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Fragen zum erfolgreichen Lernen


Prozet

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

da ich ein paar recht nützliche Tipps im Bezug auf erfolgreiches Lernen bekommen habe, sind mir 2 Fragen in den Kopf geschossen die mich seitdem beschäftigen.

 

1. Macht es einen Unterschied ob man sich Notizen Handschriftlich oder Computergestützt macht ? Gibt es hierzu Studien ? Theoretisch würde ich sagen handgeschriebenes sitzt eher als wenn ich mir die Dinge am Rechner notiere. Ist das Irrglaube? 
 

Gängige Google-Ergebnisse beziehen sich immer auf den Faktor, dass Tastatur-Testgruppen wesentlich mehr mitschreiben und nicht soviel umformulieren.


 

2. Lernt man fürs Studium schlechter oder besser, wenn man sich parallel mit anderen Inhalten beschäftigt die das Gehirn fördern ? 
zb ein Instrument lernen oder sich in anderen Bereichen weiterbilden. 
 

Falls hier jemand Erfahrungen hat oder anderweitig hier Licht ins dunkle bringen kann wäre super. 
 

Vielen dank und noch einen schönen Sonntag

Bearbeitet von Prozet
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Ich habe Notizen handschriftlich gemacht, da ich beim tippen oftmals gedanklich nicht bei der Sache bin und abschweife

ist zwar nicht mit Studie belegt aber meine persönliche Erfahrung 

da ich neben dem Studium noch Kinder, Haushalt und Arbeit habe, war das für mich genau das richtige. Ich war nicht ausschließlich auf das entsprechende Thema fixiert 

Oftmals halfen mir auch zwei Module parallel zu bearbeiten

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vor 33 Minuten schrieb Prozet:

1. Macht es einen Unterschied ob man sich Notizen Handschriftlich oder Computergestützt macht ? Gibt es hierzu Studien ? Theoretisch würde ich sagen handgeschriebenes sitzt eher als wenn ich mir die Dinge am Rechner notiere. Ist das Irrglaube? 

Eine Studie kann ich dir leider gerade auch nicht nennen, aber meine persönliche Erfahrung mitteilen und auch das was andere im Internet vorschlagen oder berichten. 
Ich fahre eine gemischte Version. Ich lese, markiere und mache  gelegentlich Randnotizen/Skizziere digital mit dem iPad. Aber ich tippe da eigentlich nicht sondern verwende einen Stift.
Viele berichten davon, dass sie z.B. digital lesen und handschriftlich Notizen machen. So gehe ich auch vor. Bedeutet ich habe mein iPad und lese dort die Literatur (vorausgesetzt die Literatur gibt es online) und nebendran ist mein punktkarierter Block und auf diesem schreibe ich längere Notizen, Gedanken, Fragen, Worterklärungen usw. 

 

vor 37 Minuten schrieb Prozet:

2. Lernt man fürs Studium schlechter oder besser, wenn man sich parallel mit anderen Inhalten beschäftigt die das Gehirn fördern ? 
zb ein Instrument lernen oder sich in anderen Bereichen weiterbilden. 

Hier reicht es schon zu schauen wie unser Gehirn Informationen "lernt" bzw. abspeichert. Unser Gehirn möchte aktiv bleiben und somit kann es bei richtiger Taktung förderlich sein z.B. ein Instrument zu spielen. Sehr gute Ergebnisse gibt es meist wenn man diese Dinge parallel oder kurz danach macht. Warum? Wir verbinden im Gehirn die Bahnen zu den Informationen miteinander. Aus einer Einbahnstraße kann so eine komplexe Autobahn werden (vereinfacht dargestellt). 

Ganz klar darf man sein Gehirn aber nicht überfluten mit neuen Informationen. Wichtig ist hier wirklich auf Wiederholung, Übung und Vielfalt der Darstellung zu achten. 

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1. Handschriftliche Notizen unterstützen das Lernen mehr als getippte. Beim handschriftlichen Notieren von Inhalten hast du außerdem mehr Möglichkeiten Inhalte und Zusammenhänge grafisch zu skizzieren.

Allerdings sind Zusammenfassungen schreiben, keine effiziente Lernmethode an sich. Egal ob getippt oder handschriftlich. Der zeitliche Aufwand im Verhältnis zum Lerneffekt durch das Schreiben an sich ist vergleichsweise gering.

 

Die handschriftlichen Notizen können dir helfen das Kapitel durchzuarbeiten und zu verstehen. (z. B. wenn du einen komplexen Absatz liest könntest du versuchen das in deinen eigenen Worten auf Papier zu bringen oder dir eine Skizze dazu zeichnen). 

Wenn du gerne mit Zusammenfassungen lernst, kannst du sie ruhig tippen, dadurch bist du schneller. Da sollte man aber immer im Hinterkopf haben, dass das Schreiben an sich nur bedingt Teil des Lernens ist. 

 

2. Ich persönlich ja. 

Ich mag z. B. Puzzles, Programmieren, Sport. 

Ich merke manchmal dass ich wenn ich länger keinen Sport mache oder nicht arbeite, ich weniger aufnahmefähig, weniger zufrieden insgesamt bin und schlechter schlafe.

In meine Anki-Karten pack ich alles rein was ich sonst so irgendwo gelesen habe und nicht vergessen will, das macht das Karten lernen spaßiger. Meine Lieblingskarte ist übrigens "Wie heißt der polioauslösende Serotyp 1? - Brunhilde". Völlig irrelevant für mich, find ich aber lustig.

 

 

Zu Studien: 

Zu 1.:

Das eingebettete Paper finde ich gut. 

Ansonsten,  schau mal auf Google Scholar zu evidence-based-learning techniques, ansonsten hat @derLenny auch einen guten Beitrag zum Lernen gemacht

 

Zu 2.:

Finde ich eine interessante Frage! Wenn da noch jemand eine Studie zu hat wäre super. 

dunlosky2013.pdf

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vor 1 Stunde schrieb Prozet:

1. Macht es einen Unterschied ob man sich Notizen Handschriftlich oder Computergestützt macht ? Gibt es hierzu Studien ? Theoretisch würde ich sagen handgeschriebenes sitzt eher als wenn ich mir die Dinge am Rechner notiere. Ist das Irrglaube? 

 

Ich habe auch keine Quellen zur Hand, erinnere mich aber, dass es wohl grundsätzlich vorteilhaft ist, mit der Hand zu schreiben. Letztlich musst du das aber für dich ausprobieren. Ich habe so begonnen und zunächst dutzende Seiten handschriftlich zusammengefasst. Irgendwann bin ich dann mal auf Word umgestiegen, unter Verwendung einer gut lesbaren Formatvorlage. Das Ergebnis war für mich persönlich das gleiche. Allein die Beschäftigung mit den Inhalten durch deren Zusammenfassung, das Umformulieren etc. hat mir schon viel gebracht, so dass ich die Zusammenfassung am Ende nicht mehr wirklich oft lesen musste. Später bin ich dann ganz davon abgekommen und habe ausschließlich mit digitalen Lernkarten (Anki) gelernt (Stichwort: Spaced Repetition). Der Notenschnitt wurde damit noch besser.

 

vor 1 Stunde schrieb Prozet:

2. Lernt man fürs Studium schlechter oder besser, wenn man sich parallel mit anderen Inhalten beschäftigt die das Gehirn fördern ? 
zb ein Instrument lernen oder sich in anderen Bereichen weiterbilden. 

 

Dem ist wohl so, wobei du z.B. auch zwei studienbezogene Themen abwechseln kannst. Das Stichwort lautet Interleaving.

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vor 2 Stunden schrieb DerLenny:

 

Die Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, Herr Bach dem was untersucht wird. 

Geht es um mitschreiben in der Vorlesung ist dies generell eher nicht gut, da die geteilte Aufmerksamkeit auch negativ auswirkt. Hier sind die Methoden in Vorteil, die nur wenig von der Vorlesung ablenken.

 

Bei der Erstellung von Wissensrepräsentationen ist die Methode besser, die weniger Stolpersteine und kleine Hindernisse erzeugt.

 

Beim Nachschlagen und festigen haben Computer-gestützte Verfahren Vorteile.

 

 

Das ist die falsche Fragestellung.

Du willst konzentrierte, zielorientierte Sessions.

Etwas anderes zu machen kann helfen, insbesondere sportliche Aktivitäten.

Beim Sport hast du einen echten positiven Effekt auf die Hirnleistung als Folge, bei anderen ist die Pause an sich vorteilhaft. Das ist der oben schon erwähnte Vorteil von interleaving im Vergleich zu cramming.

 

Generell ist es so, dass du Ruhepausen brauchst, um zu konsolidieren. Da kannst du eigentlich alles nehmen, was für dich passt und dich kognitiv nicht zu stark belastet. Ein Instrument üben kann eine gute Bestätigung sein, wenn es was für dich ist. Oder Yoga, oder Sumo Ringen. Finde etwas, bei den du abschalten kannst.


Denke eher meine Frage war falsch formuliert. Mir ging es eher um die gesamte Studiendauer parallel neue Dinge zu lernen.

 

Ich zb beschäftige mich viel mit Fotografie. 
Wenn ich mich nun während des Studiums ebenfalls ausgiebig mit neuen Dingen in der Fotografie beschäftige schade ich dann dem Abspeichern meines Studieninhalts oder wird durch das konstante Training auch in anderen Bereich der Lerneffekt gegenseitig verstärkt.

 

Kann ich mir also beides besser behalten oder beides am Ende schlechter. 
 

Bin aktuell fasst halb durch mit makeitstick war soweit ich weiss eine Empfehlung von dir. Und hab über Coursera mal einen Yale Kurs für die Einführung in Psychologie gemacht. Bis jetzt liegen die Testergebnisse ohne Notizen zu machen oder der gleichen bei 93%.

 

edit // Grade mal interleaving nachgelesen. Das beschreibt ja eigentlich genau meine Frage. Und würde bedeuten, dass man von der Mischung profitiert. 

 

Vielen dank nochmal dafür.

Bearbeitet von Prozet
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Ich bin ein großer Fan von handschriftlichen Notizen.

Leider weiß ich nicht mehr, wo ich die beigefügte Idee einer Strukturierung des Blattes zum Mitschreiben in einer Vorlesung gefunden habe, aber ich werde die Quelle nachliefern, sobald ich mich erinnert habe. Das Bild ist von mir - ich hab mir das mal so notiert und dann abfotografiert.

Bild_W.jpg

Bearbeitet von Naledi
Nachtrag eingefügt.
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@DerLenny Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Dann bin ich da schon mal beruhigt, dass mein Hobby während der Studienzeit nicht aussetzen muss.

 

Mit dem Interleaving und Spaced Repetition muss ich mich wohl noch mal ausführlicher befassen. Ist ja optimal für 2 Module im Semester zu studieren. 
 

 

@Naledi vielen dank sieht gut aus. Hast du das selbst ausprobiert? 

Bearbeitet von Prozet
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vor 15 Minuten schrieb Prozet:

Hast du das selbst ausprobiert? 

 

Nein, in dieser strengen Form bisher nicht. Ich strukturiere Mitschriften für mich etwas anders (eher mind-map-artig, mit Pfeilen und kleinen Zeichnungen, oder wie eine Art Landkarte), aber ich fand den Aufbau logisch und würde es vielleicht auch einmal ausprobieren. Allerdings studiere ich im Moment nicht und die Weiterbildungen nach dem Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz, die ich dieses Jahr wieder zu besuchen habe, geben nicht so viel her, dass sich Mitschriften wirklich lohnen würden. ;-)

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