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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Schule
    Nach dem Klausurmarathon im Dezember hatte ich die Hoffnung, dass es anschließend ruhiger wird. Leider ist das Gegenteil eingetreten. In meiner Naivität hatte ich zum neuen Schuljahr eine Klassenleitung übernommen, die mir mit zwei bis drei Wochenstunden Arbeitsaufwand verkauft wurde.
     
    Zur Erklärung ist es wichtig zu wissen, dass die Arbeitszeit von Lehrkräften nicht nach tatsächlicher Arbeitszeit bemessen wird. Als Vollzeitkraft mit einer 39,5 Stunden Woche müsste man, um die Ferienzeit „vorzuarbeiten“, 48,74 Stunden pro Woche arbeiten. Das macht bei einer 5-Tage-Woche ein Tagessoll von ca. 9,7 Stunden. Der Hauptfaktor bei der Berechnung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist aber die Unterrichtszeit, also die Wochenstunden Unterricht. Die sind je nach Schulform und Bundesland verschieden. In Niedersachsen muss ich als Berufsschullehrerin 24,5 Stunden pro Woche unterrichten. Weder Vor- und Nachbereitungszeit, Klausuren, Klassenleitungstätigkeiten noch Konferenzen werden darauf angerechnet.
     
    Und was alles zu Klassenleitungstätigkeiten gehört, habe ich im letzten halben Jahr erfahren. Von Eltern- und Ausbildersprechtagen, der kompletten Dokumentation der An- und Abwesenheiten der Schüler:innen (inklusive entschuldigter und unentschuldigter Fehltage), Schülergesprächen, Elterngesprächen, die zusätzlichen Corona-Maßnahmen (Verteilung der Tests, Kontrolle der Testergebnisse, Führen der Listen etc.), Konferenzen zum Leistungsstand und dem Arbeitsverhalten und der Erstellung der Zeugnisse hat mir leider im Vorfeld niemand etwas erzählt. Mehrarbeit bzw. Überstunden gibt es eben  auch nicht.🥵
     
    Überhaupt ist die Erstellung der Zeugnisse ein Musterbeispiel für die Digitalisierung und die Bürokratie in der Schule: es gibt einen sogenannten Zeugnisklient, für den man als Klassenleitung einen Zugang bekommt. Dieser Zugang ist aber nicht aus dem Homeoffice möglich, sondern ausschließlich über einen Rechner in der Schule. Dort kommen auf einen Rechner ca. 10 Lehrkräfte… man muss also Glück haben. Aus dem Klient druckt man eine Notenliste aus, die man in einen Ordner im Lehrerzimmer heftet. Dort tragen dann alle Lehrkräfte ihre Noten per Hand ein. Anschließend muss die Klassenleitung diese Zahlenkolonnen dann wieder in den Zeugnisklient übertragen. Diese fertige Notenliste wird dann ausgedruckt, damit alle beteiligten Lehrkräfte noch mal kontrollieren können, ob ihre Noten korrekt übertragen wurden. Wenn das der Fall ist, kann die Klassenlehrkraft die Datei exportieren und an den zuständigen Kollegen schicken (der vermutlich Anrechnungsstunden dafür bekommt), der dann die fertige Datei ans Sekretariat weiterleitet, wo die Zeugnisse gedruckt werden. Und das ist nur ein Beispiel von Digitalisierung in der Schule. Hier macht sich niemand Gedanken über Arbeitsprozesse, sondern es geht um Datenschutz, Finanzierungsprobleme (externe Berater werden nicht finanziert über den Digitalpakt) und natürlich Befindlichkeiten – viele haben halt lieber Papier in der Hand.🤦‍♀️
     
    Auf Intensivstation habe ich Digitalisierung weitgehend als Arbeitserleichterung empfunden. Da haben sich Leute wirklich Gedanken gemacht über die einzelnen Schritte von Arbeitsprozessen und diese digital abgebildet. Beispiel Pflegedokumentation: das ist mittlerweile so gut geworden, dass man auf meiner Station nur noch so selten Stifte benötigt, dass man die im seltenen Anwendungsfall erst mal suchen muss. Und ob Schwester Uschi und Dr. Brinkmann vor der Rente keine Lust mehr haben, sich mit Digitalisierung auseinanderzusetzen, kann bei bei der Einführung keine Rolle spielen. Im Gegensatz dazu kommt mir dieses bürokratische Monster, mit dem ich jeden Tag in der Schule zu tun habe, einfach absurd vor. Für alles gibt es mindestens ein Formular, eine Konferenz und ein Gespräch. Was für eine gigantische Ressourcenverschwendung das ist, wenn man mehr mit der Bürokratie beschäftigt ist als mit den Problemen, die man lösen könnte. In den letzten Monaten hat es mich eine Menge Energie gekostet, immer wieder gegen Betonwände zu laufen.😕
     
    Auf der Haben-Seite kann ich allerdings phantastische Schüler:innen verbuchen, die sogar in der 9. Stunde noch schlaue Fragen stellen und für Spaß im Unterricht jederzeit zu haben sind. Was für Details sie noch aus Unterricht abrufen können, der teilweise monatelang zurück liegt, erstaunt mich jedes mal. Und so einen kaputten Overheadprojektor kann man super nutzen, um noch mal über den IV. Hirnnerv – den Augenrollnerv - zu sprechen. Den muss man ja schließlich auch nutzen.🙄🙄🙄
     
    Eine Prüfungsleistung in meinem Zertifikatsstudium steht noch aus. Das Modul Spezielle Krankheitslehre wird eine geteilte Prüfungsleistung haben – im März und im April – die zum Glück beide online stattfinden. Ich werde berichten.
    Mal schauen, wie es danach weitergeht.
     
    Haltet durch!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  2. Silberpfeil

    3.Semester
    Bis zur Klausur in Empirische Methoden sind es noch etwas über 3 Wochen. Zur Präsenzveranstaltung im August hatte ich alle Studienbriefe durchgearbeitet und Quizlet Karten geschrieben und war voll im Thema. Am liebsten hätte ich da schon die Klausur geschrieben, aber leider stehen die Termine ja fest.
    Wobei - das ist eine Neuerung - seit diesem Semester hat man immerhin zwei statt nur einem Termin pro Semester, was immerhin ein Fortschritt ist, wenn man an einem Termin verhindert ist.
    Ich hatte also erst mal weiter gemacht mit dem Soziologie Modul, die Klausur steht im November an.
     
    In den letzten Tagen hatte ich einiges im Garten zu tun, so dass ich nicht groß dazu kam, mich an den Schreibtisch zu setzen. Ich muss aber sagen, als ich mich heute mit Studienbrief und iPad bewaffnet habe, war ich sehr schnell wieder im Thema. Klinische Forschung habe ich schon in meinem Arbeitsbereich erlebt, und das Basiswissen dazu ist einfach spannend. Es ist erfreulich, dass doch einiges hängen geblieben ist!
     
    Vor Statistik gruselt es mich immer noch ein bisschen, aber die Präsenz war gut und hilfreich und ich hoffe, die Aufgaben sind nicht gemein.
     
    Drückt mir bitte die Daumen! 
     
    LG Silberpfeil
  3. Silberpfeil

    Medizinische Grundlagen
    Das Modul Medizinische Grundlagen ist aus dem Masterstudiengang Soziale Arbeit und zum einen mein erstes Mastermodul überhaupt, das ich belege, und zum anderen das erste aus dem medizinisch-naturwissenschaftlichen Bereich meines Zertifikatsstudiums.
    Die Studienbriefe behandeln die Themen:
    1. Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung
    2. Körperliche Erkrankungen und Behinderungen
    3. Psychische Erkrankungen und Behinderungen
    4. Sucht
    5. Armut, Wohnungslosigkeit und Krankheit.
     
    Auf den ersten Blick dachte ich, dass die Themen sehr auf die Bedürfnisse die Zielgruppe - künftige Sozialarbeiter:innen - abgestimmt ist. Sehr schnell kam ich dann aber an den Punkt, den ich schon in meinem Bachelor faszinierend fand: dass Gesundheit und Krankheit sehr abhängig ist vom sozialen Status. Es macht also keinen großen Unterschied, ob ich angehende Pflegefachkraft, Sozialarbeiterin oder Lehrerin bin, prinzipiell schaue ich auf dieselben Klienten.
    Faszinierend fand ich das, weil ich vor dem Studium immer dachte, dass das Patientenklientel ein Querschnitt aus der Bevölkerung ist. Dass das nicht so ist, welche Gründe es dafür gibt und welche Konsequenzen das hat, hat mir neue Horizonte eröffnet.
     
    Abgesehen davon habe ich meine Ausbildung in Frankfurt am Main an einem konfessionellen Krankenhaus absolviert. Den Pflichteinsatz in der ambulanten Pflege durfte ich in einer besonderen Einrichtung leisten: der Elisabeth Straßenambulanz der Caritas. Die ESA versorgt wohnungslose Menschen ohne Krankenversicherung medizinisch und pflegerisch, denn auch - oder besonders - wohnungslose Menschen sind chronisch krank und benötigen Medikamente oder pflegerische Leistungen. Es war einer der Einsätze, die mich am meisten geprägt haben: dass Menschen in dieser wunderschönen, prunkvollen Stadt in Nebenstraßen der Zeil oder auch direkt auf dem Vorplatz der Konstabler Wache im Winter ohne Schuhe im Dreck schlafen müssen und häufig ohne eigenes Verschulden in diese prekäre Lage gekommen sind, hat nachhaltig mein Denken verändert.
    Von daher passt es sehr gut, dass die Studienleistung für dieses Modul keine Klausur, sondern eine Komplexe Übung sein wird, die sich hauptsächlich mit dem 5. Studienbrief befassen wird.
     
    Thematisch ist für mich viel Wiederholung dabei, besonders natürlich der Teil der körperlichen und psychischen Erkrankungen. Neu und interessant war für mich im 1. Studienbrief alles zu den Themen Autismus Spektrum Störung und ADHS. Zum einen war das relevant in meinem Unterricht in Arzneimittellehre, da angehende Heilerziehungspfleger:innen häufig Bedarfsmedikation ausgeben. Zum anderen ist es als Lehrkraft auch sehr nützlich, hier zumindest Grundkenntnisse zu haben, wenn Lernende mit Problemen aus diesen Kategorien im Unterricht sitzen.
    Als kleines Überraschungsbonbon fand ich dann den Studienbrief über Sucht noch absolut spannend. Nicht, dass ich das Thema vorher langweilig gefunden hätte, denn es begegnet mir in vielen verschiedenen Kontexten. Als Beispiel hatte ich erst kürzlich einen Patienten, der wegen einer ganz anderen Ursache (Unfall) auf Intensivstation war. Er hatte aber auch eine Alkoholabhängigkeit, und den Entzug hat er durch die Tage andauernde Narkose (umgangssprachlich das "künstliche Koma") sozusagen verschlafen. Natürlich haben wir uns gefragt, was passieren wird, wenn er nach Hause entlassen wird.
    Der Studienbrief behandelt erst mal das Konstrukt Sucht und die Entwicklung von Sucht, wobei es hier sowohl auf neuronaler als auch auf entwicklungspsychologischer Basis behandelt wird. Dann gibt es noch Überblicke über die Wirkungen von psychoaktiven Substanzen und das Suchthilfesystem in Deutschland.
     
    Alles in allem also ein wirklich lohnenswertes, spannendes Modul! Da hier im Forum häufig die Qualität von Studienmaterial Thema ist, habe ich auch die Kapitel, in denen ich umfangreiche Vorkenntnisse habe, mal daraufhin gelesen und kann sagen, dass die Tiefe angemessen ist für die angesprochenen Berufsgruppen. Der Fokus liegt nicht auf der Betrachtung der Physiologie und Pathologie, sondern viel mehr auf dem Kontext zur Lebenswelt.
     
    Insofern stelle ich es mir für die Autoren auch schwierig vor einzuschätzen, was angehende Sozialarbeiter:innen im medizinischen Feld für Kompetenzen brauchen und welches Wissen dafür notwendig ist. Die Eingrenzung eines Themas ist häufig die größere Herausforderung als die anschließende Konzeption des Inhalts. Beispiel: Es werden in den Studienbriefen natürlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Mellitus und im Anschluss Skeletterkrankungen thematisiert, da diese zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland zählen. Wenn man hier noch den Einfluss der Ernährung unter dem Gesichtspunkt des sozioökonomischen Status bearbeiten würde, wäre der Studienbrief vermutlich 100 Seiten länger geworden.
    Einzig das Thema Salutogenese fand ich etwas kurz abgehandelt, da gerade dieses Modell viele Ansatzpunkte zur Prävention und zur Entwicklung von Resilienz beinhaltet.
     
    Ich bin gespannt auf die Komplexe Übung und werde berichten. Und übrigens: ich habe noch 1,5 Wochen Ferien. 🌼🥳
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  4. Silberpfeil
    Es fühlt sich wirklich wie ein Meilenstein an: Soeben habe ich meine erste Hausarbeit abgeschickt. 🧐
     
    Zu Beginn hatte ich noch gar keinen Plan, was eine Hausarbeit eigentlich ist und wie ich das angehen soll.
    Ich habe also im Verlauf dieses "Projekts" viel mehr gelernt, als "nur" motivationsfördernde Aspekte der Unterrichtsgestaltung herauszuarbeiten. Es ging los mit der Frage, wie ich mir Literatur beschaffe, ohne dabei zu verarmen. Dazu habe ich mich in der Unibibliothek registriert und gelernt, mich dort zurecht zu finden, ohne mich hoffnungslos zu verlaufen. 😁 (Die Bibliothek ist in der nächstgrößeren Stadt an sieben verschiedenen Standorten.)
     
    Als ich mir endlich ein Thema überlegt hatte, habe ich mir einen "roten Faden" für mich selbst erstellt, mit der Überschrift "Was will ich mit dieser Arbeit mitteilen?" 😉
    Das lag immer auf meinem Schreibtisch, und bei der Recherche und auch später beim Schreiben diente es mir dazu, mich nicht zu verzetteln und nicht zu schwafeln über etwas, was den Kern nicht trifft.
    Dann habe ich versucht mir vorzustellen, ich würde das ganze erst mal nur für mich schreiben.
    Irgendwann ist auch der Schreibknoten geplatzt und ich habe zum Teil ganze Textpassagen runter geschrieben. Später habe ich natürlich noch einiges umformuliert, und mir kamen noch ein paar mehr Ideen, aber alles in allem habe ich richtig Spaß am Schreiben bekommen, weil es ein viel kreativerer Prozess ist als einfach eine Klausur zu schreiben.
     
    Sehr hilfreich ist hier auch die Schreibberatung der HFH. Man schickt Passagen der Hausarbeit als PDF per Mail und bekommt nach kurzer Zeit eine sehr ausführliche Beratung bezüglich Schreibstil, Zitationen und rotem Faden. Wenn man immer nur allein am Schreibtisch vor sich hin werkelt, ist so ein Feedback schon sehr hilfreich!
    Verrückt, aber ich freue mich schon auf die nächste Hausarbeit, denn die steht auch schon vor der Tür. 
     
    Obernervtötend und Arbeitsbeschaffungsmaßnahme finde ich zum Teil diese formalen Vorschriften. Okay, im Sinne der Einheitlichkeit kann ich noch nachvollziehen, weshalb Textgröße, Zeilenabstand, usw. vorgegeben sind.
    Wie viele YouTube Videos ich mir für Open Office Anwendungen angeschaut habe, kann ich gar nicht zählen. Es ging über Seitenzahlen einfügen bis dazu, dass wir das Deckblatt als Vorlage bekommen haben - als Word Dokument. Blöd mit Open Office. 🙈
     
    Die Krönung kam zum Schluss. Wir sollten die Hausarbeit sowohl als gedrucktes Exemplar, als auch auf CD ROM oder USB Stick einschicken. Die Datei sollte alle Seiten enthalten, PDF, Doc oder RTF Format haben und eine einzige Datei sein. Mal ehrlich... Warum?? Und warum darf man die im Jahr 2018 nicht als E-Mail schicken? Am liebsten hätte ich den Umschlag mit der CD ROM mit einer Brieftaube geschickt. Oder noch besser, mit Postkutsche... 
    Ich musste ein JPEG in die Open Office / PDF Datei einfügen und wäre fast wahnsinnig geworden, weil sich das JPEG immer gedreht hat. Mein Freund ist ja IT Projektleiter, aber im allgemeinen mache ich meine Sachen lieber selbst kaputt und rufe dann um Hilfe. 😁
    Während ich also eine Stunde lang geflucht habe wie eine Hafenarbeiterin, kam er... und mit ganzen zwei Mausklicks hat er das Foto gedreht und danach noch die Größe angepasst. 🙈
    Aber mal ernsthaft... ich verstehe nicht, wieso man so komplizierte Vorgaben machen muss. Ist ja nicht so, dass man als Fernstudent nicht wüsste wohin mit seiner ganzen Freizeit.
     
    Aber nun ist es fertig und es fühlt sich gut an. Es wird sicher keine wissenschaftliche Sensation, aber es war ein Einstieg und hat Spaß gemacht.
     
    Nun geht es weiter mit der Klausurvorbereitung für  Empirische Methoden.
     
    Euch einen schönen Sommertag!
    Silberpfeil
     
     
  5. Silberpfeil

    2.Semester
    Gerade habe ich den dritten Studienbrief Pädagogische Psychologie durchgearbeitet. Die Themen sind unglaublich spannend und die Studienbriefe waren toll geschrieben, aber ich bin ganz froh, dass ich zum Beispiel Paul Watzlawicks „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ bereits lange vor dem Studium gelesen habe, denn es hilft doch sehr beim Verständnis des Konstruktivismus.
    Ich bin sehr gespannt auf die erste Präsenzveranstaltung im Februar, denn dort wird uns hoffentlich näheres zur Hausarbeit mitgeteilt.
    Damit ich bis dahin nicht alles wieder vergessen habe, habe ich mir pro Studienbrief ein Mindmap erstellt. Wenn ich (wie im Nachtdienst) bei der Arbeit ein bisschen Ruhe zum Lernen hatte, habe ich mir Stichpunke gemacht, die ich am nächsten Tag in XMind eingefügt habe. Das war dann immer auch noch eine Wiederholung des Gelesenen.
     
    Da ich jetzt frei habe, steht der erste Studienbrief in Schulpädagogik an. Hier ist im April eine Klausur fällig, so dass ich Lernkarten anfertigen werde.
    Beim ersten Überfliegen der Einleitung und es Inhaltsverzeichnisses entstand der Eindruck... nun ja... muss ja.  Da ist die Versuchung groß, sich zu den Miezekatzen aufs Sofa zu lümmeln. 

  6. Silberpfeil
    Endlich ist die Klausur "Grundlagen des Sozialrechts und der Berufsbildungsgesetze" geschrieben. Sollte ich sie bestanden haben, war das meine letzte Klausur. 💪
    Wenn ich auch vermutlich nicht alles richtig habe und die Zeit knapp war, war die Klausur sehr fair. Wie ich es mir erhofft hatte, waren wenig Fragen dabei, in denen man auswendig gelerntes Wissen runterleiern musste.
    Dafür gab es Fallbeispiele, die durchaus knackig waren: Hier mussten aus einem beschriebenen Fall die Gesetzesverstöße herausgearbeitet werden, die verschiedene Gesetze (aus Arbeitsrecht, Berufsbildungsgesetz, Jugenarbeitschutzgesetz) betrafen.
    Besonders Freude hatte ich an einer Frage, in der es um die Lebenslage von Senioren ging, die sogar an die aktuelle Corona-Lage anknüpfte.
    So rein didaktisch hatte ich an der Klausur echt Spaß. Es ist schon Kunst, eine Klausur so zu gestalten, dass sie anspruchsvoll, aber weder zu schwer noch zu leicht und in der vorgegebenen Zeit zu schaffen ist.
    Hoffentlich habe ich an der Note auch Freude. 😀
     
    Viel schlimmer an diesem Tag war die Fahrt ins Studienzentrum Kassel. Wenn man aus Richtung Norden über die A7 nach Kassel fährt, kommt man über die Werratalbrücke. Sie ist fast 60 Meter hoch.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Werratalbr%C3%BCcke_Hedem%C3%BCnden
    Aus mir unerfindlichen Gründen habe ich seit einigen Jahren ziemliche Höhenangst, völlig grundlos, und sie trat fast über Nacht auf.
    Als ich im Dezember zur Klausur nach Kassel gefahren bin, war es noch dunkel, so dass ich die Höhe nicht gut genug sehen konnte, um Angst zu bekommen.
    Samstag morgen aber war schon strahlend schöner Sonnenschein, und als nach einer Kurve plötzlich die Brücke unter mir lag, hatte ich eine 1 A Panikattacke... als wäre ich noch niemals über diese Brücke gefahren. 😵🙄
    Was ja aber bei Panik immer hilft ist Singen, weil das Gehirn nicht gleichzeitig Musik hören und Angst haben kann. Ich habe also ziemlich laut und nicht schön das erste Lied gesungen, das mir in den Sinn kam: Bob Marleys Buffalo Soldier. 😀 Schön oder nicht, es hat geholfen, und bei der Rückfahrt gleich noch mal.
     
    Bei meiner neuen Arbeitsstelle hatte ich fast schon einen kleinen Kulturschock. Während alle Schulen jammern, dass sie weder personale Ressourcen noch die Technik für digitalen Unterricht haben und außerdem durch den großen Ansturm alle über Serverprobleme klagen, haben wir dort eine geradezu traumhafte, weil universitäre IT Infrastruktur. Und ziemlich nette Mitarbeiter, die sich damit gut auskennen und mich an ihrem Wissen teilhaben lassen.
    Letzte Woche habe ich begonnen, meine erste Blended Learning Einheit zu erstellen und saß jeden Tag Bauklötze staunend vor meinem Rechner. Es ist das andere Extrem, was ich gerade kennen lerne, und jeden Tag komme ich völlig aufgedreht nach Hause, weil ich noch mehr spannende Funktionen und Möglichkeiten entdeckt habe... wie ein Kind unter dem Weihnachtsbaum. 🤓 Mein IT Mann erträgt dann meine völlig unqualifizierten Schilderungen. 😀
     
    Nun werde ich es mir erst mal "gönnen", mich eine Weile völlig in die neue Arbeit zu stürzen und mich dort einzuleben. Aber so langsam geht die Suche nach einem Thema für die Bachelorthesis los.
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     
  7. Silberpfeil

    3.Semester
    An diesem Wochenende stand eine Komplexe Übung im Modul Projektmanagement auf dem Plan. Zufällig hat mein Freund bereits einige Großprojekte im IT Bereich geleitet, und schon oft habe ich als erste die Projektpräsentationen zu sehen bekommen. 🙂
    Ich gebe also zu: ich habe die Studienbriefe gelesen, aber vieles kannte ich schon.
     
    Eine komplexe Übung ist wie ein Workshop mit Gruppenarbeit zu verstehen, und es lag nahe, dass wir in unserer kleinen Lerngruppe ein Projekt planen sollten.
     
    Zuerst fiel es uns schwer, einen Bezug zur Pädagogik zu finden. Die Studienbriefe waren sehr allgemein gehalten und werden so vermutlich auch in vielen anderen Studiengängen verwertet.
    Als praktisches Beispiel, um mir die Theorie zu verdeutlichen, hatte ich immer wieder „die Einführung einer Pflegedokumentationssoftware“ im Kopf - zum einen, weil ich diese oder ähnliche Thematik oft als Projekt meines Freundes erlebe, und zum anderen, weil es die Komplexität von Projektmanagement schön verdeutlicht.
    Außerdem wird an meinem Krankenhaus elektronisch dokumentiert, und ich bin ein großer Fan davon. 😉
     
    Die ganze Planung des Projektes musste dann in einem Strukturplan visualisiert werden, was auch noch einige Denkleistung in Anspruch nahm.
     
    Nach den Anlaufschwierigkeiten haben wir dann in den Gruppen doch noch kreativ in die Aufgabe gefunden, aber leider war die Zeit viel zu knapp bemessen für Planung und Präsentation.
    Ich denke aber, dieses wird für die nachfolgenden Semester geändert werden.
     
    Spannend an der Projektarbeit ist, dass man von Anfang an und über die Dauer den gesamten Projektes das große Ganze im Blick haben muss, sich nicht verzetteln darf und mächtig viel Verantwortung auf dem Leitungsteam liegt.
     
    Außerdem hatten wir viel Spaß, denn unsere kleine Lerngruppe kennt sich jetzt gut, und jeder weiß um die Gewohnheiten der anderen. Und wenn ich auch persönlich kein großer Fan von Gruppenarbeit bin, ist es im Fernstudium doch mal eine tolle Abwechslung, miteinander gackern zu können. 😃
     
    Als nächstes steht die Klausur in Empirische Methoden an. 🙈
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  8. Silberpfeil

    Spezielle Krankheitslehre
    Zur Zeit bearbeite ich das vorerst letzte Modul in meinem Zertifikatsstudium, welches aus dem Master Berufspädagogik entnommen ist. Das Modul habe ich über das neue, virtuelle Studienzentrum belegt, so dass alle Veranstaltungen online stattfinden. Meiner Meinung nach eine super Neuerung an der HFH, und falls ich weitere Module buche, hoffe ich, sie ebenfalls am virtuellen Studienzentrum belegen zu können. Momentan besteht leider noch nicht bei jedem Modul die Möglichkeit. 
    Studienmaterial ist ein Buch (Allgemeine und spezielle Krankheitslehre, Thieme Verlag) und Prüfungsleistung ist eine komplexe Übung in zwei Teilen:
    - Teil 1: besteht aus Einteilung der Gruppen und Zuteilung der Themen. Jede Gruppe sucht sich ein Thema aus der Krankheitslehre aus, alle aus dem Bereich der Inneren Medizin: Diabetes Mellitus, COPD (eine Lungenkrankheit), die weiteren sind mir gerade entfallen. Die Dozentin achtet aber darauf, dass sich die Themen nicht doppeln.
    In der Gruppenphase arbeitet man an einem Fallbeispiel die pflegerischen Versorgungsschwerpunkte der jeweiligen Krankheit aus, und zwar so, wie man die Krankheit an Berufsfachschulen unterrichten könnte, um eben auf Frontalunterricht verzichten zu können. Man hat also gleich eine Art Vorlage für den Unterricht.
    - Teil 2: vier Wochen nach Teil 1 findet dann die Präsentation der Gruppenarbeiten statt.
     
    Im Vorfeld der komplexen Übungen gab es einige Vorlesungen, die wohl die wichtigsten Krankheitsbilder aus dem Buch zum Thema hatten. An diesen habe ich aber aus Zeitmangel nicht teilgenommen, und das waren auch keine Pflichtveranstaltungen.
     
    Die komplexen Übungen sollen jeweils drei bis vier Stunden dauern. Zur Zeit befinde ich mich am Ende der Gruppenphase, die wirklich gut geklappt hat. Wir haben in mehreren Zoom Meetings unsere Einteilung und die Präsentation besprochen und sind sozusagen startklar.
    Ich muss gestehen, ich hätte mir ein andere Krankheitsbilder gewünscht, da ich alle „Klassiker“ der Inneren Medizin schon häufig unterrichtet habe und für mich nicht viel neues dabei ist. Andererseits finde ich es vom Prinzip her gut, dass für die Studierenden genau diese Krankheiten besprochen werden, da sie für Auszubildende unbedingt relevant sind und die Lehrkräfte sie daher gut kennen müssen. Von daher gibt es vom fachlichen Anspruch an den Masterstudiengang überhaupt nichts zu meckern.
    Ich finde die Innere Medizin nur so laaaaaaaaangweilig, und nachdem ich im Dezember das Modul Innere Medizin abgeschlossen habe, hatte ich gehofft, wenigstens den Schlaganfall als Gruppenarbeit zu kommen (irgendwie ist die Formulierung unglücklich 😀). Jede Gruppe hat 30 Minuten Zeit: 20 für Präsentation und 10 Minuten für Nachbesprechung und Fragen. Wenn ich mir den Umfang unserer Arbeit so anschaue, hoffe ich doch sehr, dass wir das Zeitfenster beachten, damit wir am Ende nicht fünf Stunden für die KÜ benötigen. 
     
    Sobald ich das Zertifikat für das Modul bekommen habe, habe ich alle Voraussetzungen erfüllt, um in die Sondermaßnahme zum Einstieg in Schuldienst in Niedersachsen zugelassen zu werden. Der weitere Weg wird dann von meiner Schulleitung organisiert. Das sogenannte Seminar, das ich besuchen werde, soll im August starten, und bisher habe ich immerhin die Anmeldeunterlagen erhalten. 
    Zu dem Zertifikatsstudium bin ich gekommen, weil eine Sachbearbeiterin vom Niedersächsischen Kultusministerium das Modulhandbuch meines Bachelorstudiums geprüft hat und dabei festgestellt hat, dass mir CP`s in Pflegewissenschaften und Medizin fehlen (die mir an meinen vorherigen Schulen nicht gefehlt haben). Nun ist diese Sachbearbeiterin nicht mehr da, und hoffe sehr, dass ihre Nachfolger:Innnen nicht noch andere Voraussetzungen stellen.
    Auch, wie und wann es mit meinem Zweitfach losgeht, kann mir noch niemand beantworten. Gewünscht habe ich mir Werte und Normen oder evangelische Religion, und die Fachgruppe an meiner Schule würde mich lieber heute als morgen in ihrem Team begrüßen. 
     
    Es bleibt spannend!
     
    Drückt mir die Daumen!
    Silberpfeil
     
    Titelbild: www.pixabay.com
  9. Silberpfeil
    Hallo!
    Ich habe mal eine Tabelle mit einer Modulübersicht bis zum Bachelor in die Seitenspalte eingefügt.
     
    Das ganze diente auch ein bisschen der Prokrastination. 😊 Ich müsste eigentlich an der Hausarbeit sitzen oder für Grundlagen des Wirtschaftens lernen. Aber dafür habe ich vor dem Wochenende immerhin ein Tabelle mit den Personengesellschaften und den Körperschaften erstellt und war mal wieder über mich selbst erschrocken, wie spannend das eigentlich ist. Wenn man das ganze auf Krankenhäuser überträgt und sieht, dass einer der Hauptaktionäre eines großen Klinikkonzerns eine Stiftung ist, während sich der ganze Konzern in unüberschaubar viele GmbH`s und AG`s aufteilt... 
    ... aber ich will nicht weiter prokrastinieren. 😀
     
    Euch einen schönen Tag!
    Silberpfeil  
  10. Silberpfeil

    1.Semester
    Nach den Pädagogik Klausuren stehen gleich wieder die nächsten Termine an. Komplexe Übung in Didaktik und Methodik, für die man sich zumindest schon mal grob einen Unterrichtsentwurf überlegen soll, und Anfang Dezember die Klausur in Einführung in die Gesundheitswissenschaften - plus  die Eingangsklausur vorher, wenn man ohne Abitur studiert. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, und ich frage mich jetzt schon, womit ich eigentlich meine Zeit verbracht habe, bevor ich Fernstudentin wurde. 
     
    Die Klausuren waren inhaltlich auch alles andere als leicht. Zwar wurden die Themen etwas eingegrenzt, dafür wollten sie es dann aber ganz genau wissen, und dazu noch  die Bedeutung des Gelernten - also Transferwissen.
     
    Wenn ich jetzt böse wäre, könnte ich schreiben, dass man es als Krankenschwester gar nicht mehr gewöhnt ist, Dinge zu hinterfragen, wissenschaftlich zu beleuchten... aber lassen wir das :-)
    An diese Fragestellung werde ich mich auch gewöhnen. Es ist ja nicht so, dass es nicht auch Spaß macht.
     
    Schlimm ist das Warten auf die Ergebnisse... 
  11. Silberpfeil

    Allgemeines
    Noch ein paar persönliche Anmerkungen zu meinem Eintrag „Fazit nach einem Jahr Fernstudium.“
    In meinem Job konnte ich Stunden reduzieren, nachdem mein Autokredit abbezahlt war. Die fünf Stunden pro Woche machen das Gehalt nicht viel schmaler, haben mir aber wirklich viel gebracht. Fünf Stunden pro Woche mehr Zeit für Lernen, Haus, Garten und Privatleben ist schon super, und so lange mein Auto mich noch fährt, werde ich das auch beibehalten.
    Außerdem habe ich mich in einen Bereich versetzen lassen, der psychisch nicht ganz so belastend ist und für den ich nicht jede neue Leitlinie und jede neue medizinische Innovation kennen muss.
     Ich bewundere ja die Fernstudenten, die auf der Arbeit auch noch Vollgas geben und das alles unter einen Hut bekommen.
    Für mich ist es aber besser, die Priorität aufs Fernstudium zu setzen.
     
    Ich stelle mir immer vor, dass jeder Mensch 100 % Energie hat, und die muss man auf die Bereiche des Lebens verteilen. Sicher kann man kurzzeitig mal Reserven aktivieren und 120% verbraten. Meiner Meinung nach betreibt man aber Raubbau an sich selbst, wenn man dauerhaft über seinem Leistungsniveau lebt. So sollte jeder für sich seinen Wohlfühlbereich finden und immer Freiräume einplanen.
    Von daher war es für mich gut und richtig, die Arbeit zu beschränken und den Fokus aufs Studium zu legen.
     
    Was die Motivation betrifft, kann ich nach einem Jahr nicht klagen.🙂 Ich freue mich schon auf die neuen Studienbriefe und die neuen Themen, die mich ein halbes Jahr beschäftigen werden.
     Das Modul „Grundlagen des Wirtschaftens“ war eigentlich mein Angstmodul, und dass ich es geschafft habe, mich da reinzudenken und am Ende eine 2,3 dabei rausgekommen ist, hat mich doch sehr bestärkt.
     
    Zuhause hatte mein Freund mir zu Beginn des Studiums den Tipp gegeben, unser Gästezimmer in ein Büro umzuwandeln, und das war wirklich Gold wert. Jedem, der die Möglichkeit dazu hat, würde ich das sehr empfehlen. Zum einen wird es doch ganz schön viel Studienmaterial, das sich ansammelt. Das muss ja irgendwo hin und da auch bleiben. Und zum anderen ist es gut, einen Ruheraum zu haben, in dem man ungestört lernen kann. 
     
    Die Universitätsbibliothek spart eine Menge Geld für Literatur, und demnächst werde ich meine BahnCard 25 auf 50 aufstocken, denn die Fahrten ins Studienzentrum gehen doch ganz schön ins Geld.
     
    Und last but not least... die liebe Steuererklärung. Bestimmt bekomme ich für 2017 eine Menge rückerstattet. Aber das Finanzamt kennt Fristen nur, wenn sie sie selbst setzt. 😃
     
    Liebe Grüße 
    Silberpfeil
  12. Silberpfeil
    Da die Module der medizinischen Grundlagen aus verschiedenen Masterstudiengängen zusammengestellt sind und diese am 1.07. beginnen, habe ich mich nun gleich für drei neue Module angemeldet, da ich diese auf jeden Fall bis Ende des Jahres abschließen möchte.
    Die nächste Klausur in Pflegewissenschaft schreibe ich erst im September, so dass ich die Zeit dafür aufbringen kann.
     
    Ich starte mit dem Modul Medizinische Grundlagen aus dem Master Soziale Arbeit, da die Prüfungsleistung ebenfalls im September fällig ist. Inhaltlich werden hier Entwicklungsstörungen, Kinder- und Jugendpsychiatrie, körperliche und psychische Erkrankungen und Behinderungen, Sucht und Armut, Wohnungslosigkeit und Krankheit behandelt. Thematisch also absolut spannend und für mich sehr nützlich, da ich im nächsten Schuljahr psychiatrische Erkrankungen unterrichten werde. Prüfungsleistung wird eine Komplexe Übung sein, die laut Anleitung hauptsächlich den Studienbrief über Wohnungslosigkeit, Armut und Krankheit behandeln wird.
     
    Weiter geht es dann (nach der Klausur in Pflegewissenschaft) im November mit dem Modul Anatomie und Physiologie, der in verschiedenen Masterstudiengängen (Berufspädagogik) angeboten wird.
    Hier gibt es ein Buch mit inhaltlichen Schwerpunkten Zelle und Gewebe, Blut und Immunsystem, lymphatisches System, Hormonsystem, Nerven, Sinnesorgane, Haut, Bewegungsapparat, Atmung, Herzkreislauf und Gefäße, Nieren etc. Prüfungsleistung wird ebenfalls eine komplexe Übung sein, in der man ein Plakat vorstellen soll mit einem Thema nach Wahl. Dieses Modul wird mir wahrscheinlich nicht allzu große Schwierigkeiten bereiten, da ich einen Großteil der Themen bereits selbst unterrichtet habe.
     
    Das Semester abschließen wird dann eine Klausur im Modul Innere Medizin, ebenfalls Bestandteil verschiedener Masterstudiengänge (Berufspädagogik). Die Innere Medizin habe ich zum einen bereits rauf und runter unterrichtet, und abgesehen davon wäre ich eine schlechte Pflegekraft auf Intensivstation gewesen, wenn ich in dem Gebiet keine tieferen Kenntnisse hätte. Ohne dafür ein Buch aufgeschlagen zu haben, habe ich mir die Probeklausur angeschaut und denke, das ist absolut machbar.
     
    Daher möchte ich eigentlich noch das letzte Pflegewissenschaftliche Modul (Pflegewissenschaft und Transfer) belegen, wofür ich mich eigentlich bereits letzte Woche rückwirkend zum 1.07. angemeldet hatte. Leider funktioniert der sonst gewohnt gute Service der HFH zur Zeit irgendwie schleppend, und meine Anfrage bei der Verantwortlichen für die Zertifikatsstudiengänge scheint irgendwie im Sande verlaufen zu sein. Ich hoffe, dass sich das nächste Woche klärt.
     
    An dieser Stelle wird vielleicht deutlich, wie seltsam weltfremd die Anforderungen des Niedersächsischen Kultusministerium sind. Um im staatlichen Schuldienst zu arbeiten, hat das Land Niedersachsen für Fächer mit besonderem Bedarf die Sondermaßnahme geschaffen, damit Seiteneinsteiger eine pädagogische Nachqualifizierung erhalten. Beispielsweise können Meister in Handwerksberufen so an Berufsschulen unterrichten und besuchen dann berufsbegleitend die Maßnahme. Und natürlich ist die Pflege ein Bereich mit besonderem Bedarf, denn nicht nur Pflegekräfte sind rar am Markt, sondern auch und erst recht Pflegepädagogen.
    Obwohl ich bereits einen B.A. absolviert habe, mit dem ich an jeder Berufsfachschule das gleiche unterrichten darf, muss ich für die Zulassung zur Sondermaßnahme noch diese Module belegen.
    Die Auflage ist: 30 CP Medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, 20 CP Pflegewissenschaft.
     
    Ich kann mich aber nicht einfach beispielsweise an der Uni Göttingen immatrikulieren, um 30 CP in Medizin zu studieren. Und selbst, wenn das möglich wäre, könnte ich dort nicht Pflegewissenschaft studieren. Diese Studiengänge sind in Deutschland auch nicht allzu häufig.
    Das heißt, es blieb mir kaum etwas anderes übrig, als an eine private Hochschule zu gehen...  und dort werden ca. 4000 Euro Studiengebühren fällig.
     
    Selbstverständlich übernimmt das Kultusministerium die Studiengebühren nicht.
    Versteht mich nicht falsch: Ich mag die Module und freue mich sehr auf die neuen Inhalte. Natürlich werden sie mir auch nützlich sein, in vielerlei Hinsicht.
    Aber die Bürokratie in einem Berufsfeld, in dem so ein eklatanter Mangel herrscht, bereitet mir doch ein bisschen Zahnschmerzen.
     
    Nun habe ich aber genug gejammert. 😉 Der Job ist trotzdem phantastisch, und das "Lehrer-Dasein" hat ganz schön viele Vorteile. Und die Studienbriefe im Modul Medizinische Grundlagen sind wirklich spannend.
     
    Bis bald
    Silberpfeil
  13. Silberpfeil

    Allgemeines
    In den letzten Tagen kamen die Noten für die Module Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen und Pharmakologie. In beiden Modulen habe ich eine 3. Und daran merke ich selbst, wie sich im Vergleich zum Bachelor meine Prioritäten verschoben haben, denn schon bei Abgabe beider Ausarbeitungen war mir klar, dass ich daran noch feilen könnte und mehr Zeit investieren könnte. Hab ich aber nicht. 😉 Draußen schien die Sonne, mein Motorrad hat laut gerufen: "Fahr mich!"

    Es standen Geburtstage von Freunden und verschiedene Treffen an, auf die ich unendlich viel mehr Lust hatte als auf den Schreibtisch. 😀
    Im Bachelor hätte ich eine 3 vermutlich nicht so lustig gefunden, mittlerweile weiß ich aber auch, dass sich am Ende niemand für die Note interessiert. Man wird eingruppiert nach seinem Abschluss (Berufsausbildung, Bachelor, Master) und bekommt nicht mehr oder weniger für bessere Noten.
    Die Module, in denen ich Einsen erzielt habe, sind ganz offensichtlich die, die mir am meisten Spaß gemacht haben und in denen ich viel Vorwissen hatte: Biopsychologie, Anatomie und Physiologie, Palliative Care. Die anderen Module habe ich bearbeitet und versucht, für mich Erkenntnisse daraus zu ziehen, die ich vorher nicht hatte. Für Fleißarbeiten an Ausarbeitungen hat mir letzten Endes das Sitzfleisch am Schreibtisch gefehlt. 😀
     
    Meiner Meinung nach erkennt man daran, dass die Noten tatsächlich sehr fair und gerechtfertigt und alles andere als geschenkt sind. 
    Wie steht Ihr zu Noten? Wichtig oder Beiwerk?
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  14. Silberpfeil

    Allgemeines
    In den letzten Monaten habe ich also deutlich gemerkt, dass mich das Schulsystem buchstäblich krank machen würde. Die Notbremse zu ziehen war das einzig richtige. Es war auch absolut sinnvoll, dieses zum Ende des Schuljahres zu tun, da ich so noch meine Klassenleitungstätigkeit und meine Unterrichtsthemen zum Ende bringen konnte.
     
    Ich habe schon länger nach Alternativen gesucht, und wie gesagt, wenn man Möglichkeiten sucht, öffnen sich Türen. An meine Tür klopfte mehr zufällig eine Firma an, die Fortbildungen im E-Learning Format für Kunden im Sozialwesen anbietet. Ich hatte ja meine Bachelorarbeit zum Thema Selbstgesteuertes Lernen im E-Learning geschrieben und mich in dem Rahmen sehr ausgiebig mit verschiedenen Formaten und E-Didaktik befasst. Jemand, der sich nun mit Pflege und E-Learning Konzepten auskennt, passt gut ins Team. Gleich nach meinem ersten Gespräch wusste ich schon, dass ich das unbedingt machen will, da mich die Konzeption von E-Learning Inhalten einfach begeistert. An staatlichen Schulen ist die Digitalisierung noch so weit entfernt, dass ich froh bin, dass wir nicht mehr mit Steinen auf Schiefertafeln kratzen, und ich hatte immer das Gefühl, dass meine kreative und IT-affine Seite verkümmert.
     
    Zeitgleich hatte ich Konflikte in meiner Schule, da wiederholt Versprechungen aus meinem Vorstellungsgespräch nicht eingehalten wurden. Dieses führte beispielsweise dazu, dass ich viel häufiger als geplant den Weg in die fast 50km entfernte Stadt auf mich nehmen musste – und das bei dem bekannten Anstieg der Dieselpreise. Außerdem wurde der Eintritt in die Sondermaßnahme wegen Mangel an Lehrkräften auf ungewisse Zeit verschoben, was mir die Perspektive auf eine unbefristete Beschäftigung nahm (denn ohne Sondermaßnahme keine unbefristete Beschäftigung für Quereinsteiger). Abgesehen davon habe ich das als einen Vertrauensbruch empfunden, denn um von meiner Seite die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Sondermaßnahme zu erfüllen, habe ich das Zertifikatsstudium absolviert und ziemlich viel Geld investiert.
     
    Aber bin ich durch das Studium nicht dümmer geworden. Die Module kann ich mir auf den Master anrechnen lassen. Den Start in den Master habe ich aber erst für nächstes Jahr geplant, um im Job erst mal durchstarten zu können. Denn E-Learning ist nicht alles. Wenn ich das ausschließlich machen würde, würde ich den Kontakt zu den Schüler:Innen und die Begleitung der praktischen Ausbildung vermissen. So habe ich mich beworben an einer kleinen Berufsfachschule Pflege, die im Gegensatz zum Land Niedersachsen unbefristet einstellt und eine ganze Entgeltgruppe höher eingruppiert. Außerdem reduziert sich damit meine Fahrstrecke um die Hälfte. Dort werde ich in Teilzeit einsteigen und diese Teilzeit an bestimmten Wochentagen ableisten. Auch der Einsatz im Homeoffice ist besprochen. Der Konzeption von E-Learning Inhalten werde ich mich freiberuflich widmen und habe so ganze Wochentage zur Verfügung. Durch die Kombination aus Festanstellung in Teilzeit und Freiberuflichkeit sind meine Fixkosten abgedeckt und ich kann erst mal schauen, wie es läuft.
     
    Ich bin echt gespannt! Der Start für beides ist am 1. September, denn ich habe so gekündigt, dass die Sommerferien in die Kündigungsfrist fallen.😎 Selten hatte ich freie Tage so nötig wie jetzt, denn die letzten Monate waren turbulent und alles andere als angenehm.
     
    Euch allen einen schönen, C-freien Sommer!☀️🌞
    Silberpfeil
     
  15. Silberpfeil

    Allgemeines
    In der letzten Woche habe ich meinen Fokus neu ausgerichtet. Bisher habe ich vier Tage die Woche in der Schule gearbeitet, da ich eine 30 Stunden Stelle habe. Irgendeinen Nebenjob habe ich für den fünften Tag immer gefunden: Arztpraxis und Flüchtlingsunterkunft im letzten Jahr, und davor (im staatlichen Schuldienst) hatte ich neben der 100% Stelle in der Schule noch eine 25% Stelle auf Intensiv. Das war vor allem der Tatsache geschuldet, dass ich die Studiengebühren im Bachelor und im Modulstudium selbst zahlen musste, aber auch Geld für Hobbys haben wollte (der A Führerschein und die Ducati haben sich leider nicht selbst bezahlt. 😁) Das Resultat war aber auch, das ich gefühlt immer alles im Dauerlauf gemacht habe und meiner Gesundheit das nicht gut getan hat.
     
    Der Job in der Flüchtlingsunterkunft war nur vorübergehend, da diese Notunterkunft nur einige Monate bestehen wird. Und so sah ich mich zum neuen Jahr damit konfrontiert, „nur“ noch die 30 Stunden Stelle zu haben. Natürlich hatte ich einige Bewerbungen laufen für einen Nebenjob, aber bis das neue Jahr angelaufen war, hatte sich noch nichts getan. Und auf einmal fiel mir auf, wie gut es ist, einen Tag die Woche mehr für das Studium zu haben. Denn im Master übernimmt mein AG die Gebühren, so dass ich diese Last zumindest los bin.
     
    Mir ist aufgefallen, dass ich so schneller mit dem Studium fertig werde. Und ehrlich gesagt tut es nach 6,5 Jahren Fernstudium, Arbeit und Einarbeitung im neuen Job sehr gut, sich mal eine Stunde mehr Zeit nehmen zu können für Sport und Freizeit. Das ist definitiv mit Geld nicht aufzuwiegen. Also habe ich alle Angebote, die dann für einen Nebenjob kamen, abgesagt und habe wieder richtig Spaß daran, mir gleich das nächste Modul zur Bearbeitung vorzunehmen: Palliative Care.
     
    Ich werde berichten!
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil🏍️
  16. Silberpfeil

    4.Semester
    Zur Zeit passieren so viele Sachen auf einmal, dass es mir schwer fällt, alles in eine Reihenfolge zu bringen.
     
    Für das Studium bearbeite ich final die Präsentation eines Unterrichtsentwurfs, die wir in Gruppenarbeit Anfang Juni präsentieren sollen. Hierfür habe ich die Sequenz eines Unterrichts verwendet, den ich bereits geplant und durchgeführt habe, was natürlich für das Studium eine schöne Zeitersparnis bedeutet.
    Die Ziele und Methoden sollten wir didaktisch begründen und uns dafür ein didaktisches Modell heraussuchen. Diese Präsentation soll eine Einzelpräsentation sein. Und damit das nicht so trocken ist, habe ich die erste Powerpoint Präsentation meines Lebens erstellt. 😁
    Ich bin eigentlich kein großer Freund davon, da das ziemlich frontal ist. Im Unterricht muss man aus dieser frontalen Situation erst mal wieder heraus kommen, denn Zuhörer (und dazu neige ich selbst) lehnen sich automatisch zurück und lassen sich berieseln, sobald eine Präsentation los geht.
    Aber für die Darstellung einiger Sachverhalte ist es wirklich sehr praktisch.
     
    Sobald ich fertig bin, werde ich mit der anstehenden Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde starten.
     
    Die Arbeit in der Schule ist unglaublich interessant und vielseitig. Man bekommt noch mal einen anderen Bezug zu den Schülern, wenn man täglicher Ansprechpartner ist. Einige besucht man auch während ihres praktischen Einsatzes, was auch wirklich spannend ist. Denn in dieser "Einzelsituation" lernt man sich auch noch mal anders kennen.
     
    Und da sich ab nächstem Jahr mit dem Inkrafttreten des neuen Pflegeberufereformgesetz die Pflegeausbildung grundlegend ändern wird, gibt es auch an der Schule diverse Arbeitsgruppen, um die theoretische und praktische Ausbildung der zukünftigen Pflegefachleute zu organisieren.
    Diese Ausbildung wird eine "generalistische" Ausbildung sein, die dann eben den Schwerpunkt auf Langzeit-/, Akut- oder Kinderpflege legt.
     
    Als ich mich zu dem Studium entschlossen habe, hätte ich nie damit gerechnet, mal eine Tätigkeit auszuüben, die so viel Kreativität und Gestaltungsmöglichkeiten beinhaltet. 
    Und eigentlich bin ich ja immer noch dabei, alles zu entdecken. 😉
     
    Aber jetzt geht es erst mal zu den Miezekatzen in den Gartenstuhl. 😺
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
  17. Silberpfeil
    Bei den letzten Studienleistungen vor der Bachelorarbeit liegen Licht und Schatten nah beieinander. 
    Dieses Wochenende stand die Komplexe Übung „Didaktische Nachbereitung der Lehrproben“ an.  Die Dozentin war sehr nett und fachlich kompetent, außerdem selbst gelernte Krankenschwester, was in einer Gruppe aus Pflegekräften immer gut ankommt. 😉
    In unserer Gruppe waren dieses Mal auch Leute aus dem Folgesemester, weil sie ihre Lehrproben schon fertig haben. Es war gut, neue Leute dabei zu haben, denn das bedeutet ja auch immer neuen Input, neue Sichtweisen und andere Erfahrungen.
     
    Unsere Studiengruppe hatte die Lehrproben aber schon im letzten Jahr, meine eigenen waren im September... also vor einem Dreiviertel Jahr. 🙄 Auch ohne Corona hätte die KÜ im April stattgefunden, was zeitlich weit entfernt vom eigenen Ereignis ist. 
    Damit fiel es uns inhaltlich echt nicht leicht, uns noch einmal mit der Reflexion der Lehrproben zu beschäftigen. Abgesehen davon hatten wir sie akribisch geplant, durchgeführt und dann in einer Hausarbeit ausführlichst reflektiert... so dass es uns auf Deutsch gesagt ein bisschen zu den Ohren herauskommt.
     
    Die Dozentin hat aber trotzdem etwas gutes daraus gemacht und uns noch einen fachdidaktischen Rahmen gegeben, den wir auf die Lehrproben anwenden sollten. Das hat einige Studieninhalte zusammengeführt und noch einmal vertieft. 
    Und der Austausch mit den Mitstreitern ist ja immer ein Highlight.
     
    Für die KÜ durfte ich bei meiner neuen Arbeitsstelle Überstunden abbauen, die ich in der Pflege gesammelt hatte. Somit hatte meine erste Arbeitswoche nur drei Tage.
    Es ist ja nicht mein erster neuer Job... aber dieser ist unglaublich spannend und vielseitig. In meine Tätigkeit als Fortbildungsreferentin hatte ich schon einige sehr interessante Einblicke. Es ist ja in völlig neues Aufgabenfeld, Fortbildungen zu planen und zu entwickeln. Ich muss mich in eine neue Software einarbeiten, mich mit QM und Zertifizierung befassen, mich an der Krankenpflegeschule einarbeiten... und mir natürlich unglaublich viele neue Gesichter merken. 😀 Auch mit den neuen Kollegen hatte ich Glück, sie sind alle unglaublich nett und ich bin sehr freundlich empfangen worden. 
     
    Nächstes Wochenende ist dann die Klausur in Grundlagen des Soziarechts und des Berufsbildungsgesetzes fällig. 🥱 Ich hatte zu keiner Zeit im Studium weniger Lust als jetzt, mich mit Klausurvorbereitung zu befassen. Am liebsten möchte ich mich gedanklich einfach nur in die neue Arbeit und in meine neuen Aufgaben stürzen.
    Aber... Augen zu und durch. 😎
     
    Drückt mir die Daumen, dass die Klausur gut wird. Ich möchte sie nicht noch einmal schreiben. 😏
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  18. Silberpfeil
    Seit Abschluss meines Studiums ist einiges passiert.  Schon länger überlege ich, welchen Master ich studieren könnte. Es scheiterte gar nicht so sehr an spannenden Masterstudiengängen, sondern eher daran, welche Entwicklungsmöglichkeiten mir ein solcher bietet. Für mich war der Gedanke an einen Master in Bildungswissenschaften und Pflege ehrlich gesagt nicht besonders reizvoll, da er im Vergleich zu meinem Bachelorstudium keine große persönliche oder berufliche Weiterentwicklung bietet. Und gerade der Punkt war es, der mich im Bachelor, trotz des hohen Aufwandes, immer motiviert hat. Nun einen Master zu studieren, nur um da zu bleiben, wo ich bin, wäre so, als würde ich schön innerhalb meiner Komfortzone bleiben. An Berufsfachschulen (meine bisherigen Arbeitgeber) gibt es jedoch keinen anderen Weg.
     
    Dann gibt es da ja noch die (staatlichen) Berufsbildenden Schulen. Tatsächlich hatte auch eine BBS in meiner Nähe eine Stelle für den Fachbereich Pflege ausgeschrieben. Problem: Hier ist eigentlich ein klassisches Lehramtsstudium mit Zweitfach nötig. Da aber zur Zeit in der beruflichen Fachrichtung Pflege ein sogenannter besonderer Bedarf besteht, hat sich das Land Niedersachsen etwas überlegt: die Sondermaßnahme zum Einstieg in den Schuldienst zur Nachqualifikation für Bachelorabsolventen mit beruflicher Fachrichtung…. Und das ist erst mal genauso bürokratisch, wie es sich anhört.
     
    Eine ehemalige Kollegin von Intensivstation besucht nach ihrem Bachelorabschluss genau diese Maßnahme und konnte mir viele Informationen geben… sonst hätte ich vermutlich bei so viel Bürokratie das Handtuch geworfen. Diese Sondermaßnahme enthält Inhalte zur pädagogischen Nachqualifikation, aber vor allem, und deshalb ist es so interessant für mich, studiert man ein allgemeinbildendes Zweitfach (Deutsch, Englisch, Politik, Religion, etc.)
     
    Ich schrieb also eine Bewerbung, denn die BBS hat noch einige Vorteile mehr zu bieten:
    -          Die praktische Ausbildung wird viel intensiver begleitetet als an einer Berufsfachschule.
    -          Die Schule hat im Ausbildungsgang Pflege viel weniger Auszubildende als an meiner jetzigen BFS. Damit wird der Kontakt viel persönlicher und der Entscheidungsspielraum größer.
    -          Schulferien. 😊
    Es folgte ein sehr nettes Vorstellungsgespräch, in dem wir uns sehr schnell einig wurden.
    Doch der Weg in den Staatsdienst ist nun mal kompliziert und bürokratisch. Die zuständige Behörde musste erst meine Qualifikation prüfen… obwohl ich bereits seit 2018 unterrichte, darunter auch Auszubildende, die im dualen Studium sind. 🙄😊
    Es gab zwei Hürden zu nehmen: zum einen die Einstellung selbst als Fachlehrerin.
    Die zweite Hürde ist die Zulassung zur Teilnahme an der Sondermaßnahme.
    Die erste Hürde ist genommen, ich wurde eingestellt.
    Für die zweite Hürde, die Zulassung zur Sondermaßnahme, fehlen mir CP´s  in medizinisch-naturwissenschaftlichen (30) und in pflegewissenschaftlichen Modulen (20). Nur Nachholung habe ich einen Modulplan zusammengestellt.
     
    Mein neuer Blog wird vom Weg in die Sondermaßnahme zum Einstieg in den Schuldienst handeln. Auch wenn die Zulassung immer Einzelfallentscheidung ist, helfen meine Erfahrungen vielleicht anderen, sich in dem Wirrwarr aus behördlichen Vorschriften zurechtzufinden.
     
    Und ich freue mich auf ein neues Abenteuer! 😊
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  19. Silberpfeil

    1.Semester
    Die Woche vom 27.11. bis 1.12. hatte ich Urlaub, so dass ich das Portfolio für eine Unterrichtseinheit im Modul Didaktik und Methodik fertig stellen und mich außerdem auf die anstehenden Klausuren am 2.12. in Einführung in die Gesundheitswissenschaften vorbereiten konnte. Da ich ohne Abitur studiere, musste ich vor der regulären Klausur noch eine Klausur zur Eingangsprüfung schreiben.
     
    Didaktik und Methodik war ein tolles Modul, das zwar noch einige organisatorische Schwächen hatte, was einfach der Tatsache geschuldet ist, dass wir die ersten sind, die diesen neuen Studiengang belegen.
    Wir sollten uns (vor der komplexen Übung) eine Unterrichtseinheit zu einem frei wählbaren Thema überlegen, die dann in der Gruppenarbeit durchgespielt wird. Da ich (bis auf einige Fortbildungen im Kollegenkreis) noch nie unterrichtet habe, konnte ich praktisch meine eigenen Lernfortschritte sehen. Hatte ich vor der Bearbeitung der Studienbriefe noch überhaupt gar keinen Schimmer, wie so etwas ablaufen könnte, sprudelten auf einmal die Ideen, und das schwierigste war, sich für eine zu entscheiden. :-)
    Nach der Komplexen Übung sollte dann als Hausaufgabe das Portfolio fertig gestellt werden, und ich war dann doch ein bisschen stolz, als ich nach wochenlanger Arbeit das gute Stück in die Post gegeben habe.
    Fazit: Didaktik und Methodik ist  ein sehr lehrreiches Modul, in dem viel mehr Arbeit steckt, als man am Anfang denkt. 
     
    Als ich das erste mal gelesen habe, dass es ein Modul "Gesundheitswissenschaften" gibt, dachte ich erst mal: Bäääh, langweilig.
    Aber auch hier weit gefehlt. Die Studienbriefe waren gut geschrieben und die Themen so spannend, dass es mich zum Teil richtig gefesselt hat. Beispiel Thema "die Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit", oder der Aufbau des Gesundheitssystems.
    Das sind Dinge, die man jeden Tag im Krankenhausalltag sieht, und die Studienbriefe bieten eine neue Perspektive darauf.
    Der Haken: Es war unglaublich viel Stoff zum Lernen. Teilweise konnte ich abends nicht mal mehr Krimi lesen, weil ich den Kopf so voll hatte mit Lernstoff. 
    Und weil ich eben zwei Klausuren hintereinander schreiben musste, hatte ich anschließend einige Tage Schmerzen in der Hand vom vielen Schreiben.
    Ob sich die Masse am Ende positiv auf das Ergebnis auswirkt, kann ich unmöglich sagen. Ich hoffe sehr, die Klausur bestanden zu haben.
     
    Und seit dem 2.12. sind alle Module des ersten Semesters beendet (sofern ich keine Klausur wiederholen muss, aber das wäre erst nächstes Jahr der Fall).
    Fühlt sich einerseits gut an, aber in den ersten Tagen wusste ich gar nicht, was ich nach der Arbeit mit der freien Zeit anstellen soll. 
    Mittlerweile fehlt es mir schon richtig, die Nase in Studienbriefe zu stecken, so als wäre mein Hirn nicht ausgelastet.
    Ich hoffe, das Paket mit den neuen Studienbriefen kommt noch vor Weihnachten...
     
    Euch allen eine schöne Adventszeit und vielen Dank fürs Lesen!
  20. Silberpfeil

    Allgemeines
    Während meines nun fast 3,5 Jahre andauernden Studiums konnte ich verschiedene Jobs ausprobieren und habe, beispielsweise über Stellenanzeigen oder durch den Austausch mit anderen Studierenden, einige berufliche Möglichkeiten entdeckt, die man mit dem Studium hat.
    Ich weiß leider keine offiziellen Zahlen der HFH, aber zumindest über den Austausch mit anderen habe ich mitbekommen, dass die Anzahl der Studierenden in diesem Studiengang ziemlich gewachsen ist. Daher möchte ich in diesem Beitrag auflisten, welche Perspektiven der Studiengang so bietet. Das hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und darf gern in den Kommentaren ergänzt werden.
     
    Da wäre als erstes natürlich die Lehrtätigkeit an einer Berufsfachschule für Pflege. Diese haben im dualen System einen Sonderstatus, da sie häufig nicht an staatliche Berufsschulen angegliedert sind, sondern traditionell an Krankenhäuser. Schon hier ist die Vielfalt groß: von kleinen Krankenhäusern (freie, private oder konfessionell gebunden) bis zu den großen Universitätskliniken. Ich selbst habe beides kennengelernt: meine Ausbildung habe ich an einer kirchlichen Krankenpflegeschule absolviert, und nun arbeite ich an einer großen Universitätsklinik.
    Außerdem gibt es auch Schulen in freier Trägerschaft, an die viele Pflegeheime ihre Auszubildenden schicken.
    Und in einigen Bundesländern ist auch die Pflegeausbildung an staatlichen Schulen untergebracht. Die Vielfalt ist echt groß und es ist unmöglich, hier allgemeingültige Aussagen über die Zulassung zu machen.
    Ich kann für Niedersachsen sagen, dass ich mit dem Bachelor in den Seiteneinstieg in den Schuldienst gehen könnte, mich dann aber weiter qualifizieren müsste.
    Auch die Unterschiede in den Tätigkeitsbereichen sind groß: im regulären Schuldienst hat man eine Stundenzahl pro Woche, die man unterrichten muss, aber kaum bis gar keine Zeit für Praxisbegleitungen. Dafür muss man in der Zusatzqualifikation noch ein Zweitfach studieren.
    An allen anderen Schulen gibt es zwar keine feste Stundenzahl Unterricht pro Woche, dafür kommen aber vielfältige Aufgaben dazu: Klassenleitung mit organisatorischen Aufgaben, Stundenplanung, QM, Praxisbegleitungen... 
    Zu beachten sind hier auf jeden Fall die Gehaltsunterschiede: An Kliniken und Berufsschulen ist man im öffentlichen Dienst, während man an freien Schulen an Haustarifverträge gebunden ist.
     
    Weitere Lehrtätigkeiten sind natürlich auch als freiberufliche*r Dozent*in möglich und kann von einzelnen Fortbildungsverantstaltungen bis hin zur Übernahme ganzer Themenbereiche an Berufsfachschulen alles umfassen.
     
    Was mir selbst gar nicht so bekannt war und was viele vermutlich nicht kennen, ist eine Tätigkeit in der innerbetrieblichen Fortbildung. 
    Hier hatte ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber für ein halbes Jahr eine Tätigkeit als Fortbildungsreferentin. 
    Große Kliniken oder auch freie Unternehmen haben manchmal eigene Angestellte, die die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter organisieren. Das heißt, sie erkunden den Bedarf an Fort- und Weiterbildung, beispielsweise bei der Erweiterung um eine neue Abteilung, Fachrichtung oder Arbeitsfeld. Dann organisieren Fortbildungsreferenten dafür notwendige Veranstaltungen: sie können sie entweder selbst gestalten oder dafür Dozenten beauftragen - je nachdem, was sie für ein Jahresbudget zur Verfügung haben, und übernehmen die ganze Kursorganisation. Davor und danach regeln sie die Teilnehmerverwaltung: Zusagen, Absagen, Wartelisten, Teilnahmebescheinigungen, gesetzliche Grundlagen über regelmäßige Wiederholungen... Und auch eine Evaluation nach der Veranstaltung gehört dazu.
    Die Tätigkeit umfasst also den kompletten Kreislauf des Bildungscontrollings und ist im Prinzip ein Hybrid aus Management und Pädagogik. Ob der Bachelor ausreicht oder der Master gewünscht ist, hängt hier vom Arbeitgeber ab. 
    Mir hat der Bereich echt Spaß gemacht und ich habe dort viel gelernt. Schlussendlich hat mir aber der Kontakt und der enge Bezug zu den Schülern gefehlt, so dass ich dann ganz an die Pflegeschule gewechselt bin. Es gibt aber sicher Leute, bei denen die Interessen genau andersherum liegen.
     
    Eine weitere Möglichkeit ist eine Tätigkeit als freigestellte*r Praxisanleiter*in. Per Gesetz müssen Auszubildende in der Pflege eine bestimmte Anzahl an sogenannten Praxisanleiterstunden nachweisen. Dieses soll ihre praktische Ausbildung sicherstellen und dafür sorgen, dass sie nicht nur unqualifizierte Aufgaben erledigen müssen.
    Im Kampf um Auszubildende und neue Mitarbeiter "leisten" sich viele Pflegeeinrichtungen (sowohl Pflegeheime als auch Krankenhäuser) mittlerweile freigestellte Praxisanleiter, die die praktische Ausbildung der Azubis und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter übernehmen. Freigestellt heißt, dass die Praxisanleitung ihre Hauptaufgabe ist und sie dafür freigestellt sind von der üblichen Arbeit in der Pflege.
    Die Arbeitszeit und weitere Tätigkeiten sind Verhandlungssache und so vielfältig wie die Arbeitgeber: manche arbeiten in Regelarbeitszeit (werktags von 8 Uhr bis 16 Uhr), andere sind außerhalb der Praxisanleitung im Springerpool und decken dann noch vakante Dienste auf Station ab.
    Diese Tätigkeit ist also sowohl pädagogisch, als auch sehr nah am Berufsalltag (im Gegensatz zur Tätigkeit an einer Schule). Man muss aber genau schauen, was man selbst möchte in Bezug auf Aufgaben, Verdienstmöglichkeiten und Arbeitszeiten, und sich das dann aushandeln.
    Zur Zeit ist der Bachelor als Qualifikation für diese Tätigkeit ausreichend.
     
    Noch eine berufliche Möglichkeit ist eine Tätigkeit als Beauftragter im Qualitätsmanagement. Viele Pflegeheime, aber auch Krankenhäuser haben in dem Bereich Stellen ausgeschrieben, und auch hier sind die Aufgaben so vielfältig wie die Arbeitgeber. Die Sicherung von Pflegequalität, die Optimierung von Arbeitsprozessen und die Schulung von Mitarbeitern  sind hier als große Aufgabenbereiche zu nennen, und dazu passen natürlich sehr gut Menschen mit Pflegeerfahrung und pädagogischem Studium. Wobei auch das wieder ein Hybrid ist aus Management und Pädagogik und damit vielleicht eine Option für Leute, denen beides gut liegt.
     
     
    Am Anfang des Studiums hätte ich nie gedacht, dass pädagogische Arbeit so vielfältig sein kann. Vermutlich kann man auch gut quer einsteigen in viele andere Bereiche, beispielsweise in die Kompetenzanalyse von Menschen  mit Behinderungen oder in die IT (Entwicklung von Pflegedokumentation oder Lernsoftware).
    Im Studium hat man viele Möglichkeiten, über den Tellerrand zu schauen, wenn man aktiv die Augen offen hält und sich neue Wege sucht.
     
    Ich selbst bin froh, Einblicke in verschiedene Tätigkeiten bekommen zu haben, weil es einfach den Horizont erweitert. Die Arbeit an der Schule macht mir bis jetzt am meisten Spaß, aber so ein Berufsleben ist ja lang. 🙂
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
     
     
  21. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Das Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen beschäftigt mich nun schon eine ganze Weile. Die Vorarbeit der Präsentation habe ich bereits hier beschrieben. Die Kompetenzmatrix für die Prüfungsleistung hat mich einiges an Arbeit und Gehirnschmalz gekostet, sie musste bereits vor zwei Wochen beim Modulverantwortlichen abgegeben werden. Heute sollten wir kurz die Prüfung, die wir erarbeitet haben, und die Ergebnisse und Schlüsse, die wir daraus gezogen haben, präsentieren. 
     
    Was für mich mal wieder sehr interessant war: Bei der Bearbeitung allein hatte ich an mehreren Stellen das Gefühl, dass ich die Aufgabe nicht verstehe und / oder das Thema inhaltlich nicht richtig verstanden habe. In der Arbeitsgruppe stellte sich dann heraus, dass sich im Prinzip alle ähnliche Fragen gestellt haben. Durch die anschließenden Diskussionsrunden hatte ich so einige Aha-Erlebnisse und ziehe daraus ganz viel für den Schulalltag und für künftige Prüfungen. Bewertung und Beurteilung ist ja auch hier im Forum häufig diskutiertes Thema, und bei den Azubis ist das selbstverständlich nicht anders.
     
    Da habe ich kürzlich ein spannende Erfahrung gemacht: Im Rahmen der Zwischenprüfung hatte ich eine mündliche Zwischenprüfung durchgeführt, die ich nach Kriterien, die ich vorher transparent gemacht hatte, bewertet habe. Bevor ich jedem Prüfling die Ergebnisse mitgeteilt habe, musste jeder eine Selbsteinschätzung schriftlich durchführen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Prüflinge grundsätzlich realistisch einschätzen können in Bezug auf einzelne Kriterien. Nur in der Gesamtbewertung haben sich dann viele schlechter (ca. 1 Note) eingeschätzt. Trotzdem waren alle Einschätzungen sehr nachvollziehbar, und mein Eindruck war, dass es vielen Selbstbewusstsein gegeben hat, dass ihre Einschätzung korrekt war. 
     
    Für alle, die das Modul noch vor sich haben: Meiner Meinung nach ist dies eins der Module mit dem größten Workload - natürlich je nach Vorwissen. Dafür auch ein Modul mit hohem und nachhaltigem Lerneffekt. Deshalb sollte man sich die Zeit nehmen für die ausführliche Bearbeitung, weil es sich wirklich lohnt.
     
    Für mich geht es jetzt weiter mit dem Modul Advanced Nursing Practice. Darauf bin ich echt gespannt! Aber bis dahin gönne ich mir Fahrtwind im Gesicht. 🙂🏍️
     
    Euch ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  22. Silberpfeil

    Palliative Care
    Die Prüfungsleistung im Modul Palliative Care ist zwar schon ein paar Wochen her, aber ich möchte noch eine Zusammenfassung dazu geben. 
    Für das Referat mussten wir ein Thema mit dem Modulverantwortlichen absprechen und konnten entweder ein eigenes Thema suchen oder aus einem Portfolio, das sich nach den Inhalten des Moduls richtet, eines auswählen. Ich hatte mir das Thema Gesprächsführung überlegt, da ich während eines Einsatzes im Hospiz und auch später in meiner Zeit auf Intensivstation viel Erfahrung damit sammeln konnte. Es war superinteressant, mir dazu mit passender Fachliteratur einen theoretischen Background zu schaffen, und die Reduktion auf 15 Minuten Vortrag war das anspruchsvollste daran. 
     
    Die Reihenfolge der Gruppen wurde gelost, und ich hatte das Pech, als letzte an der Reihe zu sein. Trotzdem waren alle Vorträge sehr interessant und informativ. Es gibt für Pflegefachkräfte die Weiterbildung zur Fachkraft für Palliative Care, und das i-Tüpfelchen wäre noch, wenn die 6CP aus dem Studium auf die Weiterbildung angerechnet werden könnten, oder wenn man mit den 6 CP und beispielsweise einer Praxisphase die Weiterbildung anbieten könnte. Zur Zeit gibt es leider noch keine Verzahnung von beruflicher Weiterbildung und Studium.
     
    Das Highlight dieses Moduls war ganz klar der Dozent. Angemeldet war ich am Studienzentrum Nürnberg, und meines Wissens nach ist er dort immer der Dozent für dieses Modul. Er ist selbst Fachkraft für Palliative Care und arbeitet zu einem kleinen Prozentsatz noch auf einer Palliativstation, so dass er sämtliche Inhalte absolut authentisch, praxisnah und fachlich kompetent rüberbringt. In der Prüfungssituation ist er sehr wertschätzend und freundlich. Einer der besten Dozenten des Studiums!
     
    Für mich geht es nun weiter mit der Prüfungsleistung für Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen sowie den Studienbriefen des Moduls Advanced Nursing Practise. Ich bin gespannt!
     
    Euch eine gute Restwoche!
    Silberpfeil
  23. Silberpfeil
    Am Wochenende war Präsenz, die sich komplett um empirische Methoden drehte. Zu Statistik habe ich eine sehr merkwürdige Beziehung. Einerseits ist es ungefähr so angenehm wie ein Zahnarztbesuch, andererseits aber auch irgendwie leider interessant. (Und da grusele ich mich vor mir selbst und frage mich ständig: Was stimmt denn nicht mit mir??) 😎 
    Aber wenn man da etwas versteht, fühlt man sich gleich ein bisschen wie ein Genie. 😁
    Der Dozent hat jedenfalls einiges zur Erhellung beigetragen, und es kann keinesfalls ein Spaß sein, so etwas zu unterrichten. Dazu hatten wir im Plenum noch einige sehr interessante Gespräche über die Zukunft der Pflege - Professionalisierung, Aufgabenverteilung, Delegation usw.
    Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung.
    Leider ist die Klausur erst im Oktober. Am liebsten würde ich sie schon einen Monat früher schreiben, um das Thema abhaken zu können.
     
    Ich starte also schon mal mit dem Modul Soziologie. Die Studienbriefe sind:
    1) Allgemeine Grundlagen (zur Zeit bearbeite ich das Kapitel Sozialstruktur und sozialer Wandel).
    2) Theorien und Konzepte
    3) Sozialisation und Lebenslauf
    4) Organisation 1
    5) Organisation 2
     
    Zur Zeit bearbeite ich den ersten SB. Die ersten beiden Kapitel, "Was ist Soziologie?" und "Ursprung und Leitvorstellungen" waren wirklich spannend, aber sie sind nicht gerade wie ein Nordseekrimi geschrieben, und im Nachtdienst ist das schon ein größere Aufgabe. 
    Andererseits treibt mich schon das Interesse immer weiter. Soziale Ungleichheit ist für mich als 300%igen Gewerkschafter sozusagen ein Herzensthema.
     
    Je weiter ich im Studium voran schreite, desto mehr gefällt mir die Vielfalt der Module. Jedes gibt einen neuen Blickwinkel. Das klappt auch im Nachtdienst. 😉
    Die Quizlet Lernkarten haben sich übrigens für mich als Methode bewährt.
     
    Euch allen eine schöne Woche
    Silberpfeil
  24. Silberpfeil
    Am Wochenende stand endlich mal wieder eine Komplexe Übung an. Nicht, dass ich meine Wochenenden nicht lieber zuhause verbringen würde. 🙂 Aber es war auch mal wieder schön, meine Lerngruppe zu treffen. Wir kommen aus so verschiedenen Ecken Deutschlands, dass wir uns abseits der Präsenzen nicht sehen, bis auf die zwei Hamburger.
     
    Spannend ist, dass wir zusammen eine Entwicklung gemacht haben. Zum einen hatten nicht alle (mich selbst eingeschlossen) zu Beginn des Studiums Unterrichtserfahrung, und da sind wir natürlich rein gewachsen.
    Außerdem haben zwei meiner Kommilitoninnen Babys bekommen, beide Ende des 4. Semesters. Ich finde es absolut bewundernswert, wie sie das alles unter einen Hut bekommen. Babybetreuung ist ja kein Ponyhof. Das Pubertier meines Mannes ist da eher nicht mehr so betreuungsintensiv. 😉😉😁
    Allerdings drehte sich ein Teil der Gespräche sehr um Geburt, Vorher/Nachher, körperliche Veränderungen usw, was nach zwei Stunden doch eher 🙄😴 ist.
     
    Das Thema der Präsenz war "Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess". Die Studienbriefe handelten von verschiedenen Gruppen und eben deren Besonderheiten im Behandlungs- und Betreuungsprozess. Beispiel: der Studienbrief "Gender" handelte von gesundheitlichen Unterschieden bei Männern und Frauen (die Sterberate männlicher Säuglinge ist höher, Männer haben häufiger Herzkrankheiten, Frauen häufiger psychische Krankheiten, usw). Die Themen der anderen Studienbriefe war Alter, Migration, Menschen mit Behinderung und Jugend.
    Studienleistung war, in Gruppen- oder Einzelarbeit ein Behandlungs- oder Betreuungskonzept für eine Zielgruppe seiner Wahl zu entwickeln. Wir arbeiten ja absolut selbstgesteuert, und je mehr Freiheiten uns gelassen werden, umso besser und produktiver wird es.
    Die Dozentin hat uns das ermöglicht und sich zurückgezogen, war aber jederzeit ansprechbar. So hatten wir am Ende 3 fertige Konzepte von 5 Personen zu präsentieren, was auch wirklich Spaß gemacht hat.
    Eine Kompetenz, die ich im Studium gelernt habe, ist definitiv das Halten von Präsentationen.
     
    In Bezug auf meinen letzten Eintrag, in dem es darum ging, dass es für Hausarbeiten bzw. den Zeitaufwand dafür zu wenig CP`s gibt, muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich dafür für dieses Modul deutlich weniger Stunden gebraucht habe als veranschlagt. Die Studienbriefe lasen sich leicht runter, bzw. quer lesen ging auch an manchen Stellen. 🙂 Und natürlich haben wir alle für unsere Präsentationen Themen genommen, in denen wir uns ohnehin gut auskennen. 
     
    Abseits der Präsenz musste ich  mir dieses Mal in Hamburg ein Hotelzimmer suchen, da meine Freundin Nachtdienst hatte. Tatsächlich habe ich nahe der HFH eine tolle Unterkunft gefunden, die sogar eine Miniküche im Zimmer hat (so dass man nicht gezwungen ist, Essen zu gehen), und im Keller gibt es einen Fitnessraum.
    Seit ich vor einem Jahr wieder mit Sport begonnen habe, den ich ab Beginn des Studiums vernachlässigt hatte, bin ich ein großer Fan von Kraftsport geworden und liebe Hanteltraining und schwere Gewichte.
     
    Mein Mann sagt, wenn es so weitergeht, muss ich die Bierkisten rein tragen. 😉😁💪
     
    Nun werde ich mich um die letzte Hausarbeit im Modul "Betriebliches Bildungsmanagement" kümmern. Mein Themenwunsch dafür ist genehmigt worden.
    Aber erst ab morgen! Heute ist Sonntag und es wird gefaulenzt!
     
    Euch auch einen lazy Sunday! ☀️
    Silberpfeil
     
  25. Silberpfeil

    Anatomie und Physiologie
    Im Modul Anatomie und Physiologie hat sich die HFH eine - zumindest aus meiner Sicht - neue Prüfungsleistung einfallen lassen: eine Postersession.
    Hierfür soll vor der Komplexen Übung ein wissenschaftliches Poster im Format A1 oder A0 erstellt werden. Als Lernmittel hat man das im letzten Beitrag erwähnte Buch und kann sich hier ein Thema aussuchen. Dieses muss dann mit der Modulverantwortlichen abgesprochen werden. Wie schon erwähnt: mein Thema ist das Immunsystem.
    Das wissenschaftliche Poster soll aus den Abschnitten
    Einleitung Daten und Methode Ergebnisse Diskussion Literatur  bestehen, also im Prinzip wie eine wissenschaftliche Publikation.
     
    Das Modul besteht also aus den Arbeitsschritten Einlesen in das Thema, Gestaltung des Posters und die Vorstellung des Posters in der Komplexen Übung, die 10 Minuten dauern soll.. Finde ich ehrlich gesagt ziemlich spannend, denn es geht ja scheinbar nicht nur um den Inhalt, den man sonst auch in einer Klausur abfragen könnte. 🥱 Die Methode selbst, also die Postersession, gehört auch zum Lerninhalt. Diese kann man dann später selbst im Unterricht anwenden. Ich bin leider kein Held in der visuellen Darstellung von Inhalten, aber 10 Minuten Vortrag wird kein Problem sein.😀
     
    Und zur Gestaltung des Posters ist es zwar formal erlaubt, auch mit Stift, Schere und Kleber zu arbeiten, wobei die Schriften eine bestimmte Größe haben müssen. Ich habe heute im Netz viel recherchiert, wie man mit PP Poster gestalten kann und bin ehrlich fasziniert. Dazu ist allerdings zu sagen, dass ich auch erst eine Überschrift und ein Bild eingefügt habe. Ich hoffe sehr, dass das nicht in einem ich-schmeiß-alles-aus-dem-Fenster-Frust endet. 😅
     
    Trotzdem finde ich die neue Prüfungsform spannend! Ich werde berichten.
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
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