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Kontroverse Diskussion auf LinkedIn - drannehmen ohne aufzeigen


Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb SebastianL:

Ich gab FI im Thread erwähnt, siehst Du auf der FI Seite.

 

Hier der Link zum Originalbeitrag mit LinkedIn - dort gibt es in den Kommentaren auch eine intensive Diskussion. Die habe ich aber nur in Ansätzen nachgelesen, weil ich das bei LinkedIn recht mühsam finde.

 

https://www.linkedin.com/posts/dr-iur-rené-rosenau-ll-m-29290216b_heute-wurde-das-feedback-der-studenten-zu-activity-7207663030032068608-zxvU

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Mich persönlich würde das ungefragte Aufrufen in einer Lehrveranstaltung einer Universität oder Hochschule stören, zumal meine mündlichen Beiträge nicht bewertet werden (sollten). In dem Fall bin ich ja freiwillig an der Uni in dieser Lehrveranstaltung und würde nicht wünschen, dass ich die Antworten liefern müsste. Wenn sich der Dozent aus dem Beispiel jedoch ein handlungsorientiertes Seminar wünscht, müsste die Unterrichtsmethode daran angepasst werden und es müsste z.B. einen Problemaufwurf geben. Im besten Fall stellen nämlich die Lernenden die Fragen, die sie selbst durch ein entsprechendes Unterrichtssetting erarbeiten und beantworten können. Was der Dozent macht ist „lehrerzentriert“ und sollte aber im besten Fall „lernendenorientiert“ sein.

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vor 2 Stunden schrieb Gast:

Es scheint, als ob das ungefragte Aufrufen sehr negativ konnotiert ist. In der Regel soll es die Aufmerksamkeit und Beteiligung der Lernenden fördern, wird jedoch immer häufiger als demütigend empfunden.

Es kommt darauf an, wie das ungefragte Aufrufen eingesetzt wird. Wenn bei jeder Frage immer erst diejenigen Aufgerufen werden, die sich nicht melden, dann erscheint mir dieses Vorgehen als fragwürdig. Und genau das ist es, weshalb zumindest ich mit dem Geschriebenen Probleme habe. Es geht mir nicht darum, wenn man zwischendurch mal jemanden dran nimmt, wenn sich beispielsweise immer die gleichen melden, eine Diskussion zum erliegen kommt oder jemand spontan gefragt wird, der nur Mist macht.

 

vor 2 Stunden schrieb Gast:

Trotzdem hat diese Methode einige Vorteile: Sie verhindert, dass nur die aktiveren Lernenden dominieren und stellt sicher, dass alle am Lernprozess teilnehmen.

Wie kann man denn am Lernprozess teilnehmen, wenn man die Fragen nicht beantworten kann aber zum Beantworten aufgerufen wird?

 

vor 2 Stunden schrieb Gast:

Das hilft dabei, ein realistischeres Bild des Lernstands der gesamten Gruppe zu erhalten.

Vielleicht bin ich zu lange aus der Uni heraus aber ich habe es nicht so erlebt, dass der Dozent viel Verantwortung dafür übernimmt, immer ein aktuelles und möglichst realistisches Bild des Lernstandes jeder Gruppe zu bekommen. In der Regel ist es doch so, dass das Semester Sitzung für Sitzung bereits durchgeplant ist. Die Übersicht über die Inhalte und ggf. die Reader bekommt man zu Beginn des Semester. Da wird nicht wirklich regelmäßig nachgesteuert. Es ist eher die Eigenverantwortung der Studierenden, sich entsprechend vor- oder nachzubereiten. Fragen können natürlich geklärt werden. Sprechstunden finden auch statt. Aber es ist doch eher eine schulische Sache, dass man sich zwischendurch mehr Zeit lässt und mehr übt, damit möglichst alle es verstanden haben und dass dafür an anderen Ecken gekürzt oder weggelassen wird... oder besser: Differenzierung. Das mache ich in der Schule. In der Uni habe ich das nie erlebt, weder damals noch aktuell im Fernstudium.

 

vor 2 Stunden schrieb Gast:

Gleichzeitig fördert es die kontinuierliche Aufmerksamkeit und Vorbereitung, was das allgemeine Lernniveau steigern kann.

Dem würde ich wiedersprechen. Das ist viel zu mechanisch. Das mag auf manche zutreffen, auf andere aber auch nicht.

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vor 4 Minuten schrieb DerLenny:

In dem die Frage zum einen so gestellt wird, das z ever offene Antwort möglich wird, und die Antwort als Teil der Lösungsfindung genutzt wird. 

Da es sich um Fragen zur Wiederholung handelt, gehe ich tatsächlich von geschlossenen Fragen aus.

 

Trotzdem wäre es für mich fragwürdig, zuerst gezielt die Nichtmeldungen heraus zu picken. Wenn man sich schon die Mühe macht und jedes Mal eine schöne offene Frage findet, dann sollte zuerst ein kurzer Austausch unter den Studierenden ermöglicht werden, beispielsweise durch Think-Pair-Share im Sinne des kooperativen Lernens. So würde man noch eine viel größere Lerneraktivierung erreichen. Vllt noch 1-2 Impulse für eine weiterführende Diskussion an die Wand werfen. Das empfände ich didaktisch gelungen. 

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vor 13 Minuten schrieb DerLenny:

Weniger aktive Studierende einzubinden kann ebenfalls positiv sein. 

 

Du sagst es selbst: kann positiv sein. Ich denke, für den einen ja und für den anderen nicht. Wie es auch andere Methoden gibt, mit dem einer besser zurecht kommt und ein anderer weniger gut. Und da stellt sich für mich eben die Frage, ob ein potenzieller Nutzen des "Aufrufens trotz Nicht-Meldung" es rechtfertigt, dass andere Teilnehmer sich aufgrund dieser "Unwägbarkeit" ggf. so unwohl fühlen, dass sie der Veranstaltung, sofern diese freiwillig ist, lieber fernbleiben.

 

Bearbeitet von Alanna
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 Ich habe die Diskussion auf LinkedIn in weiten Teilen nachgelesen - und auch das Posting, das diese Diskussion ausgelöst hat.

 

Um überhaupt etwas dazu sagen zu können, fehlen mir entscheidende Angaben. 

 

Wie groß ist die Veranstaltung, auf die sich das Studentenfeedback bezieht? 30 Teilnehmer? 50? 100? Es ist doch ein Unterschied, ob ich in einem vollen Audimax vom Prof etwas gefragt werde oder vor 20 Teilnehmern.

 

Wie fest  und miteinander vertraut ist der Teilnehmerkreis? Wenn ich im fünften Semester bin und die Hälfte der Teilnehmer kenne und mich fragt der Prof etwas, auf das ich keine Antwort habe, und mich das völlig aus dem Konzept bringt, dann habe ich doch ganz andere Probleme kurz vor dem Berufseintritt als den Moment, in dem ich mich ohne Antwort ertappt fühle. 

 

Und last but not least: Wie genau lauten den die beanstandeten Fragen? Es handelt sich ja wohl um eine juristische Vorlesung - der Dozent ist Dr. jur - und das legt bei mir die Vermutung nahe, dass es sich um rechtliche Themen ging. Wenn die Frage dann in Richtung "Wie schätzen Sie die Rechtslage unter diesen Voraussetzungen ein?" ging, dann sehe ich überhaupt kein Problem darin, jemanden dazu zu befragen, auch wenn er sich nicht meldet.

 

Selbst, wenn man sich unwohl fühlt in einer solchen Situation, dann geht davon die Welt nicht unter. Und eine Vorlesung, ein Seminar etc. das sind gute Möglichkeiten, mit solch unerwarteten Situationen umgehen zu lernen.

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Für den spezifischen Fall finde ich es ganz schwer, mit den gegebenen Infos etwas dazu zu sagen. Denn genaugenommen heißt es im Thread:
 

Zitat

"Bei jedem Thema bzw. Fragestellung wurde direkt ein Student angesprochen, jedoch ohne dass dieser sich gemeldet hat bzw. die Antwort wusste. Und dann hat [der Dozent] sich gewundert, warum die Studenten keine Antwort liefern können. Dies diente ausschließlich der Bloßstellung.


Es hört sich an der Stelle ja an, als wäre weniger das Drannehmen an sich der Akt der Bloßstellung, als die Reaktion auf das Nicht-Wissen des Dozenten das Problem gewesen. 
Da fehlen einem tatsächlich, wie Frau Kanzler sagt, einige Informationen, was da genau gesagt/geäußert wurde.

Random Beispiel: Ein vorwurfsvolles "Hab ich doch gerade erst gesagt? Hören Sie auch mal zu?" bzw. ,,Ja, das würsste man jetzt, wenn man das Buch gelesen, hätte, nöch?" wäre dann schon etwas Anderes als: ,,Ja, ich merke, die Frage ist kniffelig. Kein Thema, wir widmen uns dieser Frage gleich nochmal ausführlicher! Sammeln Sie am besten schonmal kurz ihre Fragen dazu."

Andererseits merkt man schon, dass auch der Dozent sich unverstanden fühlt.

Ganz generell:
Von einer ,,Setzen, 6!"-Mentalität à la Lehrer Lämpel halte ich persönlich auch nichts. Es gibt 1001 Gründe, warum Personen nichts zum Unterricht/Plenum beitragen wollen, obwohl sie gute Schüler/Studenten sind:
- Angst vor der Autorität des Dozenten
- Angst, vor allen zu sprechen
- Schüchternheit
- Geringes Selbstvertrauen
- Probleme mit der Kurs-Atmosphäre

Ich hatte auch als Kind eine Heidenangst, wie alle, zum Start des Chemieunterrichts mich einer Fragerunde zu beziehen, die dann benotet wurde (für alle hörbar). Das war unfassbar peinlich. Die Lehrerin hat das durchaus genossen und startete mit: ,,Hmmm, wen nehme ich heute dran!", während sie den Stift über die Klassenliste gleiten ließ. Ein anderes Kind musste "Stop!" sagen und da, wo der Stift anhielt, war der Kandidat für das Abfragen gefunden.
Das sind jedenfalls Erfahrungen, die nicht gerade das Vertrauen in sich selbst stärken.

Da ist sämtliches Lehrpersonal dazu angehalten, fehlende Antworten nicht so narzisstisch auf sich selbst zu beziehen, dass man sich ihrem Unterricht verweigert bzw. ihnen ihre Lehrkompetenz absprechen will.

Ich traue jedenfalls jedem selbst zu, dass er weiß, wann er was sagen will und wann nicht. Weniger Machtkämpfe, mehr miteinander.

LG

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vor 8 Minuten schrieb Vica:

Ich traue jedenfalls jedem selbst zu, dass er weiß, wann er was sagen will und wann nicht.

 

Das denke ich auch. Aber es ist nicht die Wirklichkeit, die im (Berufs-)Leben auf jeden von uns zukommt. Man muss immer mal wieder Stellung nehmen, obwohl man nicht möchte, den Sachverhalt nicht genau kennt, ratlos ist .... was auch immer. Und man sollte mit solchen Situationen umgehen können, auch wenn man dann nur sagt "Dazu möchte ich nichts sagen." Oder "Das weiß ich nicht."

 

Und außerdem: Ein Miteinander setzt ja im konkreten Fall zwei Akteure voraus, nämlich den Prof UND den Studenten. Oder die Studenten. Wenn die nicht mitspielen beim Miteinander, dann kann der Prof nur alles falsch machen und hat den schwarzen Peter.

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Ich hab gerade auf LinkedIN einen Kommentar gepostet, den ich hier ebenfalls einstelle:

 

Ich lese in diesem Strang interessiert mit und ich merkte, dass mir etwas fehlte in der Diskussion, ich es aber nicht genau zu fassen bekam. Jetzt weiß ich, was das war:

Dem Feedback des Studenten fehlt jegliche Reflexion, welche Rolle er - ganz allgemein: die Studenten - in diesem Spiel spielen. Statt dessen ist der Dozent der Schuldige, weil er die Fragen stellt (so weit richtig) und das aus dem Grunde, weil er dadurch die unwissenden Studenten demütigen will (Vermutung oder Unterstellung). Er schreibt NICHT, aus welchem Verhalten des Dozenten sich diese Unterstellung ableitet.

Und er schreibt nicht, warum er persönlich ein Problem hat mit der Situation, eine Frage gestellt zu bekommen, ohne dass er sich gemeldet hat.

Lehren und Lernen ist ein Prozess, der meiner Meinung nach nur miteinander im Austausch stattfinden kann. Dazu gehört dann auch Offenheit in der Kommunikation von beiden Seiten. Nur so kann dann auch in der Lernumgebung Veränderung stattfinden.

 

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Bearbeitet von KanzlerCoaching
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@KanzlerCoaching Finde ich jetzt komisch, dass es anscheinend dem Studenten an jeglicher Reflexion fehlen soll, der ja nur auf die Bitte des Feedbacks geantwortet hat und sein Empfinden beschreibt. Als Dozent sollte man in der Lage sein, konstruktiv auch mit so einer Rückmldung umzugehen und selbst Reflexionsvermögen zu zeigen. Der Dozent ist schließlich in seiner Persönlichkeitsbildung ein ganzes Stück weiter als der Student… normalerweise. Und in so einem Feedbackbogen schreibt man auch keine Romane. Der Student und der Dozent scheinen da ein Thema zu haben, weshalb es beiden vllt schwerfällt, objektiv mit der Angelegenheit umzugehen.

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