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Psychologie-Fernstudium - Arbeit in Beratungsstelle oder Klinik


Yella

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich interessiere mich für ein Fernstudium der Psychologie.

Meine Berufsziele nach dem Studium sind z.B. entweder die Arbeit in einer psychologischen Beratungsstelle oder einer psychologischen/psychosomatischen Klinik. Auf jeden Fall etwas, das einer therapeutisch-helfenden Arbeit möglichst nahe kommt - ohne dass ich jedoch die Psychotherapeutenausbildung absolvieren muss.

 

Würde mich ein Fernstudium (Bachelor + Master) überhaupt zu diesen Tätigkeitsfeldern (Beratungsstelle oder psychosomatische Klinik) qualifizieren? Wenn ja, muss das Fernstudium dann zwingend klinische Anteile enthalten oder habe ich auch mit einem Studium an der Fernuni Hagen gute Chancen auf eine Anstellung?

 

Ist es möglich, den Bachelor Psychologie an der Fernuni Hagen zu absolvieren und den Master mit klinischen Anteilen an einer privaten FH zu absolvieren (und evtl. erforderliche klinische Anteile des Bachelor dort nachzuholen)?

Oder hat man keine Chance, von der Hagen an eine private FH zu wechseln?

 

Da ich bereits Ende 30 bin und ortsgebunden, kommt ein Präsenzstudium leider nicht in Frage, ebensowenig wie eine fünfjährige Therapeutenausbildung nach dem Studium.

Aber mir fällt es sehr leicht, strukturiert und motiviert zu lernen und ich habe mehrjährige Berufserfahrung in der Pflege und Betreuung psychisch Kranker Menschen.

 

Viele Grüße und schon einmal danke für eure Hilfe

 

Yella

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Der Wechsel von Hagen an eine private FH sollte kein Problem sein. An der Diploma beispielsweise gibt es auch entsprechende Brückenkurse.

 

Ich kenne Psychologen, die ohne PT-Ausbildung in Kliniken arbeiten. Allerdings machen sie dort eher Diagnostik (Durchführung und Auswertung von Tests) als Therapie. Auf lange Sicht scheinen mir die Aussichten in der Klinik ohne die Ausbildung eher eingeschränkt zu sein.

 

In Beratungsstellen sieht das anders aus. Allerdings lernt man im Psychologiestudium nicht unbedingt Handwerkszeug für die Beratung, das ich für absolut notwendig halte. Daher würde ich dir zu einer zusätzlichen Beratungsausbildung raten, z.B. in systemischer Beratung/Therapie. Teilweise kann man die schon neben dem Studium beginnen. Das und Praktika in der Beratung halte ich in dem Feld für wichtiger als klinische Studieninhalte. 

 

Wenn deine Motivation vor allem "helfen" ist und du möglichst schnell in ein entsprechendes Berufsfeld kommen möchtest, ist vielleicht Soziale Arbeit sogar besser für dich geeignet. Dort geht es quasi von Anfang an um soziale Berufsfelder. Psychologie ist im Bachelor eher wissenschaftlich und forschungsbezogen. Mit sozialer Arbeit hat man außerdem schon mit dem Bachelor realistische Chancen auf eine Stelle. Es gibt, meinem Eindruck nach, auch mehr Stellen für Sozialarbeiter als für Psychologen. Die Verdienstmöglichkeiten sind allerdings etwas eingeschränkter.

 

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Ich studiere Psychologie im Bachelor an der SRH. 

 

Als erstes würde ich dir empfehlen mit verschieden Berufspraktikern zu reden. Eine Therapeutische Tätigkeit ist kein Zuckerschlecken. Du musst für dich entscheiden, ob du mit Erzählungen zu physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt klar kommst. Und ja, das wird dir leider in diesem Berufsfeld häufig begegnen. 

 

Als nächster Punkt ist zu beachten, dass du in die Klinik ohne PT/KJP so gut wie nicht reinkommst. Zumindest bei uns in Bayern, aber was ich auch so von meinen Kommilitonen höre, sieht es bei Beratungsstellen nicht viel anders aus. Bei Beratungsstellen musst du aber auch beachten, dass du nur ein Sozialarbeitergehalt bekommst. Ein Psychologengehalt zu erhalten ist eher unrealistisch. Und auch bei diesen Stellen wird vorausgesetzt, dass du die Klinische Psychologie im Studium hattest. Sonst ist der Mehrwert im Vergleich zum Sozialarbeiter /-Pädagogen für das Unternehmen nicht gegeben. 

 

Bei der Auswahl des Psychologiestudiums würde ich auf eine Anerkennung vom BDP achten, da sich ansonsten ein Wechsel ggf. als schwierig erweisen kann. Dazu kommt noch die aktuell Debatte: Darf ein Psychologie einer Hochschule unter Supervision therapieren? Die Profs der Unis sagen nein, darf er nicht. 

 

Aktuell ist meines Wissens nach die SRH, die einzige Hochschule, die den Weg in die Therapeutenausbildung nach dem Master (nur in Ba-Wü) geebnet hat. Auch wenn du keine Therapeutenausbildung machen möchtest, ist es ein Punkt, der zu beachten ist. 

 

Natürlich kannst du immer durch entsprechende Weiterbildungen dir Wissen in klinischen Psychologie aneignen, auch wenn du in Hagen studierst, aber in einen Master mit klinischer Psychologie wirst du es schwer haben ohne das Vorwissen, da deine Kommilitonen auf einen ganz anderen Wissensstand sind und es eben nur wenige ECTS sind, die Vertiefend bzw. aufbauend auf das Wissen aus dem Bachelor sind. 

 

Auf meinen Blog habe ich letzte Woche einen Artikel zu Psychologen in Beratungsstellen veröffentlicht, vielleicht hilft dieser Dir auch ein wenig. 

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vor 7 Stunden, Lenes_fernstudienreise schrieb:

Aktuell ist meines Wissens nach die SRH, die einzige Hochschule, die den Weg in die Therapeutenausbildung nach dem Master (nur in Ba-Wü) geebnet hat.

 

Aktuell gibt es an der SRH Fernhochschule doch noch gar keinen Master in Psychologie. Oder meinst du eine andere SRH Hochschule - die SRH Hochschule Heidelberg bietet einen Master in Psychologie an, der nach Abschluss des optionalen Ergänzungsfaches Klinische Psychologie die Berechtigung für die Zulassung zur postgradualen Psychotherapieausbildung enthält. Die Zukunft wird zeigen, ob der dann möglicherweise auch in Kooperation mit der SRH Fernhochschule irgendwann als Fernstudium angeboten wird.

 

Ansonsten sind mit dem Master an der DIPLOMA Hochschule in Kooperation mit der MEU die Chancen aktuell wohl noch die besten, wenn es in Richtung Therapeutenausbildung gehen soll. Aber die möchte @Yella ja gar nicht anstreben.

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Vielen dank für die vielen Antworten, ihr habt mir echt schon viel geholfen!!!

 

Nachdem ich mir alles gründlich durchgelesen und verglichen habe, spricht mich das Studium an der Diploma-Fernhochschule am meisten an - da dort der therapeutische Aspekt doch am stärksten im Vordergrund steht.

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, habe ich mit einem Studium an der Diploma oder der SRH vergleichsweise gute Chancen, eher im beraterisch-helfenden Bereich eine Anstellung zu finden.

Eine systemische Ausbildung nach dem Studium würde mich z.B. sehr ansprechen und würde voll und ganz in die Richtung gehen, die ich anstrebe.

Die SRH bietet ein Master-Studium "Systemischer Berater und Coach" an - aber das ist ja nicht gleichwertig mit einem Master in Psychologie, oder?

Muss die Ausbildung zum systemischen Berater denn ein Masterstudium sein oder ist dies auch in einer anderen Form möglich?

 

Was mich an der Therapeutenausbildung hindert, ist der immense zeitliche (langwierige) und finanzielle Aufwand. Bis ich damit fertig wäre, bin ich ende Vierzig! Aber wer weiß, was sich mit den Reformen noch tut...

Da ich in Baden-Württemberg wohne: Ist die Diploma dort anerkannt für eine Psychotherapeutenausbildung? (Nur für alle Fälle)

 

 

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vor 7 Minuten, Yella schrieb:

Die SRH bietet ein Master-Studium "Systemischer Berater und Coach" an - aber das ist ja nicht gleichwertig mit einem Master in Psychologie, oder?

Muss die Ausbildung zum systemischen Berater denn ein Masterstudium sein oder ist dies auch in einer anderen Form möglich?

 

Der Studiengang an der SRH ist kein anerkannter Psychologiestudiengang. Üblicherweise ist systemische Beratung/Therapie kein Studium, sondern wird berufsbegleitend von privaten Instituten angeboten (die auch einiges kosten, aber deutlich weniger als eine Approbationsausbildung). Wichtig ist, dass die Ausbildung von der Systemischen Gesellschaft (SG) oder der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie (DGSF) zertifiziert ist, sodass man am Ende ein anerkanntes Zertifikat als systemischer Berater oder Therapeut erhält. Infos dazu gibt es auf den Seiten

https://systemische-gesellschaft.de/

https://www.dgsf.org/

Um das Zertifikat zu erhalten, muss man auch Praxisstunden nachweisen, braucht also eine passende Berufstätigkeit. Es gibt aber Institute, bei denen man die Ausbildung schon während des Studiums anfangen kann. 

 

 

vor 7 Minuten, Yella schrieb:

Da ich in Baden-Württemberg wohne: Ist die Diploma dort anerkannt für eine Psychotherapeutenausbildung? (Nur für alle Fälle)

 

Für die KJP-Ausbildung ist der Diploma-Master bundesweit anerkannt, für die Erwachsenenpsychotherapieausbildung meines Wissens nach nur in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Für sichere Auskünfte solltest du dich beim Landesprüfungsamt in Baden-Württemberg erkundigen.

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