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Steuerberater - Wirtschaft oder Recht abschließen?


Azurit

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Hallo in die Runde!

 

Nachdem ich mich schon länger nicht mehr gemeldet habe, möchte ich euch heute mal wieder eine Frage stellen. Da nicht jeder meinen Blog bzw. die Kommentare liest, erstmal eine kleine Erklärung:

Nach Abschluss meines Studiums (Bachelor und Master in Agrarwissenschaften) geht es für mich an die Schnittstelle zwischen Landwirtschaft, Buchhaltung und Steuern. Der Job ist nicht "fachfremd", im Gegenteil stellt das Unternehmen nur Agrar-Absolventen ein und schickt diese zunächst auf einen mehrmonatigen Lehrgang mit Weiterbildungsabschluss, mit dem auch die Voraussetzungen für das Steuerberater-Examen erfüllt werden. Auch weitere Weiterbildungen (z.B. Steuerfachwirt) können über das Unternehmen absolviert werden.

Ich möchte mich nicht darauf festlegen, dass ich das Steuerberater-Examen jemals absolvieren werde (immerhin gilt die Prüfung als eine der schwersten in Deutschland und ich habe schon Freunde und Bekannte bei der berufsbegleitenden Vorbereitung verzweifeln sehen), aber eines ist sicher - in 8 bzw. 6 Jahren, wie als Berufserfahrung mit Weiterbildungsabschluss bzw. Steuerfachwirt gefordert, werde ich sie definitiv nicht mehr machen, dann bin ich schon über 40.

Dennoch würde ich mir die Option gerne offen halten und mit einem Bachelor-Abschluss in Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften würden 3 Jahre Berufserfahrung genügen. Beide Studiengänge habe ich an der FernUni bereits studiert, aber noch nicht abgeschlossen. Im Gegenteil bin ich aktuell in den Master Wirtschaftswissenschaften für Ingenieur*innen und Naturwissenschaftler*innen eingeschrieben, da mir der höhere Abschluss sinnvoller erschien.

 

Da ich meine Master-Arbeit zu Beginn des nächsten Sommersemesters abschließen werde, hätte ich in diesem Semester noch einmal richtig Zeit, viele Leistungen zu erbringen. Im Anschluss bin ich im Lehrgang bzw. im Beruf und kann nur noch berufsbegleitend studieren. Daher möchte ich mich gerne auf einen Studiengang konzentrieren (ja, ich weiß, aus meinem Mund seid ihr das nicht gewohnt 🤣). Daher muss ich mich zwischen den beiden Studiengängen entscheiden, habe aber so meine Probleme damit. Ich habe ein paar Argumente gesammelt, die mir die Entscheidung aber auch nicht leichter machen:

 

Neutral:
- ungefähr gleich weit
- ungefähr gleich gut

 

Für Rechtswissenschaft:
- mit der neuen Prüfungsordnung nur noch 180 ECTS notwendig
- bestandene Module aus Wirtschaftswissenschaft als Wahlmodule (dann aber kein Schwerpunkt auf Steuern)
- Schwerpunkt auf Steuern möglich
- Notenverbesserung möglich

 

Für Wirtschaftswissenschaft:
- Schwerpunkt auf Steuern möglich
- tendenziell fällt mir Auswendiglernen etwas leichter als das juristische Arbeiten
- deutlich mehr Wahlmodule (allerdings nicht alle im Steuerbereich möglich)

 

Gegen Wirtschaftswissenschaft:
- Mathe und Statistik noch offen (nicht gerade meine Begabung)
- Investition und Finanzierung offen, extremes Mist-Modul

 

Welchen Weg würdet ihr mir empfehlen und warum? Die endgültige Entscheidung muss ich natürlich selbst treffen, freue mich aber über jeden Input.

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vor 18 Stunden schrieb Azurit:

Welchen Weg würdet ihr mir empfehlen und warum?

 

Den, mit dem Du denkst, schneller zum Abschluss zu kommen. Denn so wie ich Dich verstanden habe, geht es ja besonders darum, die Voraussetzung zu schaffen, für ein mögliches Steuerberaten-Examen lediglich drei Jahre relevante Berufserfahrung zu benötigen.

 

Und egal für welchen Studiengang Du Dich entscheidest, den Schwerpunkt Steuern wählen. Damit Du auch fachlich davon profitieren kannst.

 

 

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Wenn du den Weg Richtung Steuerberaterin gehen möchtest, dann würde ich zunächst schauen, wie du dich später auf die Prüfung vorbereiten kannst und welche Voraussetzungen(nicht die Zulassung, sondern die Kenntnisse) du dafür brauchst. Ich vermute aber, dass kaum ein Kurs bei 0 anfängt, somit wäre es sinnvoll, wenn du möglichst viel Grundlagen schon aus dem Studium mitnimmst. 

 

Wird überhaupt Land- und Forstwirtschaft in den Beraterprüfungen geprüft? 

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Es gibt extra Masterstudiengänge (MAster of Tax an der Rub) , die explizit nur Steuerthemen beinhalten, für diejenigen, die dann auch die Steuerberaterprüfung absolvieren wollen im Anschluss, das ist aber kein muss, sondern optional. Hier mal einige links:

https://studienangebot.rub.de/de/wirtschafts-und-steuerrecht/master-1-fach

https://www.taxmaster.de/

https://www.studycheck.de/studium/steuerrecht/master

 

 

 

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@Markus Jung: Da ich in beiden Studiengängen ungefähr gleich weit bin und ähnlich gute Noten habe, kann ich leider nur sehr schwer einschätzen, welchen Studiengang ich schneller zum Abschluss bringen kann. Wirtschaftsmathematik und Statistik könnte mich ein bisschen Zeit kosten, allerdings kenne ich auch nicht alle rechtswissenschaftlichen Module, wer weiß, ob da nicht auch noch ein "schwerer Brocken" dabei ist...

Die FernUni ist durch die vielen noch vorhandenen Präsenz-Prüfungen in beiden Fächern und der Ballung auf einen Prüfungszeitraum im Semester auch nicht sonderlich flexibel. Wäre ich nicht schon so weit und wären andere Hochschulen nicht so teuer, würde ich mir vermutlich einen sehr viel flexibleren Studiengang mit moderneren Medien und passenderem Schwerpunkt im Steuerrecht aussuchen...

 

@ExReWe87: Ich denke, dass ich die nötigen Vorkenntnisse durch die Weiterbildungen erhalte, zu denen mich mein Unternehmen schickt. Eine davon ist der Steuerfachwirt. Mit dem genauen Aufbau des Examens habe ich mich noch nicht befasst, ich dachte, da kann theoretisch alles dran kommen xD

 

@der_alex: Danke :) Das wäre aber dann erst eine Option für danach - ohne Bachelor kann ich ja leider schlecht zum Master zugelassen werden.

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vor 42 Minuten schrieb Azurit:

Mit dem genauen Aufbau des Examens habe ich mich noch nicht befasst, ich dachte, da kann theoretisch alles dran kommen xD

Ich glaube da kannst du sehr gut deinen Kontakt im Unternehmen fragen. Steuerberater erzählen gerne von den Leiden und Qualen der Examensvorbereitung. Ansonsten ist mir nicht bekannt, was du genau alles für Weiterbildungen machen kannst/musst, demnach ist es schwierig eine Einschätzung zu geben. Alle Steuerberater die ich kenne haben meisten den Weg über den Bachelor + 3Jahre oder Master +2 Jahre absolviert. Wie gut deine Erfolgsaussichten als Steuerfachwirtin sind, kann ich nicht beurteilen. Es bleibt aber am Ende leider doch eine knackige Prüfung, aber du hast ja bereits gezeigt, dass lernen dein Ding ist. 

 

Ich persönlich würde bei der Auswahl den WiWi Bachelor durchziehen und die Steuer Vertiefung wählen. Juristin wirst du vermutlich nicht mehr, zumindest hab ich es nicht gelesen. Da würde es keinen Sinn machen, wenn du dir das Handwerkszeug eines Juristen aneignest und es nicht verwendest. Gute WiWi Kenntnisse können nachher in der Beratung hilfreicher sein.

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Ich kenne mich in dem Bereich nicht aus und die Fragen zur Sinnhaftigkeit diese Vorhabens verkneife ich mir mal. Aber wenn beide Studiengänge a) gleich lang und b) gleich schwer und c) gleich sinnvoll für das Ziel sind, würde ich auch denjenigen wählen, der dir in deiner sonstigen Berufslaufbahn am nützlichsten ist. Zumal du dir ja noch gar nicht sicher bist, ob du die Prüfung wirklich machen willst.

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Schau dir mal die Anforderungen dazu an:

Voraussetzungen für die Prüfung zum Steuerfachwirt

Zur Prüfung zum Steuerfachwirt werden zugelassen:

  • Steuerfachangestellte, die nach ihrer Ausbildung drei Jahre Berufspraxis sammeln konnten.
  • Kaufmännische Mitarbeiter, die nach ihrer Ausbildung fünf Jahre Berufspraxis sammeln konnten. Dabei bringen Bankkaufleute, Industriekaufleute sowie Rechtsanwaltsfachangestellte inhaltlich die besten Voraussetzungen mit.
  • Angestellte, die mindestens acht Jahre Berufspraxis im Steuerbereich nachweisen können.

Ich habe den Wirtschaftsrechtbachelor (LL.B) an der HFH und auch den Master LL.M an der HFH absolviert. Beim LL.M habe ich die Vertiefung Steuerrecht gewählt. Das Ding zieht dir die Schuhe aus... Steuerfachwirt ist deutlich leichter vom Inhalt her. Habe auch viele Steuerfachwirt Bücher mir gekauft, die waren zu seicht und vom Inhalt für mein Studium nicht nutzbar. Habe statt dessen die Steuerbücher gekauft, die auch für die Steuerberaterprüfung benutzt werden. Dafür musst du hunderte oder gar wie ich - einige Tausend € ausgeben, wenn du wirklich top Noten haben willst.

 

Zum HFH Master mit Vertiefung Steuerrecht habe ich vor einiger Zeit meine Infos in eine Art Blog niedergeschrieben

 

 

Ansonsten würde ich dir auch zumFachwirt raten, falls du in diese Branche willst. Alternativ gibt es bereits einige Bachelorstudiengänge BWL oder Wirtschaftsrecht LL.B. mit Vertiefung Steuerrecht- vielleicht wäre das was für dich.

 

 

 

Bearbeitet von der_alex
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@ExReWe87: Volljuristin werde ich in der Tat nicht. Das Jura-Examen macht man auch nicht mal schnell mit links und die zwei Jahre Referendariat mit geringer Bezahlung möchte ich mir auch sparen.

 

@ClarissaD: Danke für die Empfehlung, so hatte ich darüber noch nicht nachgedacht.

 

@der_alex: Kann man sich die Bücher nicht ausleihen, z.B. in Bibliotheken? Keine Ahnung, ob die Frage jetzt dumm ist, aber so habe ich es seither mit den meisten Büchern gehalten. Oder eben gebraucht gekauft.

Inhaltlich gefällt mir der Studiengang "Steuerrecht" an der FOM ganz gut... die haben aber leider nur Live-Studium und mit Kosten von 15 000 Euro ist das auch echt knackig. Ich denke, ich schau mal, ob ich was im Bereich Wirtschaftsrecht mit Vertiefung Steuern finde, was bezahlbar ist.

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  • 2 Wochen später...

@Azurit  Ich bin Fernstudent - in verschiedenen Hochschulen - seit ca. 2001 und meine Zeit ist kostbar, denn damit verdiene ich mein Geld. Die Bücher kann ich von der Steuer absetzen....verlorene Lebenszeit oder ausgefallene Arbeitszeit jedoch nicht.

Ausserdem will ich in 2 Jahren oder später in die Bücher wieder reinschauen oder auch mal zwischendrin. Bücher sind für mich Wissenssammlungen; diese gebe ich nicht gerne wieder zurück. 

Ob du diese Bücher ausleihen kannst? Ich habe es gar nicht probiert... weil ich das nicht will.

PS; ich kaufe im Monat durchschnittlich für 200€ im Monat Bücher, meistens Fachbücher aber auch andere Bücher über Philosophie, Weltliteratur (Romane), private Finanzen, etc

 

Bearbeitet von der_alex
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