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MartinGS

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Beiträge von MartinGS

  1. vor einer Stunde schrieb Nicole91:

     

    Das von IU angebotenes MBA Studium ist aber nur 60 ECTs.

    Ich möchte ein 90 ECTs mit Vertiefung.

    Bei meinem Preisvergleich, ist das schon ein enormer Unterschied:

     

    AKAD: 12.102 €
    Hochschule Fresenius: 12.510 €
    IU: 13.590 €

    UIS: 8600€

     

     

     

    Wenn es Dir primär um den Preis geht, gäbe es auch eine ganze Reihe weiterer, etablierter Hochschulen, die 90- oder 120 ECTS-Varianten als Fernstudium in dem Segment anbieten, z.B. die Hochschule Koblenz, die THI Business School, oder auch die FH Burgenland (alles um die 10k).

    Je nachdem, welche Ziele Du mit dem Abschluss verfolgst, könnten dies valide Optionen sein.

  2. Wie seinerzeit in einem anderen Thread, bin ich auch hier bei einem Konstrukt mit maltesischen Hochschulen reichlich skeptisch. Darüber hinaus verstehe ich Dein finanzielles Argument nicht, @Nicole91. So stellst Du dar, dass z.B. die IU für dich aus finanziellen Gründen rausfällt. Der MBA Studiengang UIS liegt bei 8600€, ein entsprechendes MBA Studienangebot der IU bei nahezu dem gleichen Betrag. Auch vergleichbare Studienangebote der "üblichen Verdächtigen" auf dem Markt bewegen sich in etwa in dieser Preisspanne.

    Bitte nicht falsch verstehen, sicherlich kann (und will) ich die inhaltliche Qualität des Programms nicht bewerten. Jedoch bin ich bei brandneuen Anbietern auf dem Markt gegenüber etablierten Akteuren regelmäßig skeptischer, weil hier noch keine verlässlichen Erfahrungswerte vorliegen.

  3. Nicht umsonst heißt es: TEAM - Toll, ein and'rer macht's! 😅

     

    Spaß beiseite: Ich habe sowohl gute, als auch schlechte Projektgruppen im Studium wie auch im Berufsalltag kennen gelernt. Interessanterweise hatte ich im MBA-Studium an WBH durchweg positive Erfahrungen mit den Gruppenmitgliedern, an der Präsenzuni zuvor fast durchweg negative.

    Meiner persönlichen Erfahrung nach wird es vor allem dann problematisch, wenn die verschiedenen Leute eines Teams mit zu unterschiedlichen Ansprüchen und Zielen in solch eine Gruppenarbeit einsteigen. In diesen Fällen, wo du vom High Potential bis hin zum "Vier gewinnt"-Aspiranten alles Mögliche dabei hast, wird es schwierig. Anders ist es, wenn die Teammitglieder (mehr oder minder) ähnliche Ambitionen haben, wie es häufig bei weiterbildenden oder Aufbaustudiengängen der Fall ist (bei denen man zudem häufig eine Menge Geld investiert). Dort klappt es regelmäßig ganz gut.

  4. Scentia ist kein unbeschriebenes Blatt, der Anbieter fällt in die klassische Kategorie "Promotionsvermittlung" mit Schwerpunkt osteuropäische Universitäten. Das Angebot ist schon seit jeher wenig transparent aufgebaut, wie man aus archivierten Auftritten aus der Vergangenheit herauslesen kann.  Bei solchen Anbietern bin ich reichlich skeptisch, wenn sie weder konkrete Institutionen, noch ihre Betreuungspersonen publik machen. Eine schnelle Suche unterstreicht mein Bauchgefühl, z.B. im WiWi-Forum oder auf anderen Homepages wird auch an der Qualität der Programme gezweifelt. Da zudem keinerlei nachvollziehbare Gegenbelege vorhanden sind (z.B. publizierte Dissertationen), erscheint mir dieser Anbieter bis heute nicht als empfehlenswert.

     

    Am 30.1.2021 um 22:55 schrieb SebastianL:

    Wenn man mit seiner PHD-Urkunde zum Einwohnermeldeamt geht und den Dr. im Perso eintragen lässt, überprüfen die Referenten dort nicht, ob dies auch Gesetzeskonform ist, also der PHD equivalent mit dem deutschen Doktorat ist. Lt. Gesetzt obliegt es dem Träger der Dr.-würden das zu klären! Bedeutet, nur weil's im Perso eingetragen wird, heisst das noch lange nicht das man dies auch darf! Wenn man es nicht weis und dummerweise einer genau hinschaut, kann das durchaus ordentliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Denn das Tragen eines Doktortitel ohne diese ordentlich verliehen zu bekommen ist in Deutschland strafbar und kein Kavaliersdelikt! Ich dachte bisher immer, wenn man den Dr. im Einwohnermeldeamt in den Perso eingetragen bekommt, dann passt das - PUSTEKUCHEN!

     

    Hierzu noch eine Anmerkung (Achtung, Laienmeinung!): 

    Nach § 9 Abs. 3 Satz 3 PAuswG hat die antragsstellende Person zwar die nötigen Nachweise zu erbringen - und wenn man mutwillig Falschangaben macht, mag das ein Betrugsfall sein. Heißt jedoch nicht, dass die Sachbearbeiter im Meldeamt von ihrer Sorgfaltspflicht befreit sind. Ganz im Gegenteil: Gemäß § 36 Abs. 1 BeamtStG tragen Beamte für ihre dienstlichen Handlungen immer die volle persönliche Verantwortung. Angestellte im öffentlichen Dienst haben arbeitsrechtlich ebenfalls eine automatische Sorgfaltspflicht als Nebenpflicht. 

    Ergo: Natürlich muss der Sachbearbeiter die Gesetzeskonformität prüfen, wenn er einen Abschluss in einen Perso eintragen soll. Tut er das bspw. aus Schludrigkeit nicht, kann man den Passinhaber (wenn dieser im Vorfeld nach bestem Wissen und gewissen die Rechtmäßigkeit seiner Abschlüsse überprüft hat) hier nicht belangen. 

  5. Interessantes Angebot, vielen Dank für die Info! Gerade, wenn man bspw. schon einen entsprechenden Abschluss in der Tasche hat und darüber hinaus Domänenexpertise sammeln (+ einen Zettel für die Hab-mich-lieb-Wand) möchte, halte ich das für eine spannende Möglichkeit. Schade, dass ein solch modularer Ansatz bisher nicht von mehr Hochschulen praktiziert wird.

  6. Ich habe mir die Mühe gemacht und das aktuelle WBH-Formular gezogen. Die Studiengänge mit Printmaterialien sind gegenüber den Standard-Preisen um jeweils 10%, die papierlosen Angebote um 15 % reduziert. Daraus ergibt sich ein Einsparpotential von 840 € (für zweisemestrige MBA-Studiengänge in Print und Online) bis 3.116 € (für siebensemestrige Bachelor-Studiengänge, papierlos).

  7. vor 1 Stunde schrieb ThomasP:

    Wieso leitet Dich die KMK an das Bildungsministerium nach NRW weiter? Was hast du denn dort angefragt? 

    Das sieht mir nach Behörden Ping-Pong aus. 

     

    Das hat nichts mit Behörden-Pingpong zu tun. Bildung ist zuerst Ländersache, daher hat das jeweilige Bundesland bzw. das jeweilige Bildungs-/Kultusministerium abschließende Entscheidungen zu treffen.

  8. vor 6 Stunden schrieb jedi:

    Die Regierung hat Änderungen in Gesetzen vor. Danach soll der Dr. nicht mehr in Reisepässen und Personalausweisen eingetragen werden. Somit sinkt auch der Nutzen für Betrüger. Plagiate sind damit nicht so sinnvoll.

     

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article250084202/Reisepass-Ampel-will-Doktortitel-vor-Nachnamen-in-Dokumenten-streichen.html

     

    Die Information ist nicht ganz richtig. Gemäß Inhalt der Pressemeldung soll für den Dr.-Grad lediglich ein eigenes Textfeld - zusätzlich zum Nachnamen - eingeführt werden, um Verwechslungen im internationalen Umfeld zu vermeiden (hier: Dass "Dr. .." irrtümlich als Teil des Nachnamens, und nicht als Namenszusatz gesehen wird). Der Doktorgrad soll weiterhin eingetragen werden können, würde aber dann an einer eigenen Stelle auf dem jeweiligen Ausweisdokument stehen. Wie das genau aussehen soll, wird in dem Artikel nicht beschrieben.

  9. Die Middlesex University ist ein staatliche Universität, die über ein Franchising-Modell mit der KMUAkademie zusammenarbeitet. Formal erfüllt die Middlesex mMn alle Anforderungen an eine seriöse Forschungsinstitution, die man erwarten kann (hierzu in meinen FAQs mehr, sobald ich Zeit habe diese zusammenzuschreiben).

    Man muss sich hier im Klaren sein, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Ein DBA-Programm hat einen klar anwendungsorientierten Fokus und richtet sich eher an Leute, die es als Perspektive "für die Visitenkarte" und weniger für eine Karriere im wissenschaftlichen Umfeld nutzen. Das eine schließt das andere nicht aus (gibt sicherlich genügend nebenberufliche Dozent*innen, die dort ihren Abschluss gemacht haben) - mir wäre aber nicht bekannt, dass z.B. eine Absolvent*in im Anschluss eine Professur an einer hiesigen Hochschule angetreten hätte.

    Über die tatsächliche wissenschaftlichen Qualität der Arbeiten kann ich auch nicht allzu viel sagen, da die dort behandelten Themen nicht für mich von Relevanz sind. Diese Arbeit müsste ich den BWL'ern unter uns überlassen.

     

  10. @Markus Jung: Der folgende Beitrag hat streng genommen nicht mehr viel mit der ursprünglichen Frage zu tun, dennoch werde ich an der Stelle einmalig etwas detaillierter auf die Einlassungen von @meni90 eingehen.

     

    vor 55 Minuten schrieb meni90:

     

    Hier widerspreche ich. In der Datenbank der Malta Further & Higher Education Authority (MFHEA) ist die Triagon als "Higher Education Institution" gelistet:

    image.thumb.png.e4625d7d2759de3f48cede3dbfedf812.png

    Demgegenüber sind reguläre Universitäten bzw. Hochschulen als "University" gelistet, z.B. die University of Malta:

     

    image.thumb.png.558c997d212cc14706108514f2a56b6a.png

    Meines Erachtens ist es hier wenig zielführend, mit Wikipedia bei dem Thema zu argumentieren, da grds. jede*r die Artikel ändern kann, sofern sie nicht thematisch bereits prominenter vertreten sind. Ich bin mit dem maltesischen Hochschulrecht nicht allzu vertraut - dennoch gehe ich aufgrund der Bologna-Vorgaben davon aus, dass dort auch nur vollwertige Universitäten vollwertige Promotionsverfahren anbieten dürfen.

     

    vor 58 Minuten schrieb meni90:

    Ich habe bei der Triagon nachgefragt und der Antrag auf Anabin ist bereits erfolgt mit der Erwartung von H+ Status, also wohl mit universitärem Status. Das soll wohl nur eine Frage der Zeit sein, dass Anabin die Liste aktualisiert. Wieso das nicht unmittelbar erfolgt, kann Triagon nicht sagen. Anabin bzw. KMK arbeitet da wohl grundsätzlich sehr langsam.

     

    Als Außenstehender ist es zunächst einmal nur nett, dass eine Institution einen Status erwartet, formal hat die Triagon Academy meines Wissens nach noch keinen eineindeutigen Nachweis über ihren rechtlichen Status als Hochschule mit Promotionsrecht geliefert, die hierzulande von Relevanz wären. Eine ACQUIN-Akkreditierung hilft an der Stelle auch wenig weiter, da die nationalen Vorgaben zur Akkreditierung nicht für ausländische Abschlüsse greifen. Insofern ist das ACQUIN-Siegel hier lediglich ein "Nice-to-have", ersetzt formal aber den oben genannten Nachweis nicht.

     

    vor einer Stunde schrieb meni90:

    Ich kannte mich mit der Thematik überhaupt nicht aus aber nach und nach verstehe ich wie schwer es eine Bildungsrichtung hat, wenn man erst seit paar Jahren neu auf den Markt ist und sich durchsetzen will. Triagon gibt es laut Webseite erst seit 5 Jahren. Neue Programme wie PhD Programm erst seit 3 Jahren.

     

    Wenn ich mir die Historie der hierzulande gängigen Fernhochschulen anschaue, haben die erstmaligen staatlichen Anerkennungen & Akkreditierungen regelmäßig unter den o.g. Zeitlinien geklappt. Das mag auch daran liegen, dass Hochschulen wie die Euro-FH, die HFH, die AKAD oder die APOLLON-Hochschule vor Ort und nicht in Übersee gegründet worden sind. Hier kommt bei der Triagon Academy ein - nennen wir es mal sehr kreatives - rechtliches Konstrukt zum Tragen, bei dem man auf einer kleinen Insel innerhalb der EU eine Bildungseinrichtung gründet, wo mitunter völlig andere rechtliche Rahmenbedingungen herrschen können, die aber ihre Zielgruppe im deutschsprachigen Raum findet. Nennt mich ruhig pendantisch, aber: Das könnte den Eindruck erwecken, sie würde die hiesigen Standards nicht einhalten können - denn ansonsten hätte man sie gleich als Privatuniversität in Deutschland gegründet.

     

    Ich bleibe dabei: So lange die o.g. Punkte nicht juristisch klar beschieden worden sind, sehe ich die Programme der Triagon skeptisch. Heißt explizit nicht, dass dort keine gute Arbeit geleistet wird. Jedoch fehlt mir bislang ein formal hieb- und stichfester, institutioneller Rahmen.

     

    Cheers!

     

     

  11. vor 2 Stunden schrieb meni90:

    Ich habe mit dem Dekan von Triagon gesprochen, und Triagon ist, wie viele andere private Hochschulen in Deutschland, von AQQUIN akkreditiert.

     

    Die Akkreditierung eines Studiengangs ist das eine, die Anerkennung einer Hochschule nach nationalem Recht das andere. Wie in den o.g. Threads bereits erwähnt, ist die Triagon nach maltesischem Recht eine tertiäre Bildungseinrichtung ohne Universitätsstatus. Dementsprechend ist bspw. nicht rechtlich klar, ob durch die Einrichtung vergebene Abschlüsse tatsächlich anerkannt sind - Akkreditierung eines Studiengangs hin oder her. Das wäre ein Punkt, der durch die KMK festgestellt werden müsste.

     

    vor 2 Stunden schrieb meni90:

    Frage am Rande: Werden Universitätsabschlüsse aus England trotz des Brexits "anerkannt"? Triagon gehört ja wenigstens zu Europa. Wie steht es in Deutschland um die Anerkennung englischer Abschlüsse?

     

    Unabhängig vom Brexit ist Großbritannien weiterhin im Bologna-Raum, wonach gemäß Lissabon-Konvention britische Abschlüsse formal anerkannt bleiben. Lediglich das Recht zur Führung der Abschlüsse hat sich geändert, britische Bachelor- und Masterabschlüsse müssen (sofern sie nach der Übergangsphase in 2020 erworben wurden) mit Herkunftszusatz getragen werden. Beispiel:

     

    Maxima Musterfrau, MSc (University of Surrey)

     

    Eine Ausnahme bilden gemäß KMK-Beschluss britische Promotionsgrade, die in Deutschland ohne Herkunftszusatz wahlweise als "Dr." vor dem Namen oder im Original bzw. in der gängigen Abkürzung nach dem Namen (z.B. "Max Mustermann, PhD") getragen werden dürfen. 

    Demgegenüber ist bei der Triagon Academy meiner Ansicht nach nicht abschließend geklärt, ob die Institution überhaupt das Recht hat, um akademische Abschlüsse zu verleihen (zur Begründung siehe oben). Nach meiner Leseart ist sie eine tertiäre Bildungseinrichtung ohne Hochschulstatus, die aufgrund des maltesischen Rechts auch keine Hochschulabschlüsse verleiht. Sollte diese Leseart korrekt sein, wären dortigen "Studiengänge" lediglich ein nicht-wissenschaftliche Weiterbildung ohne staatlich anerkannt, akademischen Abschluss. 

    Wie jedoch oben dargestellt, ist diese Frage abschließend durch die KMK zu klären.

  12. Ich sehe die Anerkennung von Abschlüssen der Triagon seit den letzten Diskussionen im Forum (u.a. hier und hier) skeptisch, zumal der rechtliche Status der Institution nicht eindeutig geklärt ist. Daher würde ich dort grundsätzlich keine Weiterbildung durchführen - was aber persönliches Gusto ist.

     

    Abgesehen davon bietet es sich an - sofern Du kein Problem mit der englischen Sprache hast - einen Blick über den nationalen Tellerrand zu wagen. So bieten unter anderem die University of Glasgow oder die University of Stirling geeignete Optionen an, die Deinen Anforderungen gerecht würden. International gäbe es ein ziemlich weites Angebot an potentiellen Bildungseinrichtungen, die Deinen Vorgaben entsprächen (siehe z.B. hier). Wichtig ist es hier mMn darauf zu achten, dass es sich um eine etablierte Hochschule nach dem jeweiligen Landesrecht handelt - und wenn diese in den Bologna-Raum fallen sollte, bist Du auf jeden Fall (meistens) auf der sicheren Seite 👍

  13. Ich habe seinerzeit in meinem Blog das Thema rudimentär angeschnitten, aber nicht mehr eingehender betrachtet. Da ich dem Forum ohnehin aufgrund des lauen Januars einen Beitrag extra schuldig bin, biete ich gerne einen eigenen FAQ-Beitrag zu dem Thema "Fern-Promotion" bzw. Promotion im Fernstudium in meinem Blog unterzubringen. @SebastianL und @Markus Jung, sowie alle weiteren Interessierten: Bitte schreibt mir hierzu, falls ihr spezielle Wünsche zu dem Thema haben solltet. Ich setze mich am Wochenende ran und entwickle dann den Beitrag.

  14. vor 12 Stunden schrieb andreas1983:

    Achso eigentlich schade, dass die großen Anbieter dann keine Partner Universitäten hier in Deutschland finden, oder sich suchen.

     

     

    Je nachdem, an welcher Fernhochschule Du warst, hat jeder Stall ein eigenes Netzwerk. Die Hochschulen der Klett-Gruppe kooperieren häufig mit IHP Online, die AKAD mit der LKS, die SRH hat eine Schwesterhochschule mit Promotionsmöglichkeit usw. - hinzu kommt das persönliche Netzwerk von Professor*innen, die nicht zuletzt selbst irgendwo in der Vergangenheit ihre Promotion abgeschlossen haben.

    Es gibt mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, die aufgrund ihres Organisationsrahmens auch mit dem Beruf vereinbar sind. Leichter wird es dadurch sicher nicht, aber zumindest beherrschbarer 😉

  15. Soweit ich das überblicke, sind die bisherigen Absolvent*innen in der Industrie gut untergekommen und können (zumindest nach erster LinkedIn-Recherche) allesamt ihren DBA in Deutschland genehmigungsfrei als Dr. tragen. Da der DBA in seiner ganzen Konzeption nicht auf eine wissenschaftliche Karriere zielt, wundert es mich nicht, dass sich in den Karriere-Netzwerken nicht entsprechende Leute finden.

    Wie gesagt, ich empfehle Dir dich direkt an die MDX oder die KMUAkademie mit dem Anliegen zu wenden. Da dies auch ein guter Punkt fürs Marketing ist, werden die Kolleg*innen die Recherchearbeit für dich sicher gerne übernehmen.

    Worauf zielt denn Deine Frage?

  16. Danke @jedi für den Link. Eine kurze Recherche hat mich auch fix zu der betroffenen Arbeit aus dem Report gebracht. 

    Ich habe das Dokument grob überflogen. Tatsächlich ist es korrekt, dass erhebliche Textpassagen 1:1 aus zuvor publizierten Artikeln übernommen worden sind. Rein formal kann man dies als Eigenplagiat werden. 

    ABER (und das ist ein wirklich dickes Aber!): Die Dissertation weist explizit aus, dass das Dokument auf vorangehenden Publikationen basiert - bei den meisten handelt es sich um Paper, bei denen der Promovend Erstautor ist (bei aller Verantwortungsdiffusion: Der Erstautor eines Papers leistet - soweit nicht explizit ausgewiesen - den Löwenanteil der Arbeit). Im Vorfeld erste Teilergebnisse zu publizieren und in der Dissertation darauf zu referenzieren, ist eine gute und auch gängige Praxis in der Wissenschaft. Dementsprechend schmälert das die Eigenleistung nicht, so lange klar ausgewiesen wird, wer welche Arbeiten geleistet hat.

    Zur Methodik und Arbeitsweise der Professur kann ich mir natürlich kein Urteil erlauben, da stecke ich nicht tief genug drin. Aber wenn ich mir die vorliegende Arbeit anschaue, sehe ich eher formale Fehler denn striktes wissenschaftliches Fehlverhalten. Dem ehemaligen Doktoranden kann man hier noch am ehesten vorwerfen, dass er die Arbeit als Monografie und nicht kumulativ abgefasst + en detail dargestellt hat, welche Beiträge er in welchen seiner Paper alles geleistet hat. Dass er systematisch bei anderen und ohne geistige Eigenleistung abgeschrieben hat (= die Methode Guttenberg), kann ich - zumindest überblicksweise - nicht erkennen.

     

     

  17. vor 48 Minuten schrieb stefhk3:

    Die Lösung kenne ich auch nicht. Es wäre ja schon mal hilfreich, wenn man das Thema nicht unter den Teppich kehren würde. Wenn alle Paper konsequent mit Angaben nach dem Schema von https://www.elsevier.com/researcher/author/policies-and-guidelines/credit-author-statement versehen wären, könnte man versuchen, Richtlinien aufzustellen. Also Paper können verwurstet werden, wenn der Doktorand bestimmte Mindestanteile erfüllt. Aber das müsste man ausarbeiten.

    Den Punkt habe ich völlig vergessen: Solche Vorgaben werden mittlerweile von zahlreichen Publishern gemacht, sodass man hiermit grds. arbeiten könnte. Soweit ich das überblicke, ändert das jedoch nichts an dem Fakt, dass Promovierende aus o.g. Gründen und trotz fehlender Eigenleistung weiter zusätzliche Professor*innen oder sonstige Dritte in der Autorenschaft mit aufnehmen würden. Diesem Missstand (und darauf wollte ich mit meinem ersten Comment hinaus) kann man nur dann wirklich begegnen, wenn man das eigentliche Problem (= die zahlreichen expliziten und impliziten Abhängigkeitsverhältnisse in großen Forschungsgruppen reduzieren) angeht. Auf diese Weise würde man potentiellem wissenschaftlichen Fehlverhalten weniger Nährboden geben, weil Promovierende u.a. transparentere Arbeitsbedingungen und weniger zwischenmenschliche Befindlichkeiten hätten.

  18. vor 15 Minuten schrieb stefhk3:

    @MartinGS Eigentlich sehe ich jetzt den Zusammenhang mit dem Problem nicht. Die von Dir geschilderten Missstände mögen existieren, aber ob sie die Regel sind, bezweifle ich, und Missstände habe ich in Grossbritannien auch erlebt. Und dieses Problem gibt es ganz genauso: Der Doktorand veröffentlicht, der Betreuer ist (natürlich) Zweitautor, das Paper landet (natürlich) in der Dissertation, der Doktorand versichert, die Arbeit selbständig angefertigt zu haben. In den mir  bekannten Fällen ist es zwar nur ein Betreuer, aber das ist auch Informatik. Bei den experimentellen NaWis ist halt das Problem, dass hier die Gruppen sehr gross sind (50 und mehr), da braucht man eine Hierarchie von Managern, also vergrössert sich das Problem evtl. Aber ich weiss nicht, ob das z. B. bei den Physikern in GB besser ist.

     

    Ich versuche es nochmal deutlicher darzustellen:

     

    Meiner Meinung nach sind (neben dem individuellen Fehlverhalten der Beteiligten, was ich ebenfalls verurteile) die hiesigen Organisationsstrukturen an den Hochschulen mit ein Grund, warum der o.g. Plagiatsfall entstanden ist.

    Zum einen existieren neben den expliziten Abhängigkeiten (z.B. Arbeitsverhältnis über Drittmittelprojekt, Betreuungsvereinbarung mit dem/ der Professor*in etc.) zahlreiche implizite Abhängigkeiten, insb. in größeren Forschungsgruppen (Bachelorand hängt von der Gnade der Masterandin ab, Masterandin hängt vom Doktoranden ab, Doktorand hängt von der Habilitandin ab - you name it). Je größer die Forschungsgruppe und je größer die Institution an sich ist, desto komplexer wird das Abhängigkeitsnetz, in das sich angehende Promovierende hierzulande begeben. Und je komplexer dieses Netz, desto potentiell unklarer die nach nach außen hin eineindeutig zurechenbare Forschungsleistung. Hätten wir also im Gegenzug transparentere Strukturen mit klar abgegrenzten Aufgabenbereichen, wäre so ein Fall eventuell nicht entstanden. Demgegenüber sind - zumindest meiner subjektiven Erfahrung nach - die Hierarchien im UK aufgrund der dortigen Strukturen deutlich flacher. Auch große Forschungsbereiche sind in kleinere (Teil-)Themen aufgeteilt und deren Forschung durch die dortige Organisation (u.a. Schools statt Fakultäten und Lehrstühle, starker akademischer Mittelbau, deutlich engeres Betreuungsverhältnis statt Massenabfertigung) deutlich transparenter und eineindeutiger zurordbar.

    Zum anderen bin ich der festen Überzeugung, dass fehlende oder unzureichende Ablaufstrukturen in einem solch umfänglichen Vorhaben wie einer Promotion die entstehende Verantwortungsdiffusion zusätzlich verstärken. Je unorganisierter Menschen untereinander sind und je weniger Regeln es für gemeinsames Arbeiten gibt, desto mehr (nicht beherrschbare) Gruppendynamiken entstehen erfahrungsgemäß - das gilt für die akademische, wie auch die Berufswelt.

     

    Um es also stark einzudampfen: Viele implizite Hierarchien + fehlende Struktur + wenig Guidance = mehr unkontrollierbare Gruppendynamik und mehr Diffusion = Mehr Freiraum für akademisches Fehlverhalten (ob jetzt bewusst oder unbewusst).

     

    vor 42 Minuten schrieb stefhk3:

    Ach ja, das soll nicht heissen, dass eine Dissertation in GB keine Vorteile hätte. Vor allem ist es alles viel konsistenter und planbarer. In Deutschland kann man Glück haben und es ist ideal, aber auch Pech. Das gilt auch für die Belastung, denn die angegebene Dreifachbelastung hat man in Deutschland nicht unbedingt. Hängt eben von der Finanzierung ab. Man kann auch sehr gute Bedingungen haben.

     

    Natürlich hast Du Recht, das ist kein allgemeingültiger Zustand. Leider hab ich aber das akademische Prekariat in Deutschland in meinem Umfeld oft und lange beobachten dürfen. Und wer mir weismachen möchte, dass so etwas nur "bedauerliche Einzelfälle" sind, der irrt sich meines Erachtens.

  19. Ohne dass ich mich allzu tief in die Thematik eingelesen habe, aber: Ich denke, dass hier wissenschaftliches Fehlverhalten und strukturelle Probleme - hier insbesondere in größeren Forschungsgruppen an deutschen Universitäten - zusammenkommen.

    Es ist hinlänglich bekannt, dass bspw. in den NatWi's Doktorand*innen ins kalte Wasser geworfen werden und sich in einem Großteil der Fälle nicht nur an einen Lehrstuhl, sondern an dae Forschungsgebiet des/ der jeweiligen Professor*in hängen. Und während die Lehrstuhlinhaber oftmals nur noch der Vollständigkeit und/ oder des Anstands halber auf Papier geschrieben werden (ohne dass sie irgendeine inhaltliche Leistung erbracht haben), existiert im darunterliegenden Mittelbau häufig eine Kaskade von Abhängigkeiten: Die Habilitierenden brauchen Input von ihren Promovierenden für die eigene Arbeit, die Promovierenden den Input ihrer Masterand*innen usw. - ohne dass mitunter eine klare Trennschärfe hergestellt wird, wer jetzt eigentlich welchen Beitrag geliefert hat. Etwas ähnliches habe ich auch bei mir in der Informatik schon öfter erlebt - ein fachspezifischen Problem ist es also nicht.

    Viel eher sehe ich hier das Problem in den hiesigen, zumeist unstrukturiert verlaufenden Promotionsvorhaben: Irgendwann nach dem Master fangen ehemalige Studierende beim Lehrstuhl als WiMi an, kabbern an ihren alten Masterthemen weiter, wursteln sich durch Lehrverpflichtungen, akademische Selbstverwaltung und Drittmittelprojekte - und identifizieren ihr eigentliches Promotionsthema oftmals erst "irgendwann" und dann auch eher durch stochastische Verfahren. Sicherlich will ich nicht jede Uni pauschal verurteilen, viele Institutionen bieten mittlerweile eigene Promotionskollegs für mehr Struktur an - meiner subjektiven Wahrnehmung aber ist die unstrukturierte Promotion aber bis heute noch das Maß aller Dinge.

     

    Was ist die Lösung? Hier sehe ich drei Punkte, die dazu beitragen könnten:

     

    1) Mehr Coaching: Statt z.B. halbjährlicher Doktorandenseminare, die für eine kontinuierliche Fortschrittsmessung nur bedingt geeignet sind, brauchen Promovierende keine Massenabfertigung, sondern gerade zu Beginn des Vorhabens eine engere Begleitung. Sicher gibt es auch genügend Leute, die absolute Selbstorganisations-Brains sind und sich alles aus den Ärmeln schütteln: Inmitten der Dreifachbelastung aus Lehre, Drittmittelforschung und der eigenen Arbeit für die Diss bei klassischen Präsenz-WiMi's braucht es mehr Guidance durch Betreuende.

     

    2) Mehr Planung im Vorfeld: Eine bekannte Management-Regel besagt: Je besser die Planung ist und je mehr Arbeit dort rein fließt, desto geringer der Aufwand bei der Umsetzung. Noch viel zu selten verlangen Lehrstühle zu Beginn eines Vorhabens ein Proposal, in dem der/ die zukünftige Doktorand*in die eigene Forschungsarbeit skizziert. Jedes noch so gute Proposal schützt natürlich nicht vor unvorhersehbaren Entwicklungen - aber je ausgefeilter ein solches Proposal entwickelt und ggf. fortgeschrieben wird, desto höher ist die Erfolgschance.

     

    3) Mehr programmseitige Struktur: Wissenschaftstheorie und die methodischen Grundlagen werden bis heute an einem Großteil der Hochschulen nicht oder nur unzureichend gelehrt. In dem Fall dürfen sich Promovierende alles selbst beibringen. Postgraduiertenkollegs leisten hier Abhilfe, sind aber bis heute nicht wirklich großflächig vertreten. Daher passiert es oft, dass die WiMi's konzeptionell "einfach mal so" loslaufen und am Ende möglicherweise ein Forschungsdesign entwickeln, das nicht für das Untersuchungsthema geeignet ist. Dadurch ist die Chance höher, dass sich die Leute strukturell verrennen und viel Fleißarbeit ggf. wiederholen dürfen - das kostet viel Zeit und auch Aufwand.

     

    Alle drei Gründe waren auch für mich mit ausschlaggebend, warum ich meiner hiesigen Alma Mater den Rücken gekehrt hab und mir meinen Weg ins UK gebahnt habe. Natürlich ist diese Wahl jedermanns eigene Entscheidung - aber mit Blick auf den aktuellen Plagiatsfall denke ich, dass wir immer noch viel von der angelsächsischen Hochschullandschaft lernen können. Das ist natürlich kein Allheil-Mittel - könnte aber zur Lösung der o.g. Probleme beitragen.

  20. vor 2 Stunden schrieb SebastianL:

    Ich meinte 300 ESTC zur Zulassung einer Promotion. Einen Master gibt's auch unter 300 ESTC - in der Praxis durchaus möglich.

     

    Meine Aussage bezog sich auf Menschen, die auf eine Promotion hinarbeiten wollen. Je nach Promotionsordnung ist es nicht erforderlich, 300 ECTS Punkte nachzuweisen - es kann auch ausreichend sein, einen reguläre Masterabschluss vorzuweisen.

    Beispiel hierzu: Ich kenne eine Doktorandin an meiner Uni, die über die Euro-FH einen Master ohne Bachelor absolviert hat (Stichwort Master for Professionals) und seit knapp drei Jahren an ihrer Diss sitzt.

    Eine "300-ECTS-Klausel" (so nenne ich das mal an der Stelle) ist also keine allgemeingültige Schranke für ein Promotionsvorhaben.

  21. vor 20 Minuten schrieb SebastianL:

    ja genau, es dreht sich um die Anrechnung von Vorleistungen. Entweder die Studiengänge haben 120, 90, oder 60 CP und bei letzteres ist es so wie Du gesagt hast. Am Ende müssen für eine Promotion @svennobereit 300 CP raus kommen.

     

    Das ist jedoch auch nicht die ganze Wahrheit. Die SRH Fernhochschule oder auch die IU ermöglichen es mittlerweile, fehlende ECTS Punkte bei den 60 CP-Varianten durch entsprechende Berufserfahrung auszugleichen. Über derartige Modelle ist schon so mancher ohne volle 300 ECTS Punkte mit dem Master fertig geworden. Hinzu kommt bspw das Master For Professionals-Modell an der IU oder z.B. auch an der Euro-FH, bei dem man komplett ohne Bachelor auch mit entsprechenden Zugängsprüfungen direkt in den Master einsteigen kann.

    Zur Verdeutlichung: Ich kenne Leute aus meinem Arbeitsumfeld, die durch ihre fünf- bis zehnjährige Berufserfahrung in 60 CP-Mastervarianten eingestiegen sind und diese vrstl auch erfolgreich absolvieren werden.

  22. vor 4 Stunden schrieb SebastianL:

    Ich möchte Dir hier weder Widersprechen, noch Zustimmen Martin, sondern nur anmerken, dass bitte jeder das selbst klären sollte mit dem Kultusministerium BEVOR er/sie loslegt. Theoretisch stimme ich Dir voll zu, praktisch wissen wir es aber nicht, weil wir (als Wissenschaftler) Deine Hypothese noch nicht praktisch verifiziert haben 🥰

     

    Da ich einen Bekannten habe, der den KMU-DBA erfolgreich absolviert hat, kann ich diese These hiermit bestätigen. Gerne kann ich mich (wenn es jemand ganz genau wissen möchte) über offizielle bzw. amtliche Bestätigungen weiter erkundigen.

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