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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Thesis
    Das Beste kommt heute gleich zu Beginn: Ich habe bestanden! 🥂🤘
    Es ist eine 2,0 geworden, und damit bin ich sehr glücklich!
     
    Die Bewertung und die Gutachten fand ich absolut nachvollziehbar, und die Note hat auch meinem Gefühl entsprochen - wenn man mich nicht auf eine Dezimalstelle festgenagelt hätte. Zusammenfassen würde ich die Gutachten so, dass der Inhalt sehr gut bewertet wurde, meine Schwäche aber eher die Strukturierung war. Das würde ich auch genauso unterschreiben. Es war mir auch während des Schreibprozesses klar, und ich hätte ja theoretisch auch noch Zeit gehabt, die Struktur zu überarbeiten. Praktisch sah es aber so aus, dass ich beruflich so eingespannt war, dass ich am Limit war. Unterricht musste in E-Learning umgewandelt werden, die Betreuung der Auszubildenden lief ja auch trotz Corona so weiter wie bisher, und die Aufgaben als Kursleitung sind ziemlich umfangreich. Und der Unterschied zwischen einer 2 und einer 1 sind meiner Meinung nach immer noch akademischer Penislängenvergleich. 😉
     
    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin fertig! Das Studium ist beendet. 
    Ehrlich gesagt ist das im Moment noch sehr merkwürdig. Die meisten meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen (Sport, Konzerte, Treffen mit Freunden und Familie) fallen leider Corona-bedingt aus, so dass ich gerade mit so viel Freizeit nicht so richtig etwas anfangen kann. Zumal mein IT-Mann ja selbst gerade seinen Technischen Betriebswirt im Fernstudium macht. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon einige Male etwas neidisch seine Studienbriefe beäugt und mich gestern ganz begeistert in ein Gespräch über Statistik gestürzt habe... 🙄
    Außerdem habe ich im Urlaub zwischen den Feiertagen mehrere Krimis durchgelesen und habe das wenige Tageslicht für ausführliche Spaziergänge genutzt.
     
    Meine Studiengruppe sehe ich leider nicht mehr. Da die letzten Präsenzen Corona-bedingt verschoben wurden, hatten wir auch keinen richtigen Abschied voneinander. Natürlich stehen wir in Kontakt, aber das ist so der einzige Wehrmutstropfen. Auch von den Menschen von der HFH und aus dem Studienzentrum Hamburg hätte ich mich gern persönlich verabschiedet.
     
    Aber: ich habe natürlich Pläne! Zur Zeit ist aber noch nichts spruchreif, so dass ich Euch auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten muss. 
     
    Natürlich werde ich noch ein ausführliches Fazit zum Studiengang verfassen. Bis dahin werde ich Corona-konform feiern. 🤘
     
    Viele Grüße 
    Silberpfeil

    Bild: pixabay 
  2. Silberpfeil
    Im letzten Semester hatte ich also mein erstes Online-Seminar.
    Man kann ja wirklich nicht behaupten, dass sich an der HFH in den letzten drei Jahren nicht einiges getan hat, auch wenn dies nun Corona-geschuldet ist. Meiner Meinung nach haben Online-Veranstaltungen wirklich einen Mehrwert gegenüber Präsenzen, da man
    a) keine ewig lange Anreise hat (von mir aus gesehen ist Hamburg 250 km und Kassel 90 km entfernt),
    b) zeitlich noch flexibler ist, da man so auch Präsenzen in anderen Studienzentren wahrnehmen kann, man
    c) nicht übernachten muss, so dass man hier wieder Kosten und Zeit spart, und
    d) am zweiten Tag viel entspannter ist, selbst wenn draußen 31 Grad sind, da man nicht noch die Heimreise vor sich hat.
    Für den Master, wo immer ich ihn nun studieren werde, wünsche ich mir jedenfalls mehr davon, da solche Veranstaltungen viel besser in das Leben drumherum integrierbar sind.
     
    Thema des Moduls war "Perspektiven für Gesundheits- und Sozialberufe". Im Seminar sollten wir die Methode "Zukunftswerkstatt" nutzen, also erst mal in einer Kritikphase ohne Analyse Kritikpunkte in Gesundheitsberufen aufzählen. Als nächstes sollten wir in einer Phantasiephase Ideen und im weiteren Verlauf konkrete Lösungsvorschläge entwickeln.
     
    Ausgehend von dem Interview mit Markus im November wusste ich, dass meine WLAN Verbindung zu instabil für so eine Videokonferenz sein würde. Mein IT-Mann war also so fürsorglich, mir eine LAN Verbindung herzustellen und sein Büro zu überlassen. Adobe Connect läuft Browser-basiert, so dass ich mir nur vorher noch ein Plug-In installieren musste.
     
    Pünktlich am Freitag um 12:50 Uhr kam ich also in den Raum... und platzte mitten in das scheinbar schon länger andauernde Seminar. 😱
    Eine Kombination aus einer etwas missverständlich formulierten Einladung und meiner scheinbaren Unfähigkeit, einen Kalender zu lesen (31. statt 30. 7.) hatte dafür gesorgt, dass ich das erste Mal im Studium zu spät kam. 
    Wenn man bedenkt, dass ich sonst nach Hamburg oder Kassel anreise, ist es doppelt absurd, am eigenen Schreibtisch zu spät zu kommen. 😕
    Aber ich hatte großes Glück, wurde sehr freundlich empfangen und konnte mich thematisch sofort einbringen. Mein Strebertum 😀 kam mir hier zugute, da ich mich im Vorfeld tatsächlich mit den Unterlagen und mit der Methode Zukunftswerkstatt beschäftigt hatte.
    Die Dozentin und das Studienzentrum waren dann noch äußerst kulant und ich durfte am Samstag nach Feierabend der anderen noch länger mit der Dozentin bleiben, um das, was ich verpasst hatte zu wiederholen, so dass mir die Studienleistung anerkannt wird.🌞
     
    Abgesehen vom Inhalt war die Online-Präsenz für mich in vielerlei Punkten interessant.
    E-Learning bestimmt zur Zeit einen Großteil meiner Arbeitszeit. Einen Teil des Unterrichts im nächsten Schulblock planen wir jetzt schon virtuell, da es schwierig wird, so eine große Anzahl an Schülern räumlich unterzubringen und personell entsprechend auszustatten - wenn Gruppen geteilt werden müssen, braucht man auch eine größere Anzahl an Lehrkräften.
     
    Außerdem wurde schon vor Jahren für alle Mitarbeiter eine Online-Lernplattform implementiert, auf der zumindest die Pflichtfortbildungen (z.B Brandschutz, Hygiene) abgeleistet wurden.
    Diese Plattform hat nun natürlich in vielen Bereichen Hochkonjunktur und wird von der IT mit immer neuen Funktionen erweitert. Das ist echt genial, wenn man sich im Gegensatz dazu anschaut, was allgemeinbildende Schulen zum Teil für eine grottige Ausstattung haben und damit arbeiten sollen. Da leben wir geradezu im digitalen Schlaraffenland.
    Es ist aber auch so, als hätte man gerade erst einen Führerschein gemacht und würde die Schlüssel für einen Mercedes AMG in die Hand gedrückt bekommen. 😉
     
    Die Schüler melden interessante Sachen zum E-Learning zurück. Es hat den Anschein, als hätten sie viel weniger Probleme damit als die Lehrkräfte selbst. 😀
     
    Und natürlich widme ich auch meine Bachelorarbeit dem Thema E-Learning: alles, was ich in Büchern nachlese, kann ich auf der Lernplattform gleich ausprobieren, oder als Idee an die IT weiterleiten.
     
    Deshalb muss ich oft ins Fitnessstudio, um rein physisch mal einige Gewichte zu stemmen. 😀
     
    Ich bin sehr gespannt, ob E-Learning nach Corona noch wegzudenken ist. 🙂
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
     
     
     
  3. Silberpfeil

    Thesis
    Eigentlich bin ich ja noch sehr früh dran und hätte formal Zeit bis Ende des Jahres, abgesehen davon dass man natürlich verlängern kann. Und gerade dieser Gedanke ist es, der es einfacher macht.
    Bei Hausarbeiten war die Themenfindung  immer der Teil, den ich am schwierigsten fand. Jetzt war es eigentlich keine Suche, sondern eher eine logische Schlussfolgerung. 🙂

    Es liegt absolut auf der Hand, über E-Learning zu schreiben. Zum einen weil mich das Thema bei der Arbeit täglich beschäftigt und ich dann sozusagen Synergieeffekte nutze. Zum anderen weil es durch Corona extrem angeschoben wurde.
     
    Erst- und Zweitprüfer sind gefunden, Literatur ist in Corona Zeiten ein anderes Thema. Die Bibliothek hat nur Notbetrieb, man muss online vorbestellen. Aber dafür muss man natürlich a) wissen, welches Buch man sucht, und b) muss der Suchprozess online so gestaltet sein, dass man ihn als Nicht-IT‘ler bedienen kann. 😃
     
    Das hat erst nach einer ausführlichen Einweisung eines Mitarbeiters geklappt, aber mittlerweile komme ich gut zurecht und kenne jetzt auch bald die entlegensten Standorte der Stadt. 😉
     
    Ende Juli werde ich die vorletzte KÜ besuchen. Dafür muss ich einen kurzen Stop bei der Recherche einlegen, weil ich ein Buch lesen muss.
    Ende August kommt dann passenderweise die KÜ zur Bachelorarbeit.
     
    Ich plane, im September oder Anfang Oktober Urlaub zu nehmen und zu schreiben, obwohl ich jetzt schon manchmal Textbausteine im Kopf habe, die ich notiere.
     
    Es geht gut los, und ich freue mich auf den Prozess!
     
    Bis bald 
    Silberpfeil 
     
  4. Silberpfeil
    Drei Jahre nach meiner ersten Präsenz in Hamburg, als ich noch gar nicht sicher war, ob ich so ein Studium überhaupt schaffen kann, habe ich meine letzte Studienleistung vor der Bachelorarbeit abgeleistet.
    Ausstehend ist noch die Bewertung einer Hausarbeit, aber ich hoffe mal, dass die nicht so schlecht war, dass ich durchgefallen bin.
     
    Gestern stand die KÜ zum Modul Wissenschaftliches Arbeiten an. Man sollte anhand einer vorbereiteten Ideenskizze das Thema seiner Bachelorarbeit anhand der Punkte "Motivation", "Fragestellung", "Literatur", "Methoden" und "Grobgliederung" vorstellen. Da ich schon mitten in der Vorbereitung stecke und das Exposè fast fertig habe, hat das also gut in meinen Zeitplan gepasst.
     
    Eigentlich soll die Veranstaltung im SZ Hamburg stattfinden, und zwar morgen (Samstag) ab 9 Uhr. Ich hatte im Vorfeld bei der HFH angefragt, ob es nicht möglich wäre, diese Präsenz online abzuhalten. Wenn man wie ich eine weitere Anfahrt hat, ist es kaum möglich, um 9 Uhr in Hamburg zu sein, wenn man nicht um 4:30 Uhr losfahren möchte. Das bedeutet, ich hätte eine Übernachtung einkalkulieren müssen, und mit dem Rückweg wäre ich für ca. drei Stunden Präsenz 24 Stunden unterwegs. Und tatsächlich wurde nach kurzen Terminabsprachen die Veranstaltung online angeboten für alle mit einem weiten Anfahrtsweg! Ich muss schon sagen, so viel Flexibilität und Service finde ich super.
    So trafen wir uns also gestern mit sechs Studierenden, die alle sehr froh waren, ihre mächtig weiten Reisen gespart zu haben (eine Teilnehmerin war z.B. aus Sylt zugeschaltet). Wir waren auch einstimmig darin, dass die gleiche Veranstaltung in Präsenz überhaupt keinen Mehrwert geboten hätte. Zum einen war sie online genauso gehaltvoll, und einlassen kann ich mich auf Themen in Präsenz nicht besser als online.
    Ich persönlich bin sowieso zuhause entspannter, da ich nicht schon im Kopf die Rückreise habe, und man zwischendurch auch mal die Katzen bespaßen oder im Garten frische Luft schnappen kann.
    Die HFH nutzt Adobe Connect, und aus Userperspektive funktioniert das völlig intuitiv.
    Kleiner Tipp: die Internetverbindung läuft viel stabiler über eine LAN-Verbindung. Sich die aufzubauen ist eine Sache von einer Minute, dafür hat man aber währenddessen überhaupt keinen Stress mehr.
     
    Als die KÜ nach ca. drei Stunden vorbei war, habe ich mit meinem Mann noch mit einem Bier angestoßen. Ein bisschen neidisch bin ich auf ihn, denn er hat gerade den Wirtschaftsfachwirt bei der SGD begonnen und arbeitet fleißig an seinen Studienbriefen.
     
    Nächste Woche habe ich Urlaub und werde mich auf die Bachelorarbeit stürzen!
     
    Euch allen ein sommerliches Wochenende!
    Silberpfeil
  5. Silberpfeil

    6.Semester
    Das Daumendrücken hat geholfen. 🙃 In der Klausur in Sozialrecht habe ich von 100 möglichen Punkten sagenhafte 95 erreicht... 🙊 Es war aber tatsächlich auch Glück dabei, dass gerade die Themengebiete dran kamen, die ich gut drauf hatte. Asylrecht hätte mich beispielsweise ziemlich kalt erwischt, weil ich mir diese bürokratischen Vorgänge einfach nicht merken konnte.
     
    Damit habe ich die letzte Klausur abgeschlossen. Da ich ohne Abitur zwei Einangsklausuren schreiben musste, habe ich insgesamt 12 geschrieben. Die schlechteste Note war eine 2,3, und ich finde, berufsbegleitend kann sich das sehen lassen.
    Die letzte Hausarbeit ist noch in Korrektur, und ich hoffe sehr, dass ich auch diese bestanden habe. 
    Dann fehlen nur noch zwei Komplexe Übungen und die Bachelorarbeit.
     
    Ich bin schon eifrig mit Literaurrecherche beschäftigt, denn ich möchte über E-Learning schreiben, da mich dieses Thema auch bei der Arbeit sehr begleitet und ich Mich gerade sehr dafür begeistern kann.
    Da fehlt mir aber noch eine Erstbetreuung, und die ist bei diesem Thema gar nicht so leicht zu finden.
     
    Und natürlich schiele ich schon nach einem passenden Master. Möglichkeiten gibt es sowohl im Präsenz- als auch im Fernstudium. Da ich genug pädagogische CP‘s habe, könnte ich auch etwas pflegewissenschaftliches studieren. Das macht die Auswahl noch größer. 🙂
    Hier ist auch der einzige Grund versteckt, weshalb ich auf die Noten überhaupt Rücksicht genommen habe: manche Master sind zulassungsbeschränkt, und ich wollte mir alles offen halten. 
     
    Next Stop: Bachelorarbeit!
     
    Bis bald!
    Silberpfeil 
  6. Silberpfeil
    Bei den letzten Studienleistungen vor der Bachelorarbeit liegen Licht und Schatten nah beieinander. 
    Dieses Wochenende stand die Komplexe Übung „Didaktische Nachbereitung der Lehrproben“ an.  Die Dozentin war sehr nett und fachlich kompetent, außerdem selbst gelernte Krankenschwester, was in einer Gruppe aus Pflegekräften immer gut ankommt. 😉
    In unserer Gruppe waren dieses Mal auch Leute aus dem Folgesemester, weil sie ihre Lehrproben schon fertig haben. Es war gut, neue Leute dabei zu haben, denn das bedeutet ja auch immer neuen Input, neue Sichtweisen und andere Erfahrungen.
     
    Unsere Studiengruppe hatte die Lehrproben aber schon im letzten Jahr, meine eigenen waren im September... also vor einem Dreiviertel Jahr. 🙄 Auch ohne Corona hätte die KÜ im April stattgefunden, was zeitlich weit entfernt vom eigenen Ereignis ist. 
    Damit fiel es uns inhaltlich echt nicht leicht, uns noch einmal mit der Reflexion der Lehrproben zu beschäftigen. Abgesehen davon hatten wir sie akribisch geplant, durchgeführt und dann in einer Hausarbeit ausführlichst reflektiert... so dass es uns auf Deutsch gesagt ein bisschen zu den Ohren herauskommt.
     
    Die Dozentin hat aber trotzdem etwas gutes daraus gemacht und uns noch einen fachdidaktischen Rahmen gegeben, den wir auf die Lehrproben anwenden sollten. Das hat einige Studieninhalte zusammengeführt und noch einmal vertieft. 
    Und der Austausch mit den Mitstreitern ist ja immer ein Highlight.
     
    Für die KÜ durfte ich bei meiner neuen Arbeitsstelle Überstunden abbauen, die ich in der Pflege gesammelt hatte. Somit hatte meine erste Arbeitswoche nur drei Tage.
    Es ist ja nicht mein erster neuer Job... aber dieser ist unglaublich spannend und vielseitig. In meine Tätigkeit als Fortbildungsreferentin hatte ich schon einige sehr interessante Einblicke. Es ist ja in völlig neues Aufgabenfeld, Fortbildungen zu planen und zu entwickeln. Ich muss mich in eine neue Software einarbeiten, mich mit QM und Zertifizierung befassen, mich an der Krankenpflegeschule einarbeiten... und mir natürlich unglaublich viele neue Gesichter merken. 😀 Auch mit den neuen Kollegen hatte ich Glück, sie sind alle unglaublich nett und ich bin sehr freundlich empfangen worden. 
     
    Nächstes Wochenende ist dann die Klausur in Grundlagen des Soziarechts und des Berufsbildungsgesetzes fällig. 🥱 Ich hatte zu keiner Zeit im Studium weniger Lust als jetzt, mich mit Klausurvorbereitung zu befassen. Am liebsten möchte ich mich gedanklich einfach nur in die neue Arbeit und in meine neuen Aufgaben stürzen.
    Aber... Augen zu und durch. 😎
     
    Drückt mir die Daumen, dass die Klausur gut wird. Ich möchte sie nicht noch einmal schreiben. 😏
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  7. Silberpfeil

    6.Semester
    ☀️🌴☀️... schöner kann nur Sozialrecht sein. 😎😁
     
    Meine Resturlaubstage verbringe ich tatsächlich am Schreibtisch.
     
    Morgens starte ich, wie mein Mann, im Homeoffice und sitze bis zum frühen Nachmittag dran, fasse auf Quizlet Karten zusammen und lese noch in der Zusatzliteratur nach, die wir mit in die Klausur nehmen dürfen.
    Ein Urlaub, wie er im Buche steht. 🙈
    Themen des 4. und letzten Studienbriefs sind Lebenslagen, Migration, Aufenthaltsrecht, Asylverfahren, Sozialansprüche, Familienrecht, Senioren, Wohnungslose und Strafgefangene.
    Tatsächlich hatte ich schon viele Schüler, aber auch Patienten mit verschiedenen Aufenthaltsstatus, und wenn man beim Lernen an bekanntes anknüpfen kann, fällt es ja leichter. Spannender ist es deshalb trotzdem nicht unbedingt. 🙄
     
    Diese Woche werde ich noch als Vorbereitung auf die neue Tätigkeit einen Studienbrief über Bildungsökonomie und Bildungscontrolling lesen. Das ist sozusagen die Belohnung für Sozialrecht. 😉
    Dann will ich Ende der Woche die Hausarbeit, die ich im März geschrieben habe, Korrektur lesen und abschicken. Abgabe ist zwar erst im August, aber weg ist weg.
    Am Wochenende folgt noch ein Dienst auf Intensivstation, bevor ich nächste Woche am neuen Arbeitsplatz starte. Ich freue mich schon sehr auf beides! Bin gespannt, was sich neues an der Corona-Front getan hat. Aber natürlich auch auf neue Kollegen und neue Aufgaben am neuen Arbeitsplatz.
     
    Damit der Urlaub nicht zu kurz kommt, versuche ich nachmittags, etwas schönes zu machen. Draußen in die Natur, oder endlich: die Muckibuden öffnen nun auch in meinem Bundesland wieder! Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. 💪
     
    Euch allen eine schöne Woche!
    Silberpfeil
  8. Silberpfeil

    6.Semester
    Wie der Titel schon sagt, hat sich mein Alltag mal wieder auf links gedreht.
    Bis März war ich noch täglich in der Schule, hab unterrichtet oder Schüler im praktischen Einsatz besucht. Im April kam dann die Zeit auf Corona-Intensiv. Vom Entschluss, das zu machen, bis zur Vertragsunterschrift sind nur ein paar Tage vergangen.
    In den letzten Märztagen hatte ich mich außerdem um einen Job beworben und zu meiner Überraschung auch bekommen. 
     
    Und da die Landesschulbehörde beschlossen hat, dass Lehrkräfte, die mit Covid-positiven Patienten gearbeitet haben, zwei Wochen in Quarantäne müssen, sitze ich nun im Homeoffice.
    Ende Mai habe ich noch zwei Wochen Resturlaub, und im Juni geht schon der neue Job los. 🙊
     
    Weil ich mich von meinen Schülern nicht persönlich verabschieden kann, habe ich die Zeit genutzt, für jede Klasse ein kleines Video zu machen und in die Schulcloud hochzuladen. Die gemeinsame Zeit noch mal Revue passieren zu lassen und mir lustige und besondere Momente noch mal vor Augen zu führen, war auch für mich wichtig.
    Wenn die Quarantäne vorbei ist, werde ich dann meinen Büroplatz räumen und mich von den Kollegen verabschieden.
     
    Und sonst habe ich mich wieder voll ins Studium gestürzt. Im Juni steht die (hoffentlich) letzte Klausur an, und da ich neben der Einarbeitung im neuen Job nicht viel hinbekommen werde, ziehe ich die Vorbereitung für die Klausur jetzt schon durch, so dass ich im Juni nur ein bisschen wiederholen muss. So sitze ich jeden Morgen am Schreibtisch und bin locker drei bis vier Stunden beschäftigt.
     
    Zwei von vier Studienbriefe habe ich schon durch im Modul "Grundlagen des Sozialrechts und der Berufsbildungsgesetze". Zusatzliteratur für die Klausur habe ich schon auf meinem Schreibtisch liegen... die vermutlich langweiligsten Bücher, die ich je bestellt habe. 🙈🙊
    Die arbeitsrechtlichen Themen sind mir zum Glück noch aus meiner Zeit im Betriebsrat ganz gut bekannt, und mit gesetzlicher Betreuung hat man ja auf Intensivstation recht häufig zu tun. Insofern knüpft der Stoff an mir bekannte Themen an.😉 
     
    Dass ich zur Zeit nicht in die Bibliothek kann, ist schwierig. Ich würde gern so langsam einige Themen für meine Bachelorarbeit recherchieren, um einen Einstieg zu finden. Oder mich überhaupt erst mal festlegen auf ein Thema. Aber auch das wird sich finden.
     
    Euch eine schöne Woche!
    Silberpfeil
  9. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Der Einfluss von Bergamo
     
    Als die Pandemie nach Deutschland kam, war meine erste Reaktion: die Politik hat das Gesundheitssystem an die Wand gefahren. Nun sollen sie sehen, wie sie klar kommen.
     
    Dann sah ich in den Nachrichten Bilder von einer italienischen Krankenschwester, die in auf einer Intensivstation in Bergamo von der Lage dort berichtete. Trotz des Vollschutzes konnte man ihr die physische und psychische Erschöpfung ansehen. Hinter ihr lagen die Patienten in Bauchlage, und es bimmelten alle möglichen Gerätschaften in verschiedensten Alarmtönen.
    Diese Bilder haben mich sehr mitgenommen, und mein Gehirn  ordnete sofort die Alarmtöne den jeweiligen Geräten zu und priorisierte sie. 10 Jahre Intensivstation prägen sich ein. Als ich das bemerkte, dachte ich, ich müsste mir nur Dienstkleidung anziehen und könnte sofort loslegen und helfen.
     
    Dann machte ich mir noch eine einfache Rechnung auf. Groben Schätzungen zufolge sollten ca. 1 bis 3% der Covid Patienten intensivpflichtig werden. Bei einer Durchseuchung von 70% der Bevölkerung (= 57.400.000) macht das 574.000 Intensivpatienten (= 1%). Kein Gesundheitssystem auf dieser Welt kann sich auf so etwas vorbereiten.
     
    Und da war mir klar, dass ich nicht einfach einen Monat im Homeoffice sitzen oder Überstunden abbummeln kann. Mein Mann und ich gehören zu keiner Risikogruppe, und natürlich war er einverstanden damit, dass ich mich einem Risiko aussetze. 
     
    Wobei ich mittlerweile finde, dass der Covid Bereich dieser Intensivstation vermutlich der sicherste Ort der Welt ist. 😁 Einkaufen ist viel gruseliger. 🤨
     
    Dass dieser Schritt dann zu all den im letzten Eintrag schon erwähnten Veränderungen geführt hat... muss ich irgendwie immer noch begreifen. 🙂
     
    Schade finde ich, dass das funktionierende Krisenmanagement in Deutschland scheinbar dazu geführt hat, dass die Menschen Covid 19 weniger ernst nehmen. Dass Leute an der Wissenschaft zweifeln, weil sie im Internet auf einer Aluhut-Seite etwas gegenteiliges gelesen haben. Dass sie Lockerungen fordern, weil sie in ihrem persönlichen Bereich eingeschränkt sind, und dabei die Schwächeren vergessen.
     
    Eins der schlimmsten Dinge an Corona hat meine beste Freundin, die ebenfalls als Krankenschwester in Hamburg arbeitet, wunderbar auf den Punkt gebracht: "Diese armen Leuten sterben schrecklich. Sie haben Schmerzen, kriegen keine Luft, und dürfen dann nicht mal zum Trost ihre Liebsten um sich haben. Sie müssen allein sterben."
     
    Und da ich mich ab jetzt wieder voll ins Studium stürze, endet hier mein Covid-Tagebuch.
     
    Bleibt alle gesund und passt auf Euch auf!
    Danke fürs Lesen!
    Silberpfeil
  10. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Wie aus dem Ende ein Anfang wird...
     
    Die letzte Woche war unglaublich turbulent und voller emotionaler Ereignisse.
    Das Krankenhaus hat eine große Stätte für Aus-, Fort- und Weiterbildung angegliedert, und dort war eine Stelle ausgeschrieben. Das kommt relativ selten vor, sind sie doch hier in der Region ein sehr attraktiver Arbeitgeber (öffentlicher Dienst, Entwicklungsmöglichkeiten, Reputation, etc.).
    Entsprechend habe ich mir keine großen Chancen ausgerechnet, da vermutlich eine Menge besser qualifizierte Mitbewerber am Start sein würden.
     
    Trotzdem wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, welches vergangenen Montag stattfand. Dort stellte sich heraus, dass ich einige Vorteile mitbringe. Denn die Stelle erfordert auch eine Bedarfsanalyse und im Anschluss eine Evaluation möglicher Fortbildungsthemen, und ich kenne das Haus, verschiedene Stationen und entsprechend viele Mitarbeiter.
    Eigentlich war nur eine halbe Stelle ausgeschrieben, mit der ich Fortbildungsveranstaltungen mit organisiere (von der Teilnehmerverwaltung bis hin zum selbst abhalten), und an der Erstellung des umfangreichen Fortbildungsprogramms mitwirke. Im Gespräch wurde mir außerdem die Idee eröffnet, eine weitere halbe Stelle an der Krankenpflegeschule zu bekommen. 🤩
    Mir kam das vor wie ein Hauptgewinn, und ich habe mich erst getraut zu freuen, als schon am Mittwoch morgen die Zusage kam. 💣🍀🥂
    Schon am 1.6. wird mein erster Arbeitstag sein!
     
    Mein Mann, der natürlich mit mir gefiebert hat, und ich haben das gestern kräftig gefeiert, und ich könnte noch das ganze Wochenende so weitermachen. 
     
    Einziger Wermutstropfen: meine Schüler! Ich habe vermutlich mehr von ihnen gelernt als sie von mir. Denn im Studium etwas über Unterricht zu lernen und selbst Unterrichtsprozesse zu gestalten, sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Das ist natürlich nicht immer glatt gelaufen...😉 ich erinnere mich an eine Situation, als ich meiner Klasse einen Arbeitsauftrag gegeben habe und sie dann alle ziemlich geknickt daran zu knabbern hatten, weil sie die Aufgabe nicht verstanden haben. Dabei lag das gar nicht an ihnen, sondern an meiner Aufgabenstellung. Ich hatte es viel zu kompliziert gemacht. 🤦‍♀️ Am Ende konnte ich die Situation aber so auflösen, dass zumindest keiner mit Frust nach Hause gehen musste und wir darüber lachen konnten.
    Auch meine Kollegen an der (alten) Schule werde ich sehr vermissen, denn auch von ihnen habe ich viel gelernt!
     
    "Zwischen" all diesen Ereignissen hatte ich meine letzen Nachtdienste auf der Intensivstation. Den Schlafmangel durch all die Termine, die der neue Job nach sich gezogen hat, konnte ich durch das ganze Adrenalin gut verkraften.😁
    Auch die Zeit auf Intensiv war für mich eine besondere Erfahrung. Ich bin damals mit viel Frust aus der Intensivpflege gegangen, aber dieser Frust hat mir immer nachgehangen, da die Intensivpflege doch eine Arbeit ist, die mir sehr am Herzen liegt.
    Nun ist der Frust weg und die Intensivpflege fühlt sich an wie meine Basis, zu der ich jederzeit zurückkehren kann, wenn Krisen egal welcher Art das Leben umschmeißen. 
     Aber durch den Abstand habe ich auch eine neue Perspektive eingenommen. Es sind nicht immer nur die anderen und die Umstände Schuld, wenn man unzufrieden ist. Ich habe mir damals viele Dinge zu sehr zu Herzen und Kritik gleich persönlich genommen. Und man muss auch nicht jedem gefallen und sollte sich auf die Meinung toxischer Menschen durchaus mal ein Ei pellen. 😉
    Ich hoffe, dass die derzeitigen (guten) Arbeitsbedingungen nicht nur eine Blase sind, die irgendwann verpufft wie die mediale Aufmerksamkeit. Dieser tolle Beruf hat Verbesserungen es so sehr verdient.
     
    Die Arbeit während der letzten Nächte war von typischen Aufgaben der Intensivpflege geprägt: beatmete Patienten, zum Teil in Bauchlage, Management der Medikamente, und der übliche Kreislauf im Covid-Bereich: einschleusen, schwitzen, ausschleusen, trinken, Toilette... 😁. Besonders am Haus ist die Forschung, und dort tun sich wirklich spannende Sachen.
    Während des ganzen Monats habe ich das Krisenmanagement des Hauses sehr bewundert, denn es wurde früh reagiert und viele innovative Dinge auf den Weg gebracht, die sich etabliert haben: z.B. völlige Trennung von Covid- und Non-Covid Bereichen, dafür wurden zum Teil bauliche Trennungen genutzt und ein "Außen-CT" eingerichtet; Testung aller Patienten; Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter, usw.
     
    Nun werde ich mich erst mal ein paar Tage erholen (und feiern 😎) und dann weitermachen mit dem Modul "Grundlagen des Sozailrechts und des Berufsbildungsgesetzes".
     
    Euch allen einen schönen Feiertag! Bis bald!
    Silberpfeil
     
  11. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Kontaktpersonen in der Berufsfachschule?
     
    Gerade als die Anzahl unserer Patienten im Covid Bereich stieg und die Erweiterung des Bereichs geplant wurde, beschloss die Bundesregierung die Lockerungen.
     
    In meiner Region sind nun auch ziemlich viele Altenheime von Corona Infektionen betroffen. Und ich frage mich mich mit ziemlich dollen Bauchschmerzen, wie sich die Landesschulbehörde eine staffelweise Wiederaufnahme des Unterrichts in einer Berufsfachschule für Pflege vorstellt. 🤦‍♀️
    Denn die Schüler, die dort arbeiten und mit Corona-positiven Bewohnern Kontakt haben , sind Kontaktpersonen. 
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Kontaktperson/Management.html
     
    Müssen die nicht vor- und nach dem Unterrichtsblock in Quarantäne? Laut dem empfohlenen Vorgehen für Kontaktpersonen der Kategorie 1 schon! Nur steht da nichts über Schüler einer Berufsfachschule... 
    Was ist, wenn ein Schüler Symptome im laufenden Block bekommt? Müssen dann alle in Quarantäne? Wer ist Schuld, wenn nach einem Schulblock die Fallzahlen in den Altenheimen sprunghaft ansteigt? Wollen wir es darauf ankommen lassen?
     
    Arbeitsbereiche in einem Pflegeheim sind nicht so einfach voneinander zu trennen wie auf einer Intensivstation. Denn die Bewohner wohnen und leben dort, sitzen im Essbereich oder bei Beschäftigungsangeboten beieinander. Manche sind kognitiv gar nicht in der Lage, sich an Beschränkungen zu halten... und die Pflegepersonen immer dazwischen. Menschen sind Gewohnheitstiere, und da ein Pflegeheim wie ein "Zuhause" für Menschen zu verstehen ist, ist dort im Normalfall auch keine so strikte Hygiene nötig wie beispielsweise auf einer Intensivstation. Denn die Menschen im Heim sind nicht akut krank. Das bedeutet, dass in Pflegeheimen eine viel größere Umgewöhnung bzw. Abkehr von der Routine nötig ist, was die strikten Hygienemaßnahmen, die für Corona nötig sind, zusätzlich erschwert.
     
    Wie das alles in einem Demenzbereich oder in einer Akutpsychiatrie  gehandhabt wird, ist erst richtig spannend. Man stelle sich Menschen mit solchen Erkrankungen vor, die bei manchen dazu führt, dass sie ihre Affekte nicht mehr kontrollieren können (und dann schreien, weinen, wütend werden, etc.), bei anderen wieder zur Enthemmung (Aggression, sexuelles Verhalten). Wenn man auf diese Bewohner in Akutphasen dann in Schutzausrüstung (Kittel, Haube, Mundschutz, Visier oder Brille) zugeht, wird die Pflegesituation sicher nicht einfacher.
     
    Und wenn man in die Autos der ambulanten Pflegedienste schaut, sieht man Kollegen mit einfachem Mundschutz ohne wirkliche Schutzfunktion.
     
    Da Sars-Cov2 so eine lange Inkubationszeit hat, ist doch nicht mehr nachzuvollziehen, wer sich wann infiziert und wo er sich angesteckt hat.
     
    All diese Einrichtungen schicken ihre Schüler in Pflegeschulen...  und diese Schüler sollen wir dann in eine Klasse setzen? Manche sind Kontaktpersonen, manche nicht, manche haben ein gutes Immunsystem, manche nicht, manche pflegen zuhause Angehörige... 😷
     
    Mich gruselt gar nicht mehr der Covid-Bereich der Intensivstation, auf der ich hochinfektiöses Sekret absauge und dabei in "Aerosol-Wolken" stehe. Denn dort arbeiten viele Leute, die sich wirklich Gedanken machen über jeden Schritt, viel forschen und Dinge verbessern wollen.
    Mich gruseln die Entscheidungen von Bürokraten, die vom Pflegealltag und der Lebenswelt der Patienten und Bewohner meilenweit entfernt sind.
     
    Ich hoffe sehr, dass wir den digitalen Unterricht an unserer Schule soweit ausbauen, dass es zumindest in der Krise eine Alternative sein kann.
    Denn das das möglich ist, zeigen ja die vielen Fernstudenten. Didaktisch gut aufbereitetes Material ist meiner Meinung nach viel besser als 08/15-Frontalunterricht, bei dem einen nach 10 Minuten eh keiner mehr zuhört.
     
    So werde ich mich jetzt dem Modul Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetzes widmen... und hoffe, dass das Material auch gut aufbereitet ist. 😁
    Und ich genieße mein freies Wochenende vor dem Nachtdienst nächste Woche.
     
    Passt auf Euch und auf andere auf! ❤️
    Silberpfeil
  12. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Der schmale Grat zwischen Hygiene und Panikmache
     
    Beim Einkaufen kommt ja mittlerweile Endzeitstimmung auf. Menschen tragen Handschuhe und Masken, und vor den Supermärkten sehe ich neuerdings Personal, das die Einkaufswagen desinfiziert. Das sieht so aus: einsprühen, abwischen, fertig.
    Das ist ja grundsätzlich keine schlechte Idee, nur frage ich mich, ob den Leuten je erzählt wurde, wann eigentlich genau der Vorgang der Desinfektion (also der Keimreduktion) passiert. 
    Die Reduktion der Keime passiert nicht während des Sprühens, und auch nicht während des Abwischens, sondern während des Einwirkens, bzw. während des Trocknens des Desinfektionsmittels. Dem aufmerksamen Beobachter (oder Leser) ist schon aufgefallen, dass Einwirken in meiner Aufzählung gar nicht vorkam. 😉
     
     Im Covid Bereich gibt es immer wieder Situationen, in denen man Regeln zur Hygiene neu überdenken und anwenden muss. Im Nachtdienst über Ostern musste beispielsweise ein Patient notfallfallmäßig in den OP, und ich musste eine kurze Schrecksekunde darüber nachdenken, durch welche Tür wir jetzt mit seinem Bett fahren dürfen, denn durch die Schleuse nach draußen dürfte er ja nicht, weil man dort seine kontaminierte Kleidung auszieht. 💁‍♀️
    Einwirkzeit von Desinfektionsmitteln kann man sehr gut über den Sekundenzeiger einer Wanduhr kontrollieren, denn irgendwoher muss man ja wissen, dass 30 Sekunden um sind. 
     
    Lustigerweise habe ich letztes Jahr im Herbst noch Infektionskrankheiten unterrichtet. Eingestiegen bin ich mit dem Unterschied zwischen Bakterien, Viren und Pilzen. Dann ging es weiter mit den Übertragungswegen, und ich weiß noch genau, dass ich gesagt habe, dass vermutlich bei nichts anderem so viele Mythen und Legenden existieren. 🙄 Menschen haben zum Teil skurrile Vorstellungen davon, wie sich Krankheiten übertragen.
    Außerdem hatte ich hatte einen kurzen Film, in dem die Darsteller geniest und gehustet haben, und kaum ein Schüler war nicht angeekelt.😁😷
    Dann ging es noch um den Ablauf von Infektionskrankheiten und natürlich die spezielle Pflege dazu sowie um die Hygienemaßnahmen.
    Und auch unter Fachleuten ist der Grat zwischen sinnvollen Hygienemaßnahmen und Panikmache oft schmal. Da muss man nur auf die Benutzung von Einmalhandschuhen schauen (ob im Krankenhaus oder im Supermarkt): über die Haut wird Corona sowieso nicht übertragen. Händewaschen reicht völlig aus.
     
    So schlecht habe ich mich bis jetzt scheinbar nicht geschlagen. Wir Mitarbeiter aus den Covid Bereichen dürfen uns ohne Symptome abstreichen lassen, und mein Abstrich war negativ. 🙂
    Die schlimmsten Blessuren, die ich bis jetzt davon getragen habe, sind einige Druckstellen im Gesicht durch die FFP3 Masken. Und meine Hände sind durch das häufige Waschen und Desinfizieren unglaublich trocken, trotz umfangreicher Cremes und Salben. Könnte deutlich schlimmer kommen... 😁
     
    Ansonsten bin ich sehr gespannt, was heute für Nachrichten kommen bezüglich der Lockerungen. Wenn die Schulen geschlossen bleiben, werde ich wohl auch im Mai noch auf Intensiv bleiben.
    Einerseits vermisse ich die Schüler und den Unterricht, andererseits fühle ich mich auf Intensiv pudelwohl. Im Juni schreibe ich allerdings eine Klausur, so dass ich meine Tätigkeit auf Intensiv in Teilzeit weiterführen würde.
     
    Ich bin sehr gespannt!
     
    Bleibt alle gesund! Bis bald!
    Silberpfeil
     
     
  13. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Eigentlich arbeite ich seit einem Jahr als Fachpraxislehrerin für Pflege und nur noch ein Wochenende pro Monat im Krankenhaus.
    Nach fast 10 Jahren Intensivstation habe ich mich Ende 2017 auf eine IMC (das ist eine Überwachungsstation, angesiedelt zwischen Intensiv- und Normalstation) versetzen lassen, da das mit meinem Fernstudium besser vereinbar war.
     
    Eigentlich sollte ich heute,1.04.2020, als Klassenlehrerin mit einem neuen Kurs in die generalistische Pflegeausbildung starten. Dafür haben wir an unserer Pflegeschule in den letzten Monaten ein schulinternes Curriculum entwickelt und die praktische Ausbildung organisiert. Beides umfasst viel mehr als die vorherigen Pflegeausbildungen, da die "Pflege von Menschen aller Altersstufen" sowohl in der Theorie als auch in den praktischen Einsätzen berücksichtigt werden muss.
     
    Und dann krempelte Corona unser aller Leben komplett um. Die Schule wurde bis auf weiteres geschlossen und wir Lehrkräfte sollten im Homeoffice arbeiten, Überstunden und Resturlaubstage abbauen.
    Das fiel mir sowieso schon schwer, denn besonders durch meine Zeit auf Intensivstation bin ich es gewöhnt, mittendrin zu sein. Zu meinen Überlegungen kamen dann noch diverse Pressemitteilungen und Erzählungen von ehemaligen Kollegen, dass Pflegekräfte, die bis dato nichts zu tun hatten mit Intensivpflege, auf Beatmungsgeräte eingewiesen und "geschult" wurden, um Covid-Patienten zu pflegen.
    Kollegen, die sich auskennen, sträuben sich an dieser Stelle die Haare. Natürlich will man vorbeugen, aber Intensivpatienten oder solche mit Lungenversagen haben hochkomplexe Krankheitsbilder, die man nicht einfach mit einer Einweisung in ein Gerät beobachten und pflegen kann.
    So kam ich zu meiner Entscheidung, an meiner Schule für vorerst einen Monat unbezahlten Urlaub zu nehmen.
     
    Und statt meinen neuen Ausbildungskurs zu starten, wird heute mein erster Tag auf  in Vollzeit auf meiner alten Intensivstation sein. Ich habe diese Tätigkeit so lange ausgeübt, dass ich trotz der Pause eine Hilfe sein kann.
     
    Abgesehen davon glaube ich, hoffe ich, dass diese Krise das Berufsbild Pflege verändern wird. Ob im positiven oder im negativen wird sich zeigen.
    Es wird für meine Tätigkeit als Fachpraxislehrerin unglaublich wichtig sein, diese Entwicklung mitzuverfolgen. 
    Vielleicht wird es ein Thema für meine Bachelorarbeit.
     
    Über all diese Themen schreibe ich in meinem Erfahrungsbericht  und freue mich wie immer sehr über Kommentare und Likes. 🙂☀️
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
    Edit: Ich bin nicht sicher, ob „Intensivtagebuch“ ein geschützter Begriff ist. Daher habe ich den Titel geändert und entschuldige mich ausdrücklich.
  14. Silberpfeil

    6.Semester
    Achtung, dieser Blogeintrag hat überhaupt gar nichts mit dem Corona Virus zu tun, sondern dient rein der Unterhaltung... sofern man mein Gemecker unterhaltsam findet.🤦‍♀️😈
     
    Ganz ehrlich... viele Aspekte und Blickwinkel des Gender - also der Geschlechtsidentität - habe ich erst im Studium gelernt. Ich bin Krankenschwester, und Menschen hatten vorher einen Penis, eine Vagina oder mehrere Geschlechtsorgane oder wurden mit dem falschen Geschlecht geboren. Dazu hatten sie entsprechende Verhaltensweisen oder auch nicht.
     
    Dass es Rollenkonflikte gibt oder mannigfaltige politische Benachteiligungen, war mir klar.
    Gesundheitsbezogene Unterschiede habe ich dann im Studium gelernt und finde das auch unglaublich interessant. Hierzu zählen zum Beispiel die höhere Sterberate männlicher Säuglinge, dass Männer öfter Herzkrankheiten haben als Frauen, dass das gesundheitsbezogene Verhalten von Männern anders ist als das von Frauen oder dass Männer anders medizinisch behandelt und beraten werden als Frauen.
     
    Was mich allerdings wirklich verrückt macht, ist dieser Wahnsinn über das sogenannte gendern von Texten.
    Ich versuche gerade, die Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement zu gendern. So wurde schon aus "Mitarbeitergespräche" - "Personalgespräche" (es gab eine längere Denkpause zum Thema, ob das das gleiche meint). 🙄
     
    Die genderkorrekte Form von "Mitarbeiter" müsste ja eigentlich "Mitarbeitende" sein. Und von Arbeitnehmer? Arbeitnehmende? 🙄Und ist Führungskraft genderkorrekt?
     
    Als ich dann das Mutterschutzgesetz zitiert habe, war ich bei der Frage, ob es korrekt ist, wenn da steht: "Eine Frau...". Müsste es nicht heißen "ein Mensch"? 😴😁
     
    Ich verstehe einfach nicht, wie so eine Erbsenzählerei zur Gleichstellung beitragen soll. Mir geht es einfach nur auf den Keks!
     
    Entschuldigung fürs Meckern.❤️ Ich gehe jetzt ein paar Kilometer laufen. 
     
    Bleibt alle gesund!
    Silberpfeil
  15. Silberpfeil
    Auch meinen Alltag hat Corona einmal kräftig durchgerüttelt. Meine Schule wurde bis vorerst 18.04. geschlossen, und es gibt eine Regelung meines Arbeitgebers bezüglich Überstundenabbau, Urlaub und Homeoffice.
     
    Ich bin also mit meinen Unterrichtsmaterialien ins Homeoffice gezogen... und sah mich meinem Endgegner gegenüber. Natürlich habe ich schon oft in meinem Büro gearbeitet und bin hier meistens sogar produktiver als in unserem 3`er Büro in der Schule. Außerdem wohnen wir auf dem Land und können kilometerweit spazieren oder in den Garten gehen, ohne einem Menschen zu begegnen.
     
    Aber hier zu sitzen und zu warten, bis die Krise vorüber zieht, während ich eigentlich aktiv etwas tun könnte... das ist der eigentliche Endgegner. Und da ich ja immer noch ein Wochenende pro Monat am großen Klinikum in der Nähe arbeite, habe ich nach einigen Überlegungen dort angerufen.
    Nun werde ich im April unbezahlten Urlaub in der Schule nehmen und Vollzeit auf Intensivstation arbeiten. 👩‍⚕️
     
    Bis dahin arbeite ich an meiner Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement. Bevor die Unibibliothek geschlossen wurde, habe ich mir noch Literatur geholt und komme gut voran. Ich habe ca. die Hälfte geschafft.
    Es ist die letze Hausarbeit vor der Bachelor Thesis, und ich will sie so schnell wie möglich vom Tisch haben, um den Kopf für die Themenfindung frei zu haben.☀️
     
    Mal sehen, ob ich im April schon anfangen kann mit dem Modul "Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetzes". Die Klausur steht Mitte Juni an.
    Zur Zeit ist es an der HFH möglich, einige Klausuren online zu schreiben. Mich betrifft das aktuell noch nicht, aber ich bin sehr gespannt, ob sich das etabliert. Man kann wohl die Klausurfragen in einem bestimmten Zeitfenster online bearbeiten. Ich werde berichten, wenn ich mehr weiß.
     
    Passt alle auf Euch auf!
    Silberpfeil
  16. Silberpfeil
    Nachdem ich im Januar Influenza-bedingt nicht viel geschafft habe für das Studium, hatte ich gestern einen sehr produktiven Tag. Für das letzte Hausarbeitsmodul hatte ich nicht nur einen Geistesblitz für ein Thema, sondern ich konnte auch gleich noch eine vorläufige Gliederung erarbeiten und mir eine Dateivorlage in Word erstellen (ohne Word zu töten 😉😉😁 ) 
     
    Die Hausarbeiten sind meiner Meinung nach der größte Zeitfresser des Studiums und nicht zu unterschätzen. Im nachhinein bin ich sehr froh, dass ich keine einzige aufgeschoben habe. Der Reiz ist groß, denn meldet man sich zu Beginn des Semesters zur Hausarbeit an, liegt der Abgabetermin noch sechs Monate entfernt.
    In diesen sechs Monaten hat man aber noch andere Prüfungsleistungen zu erbringen, die Studienbriefe für das Modul zu lesen, ein Thema zu finden, Literaturrecherche zu betreiben, und dann kommt noch die "Kleinigkeit" des Schreibens selbst.
     
    Bei mir sah das so aus:
    * 2. Semester, Modul Pädagogische Psychologie: als Thema hatte ich mir die Förderung von Leistungsmotivation ausgesucht.
    Da dieses die erste Hausarbeit war, kam an Aufwand hier noch einiges oben drauf: sich mit Formalien und dem Schreibvorgang einer Hausarbeit auseinandersetzen, Beschaffung von Literatur - ich habe hier die örtliche Unibibliothek entdeckt. Dieses war eine der wichtigsten Entdeckungen des Studiums, aber aufgrund der Entfernung, Parkplatzsituation und Größe auch echter Aufwand. ( ein Besuch dort inklusive Fahrt und Recherche dauert locker drei Stunden)
    Für alle, die berufsbegleitend ein Erststudium ableisten, ist das nicht mal eben in einer halben Stunde gemacht.
     
    * 3. Semester, Modul Berufliche Identität und professionelles Handeln in Pflegeberufen: ich muss es leider so lapidar schreiben: in meiner Hausarbeit ging es um irgendwas mit Pflege. Die Klausurmodule in dem Semester (Soziologie und Empirische Methoden) haben mich zeitlich so eingespannt, dass ich danach so wenig Zeit für das Modul hatte, auf das ich mich eigentlich gefreut habe. Also habe ich schnell recherchiert, schnell geschrieben und leider auch schnell wieder vergessen. Es gab hier auch keine Note, sondern "bestanden".
     
    * 4: Semester, Modul Fachdidaktik Sozialkunde: eigentlich super interessant und praxisrelevant, geht es doch hier um die Feinheiten politischer Bildung. Hier habe ich von allen Hausarbeiten den größten Aufwand betrieben und einen Unterrichtsentwurf zum Thema "Pro & Kontra Pflegekammer Niedersachsen" geschrieben. Insgesamt hat das geschlagene drei Monate gedauert, in denen ich in Italien am Strand Fachbücher gelesen und zuhause bei 30° Celsius am Schreibtisch geschwitzt habe. Note: 1,7. Ein bisschen wurmt mich das immer noch.
     
    * 5. Semester, und hier wurde es wirklich knapp, denn es waren gleich zwei Hausarbeiten zu schreiben, zusätzlich zu zwei Klausuren und zwei Lehrproben. Zum einen musste zu einer Lehrprobe nach Wahl eine Analyse geschrieben werden (hat der Unterricht so geklappt wie im Entwurf geplant), und im Modul "Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege" steht ebenfalls eine Hausarbeit an. Diese Studienbriefe waren thematisch sehr offen, so dass man auch hier als Thema "irgendwas mit Pflege" wählen kann. Ich hatte mich für das Thema "Smalltalk in der Pflege" entschieden, um daraus perspektivisch einen Thementag in der Schule zu machen. So hatte dieses leider sehr schwammige Modul, dessen Mehrwert mir anfangs nicht klar war, für mich doch noch ein gutes Ergebnis. (Auch wenn ich die Note noch nicht habe, aber ich habe etwas gelernt.)
     
    Ich kann nur jedem ans Herz legen, nach Möglichkeit keine Hausarbeit aufzuschieben. Denn am Aufwand des 5. Semesters kann man gut sehen, dass es im Prinzip nicht möglich ist, "nebenbei" eine aufgeschobene Hausarbeit nachzuholen.
     
    So starte ich nun fristgemäß im 
    * 6. Semster mit der Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement. Das Thema muss noch genehmigt werden. Diese möchte ich so schnell wie möglich fertig haben, denn im Juni folgt die letzte Klausur. Mein Plan ist, nach dem Urlaub dann mit der Bachelorthesis loszulegen.
     
    Meiner Meinung nach ist die "Ausbeute" von 7 CP (die ja auch einen zeitlichen Umfang darstellen) für die Hausarbeitsmodule viel zu mager. Ich hätte mir außerdem zu Beginn des Studiums ein Seminar gewünscht, in dem es um das Erstellen von Hausarbeiten, Literaturrecherche und Themenfindung geht. Denn eigentlich haben Hausarbeiten einen großen Lerneffekt, da man sich mit einem Thema auseinandersetzen kann, für das man sich besonders interessiert. So habe ich viel darüber gelernt, meine Frustrationstoleranz zu erhöhen. 🙄 
     
    Auch bei mir hatte sich im letzten Monat eine gewisse Studienmüdigkeit breit gemacht. Es mag daran liegen, dass es nicht viel pädagogische Inhalte zu bearbeiten gab. Die Hausarbeit in den Startlöchern gibt mir wieder Auftrieb.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
     
  17. Silberpfeil
    Nein, ich überlege mir keine neuen beruflichen Perspektiven 😉, sondern wurde von selbiger lahm gelegt.  😰 Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in meinem Leben so hohes Fieber hatte. Leider ist auch mein IT-Mann nicht davon verschont geblieben. Unser Husten klingt teilweise so heftig, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Hunde aus der Nachbarschaft antworten würden. 😐
     
    Insofern lag das Studium die letzen 10 Tage brach. Die Hausarbeit müsste ich noch mal Korrektur lesen und noch ein Zitat einfügen, und die Studienbriefe für das Modul Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess sollte ich auch langsam weiterlesen. Dafür steht eine Komplexe Übung im Februar an. Aber beides ist zu schaffen.
     
    Außerdem steht im Februar eine Komplexe Übung in Wissenschaftlichem Arbeiten an. Bis dahin soll man sich bereits Gedanken gemacht haben über das Thema seiner Bachelorarbeit.
    Eine grobe Richtung weiß ich schon länger. Sobald ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann, werde ich Literaturrecherche betreiben.
    Außerdem versuche ich, mich deshalb nicht allzu verrückt zu machen, sondern es wie eine größere Hausarbeit zu behandeln.
     
    Die Erfahrung mit den Hausarbeiten hat mir zwei Erkenntnisse gebracht: 
    1. Perfektionismus blockiert nur. Schraubt man seine Ansprüche runter, kommt man besser in einen Flow.
    2. Perfektionismus blockiert nur.
    😁
     
    Und ehrlich gesagt freue ich mich einfach auf das Fertig werden, denn es ist doch ganz schön viel Plackerei.
     
    Bleibt alle gesund!
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  18. Silberpfeil
    Wenn`s einmal läuft, dann läuft es... das passt sowohl zur Hausarbeit, als auch für das Jahr 2019.
     
    Da mein Mann krank geworden ist (Erkältung), hatte ich Zeit, mich um die Hausarbeit zu kümmern. Nachdem mich das Thema Gefühlsarbeit leider nur noch frustriert hat, habe ich noch mal alles auf Null gestellt, mir ein neues Thema gesucht (Smalltalk als Pflegeintervention) und bin nach der Absprache mit dem Modulverantwortlichen, die erfreulich schnell ging, neu gestartet. Und auf einmal lief es... ich habe in der Unibibliothek viel Literatur gefunden und bin schon zur Hälfte fertig. Sogar formatiert habe ich schon, ganz ohne etwas kaputt hauen zu müssen. 😁😉
    Die Hausarbeit schließt dann das letzte Modul des 5. Semesters, so dass sich ein Rückblick auf 2019 anbietet.
     
    Studium: 4. und 5. Semester
    In den Klausurmodulen habe ich nun schon Routine. Ich weiß ziemlich genau, wie ich mir die Studienbriefe zeitlich einteilen muss, damit ich zum Termin startklar bin. Die Lernmethoden habe ich jedoch nach Bedarf variiert: mal gab es Online-Lernkarten, die aber eher Zusammenfassungen der Kapitel enthielten, mal real-life-Papp-Karten 😉, mal Mindmaps, je nachUmfang des Stoffs. Drei Klausuren habe ich geschrieben, das letzte Ergebnis steht noch aus.
     
    In beiden Semestern zusammen habe ich 3 Hausarbeiten geschrieben, bzw. stelle die 3. gerade fertig. Da bin ich zwiegespalten: Einerseits machen mir gerade die Hausarbeiten riesig viel Spaß, und der Nutzen ist groß. Ich versuche, Themen zu wählen, die auch relevant für den Unterricht sein können, und für mich selbst hat es viel größeren Mehrwert, mich intensiv mit einem Thema zu befassen, als für eine Klausur zu lernen.
    Andererseits ist die Themenfindung jedes Mal wieder ein Krampf. Die HFH sollte hier ein Tutorial anbieten, denn ich bin nicht die Einzige mit diesem Problem. Im Prinzip bekommt man die Anweisung: Schreib eine Hausarbeit, such Dir selbst ein Thema. Und dann steht man da wie ein Fahranfänger vor einem Porsche und weiß nicht mal, wie man die Tür auf bekommt.
     
    Es gab pro Semester jeweils eine Komplexe Übung. Thematisch spannend waren beide, aber die Dozenten hätten unterschiedlicher nicht sein können. Beide KÜ`s haben mir inhaltlich trotzdem viel gebracht, und ich nutze das häufig im Unterricht. Das beste war aber, meine Kommilitonen mal wieder zu treffen, denn es wird nicht mehr viele Gelegenheiten geben. Und leider wohnen wir sehr weit auseinander.
     
    Das wohl größte Thema des Studiums stand im 5. Semester an: das Hauptpraktikum und die Lehrproben. Unfassbar, dass das vorbei ist. Es fühlt sich auch schon an, als wäre es richtig lange her. Dabei war es mal für mich eine der größten Hürden des Studiums.
    Es hat mir persönlich viel gebracht und mich verändert, das geschafft zu haben. Heute denke ich bei vielen Sachen: "nicht halb so schlimm wie eine Lehrprobe." 😁 Ich habe gelernt, meinen eigenen Fähigkeiten mehr zu vertrauen, und dass kaum eine Hürde zu groß ist, dass man sie nicht mit Willen und Vorbereitung schaffen könnte. Von dem Gefühl danach, es geschafft zu haben, zehre ich immer noch.
     
    Insgesamt muss ich sagen, dass ich mehr Lernkompetenzen dazu gewonnen habe. Ich kann mich noch besser organisieren, Frust besser überwinden, und dem Perfektionismus habe ich auch abgeschworen mittlerweile. 
     
    Job:
    Das Jahr 2019 startete mit einem Jobangebot meiner Schule, an der ich als Dozentin freiberuflich unterrichtete. Der komplette Wechsel vollzog sich dann zum 1.5., im Krankenhaus bin ich seitdem noch zwei mal im Monat.
    Mit dem Jobwechsel veränderte sich auch mein Alltag grundlegend. Kein Schichtdienst mehr, bis auf eins im Monat keine Wochenenden und keine Feiertage. Dadurch wurde mein Leben nicht nur viel planbarer, sondern ich fühle mich nicht mehr fremdbestimmt und entdecke völlig neue Dinge. Zum Beispiel, dass ich eigentlich ein Frühaufsteher bin. 🙈 So etwas geht einfach verloren, wenn man drei Schichten arbeitet.
    Die Arbeit an der Schule ist einfach großartig. Dazu gehört natürlich der Unterricht, aber auch die Begleitung der praktischen Ausbildung. Dazu besuchen wir jeden Schüler ein mal pro Praxisblock auf Station, und da ich nun  mal ein Praktiker bin, genieße ich das sehr.
    Ich habe schon sehr viele Unterrichtsthemen neu erschlossen. Dabei hilft mir meine 11 jährige Berufserfahrung sehr weiter, so dass ich oft fachlich nicht viel recherchieren muss. Ich muss mir dann überlegen, wie ich die Themen didaktisch so aufbereite, dass die Schüler einen möglichst guten Zugang haben. Dabei habe ich zum Glück viel Hilfe von meinen Kollegen.
    Scheint aber so schlecht nicht zu laufen.😁Ich mag einfach die Schüler und fühle mich mit ihnen wie "unter Kollegen".
    Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass mir die Arbeit auf Station so fehlen könnte. Ich war selbst am meisten überrascht, aber es ist ein super Gefühl, einmal im Monat die blauen Funktionsklamotten anzuziehen und Krankenpflegerin zu sein!
     
    Privates:
     Das allerbeste 2019: Ich habe meinen IT-Mann geheiratet! ❤️ Ohne seinen Support in jeder Lebenslage wäre ich nie so weit gekommen! Unsere Hochzeit fand bei traumhaftem Wetter in unserem Garten statt, und danach ging es in die Flitterwochen nach Italien.
     
    Zusammen haben wir im Februar angefangen, die müden Knochen mit Lauftraining in Schwung zu bringen. Ziel war, bis Herbst 10km zu laufen, gestartet sind wir bei 2km. Die 10km haben wir allerdings schon im Juni geknackt. 😀 Seit September gehe ich wetterbedingt ins Fitnessstudio und habe meine Begeisterung fürs Krafttraining entdeckt. 💪 Dank meiner neuen Arbeitszeiten kann ich vor der Arbeit in die Muckibude gehen. Das klappt drei mal die Woche.
    Außerdem waren wir 2019 auf ziemlich vielen tollen Konzerten, von Hip Hop bis Geknüppel (was eher mein Zuhause ist 😉).
     
    Vor allem: Niemand von meinen Lieben ist 2019 krank geworden, und wir mussten zu keiner Beerdigung gehen! Wir hatten durchaus schon andere Jahre, deshalb bin ich dafür besonders dankbar! 
    Und für meine eigene Gesundheit und für die meines Mannes, die es uns erlaubt, 70 Stunden pro Woche zu arbeiten / zu studieren, Sport zu treiben, und trotzdem noch genug Energie zu haben, um auf Konzerte zu gehen!
     
    Denn das fühlt sich nicht an wie eine Last, sondern wie ein Privileg! ❤️
    Und das ist auch das Einzige, was ich mir für 2020 wünsche!
     
    Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Silberpfeil!

  19. Silberpfeil
    Pünktlich zu Weihnachten hat der Postbote die Studienbriefe für das 6. Semester gebracht. Das schöne am Bloggen ist, dass man so unglaubliche Dinge dann auch mal ausgeschrieben sieht. 6. Semester! 🙊🙉
     
    Die Module sind:
    - Betriebliches Bildungsmanagement, Studienleistung ist eine Hausarbeit.
    Die Studienbriefe sind mit "Einführung in die Personalentwicklung", "Methoden und Instrumente der Personalentwicklung", "Bildungsökonomie und Bildungscontrolling" und "Berufsausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich" betitelt.
     
    - Didaktische Nachbereitung der Lehrproben, Studienleistung ist eine Komplexe Übung. Es gibt einen Studienbrief, der eine Handreichung (vermutlich zur KÜ) beinhaltet.
     
    - Grundlagen des Sozialrechts und des Berufsbildungsgesetztes, Studienleistung ist hier eine Klausur.
    Die Studienbriefe befassen sich mit "Rechtliche Grundlagen der Berufsbildung und Berufsausübung", "Weiterbildungsgesetzen", "Arbeitsrecht und Sozialgesetzgebung" und "Rechte von Bevölkerungsgruppen in besonderer Lebenslage".
     
    - Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess, Studienleistung ist auch hier eine Komplexe Übung.
    Die Studienbriefe heißen "Alter", "Gender", "Migration", "Menschen mit Behinderungen" und "Jugendliche".
     
    Es sind aber noch nicht alle Studienbriefe fertig, so dass noch ein letztes letztes Päckchen kommen wird. 😉
     
    Obwohl ich noch zwei Hausarbeiten vor mir habe, habe ich schon eine Idee, in welche Richtung ich mit der Bachelor Thesis gehen möchte. Die Unibibliothek hat ein ganzes Regal voller nützlicher Literatur zu dem Thema.
     
    Da drängen sich leider schon jetzt die Überlegungen zum nachfolgenden Master auf, auch wenn ich noch gar nicht fertig bin.  Trotzdem weiß ich schon, dass ich gern einen forschungsorientierten Master studieren möchte, weil Berufsbildungsforschung mich einfach unglaublich interessiert.
    Für die Tätigkeit an der Schule ist es im Prinzip egal, welche Richtung der Master verfolgt. Pädagogische CP`s habe ich im Bachelor schon genug gesammelt.Und ich habe beschlossen, wenn ich schon den Aufwand eines Master Studiums in Kauf nehme, dann ist die wichtigste Voraussetzung, dass es mich interessiert - nicht dass er mir einfach "nur" beruflich nützt. Denn was mich im Bachelor am weitesten voran gebracht und meine Motivation bei Laune gehalten hat, war immer das Interesse an den Inhalten.
    Mein Mann unterstützt mich auch bei diesem Vorhaben. Ohne Support wäre das alles auch gar nicht möglich.
     
    Nun stellt sich natürlich die Frage, an welcher Hochschule ich den Master in Angriff nehmen werde. Es gibt verschiedene Optionen im Fernstudium, die aber alle ganz schön teuer sind. Der Studiengang Pädagogische Praxisforschung an der Alanus Hochschule hat mich ziemlich begeistert und ist auch mehr oder weniger gerade noch erschwinglich. Leider hat er aber ziemlich viele Präsenzzeiten, und die Hochschule ist weit weg von mir (ca. 400km). Und da ich für die Studiengebühren noch einen Nebenjob zu meinem Vollzeitjob brauche, um über die Runden zu kommen, ist es schon kaum noch realisierbar.
    Und ehrlich gesagt widerstrebt es mir, noch einmal 10 bis 15.000 in einen Master zu investieren, besonders bei dem Mangel an Fachkräften an Berufsschulen.
     
    Und dann gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, an einer Präsenzuni zu studieren. Einen Studiengang habe ich gefunden, der sogar in Teilzeit angeboten wird.
    Die Frage, die sich mir stellt, ist ob es nicht sogar vorteilhafter ist, gerade einen forschungsorientierten Master an einer Präsenzuni zu studieren.
     
    Letzen Endes wird es sich vermutlich dadurch entscheiden, ob ich einen Studienplatz an einer Präsenzuni bekomme.
     
    All das wird sich 2020 zeigen, wenn es denn so sein soll.
     
    Abgesehen vom Studium und dem Jobwechsel habe ich es 2019 geschafft, ziemlich regelmäßig Sport zu treiben und mir wieder eine ganz passable Form anzutrainieren.
    Das will ich 2020 auch auf keinen Fall vernachlässigen, eher noch optimieren.
     
    Ich bin kein großer Weihnachtsfan, aber zur Zeit habe ich meinen ersten Weihnachtsurlaub seit 19 Jahren. Den genieße ich sehr mit meinem Mann. Wir müssen beide erst wieder im neuen Jahr arbeiten. Ich wälze zwar Literatur für meine Hausarbeit, aber für meinen neuen Roman mit meiner liebsten Romanheldin Lisbeth Salander ist auch Zeit. 😊
     
    Euch allen schöne, stressfreie Tage. 
    And don`t forget to Rock`n Roll! 🤘
     
    Silberpfeil
     
  20. Silberpfeil

    5.Semester
    Diesen Blogeintrag schreibe ich eigentlich nur, um diese zwei Wörter im Titel schwarz auf weiß zu sehen. 😁
     
    Was hat mich dieses Hauptpraktikum schon vor Beginn des Studiums gedanklich beschäftigt: Wie soll das gehen neben einer Vollzeitbeschäftigung? Was erwartet mich da überhaupt? Wie finde ich einen Platz dafür? Was ist, wenn ich während des Praktikums feststelle, dass Unterricht doch nichts für mich ist?
     
    Fragen über Fragen, und dann war es mein Mann, mein IT- Boy, der dann die schlauen Sätze sagte: "Fang doch erst mal an. Wenn Du es bis dahin schaffst, findet sich ein Weg."
     
    Und genau so war es dann ja auch. Wenn man sich erst mal auf den Weg gemacht hat und auch nicht mehr zurück will, dann findet man Möglichkeiten. Einfach "machen" ist manchmal besser, als immer nur über "hätte/könnte/würde" zu grübeln. 
     
    Nun hat meine Schule die Praktikumsbescheinigung ausgefüllt, die Lehrproben sind gelaufen, und der Betreuer meiner Lehrproben hat mir die Rückmeldung gegeben, dass die Didaktische Analyse zu einer der Lehrproben bestanden ist. Und damit ist dieser große Brocken "Hauptpraktikum" tatsächlich abgeschlossen.💪🤘
     
    Wenn alles weiter so läuft, bin ich Ende nächsten Jahres fertig. 🙈
     
    So langsam wird es Zeit, sich über einen anschließenden Master Gedanken zu machen. 🙊🙉.. schrieb die mittelmäßige Realschülerin. 😀
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
  21. Silberpfeil

    5.Semester
    Nach der Hausarbeit ist vor der Hausarbeit. Zu einer der Lehrprobe muss eine Hausarbeit in Form einer didaktischen Analyse erstellt werden. Diese ist nun so weit fertig, bis auf noch einmal Korrektur lesen.
    Ich hatte die Hausarbeit nach der Lehrprobe verschoben, da im September erst mal die Klausur in Schulrecht und Schulorganisation anstand.
     
    Die Klausur habe ich mit einer 2,3 überstanden, was sehr überraschend ist, da ich bei einigen Fragen wirklich raten musste (und scheinbar lag ich richtig). Das lag nicht an mangelnder Vorbereitung, und umso mehr hat mich das geärgert. Einige Fragen waren so unverständlich gestellt, dass mir gar nicht klar war, wie ich antworten soll.
    Und nach dem Bundesdatenschutzgesetz zu fragen anstatt nach der DSGVO, fand ich auch nicht besonders fair.
    Aber okay, auch hier kommt ein Haken dran.
     
    Damit beläuft sich mein Punktekonto (nicht das in Flensburg) 😀 auf 96 ECTS. Wenn ich die Hausarbeit abgegeben habe und sie bestanden ist, kommen für die Schulpraktischen Studien (denn die bestehen aus dem Hauptpraktikum, den zwei Lehrproben und der Hausarbeit) 32  ECTS dazu... endlich dreistellig. 🤘
     
    Aber vorbei ist das 5. Semester damit noch lange nicht. Ich bin "nebenbei" mitten in der Vorbereitung für die nächste Klausur im Dezember, Gesundheits- und Sozialpolitik. Durchaus ein spannendes Modul, aber laaaange Studienbriefe und viel Stoff, auf dem man im Kopf "herumkauen" muss, um ihn zu verstehen.
     
    Dazu kommt das Modul "Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege". Hier geht es um verschiedene Anspekte aus der Pflegewissenschaft. Durchaus sehr spannend, aber ich habe mich schwer getan mit einem Hausarbeitsthema. Mir war nicht klar, was ich denn in diesem Modul eigentlich lernen soll... bzw. wo der Mehrwert für mich als Person und als Lehrkraft ist (Achtung: --> dieser Satz besiegelt meine pädagogische Sozialisation 😁😉 ).
     
    Mit dieser eher ungewöhnlichen Frage habe ich mich an die Studienfachberatung gewandt und tatsächlich so eine produktive Antwort darauf bekommen, dass ich die Inhalte besser greifen konnte und mir zumindest schon ein grobes Thema für die Hausarbeit eingefallen ist. Dieses muss ich allerdings noch mit der Modulverantwortlichen abklären.
    Ich kann jedem nur empfehlen, die Studienfachberatung in Anspruch zu nehmen!
     
    Donnerstag ist in Niedersachsen Feiertag, und Freitag habe ich einen Brückentag. Den werde ich dann wohl zumindest teilweise in der Unibibliothek verbringen. Aber der Garten will auch winterfest werden, und das macht er leider nicht allein.
     
    So langsam ist ja ein Ende in Sicht, denn ein Jahr ist so schnell vorbei!
     
    Euch allen eine schöne Woche!
    Silberpfeil
     
     
     
     
  22. Silberpfeil

    5.Semester
    Zugegeben, der Titel des Studienbriefs lässt das nicht gerade vermuten.
     
    Gesundheits- und Sozialpolitik klingt erst mal ziemlich trocken. Also habe ich es mir in einem schönen Café gemütlich gemacht und erst mal eine halbe Stunde mit dem Handy prokrastiniert, bevor ich mich eingelesen habe.
     
    Von der Sozialpolitik der Weimarer Republik ging es zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt... und wie die Öffentliche Gesundheitspflege zum Instrument der Rassenhygiene wurde. Ich dachte eigentlich, während meiner Schulzeit hätte ich genug über die NS-Zeit gelernt, und gerade merke ich, wie kurzsichtig das war.
    Abgesehen davon, wie fatal die Auswirkungen auf die Öffentliche Gesundheitspflege in Deutschland sind. 
     
    Nach der seeeehr trockenen Datenschutzgrundverordnung in Schulrecht und Schulorganisation ist das eine gute Abwechslung.
    Hoffentlich bleibt es so spannend, denn 5 Studienbriefe á 70 bis 80 Seiten Klausur- tauglich zu lernen, kann sonst schwierig werden.
     
    Viele Grüße 
    Silberpfeil
  23. Silberpfeil

    5.Semester
    Nun bin ich ja bis jetzt durchaus begeisterungsfähig gewesen für sämtliche Inhalte des Studiums. Das liegt daran, dass ich der Meinung bin, dass man auch ein Stück weit selbst verantwortlich ist für das, was man am Ende aus einem Modul mitnimmt.
     
    Schulrecht und Schulorganisation (SRT) hat mich aber auf eine sehr harte Probe gestellt. Verwaltungsaufgaben und als Krönung die Datenschutzgrundverordnung und das Urheberrecht... das war kein Spaß.
     
    Der September war ja mit den beiden Lehrproben sowieso happig. Die Studienbriefe für SRT hatte ich vorher durchgearbeitet und die letzten zwei Wochen zum Lernen genutzt. Und nun bin ich nicht mal sicher, ob es gereicht hat. 
    Ich weiß, dass Fragen stellen nicht einfach ist, und tüftele da selbst immer dran. Aber die Klausurfragen waren wirklich zum Teil so gruselig gestellt, dass ich nicht wusste, was denn eigentlich Gegenstand der Frage ist. Beispiel:
    “Begründen Sie das Vorliegen eines sonderpädagogischen Förderbedarfs.“
    Wie soll man denn ein Vorliegen begründen? 

    Nun ja. Zum Glück hatte ich schon im Mai Konzertkarten bestellt, um diesen straffen Monat mit etwas Schönem abzuschließen. Und wenn die Musik dann laut genug ist, sind solche Fragen schnell vergessen. 😎🤘🏻
    Heute gibt es Wellness Programm mit Sport, Krimi lesen und Zuhause sein. Ab nächste Woche werden die beiden anstehenden Hausarbeiten in Angriff genommen.
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil


  24. Silberpfeil

    5.Semester
    Ich freue mich wie ein Schnitzel, weil ich auch die 2. Lehrprobe bestanden habe. Sie lief ziemlich gut, und das lag zu einem großen Teil an meiner Klasse. Sie haben eine Gruppenarbeit und -präsentation so phantastisch ausgeführt, dass auch meine beiden Prüfer begeistert waren.
    Ich hatte eine kleine PowerPoint Präsentation mit einem Film vorbereitet. Anhand des Films sollten die Gruppen verschiedene Pflegeinterventionsmöglichkeiten erarbeiten. Der Film diente dabei als Fallbeispiel, und die Klasse hat sich mit großer Begeisterung in die Aufgabe gestürzt.
     
    Was mir dabei ganz gut gelungen ist, war die Einteilung der Gruppen und die Passung der Aufgaben. Da ich die Klasse und ihre Stärken gut kenne, konnte ich die Einteilung entsprechend vornehmen.
    Meine zeitliche Planung war dieses Mal deutlich besser als vorher, was aber trotzdem mehr oder weniger Glückssache war. 😆 
     
    Und natürlich gab es mit der Technik (Beamer, Laptop, Boxen usw) den einen oder andere Fallstrick, aber 11 Jahre Intensivstation haben da ihre Spuren bei mir hinterlassen (so lange die Fehlfunktion nicht lebensbedrohlich ist, ist es auch nicht schlimm. 😉 )
     
    Nun schreibe ich noch eine Reflexion zu der Lehrprobe, und das werde ich so schnell wie möglich machen. Noch sind die Erlebnisse frisch im Gedächtnis und ich will das vom Tisch haben. Und ehrlich gesagt ist das auch der Teil, der Spaß macht, denn die Lehrproben selbst waren mit ziemlich viel Stress verbunden. Es ist eben doch eine Prüfungssituation.
     
    Next Stop: Klausur in Schulrecht und Schulorganisation Ende September. Im 5. Semester kommt keine Langeweile auf.
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  25. Silberpfeil

    5.Semester
    Es fühlt sich echt gut an, das zu schreiben: Die erste von zwei Lehrproben ist gelaufen, und ich habe sie bestanden! 👸 🤘 Der Weg dahin war allerdings mit  viel Arbeit verbunden.
     
    Lehrprobe bedeutet, dass jemand von der HFH mit bestimmten Voraussetzungen und meine Mentorin an meinem Arbeitsplatz an einem 90-minütigen Unterricht teilnimmt. Für diesen Unterricht muss man im Voraus eine Planung abgeben, die in etwa beinhaltet: Gruppe, Vorkenntnisse, Bedeutung für die Schüler in Gegenwart und Zukunft, Lernziele, eingesetzte Methoden und ein Unterrichtsverlaufsplan. 😓 Die Klasse und das Thema darf man frei wählen.
    Nun könnte man meinen, dass jemand, der mittlerweile jeden Tag unterrichtet und im Thema voll drin ist, dass mal eben schnell runter tippt.
    In der Realität ist es so, dass ich mir durchaus über all diese Punkte Gedanken mache, wenn ich Unterricht plane. Aber für so eine Prüfungssituation soll es um einiges detaillierter und präziser sein.
     
    Unterricht hat aber die Eigenschaft, nur bedingt planbar zu sein. Zumindest ist das bei mir so. 😀 Ich lasse mich gern auf das ein, was von den Schülern kommt. Ich versuche dabei immer, einen roten Faden zu behalten, aber eine zeitliche Planung ist trotzdem eine meiner größten Schwierigkeiten. Genau vorauszusehen, wie lange eine bestimmte Sequenz dauert, in der man doch in Interaktion ist, ist wirklich schwer. Zumal ich eine sehr lebendige Klasse habe, die viel mitdenkt, miteinander im Gespräch ist und die alles, was ihnen an Stoff angeboten wird, praktisch aufsaugt. (Ein absoluter Hauptgewinn.)
     
    Außerdem wollte ich eine Prüfung, die möglichst nah an meinem Alltag ist, denn ich wollte nicht etwas "vortanzen", was nicht der Realität entspricht, sondern ich wollte ein realistisches Feedback.
     
    Eigentlich bin ich niemand, der vor Prüfungen durchdreht. Ich produziere ein gesundes Maß an Aufregung,mit dem ich gut umgehen kann. Aber die Lehrproben waren für mich eine der größten Hürden des Studiums, da der Weg dorthin aus der Pflege über den ersten Unterricht bis hin zur Festanstellung an der Schule doch lang war.
    Entsprechend wuchs dann doch in den Tagen vorher die Aufregung, und am Tag X war es dann viel mehr als für mich üblich.
     
    Aaaaber... dann bin ich in die Klasse gegangen, hab kurz den Prüfer vorgestellt, die beiden haben Platz genommen, und dann habe ich in die freundlichen Gesichter meiner Klasse geschaut, hab eine Frage gestellt, und alle Hände schossen hoch... 😀... da wusste ich, es kann nichts schief gehen.
     
    Tatsächlich war es wirklich rührend und eine der besten Erfahrungen der Lehrprobe, wie sehr meine Klasse darauf bedacht war, mich gut da stehen zu lassen. Das ging so weit, dass sie bei einer Gruppenpräsentation darauf geachtet haben, dass sie die Zeit einhalten und wir nicht in Zeitnot kommen. 
    Meine Mentorin hat mich an den Tagen vorher und am Tag selbst nach allen Kräften unterstützt und sich viel Zeit dafür frei geschaufelt.
     
    Im Unterricht selbst ist nicht alles gelaufen wie geplant, aber nicht so, dass es mir Probleme bereitet hätte, sondern im üblichen normalen Rahmen.
    Die Bewertung war sehr fair und die kleinen Kritikpunkte absolut berechtigt. Die werde ich gleich nutzen, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
     
    Nach der Lehrprobe, nach insgesamt fast 6 Stunden unter höchster Konzentration, war der Kopf allerdings absolut leer! ( Im Kopf hatte ich das völlig idiotische Wortspiel "Leerprobe" und fand das auch noch witzig, so fertig war ich.) 
    Zuhause hab ich dann meine Laufschuhe angezogen und bin erst mal 10km gejoggt. Danach waren die Stresshormone wieder im normalen Bereich, ich konnte schlafen und habe heute wieder gut in den Tag gefunden.
     
    Ein Mal noch, dann ist auch diese Studienleistung erbracht. Zu einer der Lehrproben ist eine Hausarbeit als Reflexion fällig, aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.
     
    Euch allen eine gute Woche!
    Silberpfeil
     
     
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