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Die Zeit danach


Gast

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Ich habe vor ein paar Tagen meine Thesis abgegeben. Yay. 🥳

 

Könnte man meinen. Aber anstatt auf Wolke sieben zu schweben, laufe ich gerade eher orientierungslos durch die Gegend und frage mich: Hm, und nun? Rational betrachtet überwiegt das Positive ganz klar: Ich bin (noch ;)) nicht in ein emotionales Loch gefallen und ich habe begünstigt durch Urlaub und ein paar berufliche Veränderungen die Gelegenheit, einmal durchzuschnaufen und mir in aller Ruhe zu überlegen, was ich nun als nächstes mit meinem Leben anstellen möchte. Vor allem freue ich mich auch darauf, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen (also auch geistig und nicht nur physisch anwesend zu sein), mich einmal wieder mit Dingen aus freien Stücken und ohne Leistungsdruck zu beschäftigen, und mal ein Buch lesen oder auch wieder weglegen zu können.

 

Und dennoch fühlt es sich etwas seltsam an. Da ist etwas, auf das ich eine Zeit lang intensiv hingearbeitet habe und das gerade in den letzten Monaten sehr viel Stress verursacht hat. Nun habe ich es erreicht und: that's it.

 

Wie erging es euch in dem Moment?

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Das ist eine gute Frage. Die Thesis brauchten wir (leider) nur als PDF per Mail abzugeben. Anders als bei meinem Diplom-Präsenzstudium damals, gab es also nicht mal das physische Gefühl des in die Post-Tragen der Abschlussarbeit und damit kein rechtes Ritual, das einem das Gefühl des Abschlusses vermittelt.

Ich war ein wenig ins Loch gefallen, weil damit erst mal ein Projekt abgeschlossen war, ohne dass es ein - abgesehen vom Zeugnis und dem Gefühl des Abschlusses - greifbares Ergebnis gegeben hätte: 

Zum Zeitpunkt des Abschlusses hatte mein damaliger Chef  bereits deutlich gemacht, dass keine der (obwohl zur Firma und Bereich passenden und selbst bezahlten Weiterbildungen & Studium) was für mich ändern würde. 

Sprich, es war klar dass ich mir einen neuen Job suchen musste, ob vom Studium wie erhofft zu profitieren. Und der war damals halt noch nicht in Sicht, weshalb ich gefühlt - abgesehen von den Zeugnissen  und Urkunde - mit leeren Händen dastand....

 

 

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Also ich wusste danach eine zeit lang nicht was ich machen sollte mit der vielen Zeit. Da ich ca. einen Monat nach Abgabe meine Präsentation fürs Kolloquium angefangen habe, hat mich dass ein bisschen aufgefangen. Die viele Zeit die man da so reinsteckt fällt einem irgendwann gar nicht mehr so auf. Bis sie halt übrig ist. 

Ich habe dann ein wenig die sachen nach geholt die auf der Strecke geblieben sind wie Filme, Spiele etc. aber auch nicht übertrieben.

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Ich habe sogar schon die Präsentation fürs Kolloquium fertig, da ich wirklich alles aus dem Kopf haben wollte während des bevorstehenden Urlaubs.

 

Gegen Ende der Thesis hatte ich übrigens so die Nase voll von allem, dass für mich klar war, dass ich kein weiteres Studium dranhänge. Nun, ein paar Tage später, ist das alles wie verflogen. Ich stelle mir gerade vor, dass es Frauen nach der Geburt eines Kindes so gehen muss – da sorgt der Körper ja auch dafür, dass all der Wahnsinn in den meisten Fällen erfolgreich verdrängt werden kann ;-).

 

Nun kann ich mir jedenfalls vorstellen, weiterzumachen. Aber ich versuche mich mal besser auf andere Gedanken zu bringen und meine Optionen in aller Ruhe ein paar Wochen lang abzuwägen.

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Direkt nach der Abgabe meiner Masterarbeit wollte ich kein neues Studium beginnen. Da habe ich mich nur gefreut, endlich wieder Romane und Krimis lesen zu können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ein Jahr danach hat's mich dann wieder gejuckt, aber nur kurz. Inzwischen ist dieser Abschluss 12 Jahre her und ich habe mich auch ohne weiteres Fernstudium nicht gelangweilt. Hätte eine meiner ehemaligen Präsenzhochschulen das Angebot von Online-Master-Programmen nicht wieder eingestellt, dann hätte ich dort vielleicht noch einen Kurs begonnen. Durch die für eines meiner Ehrenämter nötigen regelmäßigen Weiterbildungen bin ich eh immer wieder im Lernen drin und vermisse die Fernstudienzeit nicht.

 

Auch wenn es sich im Moment für Dich vielleicht komisch anfühlt, versuche, die "freie" Zeit wirklich als Freizeit zu nehmen und lass Deinem Kopf Zeit, Dinge zu sortieren. Manchmal kommen neue Ideen, mit denen man vorher gar nicht gerechnet hat.

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  • 2 Monate später...

Nach der Abgabe meiner Masterarbeit hab ich angefangen alles mögliche aufzuräumen, auszumisten und Dinge zu erledigen, die in den letzten 11 Jahren aufgrund meines Fernstudiums liegengeblieben sind. Als ich damit fertig war, habe ich mich berufsbedingt für eine Weiterbildung in Englisch entschieden. Die frisst aktuell ca. 5 Stunden / Woche (im Vergleich zu den 15-20 zu Fernstudiumzeiten) - ich bin also "weich" gefallen und hatte keinen kalten Entzug ;) . Denke wenn die Weiterbildung abgeschlossen ist, hab ich so viel an Freizeit "zurückgewonnen", dass ich diese 5 Stunden auch noch unter bekomme :) . 

 

Davon abgesehen gehen viele der gewonnen Stunden für mehr Schlaf drauf. 

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Mit dem Master bin ich noch nicht durch, darum meine Erfahrung aus dem Bachelor :) Ich hatte die Zeit des Endes vorher unendlich herbeigesehnt, hatte jede Menge Pläne, was ich so tun wollte. Als die letzte Prüfungsleistung schließlich erbracht war, hatte ich ein sehr seltsames Gefühl. So ähnlich war es schon in den Semesterferien gewesen, auf die ich mich gefreut, aber in denen ich mich dann doch (erstaunlicherweise) gelangweilt habe.

Für das Ende des Bachelors hatte ich ein wenig vorgeplant und versuchte erstmal, mich in meiner Umgebung wieder etwas "zu erden". Ich traf mich wieder mehr mit Freunden oder Verwandten, zog zur Überbrückung einen kleinen Teilzeitjob heran und trat in der Kita (Elterninitiative) meiner Tochter dem Verschönerungsverein bei oder übernahm da Putz- und Aufräumdienste. Gleichzeitig fing ich auch an, mich wie @SK32
 um den Kleinkram zu kümmern: Ausmisten, Wohnung umgestalten, Dinge ersetzen, Bücher zu Ende lesen, für die keine Zeit war. In erster Linie gönnte ich mir auch Dinge wie Ausschlafen und fing Serien-Marathons an (damals noch auf DVD-Boxen). 

Ich wusste zwar, dass ich einen Master brauchte, aber es stand noch absolut in den Sternen, ob ich wirklich einen fand. Den Bachelor erhielt ich im Dezember, der Masterstart wäre frühestens Oktober gewesen. Darum hatte ich wirklich Zeit. Ich muss sagen, dass die ersten 3 Monate dieses "Erden" ganz gut tat, auf Dauer aber nicht mehr. Darum fing ich irgendwann wieder an, mir schon mal Master-Lektüre in Psychologie zu besorgen und vorzuarbeiten, was aber so ganz auf eigene Faust auch irgendwie seltsam war. :) 

Letztlich war ich dann froh, als der Master dann losging :) Jetzt im Moment sehne ich das Ende schon wieder megamäßig herbei, diesmal aber auf eine andere Weise als im Bachelor - ich glaube, mit der Theorie im Studium bin ich einfach durch ;) Ich freue mich danach auf das praktische Arbeiten. Wie sehr ich das Studium dann vermisse - mal sehen. :)  Hätte ich etwas Leerlauf dazwischen: Ich würde ihn nutzen, um mal wieder meinen kreativen Hobbies nachzugehen: Malen, Zeichnen, Schreiben - am liebsten auch für und mit Kids. 
Gegen die Nostalgie hilft mir vielleicht, dass ich mit den Kommilitonen noch im lockeren Kontakt bleibe. Die machten zu einem Großteil das tolle Gefühl während der Präsenzphasen aus. 

LG

Bearbeitet von Vica
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Hallo allerseits,

 

also ich hab mir schon während dem Master überlegt, was ich anschließend mit meiner Freizeit mache und dann ca. 1 Jahr damit verbracht, ein Kanu zu bauen. Kaum war ich fertig stand dann mein neuer Job vor der Tür, der lässt mir kaum Zeit für weitere Projekte weil ich kaum zu Hause bin und meistens in Ferienwohnungen wohne. Ich mache grad ein technisches Referendariat (das Staatsexamen für Ingenieure) und hab in einer Woche meine erste schriftliche Prüfung. 

An vielen Stellen vermisse ich tatsächlich das Fernstudium, mich nerven einige zwischenmenschliche Aspekte, wir sind eine ziemlich heterogene Gruppe vom frischen Uni-Absolventen bis hin zu Leuten mit mehr Berufs- und eben auch Lebenserfahrung. 

Und ich würde lieber wieder selbst entscheiden, wann ich bereit für eine Prüfung bin 😱.

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