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MartinGS

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Beiträge von MartinGS

  1. Das Thema ist leider nichts neues - für Fake-Urkunden und -Zertifikate gibt es weltweit Anbieterportale, auf denen man sich vom Führerschein bis hin zum Hochschulabschluss so ziemlich alles kaufen kann (insbesondere btw für den US-Markt). Insofern ist das natürlich für Dich eine unangenehme Angelegenheit, allerdings werden weder Du, noch die WBH etwas real dagegen unternehmen können, weil die meisten Unternehmen und Personen, die diese Leistungen anbieten, im Ausland sitzen und somit schlichtweg nicht greifbar sind.

     

    Wie du ja selbst schon gesagt hast (und auch @KanzlerCoaching angemerkt hat), kommt es hier darauf an, für die Thematik und den Umgang damit zu sensibilisieren und soweit wie möglich die eigenen personenbezogene Daten zu schützen. Das Vorhandensein von Abschlussarbeiten an einer Hochschule (da der Titel Deiner Arbeit im WWW kursiert) lässt sich im Zweifelsfall ja nachweisen, sodass rechtliche Probleme gar nicht erst entstehen können 👍

     

  2. Am 11.6.2021 um 22:36 hat Aramon geschrieben:

    Das Schweizer System ist in Deutschland noch sehr neu. Die meisten Hochschulen die mir bekannt sind, haben ihre eigenen Abschlüsse. Ich finde Zertifikatstudiengänge sinnvoll und habe bereits einige  Zertifikatstudiengänge abgeschlossen. 

    Danke @Aramon für deine Eindrücke. Haben dich denn die Zertifikate auch beruflich nennenswert voranbringen können? Und wenn ja, wie weit?

     

    vor 10 Stunden hat Martin Macke geschrieben:

    Ich habe schon einige MOOCs gemacht, teilweise einfach aus Interesse, teilweise auch um gezielt ein Thema zu erlernen, alle auf den Plattformen edX und Coursera. Die beiden Plattformen sind absolut vergleichbar.  Ein MOOC habe ich bei Harvard direkt gemacht, dass war das CopyrightX-Program.

    Die MOOCs haben eine sehr unterschiedliche Qualität und Niveau. Ich würde mir die auf alle Fälle vorher anschauen und immer im Hinterkopf haben, dass Du am Anfang probierst und dann auch wieder aussteigen kannst.

     

     

    Absolut! Ich hätte mir - als Beispiel - bei edX ein Professional Certificate und einen MicroMaster zu zwei passenden Themen gesucht, von denen ich denke, dass sie mich inhaltlich voranbringen würden. Leider fehlt mir aktuell noch das Gefühl, ob und inwieweit das einem bzw. einer später auf dem Arbeitsmarkt und v.a. auch hinterher in der Praxis helfen kann. Gerade bspw. auf LinkedIn findet man ja immer wieder Profile, die sich mit solchen Zertifikaten in der Vita schmücken. 

  3. Hallo zusammen,

     

    zwar schneiden einige Threads mein Anliegen bereits (grob) an, allerdings gibt es nach erster Sichtung noch keine übergreifende Diskussion dazu. Also!:

     

    Dass diverse Hochschulen das Schweizer System (DAS, CAS - siehe auch hier) für sich entdeckt haben, um zielgerichtet für Berufserfahrene, Quereinsteiger und Interessierte ein Angebot ohne extra Abschluss bereitzustellen, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Darüber hinaus bieten zunehmend mehr Hochschulen auch Weiterbildungs-Kurse mit der Option auf ein verifiziertes Zertifikat auf MOCC-Plattformen wie edX, Coursera, sowie auf hauseigenen Auftritten an (wie bspw. MITXpro).

    Aktuell setze ich mich ausgegebenem Anlass (und parallel zu meiner Primärbaustelle Promotion) mit solchen und ähnlichen Weiterbildungsmöglichkeiten auseinander, die kein ganzes Studium umfassen, sondern zu gezielten Themen Spezial-/ Spezialist*innenwissen vermitteln. Vor dem Hintergrund würde ich gerne von Euch wissen:

     

    1. Habt ihr schon Erfahrungen mit zertifizierten Kursen auf edX, Coursera und co. machen können (bspw. in Hinblick auf Machbarkeit, Art und Umfang, inhaltliche Ausgestaltung etc.)?
    2. Haben diese euch beruflich, wissenschaftlich-akademisch oder privat in einer nennenswerten Form weiter gebracht? Und wenn ja, inwiefern?
    3. Wie sieht es mit (oftmals online angebotenen) Executive Education-Kursen aus, bspw. vom MIT, Stanford oder aber auch der Carnegie Mellon University?

     

    Insgesamt will ich mir mit dem Meinungsbild ein Bild darüber machen, ob solche Zertifikatskurse eine sinnvolle Ergänzung zum Studium, der Berufserfahrung und ggf.  zu absolvierten Industriezertifikaten (z.B. ITIL, PRINCE2, PMI...) sind.

     

    Ich freue mich schon auf Euer Feedback! ✌️

     

    Cheers,
    Martin

     

  4. Hallo in die Runde,

     

    meiner Meinung nach (und das schwingt bei einigen Vorredner*innen schon mit) ist der wesentliche Unterschied zwischen "etwas gelernt zu haben" und "etwas studiert zu haben" darin, dass "studieren" die Fähigkeit zur kritischen Reflektion des vorliegenden Wissens beinhaltet. Ein Studium befähigt die absolvierende Person aber nicht nur dazu, bestehende Informationen kritisch zu hinterfragen, sondern dieses Wissen auch in einen übergreifenden Kontext zu setzen und - je nach Erfahrung und Qualifizierung - zu objektivieren.

    Wenn man die Wissenstreppe von North gegenhält, so könnte aus dieser Perspektive heraus auch sagen: "Etwas gelernt zu haben" bedeutet (idealtypisch), im Nachhinein gesammeltes Wissen kompetent zu reproduzieren und danach zu handeln, ohne dass man dadurch gegenüber einer bestimmten Vergleichsgruppe (z.B. auf dem Arbeitsmarkt, in der Forschung etc.) aus der Masse signifikant heraussticht.

    "Etwas zu studieren" würde demgegenüber (idealtypisch) heißen, dass die studierte Person darüber hinaus nicht nur etwas "gelernt hat", sondern durch das Erlernte so viel Handlungs- und Methodenexpertise erlangt, dass er oder sie dadurch in einer Vergleichsgruppe einen signifikanten Wissens- und Anwendungsvorsprung erlangen kann (bspw. in Form einer exklusiven Forschungsnische oder eines Wettbewerbsvorteils durch exklusives Fach- oder Anwenderwissen).

    In diesem Verständnis würde ich den Begriff "studiert zu haben" nicht (nur)daran festmachen, institutionalisiert einen Hochschulabschluss erlangt zu haben - vielmehr kann auch der- bzw. diejenige ein eingehendes Studium zu einem Sachverhalt durchgeführt haben, wenn er oder sie bspw. signifikante Erfahrungen in ihrem bzw. seinem Handlungsumfeld gesammelt hat und diese Erfahrungswerte in neuen Handlungskontexten anzuwenden vermag. In der Industrie würde man das Berufserfahrung, in der Forschung Empirien und Heuristiken nennen 😉

     

    Cheers,

    Martin

  5. Um wieder zurück auf das eigentliche Thema zurückzukommen, nachdem der Thread deutlich abgeschweift ist:

     

    Mit Blick auf das Hochschulprofil und die Dozierenden fehlt mir aktuell ein Stück weit die Fantasie, wie in diesem DBA-Programm die wissenschaftliche Qualität eines - mit anderen Universitäten vergleichbaren - Promotionsverfahrens gewährleistet sein soll. Die Liste der Dozierenden an der Triagon Academy besteht zu großen Teilen nicht aus Promovierten, nennenswerte Forschungsleistungen hat die Hochschule ebenfalls bisher nicht vorzuweisen.

    Auch wenn das Programm mitsamt Hochschule noch in den Kinderschuhen steckt, bleibe ich alles in allem skeptisch. Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen, aber bisher gibt es hierzu keine wirklich objektivierbaren Informationen. Interessant wäre es hierbei bspw., welche Qualität die DBA-Arbeiten am Ende des Programms haben, wenn die ersten Absolvent*innen dies abgeschlossen haben.

    Leider sind viele DBA-Abschlussarbeiten oftmals nicht open-source, sondern unterliegen beschränkten Zugriffsmöglichkeiten - insofern bleibt nur zu hoffen, dass die Triagon Academy ihre Arbeiten publiziert und damit den Skeptikern den Wind aus den Segeln nehmen kann.

     

    Cheers,

    Martin

  6. Moin,

     

    bei deinen Kriterien stellt sich die Frage, welches Ziel du grundsätzlich anstrebst und inwieweit du ggf. Kompromisse eingehen möchtest.

    Im öD spielt das Renommee einer Business School keine ausschlaggebende Rolle, hier kommt es vielmehr auf den Abschluss an sich sowie die vermittelten Inhalte an (oder platt gesagt: Ob Mannheim Business School oder Hochschule Hintertupfingen - Hauptsache Master als Qualifikation).

    Daneben beißen sich meiner Erfahrung nach die beiden Kriterien Fern-/ Onlinestudium vs. namhafter Anbieter häufig, da ein Großteil der bekannteren Business Schools hierzulande ihre Weiterbildungsprogramme als Blended Learning Format mit Pflichtpräsenzen anbieten (abgesehen von der aktuellen Pandemie-Situation, in der die meisten Hochschulen auf Fernlehre setzen).

     

    Grundsätzlich wird Public Management als Vertiefung in einem Fernstudium von einigen wenigen Hochschulen in Deutschland angeboten, die an und für sich nicht unbedingt goldene Titellettern führen - jedoch mMn allesamt eine grundsolide Management-Weiterbildung bieten (so zumindest die Erfahrungsberichte, die ich auf die Schnelle finde). Beispiele hierfür sind die HWR Berlin mit ihrem MPA oder die HS Koblenz mit ihrem MBA Public Management oder die Uni Kassel mit ihrem MPA. Diese sind aber trotz Fernstudium an gewisse Präsenztermine gebunden. Daneben gibt es noch reine Online-/Fernstudien-Formate auf dem deutschsprachigen Markt wie von der KMUAkademie, der FH Burgenland oder eben von der IU.

     

    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf dem internationalen Markt zu schauen (bspw. Open University). Allerdings sind die Inhalte ausländischer Masterabschlüsse nicht unbedingt auf die Rahmenbedingungen hierzulande (wie bspw. im öD) anwendbar.

     

    Cheers,

    Martin

  7. Am 6.3.2021 um 07:04 hat CrixECK geschrieben:

    Ich meine im Kopf zu haben, dass zumindest die ITler beim Bund 1.000 € netto / Monat oben drauf bekommen, weil eben gefragte Tätigkeit. Bringt für München aber vermutlich nichts - schließlich muss man für Bayern ja ohnehin kräftig Schmerzensgeld bekommen  ;)

     

    Das Problem ist, dass der ÖD aufgrund des Tarifvertrages an bestimmte Grenzen gebunden ist, die er nicht überschreiten darf. Zumindest nicht offiziel und in großen Behörden :D Dass dies zu einem Personalmangel führt ist kein Wunder. Die fehlende regionale Unterscheidung tut ihr übriges. Denn bestimmte Gehälter des ÖD sind in einigen Regionen Deutschlands über dem Schnitt - in anderen eben (deutlich) darunter.

     

    Zu deinem ersten Punkt muss man ganz klar sagen: Es hängt nicht (vollständig) an der Personalie oder an der Qualifikation - das, was du meinst, sind spezifische Stellenzulagen für herausragende bzw. Mangelverwendungen. Diese beziehen sich aber immer nur auf eine festgelegte Zahl von bestimmten Dienstposten. Wenn man Pech hat, bekommt man trotz einer hochspezialisierten Verwendung in Mangelbereichen keine Stellenzulage, weil der Dienstposten schlichtweg nicht richtig kodiert ist. Gerade in IT-Verwendungen des Bundes ist dies (zumindest meiner Erfahrung nach) leider oftmals der Fall - besonders bspw. bei IT-Verwendungen in ansonsten Fachbehörden.

     

    Zu deinem zweiten Punkt: Grundsätzlich d'accord, allerdings vergisst du hier zu erwähnen, dass es mittlerweile auch (je nach Land/ Kommune) leistungsbezogene Zuschüsse wie z.B. Leistungsprämien im ÖD gibt. Auch gibt es beim Einstieg in den ÖD einen relativ weiten Verhandlungsspielraum bei den Erfahrungsstufen, sofern man relevante Berufserfahrung vorweisen kann.

  8. Am 31.12.2020 um 15:32 hat Pieps geschrieben:

    Ja da wirst du wahrscheinlich recht haben, das Ziel habe ich auf jedem Fall. Na grundsätzlich habe ich vor Berufssoldat zu werden, da bin ich momentan in der mittleren Führungsebene tätig, würde aber mit bestandenem Abitur, sofern ich Berufssoldat werden würde, einen Laufbahnwechsel beantragen in die gehobene Führungsebene. Falls es mit dem Berufssoldaten, und somit auch nicht mit dem Offiziersdasein klappt, würde ich halt Ende 2027 ausscheiden, und hätte fünf Jahre Berufsförderungsdienst, um mich wieder in die zivile Marktwirtschaft einfinden zu können, und diese fünf Jahre würde ich dann für ein Studium nutzen wollen. Und ja ich habe zwei abgeschlossene Berufsausbildungen, einmal als Kfz-Mechatroniker und einmal als Mauerer. 

     

    vor 8 Stunden hat brotzeit geschrieben:

    Hat er erwähnt was er an Vorbildung hat?  Für die Feldwebellaufbahn reicht ein Hauptschulabschluss mit Berufsausbildung. Das hört sich ja alles toll an was ihr so schreibt. Wenn man damit direkt ins Studium startet ist die Luft sehr schnell raus. Wenn mir jetzt einer erzählt dass man den Sprung von Hauptschule zu Studium super machen kann, dann können wir die Realschule und Gymnasium abschaffen😆.

    Ich würde mich erstmal an einem Vorkurs versuchen. 

     

    Siehe den oberen Beitrag von @Pieps. Abgesehen davon erlauben es die Vorgaben in einigen Bundesländern, dass man sich mit Hauptschulabschluss, Berufsabschluss, vorhaltbarer Berufserfahrung und Hochschulzugangsprüfung (HZP) für ein Studium qualifizieren kann - siehe hierzu an der WBH für Hessen, der AKAD für BaWü und der HFH für Hamburg.

    Gerade dieser Weg kann meines Erachtens nach eine zielführende Option für den TE darstellen, da er sich hiermit alle Optionen offen halten würde. Natürlich würden die BFD Ansprüche nicht vollständig für Bachelor + Master an einer privaten Fernhochschule ausreichen - hier muss man mit ~25-30k € über einen Zeitraum von 5-6 Jahren kalkulieren - allerdings bestehen auch außerhalb des BFD genügend weitere Finanzierungsmöglichkeiten, wenn man sich denn für diesen Weg entscheiden würde.

    Natürlich gebe ich dir insofern Recht, dass es sinnvoll sein kann, ggf. via Schnupperkurs herauszufinden, ob ein Fernstudium ein geeignetes Lernformat für eine*n ist. Und natürlich ist ein Studium eine ganz andere Belastung als eine duale Berufsausbildung, keine Frage. Es ist aber sicherlich keine Rocket Science - und ich bin der festen Überzeugung, dass jeder, der es durch die Fw-Laufbahn schafft, auch einem solchen Studium gewachsen wäre.

     

    Cheers,

    Martin

  9. Moin zusammen,

     

    ich kann da u.a. @SebastianL, @Steffen85 und @Vica nur anschließen. Im Wesentlichen kommt es neben den dienstlichen + privaten Umständen darauf an, mit wie viel Nachdruck man die Sache voranbringt. Als aktiver Soldat (OffzTrpDst) habe ich (ohne BFD-Anspruch und in Vollzeit) ein Aufbaustudium im letzten Jahr abgeschlossen und im September mit der Promotion angefangen.

    Abgesehen davon solltest du den Tipp von @Steffen85 überprüfen, ob du nicht doch gleich mit einem Studium anfangen möchtest. Wenn ich das richtig raushöre, wirst du vmtl. in der Fw-Laufbahn sein und fürn BS erwägen, OffzMilFD zu machen. Die Zeit bis zum DZE würde ausreichen, um Bachelor + Master (inkl. Vorlauf und Nachlauf) an einer Fernhochschule deiner Wahl zu absolvieren, sodass dir hinterher alle Türen offen stehen würden. Je nachdem, in welcher Fachrichtung du grundsätzlich unterwegs bist, kommst du damit sowohl beim Arbeitgeber Bundeswehr (als Soldat und als Beamter), als auch in der Zivilwirtschaft weiter - wie gesagt, abhängig davon, was für berufliche und private Wünsche du hast.

     

    Je nachdem, in was für einer Verwendung du bist (Kämpfende vs. nicht-kämpfende Truppe? Außendienst? Stab? Amtsverwendung etc.), lohnt es sich ggf. auch deine Pläne gegenüber dem bzw. der Vorgesetzten zu äußern. Viele unterstützen meiner Erfahrung nach Weiterbildungspläne ihrer unterstellten Soldat*innen und denken da auch langfristiger.

     

    P.S.: Den Nichteingeweihten gegenüber bitte ich die Bw-Abkürzungen zu entschuldigen 😅

     

    Cheers,

    Martin

  10. Am 23.11.2020 um 13:44 hat Markus Jung geschrieben:

     

    Kleine Anmerkung zur Klarstellung. In der Grafik über die Fernstudienanbeiter, die @phoellermann hier bei Fernstudium-Innfos.de veröffentlicht hat, taucht die Hochschule Fresenius ja nicht auf und die Statistik im Blogbeitrag weist nach meinem Verständnis die Zahlen für die  Hochschule Fresenius insgesamt aus, ohne den Anteil zu nennen, der davon auf das Fernstudium/onlineplus entfällt.

     

    Am 23.11.2020 um 14:30 hat phoellermann geschrieben:

     

    Ganz genau. Eine solche Auswertung ist von außen nur möglich, wenn die verschiedenen Studienprogramme (Präsenz / Fern) in unterschiedlichen Meldungen (sprich Hochschulen) behandelt werden (wie z.B. bei der SRH oder IUBH).

     

    Danke @Markus Jung und @phoellermann für die Klarstellung - den Aspekt habe ich doch glatt übersehen! 👍

  11. vor 34 Minuten hat ClarissaD geschrieben:

     

    Ja, genau. Und solche Threads wie dieser, in dem Erfolg einer Hochschule mit Wachstum gleichgesetzt wird (wie eben bei Unternehmen so üblich), lassen mich daran zweifeln, dass es so ein gutes Konzept ist, wenn Hochschulen als Unternehmen geführt werden.

     

    Auch, wenn es off-topic ist (Pardon @Markus Jung): Beispiele von öffentlichen Hochschulen, die sich in Anteilen unternehmerisch ausrichtigen (das bekannteste Beispiel ist wohl die TUM mit ihrem Slogan: "Die unternehmerische Universität"), zeigen, dass eine Verschränkung zwischen Volluniversität und Unternehmertum durchaus möglich und sinnvoll gestaltet werden können. Gerade hier bei uns in München - aber auch in anderen Städten - entwickeln sich zunehmend Entrepeneurial Hubs, um aus der akademischen Grundlagenforschung ein Sprungbrett in die Industrie zu bilden. Ein anderes, bekanntes Beispiel wären noch das Strascheg Center for Entrepreneurship an der Hochschule München - und sogar meine erste Alma Mater, die UniBw München, hat mittlerweile mit founders@unibw ein eigenes Entrepreneurship-Programm.

  12. Hallo zusammen,

     

    vielen Dank zunächst an @phoellermann für diese sehr interessante Auswertung. Einerseits ist es spannend zu sehen, dass z.B. die IUBH, die FOM oder auch die HS Fresenius mit ihren Online Plus-Angebot solche Wachstumsraten erzielen - das ist ein starker Indikator dafür, dass berufsbegleitende Weiterbildungsformate auf akademischem Niveau zunehmenden Anklang finden. Zurecht, wie ich finde - denn nur auf diese Art und Weise kommt man dem Idealbild des lebenslangen Lernens auch auf wissenschaftlichem Niveau nach. Neben innerbetrieblichen Weiterbildungen und Industrielehrgängen bzw -zertifikaten bildet sich damit eine dritte Säule des kontinuierlichen Weiterbildung, um den zukünftigen Herausforderungen in Forschung und Praxis gerecht zu werden.

     

    Andererseits wurde in dem Thread bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Devise "Qualität vor Quantität" allein nur bedingt dafür (oder dagegen) spricht, wie erfolgreich und angesehen eine Bildungsinstitution tatsächlich ist. So bestehen in meinem Bekanntenkreis (sowohl von Seiten den Fernstudis, als auch bei Präsenzeinrichtungen) unterschiedliche Meinungen über die Hochschulen, die hier als High Roller in der Statistik ausgewiesen werden.

     

    Willkürliches Beispiel und ohne konkrete Namen zu nennen:

    Während sich Person X an Hochschule A sein Studium als grundsolide wahrnahm, fühlte sich Person Y bei Hochschule A wie in einer Massenabfertigung mit lieblos vermittelter Inhaltsvermittlung. Y ist nach ihrem Abschluss bei Hochschule A im Anschluss zur Hochschule B (einer der Hochschulen mit einem geringeren Wachstum gem. Statistik) gewechselt und dort glücklicher, weil aufgrund der geringeren Größe und des kleineren Vewaltungsapparats eine deutlich individuellere Betreuung möglich ist. Gleichzeitig schätzt Person Y den Umstand, dass sich Hochschule B auf einen Wissenschaftsbereich spezialisiert hat und eben kein unübersichtlicher Gemischtwarenladen ist.

     

    Insgesamt denke ich, dass ein bestimmtes Wachstum durchaus für die Qualität und die Zufriedenheit der Studis sowie deren Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt spricht (denn ansonsten würde man nicht dort zum Studieren gehen). Wie so häufig stellt sich die Frage, wie lange das Wachstum noch gesund ist und ab wann die inhaltliche und organisatorische Qualität darunter leiden, weil die Hochschule mit ihren Strukturen nicht mehr hinterher kommt. Oder aber die Hochschule den Erwartungshaltungen nicht mehr gerecht werden kann, die durch ein übermäßiges Marketing erzeugt werden (und ich glaube, da kann ich das Offensichtliche ansprechen: Nahezu alle privaten Fernhochschulen haben eine aggressive Marketingstrategie - selbst bei Vorbeifahren einer örtlichen Tram werde ich Anbietern konfrontiert).

     

    Abgesehen davon war es meines Erachtens nach in der Vergangenheit (und ist es weiterhin) gerade ein Qualitätsmerkmal und ein Charakteristikum privater Fernhochschulen, dass sie gegenüber großen Präsenzhochschulen (inkl. FU Hagen) im Bachelor und später im Master keine Massenabfertigung sein wollen. Statt dessen sollen eine (möglichst) individuelle Betreuung, die Vermittlung angewandten Wissens bzw. angewandter Methoden sowie die Verschränkung zwischen Forschung und (Berufs-)Praxis im Vordergrund stehen. Dass sie in außergewöhnlichen Zeiten wie jetzt außergewöhnlichen Aufschwung erfahren (und auch weiter erfahren werden), steht außer Frage - am Ende des Tages müssen Wachstum sowie Betreuung und inhaltliche Grundlagenarbeit aufeinander abgeglichen sein. Ansonsten kann auch eine (jetzt noch massiv) expandierende Privathochschule absehbar an Qualität verlieren und noch wirklich floppen.

     

     

  13. Meinen persönlichen Erfahrungen nach hängt die Frage nach "Privat oder staatlich" nicht ausschließlich von der jeweiligen Institution, sondern von jedem Einzelfall und den individuellen Rahmenbedingungen ab. Wie in zahlreichen Beiträgen weiter oben heraus schimmert, gibt es unter den Absolvent*innen privater (Fern-) und öffentlichen Hochschulen gleichermaßen Leistungsträger, den breiten Durchschnitt und eben auch schwarze Schafe. Genau so, wie es auch bei den Institutionen selbst der Fall ist.

     

    Ein Vorteil privater Hochschulen ist sicherlich der Umstand, dass diese de facto Dienstleistungsunternehmen sind, die aufgrund ihrer Studiengebühren ein hohes Interesse daran haben, dass sie zufriedene und erfolgreiche Absolvent*innen haben. Dementsprechend sind diese gegenüber  öffentlichen Hochschulen zumeist serviceorientierter ausgerichtet - man muss sich signifikant weniger mit kleinem OrgBesorg-Kram auseinander setzen, als es bei öffentlichen Hochschulen der Fall ist (O-Ton bei den Staatlichen: "Der/ die Studi will ja was von uns, warum sollten wir ihm/ ihr hinterherlaufen?"). Auch die häufig individuellere und intensivere Betreuung sprechen für sich.

    Das schließt die Staatlichen aber auf keinen Fall von einer guten Dienstleistungsqualität ab, ganz im Gegenteil (und hier spreche ich mal das Offensichtliche aus): Je kleiner eine Hochschule ist, desto familiärer ist der Umgang an ihr und desto individueller wird man im Studienverlauf (in der Regel) betreut und angeleitet.

     

    In Hinblick auf Umfang und Qualität von Lehrinhalten kann man außerdem festhalten, dass jede Hochschule mit dem gleichen Wasser kocht. So spielt es keine wirkliche Rolle, ob man nun an einer renommierten Exzellenz-Uni - oder eben an einer kleinen Wald- und Wiesen-FH - seinen Abschluss macht: Am Ende des Tages werden (natürlich je nach individueller Ausrichtung) die gleichen bzw. sehr ähnliche Grundlagen gelehrt und beigebracht. Für den beruflichen Einstieg kommt es da oftmals eher auf das jeweilige Netzwerk der Hochschule und - das ist mMn deutlich wichtiger - auf das persönliche Engagement jede*r Einzelnen an.

    Oder um es ganz platt zu sagen: Abgesehen von industriellen High Rollern in der Industrie - vor allem in der Beratungsbranche - ist der Abschluss "nur" der formelle Entry Point in die Berufswelt. Ob man jetzt TUM-BWL'er oder Euro-FH'ler ist, interessiert mittelständische Personaler*innen weniger - hier kommt es auf das Gesamtbild drauf an. Einen Minimax-Ansatz kann man immerhin an beiden Hochschulen für den Abschluss fahren.

     

    Was @Markus Jung in Hinblick auf die Entwicklung der privaten (Fern-)Hochschulen anspricht, liegt auf der Hand: Während die private Weiterbildungsbranche vor 20 Jahren noch in den Kinderschuhen steckte und ein solcher Abschluss noch nicht weit verbreitet war, gibt es mittlerweile ein etabliertes Feld an 'üblichen Verdächtigen', die sich nicht umsonst bis heute auf dem Markt gehalten haben und deren Absolvent*innen mittlerweile regelmäßig in der Industrie anzutreffen sind.

     

    Zu guter Letzt hängt die Auswahl auch an der jeweiligen Situation und der Zielsetzung jeder einzelnen Person ab: Frischer Abiturient vs. Berufserfahrene Person, Studienanfänger vs. Weiterbildungsstudium, Vollzeit-, Teilzeit oder Fernstudium, finanzieller Rahmen - das alles sind Aspekte, die man für sich selbst abwägen muss, um die für sich "beste Auswahl" zu treffen.

     

    Long Story Short: Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, kann man diese nur mit einem ganz eindeutigen "Es kommt darauf an!" beantworten 😉

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