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MartinGS

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Beiträge von MartinGS

  1. vor 10 Minuten schrieb mgertler:

    Die AQAS hatte bereits die KMU-Angebote der MU akkreditiert, inkl. DBA, die um einige Jahre früher gestartet waren, und dann auch die ersten laufenden Angebote der jüngeren GHU. AQAS akkreditiert aber nicht, ohne auch Studierende befragen zu können (und dann nicht nur Erstsemester, sozusagen!) – und zur Zeit der BaMa-Begehungen waren noch keine Doktoratskandidaten an der GHU so weit fortgeschritten. Da hatte die KMU den zeitlichen Vorsprung.

     

    Der DBA der MU bei der KMU ist explizit nicht akkreditiert, sondern nur zertifiziert. Das ist ein nicht unerheblicher Unterschied.

     

    vor 13 Minuten schrieb mgertler:

    Auch die AAC kann selbstverständlich nach den europäischen Standards akkreditieren und hat das hier ja auch bestätigt in ihrer Urkunde, an der man ihre über das eigene Land hinausreichende Vernetzung erkennen kann, siehe im Footer. Ebenso kann auch eine AQAS in Afrika oder Asien dortige Standards einbeziehen, wenn sie dort Akkreditierungsaufträge durchführt. 

     

    Kann sie formal nicht, weil sie als nicht-europäische Akkreditierungsagentur außerhalb des Bologna-Raums nicht die rechtlichen Voraussetzungen dafür mitbringt. Da hilft auch kein Labeling über irgendwelche Netzwerke.

    Im übrigen hat eine AQAS Akkreditierung in Afrika oder Asien deswegen auch für einen asiatischen oder afrikanischen Studiengang de facto keinen Wert, weil die AQAS keine Akkreditierung nach dem jeweiligen Landesrecht ersetzen kann.

     

    vor 16 Minuten schrieb mgertler:

    Unter "bestimmten Voraussetzungen" kann bedeuten: in NRW kann seither kein DBA aus UK mehr als Dr. geführt werden. Landesrecht...!

     

    Das ist falsch. § 69 Abs 5 HG des Landes NRW sagt da eindeutig etwas anderes und verweist auf die begünstigenden Regelungen der KMK. Jedes andere Hochschulgesetz in Deutschland (z.B. Art 68 Abs. 4 Satz 4 BayHSchG oder § 10 Abs. 4 NHG) verweist im übrigen auch (mit geringfügigen formulatorischen Unterschieden) auf genau diese begünstigenden Regelungen. Mit einem britischen PhD, DBI oder DBA (und um die Abschlüsse geht es gerade ausschließlich - für Bachelor- und Mastergrade gilt in der Tat seit dem Brexit der Herkunftszusatz) kann ich in jedem Bundesland Deutschlands diese Grade ohne Herkunftszusatz in der Kurzform wahlweise hinter oder vor dem Namen führen. Ich zitiere:

     

    Zitat

    4. Inhaber von folgenden Doktorgraden 

    [...]

    4.5 Vereinigtes Königreich: "Doctor of..." mit jeweils unterschiedlicher Abkürzung

    [...]

    können anstelle der im Herkunftsland zugelassenen oder nachweislich allgemein üblichen Abkürzung die Abkürzung "Dr." jeweils ohne fachlichen Zusatz und Herkunftsbezeichnung führen.

     

    Die KMK ist eine Zusammenziehung der dazu ermächtigten Vertretungen der Bildungsressorts auf Landesebene und trifft für ebenjene gemeinsame Entscheidungen. Dass diese Regelungen also kurzerhand irgendwo aufgehoben werden, wäre mehr als abwegig.

  2. Vorwort @Markus Jung: Ich empfehle das Thema mit diesem und diesem Beitrag zusammenzuführen, weil inhaltlich genau das gleiche Thema - nur zu unterschiedlichen Anbietern - behandelt wird.

     

    Was die POBS angeht: Diese bietet ihr PhD Programm mit der BUEM in Bratislava an. Diese ist eine staatliche Uni in der Slowakei, das Programm ist der dritten Bologna-Ebene zugeordnet und damit ein vollwertiges Promotionsprogramm, mit dem man formal den Doktorgrad in Deutschland auch vor dem Namen tragen darf.

    Meiner persönlichen Einschätzung nach (siehe z.B. Forschungs-Output der BUEM, oder auch internationale Rankings wie bspw. bei Edurank) handelt es sich ähnlich wie bei dem Programm der UNIBIT über eine effiziente Möglichkeit, bei dem weniger die wissenschaftliche Qualität, denn eher die Titelletter im Vordergrund stehen. Die Publikationsleistung lässt zumindest erahnen, dass das Forschungsniveau der Hochschule im nationalen und internationalen Vergleich nicht sonderlich hoch ist. 

    Unterm Strich also für das formale Ziel eines führbaren Doktorgrads in Deutschland geeignet - aber falls Dir wissenschaftlicher Anspruch und die etwaige Nutzbarkeit im akademischen Umfeld wichtig sind, gibt es u.U. bessere Optionen.

  3. vor 56 Minuten schrieb svennobereit:

    Schaut Euch das mal bitte an auf der Website im Video! Der Prof suggeriert, dass man mit dem PHD dieser Uni den Dr. Titel erreicht, siehe Video auf https://online-promovieren.de. Siehe Screenshot hier.

    Was haltet Ihr davon?

    Damit ist nicht der Middlesex Abschluss gemeint, denn die haben keinen PHD.

    IMG_4662.jpeg

    Es würde mich ja sehr interessieren, was @mgertler dazu sagt. Im Video wird u.a. ab ca. Minute 37 auf die Führbarkeit des Abschlusses und im weiteren auf die QS eingegangen. Meine persönlichen 2cent hierzu:

    • Anguilla und Curucao sind britische Überseegebiete und autonom regiert. Sie gehören damit nicht zum UK, sind also nicht Teil des EWR- und auch nicht Teil des Bologna-Raums. 
    • Die AQAS-Akkreditierung, von der im Video gesprochen wird, trifft nicht auf den dort angebotenen PhD, über den im Video-Verlauf dediziert gesprochen wird, sondern lediglich auf die Bachelor- und Masterstudiengänge zu. 
    • Der DBA-Studiengang ist der das o.g. Doktoratsprogramm der KMUAkademie. Auf dessen rechtlichen Status wurde bereits weiter oben eingegangen. Der PhD hingegen (und um den geht es im Schwerpunkt) ist durch die AAC aus Curucao akkreditiert. Da diese Akkreditierung nicht aus dem Bologna-Raum stammt, wird hiermit auch keine automatische Gleichwertigkeit gegenüber einer Akkreditierung bspw. aus Deutschland erzielt.
    • Die GHU ist bislang nicht auf Anabin gelistet. Gemäß HELB Anguilla wurde die Lizenz als private Hochschule erst im August '22 erteilt (wird im Video zwischenzeitlich aufgelegt). Interessanterweise ist der "Rector Magnificus" gleichzeitig Aufsichtsrat bei der KMUAkademie (dort jedoch ohne Prof.-Titel).
    • In dem Video werden die begünstigenden Regelungen der KMK in Deutschland u.a. für britische, aber auch andere ausländische Universitäten nicht erwähnt. Einen PhD- oder DBA-Abschluss aus dem UK darf man auch weiterhin sehr wohl wahlweise als solchen (PhD, DBA, DBI usw.) oder als Dr. vor dem Namen ohne Herkunftszusatz in Deutschland tragen. 

     

    Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich das Werbevideo der GHU mindestens diskutabel finde und im schlimmsten Fall als irreführend werte. In dem Video wird suggeriert, dass deren PhD-Abschluss die gleiche Anerkennung wie bspw. ein Abschluss einer britischen Uni hat. Das ist jedoch sachlich schlichtweg falsch - in mehrfacher Hinsicht.

    Sorry, aber das erscheint mir alles nicht sonderlich seriös.

     

  4. vor 56 Minuten schrieb svennobereit:

    Gibt es denn überhaupt ein deutschsprachiges Fernstudium zum DBA oder PHD, was etwas taugt und mit einem echten Abschluss punktet? 
    Business Science Institute, Global Humanistic University, Triagon. Alle suggerieren die offizielle Nutzung des Dr.-Titels in Deutschland. 

     

    Wenn es in jedem Fall deutschsprachig sein muss, schau dir mal die Promotionsprogramme direkt an der KMUAkademie (-> zusammen mit der Middlesex University London), alternativ die PhD Programme an der FOM mit der Universität in Sopron und an der afw Bad Harzburg mit der UNIBIT Sofia an.

    Ich selbst habe meine Meinung zu der wissenschaftlichen Qualität dieser Programme - aber wenn es Dir nicht um wissenschaftlichen Output, sondern eine möglichst effiziente Option für die beiden Titelletter "Dr." als Karrierebooster im Job geht, wären dies (nicht ganz günstige) Alternativen.

  5. vor 16 Stunden schrieb svennobereit:

    Danke für Eure Antworten. Ich habe bisher nur einen MBA und möchte eventuell den Bachelor in verkürzter Version in Deutschland nachholen, weil mir die Hälfte angerechnet wird. Mir fehlen die ECTS dafür und ich stehe voll im Berufsleben. Daher kann ich noch nicht in Deutschland einen Dr. angehen.

     

    Was heißt "bislang nur einen MBA"? Gehe ich entlang Deiner Ausfuhrungem richtig aus, dann ist dies vmtl. ein Universitäts-, Hochschullehrgang aus Österreich oder ein Masterabschluss ohne vorangehenden Bachelor aus Deutschland (gibt es bekanntlich in einigen Bundesländern ja). Wenn es ein Hochschul- bzw. Universitätslehrgang aus Österreich sein sollte, wäre eine Promotion hierzulande ohnehin problematisch, da ein solcher Abschluss an vielen Unis in Deutschland nicht als Äquivalent zu einem regulären (d.h. konsekutiven oder weiterbildenden) Master mit 300 ECTS Punkten angesehen wird. Den Zugang muss man natürlich immer individuell prüfen lassen, jedoch sind mir eine Menge Unis bekannt, die dies nicht ermöglichen würden.

  6. Am 3.8.2023 um 09:56 schrieb Markus Jung:

    Ganz sicher wäre es vermutlich, ihn mit dem Hinweis „Título Propio“ zu tragen. Wobei die Antwort „Der spanische Hochschulgrad „título propios“, verliehen von einer staatlichen bzw. staatlich anerkannten spanischen Hochschule kann hier gem. § 69 Abs. 2 Satz 1 HG grundsätzlich in der verliehenen Originalform geführt werden.“ vermuten lässt, dass es auch ohne diesen Hinweis zulässig sein könnte. Wobei es bei der Anfrage ja um einen Master und nicht um den DBA ging.

    Da §69 Abs 2 Satz 1 HG (in dem Fall für NRW, aber die Hochschulgesetze anderer Bundesländer sind da wort- oder inhaltsgleich) hier sehr allgemein davon spricht, dass der Titel als Voraussetzung "nur" von einer staatlichen bzw. staatlich anerkannten Hochschule in der EU bzw. EWR verliehen werden muss, um diesen in der ausgestellten Form auch hierzulande zu tragen, gehe ich davon aus, dass diese Klausel auch für andere Tìtulos Propio gilt (in dem Fall der DBA). 

     

    An Stelle völlig off topic, aber dennoch zur allgemeinen Erheiterung geeignet: Ich stelle es mir gerade in dem Zusammenhang äußerst amüsant vor, wenn man mit dem Master of European Governance and Administration der Uni Potsdam im Ausland als Max Mustermann, MEGA firmiert.

    Mkay, 'nuff off-topic said for today! 

  7. Ich hatte mich eine Weile lang mit dem Business Science Institute und deren DBA beschäftigt, weil mich neben einem britischen auch ein Abschluss aus Frankreich seinerzeit gereizt hätte.

    Was mir nunmehr aufgefallen ist, ist die Ausstellung des DBA als 'Diplôme d'Université' (im Folgenden DU, steht dick und fett auf der Beispiel-Urkunde des Web-Auftritts). Das DU ist in Frankreich - ähnlich wie der spanische Tìtulo Propio - ein Abschluss, der von der verleihenden Hochschule ausgestellt wird und keine staatliche Anerkennung hat. Insofern sagt der zugehörige Wikipedia-Auftritt, dass das DU formal aus dem Bologna-Schema mit Bachelor, Master und Promotion herausfällt.

    Folgt man der Argumentationslinie von der KMK-Anfrage, die ich an anderer Stelle zitiert habe, handelt es sich bei dem DBA vom Business Science Institute folglich nicht um ein reguläres Promotionsverfahren gem. dritter Ebene im Bologna-System, und dürfte demzufolge auch nicht als Doktorgrad in Deutschland (Dr. vor dem Namen) getragen werden (CAVE: Meine persönliche Einschätzung, keine verbindliche Aussage).

    Da ich jedoch schon mehrere Menschen kenne, die diesen Abschluss von Lyon 3 haben und diesen als Doktorgrad auf einschlägigen Karriereforen führen, rate ich bei diesem Thema zu Vorsicht - hier könnte es sein, dass ich auf dem falscher Dampfer bin.
    '

  8. Leider haben sich in den letzten Jahren eine ganze Menge Bildungsdienstleister auf dem Markt breit gemacht, die die begehrten Titelletter "Dr." vor dem Namen auf leichtem Wege versprechen oder mindestens suggerieren. Zu den Anbietern mit mindestens kreativen Konstrukten lohnt sich meiner Meinung nach ein Blick zu den österreichischen Kolleg*innen von https://plagiatsgutachten.com - was dort im Nachhinein als wissenschaftliches Fehlverhalten herausgearbeitet wird, ist wirklich haarsträubend (da war KTG noch harmlos gegen). 

     

    Zur Triagon Academy habe ich mir bislang noch kein hinreichendes Bild machen können, jedoch gibt es bereits einen Thread, in dem intensiv über das Thema diskutiert wurde.

    Unabhängig vom Rechtskonstrukt des jeweiligen Anbieters lassen diese jedoch oftmals einen Nachweis über die tatsächliche wissenschaftliche Qualität des Promotionsprogramms und der dort produzierten Ergebnisse vermissen. Meiner persönlichen Meinung nach gehört eine Dissertation so offen wie möglich publiziert, weil ansonsten kein nachweisbarer Erkenntnismehrwert und damit auch kein Beitrag zur Scientific Community geleistet werden kann (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, z.B. wenn mit sensiblen Unternehmensdaten gearbeitet wird).

     

    Bei dem ganzen Thema finde ich es (jetzt unabhängig von konkreten Institutionen) schade, dass durch schwarze oder mindestens dunkelgraue Schafe auf dem Markt die Leistung der vielen Studierenden und Wissenschaftler*innen durch den Kakao gezogen wird, die sich tatsächlich Tag für Tag auf den Hosenboden setzen und mit viel Geduld und Herzblut an ihrem Abschluss werkeln. Gerade bei Fernstudierenden, die sich mitunter über Jahre und Jahrzehnte im Beruf hochgearbeitet haben, die sich parallel zum Job weiterbilden und die sich ihren Erfolg zu großen Teilen völlig eigenständig aufbauen, empfinde ich diese Wahrnehmung als sehr ungerechtfertigt an. Hier würde ich mir in Teilen der Gesellschaft etwas mehr Demut und weniger Eliten-Denken à la BWL-Justus wünschen.

     

     

  9. Wie @stefhk3 bereits geschrieben hat, dürfen Abschlüsse, die außerhalb der EU inkl. EWR gemacht werden, nur gemäß der begünstigenden Regelungen der KMK als Doktorgrades geführt werden. Da Anguilla als britisches Überseegebiet explizit nicht zum UK gehört, dürfen die Abschlüsse der GHU inkl. Doktorgrades nur nach dem Namen und mit Herkunftszusatz geführt werden.

    Das betrifft jedoch nicht den DBA, den die GHU in Zusammenarbeit mit der KMUAkademie anbietet, da die Middlesex University in London die verleihende Hochschule ist. Deren DBA darf auch hierzulande als Dr. vor dem Namen geführt werden.

     

    Statt der GHU gibt es hier mMn bessere Optionen, die Deinen Vorgaben entspricht. So könntest Du den DBA direkt an der Middlesex University oder die Herriott Watt University in Edinburgh absolvieren. Das erscheint mir seriöser als ein karibisches Franchise-Konstrukt.

  10. vor 16 Stunden schrieb Han_Feizi:

    @MartinGS

    Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber ich kann den von dir angegebenen Link leider nicht öffnen. Ich werde entweder aufgefordert mich anzumelden oder mir wird gesagt, ich habe nicht die Rechte zum öffnen der Seite.

     

    Wie @Markus Jungzurecht angemerkt hat, liegt die fehlende Einsehbarkeit an den Zugangsberechtigungen. Hier hat das Portal meine Anfrage depubliziert, weil es sich hier nicht um eine Anfrage im Sinne des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) handelt.

     

    Hier der Vollständigkeit halber der Antworttext des KMK-Sekretariats:

     

    Die "Universidad Católica de Murcia", die auch unter der Bezeichnung "Universidad Católica San Antonio" firmiert, ist eine staatlich anerkannte Privatuniversität in Trägerschaft der Katholischen Kirche. Bei dem Abschluss des "Doctor of Business Administration" handelt es sich um einen so genannten "Título Propio", d.h. einen hochschuleigenen Abschluss. Nach spanischem Hochschulrecht können die dortigen Hochschulen neben den staatlich anerkannten Abschlüssen (Títulos Oficiales) auch hochschuleigene Abschlüsse anbieten. Worin besteht der Unterschied? Studiengänge, die zu "Títulos Oficiales" führen, müssen durch die jeweilige Autonome Gemeinschaft und den spanischen Hochschulrat (Consejo de Universidades) genehmigt werden. Anschließend werden sie in das Hochschulregister (Registro de Universidades, Centros y Títulos - RUCT) des Hochschulministeriums eingetragen. Sie sind landesweit anerkannt und verleihen konkrete Berechtigungen in akademischer wie beruflicher Hinsicht. Studiengänge, die zu hochschuleigenen Abschlüsse führen, werden allein durch die Hochschule ausgestaltet. Sie sind folglich nicht landesweit anerkannt und verleihen keine konkreten Berechtigungen, weder in akademischer noch in beruflicher Hinsicht. Als hochschuleigener Abschluss ist der "Doctor of Business Administration" daher auch kein Abschluss der 3. Bologna-Ebene in Spanien. Folglich handelt es sich hierbei nicht um einen akademischen Grad im Sinne der KMK-Beschlüsse zur Führung akademischer Grade und kann nicht als Doktorgrad vor dem Namen geführt werden.

     

    In Verbindung mit der o.g. weiteren Anfrage von Markus und der darin beschriebenen Antwort gehe ich zunächst (Achtung, persönliche Einschätzung!) davon aus, dass der Abschluss in der verliehenen Form oder in Kurzform getragen werden darf, also:

     

    Max Mustermann, DBA

     

    Sehr ihr das auch so?

     

    Cheers!

  11. Gibt es denn ein Alleinstellungsmerkmal, warum der Studiengang ein "Global" MBA in Sustainability ist? Ich sehe im Curriculum keine wirklich schlagenden Argumente, welche Inhalte zu einer besonders globalen Sichtweise beitragen. Bei so einem Label würde ich erwarten, dass z.B. internationale betriebswirtschaftliche Zusammenhänge in global agierenden Organisationen (unter Betrachtung von Sustainability Aspekten) behandelt würden.

    Besteht hier die Möglichkeit Licht ins Dunkel zu bringen @Markus Jung?

  12. Update: Ich habe über fragdenstaat.de den Sachverhalt an die KMK herangetragen, siehe hierzu: hier.

    Kurzfassung: Nach Einschätzung des KMK-Sekretariats ist dieser Titulo Propio kein anerkannter akademischer Grad entlang der verschiedenen Ebenen im Bologna Prozess und daher auch nicht als solcher tragbar.

    Diese Info hat zunächst keine rechtliche Verbindlichkeit, sondern stellt eine Behördenauskunft dar. Dennoch ist diese Einschätzung mMn eine Verbalschelle für alle, die hier ein vollwertiges Promotionsprogramm vermuten.

    Jedoch denke ich mal, dass die Messe noch nicht abschließend gelesen ist. Ein kurzer Blick bei LinkedIn zeigt, dass es bereits den einen oder die andere Absolvent*in im deutsprachigen Raum gibt. Und da es hier keine (meiner Ansicht nach eindeutige) Rechtssprechung gibt, könnte jemand auf die Idee kommen, die Bewertung des KMK Sekretariats mit Rechtsmitteln zu ändern.

  13. Hallo zusammen,

     

    in der Vergangenheit wurde das Thema der spanischen Títulos propio bereits mehrfach im Forum angeschnitten (u.a. hier, hier und hier). Eine brauchbare Einordnung mit weiterführenden zum Título propio findet sich auch bei Wikipedia

     

    Seit einiger Zeit ist die Athena Global Education mit einem (relativ?) neuen Angebot der spanischen UCAM in Murcia am Start, die einen Doctor of Business Administration als Título propio anbietet und auf die ich neulich via Werbeanzeige aufmerksam gemacht wurde. Gemäß der dortigen Angaben umfasst das Programm 180 ECTS-Punkte und der Abschluss der Stufe 8 des EQR zuzuordnen, was der dritten Ebene im Bologna-System entspräche. Mit 14.000 $ (Stand Heute ca. 12.700 €) wäre das Programm zudem durchaus erschwinglich.

    Jetzt die Frage an alle Kenner europäischer Hochschulvorgaben: Was haltet ihr von dieser Form des "Doktorats"? Geht man von den Angaben auf dem Webauftritt aus (EQR 8, mind. drei Jahre, Abschluss einer staatlich anerkannten Universität im EU-Ausland), wäre dies trotz des rechtlichen Status als Título propio ein vollwertiges Promotionsprogramm, das u.a. auch die Voraussetzungen zur Führung als Doktorgrad in Deutschland erfüllen würde (siehe hier: Ziffer 1. der begünstigenden Regeln). Dass die UCAM zu den eher seriösen Hochschulen gehört, sollte seit der Kooperation mit der FOM hinlänglich bekannt sein.

     

    Ich selbst sehe dieses Programm als Präzedenzfall an. Bisher waren mir höchstens Master-Abschlüsse als Título propio bekannt, die aufgrund ihrer rechtlichen Einordnung bspw. nicht zur Promotion berechtigen, jedoch eine führbare Zusatzqualifikation im beruflichen Kontext darstellen. Rechtlich könnte man sie also am ehesten mit österreichischen Universitätslehrgängen vergleichen, die zwar einen Masterabschluss zur Folge haben, jedoch eine andere rechtliche Grundlage und eine andere Zielgruppe haben, und auch (zumindest in aller Regel) nicht zur Promotion berechtigen.

     

    Was meint ihr?

     

    Cheers,
    Martin

  14. Im UK gibt es ein breites Angebot an postgradualen Studiengängen zu wissenschaftlicher und akademischer Praxis (sog. Academic Practice), wovon bspw. die Uni Liverpool vom PGCert bis zum Master ein modulares Curriculum anbietet. Neben Forschungsmethoden werden hier auch Lehre, Methodik, Didaktik und Wissenschaftsmanagement ausgebildet - falls dies für Dich von Relevanz ist.

    Abschlüsse, die sich ausschließlich mit Forschungsmethoden auseinandersetzen, sind dir im Angelsächsischen bekannten PGCert in Research Methods, die jedoch meistens nicht separat, sondern als Teil eines Promotionsverfahrens angeboten werden

  15. Das ist in den letzten fünf Jahren der dritte Komplett-Wechsel des Corporate Designs und des Logos.

    Ganz ehrlich? Ich finde das schade. Dass man bspw. die Homepage oder das Design des OC sowie die Werbeunterlagen gelegentlich aktualisiert, ist völlig richtig und üblich. Meiner Meinung nach erschien mir das alte Logo (in dem man den Fachbereich Design künstlerisch auch hätte einbetten können) sehr viel seriöser. Zudem trägt es nicht unbedingt zum Wiedererkennungswert und zur Corporate Identity bei, wenn man in regelmäßigen Abständen alles von links auf rechts dreht.

    Hier würde ich mir mehr Kontinuität wünschen, wie sie auch bspw. an den meisten größeren Hochschulen und Universitäten zu finden ist.

    Beispiel: Das Logo der TUM, der LMU oder der Uni Jena ist seit Jahren oder gar Jahrzehnten das Gleiche - ganz zu sprechen vom Wappen, die bei der LMU und in Jena seit der Gründung über Jahrhunderte hinweg unangetastet blieben. Lediglich die Designelemente der korrespondierenden Unterlagen und Webauftritte ändert man hier ab und zu. Die Grundidee des Logos/Wappens bleibt jedoch zeitlos. Genau so etwas würde ich mir auch wünschen.

    Unter pragmatischen Gesichtspunkten könnte ich mir auch vorstellen, dass die Glaubwürdigkeit der Hochschulen bei Personalabteilungen nicht unbedingt erhöht wird, wenn Bewerber immer wieder mit unterschiedlich designten Urkunden, Zeugnissen und sonstigen Unterlagen ankommen. Mir jedenfalls würde das irgendwann seltsam und eher wenig seriös vorkommen.

     

    So hoffe ich, dass die WBH zumindest an dem Logo jetzt längerfristig festhält. Hochgerechnet auf die nächsten 50 Jahre wären 10 weitere Corporate Designs jedenfalls nicht unbedingt dienlich für das Marketing und für die Identifikation der Studis und Alumnis mit "ihrer" Alma Mater.

     

    Nachbrenner: Aus o.g. Gründen frage ich mal nach, ob mir die Hochschule Urkunde, Zeugnis und Transcript of Record in dem neuen Design ausstellen kann.

  16. Danke für die Info. Wichtig ist hier aus meiner Bewertung heraus zu unterscheiden, dass es sich hierbei um eine Mitgliedschaft in der Business Education Alliance und nicht um die deutlich aussagekräftigere AASCB-Akkreditierung handelt.

    Spannend wäre genau die Frage, ob die SRH Fernhochschule mittelfristig eine solche Akkreditierung anstrebt. Das wäre auf dem Fernstudien-Markt hierzulande ein absolutes Novum, denn meines Wissens nach gibt es bislang keine (reine) Fernhochschule, die das geschafft hätte. Zum Vergleich: Die EBS Universität und die ESB Business School der HS Reutlingen haben das Gütesiegel als jüngste deutsche Hochschulen erhalten und durchliefen das Akkreditierungsverfahren jeweils für knapp fünf Jahre. 

  17. Ich bin einerseits wie @Vica positiv von der Idee angetan, andererseits sehe ich genau die Kritikpunkte von @SebastianL.

    Hier müsste man nochmal zwei konzeptionelle Schritte zurück gehen und sich folgende drei Fragen stellen:

    • Was ist das Ziel eines solchen Dokumentationsformats? Wissenskonservierung allein ist zu globalgalaktisch, wie @KanzlerCoaching bereits angedeutet hat. 
    • Mit diesem Ziel ginge auch die Frage einher: Welche Zielgruppe wollen wir adressieren und welchen Claim wollen wir dabei vertreten? Bedenkt immer, dass das Auge mitisst und wir hier eine klare Zielrichtung benötigen, damit die Inhalte nicht in völlig diametral verlaufende Richtungen laufen. 
    • Welches Ergebnisformat soll am Ende stehen? "Irgendein Buch" ist auch zu globalgalaktisch. Es braucht hier schon eine Idee (wie mit Bezug auf Frau Kanzler), auf welche Weise die Inhalte aufbereitet werden sollen und welche Motivation dem zugrunde liegt. Sollen es Success Stories sein? Kritische Fernstudien-Insights? Ein Vol. 2 des Buchs von @Markus Jung, in dem praktische Insights aus unterschiedlichsten Disziplinen anhand eines bestimmten roten Fadens gegeben werden? 

    Alleine ein solches Konzept zu entwickeln, dass dann auch noch finanziell zumindest ein Nullsummenspiel wird, ist bereits ein ganz schön dickes Brett, das es zu bohren gilt.

     

    Versteht mich nicht falsch, aus der Idee könnten wir als Community etwas richtig Cooles basteln. Jedoch sollten wir uns darüber im Klaren sein, (1) was wir tun wollen, (2) warum, und (3) wo welche Fallstricke entstehen könnten (ich sähe da z.B. schon den juristischen Hammer durch so manche Hochschule fliegen, wenn man kritische Äußerungen zu internen Abläufen irgendwo publizieren würde).

     

    In dem Sinne, genug mit diesem Beitrag prokrastiniert! Ich gehe mal wieder ans Transkribieren....

     

    Cheers,

    Martin

  18. Moin,

     

    so ein offensichtlicher Fall von Täuschung wäre meiner Einschätzung nach ein Fall von § 58 Abs. 7 ThürHG. In diesem steht unmissverständlich drin: 

     

    "Die Verleihung eines Hochschulgrades ist zurückzunehmen, wenn [...] die Verleihung durch Täuschung über sonstige Voraussetzungen der Verleihung, durch Drohung oder Bestechung erlangt wurde [...]"

     

    Bei der Prüfung zu täuschen ist zwar mMn kein unmittelbarer Straftatbestand, allerdings wäre Dein Freund seinen späteren Abschluss ganz schnell wieder los. Sollte er sich im weiteren Verlauf mit dem erschlichenen Abschluss auf z.B. eine Stelle bewerben und deswegen angenommen werden, könnte man ihm (da lehne ich mich als juristischer Laie ganz weit aus dem Fenster) im schlimmsten Fall - und vorausgesetzt, dass er auch seine Leistung auf der Stelle in keiner Form erbringt - ein Erschleichen von Leistungen nach § 265a StGB vorwerfen. Sollte ein Gericht dies feststellen, wäre eine Geld- oder eine Haftstrafe von bis zu zwölf Monaten fällig.

     

    Nicht zuletzt (Vorsicht, eigene und wertende Meinung!) finde ich es erbärmlich, wenn sich jemand auf Ghostwriter abstützen muss. Hier zweifle ich stark daran, ob sich Dein Kumpel morgens noch selbst in den Spiegel schauen kann. Allerdings scheint er genügend Skrupel zu haben, um das mit seinem Gewissen zu vereinbaren.

    @Markus Jung: Wie würdest Du die Sachlage einschätzen? 

  19. vor 6 Stunden schrieb GH1337:

    Hallo,

     

    ich würde dort auch gerne meinen DBA machen, habe aber folgendes herausgefunden: image.png.24e2458c50d736e2f368ee8ba2cd784e.png

     

    Das würde doch wiederum heißen, ich dürfte den Titel DBA/Dr. gar nicht hier in Deutschland führen?! Zudem habe ich in der Anabin Suche den MBA der Berufshochschule auch nicht gefunden. Somit dürfte man ja nicht Mals den MBA führen oder bin ich jetzt falsch?

    Grüßle

     

     

    Interessanter Fakt am Rande: Das IFU, das seit einiger Zeit auch hier mit einem Premium-Forum vertreten und das gemäß Impressum (und nicht zuletzt auch mit Hinblick auf haargenau die gleiche Design-Sprache) die gleichen Geschäftsführer*innen hat, bietet ebenfalls ein DBA-Studium (neuerdings mit einer französischen Privathochschule - ebenfalls ohne Promotionsrecht) an. Auf deren Internet-Auftritt wird explizit ausgewiesen, dass der DBA-Abschluss nicht als Dr. in Deutschland geführt werden darf - ein ähnlicher Disclaimer war meiner Erinnerung nach auch im früheren Angebot der AFUM hinterlegt. 

    @Markus Jung: Könntest Du uns hier weitere Informationen zu liefern? Ehrlicherweise ist ein Doktorgrad, den man nicht wirklich tragen darf, meines Erachtens nicht wirklich als seriös zu bezeichnen. In jedem Fall kann ein solcher Abschluss in keinem Fall mit einem echten Promotionsverfahren (welches für Unwissende möglicherweise nicht so eben ersichtlich ist) nicht verglichen werden.

  20. vor 8 Minuten schrieb schwedi:

     

    In Österreich ist mir das Studienangebot der UMIT "Health Information Management" bekannt, das man als Zertifikats- und/oder Master-Studium absolvieren kann: https://www.umit-tirol.at/page.cfm?vpath=studien/universitaetslehrgaenge/health-information-management

     

    Das Angebot der UMIT ist mir bekannt, ein ehemaliger Kollege auf meinem Flur hat das Masterstudium absolviert (mittlerweile ist er auf einen höherwertigen Dienstposten gewechselt). Hier ist jedoch der Fokus eher Management-, denn Technik-lastig: In den jeweiligen Modulen lernt man die behandelten Technologien eher oberflächlich kennen, um ihre Anwendung in der Praxis nachzuvollziehen - nicht aber, um sie konkret zu nutzen (so zumindest die Erfahrungen des Kollegen). Insofern ist das Angebot eher noch mit dem Studiengang Digital Health Management der APOLLON Hochschule vergleichbar.

    Nicht falsch verstehen, beide Angebote reizen mich inhaltlich schon - sie haben jedoch keinen medizininformatischen Fokus. Es ist so ähnlich wie der Unterschied zwischen Wirtschaftsinformatik und IT Management: Während man (zumindest meinem Verständnis nach) in der Wirtschaftsinformatik auch das praktische Doing lernt, ist ein Großteil der IT Management-Studiengänge eher (wer hätte es gedacht?) Management-lastig.

  21. Am 31.5.2023 um 13:45 schrieb phoellermann:

     

    Und was sagst du, nur aus Interesse, zum Programm der WBH?

     

    https://www.wb-fernstudium.de/kursseite/bachelor-studiengang-medizinische-informatik.html

     

    Ich kenne das Angebot und hatte es auch schon aufgeführt. Was mir persönlich fehlt, ist wie gesagt z.B. ein Zertifikatsstudium, wenn man bereits einen Informatik-(oder Informatik-nahen) Abschluss hat und man sich gezielt an der Schnittstelle weiterbilden will, ohne gleich einen ganzen Master draufzusetzen. Sowas in der Richtung bietet bspw. die University of Central Lancashire als Fernstudium an - und sowas könnte ich mir auf (doch eher dünn aufgestellten) Bildungsmarkt in Deutschland ebenfalls sehr gut vorstellen.

  22. Ich hätte gerne Angebote aus dem Bereich der medizinischen Informatik. Zwar gibt es einen entsprechenden Bachelor an der WBH und Masterstudiengänge an der BHT Berlin (wird gerade neu akkreditiert) und der HS Mannheim (deutlich spezialisiert), ansonsten ist das Angebot auf dem deutschsprachigen Markt eher dünn. Die Digital Health Studiengänge der APOLLON Hochschule oder IU sind eher weniger auf die medizininformatischen, sondern eher soziotechnischen Rahmenbedingungen ausgerichtet. 

    Hier würde ich mir ein breiteres Angebot an der Schnittstelle zwischen medizinischer Fachlichkeit und der Informatik wünschen - inklusive der Option, bspw. ein  Zertifikatsstudium zu absolvieren.

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