Meister in Handwerksberufen so an Berufsschulen unterrichten und besuchen dann berufsbegleitend die Maßnahme. Und natürlich ist die Pflege ein Bereich mit besonderem Bedarf, denn nicht nur Pflegekräfte sind rar am Markt, sondern auch und erst recht Pflegepädagogen.
    Obwohl ich bereits einen B.A. absolviert habe, mit dem ich an jeder Berufsfachschule das gleiche unterrichten darf, muss ich für die Zulassung zur Sondermaßnahme noch diese Module belegen.
    Die Auflage ist: 30 CP Medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, 20 CP Pflegewissenschaft.
     
    Ich kann mich aber nicht einfach beispielsweise an der Uni Göttingen immatrikulieren, um 30 CP in Medizin zu studieren. Und selbst, wenn das möglich wäre, könnte ich dort nicht Pflegewissenschaft studieren. Diese Studiengänge sind in Deutschland auch nicht allzu häufig.
    Das heißt, es blieb mir kaum etwas anderes übrig, als an eine private Hochschule zu gehen...  und dort werden ca. 4000 Euro Studiengebühren fällig.
     
    Selbstverständlich übernimmt das Kultusministerium die Studiengebühren nicht.
    Versteht mich nicht falsch: Ich mag die Module und freue mich sehr auf die neuen Inhalte. Natürlich werden sie mir auch nützlich sein, in vielerlei Hinsicht.
    Aber die Bürokratie in einem Berufsfeld, in dem so ein eklatanter Mangel herrscht, bereitet mir doch ein bisschen Zahnschmerzen.
     
    Nun habe ich aber genug gejammert. 😉 Der Job ist trotzdem phantastisch, und das "Lehrer-Dasein" hat ganz schön viele Vorteile. Und die Studienbriefe im Modul Medizinische Grundlagen sind wirklich spannend.
     
    Bis bald
    Silberpfeil
  24. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Am Wochenende ging es in Teil 1 der KÜ für das Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen (KUP), und auch diese fand online statt.
    Ein Unterschied zum Bachelor ist sehr deutlich: die online Vorlesungen zu den Modulen sind zwar wie im Bachelor weiterhin freiwillig, aber bereits in mehreren Modulen wurden Prüfungsleistungen ohne die Teilnahme kompliziert. In den Präsenzen werden beispielsweise Themen für Referate oder Gruppen ein- und zugeteilt, so dass es schwer ist, ohne diese Informationen arbeiten zu können. Da es aber ein Masterstudium ist, finde ich den erhöhten Aufwand absolut gerechtfertigt. 
     
    In Teil 1 der KÜ haben wir begonnen, eine kompetenzorientierte Prüfung zu erstellen. Wir durften  auch Prüfungen samt Erwartungshorizont nutzen, die wir bereits für die Arbeit erstellt haben, und glücklicherweise habe ich gleich mehrere in petto, so dass ich mir eine passende aussuchen konnte. Für die Teilnehmer, die auf kein Material zurückgreifen können, bedeutet dieser Teil allerdings schon erhöhten Aufwand, denn allein mit der Neukonzeption einer Prüfung kann man locker mehrere Tage zubringen. Das Format der Prüfung - schriftliche Klausur, mündliches Prüfungsgespräch oder praktische Prüfung bzw. Simulation - ist freigestellt.
     
    In der Zeit bis zur KÜ Teil 2 (diese soll ca. 4 Wochen später stattfinden) müssen wir nun eine Kompetenzmatrix erstellen, in der jede einzelne Frage (oder Prüfungsaufgabe) darauf geprüft wird, welche Kompetenzen damit gefördert werden. Außerdem gehört eine curriculare Verortung und Lernziele ebenfalls zu der Prüfungsleistung, die wir bis zwei Wochen vor KÜ Teil 2 beim Modulverantwortlichen abgeben müssen. In der KÜ Teil 2 haben wir dann 15 Minuten Zeit, unsere Prüfung samt Ergebnis zu präsentieren. Und damit ist dieses Modul ein ziemliches Brett, denn das ist alles sehr aufwändig. 
     
    Außerdem gehört KUP zu einer Reihe von Modulen, die thematisch aufeinander aufbauen: Die Inhalte der Module Diagnostik und Förderung, KUP, Didaktik der beruflichen Fachrichtung Pflege sowie die Praxisstudien sollen nicht umsonst in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden. Und sie sind eine inhaltliche Fortsetzung der pädagogischen Module im Bachelor. Das alles ist sehr durchdacht und gefällt mir gut. 
     
    Ich schwanke also sehr zwischen "Das Studium ist toll" und "Es soll vorbei sein, ich will nur noch Motorrad fahren".😀😉 Denn abgesehen von KUP bearbeite ich noch andere Module, aber dazu in an anderer Stelle.
     
    In diesem Sinne: Haltet durch! 😎
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  25. Silberpfeil

    Einführung in die Pflegeforschung
    An diesem Wochenende stand nach langem mal wieder eine Präsenzveranstaltung an, die natürlich online stattgefunden hat. Meine letzte war glaube ich letztes Jahr im Juli.
     
    Zur Zeit bearbeite ich das Modul Einführung in die Pflegeforschung. Eigentlich ist das auch sehr interessant und die Studienbriefe sind gut aufgebaut: Es geht los mit einer Einführung über die unterschiedlichen Arten von Wissen, wie Wissen gewonnen wird und was Forschung bedeutet. Dann gibt es eine Übersicht über quantitative und qualitative Methoden. So weit alles super... und dann gibt es den Studienbrief 3: Statistische Grundbegriffe verstehen.
    Gut an dem Studienbrief ist, dass gleich zu Beginn eine Beispielstudie beschrieben wird, an der viele Begriffe erklärt werden. Trotzdem sind einige Erklärungen leider sehr abstrakt gehalten. Daher habe ich mir von der Präsenz einiges versprochen, da es ja doch meistens hilfreich ist, wenn man über abstrakte Dinge mit anderen spricht. Diese Präsenz sollte sich ausschließlich mit diesem Studienbrief beschäftigen.
    Nicht gut gelungen ist an dem Studienbrief mMn, dass Begründungen, warum man bestimmte statistische Methoden anwenden könnte, bzw. bei was sie eigentlich darstellen können, meistens fehlen. Beispiel Quartile: man steht ja nicht morgens auf, denkt sich: Oh, draußen scheint die Sonne, da teile ich doch mal meine Werte in Quartile ein.  🤔
     
    Die Dozentin hat sich gut im Thema ausgekannt und ist auf alle Fragen eingegangen. Statistik ist ja vielen Stellen wie Gehirnjogging, und mir hilft es zum Verständnis, wenn ich sozusagen einen Probelauf mache. Ich brauche anwendungsbezogene Beispiele, um etwas verstehen zu können: Beispiel: Quartile könnte man gut einsetzen, wenn man einen ambulanten Pflegedienst gründet und wissen will, wie das Gehaltsspektrum der Mitbewerber vor Ort aussieht. So könnte man sein Angebot (an Gehalt) besser auf dem Markt platzieren.
    Frust kam bei mir auf, als es um Punktewolken und Regressionsgraden ging, denn ich konnte aus dem Studienbrief nicht herauslesen, aus was sich eine Regressionsgrade eigentlich zusammensetzt. Es gibt wohl Klausurfragen, in denen man Punktewolken interpretieren muss. Auch weitere Beispiele für Null- und Alternativhypothesen konnte ich mir nicht ableiten aus den Erklärungen aus Studienbrief und Präsenz. Da muss ich mich leider noch mal dransetzen.
    Nicht so gut hat mir gefallen, dass die Dozentin relativ wenig eigene Beispiele hatte. Die Kritik hat sie aber angenommen und im Anschluss eine Mail nachgeschickt mit einigen hilfreichen Material für die Klausurvorbereitung.
     
    Bis zur Klausur ist zum Glück noch Zeit. Und für das Wochenende lege ich die Studienbriefe erst mal beiseite... mit Frust lernt es sich eh schlechter.
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     
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